Die Sieger des 33. Schreibwettbewerbs stehen fest!
Nach Wochen des intensiven Lesens für sieben Juroren und einer Marathon-Jurysitzung per Videokonferenz ist es soweit: Die Sieger des Schreibwettbewerbs stehen fest! Ein herzlicher Dank geht an die Teilnehmer, die auch in dieser Ausgabe des Wettbewerbs wieder zahlreiche spannende und hochwertige Artikel verfassten. Nach eingehender Beratung hat sich die Jury für folgende Gesamtplatzierung entschieden:
- Thietmar von Merseburg von Armin P.
- Leben und Wirken eines mittelalterlichen Bischofs und Geschichtsschreibers werden in beeindruckender Breite sowie auf fachlich höchstem Niveau aufgearbeitet und vorbildlich zusammengefasst. Auch die Bebilderung ist gelungen.
- Flavius Josephus von Ktiv
- Der Artikel liefert eine sehr fundierte, reichhaltige Darstellung von Leben, Werk und Rezeption eines jüdisch-römischen Historikers, die auf beeindruckender Literaturbasis und mit der nötigen professionellen philologisch-historischen Distanz erarbeitet wurde.
- Mirie it is while sumer ilast von Toter Alter Mann
- Übersichtlich und kompakt behandelt der Artikel eines der ältesten Lieder in englischer Sprache und besticht dabei durch eine klare Struktur, eine exzellente Einleitung und eine passende Bebilderung. Die Quellen wurden vorbildlich ausgewertet und die moderne Rezeption ausgewogen dargestellt.
- Porträt des Herrn X (Pierre Loti) von Rlbberlin
- Ein sehr guter Artikel zu einem Gemälde der naiven Malerei. Das Gemälde ist souverän beschrieben, ins Werk eingeordnet sowie hinsichtlich seiner Wirkung und Provenienz dargestellt. Aufgaben der Bebilderung sind gut gelöst.
- Blindmaulwurf von DagdaMor
- Ein guter Lebewesenartikel, der kompakt und verständlich den Kenntnisstand zu dieser Kleinsäugerart wiedergibt und zugleich aufzeigt, wo noch Wissenslücken vor allem zur Lebesweise bestehen. Insbesondere die taxonomische Einordnung und die Diskussion zur Artabgrenzung innerhalb der Maulwürfe sind gut dargestellt.
- Schloss Türnich von Sir Gawain
- Das spätbarocke Schloss wird den Lesern in einem klar strukturierten Artikel von angemessenem Umfang präsentiert. Besonders hervorzuheben sind die gute Literaturarbeit, die vorbildliche Bebilderung und der sichere Umgang mit Fachbegriffen.
- Abessinienkrieg von 3mnaPashkan
- Ein sehr umfassender, im öffentlichen Bewusstsein aber kaum präsenter Konflikt wird in großer Breite und voller Sachkenntnis zusammengefasst. Sowohl die historische Entwicklung als auch wichtige strukturelle Aspekte werden dabei eingehend gewürdigt.
- Boudicca von Emmy Sophie
- Schöner und gut zu lesender Überblick über eine ikonische Figur der britischen Geschichte, der ihre Bedeutung erschließt und die wesentliche Fachliteratur sauber zusammenführt.
Die Platzierungen innerhalb der einzelnen Sektionen sind der Wettbewerbsseite zu entnehmen. Herzlichen Glückwunsch an alle Autoren, deren Artikel prämiert wurden! Maxdorfer, 31.10.2020
Und unser herzlicher Dank jenen, deren Artikel wir nicht unter den Top-8 platziert haben :-) Jx, 31.10.2020
WLM 2020 – Die Sieger stehen fest
Mit der Ermittlung der Sieger hat der Wettbewerb Wiki Loves Monuments 2020 am vergangenen Wochenende ein würdiges Ende gefunden. Dieses Jahr wurden über 17.000 Fotos eingereicht, das waren trotz Corona 1.000 mehr als im vergangenen Jahr.
Die Vorjury, an der wie immer jeder teilnehmen konnte, wählte aus diesen Fotos über 750 aus. Aus diesen kürte die Hauptjury die 100 besten Fotos. Diese sind ein abwechslungsreicher Streifzug durch fast alle Bereiche des Denkmalschutzes von der Steinzeit bis zur Industriekultur. Hier folgen zum Appetitmachen die Top 5:
→ zu den Ergebnissen
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2. Platz: Südfassade der Residenz Würzburg
Foto: DXR -
3. Platz: Grab 4 der Großsteingräber bei Goosefeld (Sprockhoff No. 78)
Foto: Matthias Süßen -
4. Platz: St.-Nikolai-Kirche in Stralsund
Foto: Moahim -
5. Platz: Treppenhaus im Jagdschloss Granitz
Foto: T meltzer
Das Siegerfoto von Martin Kraft hat uns rätseln lassen, wie oft er dieses Motiv wohl aufgenommen hat, wie planvoll er vorgegangen sein wird und wie verrenkt er auf der Treppe lag, um das Foto in dieser Perfektion zu bekommen. Bei Facebook hat er zu meinem Entsetzen, zu meinem Erstaunen und zu meiner Bewunderung mitgeteilt, dass das Foto eher ein Zufallsprodukt war.
Erfreulich ist aus meiner Sicht, dass neben der thematischen Streuung der Bilder jedes Bundesland in den Top 100 vertreten ist. Erstaunlicherweise haben es dieses Jahr keine Windmühlen und Leuchttürme in die Top 100 geschafft, dafür zahlreiche Kircheninnenräume. Und es war auch ein Kircheninnenraum von DXR, der die Sonderkategorie für das beste Kugelpanorama gewonnen hat.
Die Jurysitzung fand wie in den vergangenen Jahren in Fulda statt und wurde von WMDE gefördert. Als Nervennahrung gab es zusätzlich von WMAT ein Päckchen mit köstlicher Schokolade. Unser Dank an Benutzer:Jonas Sydow (WMDE) und Benutzer:Manfred Werner (WMAT).
Auch wenn es unterschiedliche Ansichten zu den Motiven gab, wurde durchweg entspannt und harmonisch diskutiert. Und diskutiert wurde dieses Jahr viel, da wir die Abläufe etwas anders gestaltet hatten, um mehr Zeit für das Beurteilen der Bilder zu haben. In den zurückliegenden Wettbewerben WLE und WLM wurden die Ergebnisse der Vorjury am Wochenende in zwei Durchläufen bewertet. Dieses Jahr wurde der erste Durchlauf asynchron vorgezogen. So blieb mehr Zeit zum Diskutieren über die verbleibenden Fotos. Eine weitere Änderung war, dass zwei Juroren online teilnehmen konnten. Das galt für den langjährigen externen Juror Volkmar Billeb und Neujuror Aristeas. Diese hybride Jurysitzung stellte uns alle vor etliche Herausforderung und natürlich gab auch ein paar Pannen: Man sieht die Mimik beim Diskutieren nicht, die Internetverbindung war nicht immer die beste, die zugeschalteten Juroren wurden versehentlich stummgestaltet und fast eine halbe Stunde ignoriert und es war schwer, Funkdisziplin zu halten.
Wer Lust hat, kann die WLM-Fotos in unseren Listen und Artikeln einbauen, denn wir haben diese wunderschönen Fotos nicht zum Selbstzweck. Vielen Dank an alle Fotografen, Vorjuroren sowie Organisatoren und Unterstützer des Wettbewerbs. Ich freue mich auf WLE und WLM 2021. Z t 27.10.
Im Wendekreis von Corona
Heute früh wollten wir uns mit einer Wikipedia-Neu-Autorin treffen, sicherheitshalber im Freien, in der Cafeteria des Alpinen Museums, - doch sie kam nicht, und reagierte auch nicht auf SMS. Es stellte sich heraus, sie hatte den Termin vergessen. Kein Drama, mir ist das in letzter Zeit auch passiert, sogar ein virtuelles Treffen mit WAF-Freunden habe ich verschwitzt. Und wie ich ringsum bemerke, scheinen sich die Fälle zu häufen. Könnte es sein, dass das Virus Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit beeinträchtigt? Nein, das sicher nicht, aber Corona verändert unser Leben, bis dato bestimmende Elemente wie Verabredungen zu Gesprächen, Tagungen, Stammtische werden instabil, lösen sich in Luft auf, Begegnungen werden gecancelt oder finden digital statt, verabredete Orte und Zeiten sind vage, auf Wikipediaseiten, die einst voll von Terminen waren, hagelt es Absagen. Hie und da finden sich Ideen und Ansätze, der Krise zu trotzen und doch noch was auf die Beine zu stellen. Ein gutes Beispiel ist der von Münchner WP-Kolleginnen und -kollegen organisierte Besuch der Schackgalerie.
Prosperiert die Artikelarbeit?
