Stefan Küng

schweizerisch-liechtensteinischer Radrennfahrer

Stefan Küng (* 16. November 1993 in Wil) ist ein schweizerisch-liechtensteinischer Radrennfahrer, der auf Bahn und Strasse aktiv ist.

Stefan Küng
Stefan Küng bei seinem zweiten Platz bei den Europameisterschaften (2022)
Stefan Küng bei seinem zweiten Platz bei den Europameisterschaften (2022)
Zur Person
Geburtsdatum 16. November 1993 (31 Jahre)
Nation Schweiz Schweiz, Liechtenstein Liechtenstein
Disziplin Strasse, Bahn
Fahrertyp Zeitfahrer (Strasse) / Ausdauer (Bahn)
Körpergröße 193 cm
Renngewicht 83 kg
Zum Team
Aktuelles Team Groupama-FDJ
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2004–2012
2013–2014
VC Fischingen
BMC Development Team
Internationale Team(s)
2015–2018
2019–
BMC Racing Team
Groupama-FDJ
Wichtigste Erfolge
Bahn
Regenbogentrikot Einerverfolgung 2015
Straße
Regenbogentrikot Mannschaftszeitfahren 2015
Regenbogentrikot Mixed-Staffel 2022, 2023
Europameister-Trikot Einzelzeitfahren 2020, 2021
Gesamtwertung Valencia-Rundfahrt 2021
drei Etappen Tour de Romandie
eine Etappe Tour de Suisse
zwei Etappen BinckBank Tour
eine Etappe Vuelta a España 2024
Letzte Aktualisierung: 9. September 2024

Karriere

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2008 erreichte Stefan Küng seinen ersten grossen internationalen Erfolg, als er bei den Strassen-Europameisterschaften der Junioren in Ankara den achten Platz im Einzelzeitfahren belegte. Im Jahr darauf gewann er die Berner Rundfahrt in der Klasse U19. 2011 wurde er gemeinsam mit Théry Schir Junioren-Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren und zudem zweifacher Schweizer Junioren-Meister im Einzelzeitfahren auf der Strasse sowie im Omnium auf der Bahn. Im selben Jahr belegte er bei den Spielen der kleinen Staaten von Europa, bei denen Küng für Liechtenstein startete, jeweils Platz zwei im Strassenrennen, hinter Bob Jungels aus Luxemburg, mit dem Team in der Mannschaftswertung sowie im Einzelzeitfahren, ebenfalls hinter Jungels.[1] Im selben Jahr gewann er den Lauf des UIV-Cups beim Zürcher Sechstagerennen.

Seit 2013 startete Küng in der Elite; beim Lauf des Bahnrad-Weltcups 2012/13 in Aguascalientes belegte er mit Tom Bohli, Silvan Dillier und Loïc Perizzolo in der Mannschaftsverfolgung Rang zwei. Bei den Spielen der kleinen Staaten von Europa 2013 gewann er die Goldmedaille im Einzelzeitfahren.

2014 errang Stefan Küng zunächst zwei Medaillen bei den Bahn-Weltmeisterschaften der Elite. Später im Jahr wurde er dreifacher U23-Europameister, auf der Strasse im Strassenrennen sowie im Einzelzeitfahren und auf der Bahn in der Einerverfolgung. Bei seiner ersten Teilnahme an einer grossen Rundfahrt stürzte er in der zwölften Etappe des Giro d’Italia 2015 schwer und brach sich einen Brustwirbel.[2] Bei den anschliessenden Strassenweltmeisterschaften 2015 wurde er mit seinem BMC Racing Team Weltmeister im Mannschaftszeitfahren und anschliessend bei den Bahn-Europameisterschaften im schweizerischen Grenchen Europameister in der Einerverfolgung.

