Werner Günthör

Schweizer Kugelstoßer
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Werner Günthör (* 1. Juni 1961 in Uttwil) ist ein ehemaliger Schweizer Leichtathlet. Er ist neben John Godina der einzige männliche Athlet, der im Kugelstossen dreimal Weltmeister wurde. Nach seinem 3. Platz im Kugelstossen 1988 ist Werner Günthör – Stand Juni 2024 – der letzte Schweizer, der bei einem Leichtathletik-Wettbewerb der Olympischen Spiele eine Medaille gewonnen hatte.[1]

Werner Günthör
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 1. Juni 1961 (63 Jahre)
Geburtsort Uttwil
Grösse 200 cm
Gewicht 128 kg
Karriere
Disziplin Kugelstossen
Bestleistung 22,75 m
Verein STB Bern, LC Zürich
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze Seoul 1988 21,99 m
Weltmeisterschaften
Gold Rom 1987 22,23 m
Gold Tokio 1991 21,67 m
Gold Stuttgart 1993 21,91 m
Europameisterschaften
Gold Stuttgart 1986 22,22 m
Hallenweltmeisterschaften
Silber Indianapolis 1987 21,61 m
Gold Sevilla 1991 21,17 m

Günthör war der beste Kugelstosser seines Landes in der Geschichte der Leichtathletik. Mit einer Bestweite von 22,75 m, erzielt am 23. August 1988 in Bern, liegt er in der ewigen Bestenliste weltweit an achter Stelle (Stand: Juni 2021). Der 2,00 m grosse Modellathlet versuchte sich ausserdem als Bobfahrer im Team von Ekkehard Fasser. Der gelernte Sanitär-Installateur absolvierte später ein Sportstudium und arbeitet heute zu 50 % beim Bundesamt für Sport (BASPO) in Magglingen in der Ausbildung. In der verbleibenden Zeit engagiert er sich als Selbständigerwerbender bei Projekten, hält Seminare ab oder berät Spitzensportler beim Training oder in der Laufbahnplanung. Er ist verheiratet und lebt in Erlach.

Günthör wurde gemäss Aussagen seines Arztes Bernhard Segesser zur Rehabilitation nach einer Rückenoperation mit Stromba (Stanozolol) behandelt, das als verbotene Substanz auf der Dopingliste geführt wird.[2][3][4] Die Schweizer Doping-Untersuchungskommission (DUK) stellte 1993 fest, dass zwischen 1984 und 1988 drei- bis viermal mehrwöchige Anabolika-Behandlungen stattfanden und auch diese zeitlich begrenzte «therapeutische» Verabreichung gegen damals gültige nationale und internationale Dopingbestimmungen verstiess.[5][6] Laut Günthör war die Behandlung zu jener Zeit nicht verboten. Er vergleicht die Vorwürfe mit einer willkürlichen rückwirkenden Rechtsanwendung. Günthör wurde auch nie wegen Dopings verurteilt.[7]

Bestleistungen

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  • Kugelstossen: 22,75 m, 23. August 1988 in Bern, Schweizer Rekord
  • Diskuswurf: 54,48 m, 24. August 1985 in Yverdon

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Alle Schweizer Medaillen an Olympischen Sommerspielen seit 1896. swissolympicteam.ch, abgerufen am 8. August 2024.
  2. Andreas Singler, Gerhard Treutlein: Doping im Spitzensport, Meyer & Meyer Verlag, Aachen 2000, S. 292
  3. Schlussbericht zuhanden von «Sport Schweiz». (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 760 kB) Dopinguntersuchungskommission (DUK), Bern 17. Mai 1993
  4. Das Zeug hat mich wild gemacht. In: Der Spiegel. Nr. 13, 1990 (online).
  5. Bericht Doping-Untersuchungskommission 1993 antidoping.ch vom 14. August 2013 (Archiv)
  6. DUK Bericht vom 25. Mai 1993 antidoping.ch (Archiv)
  7. Geboren am 1. Juni 1961 – Werner Günthör, SRF, ab Minute 24:20