Deuselbach

Gemeinde in Deutschland
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Deuselbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf an. Deuselbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Deuselbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Deuselbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 45′ N, 7° 3′ OKoordinaten: 49° 45′ N, 7° 3′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Thalfang am Erbeskopf
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 4,02 km2
Einwohner: 263 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54411
Vorwahl: 06504
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Saarstraße 7
54424 Thalfang
Website: www.deuselbach.de
Ortsbürgermeister: Roland Schmidt
Lage der Ortsgemeinde Deuselbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte

Geographie

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Die Ortsgemeinde liegt im Hunsrück am Fuße des Erbeskopfes, des höchsten Berges in Rheinland-Pfalz. Deuselbach grenzt im Norden an Rorodt, im Osten an Morbach, im Süden und Westen an Thalfang und im Nordwesten an Immert. Nächstgelegene Mittelzentren sind Morbach und Bernkastel-Kues. Das Oberzentrum Trier liegt in etwa 40 Kilometer Entfernung.

Deuselbach gehört zur gemäßigten Klimazone. Die Wetterstation Deuselbach liegt auf 481 m ü. NHN und besteht seit 1946.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Messzeitraum von 1971 bis 2000 betrug 8,2 °C und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 776,2 mm.[3] Im Zeitraum von 1981 bis 2010 lag die Jahresmitteltemperatur bei 8,5 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag bei 818,0 mm.[3] Von 1991 bis 2020 lag die Jahresmitteltemperatur bei 9,0 °C und der durchschnittliche Jahresniederschlag bei 817,0 mm.[3]

Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es pro Jahr:[3]

  • 25,2 Eistage (Lufttemperatur stets unter 0 °C)
  • 87,6 Frosttage (Minimum der Lufttemperatur unter 0 °C)
  • 17,0 Sommertage (Tageshöchsttemperatur ab 25 °C)
  • 01,3 Heiße Tage (Tageshöchsttemperatur ab 30 °C)

Im Zeitraum von 1971 bis 2000 gab es pro Jahr:[3][4]

  • 21,6 Eistage
  • 84,9 Frosttage
  • 20,5 Sommertage
  • 01,9 Heiße Tage


Mittlere Temperatur, Niederschlag und Sonnenstunden für die DWD-Station Deuselbach von 1991 bis 2020
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1 1,6 4,7 8,5 12,4 15,5 17,6 17,3 13,4 9,3 4,9 1,9 9
Niederschlag (mm) 73 65 61 46 68 66 78 72 63 69 69 87 Σ 817
Sonnenstunden (h/d) 52 79 129 180 200 207 223 211 162 108 58 41 137,8

Geschichte

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Deuselbach wurde im Jahr 1112 erstmals urkundlich erwähnt.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Deuselbach zum Amt Dhronecken in der Wild- und Rheingrafschaft. Nach der Französischen Revolution wurde 1794 das Linke Rheinufer und damit auch Deuselbach von Frankreich in Besitz genommen. Deuselbach war von 1798 bis 1814 dem Kanton Hermeskeil im Saardepartement zugeordnet. Aufgrund eines Gesetzes vom 26. März 1798 hoben die Franzosen die Feudalrechte in der Region auf. Nach Ende der französischen Herrschaft kam der Ort 1815 zu Preußen. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Bis zur kommunalen rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform von 1969 gehörte der Hunsrückort zum Landkreis Bernkastel.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Deuselbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]

Jahr Einwohner
1815 332
1835 304
1871 273
1905 261
1939 263
1950 269
Jahr Einwohner
1961 317
1970 286
1987 269
1997 303
2005 264
2023 263

Bürgermeister

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Roland Schmidt wurde im Sommer 2019 Ortsbürgermeister von Deuselbach. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich gegen den bisherigen Amtsinhaber durchgesetzt,[5] nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich vier Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[6]

Schmidt wurde im Juni 2024 wiedergewählt.[7]

Schmidts Vorgänger waren von 2009 bis 2019 Hans-Klaus Hölzemer und zuvor Reinhard Manz.[8]

Sehenswürdigkeiten

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Evangelische Trinitatiskirche

Zwischen dem Oberdorf und dem Unterdorf steht an historischer Stelle die evangelische Trinitatiskirche. Die 1970–1972 erbaute Zeltkirche beherbergt unter anderem Glasfenster des Trierer Künstlers Manfred Freitag.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Über die Landesstraße 164 ist der Ort an den überörtlichen Verkehr angebunden.

Der Bahnhof Deuselbach lag am Streckenkilometer 89,7 an der mittlerweile stillgelegten Hunsrückquerbahn LangenlonsheimHermeskeil. Der Deuselbacher Viadukt lag östlich des Ortes auf der Gemarkung von Thalfang.

In Deuselbach befindet sich eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes.

Im Jahre 2016 erhielten die Gemeinden Deuselbach und das benachbarte Immert ein DSL-Netz für Festnetztelefonie und Internet. Am 3. Juli 2023 kam es aufgrund eines Blitzeinschlages zu einem Totalausfall des Netzes, der bis Mitte August 2023 noch nicht behoben wurde.[9][10] Bis Dezember 2023 wurde ein Ersatznetz in Deuselbach und Immert aufgebaut, erste Haushalte waren somit wieder online.[11]

Auf der Gemarkung Deuselbach befindet sich seit 1985 ein Modellfluggelände, welches vom Modellsportclub Erbeskopf e. V. bewirtschaftet wird.

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Commons: Deuselbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. a b c d e f Vieljährige Mittelwerte auf dwd.de
  4. für spätere Zeiträume liegen diesbezüglich keine Daten vor
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Thalfang am Erbeskopf, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
  6. Karl-Otto Schmidt: Bekanntmachung des vorläufigen Ergebnisses der Wahl zum Ortsbürgermeister der Ortsgemeinde Deuselbach am 26. Mai 2019. In: Amtsblatt der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, Ausgabe 22/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  7. Deuselbach, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
  8. Stabwechsel in Deuselbach. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 5. Juli 2009, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  9. Meldung auf teltarif.de
  10. Deuselbach kämpft um seine Internet- und Telefon-Verbindung auf tagesschau.de am 11. August 2023
  11. Trierischer Volksfreund: Nach fünf Monaten ohne Netz: Erste Haushalte in Deuselbach wieder online