Schniegling

Stadtteil im Westen von Nürnberg

Schniegling ist ein Stadtteil im Westen von Nürnberg und auch der Name der Gemarkung 3463 und des statistischen Bezirks 71.[2]

Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 28′ N, 11° 2′ OKoordinaten: 49° 28′ 10″ N, 11° 1′ 42″ O
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 1,15 km²
Einwohner: 3972 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 3.454 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1899
Postleitzahlen: 90425, 90427
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des Statistischen Bezirks 71 Schniegling in Nürnberg
Ehemaliges zweites Schnieglinger Schulhaus
Ehemaliges zweites Schnieglinger Schulhaus
Lage der Gemarkung 3463 Schniegling in Nürnberg

Schniegling grenzt im Nordwesten an Poppenreuth, im Südwesten entlang der Pegnitz an Doos, im Südosten an den Bezirk Westfriedhof und im Nordosten an Wetzendorf.[3][4]

Statistische Nachbarbezirke
(Fürth) Wetzendorf
 
Muggenhof Bezirk Westfriedhof

Geschichte

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Der Ort wurde 1146 als „Snigelingen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von seinem Gründer Snigilo ab. 1281 erwarb der Burggraf von Nürnberg Friedrich III. Snigelingen. 1427 kam Snigelingen in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und wurde 1796 preußisch.[5] Der ursprüngliche Siedlungskern bestand aus einer Mühle und wenigen Höfen, später kamen ein Zainhammerwerk, weitere Betriebe und mehrere Herrensitze in Schniegling hinzu.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schniegling 13 Anwesen (3 Herrensitze, 1 Zainhammerwerk, 5 Höfe, 1 Spiegelschleife, 1 Polierwerk, 1 Mühle, 2 Häuser). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Alleiniger Grundherr war das Amt der Vesten der Reichsstadt Nürnberg.[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Schniegling gebildet, zu dem Doos gehörte. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Schniegling, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. Ab 1862 wurde die übergeordnete Verwaltung vom neu geschaffenen Bezirksamt Nürnberg übernommen, während die Gerichtsbarkeit beim Landgericht Nürnberg verblieb (1879 in Amtsgericht Nürnberg umbenannt). Seit 1871 gehört Schniegling zum Sprengel des Rentamts Nürnberg (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt).[7][8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,135 km².[9] Am 1. Januar 1899 wurde Schniegling nach Nürnberg eingemeindet.[10][11]

Baudenkmäler

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  • Ehemaliger Dannreuther’scher Herrensitz
  • Ehemaliges Serz’sches Herrenhaus
  • Ehemaliger Hörmann’scher Herrensitz
  • Ehemaliger Verwaltungsbau der Bonbonfabrik Dr. C. Soldan
  • Schulhaus
  • Ehemaliges zweites Schnieglinger Schulhaus
  • Ehemalige Wohn- und Pflegestätte für Lungenkranke
  • Sturmauslassabzweigung des nördlichen Hauptsammelkanals
  • Neuer Jüdischer Friedhof
  • Wohnhäuser

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Schniegling

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900
Einwohner 311 379 456 487 620 728 820 1254 1562 1789 2024 2263 2645
Häuser[12] 32 46 71 142 163
Quelle [13] [14] [15] [15] [16] [15] [17] [15] [15] [9] [15] [15] [18]

Ort Schniegling

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885
Einwohner 218 283 422 582 853
Häuser[12] 25 35 78
Quelle [13] [14] [16] [17] [9]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Peter und Paul (Poppenreuth) gepfarrt,[6] aktuell ist die Pfarrei Versöhnungskirche zuständig.[5] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Konrad gepfarrt.

Literatur

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Commons: Schniegling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  2. Statistische Stadtteile und Bezirke (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archiv.statistik.nuernberg.de (PDF; 887 kB), abgerufen auf archiv.statistik.nuernberg.de am 29. Dezember 2010
  3. Stadtplandienst der Stadt Nürnberg, abgerufen am 28. Dezember 2010.
  4. Schniegling im BayernAtlas
  5. a b G. Voit: Schniegling, S. 944.
  6. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 169.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 243.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 63 (Digitalisat).
  9. a b c K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1165 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
  11. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 19 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  12. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 82 (Digitalisat). Für die Gemeinde Schniegling zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Doos (S. 19).
  14. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 208 (Digitalisat).
  15. a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1231, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1146 (Digitalisat). Die Gemeinde war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Nürnberg eingegliedert.