Grafengehaig
Grafengehaig ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 36′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Kulmbach | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Marktleugast | |
Höhe: | 570 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,81 km2 | |
Einwohner: | 839 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95356 | |
Vorwahl: | 09255 | |
Kfz-Kennzeichen: | KU, EBS, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 77 117 | |
LOCODE: | DE GGA | |
Marktgliederung: | 28 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstr. 19 95356 Grafengehaig | |
Website: | www.grafengehaig.de | |
Erster Bürgermeister: | Werner Burger (Dorfgemeinschaft / überörtliche Wählergemeinschaft) | |
Lage des Marktes Grafengehaig im Landkreis Kulmbach | ||
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Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenGrafengehaig liegt am Westhang des Steinbruchberges im Naturpark Frankenwald, umgeben von tiefen Tälern auf einer Höhe von 568 bis ca. 700 Meter über dem Meeresspiegel. Die Täler entsprechen den asymmetrischen Talformen des Südwestfrankenwaldes, das heißt, die Südhänge sind flacher als die Nordhänge, eine Folge geomorphologischer Vorgänge seit der letzten Eiszeit. Reste von Terrassenbildung werden im Bereich des Steinachtales vermutet.[2]
Aussichtspunkte
BearbeitenEin Aussichtsfelsen befindet sich oberhalb von Grafengehaig auf 646 m ü. NHN zwischen der Hohenreuther Siedlung und dem Steinbruchberg (688,1 m ü. NHN). Der etwa 400 Meter lange Aufstieg ist ab der Hohenreuther Siedlung in Grafengehaig ausgeschildert. Oben bietet sich ein Ausblick über das Steinachtal, die Höhen des Frankenwaldes und ins Fichtelgebirge.
In der Nähe der Ortschaft Grafengehaig befindet sich der höchste Berg des Frankenwaldes, der Döbraberg (794,6 m ü. NHN, etwa acht Kilometer entfernt), sein Turm ist rin Aussichtspunkt.
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Aussichtsfelsen, Blickrichtung Südost
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Aussichtsfelsen, Blickrichtung Südwest
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde Grafengehaig hat 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Bromenhof (Einöde)
- Eppenreuth (Dorf)
- Grafengehaig (Hauptort)
- Grünlas (Dorf)
- Guttenberger Hammer (Weiler)
- Hetzenhof (Einöde)
- Hintererb (Einöde)
- Hohenreuth (Weiler)
- Höhhof (Einöde)
- Horbach (Dorf)
- Hübnersmühle (Einöde)
- Hüttenbach (Weiler)
- Mehlthaumühle (Einöde)
- Mesethmühle (Einöde)
- Oberweißenstein (Einöde)
- Rappetenreuth (Dorf)
- Schindelwald (Weiler)
- Schlockenau (Dorf)
- Seifersreuth (Dorf)
- Vollauf (Einöde)
- Vollaufmühle (Einöde)
- Vordererb (Einöde)
- Walberngrün (Dorf)
- Waldhermes (Weiler)
- Weidmes (Dorf)
- Weiglas (Weiler)
- Weißenstein (Weiler)
- Zegast (Weiler)
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Eppenreuth, Grafengehaig, Grünlas, Horbach, Rappetenreuth, Schlockenau, Walberngrün und Weidmes.[5]
Angrenzende Gemeinden
BearbeitenGuttenberg, Helmbrechts, Marktleugast, Presseck, Stadtsteinach.
