Zollhaus (Nürnberg)
Zollhaus (fränkisch: Langalou bzw. Zollhaus;[2] ursprünglich Oberlangenlohe genannt[3]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Nürnberg im Bezirk 37 (Langwasser Südwest) im Statistischen Stadtteil 3 “Südöstliche Außenstadt” im Süden der Gemarkung 3440.[4]
,Zollhaus Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 23′ N, 11° 8′ O |
Höhe: | 371 m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90471 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 37 Langwasser Südwest in Nürnberg
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Zollhaus
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Geographische Lage
BearbeitenDie Einöde liegt am südlichen Ende der Straße „Am Zollhaus“, die Teil der Staatsstraße 2225 (Nürnberg – Allersberg) ist; inmitten eines Waldgebietes des Nürnberger Stadtteils Langwasser. Südlich angrenzend ist der Forst Kleinschwarzenlohe, ein gemeindefreies Gebiet im mittelfränkischen Landkreis Roth.[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde in den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen von 1732 als „Zollhauß“ erstmals schriftlich erwähnt. Es wurde auf dem Flurgebiet „zur langen Lohe“ (=langgestrecktes Waldstück) gegründet.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zollhaus 1 Anwesen. Das Hochgericht und die Grundherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Kornburg aus.[7] Bis 1806 war es eine markgräflich-ansbachische Zollstation, zugleich gab es dort ein Gasthaus.
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Zollhaus dem Steuerdistrikt Großschwarzenlohe (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Kleinschwarzenlohe zugeordnet.[8][9]
Ausgehend vom Haltepunkt Nürnberg-Zollhaus südöstlich des Rangierbahnhofs wurde der alte Name Zollhaus, der auch in zwei Straßennamen des Distrikts 375 Langwasser Südwest fortlebt (Zollhausstraße, Am Zollhaus), auf die westlich der Rangierbahnhof-Siedlung entstandene Parkwohnanlage Zollhaus übertragen. In reichsstädtischer Zeit wurde auch die Nürnberger Mauthalle nach dem dort befindlichen Zoll- und Waagamt als Zollhaus bezeichnet.
Am 1. Mai 1978 wurde Zollhaus im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingegliedert.[8]
Auch heute noch ist die Gaststätte des Ortes ein beliebtes Ausflugsziel.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Zollhaus
- Terrasse der Gaststätte
- Saalbau der Gaststätte
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 6 | 10 | 18 | 9 | 6 | 6 | 8 | 28 | 9 | 8 | 1 |
Häuser[10] | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 | 1 | |||
Quelle | [9] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [3] | [18] | [1] |
Religion
BearbeitenDie Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Nikolaus (Kornburg) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Sebald (Altenfurt) gepfarrt,[3] heute ist die Pfarrei Zum Guten Hirten (Nürnberg) zuständig.[19]
Literatur
Bearbeiten- Bezirksdatenblatt Nürnberg – Statistischer Bezirk 37 Langwasser Südwest, Stand 2021 (PDF; circa 120 kB)
- Johann Kaspar Bundschuh: Zollhaus. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 974 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Wiltrud Fischer-Pache: Zollhaus. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1216 (online).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, OCLC 632541189, S. 354.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 41–42.
Weblinks
Bearbeiten- Zollhaus in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Zollhaus in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. September 2019.
- Zollhaus im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 41. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „láŋɒlǫu“ bzw. „dsólhàus“.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ Stadtplandienst Nürnberg Stadtteilname Zollhaus
- ↑ Zollhaus im BayernAtlas
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 41f.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 409.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 475f.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 107 (Digitalisat – hiernach soll Zollhaus dem Steuerdistrikt Wendelstein zugeordnet gewesen sein.).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 236 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1086, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1252, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1297 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1125 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrei Hl. Edith Stein, Nürnberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 5. Juni 2023.