Lorenzo Simonelli

Italienischer Leichtathlet
(Weitergeleitet von Lorenzo Ndele Simonelli)

Lorenzo Ndele Simonelli (* 1. Juni 2002 in Dodoma, Tansania) ist ein italienischer Leichtathlet tansanischer Herkunft, der sich auf den Hürdenlauf spezialisiert hat. 2024 wurde er Vizehallenweltmeister im 60-Meter-Hürdenlauf.

Lorenzo Simonelli

Lorenzo Simonelli bei den Europameisterschaften 2024 in Rom
Lorenzo Simonelli (2024) in Rom

Voller Name Lorenzo Ndele Simonelli
Nation Italien Italien
Geburtstag 1. Juni 2002 (22 Jahre)
Geburtsort DodomaTansania
Größe 188 cm
Gewicht 84 kg
Karriere
Disziplin 110-Meter-Hürdenlauf
Bestleistung 13,05 s
Verein G.S. Esercito
Trainer Giorgio Frinolli
Status aktiv
Medaillenspiegel
Hallenweltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Silber Glasgow 2024 60 m Hürden
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold Rom 2024 110 m Hürden
Gold Rom 2024 4 × 100 m
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Silber Espoo 2023 110 m Hürden
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Bronze Tallinn 2021 110 m Hürden
letzte Änderung: 9. Juni 2024

Lorenzo Simonelli wurde als Sohn einer Tansanierin und eines italienischen Anthropologen in der tansanischen Hauptstadt Dodoma geboren. Im Alter von 5 Jahren zogen seine Eltern in die italienische Heimat seines Vaters. Ab dem Alter von 10 Jahren betrieb er Schwimmen, bevor er im Jugendbereich zur Leichtathletik wechselte. Seit 2022 wird er vom ehemaligen Hürdenläufer, Giorgio Frinolli, trainiert. Simonelli legte das Abitur ab. Seit dem Schulabschluss studiert er Bewegungswissenschaften. Er lebt im Romer Stadtviertel Esposizione Universale und ist Basketballfan.[1]

Sportliche Laufbahn

Bearbeiten

Simonelli nahm im Jahr 2018 an ersten Wettkämpfen im Hürdenlauf auf nationaler Ebene teil. Ein Jahr später wurde er italienischer U18-Hallenmeister über 60 Meter und im Sommer U18-Vizemeister über die 110-Meter-Distanz. 2020 trat er zu ersten Wettkämpfen bei den Erwachsenen an. Im August belegte er den fünften Platz bei den italienischen Meisterschaften, einen Monat später wurde er nationaler U20-Meister. 2021 gewann Simonelli die Bronzemedaille bei den italienischen Hallenmeisterschaften. Im Laufe der Saison blieb er im 110-Meter-Hürdenlauf mit der Erwachsenenhürdenhöhe zum ersten Mal unter der 13-Sekunden-Marke. Ebenfalls im Sommer trat er zunächst bei den U20-Europameisterschaften in Tallinn an. Dort erreichte er das Finale, in dem er in 13,34 s die Bronzemedaille gewinnen konnte. Einen Monat später ging er auch bei den U20-Weltmeisterschaften in Nairobi an den Start. Dort verpasste er allerdings als Vierter seines Vorlaufes den Einzug in das Finale.[2] Nur einen Tag später trat er bei den Juniorenweltmeisterschaften auch mit der italienischen 4-mal-100-Meter-Staffel an. Das Quartett zog in das Finale ein, in dem man als Vierte eine Medaille knapp verpasste. 2022 steigerte sich Simonelli auf eine Bestzeit von 13,59 s und wurde anschließend italienischer Vizemeister. Anfang Juli belegte er den fünften Platz bei den Mittelmeerspielen in Algerien. Im August trat er anschließend bei den Europameisterschaften in München an. Dort verpasste er bei seinem Meisterschaftsdebüt im Erwachsenenbereich als Sechster seines Vorlaufes den Einzug in das Halbfinale. 2023 qualifizierte sich Simonelli für die Halleneuropameisterschaften in Istanbul. Dabei erreichte er das Finale. Darin lief er in 7,59 s einen U23-Rekord über die 60-Meter-Distanz für Italien. Nach Auswertung des Zielfotos ergab sich, dass ihm als Vierter lediglich fünf Tausendstelsekunden auf den Bronzerang des Franzosen, Just Kwaou-Mathey, fehlten.[3] Später im Sommer trat er dann in Espoo bei den U23-Europameisterschaften an. Dort konnte er im Halbfinale mit 13,33 s eine neue Bestzeit über 110 Meter Hürden aufstellen und zog in das Finale ein, in dem er schließlich die Silbermedaille gewinnen konnte. Im August trat er in Budapest zum ersten Mal bei den Weltmeisterschaften an. Dort zog er in das Halbfinale ein, belegte dort in seinem Lauf allerdings nur den achten und damit letzten Platz.[4]

2024 stellte Simonelli im Januar in 7,50 s einen neuen italienischen Rekord über 60 Meter Hürden auf. Anfang März trat er bei den Hallenweltmeisterschaften in Glasgow an. Über die 60 Meter Hürden zog er in das Finale ein. Darin steigerte er seine Bestzeit auf 7,43 s und konnte damit die Silbermedaille gewinnen. Bei den Europameisterschaften in Rom lief er mit einer Zeit von 13,05 s vor heimischen Publikum gar zu Gold.[5]

2023 wurde Simonelli italienischer Meister im 110-Meter-Hürden-Lauf und italienischer Hallenmeister im 60-Meter-Hürdenlauf.

Wichtige Wettbewerbe

Bearbeiten
Jahr Veranstaltung Ort Platz Disziplin Zeit
Startet für Italien  Italien
2021 U20-Europameisterschaften Estland  Tallinn 3. 110 m Hürden 13,34 s
U20-Weltmeisterschaften Kenia  Nairobi 16. 110 m Hürden 13,83 s
4. 4 × 100 m 39,28 s
2022 Mittelmeerspiele Algerien  Oran 5. 110 m Hürden 13,59 s
Europameisterschaften Deutschland  München 19. 110 m Hürden 13,95 s
2023 Halleneuropameisterschaften Turkei  Istanbul 4. 60 m Hürden 7,59 s
U23-Europameisterschaften Finnland  Espoo 2. 110 m Hürden 13,36 s
Weltmeisterschaften Ungarn  Budapest 22. 110 m Hürden 13,69 s
2024 Hallenweltmeisterschaften Schottland  Glasgow 2. 60 m Hürden 7,43 s
Europameisterschaften Italien  Rom 1. 110 m Hürden 13,05 s

Persönliche Bestleistungen

Bearbeiten
Freiluft
Halle
  • 60-Meter-Hürdenlauf: 7,43 s, 2. März 2024, Glasgow, (italienischer Rekord)
Bearbeiten
Commons: Lorenzo Simonelli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eintrag bei FIDAL. Abgerufen am 8. März 2023. (italienisch)
  2. Ergebnisse auf worldathletics.org
  3. Ragazze magiche: 4x400 urlo d’argento. In: fidal.it. 5. März 2023, abgerufen am 8. März 2023 (italienisch).
  4. Ergebnisse auf worldathletics.org
  5. Thomas Bauer MSc: Italienischer Goldregen bei Leichtathletik-EM [Rückblick: Tag 2]. 9. Juni 2024, abgerufen am 9. Juni 2024 (deutsch).