66. Kongress der Vereinigten Staaten
Der 66. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1919 bis zum 4. März 1921. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse II) waren im November 1918 bzw. im September im Bundesstaat Maine bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich in beiden Kammern eine Mehrheit für die Republikanische Partei. Der Demokratischen Partei blieb nur die Rolle in der Opposition. Allerdings stellten die Demokraten mit Woodrow Wilson den US-Präsidenten. Während der Legislaturperiode gab es einige Rücktritte und Todesfälle, die aber an den Mehrheitsverhältnissen nichts änderten. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus 48 Bundesstaaten. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1910.
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66. Kongress der Vereinigten Staaten | |
4. März 1919 – 4. März 1921 | |
Präsident | Woodrow Wilson (D) |
Mitglieder | 96 Senatoren 435 Abgeordnete |
Senatsmehrheit | Republikaner (R) |
Senatspräsident | Thomas R. Marshall (D) |
Hausmehrheit | Republikaner (R) |
Speaker | Frederick H. Gillett (R) |
Wichtige Ereignisse
BearbeitenSiehe auch 1919, 1920 und 1921
- 4. März 1919: Beginn der Legislaturperiode des 66. Kongresses
- 30. April 1919: Beginn einer Reihe von Terroranschlägen in den USA (United States anarchist bombings).
- 2. Juni 1919: Ein Bombenanschlag gilt dem Haus von Justizminister Alexander Mitchell Palmer
- 19.–23. Juli 1919: Rassenunruhen in Washington DC
- 31. August 1919: Die Kommunistische Partei der Vereinigten Staaten wird gegründet.
- 9. September 1919: Polizeistreik in Boston
- 22. September 1919: Beginn des Streiks der Stahlarbeiter (endete am 8. Januar 1920)
- 2. Oktober 1919: Präsident Wilson erleidet einen schweren Schlaganfall und ist fortan teilweise gelähmt. Trotz seiner Behinderung bleibt er aber bis zum Ende seiner Amtszeit am 4. März 1921 im Amt. Der Präsident hatte sich erfolglos für einen Beitritt seines Landes zum Völkerbund eingesetzt.
- 1. November 1919: Die Kohlenbergleute treten in den Streik.
- 7. November 1919 und 2. Januar 1920: Es kommt zu den sogenannten Palmer Raids.
- 16. Januar 1920: Der 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten tritt in Kraft. Er verbietet den Handel mit alkoholischen Getränken und wird 1933 wegen praktischer Undurchführbarkeit wieder aufgehoben. Siehe auch 21. Verfassungszusatz
- 1. März 1920: Die United States Railroad Administration gibt den Eisenbahngesellschaften der USA, die während des Ersten Weltkriegs unter staatliche Verwaltung gestellt waren, die Kontrolle über ihre Unternehmen zurück.
- 19. März 1920: Der Senat lehnt die Ratifizierung des Versailler Vertrags ab.
- 18. August 1920: Der 19. Verfassungszusatz tritt in Kraft. Dabei geht es vor allem um das Frauenwahlrecht.
- 2. November 1920: Der Republikaner Warren G. Harding schlägt den Demokratischen Kandidaten James M. Cox bei den Präsidentschaftswahlen und wird am 4. März 1921 in sein neues Amt eingeführt.
Die wichtigsten Gesetze
BearbeitenIn den Sitzungsperioden des 66. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 30. Juni 1919: Navy Appropriations Act of 1919
- 30. Juni 1919: Hastings Amendment
- 11. Juli 1919: Anti-Lobbying Act of 1919
- 11. Juli 1919: Army Appropriations Act of 1919
- 19. Juli 1919: Sundry Civil Expenses Appropriations Act
- 18. Oktober 1919: National Prohibition Act (Volstead Act) siehe auch 18. Verfassungszusatz
- 22. Oktober 1919: Underground Water Act of 1919
- 29. Oktober 1919: National Motor Vehicle Theft Act
- 4. November 1919: Deficiency Act of 1919
- 6. November 1919: Indian Soldier Act of 1919
- 24. Dezember 1919: Edge Act of 1919
- 25. Februar 1920: Oil Leasing Act of 1920
- 25. Februar 1920: Mineral Leasing Act of 1920
- 25. Februar 1920: Pipeline Rights-of-Way Act
- 25. Februar 1920: Sale of Water For Miscellaneous Purposes Act
- 28. Februar 1920: Esch-Cummins Act
- 9. März 1920: Suits in Admiralty Act of 1920
- 15. März 1920: Military Surplus Act of 1920
- 30. März 1920: Death on the High Seas Act of 1920
- 13. April 1920: Phelan Act of 1920
- 1. Mai 1920: Fuller Act of 1920
- 10. Mai 1920: Deportation Act of 1920
- 18. Mai 1920: Kinkaid Act of 1920
- 20. Mai 1920: Sale of Surplus Improved Public Lands Act
- 22. Mai 1920: Civil Service Retirement Act of 1920
- 29. Mai 1920: Independent Treasury Act of 1920
- 2. Juni 1920: Industry Vocational Rehabilitation Act of 1920
- 2. Juni 1920: Civilian Vocational Rehabilitation Act of 1920
- 2. Juni 1920: National Park Criminal Jurisdiction Act
- 4. Juni 1920: National Defense Act of 1920
- 5. Juni 1920: Sills Act of 1920
- 5. Juni 1920: Merchant Marine Act of 1920 siehe auch Jones Act
- 5. Juni 1920: Women’s Bureau Act of 1920
- 5. Juni 1920: Ship Mortgage Act of 1920
- 5. Juni 1920: River and Harbors Act of 1920
- 5. Juni 1920: Federal Water Power Act of 1920
- 4. Januar 1921: War Finance Corporation Act of 1921
- 3. März 1921: Patent Act of 1921
- 3. März 1921: Federal Water Power Act Amendment
Zusammensetzung nach Parteien
BearbeitenSenat
Bearbeiten- Demokratische Partei: 46
- Republikanische Partei: 49 (Mehrheit)
- Sonstige: 0
- Vakant: 1
Gesamt: 96
Repräsentantenhaus
Bearbeiten- Demokratische Partei: 192
- Republikanische Partei: 240 (Mehrheit)
- Sonstige: 2
Gesamt: 435 (über den Verbleib eines Mandats geben die Quellen keinen Aufschluss)
Außerdem gab es noch fünf nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte.
Amtsträger
BearbeitenSenat
BearbeitenFührung der Mehrheitspartei
Bearbeiten- Mehrheitsführer: Henry Cabot Lodge (R)
- Mehrheitswhip: Charles Curtis (R)
Führung der Minderheitspartei
Bearbeiten- Minderheitsführer: Oscar Underwood (D)
- Minderheitswhip: Peter G. Gerry (D)
Repräsentantenhaus
BearbeitenFührung der Mehrheitspartei
Bearbeiten- Mehrheitsführer: Franklin Wheeler Mondell (R)
Führung der Minderheitspartei
Bearbeiten- Minderheitsführer: Champ Clark (D)
Senatsmitglieder
BearbeitenIm 66. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:
Mitglieder des Repräsentantenhauses
BearbeitenFolgende Kongressabgeordnete vertraten im 66. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
- Alaska-Territorium:
- Charles August Sulzer (D) bis zum 28. April 1919
- George Barnes Grigsby (D) vom 3. Juni 1920 bis zum 1. März 1921
- James Wickersham (R) ab dem 1. März 1921
- George Barnes Grigsby (D) vom 3. Juni 1920 bis zum 1. März 1921
- Hawaii-Territorium:
- Jonah Kūhiō Kalanianaʻole (R)
- Philippinen:
- 1. Jaime C. de Veyra
- 2. Teodoro R. Yangco bis zum 3. März 1920
- Isauro Gabaldon ab dem 4. März 1920
- Puerto Rico:
- Félix Córdova Dávila
Weblinks
Bearbeiten- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 66 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 66. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)