Monreal ist eine Ortsgemeinde im Tal der Elz im Landkreis Mayen-Koblenz im Land Rheinland-Pfalz, die der Verbandsgemeinde Vordereifel angehört und ihren Verwaltungssitz in Mayen hat. Oberhalb des Ortes liegen die Ruinen der Löwen- und Philippsburg.

Wappen Deutschlandkarte
Monreal
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Monreal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 18′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 18′ N, 7° 10′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vordereifel
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 14,65 km2
Einwohner: 763 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56729
Vorwahl: 02651
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 074
Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 Mayen
Website: monrealeifel.de
Ortsbürgermeister: Martin Schmitt
Lage der Ortsgemeinde Monreal im Landkreis Mayen-Koblenz
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Karte
Blick auf Monreal (2020)
Monreal bei Nacht

Geographie

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Zu Monreal gehören auch die Wohnplätze Burghof, Cond, Lauxhof, Müsch, Augstmühle, Polcherholz, Schäfereihof, Schnürenhof und Suhrhof.[2]

Geschichte

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Die ältesten erhaltenen Siedlungsspuren in Monreal stammen aus vorchristlicher Zeit. Urkundlich erstmals erwähnt wird es 1193 als „Cunisberch“ (Königsberg). Anfang des 13. Jahrhunderts weiteten die Grafen von Virneburg ihren Einflussbereich auf die kleine Siedlung aus. Der Mode der Zeit entsprechend verwendeten sie von nun an den französischen Namen „Monroial“ (= Königsberg). Später wurde daraus der heutige Name „Monreal“.

Hermann III. von Virneburg begann um 1220 mit dem Bau der großen Burg, obwohl er weder die nötigen Genehmigungen noch die Rechte über den Grund und Boden besaß. Dieser gehörte zur Grundherrschaft Mertloch des Trierer Erzbischofs, dessen hiesiger Verwalter in weltlichen Dingen Hermanns Bruder Philipp von Virneburg war. Hermann sah sich zu diesem drastischen Schritt gezwungen, um seine Grafendynastie machtpolitisch voranzubringen. Sein Stammsitz, die Virneburg, lag zu weit abseits der wirtschaftlichen Zentren. Der Flecken Monreal jedoch grenzte direkt an das Mittelrheinische Becken. Dort lagen die landwirtschaftlichen Gunstgebiete und vor allem die vulkanischen Gesteinsvorkommen. Die Virneburger wollten davon profitieren. Tatsächlich ging Hermanns Kalkül auf: Er durfte seine Burg behalten und wurde noch im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts vom Pfalzgrafen bei Rhein mit dem gesamten Hochgerichtsbezirk der kleinen Pellenz belehnt. Ihrem Ort Monreal waren die Virneburger auch weiterhin wohlgesinnt. Bereits 1306 erwirkten sie die Verleihung der Stadtrechte und Marktrechte. Jeden Montag durfte in Monreal ein Wochenmarkt abgehalten werden.

Monreal gehörte zum Gebiet des Erzstifts Trier, die Virneburger Grafen aber unterhielten beste Beziehungen zum Erzstift Köln. Dies führte zu häufigen Konflikten zwischen den Monrealern und Trier. 1545 starb das Grafengeschlecht von Virneburg aus. Trier zog daraufhin das Lehen Monreal an sich und setzte eigene Amtmänner auf die Burg. Das so entstandene Amt Monreal wurde später dem Oberamt Mayen nachgeordnet.

Der Ort mit seinen beiden Burgen – der Löwen- und Philippsburg – wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen und 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand im Ort eine bedeutende Tuchindustrie, gestützt auf die Wolle der großen Schafherden der Eifel. Viele Fachwerk- und Bruchsteinhäuser zeugen noch vom einstigen Wohlstand der Monrealer Tuchmacher.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Tuchherstellung wegen der starken internationalen Konkurrenz ihren Niedergang. Für den Ort war dies fatal, Monreal verarmte.

Erst in den 1930er Jahren erholte sich Monreal, als man begann, den Reiz der romantischen Eifel zu schätzen. Die imposanten Bauten der Tuchmacher bilden einen idyllischen Ortskern. Ein Zeugnis spätgotischer Steinmetzkunst findet sich auf der mittleren Elzbrücke in Monreal: das Löwendenkmal. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts stand es zunächst vor den Toren der großen Burg. Wegen der vier Löwen, die die Zufahrt zur Burg „bewachten“, nannte man die große Burg später auch „Löwenburg“.

Die Familie Monnerjahn konnte anhand alter Kirchenbücher den Ursprung ihres Namens auf Monreal zurückführen.[3]

Rund um die historischen Zeugnisse wird in Monreal versucht, die Geschichte des Ortes auch den zahlreichen Besuchern näherzubringen. Im Jahr 2003/2004 wurden daher an vielen historischen Gebäuden Hinweistafeln mit Informationen zur Geschichte und Nutzung der Gebäude angebracht.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Monreal, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 551
1835 759
1871 653
1905 696
1939 687
1950 842
1961 795
Jahr Einwohner
1970 821
1987 886
2005 879
2011 836
2017 782
2022 788
 
Einwohnerentwicklung von Monreal von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Bürgermeister

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Martin Schmitt (Grüne) wurde am 25. Oktober 2021 Ortsbürgermeister von Monreal. Da für eine am 26. September 2021 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Gemeinderat, der sich für Schmitt entschied.[5][6] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.

