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"Tatsächlich zielt eine Enzyklopädie darauf ab, die auf der Erdoberfläche verstreuten Kenntnisse zu sammeln, das allgemeine System dieser Kenntnisse den Menschen darzulegen, mit denen wir zusammenleben, und es den nach uns kommenden Menschen zu überliefern, damit die Arbeit der vergangenen Jahrhunderte nicht nutzlos für die kommenden Jahrhunderte gewesen sei; damit unsere Enkel nicht nur gebildeter, sondern gleichzeitig auch tugendhafter und glücklicher werden, und damit wir nicht sterben, ohne uns um die Menschheit verdient gemacht zu haben." (im Artikel "Encyclopédie" von Diderot)
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Das Wissen der Welt
Die Wikipedianer sind sich einig, das Wissen der Welt zu sammeln. Wesentlich weniger einig sind sie sich, worin dieses Wissen besteht und was davon erhaltenswert ist. Im Gegensatz zu gedruckten Enzyklopädien bestehen für die Wikipedia keine ökonomischen Gründe zu kürzen. So kann es passieren, dass einzelne Charaktere aus Tolkiens „Herrn der Ringe“ im Schnitt längere Artikel als Nobelpreisträger haben. Eine Straße in Berlin ist mitunter ausführlicher behandelt als ein afrikanischer Staat. In der Wikipedia steht, was die Autoren interessiert oder was sie für wichtig halten. Sie bildet damit zu einem gewissen Grad die Gesellschaft ab. Oder, wie viele Wikipedianer auf derartige Vorwürfe reagieren: Nur weil wir den Eintrag zu Bilbo Beutlin kürzen, wird der zu Heinrich Böll nicht länger. Der Drang, die Welt gedanklich zu ordnen, ist uralt. Der griechische Philosoph Hippias von Elis prägte den Begriff εγκυκλοπαιδεια – universale Bildung. Mit ihrem Ziel, eine Enzyklopädie zu schaffen, steht die Wikipedia in einer Tradition, die Jahrhunderte zurückreicht und im Zeitalter der Aufklärung ihre höchste Ausprägung fand. Um dieses Ziel zu erreichen, geht sie aber neue Wege, die ohne die technischen Revolutionen des späten 20. Jahrhunderts nicht möglich wären. Kontinuität ...
Das erste große alphabetisch geordnete Nachschlagewerk mit 32.000 Beiträgen erschien im 10. Jahrhundert in Byzanz. Vorläufer, auf die sich viele Wikipedianer beziehen, sind die Enzyklopädisten und ihre „Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers.“ Den Anspruch, das Wissen der Welt für alle verfügbar zu machen, und damit die Welt zu verändern, teilen sie. Ein zweiter Vorgänger ist das von Johann Heinrich Zedler herausgegebene „Grosse vollständige Universallexikon aller Wissenschaften und Künste“. Mit 64 Bänden das größte Lexikon des 18. Jahrhunderts, war es auf freiwillige Mitarbeit angewiesen. Wie Wikipedia verfolgte es das ebenso ehrgeizige wie unmögliche Ziel, wirklich alles Wissen der damaligen Zeit zu sammeln. ... und Bruch
Die Wikipedia ist nicht alphabetisch oder hierarchisch organisiert, sondern mit Hilfe von Hyperlinks. Es gibt keine autoritative Textversion, sondern der Inhalt eines Artikels kann sich von Minute zu Minute ändern. Sie entsteht nicht, indem Gelehrte im Studierzimmer sitzen oder professionelle Lexikonredakteure ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Sie entsteht „live“, begleitet von Diskussionen und Kontroversen. Jeder kann zusehen, jeder kann kommentieren. Ebenso wie jedes Glanzstück ist auch jeder Fehler sofort öffentlich. |
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