Hammer (Nürnberg)
Hammer (Nürnberg und des statistischen Bezirks 94 (Laufamholz).
) ist ein Teil des Stadtgebiets vonHammer Statistischer Distrikt 942 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 28′ N, 11° 10′ O |
Höhe: | 311 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90482 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des Statistischen Bezirks 94 Laufamholz in Nürnberg
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Industriegut Hammer, Mai 2012
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Lage
BearbeitenDie ehemalige Industriesiedlung Hammer liegt im Stadtteil Laufamholz am südlichen Ufer der Pegnitz etwa 4 km östlich von Nürnbergs Stadtkern. Die Staatsstraße 2241 verläuft östlich zur Anschlussstelle 87 der Bundesautobahn 3 bzw. westlich zur Bundesstraße 4 R.[1]
Geschichte
BearbeitenBereits 1372 stand in Hammer eine Mühle. Aus ihr entwickelte sich ein Industriegut. Neben der Mühle befand sich auch ein Messinghammer. Die Ansiedlung wurde im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 zerstört. Familie Kanler baute das Hammerwerk als Drahtziehermühle wieder auf und umgab das Gebiet mit einer Mauer. 1681 standen in Hammer ein Herrenhaus, Arbeiterwohnungen, eine Schule, ein Wirtshaus, Stallungen und wirtschaftliche Gebäude, eine Mahlmühle, eine Glühhütte und ein Brennofen. Die Firma Johann Volkamer & Co. übernahm 1718 das Messingwerk.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hammer 6 Anwesen (1 Hammer mit Schmiede, Schmelzwerk, Mahlmühle und mehrere Häuser). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was von den brandenburg-ansbachischen Ämtern Schwabach und Schönberg bestritten wurde. Die Grundherrschaft über alle Anwesen hatten die Nürnberger Eigenherren von Forster und von Volckamer gemeinsam inne.[3]
Ab 1796 unterstand Hammer unter der Verwaltung Preußens. Nach der Eingliederung Frankens in das Königreich Bayern (1806) war das „Messing- und Lahngoldwerk Hammer“ die größte Fabrik im Nürnberger Land.[2] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hammer dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Laufamholz und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Laufamholz zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand der ganze Ort bis 1848 dem Patrimonialgericht Hammer.[4]
1814 ging das kleine Dorf an die mit Volckamers verwandte Familie von Forster über. Der Sandstein-Obelisk, der heute noch auf dem Christoph-Carl-Platz steht, wurde von der Familie von Forster aus dem ehemaligen Volckamerschern Garten in Gostenhof in das Fabrikgut Hammer verlagert. Ein 1815 errichtetes Walzwerk wurde ab 1871 durch Turbinen betrieben. 1894 wurden die Hämmer durch Walzwerke ersetzt. Es wurde ein eigenes Stromnetz aufgebaut, mit dem die Ortschaften östlich von Hammer mit Strom versorgt wurden. Die Stromversorgung ging 1930 an das Fränkische Überlandwerk. Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg verschonten auch das kleine Fabrikgut nicht. Die von Herrn von Forster eingereichten Pläne für einen Wiederaufbau wurden abgelehnt. 1958 wurde das Werk endgültig stillgelegt und an die Energie- und Wasserversorgung AG (heute N-Ergie AG) verkauft. 1977 wurde Hammer als industriegeschichtliches Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.[2]
1938 wurde Hammer in die Stadt Nürnberg eingemeindet.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Ehemaliges Herrenhaus
- Ehemaliges Gasthaus Einkehr zum Hammer
- Ehemaliges Kontorgebäude
- Arbeiterwohnhäuser
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 |
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Einwohner | 160 | 188 | 183 | 194 | 181 | 302 | 390 |
Häuser[5] | 36 | 20 | 25 | 42 | 115 | ||
Quelle | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] |
Panorama
BearbeitenReligion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach Heilig Geist gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Karl Borromäus gepfarrt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Hammer. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 490 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 354–355.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 124 (Digitalisat). Ebd. S. 241–242 (Digitalisat).
- Hermann Rusam: Hammer. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 400 (online).
Weblinks
Bearbeiten- Hammer im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Hammer auf der Website nuernberginfos.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hammer im BayernAtlas
- ↑ a b c Hammer ( des vom 20. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website nuernberginfos.de
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 124.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 241f.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1925 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 36 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 207 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1237 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1275 (Digitalisat).