Der neutralisierte Start begann in Bar-le-Duc, der scharfe Start erfolgte in Savonnières-devant-Bar auf der D935. Die Strecke führte in Richtung Südosten. Die ersten rund 30 Kilometer verliefen über Ligny-en-Barrois, Naix-aux-Forges und Reffroy leicht ansteigend. Die nächsten rund 15 Kilometer wurde die Etappe leicht hügelig, um die gemeinde Badonvilliers-Gérauvilliers zu erreichen. Die Strecke verflachte danach wieder. Dann, nach 61,4 Kilometern, erklommen die Fahrerinnen den ersten Anstieg des Tages: der Côte de Pagny-la-Blanche-Côte der 4. Kategorie (1,4 km länge mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,5 %). Die Strecke blieb weiterhin hügelig, die Fahrerinnen passierten die Gemeinde Colombey-les-Belles sowie Vézelise. Bei Kilometer 105,5 mussten die Fahrerinnen den Anstieg zum Côte de Gripport (1,3 km mit 5,3 %) bewältigen, eine Bergwertung der 4. Kategorie.
Der Zwischensprint fand bei Kilometer 114,1 Kilometer in Charmes auf flachem Terrain statt. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel wurden auf den Col du Haut du Bois (1,5 mit 4,9 %) für die ersten drei Fahrerinnen Zeitbonifikationen vergeben. Die letzten rund 5 Kilometer führten durch Saint-Dié-des-Vosges, wo schließlich auf der Uferpromenade Quai Jeanne d’Arc, entlang der Meurthe, sich die Ziellinie befand.[1]
Etwa 15 Kilometer nach dem scharfen Start der Etappe kam es zu einer erfolgreichen Attacke von Emily Newsom (EF Education-Tibco-SVB) und Anya Louw (AG Insurance-NXTG Team). Nach rund 30 Kilometern schlossen Antri Christoforou (Human Powered Health) und Victoire Berteau (Cofidis Women Team) zum Führungs-Duo auf und bildeten fortan eine vierköpfige Spitzengruppe. Das Quartett baute seinen Vorsprung auf rund dreieinhalb Minuten aus. Im weiteren Verlauf der Etappe verringerte sich der Vorsprung des Quartetts allmählich, da immer mehr Teams im Peloton das Tempo stetig erhöhten. Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Massensturz, dabei musste Emma Norsgaard (Movistar Team Women) das Rennen wegen Schulterverletzungen vorzeitig aufgeben. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel, als das Peloton etwa eine Minute Rückstand zum Quartett hatte, griff Victoire Berteau aus der Spitzengruppe an und setzte sich mit Antri Christoforou ab. Das Führungs-Duo arbeitete weiter zusammen und sicherte sich die zwei Bergwertungen und die ersten beiden Zeitbonifikationen, während das Peloton bis auf eine halbe Minute an das Duo herankam. Auf den letzten 3 Kilometern wurden sie vom Feld wieder eingeholt.
Etwa 1,5 Kilometer vor dem Ziel erhöhte sich Tempo sprunghaft, der Sprintzug zur Ziellinie wurde eingeleitet. Auf dem letzten Kilometer, als Trek-Segafredo seinen Zug für Elisa Balsamo aufstellte, bog ihre Teamkollegin Elisa Longo Borghini an der Zugspitze in die falsche Richtung. Sie drehte sofort um, verlor aber zunächst neun Sekunden. Da sich beide Ereignisse auf den letzten 3 Kilometern ereigneten, erhielten sie die gleiche Zeit wie das Peloton. Auf den finalen Schlussmetern setzte Lorena Wiebes von Team DSM zum Sprint an und ließ sich den zweiten Etappensieg nicht mehr streitig machen. Elisa Balsamo wurde Zweite, während Marianne Vos (Jumbo-Visma Women Team) Dritte wurde. In der Gesamtwertung behielt Marianne Vos das Gelbe Trikot und baute den Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen durch die Bonussekunden auf 20 Sekunden aus. Victoire Berteau wurde von der Rennjury als kämpferischste Fahrerin gekürt. Es gab keine Änderungen in den weiteren Wertungen.[2]
Folgende Fahrerinnen schieden aus der Tour aus:[3]
NorwegenEmma Norsgaard (MOV) wegen Sturzverletzungen während der Etappe aufgegeben
ItalienBarbara Malcotti (HPW) wurde von der Rennjury während der Etappe disqualifiziert. Sie erhielt nach einem Schaden am Schalthebel technische Hilfe von einem Teamwagen, der vor dem Peloton fuhr und verbotenerweise in einer Einfahrt an der Strecke hielt, um auf sie zu warten und ihr zu helfen. Die Disqualifikation der betroffenen Fahrerin traf auf Unverständnis.[4][5]