Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2020

Chronologie

Die Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2020 befasst sich mit dem Verlauf der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten im Jahr 2020, auf der Ebene des Bundes und der Bundesstaaten. Sie ist damit Teil der Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten. Mit Ereignissen im Vorjahr befasst sich der Abschnitt zu 2019, mit der Chronologie im Folgejahr befasst sich die Chronik der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten 2021.

Der erste Fall einer von dem SARS-CoV-2-Virus verursachten COVID-19-Erkrankung wurde in den Vereinigten Staaten am 21. Januar im Bundesstaat Washington bei einem Reisenden aus der chinesischen Stadt Wuhan identifiziert. Bis zum Ende des Jahres sollten die Vereinigten Staaten fast 20 Millionen Fälle verzeichnen. Die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Pandemie waren erheblich.

Die Pandemie zeigte in den Vereinigten Staaten im Jahr 2020 drei Wellen. Die Frühjahr- und die Sommerwelle waren regionaler. In diesen ersten beiden Wellen waren zum jeweiligen Höhepunkt etwa 60.000 Patienten mit COVID-19 hospitalisiert. Die Winterwelle traf das gesamte Land, zum Höhepunkt mussten über 132.000 Coronapatienten in Krankenhäusern behandelt werden.[1] Nach einer im Januar 2021 in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichten Studie verursachten die Zahlen der Todesopfer durch die Pandemie einen Rückgang der Lebenserwartung in den Vereinigten Staaten um 1,13 Jahre auf 77,48 Jahre. Besonders betroffen war die Lebenserwartung bei Afroamerikanern (Rückgang um 2,1 Jahre auf 72,78) und Latinos (Rückgang um 3,05 Jahre auf 78,77). Weiße Amerikaner verloren demgegenüber lediglich 0,68 Jahre und wiesen eine Lebenserwartung von 77,84 Jahren auf. Grund ist neben der prozentual höheren Betroffenheit der Minderheiten auch, dass in der afroamerikanischen und lateinamerikanischen Bevölkerung mehr jüngere Personen gestorben waren.[2]

Das Bruttosozialprodukt schrumpfte über das Jahr um 3,5 %, einen seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht gesehenen Wert.[3] Es sank im ersten Quartal des Jahres 2020 um 4,8 %.[4] Im zweiten Quartal stürzte es um den Rekordwert von 31,4 %, gefolgt von einer Erholung um 33,4 % im dritten Quartal. Das vierte Quartal sah nur ein Wachstum um 4 %.[3] Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen verloren bis Mitte Mai 2020 etwa 36,5 Millionen Amerikaner ihre Arbeit.[5] Laut der Schätzung von Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank in Minneapolis, lag die tatsächliche Arbeitslosenquote Mitte Mai sogar bei 24 bis 25 Prozent.[6]

Januar 2020

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In den drei ersten Wochen des Januar 2020 gab es bereits Informationen aus China über den Ausbruch der Atemwegskrankheit durch das neuartige Virus sowie erste Amtshandlungen in den Vereinigten Staaten. Die Meldung des ersten COVID-19-Falls auf US-amerikanischem Boden durch die CDC vom 21. Januar markiert den offiziellen Beginn der Coronapandemie in den Vereinigten Staaten. Bis Ende Januar wurden 7 Fälle bekannt, und alle standen in Verbindung mit vorherigen Reisen ins chinesische Wuhan. Aufgrund der zunächst noch übersichtlichen Fallzahlen wurden USA-weit die Fälle noch durchnummeriert.

Eine Analyse der Centers for Disease Control and Prevention Ende Mai 2020 ergab, dass das SARS-CoV-2-Virus sich bereits in der zweiten Januarhälfte aus China kommend zu verbreiten begann.[7]

1.–5. Januar

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Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) begannen am 1. Januar 2020, einen Bericht für das übergeordnete Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste (englisch Department of Health and Human Services, abgekürzt HHS) zu erarbeiten, nachdem sie am Vortag Kenntnis von den Fällen in China erlangten. Am 3. Januar erhielt Robert Redfield, Direktor der CDC, von einem Kollegen aus China die Information, dass sich eine mysteriöse Atemwegserkrankung in Wuhan ausbreite. Daraufhin informierte Redfield den Gesundheitsminister Alex Azar, der weiter an das National Security Council (NSC) berichtete.[8][9]

6.–10. Januar

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Am 6. Januar bot der Direktor der CDC China an, ein Team von Wissenschaftlern zur Unterstützung zu schicken. Dieses Angebot wurde von China wochenlang abgelehnt.[8]

Im Laufe der Woche ab dem 6. Januar bildete das HHS eine behördeninterne Arbeitsgruppe, der Robert Redfield (CDC), Alex Azar (HHS) und Anthony Fauci (Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases) angehörten.[8]

Am 8. Januar gaben die CDC die erste Warnung an die amerikanische Öffentlichkeit vor dem Coronavirus heraus.[8]

13. Januar

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Am Chicago O’Hare International Airport reiste aus Wuhan kommend die erste Person ein, bei der später COVID-19 diagnostiziert wurde.[10]

17. Januar

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Ab dem 17. Januar entsandten die CDC Gesundheitsexperten an Flughäfen in New York, San Francisco und Los Angeles, später auch Chicago und Atlanta, um dort aus China ankommende Passagiere auf COVID-19-Symptome zu untersuchen.[11] Derartige Maßnahmen waren zuletzt 2014 wegen der damaligen Ebola-Epidemie ergriffen worden.[12]

18. Januar

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Am 18. Januar diskutierte Gesundheitsminister Azar den Ausbruch des Coronavirus mit Präsident Donald Trump, der ihn als „Alarmisten“ abkanzelte.[8]

19. Januar

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Der erste Fall des Auftretens des Coronavirus SARS-CoV-2 in den USA wurde erfasst. Es handelte sich um einen 35-jährigen Mann aus dem Snohomish County im nordwestlichen Bundesstaat Washington. Er war aus Wuhan am 15. Januar am Seattle-Tacoma International Airport angekommen und meldete dem Providence Regional Medical Center in Everett am 19. Januar seine seit vier Tagen aufgetretenen Erkrankungssymptome.[13][14][15]

20. Januar

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Der erste COVID-19-Erkrankte wurde ab 20. Januar im Providence Regional Medical Center in Everett auf einer Isolierstation behandelt.[15] (Forstsetzung siehe 3. Februar)

21. Januar

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Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bestätigten offiziell den am 19. Januar festgestellten Coronafall.[16]

Die Professorin Lauren Gardner und ihr Doktorand Ensheng Dong von der Johns Hopkins University begannen ein Dashboard zur Verfolgung der verfügbaren COVID-19-Fälle zu entwickeln.[17] Das sich zum Johns Hopkins Coronavirus Resource Center entwickelnde Projekt wurde am 3. März 2020 online gestellt und entwickelte sich zur bedeutsamsten Datenquelle für Entscheidungen vor allem in der frühen Pandemie. Die Daten wurden von den Regierungen der Vereinigten Staaten, aber auch anderen Staaten bei Entscheidungen zu Coronamaßnahmen zu Rate gezogen. Experten und andere Corona-Datenbanken nutzen diese COVID-19-Daten. Auch die Privatwirtschaft nutzte das als Open Source angebotene Dashboard, etwa wenn die Filmbranche entschied, wo Kinofilme aufgeführt werden sollten. Das Johns Hopkins Coronavirus Resource Center sollte bis zum 10. März 2023 betrieben werden.[18]

22. Januar

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In einem Interview mit CNBC auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos beschrieb der US-Präsident die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

“We have it totally under control. […] It’s one person coming in from China. We have it under control. It’s going to be just fine.”

„Wir haben es völlig unter Kontrolle. Es ist eine Person, die aus China kommt. Wir haben es unter Kontrolle. Es wird gut.“

Donald Trump: Interview durch Joe Kernen („Squawk Box“) am Weltwirtschaftsforum in Davos, Schweiz[19]

23. Januar

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Nach Angaben von Donald Trump in einem Interview am 3. Mai wurde er am 23. Januar 2020 durch die Geheimdienste über die Möglichkeit informiert, dass die Coronavirus-Epidemie die USA erreichen würde.[20]

24. Januar

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25. Januar

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  • Als dritten Fall bestätigten die CDC einen Mann aus dem kalifornischen Orange County. Der Mann aus der Altersgruppe der 50-59-Jährigen war ebenfalls ein Reiserückkehrer aus Wuhan und wurde im Krankenhaus behandelt.[22] (Fortsetzung siehe 1. Februar)

26. Januar

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  • Arizona: Aus dem Maricopa County wurde der fünfte Fall gemeldet. Es handelte sich um einen Reiserückkehrer aus Wuhan.[23] Die betroffene Person studierte oder unterrichtete an der Arizona State University, wohnte jedoch nicht am Campus.[24] Die Studierenden dieser Universität verfassten daraufhin eine Petition, den Lehrbetrieb so lange einzustellen, bis entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen wären, um das Wohlbefinden der Studentenschaft sicherzustellen.[25] (Fortsetzung siehe 21. Februar)
  • Kalifornien: Der vierte Fall wurde gemeldet. Die Person aus dem Los Angeles County war von einer Reise aus Wuhan zurückgekehrt.[26]

28. Januar

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Präsident Trump wurde durch seinen Nationalen Sicherheitsberater Robert O’Brian erstmals informiert, dass COVID-19 die Ausmaße der Spanischen Grippe erreichen könne, die 1918/1919 über 650.000 US-Amerikanern das Leben gekostet hatte. Es werde nach Ansicht des Sicherheitsberaters die größte nationale Bedrohung während der Präsidentschaft von Donald Trump werden. O’Brian riet umgehend, die Grenzen zu China vollständig zu schließen. Trump behauptete später gegenüber dem Journalisten Bob Woodward, dass er sich an dieses Briefing auf dem Höhepunkt des Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn nicht mehr erinnere.[27]

29. Januar

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Der Präsident der Vereinigten Staaten tweetete, dass er von den Diensten der Vereinigten Staaten über das Coronavirus informiert worden sei. Die Vereinigten Staaten würden über die besten Experten verfügen. Die Situation werde laufend beobachtet werden.[28]

 
Alex Azar, der US-Gesundheitsminister
 
Anthony Fauci

Präsident Donald Trump gab die Bildung der White House Coronavirus Task Force bekannt, die die Reaktion der Regierung auf das Virus koordinieren soll. Als Mitglieder wurden benannt:

Geleitet wurde die Gruppe zunächst von Alex Azar, dem Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten.[29]