Fakt ist: Das Geschehen rund um Corona verändert uns, verändert die Gesellschaft. Die Hoffnung auf normale Zeiten, vielleicht in einem halben oder einem Jahr, können wir begraben, entsprechend der Erklärung von Angela Merkel „Wir sind am Anfang der Pandemie“, - das sagte sie im März. Angesichts der aktuell dramatisch steigenden Infektionszahlen müssen wir uns darauf einstellen, dass es auf absehbare Zeit keine Beruhigung, keine Stabilität, keine Gewissheit geben wird. Doch für das Gros von uns Wikipedianerinnen und Wikipedianern, die schreiben, redigieren, Bilder bearbeiten und hochladen, scheint sich in ihrem Bemühen um die Bereicherung und Verbesserung der weltumspannenden Wikipedia-Enzyklopädie nicht viel zu ändern. Wie ich sehe, geht es auf den von mir beobachteten Seiten sogar lebendiger zu, es wird mehr korrigiert und geschrieben, und aufgeschobenes wird angepackt. Kann sein, dass ich mich täusche, aber ich habe den Eindruck, dass auch die Stimmung beim revertieren, korrigieren und diskutieren freundlicher geworden ist.
Kreative Nischen fördern
Jenseits der üblichen Zusammenkünfte, an denen ohnehin nur ein Bruchteil der Wikipedia-Autorenschaft partizipiert, gibt es neue kleine Ansätze. Zwei davon laufen gerade beim WikiAlpenforum. Zum einen fördern wir individuelle Besuche von Alpengärten und zum anderen den Austausch von Fachbüchern. Bei dieser Art von Förderung geht es nicht um finanzielle Zuwendungen, WAF fungiert vielmehr als Türöffner für Wikipedianerinnen und Wikipedianer, die im Rahmen des schon länger laufenden WAF-Projekts Alpengärten einen der Gärten in unserer WAF-To-Do-Liste besuchen wollen. WAF kooperiert dabei mit der Arbeitsgemeinschaft Arktisch-alpiner Gärten in Europa, deren Leiter auch Wikipedia-Autor ist. Das geht so: Wer einen von den Alpengärten in dieser Liste besuchen will, kriegt die entsprechenden Kontaktdaten und wird akkrediert, so dass er freien Zutritt hat und Informationen bekommt. Der zweite Ansatz, der Austausch von Büchern zu WAF-Themen erfolgt über unsere WAF-Bücherliste in LibraryThing. Dort steht unter dem Stichwort WAFbook etliches an Fachliteratur, die für Wikipedia-Artikel nützlich sein könnte. Hier die Infos zur Vorgehensweise.
Was lehrt uns die Corona-Krise?
Angesichts der Mühen, die sich viele von uns machen, neue coronakonforme Formate zu kreiieren, möchte ich mir erlauben, eine vielleicht etwas despektierliche Frage zu stellen: Brauchen wir, braucht Wikipedia Real-Life-Formate, auch corona-angepasste Formate? Ja und nein. Ja, weil es schön ist, bisweilen auch hilfreich und gelegentlich produktiv, Gleichgesinnte zu treffen, miteinander an Themen, an Artikeln, an der Bebilderung von Artikeln zu arbeiten. Ja, weil direkte Gespräche, u.a. auch mit Fachleuten, meist mehr bringen als die schriftliche oder virtuelle Kommunikation. Nein, wenn es um den Kern von Wikipedia geht, um die Pflege und inhaltliche Fortentwicklung der Enzyklopädie. Denn dies leisten zum allergrößten Teil Autorinnen und Autoren, die an unseren Treffen nicht teilnehmen, zumeist auf ihre Anonymität wert legen und deren Anteil am Erfolg der Wikipedia leider nicht adäquat wertgeschätzt wird.
Die Chance nutzen
Corona hat unser Leben verändert, das private, das berufliche, und das ehrenamtliche in Wikipedia, und wird es weiter verändern, vielleicht in Richtung mehr Langsamkeit und Bedächtigkeit. Letztlich bieten die uns durch Corona auferlegten Einschränkungen die Chance, Altgewohntes zu hinterfragen, neue Perspektiven zu entwickeln und zu fördern, und so neue Hoffnung zu schöpfen, um miteinander durch diese historische Krise zu kommen.Pi 25.10.
(P.S. Die eingangs erwähnte Wikipedianerin hat sich dann doch noch eingefunden, zum anschließenden Weißwurstfrühstück im Wirtshaus am Isartor, die Wartezeit haben wir genutzt und unter dem Motto "Alpines Museum im Corona-Modus" etwas herumgeknipst, hier zu sehen.)
Mit Abstand und Maske: Das WikiMUC besucht die Sammlung Schack
Wie setzt man in Corona-Zeiten die Zusammenarbeit mit Museen und Institutionen fort? Ist es möglich, trotz der geltenden Beschränkungen den persönlichen Zusammenhalt unter den Wikipedia-Interessierten aufrechtzuerhalten? Eine kleine Gruppe aus den Reihen des WikiMUC setzte am 17.10. ein schon lange besprochenes Vorhaben in die Tat um: In der erlaubten Höchstmenge von fünf Teilnehmern plus WikiMUC-Betreuungsperson plus zwei Guides von Seiten der Institution trafen wir uns in der Sammlung Schack. Der Besucherstrom dort hält sich momentan in Grenzen, daher war es kein Problem, den Abstand von 1,5m einzuhalten und mit Mund-Nasenschutz zu kommunizieren.
Herr Dr. Rott, Hausreferent für die Sammlung, führte uns durch die größeren Räume, erläuterte den Aufbau und die Präsentation der Sammlung und beantwortete unsere Fragen. Anschließend konnten wir Säle und Treppenhaus fotografieren und erkundeten die Ausstellung auf eigene Faust. Bei Käsekuchen und Kaffee klang der Nachmittag in noch kleinerem Rahmen in einem Café aus. Dabei besprachen wir das weitere Vorgehen, um den Artikel zur Sammlung auszubauen und legten ein Etappentreffen im November fest.
Ich habe mich sehr gefreut, andere WikiMUCler mal wieder „in echt“ zu treffen. Dank an Omwo und Herrn Rott, die den Termin am Wochenende möglich machten. Wir verabredeten mit Omwo, das Format möglichst weiterzuführen, das so charakterisiert werden kann: 1. eine nicht zu gut besuchte Institution wird von einer kleinen Gruppe WikipedianerInnen besucht, so dass die Corona-Regeln eingehalten werden können. 2. der personelle Aufwand der Institution wird durch die Motivation der Teilnehmenden aufgewogen, beide Seiten haben also etwas davon. 3. Der Aufwand der Veranstaltung ist überschaubar, die Erwartung an die Teilnehmenden bleibt realistisch (hier: die Veranstaltung umfasste einen Nachmittag, und wir bauen mit dem gewonnenen Wissen in eigenem Tempo den Artikel aus bzw. ergänzen Bilder). Vielleicht lässt sich auf dieser Basis eine corona-gerechte Zusammenarbeit auch mit anderen Institutionen organisieren? K17 21.10.
Neues Umbenennungs-Komitee
Die stark umstrittene Umbenennungs-Initiative der Foundation wurde kürzlich bis mindestens 1. März 2021 pausiert (der Kurier berichtete). Wie dieses Statement darlegt, soll die Zeit bis dahin genutzt werden, um zu entscheiden, wie es mit der Umbenennungs-Sache weitergehen soll. Zu diesem Zweck soll – wir sind alle sehr überrascht – ein Board-Komitee eingesetzt werden. Interessant wird es bei der Zusammensetzung (wohlgemerkt: in dem Text wird ausdrücklich betont, dass die „persönliche Zusammenarbeit“ gestärkt werden soll): Das Komitee soll aus James Heilman, Raju Narisetti, und Shani Evenstein Sigalov vom Board of Trustees sowie Angestellten der Foundation, die vom CEO entsendet wurden, bestehen. Diese wieder mal ohne jegliche Legitimation durch die Community werkelnde Gruppe bestimmt dann selbst weitere Mitglieder aus der Community, u. a. mindestens eine*n Geschäftsführer*in eines Chapters, eine*n Unterzeichner*in des offenen Briefs und eine*n Vertreter*in einer „jungen Wikimedia-Gemeinschaft“.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Foundation hat wie zu erwarten war rein gar nichts dazu gelernt und will offensichtlich auch weiterhin unsere Mitsprache beim Umbenennungsprozess verhindern, aber gleichzeitig für die PR so tun, als würde sie die Community nun stärker mit einbinden (natürlich aber nur in Form von handverlesenen Personen, die auch noch deutlich in der Unterzahl sind). Ich fühle mich – einmal mehr – verarscht. Chaddy 20.10.
WTF is… Lucien Adrion
Den Hinweis auf Lucien Adrion verdanke ich Benutzer:Lord van Tasm und zwar in Form eines Links auf die Abrufzahlenstatistik. Das ist eine kleine Abwandlung meines Quiz’ zum Bob-Dylan-Song Lay Lady Lay aus dem letzten Jahr. Die Aufgabe war ziemlich schnell gelöst, dank einer bekannten Suchmaschine. Dabei entpuppte sich die Trödel-Verscherbel-Sendung Bares für Rares am 20. Februar im ZDF als Auslöser des zusätzlichen Interesses an dem Elsässer Maler, der in der Normandie und in Paris wirkte, wo er 1953 starb.