Geschichte
BearbeitenBis zum 19. Jahrhundert
BearbeitenDie geschichtlichen Anfänge Grafengehaigs sind in der Zeit um die erste Jahrtausendwende anzusetzen. Es wurde in einem rückdatierten Vertrag der Grafen von Henneberg aus dem Jahre 1017 erstmals erwähnt. Die Echtheit des Vertrags ist allerdings umstritten, deshalb ist eine Urkunde aus dem Jahre 1318 weitaus wichtiger. Mit dieser wurde das „castrum Wildenstein“ mit seinen dazugehörigen Ortschaften vom Bamberger Bischof Wulving von Stubenberg an Nikolaus von der Grün verkauft. In einer Urkunde, die im Zeitraum von 1326 bis 1328 entstanden ist, wird der Ort explizit als „Gravengehewe“ erwähnt. Das Grundwort gehewe bedeutet Rodung, mit dem Bestimmungswort sind die Grafen von Henneberg gemeint.[6][7]
Im Jahre 1455 wurde ein Veit von Wildenstein genannt, der Gründer einer Frühmesse, möglicherweise in Verbindung mit einer Pfründe. Beides hat wahrscheinlich dazu geführt, dass die Pfarrei zu einer Kaplanei erhoben wurde. In dieser Zeit wurden auch die Herren von Guttenberg mit ihren Grundholden zumindest für den unteren Ortsbereich erwähnt. Ab 1585 übten die beiden Geschlechter ein Compatronat aus. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ging um 1632 das Wildensteiner Geschlecht unter, wodurch das Patronat an die Bischöfe von Bamberg überging. Nach kurzer Zeit kam es an die Freiherren Voit von Rieneck mit Sitz in Heinersreuth. Im weiteren Gemeindegebiet hatten auch die Freiherren von Guttenberg verstreute Rechte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Grafengehaig aus 35 Anwesen. Das Hochgericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Herrschaftsgericht Wildenstein. Grundherren waren
- das Herrschaftsgericht Wildenstein: Altes Schloss, 10 Güter, 16 Tropfhäuser, 1 Wirtshaus;
- das Burggericht Guttenberg: 1 Gut, 1 Haus mit Farbstatt;
- das Rittergut Steinenhausen: 1 Schenkstatt, 1 Gut, 2 Tropfhäuser;
- die Pfarrei Grafengehaig: Kirche, 1 Wohnhaus;
- Schule: ein halbes Haus.[8]
Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1802 gehörte Grafengehaig zum Herzogtum Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Grafengehaig gebildet. Neben dem Hauptort gehörten hierzu Hohenreuth, Höhhof und Seifersreuth. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Grafengehaig, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Stadtsteinach und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Stadtsteinach (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Hälfte der Anwesen unterschiedlichen Patrimonialgerichten bis 1849. Am 16. August 1835 wurde Weiglas von der Gemeinde Weidmes an Grafengehaig überwiesen. Ab 1862 gehörte Grafengehaig zum Bezirksamt Stadtsteinach. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Am 21. September 1886 kam die Mehlthaumühle von der Gemeinde Eppenreuth hinzu.[9] 1964 hatte die Gemeinde eine Fläche von 5,713 km².[10]
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Januar 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinden Eppenreuth, Grünlas, Horbach, Rappetenreuth, Schlockenau, Walberngrün und Weidmes nach Grafengehaig eingegliedert.[11]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum von 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1061 auf 879 um 182 bzw. um 17,2 %. Am 31. Dezember 1992 hatte der Markt 1123 Einwohner.
Gemeinde Grafengehaig
Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2002 | 2010 | 2015 | 2021 |
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Einwohner | 339 | 600 | 633 | 605 | 646 | 641 | 650 | 665 | 666 | 644 | 570 | 552 | 548 | 507 | 475 | 481 | 482 | 439 | 623 | 616 | 576 | 545 | 1109 | 1075 | 958 | 887 | 827 |
Häuser[12] | 76 | 78 | 81 | 85 | 85 | 88 | 108 | 382 | 389 | 395 | |||||||||||||||||
Quelle | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [14] | [14] | [14] | [25] | [10] | [26] | [27] | [28] | [28] | [29] |
Ort Grafengehaig
Jahr | 1818 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 304 | 396 | 410 | 418 | 363 | 320 | 466 | 457 | 443 | 390 | |
Häuser[12] | 50 | 51 | 58 | 58 | 61 | 81 | 109 | ||||
Quelle | [9] | [13] | [15] | [17] | [20] | [22] | [24] | [25] | [10] | [26] | [27] |
Religionen
BearbeitenIm 16. und 17. Jahrhundert bemühten sich die Bamberger Fürstbischöfe sehr darum, den protestantischen Ort zu rekatholisieren. Von 1625 bis 1631 wurde zu diesem Zweck ein Priester in dem ritterschaftlichen Ort eingesetzt, musste unter dem Druck der in der schwedischen Kriegswende 1631/1632 erstarkenden evangelischen Partei aber weichen. Nach dem Krieg konnte die Pfarrei auf der Grundlage der Normaljahresregel des Westfälischen Friedens wieder ungehindert und kontinuierlich mit protestantischen Geistlichen besetzt werden.
Die Bevölkerung von Grafengehaig ist heute mehrheitlich evangelisch-lutherisch. Zur Kirchengemeinde gehören über die politische Gemeindegrenze hinaus die Ortschaft Gösmes sowie die evangelische Bevölkerung aus Buckenreuth, Hohenberg, Neuensorg und Traindorf.
Politik
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktleugast.
Gemeinderat
BearbeitenDie Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:
Wählergruppe | 2002 | 2008 | 2014 |
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Dorfgemeinschaft / Überörtliche Wählergemeinschaft | 5 Sitze | 4 Sitze | 5 Sitze |
Wählergemeinschaft Eppenreuth-Schlockenau | 3 Sitze | 3 Sitze | 3 Sitze |
Wählergruppe Mühlweg | 2 Sitze | 3 Sitze | 3 Sitze |
Vereinigte Wählergemeinschaft Weidmes | 1 Sitz | 1 Sitz | ------ |
Freie Wählergemeinschaft Horbach-Grünlas | 1 Sitz | 1 Sitz | 1 Sitz |
Gesamt | 12 Sitze | 12 Sitze | 12 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 2008 Werner Burger (Dorfgemeinschaft/Überörtliche Wählergemeinschaft).[30] Sein Vorgänger war Fritz Schramm (Dorfgemeinschaft/überörtliche Wählergemeinschaft).
