Weinsheim (bei Bad Kreuznach)
Weinsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 50′ N, 7° 46′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Kreuznach | |
Verbandsgemeinde: | Rüdesheim | |
Höhe: | 189 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,29 km2 | |
Einwohner: | 1788 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 192 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55595 | |
Vorwahl: | 06758 | |
Kfz-Kennzeichen: | KH | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 33 112 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Nahestraße 63 55593 Rüdesheim | |
Website: | www.weinsheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Heiko Schmitt | |
Lage der Ortsgemeinde Weinsheim im Landkreis Bad Kreuznach | ||
Geographie
BearbeitenWeinsheim liegt im Naturpark Soonwald-Nahe westlich von Bad Kreuznach. Durch den Ort fließt der Ellerbach, ein linker Zufluss der Nahe. Zudem mündet hier der Hasselbach in den Ellerbach.
Zu Weinsheim gehören auch die Wohnplätze Ackva’s Mühle, Kapuskirch und Scholländerhof.[2]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde im Jahre 770 zum ersten Mal urkundlich erwähnt als Wigmundisheim. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte Weinsheim zum Herzogtum Franken.
Im Kontext des sich zuspitzenden Kalten Krieges wurde Ende der 1950er Jahre am Rande der Gemeinde (Koordinaten= 49° 49′ 39″ N, 7° 45′ 30″ O ) eines von zehn bundesdeutschen Warnämtern, das Warnamt VII, in Betrieb genommen. Diese Zivilschutzbehörde war bis in die 1990er Jahre mit der Warnung und Alarmierung der Bevölkerung vor Gefahren im Frieden und Verteidigungsfall betraut.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Weinsheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
|
|
|
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Weinsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2019[4] | 7 | 9 | – | 16 Sitze |
2014[5] | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze |
2009 | 6 | 6 | 4 | 16 Sitze |
2004 | 7 | 5 | 4 | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergemeinschaft Weinsheim e. V.
Bürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeister ist Heiko Schmitt (parteilos, unterstützt von der CDU). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 60,95 % gewählt und ist damit Nachfolger von Thomas Fischer (SPD), der nach zehn Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte.[6][7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Altes Rathaus und Backes, Renaissancebau, bezeichnet 1576, Erdgeschoss-Umbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts; Gemeindebackhaus, bezeichnet 1597
- Evangelische Pfarrkirche, klassizistischer Vierkonchenbau mit Doppelturmfassade, 1823–25
- Katholische Herz-Jesu-Kirche, neugotischer Backsteinbau, 1907/08
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Weinsheim
Trivia
BearbeitenBis in die 1990er Jahre stand in der Herz-Jesu-Kirche in Weinsheim eine Synagogenorgel, die von der Firma Wilhelm Sauer im 19. Jahrhundert gebaut wurde und heute in der Villa Seligmann in Hannover steht.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIn Weinsheim gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule. Seit dem Bau der Ortsumgehung im Jahr 1994 verläuft im Süden die Bundesstraße 41.[9]
Der Bahnhof Bad Kreuznach ist heute der nächstgelegene Bahnhof. Von 1895 bis 1936 besaß Weinsheim einen eigenen Bahnhof an der schmalspurigen Bahnstrecke Bad Kreuznach–Winterburg. Omnibusse und ein Lastkraftwagen lösten deren Verkehr ab.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Schnuckenack Reinhardt (* 1921 in Weinsheim; † 2006) Violinist
- Angelina Vogt (* 1994), Deutsche Weinkönigin 2019/2020
Literatur
Bearbeiten- Edeltrud Boos, Alexander Braun: Die Einwohner der Bürgermeisterei Hüffelsheim 1798–1905. Ein Ortsfamilienbuch ab 1798 bis 1905 der Gemeinden Weinsheim (bei Bad Kreuznach), Hüffelsheim, Bad Münster am Stein, Traisen, Norheim, Niederhausen in 4 Bänden. 2020, Band I: ISBN 978-94-036-0486-2, Band II: ISBN 978-94-036-0487-9, Band III: ISBN 978-94-036-0488-6, Band IV: ISBN 978-94-036-0489-3.
Weblinks
Bearbeiten- Internetauftritt der Ortsgemeinde Weinsheim
- Literatur über Weinsheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 22 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 27. Juni 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Weinsheim. Abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 16. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, drittletzte Ergebniszeile).
- ↑ Wolfgang Bartels: In Weinsheim sollen harmonische Töne dominieren. Allgemeine Zeitung, 31. Mai 2019, abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Simone Benne: Der Klang der Synagogen. In: Hannoversche Allgemeine. 17. Oktober 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2020; abgerufen am 27. Juni 2020.
- ↑ Weinsheim, unser Dorf – unsere Geschichte(n): 1250 Weinsheim. Ortsgemeinde Weinsheim, 2022, S. 64.