Ähnliche Nachfragespitzen für den Artikel, für den sich im langjährigen Mittel etwa sechzig Benutzer im Monat interessieren, gab es im Juli 2017 (1376 Abrufe), Mai 2018 (697 Abrufe) und im Mai 2019 (564 Abrufe). Ob es sich bei der Ausstrahlung der Sendung im Februar 2020 um eine Wiederholung handelte, konnte ich nicht klären.
Ich muß hier einräumen, daß mich das Interesse der Zuschauer dieser Sendung am Wikipedia-Artikel überrascht hat, zumal die Sendezeit tagsüber nicht gerade zu Top-Einschaltquoten führt. Es war übrigens Benutzer:Reiner Stoppok, der den Artikel bereits vor 13 Jahren erstellt hatte. Wir wissen nicht, warum er damals ausgerechnet diesen Artikel schrieb, aber Stoppok hat alleine an den wenigen genannten Tagen rund 3000 Wikipedia-Benutzern den Eindruck vermittelt: Mag das Thema noch so randständig sein, du findest in Wikipedia eine Antwort!
Daß wir Wikipedianer natürlich um die vielen Lücken wissen, ändert an diesem hoffentlich positiven Erlebnis nichts, zumal die In den Nachrichten Aktiven sich bemühen, aktuelle Ereignisse zeitnah in die Wikipedia einzuarbeiten. Mir als Wikipedianer ist es wichtig, daß unser Artikelbestand auch Artikel über Begriffe enthält, die gerade niemanden (oder niemanden mehr) interessieren – gerade dies kann sich rasch ändern!
Die Community und Reiner Stoppok haben sich im Laufe der Zeit auseinandergelebt. Mancher mag es gut finden, daß es im April dieses Jahres endlich gelungen ist, Stoppok loszuwerden, aber wenn ich mir betrachte, daß wir ihm wohl zahlreiche Artikel wie den zu Lucien Adrion verdanken, erhebt sich in mir die Forderung nach einer Strategie, mit der wir verhindern, daß langjährige Benutzer zu Trollen werden oder zu Trollen gemacht werden. MaB 18.10.
Bergisches Hybrid-Treffen
Ungewohnt waren sie schon, die maskierten Gesichter auf dem Bildschirm. Der Arbeitskreis Bergische Museen (NRW) hat den Spagat von online und offline gewagt. Und gefragt: Wie geht es weiter mit GLAM in Corona-Zeiten?
Etwas mehr als vier Seiten mit je vier Gesichtern – so sah es aus, wenn man das Treffen am vergangenen Freitag mit dem Smartphone besucht hat. Wer seid ihr, was macht ihr? Man blieb (meist) kurz und bündig, weil man selber wusste, wie anstrengend es ist, jemandem längere Zeit im Meet-Meeting zuzuhören.
Für ein typisches Museum sah und sieht die Lage so aus: Man hat wenige Ressourcen, kann die eigenen Bestände kaum inventarisieren, und durch die Corona-Krise weiß man nicht, wann ein halbwegs normaler Betrieb wieder möglich sein wird. Und wie man einen Workshop mit Wikipedianern beherbergen kann. Trotzdem war das Interesse groß – und gab es viele, grundsätzliche Fragen. Etwa, wie das funktioniert, wenn mehrere Menschen an einer Seite gemeinsam schreiben.
Auf der anderen Seite machen sich auch die Wikipedianer ihre Gedanken. Ich selbst habe erklärt: Wenn ich auf einer Museumsveranstaltung gewesen bin, hatte ich immer das Gefühl, ich müsse mich dafür revanchieren. Ich lade meine Fotos hoch, schreibe einen Bericht oder mache ein Video, verbessere entsprechende Artikel. Das kostet mich ein, zwei Tage extra. Irgendwo muss dann die Grenze des digitalen Ehrenamtes erreicht sein; ansonsten müsste man auf anderer Grundlage über eine Zusammenarbeit sprechen.
Für die nahe Zukunft muss man sich vielleicht neue Formate einfallen lassen, um allen Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden. Wichtig für die Wikipedianer ist es, wenn sie eine Vorstellung davon haben, was es im Museum gibt (zu beschreiben, zu fotografieren, zu scannen usw.). Die Museen ihrerseits möchten wissen, was man von ihnen erwartet, womit man die Wikipedianer locken kann. Damit Henne und Ei einander finden, muss eine Seite wohl den ersten Schritt machen. Tipp: Rundführungen, Erläuterungen, ein Blick hinter die Kulissen und Catering kommen immer gut an. Ziko, 13. Okt.
Schöne neue Welt
Jeder Jeck ist anders - das wissen wir auch von den Sprachversionen der Wikipedia. Wir auf DACH schauen ja oft nach en. Da gibt es nicht nur viel mehr lustige Bausteine ("Die en.wiki zeigt doch, dass es besser geht."), sondern auch eben Artikel, die es bei uns (noch) nicht gibt. Wer sich z. B. über den preisgekrönten Chanson Du, die Wanne ist voll (literally translates to "You, the bathtub is full") informieren will (Service für die Jüngeren) – das ungewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zufolge den Ausschlag dafür gegeben haben soll, daß Dieter Hallervorden die Charakterrolle in Honig im Kopf bekam – kommt an dieser Sprachversion z. B. nicht vorbei und erhält auch eine feinsinnige Deutung des Sprachwitzes.
Aber auch geographisch kennt sich en. im deutschsprachigen Raum z. T. besser aus als wir. Neulich wollte ich den Feiselberg anlegen und zuvor mal recherchieren, was man da im Netz findet. Gut, daß ich da per en. recherchieren konnte, daß es sich um einen Berg in Hessen handelt! Für noch mehr Infos verwies der Artikel auf den nicht existenten de.-Artikel. D. h., der existierte für länger schon, nämlich als eine von vielen von mir 2006 angelegten Weiterleitungen – die ich alle inzwischen habe löschen lassen. Immerhin war hier zumindest die Höhe korrekt aus dem Artikel übernommen worden, auf den weitergeleitet wurde, was beim Roßberg – übrigens ebenfalls ein Berg in Hessen – nicht ganz gelang. Aber man weiß ja, in welchem Bundesland man ihn suchen muß!
Die Calderner unter Euch werden jetzt sagen, wer den Feiselberg anlegt, muß auch den Hungert anlegen – Ihr ahnt bereits, um was für ein Objekt es sich handelt! Hier aber wurde ich, neben der Ägyptisch-Arabischen Variante, auf eine ganz andere Sprachversion aufmerksam, siehe ceb:Hungert. Die Kollegen auf den Philippinen (siehe Cebuano) haben nicht nur recherchiert, daß der mit den 497 m der ceb:Rimberg (bungtod sa Alemanya, Hessen, Regierungsbezirk Gießen) ist, sondern sie geben, neben einem Klimadiagramm, auch eine "Höhe über dem Umland" (84 m) und eine "Breite" (1,3 km) an. Sowie die Differenz aus Absoluthöhe und Höhe über dem Umland, also die Höhe des niedrigsten Punktes der Umgebung (333 m). Und die Kollegen suchten sogar ein Bild des Bergs raus!
Laut Quellen basiert der Artikel auf dem digitalen Geländemodell (DGM). Wenn man solche Daten großräumig vorliegen hat, kann man sogar Dominanz und Prominenz ermitteln – die allerdings mit "Width" und "Height" nicht gemeint sind (was man beim Hungert nicht sicher erkennt, beim Rimberg aber deutlich). Letztere beziehen sich offenbar auf irgendwelche angeblichen Ausdehnungen von Objekten laut irgendwelchen Datenbanken. Daß die 417 m Höhe über dem Meeresspiegel nicht unserem Nennwert (411,5 m) entsprechen, kann an Datenbasis und Bezugssystem liegen.
Alles in allem haben die Kollegen auf jeden Fall einen Artikel mit deutlich mehr als nur "Berg in Hessen" erschaffen.
Was also spräche dagegen, daß wir das Schreiben von Artikeln künftig den fleischlosen Kollegen überließen? Da könnte man anführen, daß die aus irgendwelchen Datenbanken z. T. grob falsche Koordinaten übernehmen (hier auf en., hier auf ceb. – dort auch mit einer falschen Höhe, die noch weniger zu den Koordinaten paßt). Und andere fleischlose Kollegen übernehmen das dann, möglichst noch mit Lesefehlern, nach Wikidata: Von ceb:Alter Rauschenberg wurde z. B. nicht etwa die (um nur 6 m falsche) Absoluthöhe übernommen, sondern die Höhe des niedrigsten Punktes "der Umgebung".
Überhaupt Stichwort Wikidata: Leg heute einen Fake an und morgen (oder noch früher) hast Du ein Wikidataobjekt erschaffen! Und das kann auch von fleischlosen Kollegen zu gleich mehreren Datenobjekten gemacht werden! Beim Hungert waren es so drei weitere Berge plus ein Naturraum als Aliasse, bis erstmals ein Mensch editierte. Und auch der unvergessene Jungmime Jonas Berg hätte vermutlich noch immer super Datensätze, wenn wir ihn nicht gehässigerweise gelöscht hätten – was ja auf en. merklich schwieriger war …
Trotzdem bekommt Kollege Lsjbot natürlich für seine Arbeit im Enero 2016 ein Fleißkärtchen! (el, 11.10.2020)
50 Mal Wartungsbausteinwettbewerb
Es ist mal Zeit für einen nostalgischen Rückblick auf eine Institution in der WP-Gemeinschaft, ein langes Stück Geschichte in der kollektiven Enzyklopädieerstellung.
