Petelea (deutsch Birk, ungarisch Petele) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Petelea
Birk
Petele
Petelea (Rumänien)
Petelea (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 44′ N, 24° 42′ OKoordinaten: 46° 43′ 45″ N, 24° 42′ 22″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 358 m
Fläche: 43,70 km²
Einwohner: 3.088 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547460
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Petelea, Habic
Bürgermeister : Sorin-Pompei Pădurean (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 726
loc. Petelea, jud. Mureș, RO–547460
Website:

Geographische Lage

Bearbeiten
 
Lage der Gemeinde Petelea im Kreis Mureș

Die Gemeinde Petelea liegt im Reener Ländchen (Ținutul Reghinului) im nördlichen Teil des Siebenbürgischen Beckens. An der Mündung des Beica in den Oberlauf des Mureș (Mieresch), der Bahnstrecke Târgu Mureș–Gheorgheni und der Nationalstraße DN15, befindet sich der Ort Petelea fünf Kilometer südlich von der Stadt Reghin (Sächsisch-Regen) und 28 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt. Das eingemeindete Dorf befinden sich 14 Kilometer (6,5 km Luftlinie) vom Gemeindezentrum entfernt. Der höchstgelegene Berg der Gemeinde ist der Dealul Viilor bei 511,7 m.

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort Petelea wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt.[3] Ein Archäologischer Fund auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Habic (ungarisch Hétbükk), wurde in die Jungsteinzeit datiert und befindet sich im Museum in Alba Iulia (Weißenburg).[4] Auf dem Areal des Gemeindezentrums ist eine Römerstraße verzeichnet und bei Ausgrabungen im Jahr 1869 wurden etwa 200 dakische Münzen aus der Latènezeit gefunden, diese befinden sich zum Teil in den Museen von Hermannstadt und Wien.[5]

Bis 1944 war Petelea hauptsächlich von Rumäniendeutschen bewohnt. Deren evangelische Kirche[6] wurde von der reformierten Kirche übernommen.[7] Die Orgel der Kirche wurde zerstört, die Kanzel ist noch vorhanden. Auf die deutschstämmige Bevölkerung des Ortes im 19. Jahrhundert, sind die geschlossenen Häuserfronten mit deren Torbögen, die Dorfschule, das ehemalige Pfarrhaus, das Arzthaus und das Rathaus zurückzuführen.[3] Bei der Enteignung von 1945 wurden die 220 siebenbürger-sächsischen Familien, von etwa 1.312 Hektar Land enteignet; 1.246 Hektar davon wurde auf 411 „Begüterungsberechtigte“ verteilt.[8]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Régen alsó (Unter-Regen) im Komitat Maros-Torda, anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung

Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde Petelea entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.337 936 8 1.155 238
1920 2.816 1.323 102 1.164 29
1941 2.594 1.212 134 927 321
1956 2.612 1.873 212 104 423
1992 2.765 1.651 124 45 945
2002 2.780 1.680 119 36 945
2011 2.977 1.398 72 27 1.480
2021 3.088 2.218 18 5 847 (678 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Roma (1400) 2011 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen (2.242) wurde 1966, die der Rumäniendeutschen 1920 und die der Magyaren 1956 ermittelt.[9]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Die Holzkirche Sf. Arhangheli im Gemeindezentrum, 1761 errichtet (der Glockenturm 1848), und auch zahlreiche Häuser, vom 18. bis in das 20. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[10]

Persönlichkeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Petelea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 20. Dezember 2024 (rumänisch).
  3. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Repertoriul Arheologic al României − Habic, abgerufen am 13. Juli 2018 (rumänisch).
  5. Repertoriul Arheologic al României − Petelea, abgerufen am 13. Juli 2018 (rumänisch).
  6. Bild der Kirche und Schule in Petelea
  7. Angaben zur reformierten Kirche in Petelea bei biserici.org, abgerufen am 13. Juli 2018 (rumänisch)
  8. Angaben der Gemeinde Petelea: Prezentare generală. Abgerufen am 13. Juli 2018 (rumänisch).
  9. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  10. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)