Das Außenministerium der Vereinigten Staaten evakuierte 195 Beschäftigte, Familienangehörige und weitere US-Bürger aus der chinesischen Provinz Hubei durch einen Charterflug zum Flughafen March Air Reserve Base im kalifornischen Riverside County.[30]

30. Januar

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  • Illinois: Die CDC bestätigten als sechsten Fall einen Mann aus Chicago. Es handelte sich um den Ehemann des Falls Nummer 2 vom 24. Januar. Damit war dies der erste dokumentierte Fall einer Übertragung Mensch-zu-Mensch auf US-amerikanischem Boden.[31] (Fortsetzung siehe 7. Februar)

31. Januar

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Am 31. Januar 2020 rief das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten einen Gesundheitsnotstand aus. Für US-Bürger, die innerhalb der letzten beiden Wochen in der chinesischen Provinz Hubei waren, wurde eine 14-tägige Quarantäne vorgeschrieben. Für Ausländer, die in den letzten beiden Wochen in China waren, wurde ein Einreisestopp verhängt. Es war die erste derartige Verfügung seit über 50 Jahren.[32] Einer Anfang April 2020 veröffentlichten Untersuchung der New York Times zufolge sollten nach dem Inkrafttreten der Reisebeschränkungen am 2. Februar 2020 bis April noch 40.000 Personen von China in die USA einreisen. Die Reisenden wurden dabei nur sporadisch gescannt.[33]

Februar 2020

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Bis zur ersten Februarhälfte wurden nur einzelne weitere Infektionsfälle gemeldet, die weiterhin noch USA-weit durchnummeriert wurden. Durch ausgedehnte Rückholaktionen von US-Bürgern aus China sowie vom Kreuzfahrtschiff Diamond Princess begann ein dynamisches Wachstum der erkannten COVID-19-Fälle. Bis Ende Februar waren mindestens 24 Fälle bekannt und die Praxis der Durchnummerierung der Fälle wurde aufgegeben. Ende des Monats wurde erstmals ein COVID-19-bedingter Todesfall gemeldet; im April stellte sich nachträglich heraus, dass bereits am 6. Februar eine infizierte Person in Kalifornien verstorben war.

Die Vereinigten Staaten gerieten im Laufe des Februar in Rückstand mit COVID-19-Tests. Zunächst erwies sich ein von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) entwickelter Test als unbrauchbar. Von der Weltgesundheitsorganisation angebotene Tests wurden abgelehnt, separate Entwicklungen von Tests scheiterten an bürokratischen Hürden. Der Rückstand bei Tests behinderte eine frühzeitige Eindämmung, wie sie etwa in Südkorea gelang und sollte die Bekämpfung der Seuche noch bis in das Jahr 2021 behindern.[35]

In der letzten Handelswoche zwischen dem 24. und dem 28. Februar begann die Börse in New York mit Kursstürzen auf COVID-19 zu reagieren.[36]

1. Februar

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2. Februar

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Als neunten Fall bestätigen die CDC eine Frau aus dem kalifornischen Santa Clara County, die vorher nach Wuhan gereist war. Der Fall stand in keinem Zusammenhang mit dem ersten im Santa Clara County aufgetretenen Fall.[38] Zwei Fälle im kalifornischen San Benito County wurden als zehnter und elfter Fall vom CDC bestätigt, worunter auch der zweite Fall einer Übertragung Mensch-zu-Mensch war.[39]

3. Februar

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Der erste Fall auf US-amerikanischem Boden – ein am 21. Januar von den CDC bestätigter Mann aus dem Snohomish County im nordwestlichen Bundesstaat Washington – wurde nach zweiwöchiger Behandlung aus dem Krankenhaus in Everett entlassen und blieb zu Hause weiter in Isolation.[40]

4. Februar

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Die CDC begannen die selbstentwickelten Testkits für COVID-19 an Labore zu versenden. Krankenhäuser mussten Proben an diese etwa ein dutzend Labore schicken, die ihrerseits Bestätigungen der Ergebnisse von den CDC einholen mussten. Eigene Test durften die Krankenhäuser nicht durchführen. Dieses Verfahren sollte zu Verzögerungen beim Testen führen. Außerdem sollten sich die Tests als fehlerhaft entpuppen.[41]

5. Februar

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Mit zwei Flügen wurden zusammen 345 US-Bürger aus der chinesischen Provinz Hubei evakuiert – 178 landeten am Travis Air Force Base, 167 am Marine Corps Air Station Miramar in Kalifornien.[30]

6. Februar

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Es trafen die ersten von Centers for Disease Control and Prevention entwickelten Test-Kits bei öffentlichen Laboren ein. Diese sollten sich als fehlerhaft erweisen. Als Grund wurde zunächst eine Verunreinigung angenommen, später befand CDC in einem Bericht, dass der Fehler darin bestand den Test nicht am Vorbild von SARS, sondern nach Grippeviren entwickelt zu haben.[43]

Mit zwei Flügen wurden über 300 Passagiere aus der Provinz Hubei evakuiert. Der eine Flug brachte an diesem Tag 60 Kanadier nach Vancouver sowie weitere Passagiere zum Marine Corps Air Station Miramar nahe San Diego. Das zweite Flugzeug brachte am 7. Februar 90 Passagiere zur Lackland Air Force Base in Texas und weitere 57 Passagiere nach Camp Ashland in Omaha, Nebraska.[44]

  • Kalifornien: Im Santa Clara County verstarb eine Person am 6. Februar zu Hause. Durch spätere Untersuchung von Gewebeproben wurde am 21. April 2020 bekannt, dass der Todesfall mit einer COVID-19-Erkrankung zusammenhing. Eine Reise der Person in ein Risikogebiet war nicht bekannt und man nahm an, dass die Ansteckung vor Ort stattfand.[45][46]

7. Februar

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Präsident Donald Trump gab dem Journalisten Bob Woodward ein im September bekanntgewordenes Interview für Woodwards Buch Rage. In diesem Interview beschrieb er COVID-19 als durch die Luft übertragene, ansteckende Krankheit, die weit tödlicher als eine schwere Grippe sei.[47] (Fortsetzung: 9. September)

8. Februar

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Am Morgen des 8. Februar 2020 gingen erste Anrufe von Laboratorien beim CDC ein, dass die vom CDC entwickelten Tests nicht funktionieren. Alex Azar sollte entscheiden, nicht die Weltgesundheitsorganisation um von ihr weltweit ausgelieferte funktionierende Tests zu bitten. Stattdessen sollte der amerikanische Test der CDC funktionstüchtig gemacht werden. Dies sollte zur Verzögerung von ausreichenden Tests in den USA führen.[49]

9. Februar

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Bei einem Routine-Qualitätstest wurde in den Laboren des CDC festgestellt, dass der vom CDC entwickelte Test eine Fehlerquote von 33 % aufwies. Der Laborleiter entschied, dass die Tests gleichwohl weiter ausgeliefert werden sollen.[43]

10. Februar

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Die CDC bestätigen den 13. Fall unter den US-Bürgern, die sich nach ihrer Evakuierung aus Wuhan in Quarantäne in der Marine Corps Air Station Miramar befanden. Die betroffene Person kam zur Isolierung an das University of California San Diego Medical Center.[50] (Fortsetzung siehe 19. Februar)

11. Februar

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Bei einem Auftritt in New Hampshire beschrieb der US-Präsident die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

“The virus that we’re talking about having to do, a lot of people think that goes away in April, with the heat, as the heat comes in, typically that will go away in April.”

„Viele Menschen glauben, dass das Virus, von dem wir sprechen, im April verschwindet, mit der Hitze, wenn die Hitze kommt, normalerweise kommt diese im April.“

US-Präsident Donald Trump: O-Ton[51]

“We’re in great shape, though. We have 12 cases, 11 cases, and many of them are in good shape now.”

„Wir sind jedoch in großartiger Form. Wir haben 12 Fälle, 11 Fälle, und viele von ihnen sind jetzt in gutem Zustand.“

US-Präsident Donald Trump: O-Ton[51]

Die erste Gruppe der 195 US-Bürger, die nach ihrer Evakuierung aus der Provinz Hubei in Quarantäne an der March Air Reserve Base in Kalifornien waren, wurde entlassen.[52]

12. Februar

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Die CDC bestätigen den 14. Fall als einen zweiten unter den US-Bürgern, die nach ihrer Evakuierung aus Wuhan in Quarantäne am Marine Corps Air Station Miramar waren.[53] (Fortsetzung siehe 24. Februar)

13. Februar

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Die CDC bestätigten den 15. Fall als einen unter den aus Wuhan evakuierten US-Bürgern, der sich in Quarantäne am Joint Base San Antonio-Lackland in San Antonio befanden.[54]

 
Die Diamond Princess im Hafen von Yokohama

15.–17. Februar

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Die US-Regierung kündigte die Evakuierung von US-Bürgern von Bord des Kreuzschiffes Diamond Princess an, das sich in Quarantäne im Hafen der japanischen Millionenstadt Yokohama befand. Die Evakuierten wurden zur Travis Air Force Base in Kalifornien, zur Joint Base San Antonio-Lackland in Texas und an das University of Nebraska Medical Center nahe Camp Ashland in Nebraska gebracht.[55][56] Am 17. Februar wurden 338 US-Bürger in die USA zurückgebracht,[57] von denen 14 mit dem Coronavirus infiziert waren.[58]

  • Kalifornien: Eine Person verstarb im Santa Clara County am 17. Februar zu Hause. Wie bei einem ähnlichen Todesfall vom 6. Februar wurde erst durch spätere Untersuchung von Gewebeproben am 21. April 2020 bekannt, dass der Todesfall mit einer COVID-19-Erkrankung zusammenhing. Eine Reise der Person in ein Risikogebiet war nicht bekannt und man nahm an, dass die Ansteckung vor Ort stattfand.[45][46]

19. Februar

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  • Kalifornien: Der 13. Fall vom 10. Februar – es war der erste Fall unter den US-Bürgern, die nach ihrer Evakuierung aus Wuhan in Quarantäne am Marine Corps Air Station Miramar waren – wurde aus dem Krankenhaus entlassen.[59]
 
Der Notaufnahmezugang des Evergreen Hospital Medical Center in Kirkland, Washington
 
Desinfektion in einem Fahrzeug der New York City Subway, Ende Februar 2020

20. Februar

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  • Kalifornien: Der siebte Fall USA-weit vom 31. Januar – ein Mann aus dem Santa Clara County – wurde aus der häuslichen Isolation am 20. Februar entlassen.[34]

