Schillingen
Schillingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 38′ N, 6° 47′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 480 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,55 km2 | |
Einwohner: | 1206 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54429 | |
Vorwahl: | 06589 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 119 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schlossberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | www.schillingen.de | |
Ortsbürgermeister: | Markus Franzen (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Schillingen im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Geographie
BearbeitenDer Ort liegt im Naturpark Saar-Hunsrück.
Zu Schillingen gehören auch die Wohnplätze Büdelter Hof, Hof Burg Heid, Burg Heider Mühle, Lindenhof, Schillinger Mühle, Tannenhof, Vierherrenhof, Hellberghof und Freizeitzentrum Schillingen.[2]
Geschichte
BearbeitenBis Ende des 18. Jahrhunderts bildete Schillingen zusammen mit Waldweiler und dem halben Dorf Heddert eine eigene reichsunmittelbare Herrschaft unter der Landeshoheit des Trierer Domkapitels.[3] Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer von französischen Revolutionstruppen eingenommen. Von 1798 bis 1814 gehörte Schillingen zum Kanton Hermeskeil im Saardepartement. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zum Königreich Preußen. Die Gemeinde war der Bürgermeisterei Kell im 1816 errichteten Landkreis Trier zugeordnet und gehörte von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zur Rheinprovinz. Seit 1946 ist Schillingen Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schillingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Religion
BearbeitenSchillingen ist Sitz der katholischen Pfarrei Herz Jesu im Hochwald die aus der Pfarreiengemeinschaft Schillingen im Pastoralen Raum Hermeskeil (ehem. Dekanat Hermeskeil-Waldrach) im Bistum Trier hervorgegangen ist.[5]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Schillingen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | Gesamt |
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2024 | 7 | 9 | 16 Sitze[6] |
2019 | 9 | 7 | 16 Sitze[7] |
2014 | 7 | 9 | 16 Sitze |
2009 | 9 | 7 | 16 Sitze |
2004 | 9 | 7 | 16 Sitze |
1999 | 10 | 6 | 16 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenMarkus Franzen (CDU) wurde 2009 Ortsbürgermeister von Schillingen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 72,48 %[9] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 69,9 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Franzens Vorgänger Ludwig Bohr (SPD) hatte das Amt von 1989 bis 2009 ausgeübt.[11]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Grün ein silbernes Schildchen, darin ein rotes Gänsefußkreuz, flankiert von zwei steigenden, goldenen Drachenschwanzrossen (Pferd mit Drachenschwanz).“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen des Domkapitels weist auf die jahrhundertelange Landeshoheit der Trierer Domherren hin. Die beiden Fabeltiere erinnern an eine Besiedlung des Ortes bereits in römischer Zeit. Sie sind einer Abbildung auf einem auf der Gemarkung von Schillingen gefundenen römischen Grabdenkmal nachempfunden. Die Farbe Grün symbolisiert den Waldreichtum.
Das Wappen wurde am 14. Juni 1978 genehmigt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Die Pfarrkirche St. Albanus mit ihrem frühgotischen Turm ist das markanteste Gebäude des Ortes.
- Im Sommer 2017 wurde mit dem sechs Meter hohen Aussichtsturm 7-Köpfe-Blick eine Aussichtsplattform geschaffen, die einen Panoramablick über die Höhenzüge des Schwarzwälder und des Osburger Hochwaldes verschafft: Heidkopf (Schillingen) (530 m), Rösterkopf (708 m), Erbeskopf (816 m), Sandkopf (757 m), Teufelskopf (695 m), Schimmelkopf (695 m) und Raukopf (Mandern) (524 m) bilden dabei von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn das Panorama.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Schillingen
Sportanlagen
BearbeitenDie Sport- und Mehrzweckhalle befindet sich neben der Grundschule am Ortsrand. Die Sportanlagen, zwei Fußballplätze sowie drei Tennisplätze, befinden sich außerhalb der Ortslage zwischen Schillingen und Heddert.
Stausee Flonterbach
BearbeitenZwischen Schillingen und Heddert befindet sich ein kleiner Stausee am Flonterbach mit der Spießbratenhalle, einem Waldspielplatz, einem Baumstammlabyrinth, einem Waldlehrpfad, einem Barfußpfad sowie der Fátimakapelle.
Vereine
BearbeitenSportvereine sind unter anderem der Tennisverein Schillingen-Heddert sowie der TuS Schillingen (Fußball, Gymnastik).
Neben den Sportvereinen gibt es mehrere Musikvereine und Chöre.
- Kirchenchor „Cäcilia“
- Musikverein „Cäcilia“
- Männergesangverein „Liederkranz“ Schillingen
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDer Ort lebt neben kleinerem Gewerbe vor allem vom Tourismus und der Landwirtschaft. Arbeitsplätze finden sich zum einen im nahen Bilsteinwerk, zum anderen in Trier. Zwischen Schillingen und Kell liegt das Freibad Hochwald mit einem Campingplatz sowie der Keller Stausee.
Nahe dem Bilsteinwerk in Niederkell befand sich der Bahnhof Schillingen der Ruwertalbahn, auf deren Trasse später der Ruwer-Hochwald-Radweg entstand. Der ehemalige Bahnhof Lampaden nahe der Burg Heid lag auf Schillinger Gemarkung.
Der Schillinger Panoramaweg ist eine Traumschleife am Saar-Hunsrück-Steig.
Schillingen ist Sitz der Grundschule Schillingen-Kell am See. Die Realschule plus (Hauptschule mit zehnter Klasse) befindet sich in Kell am See.
An der Bahnhofstraße zwischen Waldweiler und Schillingen gibt es im Ortsgebiet von Schillingen einen Supermarkt, eine über 140 Jahre alte Gaststätte und einen taiwanesischen Teeladen.[12]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Carl-Friedrich Geyer (* 1949 in Schillingen), Hochschullehrer für Philosophie
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 351–353.
Weblinks
Bearbeiten- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Schillingen
- Ortsgemeinde Schillingen auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Zur Ortsgemeinde Schillingen gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Schillingen bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Schillingen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 120 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898. S. 168, 491
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 26. Juli 2019.
- ↑ Pfarreiengemeinschaft Schillingen. Abgerufen am 26. Juli 2019.
- ↑ Schillingen, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Schillingen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 19. Dezember 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Bürgermeister der VG Kell am See. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. Juni 2009, abgerufen am 31. Mai 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 29. Ergebniszeile. Abgerufen am 31. Mai 2021.
- ↑ Schillingen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 19. Dezember 2024.
- ↑ Schillingen: Zwei Männer, ein Ziel. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 25. Mai 2009, abgerufen am 31. Mai 2021.
- ↑ Schillingen, Bahnhofsstraße – Hierzuland – Landesschau Rheinland-Pfalz. In: swr.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2018; abgerufen am 4. März 2018.