Duchroth ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.

Wappen Deutschlandkarte
Duchroth
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Duchroth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 47′ N, 7° 44′ OKoordinaten: 49° 47′ N, 7° 44′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 247 m ü. NHN
Fläche: 9,68 km2
Einwohner: 553 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55585
Vorwahl: 06755
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 027
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.duchroth.de
Ortsbürgermeister: Jörg Schneiß
Lage der Ortsgemeinde Duchroth im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte

Geographie

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Duchroth liegt auf 240 m ü. NHN im Naherholungsgebiet Rheingrafenstein, südlich des Hunsrücks, zwischen der Kurstadt Bad Kreuznach und der Edelsteinstadt Idar-Oberstein, unweit des benachbarten Odernheim am Glan, wo der Glan in die Nahe mündet. Nördlich des Dorfes erhebt sich der 340 m hohe Gangelsberg.

Gemeindeteile

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Zu Duchroth gehören auch die Wohnplätze Dimrotherhof, Hof Schönblick und Montforterhof.[2]

Der Jahresniederschlag beträgt 633 mm. Die Niederschläge liegen im unteren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 27 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monate ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 15 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

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Ortsplan von 1798, gezeichnet von J. Eimann

Der Ort wurde im Jahr 1128 erstmals in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Adalbert I. als Royde erwähnt; sie bezieht sich auf die Zeit des Erzbischofs Willigis (ab 975). Darin wird das Dorf verpflichtet, die St. Marien-Kapelle auf dem Disibodenberg teilweise zu unterhalten.

Im Jahre 1418 stritten Herzog Stephan von Zweibrücken, Sohn des römisch-deutschen Königs Ruprecht von der Pfalz, und Graf Friedrich von Montfort um das Dorf. Während des sog. „Duchrother Kriegs“ kam es auf beiden Seiten zu Toten und Verletzten sowie zu Raub und Brand im Dorf.

Im 16. Jahrhundert wurde das Rathaus errichtet, das heute eines der ältesten in Rheinland-Pfalz ist.

Im 17. und 18. Jahrhundert führten die wirtschaftlich schweren Zeiten dazu, dass viele nach Russland, Amerika oder nach Südosteuropa (Batschka, Banat) auswanderten. Johann Eimann aus Duchroth ist ein Siedlungspionier, der die Siedlungsgeschichte der Batschka begründet hat.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Duchroth durch seinen Landesherrn Christian IV. gezwungen, an der Lotterie zur Erbauung der Zweibrücker Herzogsvorstadt teilzunehmen. Tatsächlich gewann das Los des Dorfes. Der Preis, ein Gebäude am Herzogsplatz, wurde sofort verkauft und mit dem Erlös eine Woche durchgefeiert.

Das Dorf, wie es sich 1798 darstellte, ist durch eine von Eimann aus dem Gedächtnis angefertigte Skizze überliefert. Der Plan zeigt die noch heute größtenteils vorhandene Dorfstruktur, kreisförmig umschlossen von Ringpfad und Graben.

Durch den Wiener Kongress kam das bislang pfälzische Duchroth zu Bayern, wo es bis 1945 verblieb und zum Rheinkreis, ab 1838 Rheinpfalz genannt, gehörte. 1848 standen viele Duchrother auf Seite der nationalen Freiheitsbewegung, weshalb eine längere Zeit im Dorf eine Kompanie bayrischer Jäger zur Strafe einquartiert war. Der Duchrother August Geib war Gründungsmitglied der SPD und ihr erster Schatzmeister.

Duchroth war bis zum 1. Januar 1965 mit dem Nachbarort Oberhausen zur Ortsgemeinde Duchroth-Oberhausen vereinigt.

Bei der Gebietsreform 1969 wurde die Ortsgemeinde Duchroth vom Landkreis Rockenhausen in den Landkreis Bad Kreuznach umgegliedert. Kirchlich gehört Duchroth weiterhin zur Evangelischen Kirche der Pfalz und zum Bistum Speyer.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Duchroth; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 809
1835 1.016
1871 1.138
1905 1.107
1939 671
1950 729
1961 671
Jahr Einwohner
1970 643
1987 588
1997 577
2005 591
2011 549
2017 545
2023 553[1]

Bürgermeister

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Ortsbürgermeister ist Jörg Schneiß. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er Nachfolger von Manfred Porr, der nach 35 Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte.[4][5] Schneiß wurde im Juni 2024 wiedergewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Duchroth gehört zum „Weinbaubereich Nahetal“ im Anbaugebiet Nahe. Im Ort sind elf Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 35 Hektar. Etwa 85 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 36 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche war mit 59 Hektar annähernd doppelt so groß.[3]

Im Norden verläuft die Bundesstraße 41.

Duchroth hatte einen Bahnhof an der Glantalbahn.[6] 1961 wurde der zu einem Haltepunkt herabgestuft[7], der Abschnitt der Bahnstrecke, an der der Haltepunkt lag, im Herbst des gleichen Jahres stillgelegt. Heute sind die nächstgelegenen Bahnhöfe die von Norheim und Staudernheim an der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Duchroth – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 21 (PDF; 2,6 MB).
  3. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 20. Februar 2022.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 15. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
  5. Beate Vogt-Gladigau: Plötzlich Ortschef: Der Neue in Durchroth. In: Allgemeine Zeitung. 13. August 2019, abgerufen am 15. September 2019.
  6. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020. ISBN 978-3-89494-149-9, S. 85.
  7. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 26. Mai 1961, Nr. 21. Bekanntmachung Nr. 266, S. 104.