21. Februar

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Am 21. Februar erklärte Dr. Nancy Messonnier, die Leiterin des National Center for Immunization and Respiratory Diseases innerhalb der Centers for Disease Control and Prevention, in einer Telefonkonferenz mit Reportern, dass eine Übertragung des Virus (Community Spread) in den Vereinigten Staaten von Amerika noch nicht beobachtet werde. Es sei allerdings gut möglich, sogar sehr wahrscheinlich, dass es zur Übertragung in den USA kommen werde. Das Ziel sei zunächst, das Virus beim Eindringen in die Vereinigten Staaten zu behindern, um Zeit zu gewinnen.[60]

  • Arizona: Das Gesundheitsamt von Maricopa County gab am 21. Februar 2020 Neues zum fünften Fall vom 26. Januar bekannt: Der Patient sei nicht länger infiziert und wurde nun aus der Quarantäne entlassen.[61]
  • Kalifornien: Zwei neue Fälle wurden in Kalifornien bestätigt – einer im Humboldt County und einer in Sacramento. Beide Personen waren in letzter Zeit nach China gereist.[62] Am 21. Februar wurden fünf von der Diamond Princess an die Travis Air Force Base evakuierte US-Bürger positiv getestet.[63]

24. Februar

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Die US-Bundesregierung bat den Kongress der Vereinigten Staaten um 2,5 Milliarden US‐Dollar zur Bekämpfung der Epidemie. Dies wurde parteiübergreifend als deutlich zu wenig kritisiert.[64]

An der New Yorker Börse kam es wegen der Besorgnis um unzureichende Vorbereitung bezüglich der COVID-19-Pandemie zu Kursstürzen. Der Dow Jones verlor 1031 Punkte im Laufe des Handelstages, einer der größten Kursverluste innerhalb eines Tages bis dahin in Punkten und der größte Kursverlust seit einem Jahr. Die Kursgewinne des Jahres, die noch in der Vorwoche zu dem höchsten Stand des Dow Jones geführt hatten, wurden damit ausradiert.[65] Donald Trump twitterte um 14:52 Ortszeit:

“The Coronavirus is very much under control in the USA. We are in contact with everyone and all relevant countries. CDC & World Health have been working hard and very smart. Stock Market starting to look very good to me!”

„Das Coronavirus ist sehr unter Kontrolle in den USA. Wir stehen in Kontakt mit jedem und allen wichtigen Ländern. CDC & Weltgesundheit arbeiten sehr hart und sehr schlau. Die Börsen fangen an für mich sehr gut auszusehen!“[66]

  • Kalifornien: Der 14. Fall vom 12. Februar – es war der zweite Fall unter den US-Bürgern, die nach ihrer Evakuierung aus Wuhan in Quarantäne am Marine Corps Air Station Miramar waren – wurde aus dem Krankenhaus entlassen.[67]

25. Februar

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Die Börsenkurse fielen am zweiten Tag in Folge. War der Dow Jones Industrial Average zunächst noch 180 Punkte gestiegen, fiel er nach Äußerungen von Nancy Messonnier scharf; der Dow verlor am Ende des Tages 879,44 Punkte bzw. 3,1 Prozent des Handelsvolumens. Er fiel auf 27.081,36 Punkte. Der S&P 500 gab 3 % nach und endete bei 3.128,21 Punkten. Der Nasdaq Composite fiel 2,8 Prozent auf 8.965,61 Punkte.[68] Messonier hatte erklärt, dass das CDC optimistisch sei, dass das Virus sich abhängig von Jahreszeiten wie Grippeviren verhalten könne. Es könne im Frühjahr oder im Sommer verschwinden. Die Regierung bereite sich aber auf eine baldige Infektionskette in den USA vor.[69] Larry Kudlow als Direktor des White House National Economic Council erklärte, dass er kein überstürztes Eingreifen der Notenbank erwarte. Die Grunddaten der amerikanischen Wirtschaft seien solide und die Inflation sei niedrig.[70] Er erklärte, das Virus sei eingedämmt und es sei eine menschliche Katastrophe. Er werde aber keine wirtschaftliche Katastrophe werden, auch wenn es kleinere Probleme, etwa mit Lieferketten, gebe.[71] Gegenüber Investoren äußerte sich Kudlow aber wenige Stunden später, dass die Folgen der Pandemie keineswegs absehbar seien.[72]

Unter den US-Bürgern, die sich am Joint Base San Antonio-Lackland in Quarantäne befanden, wurden sechs Fälle bestätigt. Einer von diesen war im vom U.S. Department of State veranlassten Flug, die anderen fünf waren von der Diamond Princess evakuiert worden.[73]

26. Februar

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In Kalifornien wurde der erste Coronafall der Vereinigten Staaten erfasst, der nicht im Zusammenhang mit einer Auslandsreise stand.[74]

Die White House Coronavirus Task Force wurde um Vizepräsident Mike Pence, United States Global AIDS Coordinator Deborah Birx, Finanzminister Steven Mnuchin, Surgeon General Jerome Adams und den Direktor des National Economic Council Larry Kudlow erweitert.[75] Pence übernahm von diesem Zeitpunkt an die Leitung der Gruppe.[76]

Trump versicherte, die Regierung sei auf die Ausbreitung des Virus vorbereitet.[75] Der Parteiführer der Demokraten im Senat, Charles Schumer, stellte einen Plan für ein Gesetz vor, das 8,5 Milliarden Dollar für die Bekämpfung der COVID‐19‐Epidemie vorsah.[77]

An diesem Mittwoch fielen die Börsenkurse am dritten Tag in Folge. Grund war die zunehmende Sorge um die Auswirkungen auf Industrienationen, da sich das Virus zunehmend aus China ausbreitete. Insbesondere die Befürchtungen über unterbrochene Lieferketten drückten auf die Kurse.[78] Der Dow Jones fiel um 123,77 Punkte bzw. 0,46 Prozent auf 26.957,59 Punkte. Der S&P 500 sank um 0,38 Prozent auf 3.116,39 Punkte zum Ende des Handelstages. Der Nasdaq Composite jedoch stieg um 0,17 Prozent auf 8.980,77 Punkte.[79]

Am 12. August 2021, sechzehn Monate nach Ablauf einer Meldefrist, sollte bekannt werden, dass die Ehefrau des Senators Rand Paul Aktien von Gilead Sciences an diesem Tag erworben hatte. Gilead hatte am Tag zuvor den Beginn der Versuchsreihen für Remdesivir als COVID-19-Arzneimittel bekanntgegeben.[80]

  • Kalifornien: Ein Fall unbekannten Ursprungs wurde aus dem kalifornischen Solano County gemeldet.[81] Das kalifornische Department of Public Health sagte, es könnte sich womöglich um die erste Übertragung Mensch-zu-Mensch innerhalb des Countys handeln.[82]
  • Massachusetts: Im Marriott Long Wharf Hotel in Boston begann eine zweitägige Konferenz des Biotechnologie-Unternehmens Biogen. Eine im August 2020 veröffentlichte Studie identifizierte diese Konferenz als Ursache von 20.000 Infektionen.[83] Nach einer im Dezember veröffentlichten Studie konnten mittels eines genetischen Fingerabdrucks mindestens 240.000 Ansteckungen mit dem SARS-CoV-2-Virus in 29 US-Bundesstaaten und in Australien, Schweden und der Slowakei auf die Konferenz zurückgeführt werden.[84]

27. Februar

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An diesem Donnerstag kam es zu starken Kursverlusten, die die vom Montag noch übertrafen. Der Dow Jones Industrial Average stürzte 1.190,95 Punkte ab (4,4 Prozent) und schloss mit 25.766,64. Der S&P 500 verlor 4,4 Prozent und endete bei 2.978,76 Punkten. Der Nasdaq Composite gab 4,6 % nach und schloss mit 8.566,48 Punkten. Der Dow hatte erneut den schlechtesten Tag seit dem Februar von 2018 und brach den erst am Montag erreichten traurigen Rekord des größten Punktverlustes an einem Tag. Der Dow Jones war damit 12 Prozent unterhalb des noch in der Vorwoche erreichten Höchststandes. Sowohl für den Dow Jones als auch für den S&P 500 war dieser Kurssturz bis dahin die schlimmste Woche seit 2008 während der Großen Rezession.[85]

28. Februar

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Durch Verluste im vor- bzw. nachbörslichen Handel öffnete der Dow Jones bereits mit einem Minus von über 500 Punkten.[86] Der Freitag endete mit dem Dow bei −1,37 Prozent. Der S&P 500 und der Nasdaq erlitten zunächst tiefe Stürze während des morgendlichen Handels. Auch der Dow Jones befand sich zeitweise bei mehr als 900 Punkten im negativen Bereich. Die Kurse erholten sich aber leicht im Verlauf des Handelstages. Der S&P 500 schloss bei 0,82 % Verlust und der Nasdaq schloss mit einem Gewinn von 0,01 %. Der Dow Jones beendete damit die Woche mit über 3500 Punkte bzw. 12 Prozent Verlust. Es war die schlechteste Woche für den Dow Jones seit 2008.[36]

  • Kalifornien: Ein zweiter Fall unbekannten Ursprungs betraf eine ältere Frau aus dem kalifornischen Santa Clara County.[87] Zwei weitere Fälle unter den Evakuierten vom Kreuzschiff Diamond Princess wurden am Joint Base San Antonio-Lackland bestätigt.[88]
  • Oregon: Ein Fall unbekannten Ursprungs trat im Washington County in Oregon auf und wurde der erste Fall in diesem US-Bundesstaat.
  • Washington: Zwei weitere Fälle unbekannten Ursprungs kamen im Bundesstaat dazu – einer besuchte die High School in Everett, der zweite war eine Frau, die vor kurzem aus Südkorea heimgekehrt war.

29. Februar

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Mike Pence, Donald Trump und Robert Redfield (von links nach rechts) während der Pressekonferenz der COVID-19-Task-Force am 29. Februar 2020.

