Würrich ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) an.

Wappen Deutschlandkarte
Würrich
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Würrich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 7° 18′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kirchberg (Hunsrück)
Höhe: 450 m ü. NHN
Fläche: 4,33 km2
Einwohner: 164 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56858
Vorwahl: 06543
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 165
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 5
55481 Kirchberg (Hunsrück)
Website: www.wuerrich-hunsrueck.de
Ortsbürgermeisterin: Simone Roßkopf
Lage der Ortsgemeinde Würrich im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte
Würrich im Hunsrück aus westlicher Richtung
Blick aus dem Linienflugzeug auf Würrich (April 2010)

Geographie

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Würrich liegt zentral im Hunsrück, direkt an der Hunsrückhöhenstraße, die hier über die Landesstraße 193 geführt wird, und in unmittelbarer Nachbarschaft des Flugplatzes Frankfurt-Hahn.

Nachbarorte von Würrich sind die Ortsgemeinden Belg im Nordosten, Schwarzen im Südosten, Bärenbach im Süden, Hahn im Südwesten und das bereits zum Landkreis Cochem-Zell gehörende Altlay im Nordwesten.

Geschichte

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Der Ort wurde im Jahr 1295 erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz der Grafen von Sponheim. Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchivs Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter den Namen Werche und Werreche im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.[2][3][4] Bereits 1317 wurde in Würrich eine Kapelle genannt. 1437 fiel der Ort den Markgrafen von Baden und den Pfalzgrafen bei Rhein zu, die als Gemeinsherren Belg und Würrich verwalteten. 1708 kam es zur Teilung des Herrschaftsgebietes, Belg und Würrich wurden dem Markgrafen von Baden zugeteilt.

Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dann dem Königreich Preußen zugeordnet. In der Flur „Auf der Acht“ wurde 1870 ein römischer Gutshof entdeckt.

Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise wieder französisch besetzt, und nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungszone zugeordnet, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Das ehemalige Schulhaus von Würrich wurde 1996 am Originalstandort abgebaut und im Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof wieder errichtet. Im Mai 2000 konnte Richtfest gefeiert werden. Danach diente das Haus zur Demonstration des Fachwerkbaus und für entsprechende Schulklassenprojekte. Nach weiteren Umbauten wurde das Haus 2008 für das allgemeine Publikum geöffnet.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Würrich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 184
1835 227
1871 194
1905 175
1939 172
1950 184
1961 178
Jahr Einwohner
1970 185
1987 171
1997 154
2005 164
2011 150
2017 158
2023 164[1]

Religion

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Zur Evangelischen Kirchengemeinde Würrich gehören neben dem Hauptort noch Altlay, Belg, Rödelhausen, Peterswald-Löffelscheid, Hahn und die Briedeler Siedlung Briedeler Heck. Die Fusion mit der Kirchengemeinde Hahn und ihrem Filialdorf Briedeler Heck erfolgte 1978.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Würrich besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[6]

Bürgermeister

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Simone Roßkopf wurde am 29. Juli 2024 Ortsbürgermeisterin von Würrich.[7][8] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[9] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung einstimmig für Simone Roßkopf entschied.[8]

Roßkopfs Vorgänger Elmar Herberts hatte das Amt 30 Jahre ausgeübt und kandidierte bei der Wahl 2024 nicht mehr als Ortsbürgermeister, wurde aber zum Ersten Beigeordneten der Gemeinde gewählt.[10][11]

 
Wappen von Würrich
Blasonierung: „In Blau eine eingeschweifte silberne Spitze, darin eine blaue Kirche mit goldener Tür und goldenem Schallloch; vorn eine goldene ausgerissene Eiche, hinten drei goldene Ähren.“[12]
Wappenbegründung: Das Gotteshaus weist auf die in der Gemeinde stehende Kirche hin, deren geschweifter Helm im 18. Jahrhundert entstand. Eine Kapelle im Ort wird bereits 1317 genannt. Der Eichbaum versinnbildlicht den Waldreichtum der Gemeinde, die Ähren symbolisieren die Landwirtschaft, die den Ort über Jahrhunderte geprägt hat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2023) ist die evangelische Kirche in der Dorfstraße als Gesamtanlage, bestehend aus dem 1887/88 errichteten Saalbau, dem ehemaligen Chorturm aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und dem Friedhof, als Kulturdenkmal ausgewiesen.[13]

Literatur

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  • Willi Wagner: Belg und Würrich: zwei Hunsrückdörfer und ihre Geschichte. Belg/Würrich 1996.
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Commons: Würrich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 33 Nummer 15036. Abgerufen am 15. September 2021.
  3. Zinsen und Gefälle des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 3,14 MB). (PDF) Abgerufen am 10. Februar 2022.
  4. Abschrift des Zinsen- und Gefälleregisters des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 1,4 MB). (PDF) Abgerufen am 11. Februar 2022.
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 21. April 2022.
  6. Elmar Herberts (Ortsbürgermeister und Gemeindewahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Würrich am 09.06.2024. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 20. Juni 2024, abgerufen am 8. November 2024.
  7. Elmar Herberts: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Würrich 2024. In: Mitteilungen der Verbandsgemeinde Kirchberg Hunsrück, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 8. November 2024.
  8. a b Simone Roßkopf neue Ortsbürgermeisterin. Ortsgemeinde Würrich, abgerufen am 8. November 2024.
  9. Würrich, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Würrich. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 8. November 2024.
  10. Die Mehrheit der Befragten tritt erneut an: Ortsbürgermeister der VG Kirchberg blicken auf die Kommunalwahl. In: Rhein-Hunsrück-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 12. April 2024, abgerufen am 8. November 2024.
  11. Andreas Nitsch: Jede Ortschaft hat nun einen Bürgermeister: Keine Vakanzen mehr in der Verbandsgemeinde Kirchberg. In: Rhein-Hunsrück-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 4. November 2024, abgerufen am 8. November 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  12. Wappenbeschreibung und -begründung. In: Ortsgemeinde Würrich. Verbandsgeinde Kirchberg, abgerufen am 21. April 2022.
  13. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Rhein-Hunsrück-Kreis. Mainz 2024, S. 65 (PDF; 1,7 MB).