Gemeindefinanzen
BearbeitenIm Jahr 2011 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 475.000 Euro, davon waren 69.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Wappen und Flagge
Bearbeiten- Wappen
Blasonierung: „In Rot eine silberne Wehrmauer. Mittig ein silberner Torturm mit spitzem Dach, der rechts von einem goldenen Weberschiffchen mit silberner Spule und links von einer goldenen Ähre beseitet ist.“[31] | |
Wappenbegründung: In Grafengehaig wurde seit langer Zeit die Hausweberei betrieben, die neben der Landwirtschaft das Wirtschaftsleben der Gemeinde prägte. Heute ist die Textilindustrie durch Großwebereien vertreten.
Das Gemeindewappen erhielt 1968 die ministerielle Zustimmung. |
- Flagge
Die Gemeindeflagge ist weiß-rot.[32]
Kultur
BearbeitenBau- und Bodendenkmäler
BearbeitenWehrkirche
BearbeitenKunsttopographisch bemerkenswert ist die Wehrkirche Zum Heiligen Geist mit ihrer Wehranlage. Der im 18. Jahrhundert erneuerte Torturm zum Markt gilt als Wahrzeichen des Ortes. Die Ortsgeschichte wird durch die bambergischen Farben Silber und Rot angedeutet, weil das Hochstift Bamberg die Landeshoheit über Grafengehaig innehatte.
Erbaut im 13./14. Jahrhundert, mit Wehrturm und Kirchhofbefestigung aus dem 15. Jahrhundert. Darin befinden sich Grabdenkmäler derer von Wildenstein, ein Kruzifix aus dem Jahre 1532 sowie eine Kanzel von 1520. Die Halle ist dreischiffig und wird von vier mächtigen Rundpfeilern getragen. Ein Kreuzrippengewölbe aus der Zeit um 1500 sowie Deckengemälde aus der Zeit zwischen ca. 1500 und 1625 prägen das Kircheninnere. Die Kirchhofbefestigung schließt das Mesnerhaus und einen Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert ein.
Burgstall Eulenburg
BearbeitenDer Burgstall Eulenburg befindet sich auf dem gleichnamigen Berg Eulenburg 626 m ü. NHN zwischen dem südlichen Ortsausgang von Grafengehaig und der Hohenreuther Siedlung. Nach mündlicher Überlieferung war es noch um 1900 eine Ruine, später wurde sie abgetragen, unterirdische Gänge befinden sich im Berg.
Naturdenkmäler
BearbeitenSteinachklamm
BearbeitenDie Steinachklamm im Steinachtal markiert den Durchbruch der Unteren Steinach und ist ein Naturdenkmal. Sie liegt südwestlich von Grafengehaig (etwa vier Kilometer), direkt hinter der Gemeindegrenze unterhalb der Ortschaft Wildenstein, die bereits zur Gemeinde Presseck gehört. Die Felsenwände der Steinachklamm bestehen aus Quarzkeratophyr, einem sehr harten Vulkangestein. Wie eine riesige Sperrmauer lag der Felsriegel gegen den Wasserlauf der Unteren Steinach, bis diese sich in Jahrtausenden einen Durchbruch genagt hatte. Die Felsen stehen in mächtigen Bänken übereinander und trugen in der Vergangenheit auf ihrem Gipfel die Burg Wildenstein.
Die Steinachklamm ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 477R003[33] ausgewiesen und mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet worden.[34]
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Steinachklamm
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Steinachklamm
Eisenberg
BearbeitenDer Eisenberg mit 544 m ü. NHN liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Grafengehaig. An seinem Südhang liegt in einer Senke der Gemeindeteil Seifersreuth. Der Ortsname geht vermutlich auf die Erzgewinnung durch Seifen zurück.
Der Name des Berges entstand infolge des dortigen Abbaus von Eisenerz, das im Guttenberger Hammer und im Waffenhammer verarbeitet wurde. Der Gipfel des Eisenberges ist ein Bodendenkmal, auf ihm befand sich eine frühgeschichtliche bzw. vorzeitliche Befestigung vermutlich aus der Keltenzeit. Um den Berg herum führt der Mühlenweg. Neben interessanten Informationen auf Tafeln über Geschichte und Brauchtum bietet der Mühlenweg außerdem eine zauberhafte Natur.[35]
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Eisenberg von Westen
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Mariengrotte am Mühlenweg
Freizeit
BearbeitenIm Gemeindegebiet gibt es 23 Vereine. Die Landschaft lädt zum Wandern, Radfahren, Mountainbiken sowie im Winter zum Ski, Skilanglauf und Rodeln ein. In Grafengehaig gibt es eine Fremdenpension und mehrere Ferienwohnungen.