Das erste Todesopfer des Coronavirus in den USA wurde aus der von EvergreenHealth betriebenen Klinik in Kirkland, Washington gemeldet. Präsident Donald Trump sagte in der Pressekonferenz des Tages, dass weitere Tote wahrscheinlich seien. Er forderte aber auf, nicht in Panik zu verfallen. Gesunde Personen sollten leicht mit der Krankheit fertig werden.[89]

Die US-Regierung erlaubte es Krankenhaus- und Testlaboratorien eigene Corona-Tests zu entwickeln und zu gebrauchen. Sie waren damit nicht mehr auf die Test-Kits der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) angewiesen und ein Engpass im Testen konnte beseitigt werden. Länder wie Südkorea hatten diese Schritte wesentlich früher unternommen und die Seuche frühzeitig eindämmen können.[90]

  • Illinois: Aus dem Cook County wurde ein weiterer Fall gemeldet.
  • Kalifornien: Im kalifornischen Santa Clara County wurde ein weiterer Fall gemeldet.[91]
  • Washington: Das Life Center in Kirkland, Washington machte an diesem Tag – neben der Meldung des ersten Todesfalls – bekannt, dass über 50 Menschen, die mit dem Life Center zu tun hatten, auf das Virus getestet würden.[92] (Fortsetzung siehe 18. März). Im Bundesstaat Washington wurden zwei weitere infizierte Fälle bekannt.[93]

März 2020

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Im Monat März 2020 nahm die COVID-19-Pandemie sehr schnell in den Vereinigten Staaten an Fahrt auf. Besonders rapide entwickelte sich die Situation im Bundesstaat New York: Hier wurde der erste Fall am 1. März gemeldet; am 7. März bei einem Stand von 89 bekannten Fällen erklärte Gouverneur Andrew Cuomo den Notstand. Ende März waren im Staat New York bereits rund 76.000 Fälle bekannt. US-weit waren Ende März bereits rund 180.000 Fälle bekannt; zudem waren bereits rund 3.800 Todesfälle zu beklagen. Ab Mitte März wurden Zug um Zug – in regional unterschiedlicher Geschwindigkeit – Universitäten und Schulen geschlossen oder auf reinen Onlinebetrieb umgestellt, regional Ausgangssperren verhängt sowie viele weitere Aspekte des öffentlichen Lebens eingeschränkt. Ab 12. März wurde New Rochelle im Bundesstaat New York zur ersten abgeriegelten Zone in den Vereinigten Staaten.

Ammon Bundy, bekannt von der Besetzung des Malheur National Wildlife Refuge 2016, begann ein Netzwerk namens People’s Rights zu organisieren. Dieses Netzwerk umfasste Milizen und hatte das Ziel Protestierende gegen Corona-Maßnahmen schnell zu mobilisieren.[94]

1. März

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Mike Pence und Alex Azar erweiterten die White House Coronavirus Task Force um Wohnungsbauminister Ben Carson, Commissioner der Behörde für Lebens- und Arzneimittel Stephen Hahn und Direktor des Office of Science and Technology Policy Kelvin Droegemeier.[95]

  • Florida: Die ersten beiden Fälle aus Florida wurden gemeldet: Einer aus dem Manatee County und einer aus dem Hillsborough County.[96]
  • Kalifornien: Zwei weitere Fälle wurden aus dem Alameda County und dem Solano County gemeldet. Es handelte sich um Personal vom NorthBay VacaValley Hospital, das offenbar vom am 26. Februar im Solano County gemeldeten Patienten infiziert wurde.[97] Im Santa Clara County wurden drei weitere Fälle gemeldet. Einer davon war eine chronisch kranke Frau, die beiden anderen waren ein Ehepaar, das vor kurzem nach Ägypten gereist war.[98]
  • New York: Gouverneur Andrew Cuomo meldete den ersten Fall aus New York – eine Frau, die vorher in den Iran gereist war und sich zuhause freiwillig isolierte.[99]
  • Oregon: In Oregon wurde ein zweiter Fall gemeldet. Die Person hatte im Haushalt Kontakt mit dem am 28. Februar gemeldeten ersten Fall.[100]
  • Rhode Island: Das Rhode Island Department of Health meldete zwei Verdachtsfälle – eine Person mittleren Alters, die Mitte Februar in Italien war,[101] sowie einen Teenager, der mit der ersten Person gereist war.[102]
  • Washington: Zwei neue Fälle wurden aus dem King County gemeldet.[103] Diese standen nicht in Verbindung mit den am 29. Februar gemeldeten Fällen.[104][105] Vier weitere Fälle wurden im Zusammenhang mit dem LifeCare-Zentrum gemeldet, ein weiterer Fall zusätzlich, so dass Washington an diesem Tag sieben Neufälle vermeldete. Der zweite US-amerikanische Todesfall durch das Coronavirus wurde von der von EvergreenHealth in Kirkland betriebenen Klinik gemeldet.[106]

2. März

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Die Zahl der Coronavirus-Fälle in den USA erreichte an diesem Tag – inklusive der Fälle vom Kreuzschiff Diamond Princess – die Schwelle von 100.[107] Veteranenminister Robert Wilkie und Administratorin der Centers for Medicare & Medicaid Services Seema Verma wurden zur White House Coronavirus Task Force hinzugefügt.[108]

Präsident Trump traf sich mit führenden Vertretern der Pharma-Industrie. Er äußerte hierbei, dass ein Impfstoff gegen COVID-19 in ein paar Monaten verfügbar sein würde. Anthony Fauci bat die anwesenden Industrie-Vertreter den Präsidenten darauf hinzuweisen, dass selbst bei einer raschen Impfstoffentwicklung mit Produktion und Genehmigung mindestens ein bis anderthalb Jahre dauern würde, bis der Impfstoff verfügbar sei. Trotz der Korrektur wiederholte Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung am Abend die Vorhersage über die Verfügbarkeit eines Impfstoffes.[109]

Der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci äußerte in der Sendung Nightly News auf NBC News:

„We’re dealing with clearly an emerging infectious disease that is now reached outbreak proportions and likely pandemic proportions.“[110]

(Wir haben es klar mit einer ansteckenden Krankheit zu tun, die nun Ausbruchdimensionen und wahrscheinlich Pandemiedimensionen erreicht hat.)

Nach der schlechtesten Börsenwoche seit 2008 in der Vorwoche erholte sich die Börse am Montag, dem 2. März. Der Dow Jones verzeichnete mit fast 1300 Punkten bzw. über 5 Prozent Zuwachs den besten Handelstag seit 2009. Der S&P 500 legte 4,6 Prozent zu und der Nasdaq 4,49 Prozent. Die Gewinne wurden auf die Hoffnung zurückgeführt, dass die Amerikanische Zentralbank und Regierungsstellen Schritte gegen den ökonomischen Schaden durch COVID-19 unternehmen werden.[111]

Präsident Trump forderte auf Twitter die Zentralbank auf die Zinsen zu senken. Er vertrat die Ansicht, dass andere Länder mit niedrigeren Leitzinsen gegenüber den USA im Vorteil seien.[112]

  • Georgia: Die ersten beiden Fälle aus Georgia wurden gemeldet: Ein Mann aus dem Fulton County, der vor kurzem von einem Ausflug nach Mailand zurückkehrte und sein 15-jähriger Sohn.[113][114]
  • Kalifornien: Das Santa Clara County Public Health Department meldete zwei neue Fälle. Beide standen im Kontakt zu vorher bestätigten Fällen, die sich in häuslicher Isolation befanden.[115] Im Placer County wurde ein Gesundheitsmitarbeiter, der Kontakt zu einem bestätigten Fall im Solano County's NorthBay VacaValley Hospital hatte, als Verdachtsfall gemeldet.[116] Im Sonoma County gab es einen weiteren Verdachtsfall – es handelte sich um einen Rückkehrer von einer Kreuzschifffahrt nach Mexiko.[117] Im San Mateo County wurde ein weiterer Fall gemeldet, bei dem der Übertragungsweg unklar blieb.[117]
  • New Hampshire: Als der erste Fall aus New Hampshire wurde ein am Dartmouth–Hitchcock Medical Center Beschäftigter gemeldet, der vorher in Italien war.[118]
  • Washington: Weitere vier Todesfälle wurden aus dem Bundesstaat Washington gemeldet, so dass die gesamte Zahl an Todesfällen in den USA auf sechs anstieg. Vier weitere Infektionsfälle wurden gemeldet, womit der Bundesstaat insgesamt auf 18 sowie die USA auf 96 aktuelle Fälle kommt.[119]

3. März

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Die Federal Reserve Bank senkte die Leitzinsen überraschend um einen halben Prozentpunkt auf 1 bis 1,25 Prozent. In einer Stellungnahme der Zentralbank hieß es, die wirtschaftlichen Grundlagen seien gut. Allerdings erforderten die Unsicherheiten wegen des Coronavirus eine Senkung, um die Märkte zu unterstützen.[112] Die Börsen fielen gleichwohl. Der Dow Jones schloss mit 785 Punkten oder 2,94 Prozent im roten Bereich. Der S&P 500 verlor 2,81 Prozent und der Nasdaq fiel um 2,99 Prozent.[112]

Das am 21. Januar unter Leitung von Lauren Gardner gestartete Johns Hopkins Coronavirus Resource Center ging online und wurde schon kurz darauf zur wichtigsten Datenquelle zur Entwicklung der Pandemie.[18]

  • Arizona: Das Arizona Department of Health Services meldete einen bestätigten Fall im Maricopa County. Der betroffene Mann stand in Kontakt mit einem Fall außerhalb von Arizona und wurde in häusliche Isolation gebracht.[120]
  • Florida: Ein weiterer Verdachtsfall wurde aus dem Hillsborough County gemeldet.[121][122]
  • Kalifornien: In Kalifornien wurden 12 neue Fälle gemeldet. Zwei Fälle unbekannten Ursprungs traten im Santa Clara County auf,[123] ein weiterer Fall unbekannten Ursprungs im Contra Costa County.[124] Im Los Angeles County wurden sechs neue Fälle bestätigt.[125][126][127][128] Ein Fall in Berkeley betraf eine Person, die vor kurzem nach Italien gereist war und sich in häusliche Isolation begab.[129] Zwei neue Fälle im Orange County wurden bestätigt. Beide – ein Mann und eine Frau – waren vor kurzem in Risikoländer verreist.[130]
  • New Hampshire: Ein bestätigter Fall wurde von den Gesundheitsbehörden gemeldet. Er hatte sich offenbar beim ersten Fall aus New Hampshire angesteckt; dieser hatte Quarantäneanweisungen nicht befolgt und eine Veranstaltung besucht.[131][132]
  • New York: Aus New York wurde ein zweiter Fall gemeldet: Ein Mann aus New Rochelle im Westchester County,[133][134] der kein Risikoland besucht hatte.[135]
  • North Carolina: Aus North Carolina wurde der erste Fall gemeldet: Eine Person, die nach Washington gereist war.[136]
  • Washington: Die Zahl der Todesfälle im Bundesstaat stieg auf neun.[137] Amazon bestätigte, dass ein in Seattle Beschäftigter des Unternehmens positiv getestet wurde.[138]

