Landkreis Bremervörde
Der Landkreis Bremervörde war bis 1977 ein Landkreis in Niedersachsen. Kreisstadt war die namensgebende Stadt Bremervörde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1977) | ||
Koordinaten: | 53° 29′ N, 9° 8′ O | |
Bestandszeitraum: | 1885–1977 | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Regierungsbezirk: | Stade | |
Verwaltungssitz: | Bremervörde | |
Fläche: | 1.218,79 km2 | |
Einwohner: | 74.800 (30. Jun. 1977) | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | BRV | |
Kreisschlüssel: | 03 4 31 | |
Kreisgliederung: | 36 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Bremervörde in Niedersachsen | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDer Landkreis Bremervörde lag zentral zwischen den Großstädten Hamburg (im Osten), Bremen (im Südwesten) und Bremerhaven (im Nordwesten).
Nachbarkreise
BearbeitenDer Landkreis grenzte Anfang 1977 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Land Hadeln, Stade, Harburg, Rotenburg (Wümme), Osterholz und Wesermünde.
Geschichte
BearbeitenNach der Annexion des Königreichs Hannover 1867 durch Preußen wurde am 1. April 1885 gemäß der Kreisordnung für die Provinz Hannover von 1884 aus dem ehemaligen hannoverschen Amt Bremervörde, der Stadt Bremervörde sowie der Gemeinde Elm des Amtes Himmelpforten der Kreis Bremervörde gebildet.[1] Der Kreis wurde dem aus der Landdrostei Stade hervorgegangenen Regierungsbezirk Stade zugeordnet. 1932 wurde der Kreis Zeven mit dem Kreis Bremervörde zusammengelegt.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Landkreis die Patenschaft für den Landkreis Stuhm in Westpreußen.
Vor der Gemeindereform im Jahr 1974 umfasste der Landkreis 108 Gemeinden. Durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde wurde am 1. März 1974 durch zahlreiche Zusammenschlüsse sowie den Wechsel der Gemeinde Kirchwistedt in den Landkreis Wesermünde die Zahl der Gemeinden des Landkreises auf 36 verringert.[3] Am 1. August 1977 wurde der Landkreis im Rahmen der Kommunalreform aufgelöst und mit dem Altkreis Rotenburg (Wümme) zum neuen Landkreis Rotenburg (Wümme) fusioniert.[4]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenEinwohner | 1890 | 1900 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1977 |
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Zeven | 14.060 | 15.318 | 15.825 | 20.569 | ||||||
Bremervörde | 17.040 | 18.159 | 19.858 | 22.305 | 44.021 | 45.455 | 81.127 | 69.427 | 72.413 | 74.800 |
Quelle | [5] | [5] | [5] | [5] | [5] | [5] | [5] | [5] | [4] | [6] |
Politik
BearbeitenLandräte
Bearbeiten- 1868–1876 Julius Rasch (1825–1898)
- 1876–1885 J. Heinrich Rottländer
- 1885–1885 Franz Albert Siemens
- 1885–1889 Curt Grüttner
- 1889–1893 Hugo Stolle
- 1893–1902 Paul Brockhoff
- 1902–1917 Paul Wiedenfeld
- 1917–1931 Ernst Ludwig Grubitz (* 1876)
- 1931–1932 Karl Heimerich
- 1932–1933 Johannes Bierbach (* 1888) (DNVP)
- 1933–1945 Friedrich Kraft Schenck zu Schweinsberg (1900–1985)
Oberkreisdirektoren
Bearbeiten- 4. Juni 1947 bis 29. November 1947 Hans Mühlenfeld, DP
- 7. Juni 1948 bis 31. März 1955 Albert Beneke
- 1. April 1955 bis 31. Juli 1977 Johannes zum Felde
Gemeinden
BearbeitenDie folgende Liste enthält alle Gemeinden, die dem Landkreis Bremervörde angehörten, sowie alle Eingemeindungen:[7][8][5][9]
Kfz-Kennzeichen
BearbeitenAm 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BRV zugewiesen. Es wurde bis zum 4. April 1978 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 15. November 2012 im Landkreis Rotenburg (Wümme) erhältlich.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kreisordnung für die Provinz Hannover (1885)
- ↑ Preußisches Staatsministerium, § 72, Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen, vom 1. August 1932 Preußische Gesetzessammlung, Berlin 1932; Nr. 43 (Bildung des neuen Landkreises Bremervörde), R. von Deckers Verlag, G. Schenk, 1932
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 243 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c d e f g h i Michael Rademacher: Landkreis Bremervörde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978
- ↑ Gemeindeverzeichnis Landkreis Bremervörde 1910
- ↑ Daten zum Kreis Bremervörde bei territorial.de
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen: Provinz Hannover Verlag des Preußischen Statistischen Landesamts, 1930
- ↑ Webseite der Samtgemeinde Geestequelle ( des vom 5. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gesetz über die Eingliederung der Gemeinde Engeo in die Stadt Bremervörde vom 21. April 1951
- ↑ Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Grafel und Fehrenbruch vom 27. Juni 1968
- ↑ Gnarrenburg. Gemeinde Gnarrenburg, 2017, abgerufen am 20. Dezember 2017.
- ↑ Heimatverein Iselersheim: Geschichte der Ortschaft Iselersheim
- ↑ Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Groß Sittensen und Klein Sittensen vom 1. Oktober 1960