Es waren andere Zeiten, als der Wettbewerb entstand. Artikelqualität war ein größeres Problem und damit ein größeres Thema. Stubs (Stummelartikel) waren weit verbreitet. Der Stubstreit war zu einem Bausteinstreit geworden und Bausteineritis oder Bausteinschubserei beherrschten das WP-Vokabular. Das Projekt Wartungsbausteine sah sich einer ständig wachsenden Zahl von Bausteinartikeln bei gleichzeitig sinkender Motivation gegenüber. Die Antwort auf die Sinnfrage war der Wartungsbausteinwettbewerb. Der erste Entwurf stammte von Nikkis. Er hat nicht nur den ersten Wettbewerb maßgeblich organisiert, sondern prägte in den folgenden Jahren den WBW und stellte Weichen. Erster Schiedsrichter war Memorino, der sich alleine um die Bewertung kümmerte. Am 18. Mai 2008 startete der erste Wettbewerb und er dauerte 14 Tage. Obwohl es auch als Teambuilding-Maßnahme gedacht war und sich bis zu 6 Teilnehmer zu Teams zusammenschlossen, gewann mit S1 der einzige allein Arbeitende, der auch den Begriff Einzelkämpfer prägte. Mit 29 Teilnehmern und 369 verbesserten Artikel war der Erfolg so groß (und ebenso der Verbesserungsbedarf), dass von Anfang an die vierteljährliche Austragung beschlossen wurde.
Während der 50 Austragungen entwickelte sich der Wettbewerb evolutionär immer weiter. Anfangs noch als Wettbewerb des Projekts geführt, etablierte sich im Sommer 2010 der Name Wartungsbausteinwettbewerb. Die Dauer von 2 Wochen blieb, Versuche mit 1 bzw. 4 Wochen blieben Ausnahmen, seit 2012 sind es immer 15 Tage. Die größten Veränderungen gab es bei der Bewertung. Anfangs gab es pro Artikel maximal 15 Punkte, die der Schiedsrichter je nach Qualität und Umfang nach eigenen Maßstäben vergab. Dann wurden die Maßstäbe spezifiziert und Sonderpunkte für Quellen und Bilder eingeführt, woraufhin die Punktzahlen sprunghaft anstiegen und 2010 erstmals vierstellig wurden. In den ersten Wettbewerben war ein einzelner Schiedsrichter für alle Bewertungen zuständig, dann gab es zwei Bewertungen pro Artikel von zwei Leuten und den Mittelwert als Punktzahl. Dann teilten sich zwei Schiris die Artikel und seit Herbst 2011 ist die Bewertung auf viele Schultern verteilt, so dass die Schiris auch selbst teilnehmen können. Die Bewertungskriterien wurden dabei immer ausgefeilter und eine entscheidende Verbesserung war ein Jahr später der von Flominator programmierte Wartungsbaustein-Wegmach-Wertungs-Wizzard (WaWeWeWi.js), der die Bewertung automatisierte und damit objektivierte und die Schiedsrichter ganz wesentlich entlastete. Trotz der Vereinfachung gab es immer wieder Probleme mit der gerechten Bewertung, bspw. weil Teilnehmer riesige Tabellen einbauten, massenhaft Weblinks ersetzten oder große Mengen Bilder hochluden, weshalb die Regeln häufig angepasst werden mussten.
Mit 61 Mitmachern hält der Herbst 2012 den Teilnehmerrekord. Allerdings sank die Zahl in nur zwei Jahren auf weniger als die Hälfte. Um den Wettbewerb wieder interessanter zu machen, wurden deshalb im Herbst 2015 Altbaustein- und Themenbonus eingeführt: Passend zu 25 Jahren deutscher Einheit gab es Zusatzpunkte für verbesserte Deutschland-Artikel. Und zum 10-jährigen Jubiläum gab es im Frühling 2018 erstmals den Vielseitigkeitsbonus. Im Schnitt haben an den 50 Wettbewerben 34 Leute teilgenommen. 50 Mal 957 Artikel wurden im Durchschnitt verbessert, insgesamt 47.850 Artikel inklusive kleiner Verbesserungen wie Weblinkausbesserungen. Aber auch großer Überarbeitungen, die gut zwei Dutzend Auszeichnungen (exzellent, lesenswert, informativ) hervorbrachten. Eine herausragende Rolle im WBW spielen die Frauen. Nach dem Auftaktsieger S1 übernahm erst Ivy und dann Ra'ike die Führung in der Weltrangliste. Ganz vorne dabei sind bis heute Goldmull und Josy24, beide mit zahlreichen Podestplatzierungen, sowie Lómelinde, die nach Nikkis Rückzug auch zeitweise die Organisation übernahm. Meister aller Klassen ist aber Gripweed, ein Mann der ersten Stunde, mit 13 Gesamtsiegen, insgesamt 35 Podestplatzierungen und einem Einzelsieg bei 44 Teilnahmen. Dazu Rekordschiedsrichter und seit mehreren Jahren Ranglistenerster. Nur in der Einzelwertung kommt er nicht an Laibwächter heran, der mit 9 Einzeltiteln heraussticht.
Ein Höhepunkt in der Geschichte des WBW war die 10-Jahres-Feier. Dank des Engagements von Toni hatten uns Verlage mit Preisgeschenken überhäuft, von denen wir noch Monate später profitieren konnten. Und am 13. September diesen Jahres endete der 50. Wartungsbausteinwettbewerb, der ebenfalls ein ganz besonderes Ereignis war. Im Geist der Anfänge wurde er erstmals als Zufallsteamwettbewerb ausgetragen. Die Jubiläumsbonusaktionen trieben die Zahl der bearbeiteten Artikel auf über 2800 in die Höhe, das drittbeste Ergebnis bisher. Die Gesamtpunktzahl und die Pro-Kopf-Punktzahl aller Teilnehmer war nie höher als diesmal. Das Siegerteam Mirkur, Squasher und Voyager pulverisierte mit 3285 Punkten den bisherigen Rekord (2516 Punkte). Durchschnittlich genügten bei 50 Ausgaben 1371 Punkte zum Sieg. Emeritus, Verifizierer und Goldmull auf Platz 2 sowie elfabso, Christian140 und Lómelinde auf Platz 3 dicht beieinander mit um die 2000 Punkte haben ebenfalls eine herausragende Leistung vollbracht. Und für alle Teilnehmer gab es Schokolade von den Wikimedias WMAT und WMDE.
Vielen Dank an alle 363 Teilnehmer, die den WBW in 12½ Jahren zu einem so großen Erfolg und für mich zu einer Herzensangelegenheit gemacht haben. Es war mir eine Ehre, die letzten Jahre den WBW organisieren zu dürfen. Ich wünsche dem Wettbewerb für die Zukunft alles Gute. Und wenn ihr wollt, könnt ihr diesen Herbst wieder mitmachen. Kuckt euch doch einfach mal um auf der WBW-Seite. HvW, 5. Okt.
Wikipedistischer Nobelpreis 2020
Es ist wieder Nobelpreiswoche! In den Universitäten und Forschungseinrichtungen dieser Welt richten sich die Blicke nach Skandinavien: Welche Personen trifft diesmal der Ritterschlag des Nobelkomitees? Nach der Bekanntgabe eilt die Öffentlichkeit dann an ihre mobilen Endgeräte, um schnell nachzuschlagen, wer das denn nun wieder ist. Binnen Minuten gilt das grelle Licht des öffentlichen Interesses jemandem, der am Morgen noch einem nur eher engen Kreis geläufig war. Das ist der ultimative enzyklopädische Elchtest! Auch um den zu bestehen (und natürlich generell den Wissensdurst zu löschen), wurden aber über die Jahre fleißig Artikel angelegt. Ob es gelungen ist? Welche Sprachversion hat zum Zeitpunkt der Verkündung bereits Artikel im Artikelnamensraum zu den Erwählten zu bieten? Wer hat in unserer Sprachversion die meisten Artikel hierzu angelegt – wird also Träger des wikipedistischen Nobelpreises der deutschsprachigen Wikipedia? Für alle, die sich fragen, welche Biografien vielleicht noch schnell angelegt werden sollten, sei ein Blick auf das Nobelpreisträgerprojekt von Ephraim33 empfohlen.