4. März

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Die Grand Princess im Jahr 2007

Das Repräsentantenhaus nahm den von der Abgeordneten Nita Lowey eingebrachten Coronavirus Preparedness and Response Supplemental Appropriations Act, 2020 mit 415 zu 2 Stimmen an. Der Gesetzgebungsprozess wurde von verschiedenen Seiten für seine Geschwindigkeit und Überparteilichkeit gelobt.[139]

  • Kalifornien: Das Heimatschutzministerium bestätigte den Fall eines Mitarbeiters der CDC, der am Los Angeles International Airport beschäftigt war. Der Betroffene begab sich in häusliche Isolation.[140] Aus dem Placer County wurde ein zweiter bestätigter Fall einer Person auf dem Kreuzschiff Grand Princess der Gesellschaft Princess Cruises gemeldet. Die Schiffsreise nach Mexiko war am 11. Februar in San Francisco gestartet und endete dort am 21. Februar.[141] Noch am gleichen Tag, den 4. März, wurde der Tod der betroffenen älteren Person gemeldet. Dies war der elfte Todesfall in den USA durch das Coronavirus und gleichzeitig der erste Todesfall in Kalifornien.[142][143] Die Ansteckungsquelle für diesen Fall war die gleiche wie für den Fall aus dem Sonoma County vom 2. März, wo die betroffene Person auf derselben Schiffsreise an Bord der Grand Princess war.[144][145] Auf der Grand Princess wurden 62 Passagiere, die Kontakt mit dem Todesfall hatten, unter Quarantäne gestellt.[146] Elf Passagiere und zehn Crewmitglieder zeigten Symptome; die Grand Princess musste sicherheitshalber noch auf See bleiben.[147][148][149][150][151] Öffentliche Stellen aus dem Santa Clara County bestätigten drei neue Fälle.[152]
 
Das Hotel Boston Marriott Long Wharf, in dem die Führungsveranstaltung von Biogen vom 26. bis 28. Februar stattgefunden hatte
  • Massachusetts: Das Biotechnologieunternehmen Biogen informierte die Behörde Massachusetts Department of Public Health (MDPH), dass zwei Leitende des Unternehmens positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Die beiden kamen vor kurzem von Europa nach Boston und nahmen an einer zweitägigen Führungsveranstaltung vom 26. bis 28. Februar im Hotel Boston Marriott Long Wharf teil. Am gleichen Tag baten mehrere („significant number“) Mitarbeiter von Biogen beim Massachusetts General Hospital (MGH) um einen Corona-Test.[153]
  • New Jersey: Gouverneur Phil Murphy meldete den ersten Fall aus New Jersey; es handelte sich um einen Mann aus dem Bergen County.[154][155]
  • New York: Vier neue Fälle wurden gemeldet. Es handelte sich um Frau, Sohn und Tochter des zweiten Falls im Bundesstaat sowie um einen Nachbarn.[156][157][158] Am gleichen Tag wurden fünf weitere Fälle bestätigt: Ein Freund des zweiten Falls sowie dessen Frau, Söhne und Tochter.[159][160] Die Zahl der Fälle in New York stieg damit auf elf.
  • Texas: Ein Verdachtsfall wurde aus dem Fort Bend County berichtet. Es handelte sich um einen älteren Mann, der vor kurzem außerhalb der USA verreist war. Sieht man von den Fällen aus der Hubei-Evakuierungsaktion und dem Kreuzschiff Diamond Princess ab, war dies der erste Fall aus Texas.[161][162]
  • Washington: Der zehnte Todesfall in den USA wurde aus dem Bundesstaat Washington gemeldet.[163] Aus dem King County wurden zehn neue Fälle sowie ein Todesfall gemeldet. Alle neuen Fälle bis auf einen standen in Verbindung mit dem Life Care Center.[164] Am Abend wurde der Fall eines Mitarbeiters bei Facebook, der am Bürostandort Stadium East arbeitete, bekannt.[165]

5. März

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Der Senat bestätigte das am Vortag vom Repräsentantenhaus verabschiedete Gesetz zur Epidemiebekämpfung mit 96 zu 1 Stimme.[166] Einen Änderungsantrag des Senators Rand Paul, um die Ausgaben dieses Gesetzes mit Einsparungen im Budget der United States Agency for International Development und der kulturellen Austauschprogramme des Außenministeriums auszugleichen, lehnte das Parlament ab.[167]

  • Colorado: Der erste Fall im Bundesstaat Colorado wurde berichtet: Der betroffene Mann hatte das Summit County besucht und hatte Kontakt mit einem bestätigten Fall aus Kalifornien.[168] Im Douglas County wurde eine Frau, die im Ausland verreist war, positiv getestet.[169]
  • Florida: Gouverneur Ron DeSantis berichtete einen neuen Fall. Der Mann aus dem Santa Rosa County war vorher im Ausland verreist.[170]
  • Illinois: Aus dem Bundesstaat Illinois wurde ein fünfter Fall berichtet. Der Mann war vorher von einer Italienreise am Chicago O’Hare International Airport zurückgekehrt. Er wurde stationär in das Rush University Medical Center gebracht.[171]
  • Kalifornien: Zwei Fälle wurden aus San Francisco gemeldet.[172] Die beiden Fälle standen in keinem Zusammenhang und die Personen wurden in verschiedene Krankenhäuser in San Francisco gebracht.[173] Sechs weitere Fälle wurden aus dem Santa Clara County berichtet;[174] in San Diego wurde ein Mitarbeiter von AT&T positiv getestet, woraufhin sechs Verkaufsstellen des Unternehmens geschlossen wurden.[175][176] Aus Sunnyvale wurde berichtet, dass der Tod eines 72-jährigen Mannes nach neuen Erkenntnissen mit dem Coronavirus in Verbindung stehen könnte, da mittlerweile herausgefunden wurde, dass der Mann an Bord der Grand Princess auf der gleichen Schiffsreise war wie zwei bekannte Fälle aus dem Sonoma County und dem Placer County.[177][178][179]
  • Maryland: Gouverneur Larry Hogan bestätigte die ersten drei Fälle des Bundesstaates im Montgomery County: Ein Ehepaar sowie eine Frau; alle drei waren zusammen im Ausland verreist. Die drei Personen begaben sich in häusliche Isolation.[180][181][182][183]
  • Massachusetts: Das Biotechnologieunternehmen Biogen aus Cambridge berichtete, dass drei Personen, die sich mit ihren Mitarbeitern am 26. Februar in Boston getroffen hatten, positiv getestet wurden.[184]
  • Nevada: Der erste Fall des Bundesstaates Nevada wurde berichtet. Der Mann aus dem Clark County war vorher in die Bundesstaaten Washington und Texas verreist.[185] Ein zweiter bestätigter Fall wurde aus Reno gemeldet. Die betroffene Person befindet sich in häuslicher Isolation; der Fall steht in Verbindung mit den beiden bestätigten Fällen aus dem Sonoma County und dem Placer County rund um eine Kreuzfahrt mit der Grand Princess von San Francisco nach Mexiko.[186][187]
  • New Jersey: Die Untersuchung eines zweiten Verdachtsfalls wurde aus New Jersey gemeldet.[188]
  • Tennessee: Gouverneur Bill Lee berichtete den ersten Fall aus dem Bundesstaat Tennessee. Der Mann aus dem Williamson County war vorher außerhalb des Bundesstaates verreist.[189]
  • Texas: Zwei bestätigte Fälle wurden aus dem Harris County gemeldet: Die beiden, ein Mann und eine Frau, standen in Zusammenhang mit einer Reise nach Ägypten.[190] Zwei weitere Fälle, ebenfalls ein Mann und eine Frau, wurden am Abend bekannt, die ebenfalls mit dieser Ägyptenreise in Verbindung standen.[191]
  • Washington: Aus dem stark betroffenen Bundesstaat Washington wurden 31 neue Fälle gemeldet, von denen einer aus dem Grant County kam – vor diesem Fall waren nur das Snohomish County und das King County betroffen.[192] Ein weiterer Todesfall wurde gemeldet, so dass die Zahl der Todesfälle in Washington auf elf anstieg.[193]

6. März

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An diesem Tag meldeten 10 US-Bundesstaaten ihren ersten SARS-CoV-2-Fall. Tests auf dem vor der kalifornischen Küste auf See befindlichen Kreuzschiffs Grand Princess ergaben 21 positiv getestete Fälle.[194] Am gleichen Tag wurden sechs Todesfälle gemeldet, davon vier aus Washington. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA auf 18, davon 15 in Washington, 2 in Florida und einer in Kalifornien.

Der Coronavirus Preparedness and Response Supplemental Appropriations Act, 2020 wurde von Präsident Donald Trump unterschrieben und trat in Kraft. Damit wurden 8,3 Milliarden US‐Dollar freigegeben, um unter anderem die Forschung nach einem Impfstoff zu unterstützen, die medizinische Versorgung zu gewährleisten und den internationalen Kampf gegen das Virus zu unterstützen.[195]

