Der neutralisierte Start erfolgte in Meaux, der scharfe Start fand in Nanteuil-lès-Meaux statt. Von Meaux aus fuhr das Peloton rund 50 Kilometer in Richtung Süden nach Melun. Bei Kilometer 16,9 wurde ein 1,5 Kilometer langen Anstieg der 4. Kategorie zum Côte de Tigeaux (4,4 % durchschnittliche Steigung) in Angriff genommen. Als das Peloton den Stadtrand von Melun erreichte, fuhren sie auf flachem Terrain weiter nach Osten, wo die Fahrerinnen in Provins einen etwa 20 kilometerlangen Rundkurs bewerkstelligen mussten. Bei der ersten Durchfahrt der Ziellinie in Provins – bei Kilometer 116,7 – wurde der Zwischensprint ausgefahren. Der Schlusskilometer hatte einen leichten Anstieg, die Ziellinie befand sich auf der Rue Saint-Jean.[1]
Gleich zu Beginn der Etappe gelang es einer vierköpfigen Gruppe, bestehend aus Sabrina Stultiens (Liv Racing-Xstra), Femke Gerritse (Parkhotel Valkenburg), Rotem Gafinovitz (Roland Cogeas Edelweiss Squad) und Marit Raaijmakers (Human Powered Health), einen Vorsprung auf das Peloton aufzubauen. Das Quartett fuhr an der Côte de Tigeaux um die Bergwertung, wobei Femke Gerritse als Erste überqueren konnte. Sie zog mit Femke Markus (Parkhotel Valkenburg) gleich, der amtierenden Führenden in der Bergwertung. Nach etwa 40 Kilometern vergrößerte sich der Vorsprung des Quartetts auf rund drei Minuten. Ihr Vorsprung verringerte sich allmählich, bis sie etwa bei Kilometer 60 vom Peloton eingeholt wurden. Auf dem flachen Teil der Etappe fuhr das Peloton ein gleichmäßiges Tempo, ohne dass eine Fahrerin attackierte. Auf den letzten 30 Kilometern war die Etappe von zahlreichen Stürzen geprägt, bei denen mehrere Fahrerinnen zu Boden gingen. Marta Cavalli von FDJ-Suez-Futuroscope – eine der Favoritinnen auf das Gelbe Trikot – sowie Laura Süßemilch von Plantur-Pura mussten deswegen das Rennen aufgeben.
Rund 30 Kilometer vor dem Ziel griff Maike van der Duin (Le Col-Wahoo) aus dem Feld heraus an. Sie sicherte als sich die maximale Punktzahl im Zwischensprint. Als Elisa Balsamo (Trek-Segafredo) das Tempo im Feld vorgab und zum Konter ansetzte, konnte sie sich mit vier weiteren Fahrerinnen erfolgreich absetzen. Elisa Balsamo, Marianne Vos (Jumbo-Visma Women Team), Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM Racing), Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo) und Silvia Persico (Valcar-Travel & Service) schlossen zu Maike van der Duin auf, und das Sextett vergrößerte allmählich seinen Vorsprung auf das Peloton. Als sich die Spitzengruppe den Flamme Rouge näherte, verlor Elisa Balsamo den Anschluss. Im Schlusssprint setzte Katarzyna Niewiadoma als Erste zum Sprint an, doch Marianne Vos zog an ihr vorbei und gewann die Etappe. Da Lorena Wiebes (Team DSM) mit 29 Sekunden Rückstand die Ziellinie überquerte, übernahm Marianne Vos das Gelbe Trikot. Die Niederländerin übernahm zudem das Grüne Trikot. Maike van der Duin wurde von der Renn-Jury als Kämpferischste Fahrerin gekürt. Es gab keine Änderungen in den weiteren Wertungen.[2]
Folgende Fahrerinnen schieden aus der Tour aus:[3]