Liste frühmittelalterlicher Burganlagen in Hamburg und Schleswig-Holstein

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Die Liste frühmittelalterlicher Burganlagen in Hamburg und Schleswig-Holstein enthält friesische, sächsisch-fränkische und abodritische Burgen (Ringwälle) und dänische Befestigungen, die überwiegend im Frühmittelalter, aber auch noch bis ins frühe Hochmittelalter hinein, auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein errichtet wurden.

Der Beginn des Burgenbaues ist im Kontext mit den Veränderungen und ethnischen Umgruppierungen im Verlaufe des 8. und 9. Jahrhunderts zu sehen. In den Zeitraum vom 8. bis zum frühen 12. Jahrhundert fällt die Entstehung von zahlreichen Burgen.

Slawische Stämme hatten ab 700 n. Chr. den südöstlichen Teil Holsteins in Besitz genommen. Im Landesteil Schleswig konsolidierte sich eine dänische Bevölkerung an der Schlei. Im Nordseeküstenraum waren Friesen eingewandert. Ende des 8. Jahrhunderts wurde der Raum der nordalbingischen Sachsen in die fränkische Sphäre einbezogen und der westliche Teil Holsteins bis zur Eider um 810 dem fränkischen Reich einverleibt. Mit der Erbauung der Domburg in Hamburg und der Errichtung der fränkischen Burg Esesfelth am Westrand von Itzehoe findet dieses Ereignis seinen Ausdruck. Wahrscheinlich wurde noch während der Regierungszeit Karls des Großen eine Grenze zwischen den Sachsen und Slawen festgelegt, der Limes Saxoniae, dessen Verlauf Adam von Bremen im 11. Jahrhundert beschrieb. Er verlief als Ödlandzone von Kiel über Bad Segeberg, begleitete den Travelauf bis Bad Oldesloe und führte über die Billequelle bis an die Elbe in der Gegend von Lauenburg. Diese Grenze folgte natürlichen Geländeeinschnitten.

Die Burgen Holsteins sind sich in ihrem Äußeren auf beiden Seiten des Limes ähnlich. Keine dieser Burgen ist in die ältere Frühgeschichte oder eine vorgeschichtliche Epoche datierbar. Beiden Bevölkerungen gemeinsam ist als vorherrschender Grundrisstyp der zumeist eintorige Ringwall mit einem durchschnittlichen Innenmaß von 80 bis 100 Metern. Der Kreis kann, wenn eine Anlehnung an einen Steilhang oder ein Gewässer Schutz bot, zum Halbkreiswall reduziert sein. Eine nicht genau datierbare slawische Höhenburg bei Stöfs im Kreis Plön besteht aus zwei konzentrischen Halbkreiswällen. Mehreren sächsischen und slawischen Ringwällen sind einer oder mehrere gerade oder sichelförmig verlaufende Vorwälle vorgelagert, die eine Vorburg einschließen. Sie können einen von der Hauptburg isolierten Baukörper bilden oder sind mit einem oder beiden Enden mit dem Hauptburgwall verbunden. Im Ganzen gesehen scheint den Vorburgen im slawischen eine größere Bedeutung als im sächsischen Bereich zuzukommen. Im von Slawen besiedelten seenreichen Jungmoränengebiet liegen mehrere durch schwächere Wälle oder Palisaden befestigte Inselburgen (z. B. Warder, Plön und Eutin), die durch Brücken mit dem Lande verbunden waren.

Burgen in Nordfriesland


Anlagen im Grenzgebiet zu Dänemark


Sächsisch/Fränkische Burgen


Slawische Burgen

Literatur

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  • Karl Wilhelm Struve: Sächsische und slawische Burgen in Holstein. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. 10 Hansestadt Lübeck, Ostholstein, Kiel. v. Zabern, Mainz 1972, S. 43ff.
  • Karl Wilhelm Struve: Verzeichnis der frühmittelalterlichen Wehranlagen Schleswig-Holsteins. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. 10 Hansestadt Lübeck, Ostholstein, Kiel. v. Zabern, Mainz 1972, S. 44–45 (Karte und Tabelle).
  • Arthur Dähn, Susan Möller Wiering: Ringwälle und Turmhügel: Mittelalterliche Burgen in Schleswig-Holstein. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2001, 435 S. ISBN 3-88042-850-6