  • Arizona: Als der dritte Fall des Bundesstaates wurde eine Frau aus dem Pinal County gemeldet.[196]
  • Colorado: Sechs neue Fälle wurden gemeldet, von denen fünf Personen vor kurzem verreist waren.[197]
  • Connecticut: Gouverneur Ned Lamont bestätigte als ersten Fall des Bundesstaates einen Krankenhausmitarbeiter aus New York, der im Westchester County wohnt und sich dort in häusliche Selbstquarantäne begab.[198]
  • Florida: Es wurden drei neue Fälle gemeldet, davon zwei aus dem Broward County und einer aus dem Lee County. Zudem wurden zwei Todesfälle gemeldet: Der neue Fall aus dem Lee County sowie ein früher gemeldeter Fall aus dem Santa Rosa County.[199]
  • Georgia: Ein Verdachtsfall wurde gemeldet, wobei ein Mann aus dem Floyd County betroffen ist.[200][201]
  • Hawaii: Gouverneur David Ige meldete als ersten Fall des Bundesstaates einen Passagier der Grand Princess.[202]
  • Illinois: Der sechste Fall wurde aus Chicago gemeldet. Es handelte sich um einen Assistenten an der Vaughn Occupational High School, der sich an Bord der Grand Princess befunden hatte.[203]
  • Indiana: Als der erste Fall im Bundesstaat wurde ein Mann aus Indianapolis gemeldet, der von einer Reise nach Boston zurückgekehrt war.[204]
  • Kentucky: Gouverneur Andy Beshear bestätigte den ersten Fall im Bundesstaat, einen Einwohner von Lexington.[205][206]
  • Kalifornien: Sechs Fälle von Kreuzfahrtreisenden mit der Grand Princess wurden gemeldet: Einer aus dem Alameda County,[207] zwei aus dem Contra Costa County[208] und drei aus dem Placer County.[209] Aus dem Contra Costa County wurde noch ein weiterer Fall gemeldet,[208] zusätzlich vier aus dem Santa Clara County[210] sowie einer aus dem Yolo County.[211]
  • Massachusetts: Fünf neue Fälle wurden gemeldet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf acht anstieg.[212][213] Alle fünf Fälle standen in Verbindung mit der Führungsveranstaltung von Biogen vom 26. bis 28. Februar. Von den acht insgesamt bekanntgewordenen Fällen betrafen vier das Suffolk County, drei das Norfolk County und einer das Middlesex County. Zwei Fälle standen in Zusammenhang mit Reisen nach Italien, einer mit einer Reise nach Wuhan.[214][215][216] Die Northeastern University hatte bereits ihre Nebenstandorte in San Francisco und Seattle geschlossen und zögerte noch, ob der Hauptcampus geschlossen werden soll.[217]
  • Minnesota: Der erste Verdachtsfall aus dem Bundesstaat wurde gemeldet. Die ältere Person aus dem Ramsey County war auf einem Kreuzschiff gewesen.[218] Der Patient befand sich in häuslicher Quarantäne.[219]
  • Nebraska: Gouverneur Pete Ricketts meldete den ersten Verdachtsfall aus dem Bundesstaat. Die Frau aus dem Douglas County war Ende Februar aus England zurückgekehrt.[220]
  • New Jersey: Zwei neue Verdachtsfälle wurden gemeldet – einer aus dem Camden County und einer aus dem Bergen County.[221][222]
  • New York: Es wurden elf neue Fälle gemeldet, so dass die Fallzahl des Bundesstaates auf 33 stieg.[223] Alle neuen Fälle standen in Verbindung mit dem ersten außerfamiliär übertragenen Fall, einem in Manhattan tätigen Anwalt aus dem Westchester County.[224] Abends wurden nochmals elf weitere Fälle gemeldet – acht aus dem Westchester County und drei aus dem Nassau County –, so dass die Gesamtzahl des Bundesstaates auf 44 anstieg.[225]
  • North Carolina: Als zweiter bestätigter Fall des Bundesstaates wurde ein Mann aus dem Chatham County gemeldet, der vorher auf Italienreise war.[226][227]
  • Oklahoma: Als erster bestätigter Fall des Bundesstaates wurde ein Mann aus dem Tulsa County gemeldet, der vorher nach Italien gereist war.[228]
  • Pennsylvania: Gouverneur Tom Wolf meldete die ersten beiden bestätigten Fälle des Bundesstaates: Einer aus dem Delaware County und einer aus dem Wayne County.[229][230] Beide Fälle standen in Verbindung mit Reisen.[231][232][233]
  • Rhode Island: Als dritter Fall aus dem Bundesstaat wurde eine Frau gemeldet, die Ende Februar in Kontakt mit einem Fall aus New York stand.[234]
  • South Carolina: Die zwei ersten Fälle aus dem Bundesstaat wurden gemeldet – einer aus dem Kershaw County, der andere aus dem Charleston County.[235]
  • Texas: Drei neue Fälle wurden aus Texas gemeldet – zwei aus dem Fort Bend County und einer aus Houston. Alle drei Fälle gehörten zu einer Reisegruppe nach Ägypten. Insgesamt stieg die Fallzahl des Bundesstaates damit auf acht.[236][237]
  • Utah: Der erste Verdachtsfall aus Utah wurde gemeldet. Es handelte sich um einen ehemaligen Passagier der Grand Princess.[238]
  • Washington: Das Unternehmen Microsoft teilte mit, dass zwei seiner Mitarbeiter in Seattle positiv getestet wurden.[239] Aus dem King County wurden drei neue Todesfälle gemeldet; alle drei ereigneten sich im EvergreenHealth Medical Center.[240] Ein Teilzeitarbeiter am CenturyLink Field wurde positiv getestet; er könnte Besucher eines Spiels der Seattle Dragons am 22. Februar infiziert haben.[241][242][243] Die University of Washington berichtete, dass ein Büromitarbeiter positiv getestet wurde.[244] Starbucks schloss eine seiner Filialen in der Innenstadt von Seattle, nachdem ein Mitarbeiter positiv getestet wurde.[245]

7. März

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An diesem Tag meldeten drei US-Bundesstaaten (Kansas, Missouri und Virginia) sowie der District of Columbia ihren ersten COVID-19-Fall. Ein weiterer Todesfall wurde aus dem Bundesstaat Washington berichtet, womit die Gesamtzahl bestätigter Todesfälle in den USA auf 19 anstieg.

  • District of Columbia: Die Bürgermeisterin Muriel Bowser des District of Columbia, also der US-Hauptstadt Washington D. C., berichtete den ersten Verdachtsfall aus dem Sonderdistrikt.[246]
  • Kalifornien: Weitere Fälle von Passagieren der Grand Princess wurden gemeldet: Ein Paar aus dem Madera County wurde ins Madera Community Hospital in überwachte Isolation gebracht.[247] Ein Passagier der Mexikoreise der Grand Princess vom 11. bis 21. Februar 2020 wurde als Fall aus dem Santa Cruz County gemeldet.[248] Aus dem Fresno County wurden zwei Rückkehrer von der Grand Princess in Quarantäne gestellt, von denen einer positiv getestet wurde.[249]
    Aus San Francisco wurden sechs Verdachtsfälle gemeldet, die in häusliche Isolation gingen. Alle hatten Kontakt zu einem bestätigten Fall.[250] Aus dem Santa Clara County wurden acht neue Fälle berichtet, womit dieses County auf eine gesamte Fallzahl von 32 kommt.[251] In Elk Grove im Sacramento County wurde ein positiv getesteter Fall in Quarantäne gestellt. Daraufhin wurde der Elk Grove Unified School District für die Woche vom 7. bis 13. März geschlossen.[252] An der Stanford University School of Medicine gab es einen positiv getesteten Mitarbeiter.[253]
  • Massachusetts: Fünf weitere Verdachtsfälle wurden gemeldet, womit die gesamte Fallzahl des Bundesstaates auf 13 anstieg.[254] Unter diesen Fällen wurde der Indexpatient des Bundesstaates ausgemacht, ein Mann aus Clarksburg im Berkshire County, dessen Infektionsquelle unklar blieb.[255]
  • New York: Es wurden 32 neue Fälle gemeldet, womit die gesamte Fallzahl im Bundesstaat auf 76 anstieg.[256] Gouverneur Andrew Cuomo erklärte den Notstand[257] und bestätigte zugleich insgesamt 89 Diagnosen in seinem Bundesstaat. Unter den Fällen sind ein Uber-Fahrer aus Queens und zwei Fälle 200 Meilen nördlich von New York City, deren Infektionsweg ungeklärt war.[258] Zuvor war der Notstand bereits in den Bundesstaaten Kalifornien, Maine und Washington ausgerufen worden.[259]
  • Oregon: Es wurden vier neue Verdachtsfälle gemeldet; betroffen waren das Jackson County, Klamath County und das Washington County.[260]
  • Pennsylvania: Gouverneur Tom Wolf berichtete von zwei neuen Fällen aus dem Montgomery County; beide standen in Verbindung mit Reisen innerhalb der USA.[261]
  • Virginia: Der Bundesstaat meldete seinen ersten Fall. Es handelte sich um einen im Fort Belvoir stationierten US-Marine, der vorher verreist war.[262]
  • Washington: Die Gesundheitsbehörde bestätigte 102 Fälle und 16 Todesfälle.[263] Klinikbetreiber EvergreenHealth meldete seinen 13. Todesfall, so dass die Zahl im gesamten Bundesstaat auf 17 anstieg.[264]

8. März

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An der Wall Street kam es zum schlimmsten Kurssturz seit dem 15. Oktober 2008. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 2.013,7 Punkte oder 7,79 Prozent auf 23.851,02 Punkte am Ende des Handelstages. Ausgelöst wurde der Kurssturz durch einen Preissturz am Ölmarkt sowie durch Unsicherheiten wegen der COVID-19-Pandemie.[265]

Iowa und Vermont meldeten ihre ersten Infektionsfälle. Drei weitere Todesfälle wurden aus dem Bundesstaat Washington gemeldet, so dass die gesamte Zahl an Todesfällen in den USA auf 22 stieg: 19 in Washington, 2 in Florida und 1 in Kalifornien.

  • District of Columbia: Zu dem am Vortag gemeldeten ersten Fall im Sonderdistrikt wurden weitere Details gemeldet. Betroffen war ein geistlicher Würdenträger, der Rektor der Christ Church Georgetown. Er hatte keine Auslandskontakte, hatte jedoch am 22. Februar 2020 eine Episkopalkonferenz in Louisville im Bundesstaat Kentucky besucht. Er wurde hospitalisiert.[266]
  • Georgia: Gouverneur Brian Kemp gab bekannt, dass eine Anzahl Amerikaner – darunter 34 aus Georgia – vom Kreuzschiff Grand Princess am 9. und 10. März zum Zwecke von Tests und Quarantäne zur Dobbins Air Reserve Base gebracht werden. Bei vier stationär behandelten Personen aus Georgia stand das Testergebnis auf SARS-Cov-2 noch aus; darunter sind zwei aus dem Cobb County sowie jeweils eine Person aus dem Cherokee County und aus dem Fulton County.[267][268]
  • Hawaii: Ein zweiter Fall aus Hawaii wurde gemeldet; der ältere Mann war aus einer Reise in den Bundesstaat Washington zurückgekehrt. Er befand sich in stationärer Isolation im Krankenhaus Kaiser Permanente' Moanalua.[269]
  • Indiana: Die Fälle Nummer zwei und drei aus Indiana wurden gemeldet. Beide kamen aus dem Hendricks County. Einer der beiden Fälle löste die Schließung der Hickory Elementary School für zwei Wochen ab dem 9. März aus. Es war die erste durch das Virus veranlasste Schulschließung in Indiana.[270][271]
  • Iowa: Gouverneur Kim Reynolds bestätigte die drei ersten Fälle, die alle im Johnson County auftraten.
  • Kalifornien: Aufgrund eines Ausbruchs des Coronavirus im Coachella Valley (gelegen im Riverside County) wurde mit dem Tennisturnier BNP Paribas Open 2020 erstmals eine große Sportveranstaltung in den Vereinigten Staaten noch vor Beginn abgesagt.[272] Im Contra Costa County wurde von fünf neuen Fällen berichtet. Vier davon werden in Krankenhäusern behandelt, der fünfte befindet sich in häuslicher Isolation.[273] Auch im Santa Clara County wurden fünf neue Fälle berichtet, so dass die gesamte Fallzahl des Countys auf 37 anstieg.[274] Aus Rocklin im Placer County berichtete das Sierra College, dass alle Lehrveranstaltungen bis 18. März ins Netz verlegt werden, nachdem zwei Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt worden waren.[275] Aus dem Shasta County wurde der erste Verdachtsfall gemeldet: Ein etwa 50-jähriger Reiserückkehrer befand sich in häuslicher Isolation.[276]
  • Massachusetts: Aus dem Bundesstaat wurden 15 weitere Verdachtsfälle gemeldet;[216] es handelte sich durchweg um Anwesende bei der Führungsveranstaltung von Biogen vom 26. bis 28. Februar.[214] Die gesamte Fallzahl des Bundesstaates stieg damit auf 28.[212] Als Reaktion ordnete Biogen den Komplettumstieg auf Homeoffice für alle Mitarbeiter an.[277] Die 15 neuen Verdachtsfälle teilten sich auf zu jeweils fünf aus dem Middlesex County und dem Suffolk County sowie vier aus dem Norfolk County; bei einem Fall blieb das County des Wohnortes unklar.[278]
  • Minnesota: Ein neuer Fall wurde aus dem Carver County berichtet, so dass die Gesamtzahl im Bundesstaat auf zwei stieg. Nach vorläufigen Erkenntnissen stehen beide Fälle im Zusammenhang mit Reisen.[279]
  • New York: Der Bundesstaat berichtete 16 neue bestätigte Fälle und somit eine gesamte Fallzahl von 106.[280] In New York City wurden neue Empfehlungen zur Eindämmung der Virusverbreitung herausgegeben.[281]
  • South Carolina: Aus dem Bundesstaat wurden vier weitere Verdachtsfälle gemeldet, so dass die Gesamtfallzahl auf sechs anstieg. Ein Fall war nach Italien verreist; zwei standen mit einem vorher bekannten Fall in Verbindung, und einer war von bislang unbekanntem Ursprung.
  • Texas: Ted Cruz, Senator aus Texas, begab sich in Quarantäne, nachdem er auf der diesjährigen Conservative Political Action Conference (CPAC) in Maryland Kontakt mit einer infizierten Person hatte.[282]
  • Vermont: Der erste Verdachtsfall des Bundesstaates Vermont wurde aus dem Bennington County gemeldet.
  • Virginia: Der Bundesstaat meldete als den zweiten Verdachtsfall einen 80-jährigen Mann aus Fairfax, der von einer Nil­reise zurückgekehrt war.[283]
  • Washington: Das Washington State Department of Health bestätigte die Gesamtzahl von 136 Fällen und 18 Todesfällen im Bundesstaat. Nach dieser Meldung wurde ein weiterer Todesfall aus dem Grant County berichtet.[284] Im Großraum Seattle wurde ein Mitarbeiter des Wohnzentrums Aegis Living Marymoor in Redmond positiv getestet. Er befand sich bereits seit 28. Februar in Isolation. In allen Wohnzentren von Aegis Living wurden Besuchsmöglichkeiten eingeschränkt.[285] Aus dem Kitsap County wurde der erste positiv getestete Fall gemeldet. Die betroffene Frau aus Bainbridge Island befand sich in Isolation.[286]

9. März

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In einem Tweet kommentierte der US-Präsident Trump die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

“The Fake News Media and their partner, the Democrat Party, is doing everything within its semi-considerable power (it used to be greater!) to inflame the CoronaVirus situation, far beyond what the facts would warrant.”

„Die Fake-News-Medien und ihr Partner, die Demokratische Partei, tun alles in ihrer halb-bemerkenswerten (sie war schon mal größer) Macht stehende, um die CoronaVirus-Situation anzuheizen, weit über das hinaus, was die Fakten rechtfertigen.“

Donald Trump: von seinem Twitteraccount[287]

Drei Mitglieder des Repräsentantenhauses, Paul Gosar aus Arizona, Matt Gaetz aus Florida und Doug Collins aus Georgia begaben sich in Quarantäne; sie hatten – ebenso wie der am Vortag gemeldete Fall des Texaners Ted Cruz – mit der infizierten Person auf der CPAC interagiert.[282][288]

Ohio meldete die ersten Fälle, daneben gab es Vermutungen über Fälle aus Arkansas, Delaware, Montana und Wyoming. Aus dem Bundesstaat Washington wurden drei neue Todesfälle gemeldet, zusätzlich einer aus Kalifornien, so dass die Gesamtzahl an Todesfällen in den USA auf 26 anstieg.

  • Indiana: Ein neuer Fall wurde aus dem Noble County gemeldet; es ist der vierte Fall aus dem Bundesstaat.[289]
  • Iowa: Fünf neue Verdachtsfälle wurden gemeldet; Gouverneur Kim Reynolds rief den Notstand aus.[290]
  • Kentucky: Gouverneur Andy Beshear bestätigte zwei neue Fälle, so dass die Fallzahl des Bundesstaates auf sechs stieg.[291]
  • Kalifornien: Drei neue Fälle wurden aus dem Sacramento County gemeldet.[292] Aus dem Santa Clara County wurde ein Todesfall gemeldet; es war der zweite Todesfall in Kalifornien.[293][294] Aus San Francisco wurden fünf neue Fälle berichtet, von denen jeder einen Kontakt zu einem der bereits bekannten Fälle hatte. Alle betroffenen Personen waren in häuslicher Isolation. Die gesamte Fallzahl von San Francisco stieg damit auf 13.[295]
  • Massachusetts: Es wurden 13 neue Verdachtsfälle gemeldet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 41 Fälle stieg.[296] Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) kündigte an, alle großen Vorlesungen nur noch online abzuhalten.[297][298]
  • Missouri: Aus dem St. Louis County wurde bekanntgegeben, dass der Vater und die jüngere Schwester des ersten Corona-Falles im Bundesstaat die angewiesene Selbstquarantäne verletzt hatten. In der Folge waren Schließungen und Desinfektionsaktionen in der Villa Duchesne und der John Burroughs School nötig.[299]
  • New York: Bürgermeister Bill de Blasio meldete 16 bestätigte Fälle in der Stadt New York City.[300]
  • North Carolina: Fünf neue Verdachtsfälle wurden aus dem Wake County gemeldet. Alle diese Fälle wurden mit einer Reise zu einer Konferenz in Boston im späten Februar in Verbindung gebracht. Die Gesamtzahl der Fälle aus dem Bundesstaat stieg damit auf sieben an.[301]
  • Ohio: Gouverneur Mike DeWine berichtete von den ersten drei Fällen aus dem Bundesstaat Ohio, alle drei aus dem Cuyahoga County.[302] Die Ohio State University stellte den Lehrbetrieb bis mindestens 30. März auf Online-Formate um.[303]
  • South Carolina: Ein weiterer Verdachtsfall wurde aus dem Bundesstaat gemeldet, womit die Gesamtzahl auf sieben anstieg.
  • Washington: Das Washington State Department of Health berichtete 26 neue Fälle – wobei teilweise neue Countys betroffen waren – und drei neue Todesfälle.[304][305] Damit stieg die Zahl der Todesfälle im Bundesstaat Washington auf 22. Aus dem Life Care Center of Kirkland wurde berichtet, dass 31 der Patienten positiv getestet wurden;[306] später traten in Verbindung mit dem Life Care Center of Kirkland mehrere Todesfälle ein (zum 14. März 2020 waren es 25, bei insgesamt 37 Todesfällen im Bundesstaat[307]). Nach dem Auftreten eines positiv getesteten Falls wurden Schulen in Snohomish mit Wirkung ab dem 10. März geschlossen.[308]

10. März

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In einem Pressetermin beschrieb der US-Präsident Trump die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

“And it hit the world. And we’re prepared, and we’re doing a great job with it. And it will go away. Just stay calm. It will go away.”

„Und es traf die Welt. Und wir sind vorbereitet und machen einen großartigen Job. Und es wird verschwinden. Bleibt einfach ruhig. Es wird weggehen.“

Donald Trump: O-Ton[309]

Aus den Bundesstaaten Michigan und South Dakota wurden erstmals Fälle gemeldet. Innerhalb des Staates New York wurde in New Rochelle eine erste teilabgeriegelte Zone mit einem Radius von einer Meile um eine Synagoge ausgerufen.[310] Zwei neue Todesfälle wurden aus dem Bundesstaat Washington gemeldet sowie jeweils ein neuer aus Kalifornien, New Jersey und South Dakota. In den gesamten USA stieg die Zahl der Todesfälle damit um 5 auf 31, davon 24 in Washington, 3 in Kalifornien, 2 in Florida, einer in New Jersey und einer in South Dakota.