- Die Frankenwaldhalle
Frankenwaldhalle Grafengehaig - Walberngrüner Gletscher
- Wintersportzentrum im Gemeindeteil Walberngrün mit Flutlichtloipe (Länge ca. 2,5 Kilometer, 80 Höhenmeter). Um das Wintersportzentrum führen ca. 20 Kilometer gespurte Loipen.
Sport
BearbeitenSV Grafengehaig
- Fußball
- Damengymnastik
SG Gösmes/Walberngrün
- Fußball
- Wintersport
- Gymnastikgruppe
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIndustrie, Handel und Gewerbe bieten ca. 300 Arbeitsplätze (Webereien, Schlosserei, Hammerwerk, Bauhauptgewerbe, Lebensmittel). Zudem gibt es mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 907 Hektar, davon sind 613 Hektar Ackerfläche (Stand 2012).
In Grafengehaig gibt es eine allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis sowie im Gemeindegebiet eine Praxis für Physiotherapie und einen Heilpraktiker. Der Diakonieverein Grafengehaig/Presseck ist für die Krankenpflege zuständig. Für das Gemeindegebiet gibt es einen Helfer vor Ort (HvO).
Zur Versorgung der Bevölkerung gibt es einen Lebensmittelmarkt, der auch Back- und Fleischwaren anbietet. In Grafengehaig befinden sich die Frankenwaldhalle und ein Gasthaus, in Seifersreuth, Schlockenau, Horbach und Weidmes gibt es jeweils ein Landgasthaus und in Walberngrün das Sportheim.
Ansässige Unternehmen
BearbeitenDie vier größten Unternehmen in Grafengehaig sind:
- Horn textiles – Horn KG
- J. Erhardt & Sohn GmbH & Co. KG
- Krumpholz Werkzeuge
- Vießmann Bau GmbH
Bildung
BearbeitenEs gibt folgende Einrichtungen (Stand 2014):
- einen Kindergarten mit 25 Plätzen
Verkehr
BearbeitenEs besteht eine Busverbindung Kulmbach – Grafengehaig – Helmbrechts. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Untersteinach und in Helmbrechts; diese können ebenfalls mit dem Bus erreicht werden.
Die Staatsstraße 2158 führt über die Großrehmühle und an Neuensorg vorbei nach Marktleugast (5 km südöstlich) bzw. über Eppenreuth zur Staatsstraße 2195 bei Enchenreuth (5 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Seifersreuth (1,5 km südwestlich). Anliegerwege führen nach Höhhof (0,6 km nördlich), nach Hohenreuth (0,7 km östlich), nach Weiglas (0,6 km südlich) und nach Mehlthaumühle (0,5 km südöstlich).[2]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Herbert Hofmann (1936–2014), in Grünlas geborener Politiker (CSU), bayerischer Landtagsabgeordneter
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Grafengehaig. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 374 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gräfengehaig. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 23 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 178–180.
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Stadtsteinach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 20). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453135242, S. 22–28.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 86.
- Sparkasse Kulmbach in Zusammenarbeit mit dem Landkreis (Hrsg.): Unser Landkreis Kulmbach. Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart 1985, OCLC 159885915, S. 108–109.
- Pleikard Joseph Stumpf: Grafengehaig. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 641 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Januar 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Gemeinde Grafengehaig in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Gemeinde Grafengehaig, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 179f.
- ↑ W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 86.
- ↑ Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 71 (Digitalisat).
- ↑ a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 132 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 729 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 38 (Digitalisat). Für die Gemeinde Grafengehaig zuzüglich der Einwohner von Höhhof (S. 51), Hohenreuth (S. 53) und Seifersreuth (S. 114).
- ↑ a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 155, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 939, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 147 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1112, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 57 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 165 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1058 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 164 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 164 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1147 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 991 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 313 (Digitalisat).
- ↑ a b LfStat: Grafengehaig: Amtliche Statistik 2017. (PDF) In: statistik.bayern.de. S. 6 und 12, abgerufen am 26. Januar 2025.
- ↑ LfStat: Grafengehaig: Amtliche Statistik 2022. (PDF) In: statistik.bayern.de. S. 6 und 12, abgerufen am 26. Januar 2025.
- ↑ Marktgemeinderat. Gemeinde Grafengehaig, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Grafengehaig in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grafengehaig. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 19. Januar 2025.
- ↑ Geotop: Steinachklamm bei Wildenstein (abgerufen am 21. Oktober 2013; PDF; 197 kB)
- ↑ Steinachklamm (abgerufen am 21. Oktober 2013)
- ↑ Infos zum Mühlenweg im Frankenwald