Der neutralisierte Start begann in Sélestat, der scharfe Start erfolgte zwischen Kintzheim und Orschwiller. Die Strecke begann am Fuße der Vogesen und führte Richtung Süden, kurz nach dem scharfen Start erreichten die Fahrerinnen den Regionalen Naturpark Ballons des Vosges. Die Strecke führte zunächst durch hügeliges Terrain nach Ingersheim und Munster. Danach nahmen die Fahrerinnen den Gebirgspass des Petit Ballon (9,3 km Länge mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,1 %) in Angriff. Der erste Teil des Anstiegs verlief durch dichte Waldabschnitte, während der zweite Teil über Wiesenlandschaften führte. Der Kuppe des ersten Anstiegs lag bei 1163 m Höhe, der Anstieg war eine Bergwertung der 1. Kategorie.
Die Strecke führte dann zunächst knapp 10 Kilometer bergab, um direkt den Col du Platzerwasel (7,1 km mit 8,3 %) in Angriff zu nehmen. Der Gebirgspass liegt auf 1193 m Höhe, eine Bergwertung der 1. Kategorie. Auf dem Gipfelplateau blieben sie fast 10 Kilometer lang, um vor einer langen Abfahrt ein erstes Mal die Ziellinie in Le Markstein zu überqueren. Anschließend folgte der Zwischensprint in Oderen, die Abfahrt ging weiter bis ins Tal nach Willer-sur-Thur.
Dann folgte der letzte Anstieg des Tages mit dem Grand Ballon (13,5 km mit 6,7 %), dessen Kuppe auf 1336 m Höhe liegt – eine Bergwertung der 1. Kategorie. In Goldbach-Altenbach wurden für die ersten drei Fahrerinnen Zeitbonifikationen gutgeschrieben. War das Peloton auf dem Gipfel angekommen, begann nun eine leichte Abfahrt. Die letzten Kilometer führten auf das Gebirgsplateau durch flaches Terrain zu Le Markstein, wo dort zum letzten Mal die Ziellinie überquert wurde.[1]
Sämtliche Ausreisversuche auf den ersten Kilometern wurden vom Peloton eliminiert. Erst nach rund 30 Kilometer gelang es einer Gruppe von 33 Fahrerinnen, sich vom Peloton zu lösen. Doch die Attacke war nur von kurzer Dauer, sie wurden am Fuße des ersten Anstiegs, dem Petit Ballon, wieder eingeholt. Marianne Vos (Jumbo-Visma Women Team) konnte das Tempo im Peloton nicht mithalten, wodurch früh abzusehen war, dass das Gelbe Trikot am Ende des Tages die Besitzerin wechseln würde. Etwa 85 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Annemiek van Vleuten (Movistar Team Women) beim Anstieg zum Petit Ballon mit einer Attacke ab. Nur Demi Vollering (Team SD Worx) war in der Lage, ihr zu folgen, während sich hinter ihr eine Verfolgergruppe bildete, in der sich die meisten der anderen Favoritinnen auf den Gesamtsieg befanden. Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo) versuchte an das Spitzenduo heranzukommen, doch sie büßte am Anstieg weiter Zeit ein. Annemiek van Vleuten und Demi Vollering hatten bei der Überquerung des Passes anderthalb Minuten Vorsprung auf Elisa Longo Borghini vorzuweisen, während die Verfolgergruppe zu diesem Zeitpunkt zweieinhalb Minuten Rückstand hatte.
In der Abfahrt vom Petit Ballon schüttelte Demi Vollering ihre Konkurrentin ab, doch Annemiek van Vleuten konnte sich vor dem Anstieg zum Col du Platzerwasel wieder an ihre Fersen heften. Am Anstieg diktierte Annemiek van Vleuten das Tempo und baute den Vorsprung auf die Verfolgerinnen weiter aus. Etwa einen Kilometer vor dem Gipfel beschleunigte Annemiek van Vleuten und fuhr als Solistin weiter, sie konnte Demi Vollering erfolgreich abhängen. Bei der Überquerung der zweiten Bergwertung hatte Annemiek van Vleuten einen Vorsprung von 20 Sekunden auf Demi Vollering, während Elosa Longo Borghini zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als drei Minuten Rückstand hatte. Als die Fahrerinnen zum ersten Mal die Ziellinie in Le Markstein passierten, lag Annemiek van Vleuten fast eine Minute vor Demi Vollering. Der Rückstand von Elisa Longo Borghini wuchs auf vier Minuten an, während die Verfolgergruppe – bestehend aus Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM Racing), Juliette Labous (Team DSM), Silvia Persico (Valcar-Travel & Service), Urška Žigart (Team BikeExchange-Jayco) sowie Cecilie Uttrup Ludwig und Évita Muzic (beide FDJ-Suez-Futuroscope) – zu diesem Zeitpunkt bereits rund sechs Minuten zurücklag. Auf der Abfahrt und im Talabschnitt vor dem Grand Ballon baute Annemiek van Vleuten ihren Vorsprung weiter aus. Die Verfolgergruppe konnte derweil den Abstand zu Elisa Longo Borghini verkürzen, die nun bis auf eine Minute an den Italienerin herankam.
Am Fuße des Schlussanstiegs vergrößerte sich der Vorsprung von Annemiek van Vleuten auf Demi Vollering auf beinahe vier Minuten, während Elisa Longo Borghini von der Verfolgergruppe eingeholt wurde. Zu Beginn des Anstiegs verlor Évita Muzic den Kontakt zur Verfolgergruppe. Auf der steileren letzten Hälfte des Anstiegs setzten sich Katarzyna Niewiadoma, Cecilie Uttrup Ludwig und Juliette Labous von den anderen Verfolgerinnen ab, während sich vorne der Abstand zwischen Annemiek van Vleuten und Demi Vollering stabilisierte. Annemiek van Vleuten verlor zwar auf dem letzten Plateau-Abschnitt etwas Zeit auf Demi Vollering, fuhr aber dennoch zu einem souveränen Etappensieg. Demi Vollering erreichte 3:26 Minuten später das Ziel und übernahm das Gepunktete Trikot als Führende der Bergwertung. Fast zwei Minuten später sprintete Cecilie Uttrup Ludwig auf den dritten Platz, zwei Sekunden vor Juliette Labous und Katarzyna Niewiadoma. Marianne Vos erreichte mit 24:44 Minuten Rückstand das Ziel, sie war von nun an nur noch Führende der Punktewertung.
In der Gesamtwertung setzte sich Annemiek van Vleuten mit mehr als drei Minuten Vorsprung vor Demi Vollering an die Spitze, während Katarzyna Niewiadoma mit viereinhalb Minuten Rückstand das Podium komplettierte. Juliette Labous, Cecilie Uttrup Ludwig, Silvia Persico Persico und Elisa Longo Borghini belegten die nächsten vier Plätze mit einem Abstand von nur 53 Sekunden. Shirin van Anrooij (Trek-Segafredo) übernahm die Führung in der Nachwuchswertung. Annemiek van Vleuten wurde von der Rennjury als kämpferischste Fahrerin gekürt. Canyon-SRAM Racing holte sich wieder die Führungsposition in der Mannschaftswertung zurück.[2]
Folgende Fahrerinnen schieden aus der Tour aus:[3]
- Wegen Hors délai – sie erreichten das Etappenziel außerhalb der Karenzzeit
- Aufgabe während der Etappe:
- Zum Start nicht angetreten: