92. Kongress der Vereinigten Staaten
Der 92. Kongress der Vereinigten Staaten beschreibt die Legislaturperiode von Repräsentantenhaus und Senat in den Vereinigten Staaten zwischen dem 3. Januar 1971 und dem 3. Januar 1973. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse I) waren im November 1970 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich in beiden Kammern eine Mehrheit der Demokratischen Partei, die in Opposition zur Bundesregierung unter dem republikanischen Präsidenten Richard Nixon stand. Im Verlauf der Legislaturperiode gab es in beiden Kammern durch Rücktritte und Todesfälle einige personelle Veränderungen, die aber keinerlei Veränderungen an den Mehrheitsverhältnissen mit sich brachten. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1960.
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92. Kongress der Vereinigten Staaten | |
3. Januar 1971 – 3. Januar 1973 | |
Präsident | Richard Nixon (R) |
Mitglieder | 100 Senatoren 435 Abgeordnete |
Senatsmehrheit | Demokraten (D) |
Senatspräsident | Spiro Agnew (R) |
Hausmehrheit | Demokraten (D) |
Speaker | Carl Albert (D) |
Wichtige Ereignisse
Bearbeiten- 3. Januar 1971: Beginn der Legislaturperiode des 92. Kongresses
- 25. Januar 1971: Charles Manson und drei seiner „Familienmitglieder“ werden des mehrfachen Mordes für schuldig befunden. Am 9. April wird er zum Tode verurteilt. Der Spruch wurde dann nach der Abschaffung der Todesstrafe in Kalifornien in lebenslange Haft umgewandelt.
- 31. Januar 1971: Start der erfolgreichen Apollo 14 Mission.
- 9. Februar 1971: Das San-Fernando-Erdbeben von 1971 mit einem Wert von 6,7 auf der Richterskala erschüttert Teile von Kalifornien.
- 11. Februar 1971: Der Meeresboden-Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten, Großbritannien und der Sowjetunion wird unterschrieben. Der Vertrag geht über das Verbot der Anbringung von Kernwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen auf dem Meeresboden und im Meeresuntergrund.
- 20. Februar 1971: Mindestens 74 Menschen kommen bei Tornados im Bundesstaat Mississippi ums Leben.
- 29. März 1971: William Calley wird wegen des Massakers von Mỹ Lai wegen 22fachen Mordes zu einer Lebenslangen Gefängnis Strafe verurteilt. (Später wird er begnadigt).
- 24. April 1971: 500.000 Menschen protestieren in Washington DC gegen den Vietnamkrieg.
- 30. Mai 1971: Im Rahmen des Mariner Programms startet Mariner 9 zu einer Mission in Richtung Mars. Am 13. November wird die Umlaufbahn des Planeten erreicht.
- 6. Juni 1971: Bei einer Flugzeug Kollision in der Nähe von Duarte in Kalifornien sterben 50 Menschen.
- 13. Juni 1971: Die New York Times beginnt mit der Veröffentlichung der Pentagon-Papiere.
- 5. Juli 1971: Mit dem 26. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten wird das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre herabgesetzt.
- 15. August 1971: Präsident Nixon gibt bekannt, dass die Vereinigten Staaten vom Goldstandard bei der Währung abrücken.
- 4. September: Bei einem Flugzeugabsturz in Alaska sterben 111 Menschen.
- 9. bis 13. September 1971: Bei einer Gefängnisrevolte in Attica im Staat New York werden 42 Menschen getötet. Es kam auch zu zehn Geiselnahmen.
- 21. bis 28. Februar 1972: Präsident Nixon besucht China und trifft sich mit Mao Zedong.
- 10. April 1972: Die Biowaffenkonvention wird unterschrieben.
- 15. Mai 1972: Rückgabe von Okinawa an Japan.
- 24. Mai 1972: Bombenanschlag durch die RAF auf das amerikanische Hauptquartier in Deutschland, die Campbell Barracks in Heidelberg. Dabei werden drei Soldaten getötet.
- 26. Mai 1972: Das SALT-Abkommen und der ABM-Vertrag werden in Moskau unterzeichnet.
- 17. Juni 1972: Mit dem Einbruch in die Büros der Demokratischen Parteiführung im Watergate Hotel in Washington beginnt die Watergate-Affäre.
- 7. November 1972: Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA. Präsident Richard Nixon wird wiedergewählt. Im Kongress verteidigen die Demokraten ihre Mehrheit in beiden Kammern.
Die wichtigsten Gesetze
BearbeitenIn den Sitzungsperioden des 92. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):
- 18. Dezember 1971: Alaska Native Claims Settlement Act
- 23. Dezember 1971: National Cancer Act
- 7. Februar 1972: Federal Election Campaign Act
- 24. März 1972: Equal Employment Opportunity Act
- 23. Juni 1972: Title IX|Title IX Amendment of the Higher Education Act
- 6. Oktober 1972: Federal Advisory Committee Act
- 18. Oktober 1972: Clean Water Act
- 21. Oktober 1972: Marine Mammal Protection Act of 1972
- 27. Oktober 1972: Consumer Product Safety Act
- 27. Oktober 1972: Noise Control Act
- 27. Oktober 1972: Coastal Zone Management Act
Zusammensetzung nach Parteien
BearbeitenSenat
BearbeitenPartei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
|
Total | ||||
---|---|---|---|---|---|
Demokraten | Republikaner | Sonstige | Vakant | ||
91. Kongress | 57 | 43 | 0 | 100 | 0 |
92. Kongress | 54 | 44 | 2 | 100 | |
93. Kongress | 57 | 40 | 2 | 100 | 1 |
Repräsentantenhaus
BearbeitenPartei (Schattierung zeigt Mehrheitspartei)
|
Total | ||||
---|---|---|---|---|---|
Demokraten | Republikaner | Unabhängige | Vakant | ||
91. Kongress | 243 | 192 | 0 | 435 | 0 |
92. Kongress | 255 | 180 | 0 | 435 | |
93. Kongress | 235 | 182 | 0 | 435 | 18 |
Außerdem gab es noch zwei nicht stimmberechtigte Kongressdelegierte.
Amtsträger
BearbeitenSenat
Bearbeiten- Präsident des Senats: Spiro Agnew (R)
- Präsident pro tempore: Richard B. Russell (D) bis zum 21. Januar 1971, Allen J. Ellender (D) vom 22. Januar 1971 bis zum 27. Juli 1972 und dann James Eastland (D).
Führung der Mehrheitspartei
Bearbeiten- Mehrheitsführer: Mike Mansfield (D)
- Mehrheitswhip: Robert Byrd (D)
Führung der Minderheitspartei
Bearbeiten- Minderheitsführer: Hugh Scott (R)
- Minderheitswhip: Robert P. Griffin (R)
Repräsentantenhaus
BearbeitenFührung der Mehrheitspartei
Bearbeiten- Mehrheitsführer: Hale Boggs (D) bis zum 16. Oktober 1972. Gilt seit einem Flugzeugabsturz als vermisst. Wurde bis zum 3. Januar 1973 nicht als Mehrheitsführer ersetzt.
- Mehrheitswhip: Tip O’Neill (D)
Führung der Minderheitspartei
Bearbeiten- Minderheitsführer: Gerald Ford (R)
- Minderheitswhip: Leslie C. Arends (R)
Senatsmitglieder
BearbeitenIm 92. Kongress vertraten folgende Senatoren ihre jeweiligen Bundesstaaten:
Mitglieder des Repräsentantenhauses
BearbeitenFolgende Kongressabgeordnete vertraten im 92. Kongress die Interessen ihrer jeweiligen Bundesstaaten:
Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus:
- District of Columbia
- Walter E. Fauntroy (D) ab dem 23. März 1971
- Puerto Rico:
Weblinks
Bearbeiten- bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 92 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 92. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)