Hentern ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 37′ N, 6° 42′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,15 km2 | |
Einwohner: | 452 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54314 | |
Vorwahl: | 06587 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 043 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schlossberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | www.hentern.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Nadine Wagner | |
Lage der Ortsgemeinde Hentern im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt im westlichen Hunsrück im Naturpark Saar-Hunsrück im Tal der Ruwer. Zu Hentern gehören auch die Wohnplätze In Füllcheswies und Steinbachweier.[2]
Die Nachbargemeinden von Hentern sind Zerf, Baldringen, Vierherrenborn, Paschel, Schömerich und Schillingen.
Geschichte
BearbeitenHentern war schon zur Römerzeit besiedelt. Etwa einen Kilometer nördlich der Kirche wurden Mauerreste eines römischen Hauses gefunden, einer sogenannten Villa rustica.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hentern im Jahre 1000.
Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Amt Saarburg im Kurfürstentum Trier.
Nach dem Jahr 1792 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) in das französische Staatsgebiet eingegliedert. Im Jahr 1798 wurde die damals neue französischen Verwaltungsstruktur eingeführt, Hentern gehörte zum Kanton Saarburg des Departments der Saar. Anders als das übrige Gebiet des Linken Rheinufers wurde der Kanton Saarburg auf dem Wiener Kongress (1815) zunächst Österreich zugeteilt. Im Zweiten Pariser Frieden trat Österreich mit Wirkung von 1. Juli 1816 neben anderen Gebieten den Kanton an das Königreich Preußen ab.
Unter der preußischen Verwaltung wurde der Ort der Bürgermeisterei Zerf im Kreis Saarburg des Regierungsbezirks Trier zugeteilt, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.
Am 18. Juli 1946 wurde Hentern gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Hentern an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hentern, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Hentern besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | WGB a | WGK b | WGS c | Gesamt |
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2024 | 4 | 2 | 2 | 8 Sitze[4] |
2019 | per Mehrheitswahl | 8 Sitze[5] | ||
2014 | per Mehrheitswahl | 8 Sitze[6] | ||
2009 | per Mehrheitswahl | 8 Sitze |
Ortsbürgermeister
BearbeitenNadine Wagner wurde am 28. August 2024 Ortsbürgermeisterin von Hentern.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte sie sich mit einem Stimmenanteil von 64,5 % gegen eine Mitbewerberin durchgesetzt.[8]
Wagners Vorgänger Michael Marx hatte das Amt 2014 übernommen.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 79,04 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[10] Bei der Wahl 2024 trat er nicht erneut an. Der Vorgänger von Marx, Bernhard Wagner, hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt.[11][12]
Wappen
BearbeitenAuf dem Wappen der Gemeinde Hentern ist St. Georg auf rotem Grund. Auf seinem Schild ist das Wappen von Kurtrier zu sehen. Zu Füßen im Vordergrund steht ein Wappen, auf dem drei gekreuzte Kornähren auf goldenem Grund abgebildet sind.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie katholische Pfarrkirche St. Georg wurde 1835–1856 von Mathias Mußweiler erbaut. Der romanische Westbau stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert.
In Hentern gibt es zwei alte Wassermühlen, die bis heute erhalten sind: die Kramesmühle und die Jägermühle. Die Kramesmühle ist Überlieferungen nach seit dem 16. Jahrhundert eine Bannmühle der Abtei Sankt Matthias. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie im Wesentlichen durch einen Umbau um 1800.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenBildung
BearbeitenDie Grundschule in Hentern wurde am 1. Juli 2017 von der Verbandsgemeinde Kell am See geschlossen und wird derzeit von der Gemeinde Hentern als Jugendraum genutzt.
Hochwasserpegel
BearbeitenIn Hentern befindet sich ein Pegelmesser der Ruwer, der am 1. Oktober 1969 eingerichtet wurde. Er gehört zum Hochwassermeldezentrum Mosel und sein Einzugsbereich beträgt 102,3 km².[13]
Verkehr
BearbeitenHentern liegt an der stillgelegten Hochwaldbahn und hatte einen Haltepunkt. Der Personenverkehr wurde am 31. Mai 1981, der Güterverkehr am 2. Juni 1991 eingestellt. Am 10. August 1998 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut. Heute wird die ehemalige Bahntrasse vom Ruwer-Hochwald-Radweg genutzt.
Söhne und Töchter (Auswahl)
Bearbeiten- Leopold Emmel (1863–1919), Politiker, Reichstagsabgeordneter
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), S. 93–95.
Weblinks
Bearbeiten- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Hentern
- Die Bahnhofsstraße von Hentern. In: SWR Fernsehen, Reihe Hierzuland, Sendung vom 18. September 2018
- Zur Ortsgemeinde Hentern gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Hentern bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Hentern in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 119 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 17. Juli 2019.
- ↑ Hentern, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Hentern. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Hentern ( vom 17. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Hentern ( vom 28. Juli 2014 im Internet Archive)
- ↑ Michael Marx (geschäftsführender Ortsbürgermeister): Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Hentern 2024. In: Saarburger Kreisblatt, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 1. Juli 2024, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Hentern, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Hentern. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Wahl der ehrenamtlichen Orts- und Stadtbürgermeister Landkreis Trier-Saarburg 2014 (Internet Archive)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 28. April 2021 (siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile).
- ↑ Wahl in Kell: Michael Marx tritt doch nicht an. Amtsinhaber Bernhard Wagner hört auf. In: Trierischer Volksfreund. 26. März 2014, abgerufen am 28. April 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Andrea Fischer: Auszeichnung geschätzter Mitbürger in der Zerfer Mühle. Bernhard Wagner aus Hentern (…) 20 Jahre Ortsbürgermeister. In: Wochenspiegel. 6. August 2014, abgerufen am 28. April 2021.
- ↑ Pegel Hentern / Ruwer - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz