Nörtershausen

Gemeinde in Deutschland

Nörtershausen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel an, die ihren Verwaltungssitz in Kobern-Gondorf hat.

Wappen Deutschlandkarte
Nörtershausen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Nörtershausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 7° 29′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Rhein-Mosel
Höhe: 365 m ü. NHN
Fläche: 5,66 km2
Einwohner: 1151 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56283
Vorwahlen: 02605 / 06742
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 219
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 44
56330 Kobern-Gondorf
Website: www.noertershausen.de
Ortsbürgermeister: Bruno Seibeld (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Nörtershausen im Landkreis Mayen-Koblenz
KarteKirchwaldOberfellAndernachMülheim-KärlichWeißenthurmKettigUrmitzKaltenengersSankt SebastianBendorfWeitersburgVallendarUrbarNiederwerthBassenheimMayenMünstermaifeldOchtendungMendigPolchKruftNickenichPlaidtKobern-GondorfRhensWinningenWaldeschWolkenDieblichLonnigMertlochBellThürRiedenLehmenLöfNörtershausenNiederfellSpayBreyKottenheimKehrigSaffigWellingTrimbsSankt JohannEttringen (Eifel)BurgenBrodenbachBaar (Eifel)KretzRüberLangenfeldMonrealAlkenHatzenportVolkesfeldEinigGappenachGeringGierschnachKaltKerbenKolligNaunheimPilligWierschemMackenAchtAnschauArftBermelEifelDitscheidHaustenHerresbachHirtenLangscheidLindLuxemMünkNachtsheimReudelsterzSiebenbachVirneburgWeilerWelschenbach
Karte
Nörtershausen

Geographie

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Nörtershausen liegt auf einem Höhenrücken des Vorderhunsrücks (auch Moselhunsrück genannt), im Hinterland der Burg Thurant bei Alken an der Mosel. Zu dem Ort gehören die Ortsteile Nörtershausen und Pfaffenheck sowie die Wohnplätze Bauhof, Grünemühle, Klosterheck und Schiebigeich.[2] Der Ortsteil Pfaffenheck liegt östlich, ca. 2 km entfernt, auf der westlichen Seite der Landesstraße 214. Der östlich der L 214 gelegene Teil von Pfaffenheck gehört zur Stadt Boppard.[3] Fast parallel zu der Landesstraße verläuft hier die Autobahn A 61, die in diesem Teilbereich auch die Bundesstraße 327 aufnimmt. In der Gemarkung von Pfaffenheck entspringen der Aspeler Bach, der in Niederfell- und der Alkener Bach, der in Alken in die Mosel mündet.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Nörtershausen besitzt zwei Ortsteile entlang der L 207. Südlich befindet sich der Hauptteil der Gemeinde Nörtershausen mit dem gleichlautenden Namen. Nord-östlich liegt der Ortsteil Pfaffenheck, in welchem etwa ein Drittel der gesamten Einwohner der Gemeinde lebt.

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung von Nörtershausen erfolgte am 20. April 1324. Katharina von Brodenheim, Witwe des Ritters Heinrich zu Ehrenberg, stiftete ein Haus und stellte die Kapelle zu Nörtershausen wieder her. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Nörtershausen mehreren Herrschaften, die Rechte und Einkünfte an verschiedenen Höfen hatten. Das St. Simeonstift zu Trier und die verschiedenen Herren der Ehrenburg erscheinen in den Lehens- und Pachturkunden besonders häufig.

Der Ortsteil Pfaffenheck wurde erstmals am 1. Mai 1343 urkundlich erwähnt. Ein Waldstück mit dem Namen Pfaffenheck wird als ursprünglich kirchlicher Besitz ausgewiesen. Nach diversen Verlehnungen und Verfügungsrechtsänderungen schlossen die Gemeindeleute von Nörtershausen mit den Stiftsherren von Mayen einen Pachtvertrag über die Nutzung der Pfaffenheck.

Seit dem späten Mittelalter gehörte Nörtershausen zum Amt Alken der Propstei Münstermaifeld, bzw. dem kurtrierischen Oberamt Münstermaifeld. Lehens- und Schutzrechte an Nörtershausen sind sowohl von Kurtrier als auch Kurköln für das 15. und 16. Jahrhundert überliefert.

