Beulich ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an.

Wappen Deutschlandkarte
Beulich
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Beulich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 10′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 50° 10′ N, 7° 27′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Hunsrück-Mittelrhein
Höhe: 310 m ü. NHN
Fläche: 13,28 km2
Einwohner: 479 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56283
Vorwahl: 06745
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 201
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 1
56281 Emmelshausen
Website: www.ortsgemeinde-beulich.de
Ortsbürgermeister: Sascha Kneip
Lage der Ortsgemeinde Beulich im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte

Geographie

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Beulich liegt auf einem Höhenrücken zwischen dem Ehrbach- und Baybachtal im nordöstlichen Hunsrück. Der Ort liegt im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet von Schweich bis Koblenz“.

Zu Beulich gehören auch die Wohnplätze Eckmühl, Haus Eichstiebel, Falkenhof, Grieshof, Neuwieserhöfe, Haus Reischauer und Schmausemühle.[2]

Nachbargemeinden von Beulich sind die Stadt Boppard mit ihrem Ortsteil Oppenhausen im Nordosten sowie die Ortsgemeinden Mermuth im Osten, Gondershausen im Südosten, Beltheim im Süden, Dommershausen im Südwesten, Macken (bereits Landkreis Mayen-Koblenz) im Westen und Morshausen im Norden.

Geschichte

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Die erste Erwähnung des Ortsnamens war 1153, als „Arnolfus de Buleche“ als Zeuge in einer Urkunde genannt wurde.[3] Die Kirche von „Buliche“ wurde im Jahr 1212 erstmals erwähnt.

Beulich war einer der Orte, die zum kurtrierischen Gallscheider Gericht gehörten. Daneben bestand eine grundherrliche Vogtei zu Beulich und Morshausen, die seit mindestens 1255 im Besitz der Herren Boos von Waldeck war. Diese Vogtei war ein Lehen und wurde 1347 von den Grafen von Sayn an Kurtrier verkauft. Im 15. Jahrhundert treten neben den Boos von Waldeck weitere Lehnsnehmer auf. Die Vogtei und das Gallscheider Gericht bestanden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungszone zugeordnet, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Während einer organisierten Wanderung des Archäologievereins ARRATA am 16. September 2006 zur villa rustica am Roskerbach, wurde der Fund eines Napoleonhuts auf der Höhe 330 westlich der Neuwieser Höfe gemeldet. Bei diesem Fund, der nicht gesichtet wurde, würde es sich um einen keltischen Reibstein handeln. Aufgrund dieser Fundmeldung fanden umfangreiche Prospektionen statt. Dabei entdeckte Marco Schaffranski (Mermuth) im Jahr 2006 ein vollständig erhaltenes Felsovalbeil aus devonischem Quarzit, das in das Jungneolithikum (ca. 4400 bis 2200 v. Chr.) datiert. Vergleichbare Funde sind auch aus Morshausen, Mermuth, Macken, Oberfell oder bspw. Bell bekannt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Beulich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5][1]

Jahr Einwohner
1815 378
1835 465
1871 482
1905 513
1939 453
1950 495
1961 436
Jahr Einwohner
1970 439
1987 507
1997 519
2005 511
2011 489
2017 495
2023 479

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Beulich besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister

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Sascha Kneip wurde am 11. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Beulich.[7][8] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat.[9] Dieser entschied sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Sascha Kneip und wählte ihn für fünf Jahre zum Ortsbürgermeister.[7]

Kneips Vorgänger als Ortsbürgermeister war Werner Kremer. Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 74,28 % in seinem Amt bestätigt worden.[10]

 
Wappen von Beulich
Blasonierung: „In dem von fünf Zinnen geteilten Schild oben rechts in Silber ein schräglinkes grünes Eichenblatt, daneben links ein schwarzer Rost. Unten drei schräg rechts aneinander gereihte rautenförmige silberne Schnallen.“[11]
Wappenbegründung: Die obere Schildhälfte mit dem Eichenblatt verweist auf den reichen Waldbestand der Gemeinde. Der schwarze Rost nimmt Bezug zum Kirchenpatron St. Laurentius. Die untere Schildhälfte bezieht sich auf die ehemalige Zugehörigkeit von Beulich zu den Herren Boos von Waldeck.

Sehenswürdigkeiten

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Bemerkenswert ist das 1766 errichtete Gemeindehaus „Bagges“.[12]

Pfarrkirche

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Die Pfarrkirche St. Laurentius und St. Apollonia wurde 1748 unter dem Baumeister Johann Neurohr an der Stelle eines älteren Vorgängerbaues errichtet. Der romanische Westturm aus dem 11. Jahrhundert wurde in den Jahren 1838/39 erhöht.

Im Inneren der Kirche befindet sich eine von den Gebrüdern Friedrich und Ernst Stumm gebaute Orgel aus dem Jahr 1853. Das mit mechanischer Traktur und Schleifladen ausgestattete Instrument verfügt über 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1997 wurde es durch Förster & Nicolaus Orgelbau umfassend restauriert.[13]

I Hauptwerk C–g3

1. Principal 8′
2. Bordun 8′
3. Viola di Gamba 8′
4. Octav 4′
5. Quint 3′
6. Flaut 4′
7. Octav 2′
8. Mixtur 1′
9. Trompete bass 8′
10. Trompete disc. 8′
II Positiv C–g3
11. Bordun 8′
12. Salicional 8′
13. Flaut 4′
14. Octav 2′
15. Cimbal 1′
16. Krummhorn 8′
Pedal C–c1
17. Subbaß 16′
18. Principalbaß 8′
19. Violonbaß 8′
20. Posaunbaß 16′

Waldforum Roskerbach

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Das Biotop Waldforum Roskerbach im Roskertal geht auf das ehemalige Waldschwimmbad Beulich zurück, das von einheimischen Bürgern angelegt und 1937 eröffnet wurde. 1986 wurde die Anlage renoviert, aufgrund Hygieneproblemen des Wassers jedoch 1991 geschlossen. Ende 2002 begann man mit der Renaturierung des Geländes, wobei die natürlichen Bachläufe wiederhergestellt und mehrere Informationsstationen errichtet wurden.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Beulich liegt an der Landesstraße 206.

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Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 59 (PDF; 3,3 MB).
  3. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Band 1. Hölscher, Coblenz 1860 (Urkunde 572).
  4. Wolfgang Welker: Erste Erkenntnisse zur Michelsberger Kultur im Hunsrück – neu entdeckte jungsteinzeitliche Steinbeile aus dem Vorderhunsrück. In: Abenteuer Archäologie. Nr. 8, 2007, ISSN 1615-7125, S. 24–31.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 9. September 2019.
  6. Werner Kremer (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Beulich am 9. Juni 2024. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  7. a b Werner Kremer: Bekanntmachung: Beulich. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 27. Juni 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  8. Beulich: Konstituierende Sitzung des Gemeinderates. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, Ausgabe 31/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. September 2024.
  9. Beulich, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 15. Juli 2024.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 5. Oktober 2019 (siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  11. Unser Wappen. Ortsgemeinde Beulich, abgerufen am 1. September 2024.
  12. Der Backes. Ortsgemeinde Beulich, abgerufen am 1. September 2024.
  13. Beulich, kath. Kirche. Orgelbau Förster & Nicolaus, abgerufen am 28. Juni 2015.
  14. Waldforum Roskerbach. Ortsgemeinde Beulich, abgerufen am 1. September 2024.