Barst

französische Gemeinde
(Weitergeleitet von Marienthal (Barst))

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Barst
Barst (Frankreich)
Barst (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Freyming-Merlebach
Gemeindeverband Freyming-Merlebach
Koordinaten 49° 4′ N, 6° 50′ OKoordinaten: 49° 4′ N, 6° 50′ O
Höhe 226–306 m
Fläche 5,79 km²
Einwohner 573 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 99 Einw./km²
Postleitzahl 57450
INSEE-Code
Schloss Barst (Château de Barst)

Barst ist eine französische Gemeinde mit 573 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle und zum Kanton Freyming-Merlebach.

Geographie

Bearbeiten

Die Gemeinde Barst liegt in Lothringen, 56 Kilometer östlich von Metz, 18 Kilometer südwestlich von Forbach und zehn Kilometer südöstlich von Saint-Avold (Sankt Avold) sowie acht Kilometer von der deutsch-französischen Grenze und sechs Kilometer südlich von Freyming-Merlebach (Freyming-Merlebach) entfernt.

Die Gemarkung besteht aus zwei räumlich getrennten Teilen, zwischen die sich ein zur Gemarkung Cappel gehörender Streifen schiebt. Im südlichen Teil liegt der namensgebende Ort Barst, im nördlichen der Ortsteil Marienthal am Oberlauf der Deutschen Nied.

Nachbargemeinden sind Guenviller (Genweiler), Seingbouse (Sengbusch), Cappel, Hoste (Host), Maxstadt, Biding (Biedingen) und Macheren (Machern).

Geschichte

Bearbeiten

Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz,[1] einem Fürstbistum des Heiligen Römischen Reichs. Schon im Jahr 962 hatte die Metzer Abtei St. Glossinde hier Besitz.[1] Ältere Ortsbezeichnungen sind Barnecheyt (875), Barcx, Barexem (962), Bacte (1093), Barth, Barnecheyt (1139), Barrex, Barrexem (1292), Baxst (1606), Bartch, Barth, Barsch (1701) und Barst (1769).[2][3]

Der Ortsteil Marienthal wurde früher Mariendale (1682), Mariendal (18. Jh.) und Mariendhal (1779) genannt.[4] Er hatte sich aus dem Pachthof Vorenhof entwickelt, der im 14. Jahrhundert von der Priorei Marienthal im Kanton Mersch im benachbarten Herzogtum Luxemburg angekauft worden war, und hat dadurch denselben Namen erhalten.[4]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Forbach im Bezirk Lothringen zugeordnet. Am Ort gab es eine Nagelschmiede, eine Plüscheweberei und eine Strohhutflechterei.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war das Gebiet von der deutschen Wehrmacht besetzt, und der Ort stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2019
332 349 358 392 453 483 549 576

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Schloss Barst (Château de Barst), Landschloss von 1835
  • Überreste der Maginot-Linie, zwei Panzer und ein rekonstruiertes Grabensystem[5]
  • Beinhaus von 1824 (Monument historique)

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 132 (Google Books).
Bearbeiten
Commons: Barst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 397 (Google Books).
  2. Max Besler: Die Ortsnamen des lothringischen Kreises Forbach, Abhandlung zum Jahresberichte des Progymnasiums zu Forbach i. Lothr., Prog. No. 477, Buchdruckerei Robert Hupfer, Forbach 1888, S. 14 (books.google.de).
  3. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 30 (Google Books).
  4. a b Max Besler: Die Ortsnamen des lothringischen Kreises Forbach, Abhandlung zum Jahresberichte des Progymnasiums zu Forbach i. Lothr., Prog. No. 477, Buchdruckerei Robert Hupfer, Forbach 1888, S. 15 (books.google.de).
  5. Bericht 2010 bei westwalltag.de