Schmitts Vorgänger waren André Übener (Amtsantritt 13. August 2019, Amtsniederlegung zum 1. Juli 2021) und zuvor Karl Schmitz, der nach über acht Jahren im Amt 2019 nicht erneut kandidiert hatte.[7][8]

 
Wappen von Monreal
Blasonierung: „In Gold sieben rote Rauten (4:3).“
Wappenbegründung: Wappen der Grafen von Virneburg

Die Wappenbeschreibung auf der Internetseite der Verbandsgemeinde Vordereifel lautet: „Schild Gold mit 7 roten Rauten.“[9]

Sehenswürdigkeiten

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Schauplatz Monreal

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1988 wurde Monreal Ziel einer Aktion des Satiremagazins Titanic, deren Redakteure sich als Team einer Produktionsfirma ausgaben. Sie gaben vor, auf der Suche nach dem Drehort für eine große Serie des ZDF zu sein. Ohne irgendeinen Beleg oder besondere Anstrengung gelang es den Satirikern, den Bürgermeister und mehrere Amtsträger zu einer völligen Neugestaltung des Ortes zu überreden – einschließlich des Abrisses einer Telefonzelle, der Rodung eines ganzen Hügels sowie der Verstellung der Löwenburg durch eine Fabrikfassade.[10]

Im Jahr 2009 war Monreal erstmals Drehort für die deutsche FernsehkrimiserieDer Bulle und das Landei“ mit Uwe Ochsenknecht und Diana Amft in den Hauptrollen. Insgesamt wurden sechs Folgen der Serie in Monreal gedreht und von 2010 bis April 2016 im Ersten ausgestrahlt.[11]

Ende des Sommers 2012 war Monreal Drehort für die Actionserie „Alarm für Cobra 11“.[12]

Monreal liegt an der L 98, welche Anschluss an die B 258 und an die A 48 gibt.

Der Bahnhof Monreal gehört zum aktuell befahrenen Abschnitt der Eifelquerbahn von Andernach über Mayen nach Kaisersesch. Der hintere Abschnitt bis nach Gerolstein ist seit 2013 gesperrt. Seit Dezember 2014 wird diese Bahnstrecke unter dem Namen Lahn-Eifel-Bahn vermarktet und umfasst drei Linien, die über Koblenz bis nach Gießen reichen.

Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

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Die Gemeinde Monreal nahm mehrmals am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teil:

  • Kreissieger in der Sonderklasse: 1979, 1990, 1998, 1999, 2003
  • Landessieger in der Sonderklasse: 1990, 2003
  • Bundessieger im 21. Bundeswettbewerb: 2004

In Monreal geboren

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  • Markus Meurer (* 1959), Outsider Art-Künstler.
  • Franz Pfaffenhäuser (1895–1977), Kommunist, Buchhändler, Widerstandskämpfer[13] und Überlebender des KZ Dachau[14].

Literatur

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  • Georg Ulrich Großmann (Hrsg.): Monreal in der Eifel (= Berichte zur Haus- und Bauforschung. Band 7). Marburg 2001, ISBN 3-89445-273-0.
  • Friedrich Hermes/Karl Müller: Heimatchronik von Monreal in der Eifel. Monreal 2002.
  • Michael Huyer: Die Baugeschichte der mittleren Elzbrücke in Monreal und die Bedeutung ihrer Steinmetzzeichen. In: Gabriel Dette/Laura Heeg/Klaus T. Weber (Hrsg.): Magister Operis. Beiträge zur mittelalterlichen Architektur Europas. Festgabe für Dethard von Winterfeld zum 70. Geburtstag, Regensburg 2008, S. 217–246.
  • Achim H. Schmidt: Bauliche Reste vom Machtstreben der Grafen von Virneburg in Monreal/Eifel. In: Olaf Wagener (Hrsg.): vmbringt mit starcken turnen, murn (= Beihefte zur Mediaevistik. Band 15). Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-60664-3, S. 291–310.
  • Wolfgang Schuler: Monreal in der Eifel (= Rheinische Kunststätten, Bd. 259), Neuss 1982, ISBN 3-88094-381-8.
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Commons: Monreal – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Monreal – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 40 (PDF; 3,3 MB).
  3. Recherche von Hans-Werner und Hubert Monnerjahn (Bremen) in den 1980er Jahren. Bis 1839 wurde der Name Monrean geschrieben. Unveröffentlichte Familienchronik vom 20. Dezember 2012
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Monreals neuer Ortsbürgermeister Martin Schmitt in Amt und Würden. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 44/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. April 2022.
  6. Thomas Theisen: Bekanntmachung über die Nichtdurchführung der Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters am 26. September 2021. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 33/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 16. August 2021, abgerufen am 23. April 2022.
  7. Konstituierende Sitzung in Monreal. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 34/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 15. Februar 2020.
  8. André Übener: Rücktritt. In: Mitteilungsblatt Vordereifel – Heimat- und Bürgerzeitung der VG Vordereifel, Ausgabe 23/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 15. Februar 2020.
  9. Monreal – Beschreibung des Wappens. Verbandsgemeinde Vordereifel, abgerufen am 12. November 2024.
  10. Harald Lippert, Hans Zippert: Der Fall 5441 Monreal. (PDF; 18,3 MB) In: Titanic-Magazin. Juni 1988, S. 28–40, abgerufen am 12. November 2024.
  11. Der Bulle und das Landei. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 12. November 2024.
  12. „Alarm für Cobra 11“-Team drehte in Monreal. In: Wochenspiegel. 19. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2012; abgerufen am 12. November 2024.
  13. Helga Grebing, Bernd Klemm (Hrsg.): Lehrstücke in Solidarität: Briefe und Biographien deutscher Sozialisten 1945–1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 23). Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06142-4, S. 293–296.
  14. Häftlingsdokumente des KZ Dachau. In: Arolsen Archives. International Tracing Service (ITS), abgerufen am 12. November 2024.