Ogra (deutsch Ugern, ungarisch Marosugra oder Ugra)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Ogra
Ugern
Marosugra
Ogra (Rumänien)
Ogra (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 27′ N, 24° 19′ OKoordinaten: 46° 26′ 50″ N, 24° 18′ 50″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 329 m
Fläche: 52,16 km²
Einwohner: 2.442 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547440
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Ogra, Dileu Vechi, Giuluș, Lăscud, Vaideiu
Bürgermeister : Teodor Neacșa (PSD)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 103A
loc. Ogra, jud. Mureș, RO–547440
Website:

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Ogra im Kreis Mureș

Die Gemeinde Ogra liegt im Norden des Kokeltals (Podișul Târnavelor) im südwestlichen Teil des Kreises Mureș. Am Oberlauf des Mureș (Mieresch), der Nationalstraße DN15 – hier Teil der Europastraße 60 – und der Bahnstrecke Alba Iulia–Târgu Mureș, befindet sich der Ort Ogra sechs Kilometer östlich von der Stadt Iernut (Radnuten) und 24 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Die vier eingemeindeten Dörfer befinden sich etwa vier bis acht Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte

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Der Ort Ogra wurde erstmals 1367 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Orga zum Landgut des heutigen zwei Kilometer entfernten Ortes Sânpaul. 1803 erwarb die ungarische Adelsfamilie Haller für den Ort das Marktrecht und errichtete hier ein Landhaus.[4]

Außer ein paar archäologische Funde der Hallstattzeit, welche laut J. F. Niegebauer und M. Roska den Skythen zugeordnet wurden, befindet sich zwischen einer Römerstraße und dem Mureș ein Hügelgrab, welches noch keinem Zeitalter zugeordnet wurde.[5]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde zum Teil dem Stuhlbezirk Radnót (Iernut) im Komitat Klein-Kokelburg; die eingemeindeten Dörfer Dileu Vechi (ungarisch Oláhdellő) und Vaideiu (Neudorf) dem Stuhlbezirk Marosludas (Luduș) im Komitat Torda-Aranyos an. Anschließend gehörten die Dörfer dem historischen Kreis Târnava-Mică bzw. Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș.

Im Herbst 1944 fanden auf dem Gebiet der Gemeinde am Mureș schwere Kämpfe, zwischen deutschen und den sowjetischen und rumänischen Truppen andererseits, statt.[4]

Bevölkerung

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Die Bevölkerung der Gemeinde Ogra entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.930 2.166 531 - 233
1941 4.134 2.692 1.207 4 231
1966 3.535 2.131 1.135 4 265
2002 2.441 1.266 634 3 538
2011 2.387 1.081 508 3 795 (Roma 697)
2021 2.442 823 387 - 1.232

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Rumänen 1941 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Magyaren (1.406) wurde 1930, die der Rumäniendeutschen 1941 und 1966 und die der Roma (988) 2021 ermittelt.[6]

Sehenswürdigkeiten

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  • Im Gemeindezentrum das Herrenhaus Haller,[7] im 17. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz,[8] und die reformierte Kirche.
  • Im eingemeindeten Dorf Dileu Vechi die reformierte Kirche, 1908 errichtet.[9]
  • Im eingemeindeten Dorf Vaideiu die Holzkirche Sfinții Arhangheli, 1866 errichtet und 1899 erneuert, hat am 6. Dezember 2017 gebrannt, konnte aber noch rechtzeitig gelöscht werden.[10]

Persönlichkeit

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Commons: Ogra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 19. Dezember 2024 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 25. März 2018 (ungarisch).
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Ogra, abgerufen am 25. März 2018 (rumänisch).
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  7. Webdarstellung des Haller Castle, abgerufen am 25. März 2018 (mehrsprachig).
  8. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Dileu Vechi bei biserici.org, abgerufen am 25. März 2018 (rumänisch)
  10. Eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert im Kreis Mureș wurde von den Einheimischen gerettet, am 6. Dezember 2017 bei observator.tv abgerufen am 25. März 2018 (rumänisch)