Taben-Rodt

Gemeinde in Deutschland

Taben-Rodt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.

Wappen Deutschlandkarte
Taben-Rodt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Taben-Rodt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 33′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 49° 33′ N, 6° 35′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Saarburg-Kell
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 16,28 km2
Einwohner: 796 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 49 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54441
Vorwahl: 06582
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 131
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßberg 6
54439 Saarburg
Website: taben.de
Ortsbürgermeister: Hans-Joachim Wallrich
Lage der Ortsgemeinde Taben-Rodt im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Taben-Rodt aus südlicher Richtung gesehen
Blick aus nordwestlicher Richtung
Blick auf die Kleine Saarschleife mit dem Ortsteil Hamm; hinter dem linken Bergrücken liegt Taben-Rodt, rechts Serrig
Die Michaelskapelle auf einer Radierung von Peter Becker (1857)
Taben-Rodt vom Aussichtspunkt „Auf Maunert“

Geographie

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Taben-Rodt liegt in der Kernzone „Saartal-Leukbachtal“ des Naturparks Saar-Hunsrück. Im Süden grenzt die Gemeinde an das Saarland.

Die Ortsgemeinde besteht aus den Ortsteilen Hamm, der auch als Ortsbezirk festgelegt ist, und Taben-Rodt. Zum Ortsteil Taben-Rodt gehören auch die Wohnplätze Forstgut Hundscheid, Heidberg, Käsgewann, Lohmühle und Saarhausen.[2]

Bei Hamm befindet sich die sogenannte Kleine Saarschleife (im Gegensatz zur bekannteren [Großen] Saarschleife [bei Mettlach]).

Nachbarorte von Taben-Rodt sind die Ortsgemeinden Freudenburg im Westen, Kastel-Staadt im Nordwesten und Serrig im Norden, sowie die bereits zum Saarland gehörende Gemeinde Mettlach im Süden.

Geschichte

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Als Wahrzeichen des Ortes gilt die im 15. Jahrhundert errichtete Michaelskapelle, die auf steilem Felsen hoch über der Saar einen Blick auf das enge Saartal ermöglicht. Die erste urkundliche Erwähnung Tabens findet sich im Testament des Diakons Adalgisel Grimo aus dem Jahre 634. Dieses Dokument ist die älteste Urkunde des frühen Mittelalters, deren Inhalt die Rheinlande berührt. Damit gehört Taben-Rodt zu den ältesten Orten der Region.

Eine Schenkung des Frankenkönigs Pippin aus dem Jahre 768 bringt Taben-Rodt in den Besitz des Trierer Klosters St. Maximin. Die dortigen Mönche erbauten an der Saar eine „Propstey“, deren Bedeutung sich weit über Taben-Rodt hinaus erstreckte und den Ort über Jahrhunderte zum religiösen Mittelpunkt der unteren Saar werden ließ. Die Gebäude der heutigen Propstey stammen zum größten Teil aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und dienen heute dem Pallottinerorden als Internat mit Grund- und Hauptschule und einer Jugendhilfeeinrichtung.

Im Jahre 769 soll ein großer Teil der Gebeine des heiligen Quiriakus nach Taben transferiert worden sein. Darauf geht die jahrhundertelange Tradition der örtlichen Quiriakusverehrung zurück, die durch eine jährliche Wallfahrt (Kirmes) begangen wird.

Die Kirche „Quiriacum ad Attavanum“ (St. Quiriacus in Taben) wurde erstmals im Testament der lothringischen Gräfin Erkanfrida im Jahre 853 erwähnt, in dem sie der Kirche eine Geldschenkung vermachte. Während der Amtszeit von Bischof Milo verfiel die Kirche. Im Jahre 1056 begann der Wiederaufbau unter Abt Theodorikus von St. Maximin, auch durch Unterstützung von Kaiser Heinrich III. Erzbischof Udo (1066–1078) weihte das neue Gotteshauses ein. Bei dieser Feier wird erstmals das Patrozinium des hl. Auctor in Taben erwähnt und seitdem trägt die Kirche den heutigen Namen „St. Quiriacus und Auctor“.

Im 19. Jahrhundert wanderten über 100 Einwohner von Taben, Rodt und Hamm nach Nordamerika aus und wurden überwiegend in Iowa sesshaft.

Am 20. Juli 1946 wurde Taben-Rodt gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem am 16. Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saarland, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand, angegliedert. Am 8. Juni 1947 wurde diese französische Gebietserweiterung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Taben-Rodt an das 1946 neu gebildete Land Rheinland-Pfalz.

Am 17. März 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hamm (bei Taben) mit damals 50 Einwohnern in die Gemeinde Taben-Rodt eingemeindet.[3]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Taben-Rodt bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 420
1835 516
1871 580
1905 715
1939 802
1950 752
Jahr Einwohner
1961 1.066
1970 1.070
1987 919
2005 870
2011 794
2017 786

Gemeinderat

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Der Ortsgemeinderat in Taben-Rodt besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:

Wahl WGW a WGM b WGB c Gesamt
2024 8 4 12 Sitze[6]
2019 8 4 12 Sitze[7]
2014 per Mehrheitswahl 12 Sitze[7]
a 
WGW: Wählergruppe Wallrich
b 
WGM: Wählergruppe Meier
c 
WGB: Wählergruppe Beck

Ortsbürgermeister

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Hans-Joachim Wallrich wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 65,62 %[8] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 74,4 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[9]

Amtsträger seit 2001
 
Wappen von Taben-Rodt
Blasonierung: „Grüner Schildfuß unter silbernen Wellenbalken, Schildhaupt in der Mitte gespalten, im rechten Schildteil in Gold eine rote Kapelle in Frontalansicht mit goldener Tür und rotem Fenster, im linken Schildteil in Blau sich kreuzend goldener Abtsstab und silbernes Schwert, belegt mit schwarzem Doppelkopfadler.“[10]
Wappenbegründung: Der silberne Wellenbalken symbolisiert den Fluss Saar, die Kapelle das Wahrzeichen der Gemeinde, die Michaelskapelle, der Doppelkopfadler mit gekreuzten Abtsstab und Schwert weist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Trierer Abtei St. Maximin hin.
 
Bahnhof Taben

Taben-Rodt liegt an der Landesstraße 133, die eine Anbindung an die hier auf der rechten Saarseite verlaufenden Bundesstraße 51 MettlachTrier schafft.

Der Ort Taben-Rodt ist mit dem Bahn-Haltepunkt „Taben“ an die Saarstrecke angebunden. Dieser Haltepunkt ist Ausgangspunkt für Wanderungen im Saartal.

Siehe auch

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Commons: Taben-Rodt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 121 (PDF; 3,3 MB).
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 179 (PDF; 2,8 MB).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  6. Taben-Rodt, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Taben-Rodt. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 13. November 2024.
  7. a b Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Taben-Rodt. (Memento vom 31. Juli 2019 im Internet Archive) Abruf am 31. Juli 2019.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 33. Ergebniszeile. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  9. Taben-Rodt, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Taben-Rodt. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 13. November 2024.
  10. Wappen von Taben-Rodt. Ortsgemeinde Taben Rodt, abgerufen am 13. November 2024.