Pontpierre | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Forbach-Boulay-Moselle | |
Kanton | Faulquemont | |
Gemeindeverband | District Urbain de Faulquemont | |
Koordinaten | 49° 3′ N, 6° 39′ O | |
Höhe | 243–345 m | |
Fläche | 8,48 km² | |
Einwohner | 751 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 89 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57380 | |
INSEE-Code | 57549 |
Pontpierre (deutsch Steinbiedersdorf, lothringisch Stémbidaschtroff) ist eine französische Gemeinde mit 751 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt in Lothringen am rechten Ufer der Deutschen Nied, etwa 36 Kilometer ostsüdöstlich von Metz, zwanzig Kilometer südöstlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und drei Kilometer östlich von Faulquemont (Falkenberg) sowie neun Kilometer südwestlich von Saint-Avold (Sankt Avold).
Durch den Westen des Gemeindegebietes führt die hier zweistreifig ausgebaute Schnellstraße von Saint-Avold nach Pont-à-Mousson (D 910).
Geschichte
BearbeitenÄltere Ortsbezeichnungen sind Stegenbiedersdorf (1026), Nidraken, alias Pontdemied (1544),[1] Steinbrück[1] und Le Pont de Pierre (1604).
Das Dorf war bis ins 18. Jahrhundert Teil der Grafschaft Kriechingen[2] des Heiligen Römischen Reichs, wurde 1766 anlässlich der Annexion Lothringens durch Frankreich zusammen mit dieser vom französischen König an Nassau-Saarbrücken übergeben[3] und dann 1793 aber von Frankreich besetzt und ebenfalls annektiert, was 1801 im Frieden von Lunéville anerkannt werden musste. Seinen französischen Namen, der sich auf die Brücke über die Nied bezieht, erhielt der Ort erst danach.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide- und Tabakbau sowie Viehzucht und Viehhandel.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Das Dorf hatte im 18. Jahrhundert eine kleine jüdische Gemeinde, über die 1999 ein Buch erschien, das auch ins Englische und Russische übersetzt wurde.
Demographie
BearbeitenIm Jahr 1871 hatte das Dorf eine Gemarkungsfläche von 540 Hektar, 193 Häuser und 801 meist römisch-katholische Einwohner, unter denen sich 80 Juden befanden.[4][2] 1910 wurden 621 Einwohner gezählt.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 628 | 590 | 569 | 579 | 661 | 725 | 789 | 733 |
Wappen
BearbeitenDas Gemeindewappen ist „redend“ (pont = Brücke); das Schildlein mit rotem Balken ist das Emblem der ehemaligen Grafschaft Kriechingen (bzw. der heutigen Kleinstadt Créhange).[5]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche St. Kalixtus (Église de Saint-Calixte)
- Kapelle der vom Guten Gott Verlassenen (Chapelle du du Bon-Dieu-Abandonné)
-
Kapelle der vom Goten Gott Verlassenen
-
Ruinen einer früheren Kapelle (1994)
Literatur
Bearbeiten- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 127 (google-books.com).
- Claudia Ulbrich: Shulamit und Margarete – Macht, Geschlecht und Religion in einer ländlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Böhlau, Wien 1999.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 954 (google-books.com).
- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 370 (google-books.com).
- ↑ Heinrich Leo: Die Territorien des deutschen Reiches im Mittelalter seit dem 13ten Jahrhundert Erster Band, Eduard Anton, Halle 1865, S. 751 (google.books.de).
- ↑ Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 127 (google-books.com).
- ↑ Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)