Nach zwölf Nobelpreisträgern ergibt sich folgender Endstand:
Platz | Sprachversion | Zahl der Treffer | Treffer heute | Platz Vortag | Endplatz Vorjahr |
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutsch (de) | 12 | + 2 | 1 | 1 |
1 | Englisch (en) | 12 | + 2 | 1 | 1 |
3 | Arabisch (ar) | 9 | + 1 | 3 | 4 |
3 | Russisch (ru) | 9 | + 2 | 5 | 3 |
3 | Chinesisch (zh) | 9 | + 1 | 3 | 4 |
6 | Spanisch (es) | 8 | + 2 | 8 | 9 |
6 | Französisch (fr) | 8 | + 1 | 5 | 6 |
8 | Südaserbaidschanisch (azb) | 7 | + 2 | 13 | 17 |
8 | Katalanisch (ca) | 7 | + 1 | 8 | 13 |
8 | Italienisch (it) | 7 | - | 5 | 13 |
8 | Portugiesisch (pt) | 7 | + 1 | 8 | 9 |
12 | Persisch (fa) | 6 | + 1 | 13 | 9 |
12 | Polnisch (pl) | 6 | + 1 | 13 | 9 |
12 | Schwedisch (sv) | 6 | - | 8 | 7 |
12 | Ukrainisch (uk) | 6 | - | 8 | 17 |
16 | Ägyptisch-Arabisch (arz) | 5 | + 2 | 25 | - |
16 | Japanisch (ja) | 5 | + 1 | 16 | 7 |
16 | Norwegisch (no) | 5 | + 1 | 16 | 17 |
16 | Vereinfachtes Englisch (simple) | 5 | + 1 | 16 | 32 |
20 | Asturisch (ast) | 4 | - | 16 | - |
20 | Galicisch (gl) | 4 | - | 16 | 23 |
20 | Hebräisch (he) | 4 | - | 16 | 13 |
20 | Niederländisch (nl) | 4 | - | 16 | 17 |
20 | Tamilisch (ta) | 4 | - | 16 | 23 |
20 | Vietnamesisch (vi) | 4 | - | 16 | 21 |
Weitere neun Sprachversionen haben jeweils drei Artikel, sieben Versionen zwei und 33 Versionen jeweils einen Artikel.
In der de:wp wurden die zwölf Artikel von folgenden Nutzern angelegt:
Platz | Benutzer | Zahl der Treffer | Treffer heute | Platz Vortag | Endplatz Vorjahr |
---|---|---|---|---|---|
1 | Drahreg01 | 4 | - | 1 | 1 |
2 | Claude J | 2 | - | 2 | - |
3 | 129.67.96.122 | 1 | + 1 | - | - |
3 | Allan D. Mercant/AnnaS.aus I. | 1 | - | 3 | - |
3 | Arbol01 | 1 | - | 3 | - |
3 | Ephraim33 | 1 | + 1 | - | - |
3 | Srbauer | 1 | - | 3 | - |
3 | Ulrich Rosemeyer | 1 | - | 3 | - |
- Der Medizinnobelpreis ging an Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice. Enzyklopädisch waren die drei schon eine härtere Nuss. Alter und Houghton waren vier, Rice sogar nur zwei Sprachversionen geläufig. De und en lieferten tatsächlich trotzdem zu allen drei einen Artikel und übernahmen damit wieder gleich zu Beginn die Führung. Chinesisch (zh) war immerhin zweimal erfolgreich. Russisch (ru), eine der erfolgreichen Sprachversionen der letzten Jahre, musste völlig passen. Der de-Erfolg beruht auf Artikelanlagen von Drahreg01 (2013), Claude J (2011) und Allan D. Mercant gemeinsam mit AnnaS.aus I. (2015)
- Den Nobelpreis für Physik erhielten Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez. Es zeigt sich wieder: Wikipedia liebt die Astronomie! Penrose (50 Artikel), Genzel (16) und Ghez (19) - alle drei sind für Wikipedia alte Bekannte. Die führenden Sprachversionen liefern dementsprechend auch vollständig, viele kleine können in das Geschehen eingreifen. In der de-wp gehen die Artikel auf Arbol01 (2004), den 2007 leider schon verstorbenen Srbauer (2005) und Claude J (2011) zurück.
- Der Nobelpreis für Chemie ging an die Preisträgerinnen Emmanuelle Charpentier (21 Artikel) und Jennifer Doudna (33). Beide also breit in der Wikipedia behandelt - kein Problem für die führenden Sprachversionen, nur Persisch patzte bei Charpentier. In der de-wp entstanden beide Artikel bereits 2014 durch Drahreg01, wobei er Doudna als IP verfasste. Drahreg01 übernimmt damit die Führung.
- Den Nobelpreis für Literatur erhielt Louise Glück (17 Artikel). Die chinesische Wikipedia kam da ins Straucheln, so dass sich de und en absetzen konnten. Dass die de-wp mithalten konnte, war diesmal knapper. Erst 2018 erstellte Drahreg01 mit der konkreten Bemerkung „fürs Nobelpreisträgerprojekt“ den entsprechenden Artikel. Mit dieser prophetischen Angabe baut er seinen führenden Platz noch aus.
- Der Friedensnobelpreis wurde dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zuteil. Mit Artikeln in 50 Sprachversionen schon fast ein Artikel der Basisausstattung einer Enzyklopädie. Tatsächlich hatten auch alle größeren Versionen einen Artikel parat. Einige kleinere schwächelten jedoch. In der de-wp legte Ulrich Rosemeyer den Artikel schon 2004 an.
- Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ging an Paul Milgrom (12 Artikel) und Robert B. Wilson (10). Während de: und en: aber auch es: und ru: die Preisträger auf dem Schirm hatten, konnten andere große Sprachversionen wie ar: und zh: nur teilweise oder wie it: gleich gar nicht liefern. Im Ergebnis gelang es de: und en: sich noch weiter vom Feld abzusetzen. Ru: erreicht noch Platz 3. In der de:wp wurde Milgrom schon 2006 durch eine IP angelegt, die sich als VWL-Student zu erkennen gab. Wilson liegt seit 2008 vor und entstand durch Ephraim33 für das Nobelpreisträgerprojekt. 12 Jahre später behält er mit dieser Einschätzung recht.
- Fazit: Tatsächlich ist es de: und en: gelungen, ihr letztjähriges Kunststück, nämlich alle Nobelpreisträger schon angelegt zu haben, zu wiederholen. Beide hatten damit nun schon die letzten 27 Preisträger ohne Aussetzer parat. Dass die kleinere de:wp da so gut mithalten kann, zeigt die gute Abdeckung im Bereich der Wissenschaftsbiografien, geht aber vor allem auf das engagierte Wirken der im Umfeld des Nobelpreisträgerprojekts Aktiven zurück. Bemerkenswert ist das häufig schon recht hohe Alter der Artikel. Eine zeitlich knappe Anlegung war kaum dabei, häufig wird so jetzt die Ernte schon viele Jahre zurückliegender Recherchen eingefahren. Natürlich muss der Dank aber auch den Vielen gelten, die die Artikel über die Jahre gepflegt und erweitert haben. Der Wikipedistische Nobelpreis 2020 geht an Drahreg01, der mit vier angelegten Artikeln seinen Vorjahreserfolg wiederholen konnte. Herzlichen Glückwunsch! O2 ab 05.10.
Defekte Weblinks, wie weiter?
Der Autor bearbeitet nun schon seit Jahren die Seite Benutzer:Wartungsstube/Nachrichtendienst. Eines der Ziele ist natürlich, die defekten Weblinks auf ein Minimum zu reduzieren. Sie stammen vom Giftbot, welcher 2012 und 2015 die Weblinks auf Erreichbarkeit überprüft und dann auf der Diskussionsseite als defekt markiert hatte. Die Idee war, dass Menschen diese defekten Weblinks überprüfen und dann korrigieren. Meistens ist es aber nur ein einziger Mensch, der tatsächlich auch ein Themengebiet abarbeitet. Bei der Wartungsstube Nachrichtendienst sind es nun mehr als sieben Jahren, woran der Autor sich abarbeitet, und das in seiner Freizeit. Spannend ist das nicht, aber man räumt halt die Wikipedia auf. Ein Meilenstein ist trotzdem erreicht worden: Es sind nun erstmals weniger als 50 Seiten als defekt gelistet. Seit etwa vier Jahren gibt es den InternetArchiveBot, welcher die Arbeit halbautomatisch macht, indem er einen Archivlink selbst setzt oder den Link als tot markiert. Auch einige Links, welche der Giftbot markiert hat, räumt der Archiv-Bot auf. Ein Makel bleibt aber immer noch: Ein Mensch soll doch bitte den Link überprüfen, ob auch was Sinnvolles in der archivierten Version drin steht. Das wird natürlich immer schwieriger, weil die Wikipedia immer mehr Artikel und damit auch immer mehr Weblinks hat. Gleichzeitig werden die aktiven Benutzer nicht mehr. Seit einigen Jahren macht jedoch die künstliche Intelligenz Fortschritte. Die Frage ist, ob man das auch für die Weblinkwartung einsetzen könnte? Eine kurze Internetrecherche ergab leider nicht viel, außer einen kleinen Artikel hinter einer Paywall mit der Überschrift Künstliche Intelligenz soll bei der Wikipedia-Pflege helfen. Der Autor konnte den Artikel nicht einsehen, aber es wird kurz darauf hingewiesen, dass das MIT dran ist, die Wartung, sagen wir mal, aufzuräumen. Die Hoffnung besteht, dass irgendwann die Weblinkwartung nicht mehr von Menschen gemacht werden muss. Sanandros, 3. Okt.
