Kordel, amtliche Schreibweise bis 15. Mai 1936: Cordel,[2] ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Trier-Land an. Kordel ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[3]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 50′ N, 6° 38′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Trier-Land | |
Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,57 km2 | |
Einwohner: | 2142 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54306 | |
Vorwahl: | 06505 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 069 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenfeldstraße 12 54295 Trier | |
Website: | gemeinde-kordel.de | |
Ortsbürgermeister: | Medard Roth | |
Lage der Ortsgemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Geographie
BearbeitenKordel liegt in der Eifel am Fluss Kyll und an der Bundesstraße 422 zwischen Trier-Ehrang und Welschbillig sowie an der Landesstraße 43 zwischen Butzweiler und Daufenbach (Zemmer).
Die größeren Zuflüsse der Kyll bei Kordel sind der Welschbilligerbach, der Kimmlinger Bach, der Butzerbach, der Lohrbach und der Kutbach.
Zur Ortsgemeinde Kordel gehören die Ortsteile Burg Ramstein und Hochmark, der 1953 eingegliederte Ortsteil Kimmlingen sowie die Wohnplätze Kimmerbach, Kimmlingerhof, Ramsteinerbrücke, Reitzenmühle und Kylltalbad.[4]
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Kordel (Luftaufnahme)
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Kimmlingen
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Burg Ramstein
Geschichte
BearbeitenEine erste urkundliche Notiz des Ortes ist auf das Jahr 1023 zurückzuführen. Zur Entstehung des Namens hat, laut herrschender Meinung der Heimatforscher, ein erzbischöfliches Gut beigetragen, das den Namen cordula bzw. cortellum führte. Dieses bischöfliche Gut lag nach historischer Manifestierung in der Nähe der Burg Ramstein. Erste urkundliche Erwähnungen dieses Gutes stammen aus dem Jahre 1138.
Der Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum kurtrierischen Amt Pfalzel. Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Pfalzel im Saardepartement und kam 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Im Jahr 1816 wurde die Gemeinde dem Landkreis Trier zugeordnet und gehörte von 1822 an zur Rheinprovinz.
Der Ort Kordel erstreckte sich auf der Preußischen Kartenaufnahme (1843–1873) auf Gebiete rechts der Kyll und links des Cordellbachs.
Im Juli 2021 wurde der Ort bei einem extremen Hochwasser sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die amerikanische Tageszeitung New York Times berichtete darüber mit einem Foto aus Kordel auf der Titelseite.
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Hochwasserkatastrophe 2021 in Kordel
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Überfluteter Ortskern 2021
Die Feierlichkeiten 1000 Jahre Kordel fanden im August 2023 unter dem Motto zusammen stehn – nach vorne sehn statt.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Kordel bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][3]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Ortsgemeinderat in Kordel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG* | Gesamt |
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2024 | 5 | – | 11 | 16 Sitze[5] |
2019 | 3 | 3 | 10 | 16 Sitze[6] |
2014 | 3 | 3 | 10 | 16 Sitze |
2009 | 3 | 3 | 10 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 3 | 9 | 16 Sitze |
1999 | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze |
* FWG = Freie Wählergruppe Kordel e. V.
Ortsbürgermeister
BearbeitenMedard Roth ist seit 1999 Ortsbürgermeister von Kordel. Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 59,7 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7] Der Vorgänger war von 1989 bis 1999 Alfred Roth.
Kommunalpartnerschaft
Bearbeiten- Stadt St. Goar am Rhein, seit 2021
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBei Kordel befinden sich die Burg Ramstein und die Genovevahöhle. Vor dieser Höhle wurden Feuersteinsplitter und Schaber aus der älteren Steinzeit sowie Steinbeile und Speerspitzen aus der jüngeren Steinzeit gefunden.
Im Übrigen lassen sich Teile der römischen Langmauer auf der Gemarkung der Ortsgemeinde nachweisen.
Nahe der Burg befinden sich die Butzerbachfälle, eine Folge von Wasserfällen über Buntsandsteinbänke, die durch einen Pfad mit einer 30 Meter langen Netzbrücke erschlossen ist.
Unweit des südöstlichen Ortseingangs befindet sich oberhalb des Ramsteiner Wegs die Mariengrotte, mit der sog. „Madonna von Kordel“. Die etwa 1,60 m hohe, farbig gestaltete Steinskulptur befand sich bis Ende der 1950er Jahre am Eingang der Sakristei der Kordeler St.-Amandus-Kirche, bevor man sie in der Mariengrotte allgemein sichtbarer platzierte. 2020 wurde sie erstmals gründlich restauriert.[8]
Öffentlicher Personennahverkehr
BearbeitenDer Bahnhof Kordel liegt an der Eifelbahn Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier. Unter dem Markennamen VAREO verkehren die Züge des Schienenpersonennahverkehrs der RB 22:[9]
Linie | Verlauf | Takt |
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RE 22 RB 22 |
Eifel-Express: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf (aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein) Stand: April 2023 |
60 min |
Zum Einsatz kommen Fahrzeuge der Baureihen 620 und 622. Es gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).
Aufgrund der guten Eisenbahnanbindung und der relativ umständlichen Erreichbarkeit auf der Straße wird Kordel überhaupt nicht von Linienbussen angefahren.
Literatur
Bearbeiten- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 74–77.
Weblinks
Bearbeiten- Website der Gemeinde Kordel
- Linkkatalog zum Thema Kordel bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Kordel in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939, S. 268.
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 116 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Kordel, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024
- ↑ Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ RLP Wahlen. Abgerufen am 21. August 2024.
- ↑ Unsere Madonna, ein Wahrzeichen für Kordel. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2021; abgerufen am 13. April 2021.
- ↑ Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.