Im Dezember 2015 erkrankte Küng am Pfeiffer’schen Drüsenfieber, so dass er auf einen Start bei den Bahnradsport-Weltmeisterschaften 2016 in London verzichten musste.[3] Während des Prologs zum Giro d’Italia stürzte er und wenig später erneut bei den Schweizer Meisterschaften im Einzelzeitfahren, brach sich ein Schlüsselbein und das linke Becken. Diese Verletzungen verhinderten einen Start bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.[4] Küng selbst sprach von einem «verhexten Jahr», auch wenn er im September bei den Strassenweltmeisterschaften gemeinsam mit seinem Team von BMC Vize-Weltmeister wurde.[5]

2018 brach sich Stefan Küng bei einem Sturz während des Rennens Paris–Roubaix den Kiefer, weshalb er auf einen Start bei der heimischen Tour de Romandie verzichten musste.[6] Bei den Strassen-Weltmeisterschaften 2019 belegte er im Straßenrennen Platz drei, und im Jahr darauf wurde er Europameister im Einzelzeitfahren und belegte bei den Weltmeisterschaften erneut einen dritten Platz, dieses Mal im Einzelzeitfahren. Auch 2021 liess sich Küng im italienischen Trient zum Europameister im Einzelzeitfahren küren.[7]

Bei der Tour de Suisse 2022 zeigte Küng auch in den anspruchsvollen Bergetappen eine konstant starke Leistung und belegte zum Schluss den fünften Rang im Gesamtklassement.[8] Im selben Jahr gewann er die Tour Poitou-Charentes en Nouvelle-Aquitaine, den Chrono des Nations und wurde Weltmeister in der Mixed-Staffel. Bei den Weltmeisterschaften und den Europameisterschaften jeweils die Silbermedaille im Einzelzeitfahren. 2023 wurde er mit der Schweizer Mannschaft erneut Weltmeister in der Mixed-Staffel.

Auszeichnungen

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2011

  •   Schweizer Meister (Junioren) – Einzelzeitfahren

2013

2014

 
Stefan Küng bei den Schweizer Meisterschaften 2013

2015

2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
 
Stefan Küng (Paris–Roubaix 2023)
2023

2024

 
Küng als Europameister in der Einerverfolgung 2015

2011

  •   Europameister (Junioren) – Madison mit Théry Schir
  •   Schweizer Meister (Junioren) – Omnium

2013

2014

2015

  •   Weltmeister – Einerverfolgung
  •   Schweizer Meister – Einerverfolgung
  •   Schweizer Meister – Punktefahren
  •   Schweizer Meister – Zweier-Mannschaftsfahren (mit Théry Schir)
  •   Europameister – Einerverfolgung

Wichtige Platzierungen

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Grand Tour2015201620172018201920202021202220232024
  Giro d’ItaliaGiroDNF60DNF
  Tour de FranceTour795396DNF493254DNF
  Vuelta a EspañaVuelta39
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Monument2015201620172018201920202021202220232024
Mailand–Sanremo595223
Flandern-Rundfahrt60415544102445641
Paris–Roubaix6341DNFDNF11DNF355
Lüttich–Bastogne–Lüttich
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
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Commons: Stefan Küng – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Stefan Küng hat eine doppelte Staatsbürgerschaft. arlberg-giro.com (PDF; 353 kB).
  2. Brustwirbel gebrochen – Küng fällt drei bis vier Monate aus. In: radsport-news.com. 22. Mai 2015, abgerufen am 22. Mai 2015.
  3. Nach Erkrankung: Radprofi Stefan Küng erholt sich. In: tagblatt.ch. 3. Februar 2016, abgerufen am 6. Februar 2016.
  4. Stefan Küng muss auf Rio verzichten. In: srf.ch. 23. Juni 2016, abgerufen am 23. Juni 2016.
  5. Ein verhextes Jahr. In: radsport-news.com. 23. April 2015, abgerufen am 28. November 2016.
  6. Stefan Küng muss nach dem Kieferbruch auf die Tour de Romandie verzichten. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. April 2018, abgerufen am 10. April 2018.
  7. Zeitfahren an Rad-EM - Erfolgreiche Titelverteidigung: Küng holt wieder EM-Gold. 9. September 2021, abgerufen am 19. Juni 2022.
  8. Tour de Suisse – Küng verpasst den Tagessieg, zeigt aber eine bärenstarke Rundfahrt. Abgerufen am 19. Juni 2022.