Hier die ursprüngliche Meldung, auf die vorstehend Bezug genommen wird: Rob Matheson: Automated system can rewrite outdated sentences in Wikipedia articles. In: MIT News. Massachusetts Institute of Technology. 12. Februar 2020. (A).
Quo vadis GLAM? Wikipedia-Botschafter vs. Wikipedia-Kulturbotschafter
Beim GLAM-Treffen in München im November 2019 haben sich Wikipedianer, die sich mit der Zusammenarbeit von kulturellen Institutionen und den Wikimedia-Projekten befassen, ausgetauscht. Zentrales Ergebnis dieses Austausches war eine Resolution, mit der der geschäftsführende Vorstand und die Verantwortlichen bei Wikimedia Deutschland zu entscheidenden Änderungen und zur Behebung von Defiziten im GLAM-Bereich aufgefordert wurden. Im Verlauf der weiteren Diskussion war unter anderem im März 2020 ein Termin angedacht, bei dem auch das Thema Wikipedia-Kulturbotschafter behandelt werden sollte. Aufgrund der Corona-Pandemie kam dieser Termin jedoch nicht zustande. Die Idee zum Kulturbotschafter wurde auf einem WikiCon-Workshop in Köln im Jahr 2014 von User:Geolina163 vorgestellt. Die Intention war, dass regional in der Kulturszene und in der Wikipedia gut vernetzte und erfahrene Wikipedianer als Vermittler zwischen WMDE-Geschäftsstelle und GLAM-Institutionen agieren. Kürzlich hat WMDE unter Wikipedia:GLAM/WPB einen „Vorschlag für das Konzept von Wikipedia-Botschafter/-innen“ vorgestellt. Das von WMDE vorgestellte Konzept „Wikipedia-Botschafter“ sieht ein umfangreiches Aufgaben- und Anforderungsprofil vor, das den ursprünglichen Fokus des Wikipedia-Kulturbotschafters deutlich übersteigt. Auf der Diskussionsseite wird dieser Vorschlag nun kontrovers diskutiert. Es bleibt abzuwarten, ob sich der WMDE Wikipedia-Botschafter gegenüber dem durch die Community™ initiierten Wikipedia-Kulturbotschafter durchsetzt. C.B., 31.10.2020
Outsider Art in Heidelberg
Etwa 30.000 Kunstwerke von Menschen mit psychischen Ausnahmeerfahrungen besitzt das Museum Sammlung Prinzhorn in Heidelberg – und ist sehr engagiert, die Wikipedia mit Wissen und Einblicken in das spannende Themengebiet der Art brut/"Outsider Art" zu bereichern. Nach zwei erfolgreichen GLAM-on-Tour-Stationen in Heidelberg 2016 und 2017 war daher für 2020 eine Wochenendveranstaltung in der Sammlung geplant, die jetzt wie so Vieles erst einmal pandemiebedingt vertagt wird. Ersatzweise bietet uns das Museum jedoch eine virtuelle Auftaktveranstaltung an, damit sich interessierte Wikipedianer schon einmal dem Thema nähern können. Der Leiter Thomas Röske wird die Ausrichtung der Sammlung und die "Art brut" erläutern, die Medizinhistorikerin Maike Rotzoll in die Geschichte der Psychiatrie einführen. Auch ein kleiner virtueller Handapparat wird zur Verfügung gestellt. So können wir hoffentlich einige interessante Anregungen für die enzyklopädische Arbeit mitnehmen und einen Vorgeschmack auf die – wie auch immer gestaltete – zukünftige GLAM-on-Tour-Station bekommen. Herzliche Einladung daher zur Auftaktveranstaltung am Samstag, den 7. November, von 10:00 Uhr bis 13:00/14:00 Uhr per Videokonferenz! (Alle weiteren Infos finden sich auf der verlinkten Projektseite. Um Anmeldung bis zum 6. November wird gebeten.) Und wer sich erst einmal einen Überblick über das Thema verschaffen oder die Herangehensweise des Museums kennenlernen möchte, dem sei dieser einführende Text von Thomas Röske ans Herz gelegt. Maxdorfer, 26.10.2020
Asiatischer Monat 2020
Ein Wettbewerb, bei dem alle gewinnen: auch dieser November ist in der Wikipedia Der Asiatische Monat. Als Symbol der Freundschaft zwischen den Wikipedia-Communitys erhalten Teilnehmende, die mindestens vier Artikel zu asiatischen Themen erstellten, eine speziell entworfene Wikipedia-Postkarte. Da aufgrund der Corona-Pandemie auch der Postverkehr teilweise leidet, wird die Postkarte dieses Jahre vorraussichtlich in digitaler Form versendet. Wikipedianer und Wikipedianerinnen, die die meisten Artikel in der jeweiligen Wikipedia anlegen, werden als „Wikipedia-Asien-Botschafter“ geehrt. In diesem Jahr werden zudem in einer Sonderauslosung drei Premiumjahresabos des Duden-Mentors unter den Teilnehmenden des Wettbewerbs verlost.
Die Jury mit erstmals 18 Mitgliedern verspricht eine schnelle Bewertung der eintrudelnden Artikel. Spannend wird das Ergebnis auch, weil der Sieger der letzten fünf Jahre J. Patrick Fischer diesmal angekündigt hat, nicht mehr um den Titel des Botschafters mitzukämpfen, sondern nur noch einige Beiträge zu verfassen. Somit wird es dieses Jahr einen neuen Champion geben. Zu schlagen ist auch Fischers Rekord von 88 gewerteten Artikeln aus dem Jahr 2018. SWa & JPF, 25.10.2020
Audiovisuelles Füllhorn sprudelt aus öffentlich-rechtlicher Quelle
Anlasslich des UNESCO Welttag des Audiovisuellen Erbes am 27. Oktober - in wenigen Tagen - geht online, was schon vor einigen Monaten beschlossen wurde. Aus den ARD-Archiven werden Videobeiträge dauerhaft online verfügbar gemacht. Einzelne Video- und Audio-Dateien werden auch unter Creative-Commons-Lizenz gestellt werden (mal sehen, wie groß dieser Anteil wird). Leider wird es zum Start nur Beiträge bis 1966 geben, was mit einer Änderung des Urheberrechts in diesem Jahr zusammenhängt. Die Rechteprüfung für Beiträge aus der Zeit nach 1966 gestaltet sich damit etwas aufwändiger.
Die Kategorie in der ARD-Mediathek wird ARD-Retro heissen und sich aus Beiträgen u.a. folgender Quellen zusammensetzen: Abendschau (BR), Abendschau, bzw. ab 1961 Hessenschau (HR), Nordschau Radio (NDR), Nordschau-Magazin (Bremen), Abendschau, Berliner Fenster (rbb), Abendschau (SR), Abendschau, Sport im Südwesten, Zeichen der Zeit u. a. (SWR), Hier und heute (WDR), Aktuelle Kamera, Prisma (DFF)/(DRA).
rbb-Indentantin Patricia Schlesinger (verwandt mit Schlesinger??) wird zitiert mit: „Das Programm ist von der Gemeinschaft finanziert, sie sollte es so weit wie möglich nutzen können. Aufzeichnungen der öffentlich-rechtlichen Sender sind ein wesentlicher Bestandteil des audiovisuellen Erbes in Deutschland, es ist richtig, sie auf diesem Weg bereitzustellen.“ Artikel zu Reporterlegenden wie Dieter Kronzucker, Ernst Huberty und Ernst Ludwig Freisewinkel oder wichtige Interviews mit relevanten Personen aus Politik, Kultur und Gesellschaft können nun dauerhaft verlinkt oder im besten Fall in die Artikelarbeit eingebunden werden. --Jens Best 💬 15:47, 24. Okt. 2020 (CEST)
Das Förderbarometer im Zeichen der COVID-19-Pandemie
Die Auswertung des Förderbarometers von Wikimedia Deutschland für den Zeitraum Juni bis August 2020 ist da.
Insgesamt sind diesmal weniger Feedbacks eingegangen als in irgendeinem anderen Auswertungszeitraum zuvor. Insbesondere die Reisekostenerstattungen sind während der COVID-19-Pandemie besonders stark zurückgegangen. Die zuletzt gesunkenen Rücklauf-Quoten haben sich im Vergleich zum vorherigen Auswertungszeitraum jedoch wieder stabilisiert.
Bei der Zufriedenheit in der Projektunterstützung wurde mit 7,5 Punkten der bisher schlechteste Wert erzielt, was jedoch bei den lediglich vier eingegangenen Antworten auf eine einzelne besonders schlechte Bewertung zurückzuführen ist. Die Zufriedenheit mit Services, die im Vorquartal besonders niedrig war, ist dagegen wieder deutlich angestiegen. Der Anteil weiblicher Geförderter hat sich im Vergleich zum vorherigen Auswertungszeitraum verringert. Der Anteil an Menschen, die die Förderung zum ersten Mal genutzt haben, ist gestiegen, allerdings ist der Anteil an Mehrfachgeförderten deutlich höher als an Neugeförderten.
Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können, ist Wikimedia Deutschland insbesondere bei der rückläufigen Förderung während der Pandemie sehr dankbar über eine rege Beteiligung an der Befragung.
Wer eine Förderung von Wikimedia Deutschland erhält, bekommt in der Regel im Anschluss eine Befragung zugesendet. Dieses Feedback, „Förderbarometer“ genannt, ist sehr hilfreich für die Weiterentwicklung der Förderpraxis und Förderprogramme. Wikimedia Deutschland dankt daher allen ganz herzlich, die sich an der Befragung beteiligt haben und dies zukünftig tun werden. Nico (WMDE), 22.10.2020
Uruguayische Fußball-Lücke
Schon gewußt, dass der Club Atlético Rentistas am 14. Oktober 2020 uruguayischer Fußballmeister wurde? Das stand heute in der Kolumne „Latin Lovers“ der Jungen Welt, einer Zeitung, die wegen ihrer Sportberichterstattung nicht sonderlich gerühmt wird. Darum hielt ich es anfangs auch für eine Falschmeldung, als ich in der deutschsprachigen Wikipedia sah, dass Atlético Rentistas ein Zweitligaverein ist. Doch dann stellte ich fest, dass der Artikel auf dem Stand von 2016 hängen geblieben war. Die Überblicksseite Fußball in Uruguay brachte mich ebenfalls nicht weiter, wie auch einschlägige Artikel wie Primera División (Uruguay) oder die Liste der uruguayischen Fußballmeister. Atlético Rentistas kommt auf ihnen nicht vor. Also bemühte ich die spanische Wikipedia und eine Maschinenübersetzung, danach wurde Atlético Rentistas vor einer Woche in einem Entscheidungsspiel gegen Nacional Montevideo Meister. Auch der Artikel über den Traditionsverein Nacional hängt in der deutschsprachigen WP auf dem Stand von 2016.
Wir sind ein Freiwilligenprojekt und können nicht immer und überall aktuell sein. Doch zeigt die „uruguayische Fußball-Lücke“ fast schmerzhaft unsere Grenzen auf. Es geht ja nicht um irgendeinen Fußballexoten, sondern um einen regelmäßigen WM-Teilnehmer und zweimaligen Weltmeister.oet
21.10.
Schreibwettbewerb zu Schweizer Burgen und Schlössern
Im Rahmen des sogenannten Burgen-Dossiers hat Wikimedia Schweiz in Zusammenarbeit mit OpenStreetMap (OSM) notwendige Arbeiten im Umfeld von Burgen und Schlössern definiert. Gleichzeitig wird auf Commons Wiki Loves Switzerland 2020 durchgeführt, ein Fotowettbewerb, der die Bilder prämiert, die die «Schweizer Werte» oder Neudeutsch die «Swissness» wiedergeben. Beide Wettbewerbe lassen sich auch kombinieren.
Beim Burgen-Dossier fielen neben fehlenden Artikeln Missstände vor allem auf in unzureichender Kategorisierung, fehlenden Geokoordinaten und Wikidata-Einträgen sowie deren Verknüpfung. Genau diese Defizite sollen mit diesem Schreib-Wettbewerb dezimiert werden. Zum ersten Mal wird dieser zeitgleich in vier Sprachen, also in allen Landesteilen gleichzeitig durchgeführt. Anhand von Listen und Karten sind fehlende Objekte schnell aufspürbar. Alle im Rahmen des Wettbewerbs vorgenommenen Arbeiten werden mit Punkten bewertet und am Ende prämiert. Es winken attraktive Büchergutscheine. Gearbeitet werden kann in den vier Projekten Wikipedia, Wikidata, Commons und OSM. Der Wettbewerb dauert bis zum 30. November. Immer montags kann man sich mit den Organisatoren und Mitstreitern per Videokonferenz austauschen. Die genaue Beschreibung zu Voraussetzungen und Teilnahmebedingungen findet sich auf der Projektseite. ※Lantus
19.10.
Die mythenschaffende Kraft der Wikipedia
Beim Treiben im Netz gefunden: Der Psychotherapeut Klaus Schlagmann beschuldigt die Wikipedia der Schaffung eines frei erfundenen Mythos und eine ganze Riege von Journalisten und Psychologen des leichtgläubigen Abschreibens dieses Fake-Mythos ([1]). Und wenn ich mir das so angucke: Er hat recht.
Anno 2005 erfuhr der recht dürftige Artikel Narziss eine Erweiterung. Ein User unterschob dem antiken Autor Pausanias eine neue Version des Narziss-Mythos, derzufolge Narziss in die Betrachtung seines Spiegelbilds im Wasser versunken war, als plötzlich, „durch göttliche Fügung“, ein Blatt ins Wasser fiel und sein Bild „trübte“. Da glaubte er plötzlich zu erkennen, dass er in Wahrheit hässlich war, und der Schock dieser Erkenntnis brachte ihn um ([2]). Tatsächlich schreibt Pausanias an der angegebenen Stelle über Narziss, aber etwas ganz anderes (was? Bitte Narziss nachschlagen, da stehts jetzt richtig). Die Geschichte ist nett ausgedacht, aber frei erfunden. Sie stand so bis grad eben im Narziss-Artikel (inzwischen hab ich es geändert).
Das wäre an sich nichts Besonderes. Lachen musste ich aber, als ich las, wer alles aus dieser Quelle direkt oder über Mittelsmänner geschöpft hat. Schlagmann zählt sie auf und Stichproben geben ihm recht: Miriam Meckel, Hans-Joachim Maaz, Raphael M. Bonelli, Reinhard Haller, alle möglichen Narzissmus-Experten haben mittlerweile in ihren Werken diese Version des Mythos übernommen und der griechischen Sage zugeschrieben. Dazu eine Heerschar unbekannterer Geister, eine Suche im Netz findet massenweise Webseiten, die das wörtlich wiederholen (gern inklusive der göttlichen Fügung; besonders schön dieses Wort zum Tag im Sachsenradio). Frühere Quellen als der Wikipedia-Artikel scheinen nicht zu existieren.
In der Wikipedia hatte eine IP schon 2011 und 2016 auf der Diskussionsseite zutreffend auf den Fehler hingewiesen, aber nichts im Artikel unternommen. Dank an Klaus Schlagmann für die Aufdeckung dieses langlebigen Schwindels. Aber da sieht man mal die erstaunlichen Wirkkräfte der Wikipedia.M., 16.10.20
Think local, act global
Priorisierung der Strategie der Bewegung
Wie Kaarel bereits auf der Diskussionsseite mitgeteilt hat, soll geklärt werden, welche der zehn Empfehlungen der Bewegungsstrategie priorisiert und welche der Initiativen zuerst in Angriff genommen werden sollen – und auch von wem! Das ist ein partizipativer Prozess, bei dem alle eingeladen sind mitzumachen, so auch die deutschsprachigen Online-Communities. In dieser Phase soll auch verstanden werden, was die einzelnen Empfehlungen mit der täglichen Arbeit in den Projekten zu tun haben und wo schon gute Beispiele vorhanden sind, die die deutschsprachigen Communities global einbringen können. Bitte beteiligt euch auf Meta, auf der Diskussionsseite von WP:2030 und bei den vier alternativen einstündigen Online-Veranstaltungen, die wir anbieten: Info zu Prozess, Empfehlungen Prinzipien, Initiativen am Mi 21.10. und Do 22.10., Gespräche zur Priorisierung am Do 29.10 und Fr. 30.10, Start jeweils um 19 Uhr. CJ (WMDE), 13.10.20Studie zu Impact Stats („Wirkungsstatistiken“) bei Neulingen
Gemeinsam mit Aktiven der Bengali und slowakischen Wikipedia soll in der deutschsprachigen Wikipedia eine Studie durchgeführt werden, die untersucht ob es Neulinge motiviert, wenn sie die Anzahl der Seitenaufrufe der von ihnen bearbeiteten Artikel gezeigt bekommen (ihre „Wirkungsstatistiken“). Die Verantwortlichen dieser Studie - CAT Lab - konnten mit einer anderen Studie letztes Jahr bereits einen positiven Effekt der Danken-Funktion auf die Bleiberate von Neulingen nachweisen.
Mehr Informationen zur Studie findet ihr auf der Projektseite. Für eure Fragen, Bedenken und euer Feedback könnt ihr die Diskussionsseite dort nutzen, wir leiten dieses dann an die Verantwortlichen der Studie weiter. Christine (WMDE), 13.10.
BK-Tool
BKs waren auch früher schon nervig. Man wollte kurz seine Überarbeitung – oder seinen Diskussionsbeitrag – abschicken und wurde per Tool unterbrochen, da jemand anders inzwischen auch zugange war. Bei Diskussionsbeiträgen konnte man aber zumindest seinen eigenen neu kopieren (wenn man das nicht zur Sicherheit eh getan hatte, Strg + C) und dann wieder abschicken. Und im Artikel gab es das Problem nur, wenn jemand im selben Abschnitt editiert hatte.
Inzwischen aber kümmern sich bezahlte WMDE-Mitarbeiter darum. Was man dann merkt, wenn was nicht klappt! Kein Raymond, APPER, Schnark oder Wurgl würde krampfhaft an was festhalten wollen, was leider nicht wie gewünscht funktioniert. Solche Leute würden vermutlich schlechte Beta-Versionen, wenn überhaupt eingepflegt, sofort wieder entfernen.
Aber bei Tools, die WMDE-Entwickler zu verantworten haben, ist das natürlich anders! Die bleiben schon aus Prinzip (und als "Arbeitsnachweis") drin! Selbstredend wird man "eingeladen", kritisch Rückmeldung zu geben. Nur interessiert es eben keinen, was man da so äußern sollte.
Man überarbeitet z. B. Abschnitt 3 eines Artikels in stundenlanger Arbeit signifikant (+3000 Zeichen in 3 Stunden). Aber zeitgleich haben ein paar Kollegen aus der Wartungssparte Leerzeichen nach Absätzen in den Abschnitten 2 und 5 entfernt (−3 Zeichen in 0,2 Minuten).
Was bietet das Tool in so einem Falle an? Nun, man kann etwa 30-mal ein Kreuz links oder rechts setzen – während man nur selten einen Unterschied überhaupt nur sehen kann. Ein technisch minderbegabter Rentner weiß vermutlich überhaupt nicht, was er da machan kann oder soll und tonnt seine Überarbeitungen der letzten Stunden vermutlich irgendwann verzweifelt. Das Feld "Dein Text" existiert ja nicht mehr. Und der Link oben in der "Aussuchtabelle" namens "Volltext kopieren" erklärt ja auch nicht einmal mittelbar, daß man per Öffnen im neuen Tab da seinen eigenen Text bekäme (bzw. seine "Artikelversion").
Bei Diskussionsbeiträgen kann man übrinx regelmäßig auswählen, welchen inzwischen gekommenen Beitrag eines anderen Users man kicken möchte, um den eigenen einzustellen! Wobei der Beitrag eines anderen Users auch einen völlig anderen Faden betreffen kann. Ist der Software offenbar zu schwierig festzustellen, ob etwas "eine inhaltliche Korrektur" oder ein "Redebeitrag zu einem anderen Faden" ist ...
Intelligente Software – z. B. solche, die von einem intelligenten Programmierer erstellt worden wäre – sollte eigentlich sogar mehr bereitstellen können als nur den Gesamtartikel inklusive des eigenen Beitrags (nämlich z. B. nur den eigenen Beitrag). Aber soo viel wollen wir ja gar nicht erst erwarten. Es würde schon reichen, wenn man den Murks abstellen würde, bis er in 1–2 Jahren vielleicht funzte.
Das geht aber nicht, denn unsere WMDE-Programmierer sind schließlich Profis! Und wir Amateure (unbezahlte Autoren) haben da gefälligst das Maul zu halten! '
Der Murks bleibt drin, BASTA! -- ep, 11.10.2020
Publikums- u. Reviewpreis des 33. Schreibwettbewerbs
Die Pause war dieses Mal kürzer: Auch der 33. Schreibwettbewerb hat wieder eine Reihe von herausragenden Artikeln hervorgebracht. In der diesjährigen Herbstausgabe erfährt der geneigte Leser etwas über eine tennisspielende Schadsoftware und die englischen Charts des 13. Jahrhunderts. Ferner wird ein bedeutender jüdisch-hellenistischer Historiker detailliert beschrieben, während auch Freunde der neueren afrikanischen Geschichte voll auf ihre Kosten kommen sollten. Nun stehen alle Beiträge beim Publikumspreis zur Wahl. Die Stimmabgabe (drei, nicht gehäufelt) erfolgt wie immer per E-Mail. Darüber hinaus sind die Autorinnen und Autoren aufgerufen, sich am Reviewpreis zu beteiligen. – ɦ, 10. 10.
WMDE-Community-Forum: Ergebnisse der Umfrage zum Förderangebot
Haben Männer im höheren Alter mehr Zeit für Wikipedia? Wird das eigene Engagement eher von der fehlenden Zeit, der veralteten Technik oder am Ende doch durch Wikimedia Deutschland behindert? … Nicht nur dies konnte die Umfrage von Wikimedia Deutschland zum Förderangebot nun beantworten. Wir wissen nun auch besser, ob eine langjährige Aktivität notwendig ist, um Wikipedia:Förderung zu kennen, und ob dies dann auch wirklich der Grund dafür ist, dass häufiger Förderung beantragt wird.
Diese und viele weitere Punkte werden am kommenden Mittwoch, 14. Oktober 18 bis 20 Uhr, im Rahmen des Community-Forums von Wikimedia Deutschland vorgestellt und diskutiert. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Martin (WMDE) und Sandro (WMDE), 09.10.
Konsultations-Statistik
Wo wir gerade über Tools sprechen: Statistik ist auch eine feine Sache. Und Zahlen sowieso. Faszinierend. Ein neues Tool, das in den heute verteilten Tech News vorgestellt wird, verspricht interessante Einblicke in den Maschinenraum der internationalen Community. Man kann sich damit ausrechnen lassen, aus welchen Heimatwikis die Teilnehmer an Abstimmungen auf Meta-Wiki stammen. Damit soll gezeigt werden, welche Communities in Abstimmungen unterrepräsentiert waren. Das sind nämlich diejenigen, die dort nur mit einem geringen Prozentanteil oder gar nicht auftauchen.
Angewandt auf den Offenen Brief gegen die Umbenennung der Wikimedia Foundation (der Kurier berichtete) ergibt sich anhand der Unterschriftenliste nun, da die Beteiligung an der Abstimmung langsam abflaut, folgendes Bild: Ganz vorne ist die deutschsprachige Wikipedia mit 25 % der abgegebenen Stimmen, dicht gefolgt von der englischsprachigen Wikipedia mit 23,5 %. Die französischsprachige Wikipedia folgt mit deutlichem Abstand mit immerhin noch 9,8 %, dann die italienische Sprachversion mit 4,3 % und Spanisch und Polnisch mit je 3,6 %. Die deutsche und die englische Sprachversion zusammen kommen also auf fast die Hälfte aller abgegebenen Stimmen, zusammen mit den restlichen oben genannten entfallen auf die großen Projekte also 69,8 % aller Stimmen. Derzeit gibt es 303 aktive Wikipedia-Sprachversionen. Insgesamt hostet die Wikimedia Foundation 902 Wiki-Projekte. Die allermeisten davon spielen außerhalb ihrer eigenen Gemeinde keine große Rolle.
Das sind also die aktuellen Zahlen. Wer will, mag sie vergleichen mit der Auswertung, die am 2. Juli an dieser Stelle veröffentlicht worden war. Es ist ein Blitzlicht auf die Digitale Kluft zwischen den Communities bzw. – in der Sprache der Wikimedia Foundation – innerhalb der Wikimedia-Bewegung. Oh, den Artikel gabs aber doch mal? Na, sowas. Nur noch nebenan zu lesen. Wusste ich auch bis vor zehn Minuten noch nicht. Vielleicht kann man mit dem Tool noch mehr Auswertungen erstellen und interessante Einblicke erlangen? (A, 5.10.)
Coolest Tool Award
Nur zufällig bemerkt, da ich das Autorenportal selten aufrufe: Gesucht wird nur noch zehn Tage das Coolste Tool, das uns die Arbeit in der Wikipedia erleichtert. Hier klicken.
Ich hab zwei nominiert: Wer die Diskussionsseiten von WLE und WLM verfolgt hat, wird wissen, welches. Das zweite betrifft die unsäglich schlechte Uploadmöglichkeit auf commons, die seit Jahren bekannt ist, aber von den Entwicklern ignoriert wird. Nf, 04.10.
WikiEule 2020
Die WikiEulenAcademy freut sich am Samstag, den 3. Oktober ab 18.00 Uhr zur EulenVerleihung auf die Seite WikiEule 2020 einzuladen. Wir wünschen allen möglichst viel Unterhaltung und einen vergnüglichen Abend. Eure WEA, 02.10.
Scots-Wikipedia löscht massenweise Artikel in falscher Sprache
Der Kurier berichtete vor einigen Wochen: Die halbe schottische Wikipedia ist nicht auf Schottisch. Anscheinend wurde nun mit der massenweisen Löschung der Artikel begonnen, die nicht auf Scots geschrieben wurden. Eine beispielhafte Löschung sieht man auf sco:Arnulf o Carinthie, dem ehemaligen Schwesterartikel von Arnulf von Kärnten. Anscheinend wird eine Liste abgearbeitet mit über 6000 Einträgen. Ein Zehntel ist bereits gelöscht. DWI, 02.10.
Umbenennung der WMF
Wie man hier nachlesen kann, hat die Wikimedia Foundation (WMF) die Umbenennung „pausiert“. Vor allem wegen Covid19(?!?!), aber auch wegen der „formellen Bitte der Community“. In der Pause wird die Community gebeten, Teile der Vergangenheit zu vergessen; vermutlich die für WMF unangenehmen...SiLi