In der napoleonischen Zeit ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Ort Teil der Mairie Niederfell im Canton Boppard. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Nörtershausen eine zur Bürgermeisterei Brodenbach gehörende Gemeinde im damals neu gebildeten Kreis St. Goar. Ende der 1960er Jahre wurden in einer Verwaltungsreform Amt und Kreis aufgelöst. Nörtershausen wurde als eigenständige Gemeinde der Verbandsgemeinde Untermosel im Landkreis Mayen-Koblenz zugeordnet, die 2014 aufgelöst wurde.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Nörtershausen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 161
1835 255
1871 308
1905 388
1939 423
1950 483
1961 478
Jahr Einwohner
1970 548
1987 788
2005 1.144
2011 1.138
2017 1.141
2022 1.154
 
Einwohnerentwicklung von Nörtershausen von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Nörtershausen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl CDU FWG * WGG ** Gesamt
2024 11 5 16 Sitze[5]
2019 7 9 16 Sitze[6]
2014 7 9 16 Sitze
2009 7 9 16 Sitze
2004 9 7 16 Sitze
* 
FWG: Freie Wählergruppe Nörtershausen/Pfaffenheck e. V.
** 
WGG: Wählergruppe Graf

Bürgermeister

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Bruno Seibeld (FWG) wurde am 27. August 2024 zum zweiten Mal Ortsbürgermeister von Nörtershausen, nachdem er das Amt nach der Wahl 1999 bereits einmal für 20 Monate innehatte, um anschließend auf die Position des Bürgermeisters der damaligen Verbandsgemeinde Untermosel zu wechseln.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 60,6 % gegen seinen Amtsvorgänger durchsetzen können.[8]

Seibelds Vorgänger Paul Kreber (CDU) hatte das Amt fast zehn Jahre ausgeübt,[7] nachdem er es von dem 2014 gewählten Norbert Gatzke (CDU) übernommen hatte, der nach kurzer Amtszeit aus privaten Gründen das Ehrenamt aufgeben musste.[9]

Sehenswürdigkeiten

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Auch "Ehrenfriedhof" genannte Grabstätte von fast 150 bei den Kämpfen um Pfaffenheck im März 1945 umgekommenen Zivilisten und Soldaten. Bis 1956/57 ein Massengrab, geschmückt mit großem Birkenkreuz und Stahlhelm unmittelbar neben der Hunsrückhöhenstraße. Seit 20. November 1957 ein Reihenfriedhof mit Steinkreuzen und eisernen Namens- bzw. Identifikationsplatten. Zwischen 1958 und 1965 erfolgten weitere Zubettungen von benachbarten Friedhöfen und Feldgräbern. Ein Großteil der Bestatteten waren Angehörige der 6. SS-Gebirgs-Division „Nord“. In den 1980er und 1990er Jahren kam es daher oft zu Debatten und von Polizeieinsätzen begleiteten Protesten gegen die Anwesenheit von SS-Traditionsverbänden an Totengedenktagen. Auf einer Steinmauer im Eingangsbereich liest man die Namen der Bestatteten (soweit erkennungstechnisch möglich gewesen) und die Namen der zwischen 1939 und 1945 Gefallenen und Vermissten aus Pfaffenheck. An zentraler, beherrschender Stelle steht ein hohes Steinkreuzdenkmal.

Siehe auch

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Jährliche Aktivitäten

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  • Antoniuskirmes in Nörtershausen am Wochenende um den Namenstag des Hl. Antonius (17. Januar).
  • Brunnenfest des Heimat- und Verschönerungsvereins e. V. in Nörtershausen am dritten Wochenende im August
  • Möhnenumzug und Sitzung am Schwerdonnerstag.
  • Floriansfest der Freiwilligen Feuerwehr Nörtershausen am Muttertagswochenende.
  • Martinsumzüge: Freitags in Pfaffenheck mit anschließendem „Debbekoche-Essen“ im Dorfgemeinschaftshaus, samstags in Nörtershausen mit anschließendem Martinsabend im Gemeindesaal.
  • Kirmes in Pfaffenheck am ersten Wochenende im Mai.
  • Spielfest des SSV 81 in Pfaffenheck an und im Dorfgemeinschaftshaus am letzten Wochenende in den Sommerferien.

Literatur

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  • Robert Schmitt: Udenhausen, Nörtershausen und Pfaffenheck (= Bopparder Beiträge zur Heimatkunde. Band 5). Boppard 1966.
  • Manfred Rüttgers: Ortsfamilienbuch Nörtershausen. Cardamina, Koblenz 2021; ISBN 978-3-86424-523-7
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Commons: Nörtershausen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 43 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 52 (PDF; 3,3 MB).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  5. Nörtershausen, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Nörtershausen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 22. September 2024.
  6. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. a b Bruno Seibeld: Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Nörtershausen und Pfaffenheck. In: Rhein-Mosel Info, Ausgabe 35/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. September 2024.
  8. Nörtershausen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 23. September 2024.
  9. Wahl: Paul Kreber ist neuer Bürgermeister in Nörtershausen. In: Rhein-Zeitung. 26. Oktober 2014, abgerufen am 15. Januar 2020.