  • Illinois: In Chicago wurde eine Büroangestellte in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Ihre Familie hatte seit dem 7. März nicht von ihr gehört. Eine Examinierung zwei Jahre später kam zum Ergebnis, dass es der erste wahrscheinliche COVID-19-Todesfall in Illinois war.[311]
  • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom meldete 24 neue Fälle, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 157 bestätigte Fälle anstieg.[312] Hier ausgewählte Details von einzelnen Countys: Aus dem Alameda County wurde der dritte bestätigte Fall berichtet; es handelte sich um den Lebensgefährten des zweiten Falls im County, der ein Passagier auf der Grand Princess war. Die betroffene Person begab sich in häusliche Quarantäne.[313] Aus San Francisco wurde ein neuer Fall berichtet; die betroffene Person stand in Kontakt mit einem bereits bestätigten Fall. Insgesamt sind es damit 14 Fälle in San Francisco sowie 89 in der größeren Bay Area.[314] Die Stadt San Francisco kündigte das Verbot größerer Veranstaltungen an.[315] Ein Bewohner einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Elk Grove im Sacramento County wurde als auf das Virus zurückzuführender Todesfall bestätigt.[316] Aus dem Ventura County wurde der erste Fall gemeldet.[317]
  • Massachusetts: Es wurden 50 neue Fälle gemeldet, womit im Bundesstaat die Gesamtzahl auf 92 Fälle anstieg.[318] Die Harvard University kündigte die Verlegung ihrer Lehrveranstaltungen auf Online-Formate für das restliche Frühlingssemester an.[319][320][321] Die University of Massachusetts Boston traf ähnliche Vorkehrungen für künftigen Online-Betrieb.[322] Ebenfalls stellte das Amherst College in Western Massachusetts den Lehrbetrieb auf online um,[323] und Emerson College, Tufts University, Babson College, Smith College sowie Wheaton College handelten analog.[324]
  • Minnesota: Ein neuer Fall – der dritte des Bundesstaates – wurde aus dem Anoka County berichtet. Die betroffene Person mittleren Alters ist schwer erkrankt.[325]
  • New York: Gouverneur Andrew Cuomo erklärte New Rochelle zu einer abgeriegelten Zone („containment zone“) für den Zeitraum vom 12. bis zum 25. März.[326]
  • Ohio: Nachdem 19 Studenten der Mount Vernon Nazarene University aus Italien zurückgekehrt waren, kündigte die Universität an, ihre Lehrveranstaltungen auf Online-Formate umzustellen.[327]
  • South Dakota: Aus dem Bundesstaat wurden die ersten fünf Fälle sowie ein Todesfall berichtet. Der Verstorbene wurde positiv getestet, allerdings wurde COVID-19 als Todesursache nicht ausgewiesen.[328]
  • Utah: Ein neuer bestätigter Fall – der zweite im Bundesstaat – wurde aus dem Weber County berichtet.[329]
  • Washington: Das Washington Department of Health berichtete 105 neue Fälle. Zwei weitere Todesfälle gab es im King County. Diese traten in zwei verschiedenen Pflegeheimen auf; die meisten bisherigen Todesfälle waren dagegen in einem anderen Pflegeheim, dem Pflegeheim des Life Care Center, aufgetreten. Insgesamt gab es damit im Bundesstaat 24 Todesfälle, von denen sich 22 im King County ereigneten.[330] Im Whatcom County wurde ein öffentlicher Gesundheitsnotstand erklärt, nachdem das County seinen ersten Fall berichtete. Die Patientin begab sich nach einer Behandlung am Krankenhaus von Bellingham in häusliche Isolation.[331] Auch aus dem Island County[332] sowie aus dem Skagit County[333] wurde ein erster Fall gemeldet.
In einer presbyterianischen Kirche in Mount Vernon im Skagit County trafen sich etwa fünfzig Mitglieder eines Chores zur Chorprobe. Abstand zwischen Mitgliedern wurde eingehalten. Gleichwohl waren bis zum Ende des Monats 45 Teilnehmer erkrankt und zwei verstorben. Der Fall galt als erster Hinweis, dass COVID-19 auch durch Aerosole über größere Abstände als zwei Meter übertragen werden kann.[334]

11. März

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Trump bei seiner Rede an die Nation im Weißen Haus am 11. März

US-Präsident Donald Trump erklärte bei einer Rede an die Nation im Weißen Haus: „Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen.“ Die Maßnahme gelte außerdem nicht für Reisende aus Großbritannien. Als Begründung brachte Trump an, die EU habe nicht dieselben Schutzmaßnahmen wie sein Land ergriffen und Reisen aus China nach Europa nicht früh genug gestoppt. Viele Infektionen in den USA seien auf „Reisende aus Europa“ zurückzuführen; er sprach dabei von einem „ausländischen“ Virus. Später präzisierte das Heimatschutzministerium Trumps ungenaue Angaben „Europa“ und „EU“ in der entsprechenden Proklamation, so gelte das Einreiseverbot für all jene Ausländer, die sich in den 14 Tagen vor ihrer Einreise in die USA in einem der 26 Schengen-Staaten befanden: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Die EU-Staaten, die Schengen nicht angehören, also Irland, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Zypern, waren nicht betroffen.[336][337] Die EU-Kommission missbilligte das von Trump verhängte Einreiseverbot für Europäer. Die Entscheidung sei „einseitig und ohne Beratung“ mit den Europäern getroffen worden, erklärten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel.[338]

Die Zahl der bestätigten Coronafälle in den USA stieg an diesem Tag über 1.100.[339] Die Bundesstaaten Arkansas, Delaware, Mississippi, New Mexico, North Dakota und Wyoming berichteten ihre ersten Fälle. Viele weitere Universitäten und Colleges unterbrachen den Lehrbetrieb oder verlegten ihn auf reine Online-Formate. Der Gouverneur Jay Inslee von Washington ließ in drei Countys Versammlungen über 250 Personen untersagen; der Gouverneur Mike DeWine von Ohio verbot bundesstaatweit alle Versammlungen von über 1.000 Personen. Sechs neue Todesfälle wurden gemeldet, davon fünf aus Washington und einer aus Kalifornien. US-weit stieg die Zahl der Todesfälle damit auf 37 – davon 29 in Washington, 4 in Kalifornien, 2 in Florida sowie je einer in New Jersey und South Dakota.

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation COVID-19 zur Pandemie erklärt hatte, fielen die Kurse an der New Yorker Börse. Bis Handelsschluss fielen der Dow Jones Industrial Average um 785 Punkte (2,94 Prozent), der S&P 500 um 2,81 Prozent sowie der Nasdaq um 2,99 Prozent. Da der Dow Jones seit dem Höchststand im Februar mehr als 20 Prozent nachgegeben hatte, endete damit dessen 11-jähriger Bullenmarkt (für die anderen beiden Indizes wurde dieser bereits 2018 beendet).[340][341]

Nachdem Rudy Gobert von Utah Jazz als erster Spieler der National Basketball Association (NBA) positiv auf COVID-19 getestet worden war, gab die Liga den Abbruch der NBA-Saison 2019/2020 bekannt.[342]

  • Connecticut: Der dritte Fall des Bundesstaates wurde aus New Canaan gemeldet. Mehrere Städte kündigten Schulschließungen für mindestens zwei Wochen beginnend mit dem 12. März an.[343]
  • Indiana: Fünf weitere Fälle wurden gemeldet, womit die Gesamtzahl des Bundesstaates auf elf anstieg.[344] Die University of Notre Dame kündigte den Wechsel der Lehrveranstaltungen auf reinen Onlinebetrieb bis mindestens zum 13. April an.[345]
  • Kalifornien: Im Marin County wurden zwei neue Fälle gemeldet, womit die Gesamtzahl des Countys auf drei anstieg. Die beiden lebten mit dem ersten bestätigten Fall, der ein Passagier auf der Grand Princess war, zusammen. Sie befanden sich in häuslicher Isolation.[346] Aus dem Los Angeles County wurde ein Todesfall gemeldet. Die gestorbene Frau war viel auf Reisen, unter anderem auch in Südkorea. Die Gesamtzahl an Todesfällen in Kalifornien stieg damit auf vier.[347] Vom San Jose International Airport wurden drei positiv getestete Mitglieder der Transportation Security Administration (TSA) gemeldet.[348] Daraufhin wurden 42 TSA-Mitglieder unter Quarantäne gestellt.[349] Ein Mitglied der Feuerwehr von Alameda im Alameda County wurde positiv getestet und unter Quarantäne gestellt.[350]
  • Maine: Die University of Maine in Orono kündigte den Umstieg des Lehrbetriebs auf reine Onlineformate ab 23. März für den Rest des Semesters an. Außerdem müssen alle am Campus wohnhaften Studenten den Campus bis 22. März verlassen.[351]
  • Massachusetts: Mehrere Schulen, darunter die Hopkinton Public Schools, Loker Elementary, Wayland Middle School und die Clark Avenue Middle School, wurden geschlossen.[352] Die Northeastern University und die Boston University stellten den Lehrbetrieb auf Onlineformate um.[353][354] Das Williams College beendet seine Präsenzlehrveranstaltungen am 13. März und beginnt ab 6. April mit Fernkursen.[355] Das Boston College ging auf Online-Klassen über und forderte die Studenten auf, das Internat bis 15. März zu räumen.[356] Die University of Massachusetts hält den Lehrbetrieb bis mindestens zum 3. April online ab.[357]
  • Minnesota: Zwei weitere Fälle wurden bestätigt, womit der Staat insgesamt auf fünf Fälle kommt.[358] Die University of Minnesota beendete den Präsenzlehrbetrieb bis mindestens zum 1. April.[359] An der Mayo Clinic in Rochester wurde ein „Drive-Through“-Testservice eingerichtet.[360]
  • Missouri: Die Washington University in St. Louis stellte den Lehrbetrieb bis mindestens in den späten April auf Onlineformate um und schickte die Undergraduate-Studenten mit Wirkung zum 15. März nach Hause. Die University of Missouri ließ am Columbia-Campus zwei Tage Lehrbetrieb ausfallen und ordnete Onlinebetrieb für den 16. bis 20. März an.
  • Mississippi: Aus dem Bundesstaat wurde der erste Fall gemeldet. Der betroffene Mann war vorher nach Florida verreist.[361]
  • New Mexico: Die ersten drei Verdachtsfälle des Bundesstaates wurden gemeldet. Zwei davon waren ein Paar, das von einer Ägyptenreise zurückkehrte, der dritte Fall eine Frau, die im Großraum New York verreist war.[362]
  • New York: Gouverneur Andrew Cuomo kündigte die Schließung der Hochschulen City University of New York (CUNY) und State University of New York (SUNY) für die Woche vom 12. bis zum 19. März an. Ab 19. März sollte der Lehrbetrieb bis zum Ende des Frühlingssemesters nur noch online stattfinden. Residenzstudenten konnten in Härtefällen noch bleiben.[363] Auf einem Flug mit JetBlue vom John F. Kennedy International Airport nach Florida zum PBI Airport in West Palm Beach befand sich ein positiv getesteter Mann mit Symptomen. Dennoch wurden in Florida alle Passagiere ohne Auflagen bezüglich Isolation oder Tests von Bord gelassen.[364] Ein Mann aus dem Monroe County wurde positiv getestet und war damit der erste Fall aus Western New York.[365] Wie verlautbart wurde, kam er mit einem Flug aus Italien an den John F. Kennedy International Airport, von wo aus er mit einem Greyhound-Bus nach Rochester fuhr und am Morgen des 10. März zuhause ankam. Der Bus setzte seine Fahrt nach Buffalo und Toronto fort.[366]
  • Oklahoma: Nachdem der NBA-Spieler Rudy Gobert positiv getestet wurde, wurde das Spiel zwischen Utah Jazz und Oklahoma City Thunder in der Chesapeake Energy Arena in Oklahoma City abgesagt und verschoben. Die NBA gab bekannt, dass die Saison 2019/2020 ausgesetzt wird.
  • South Dakota: Drei neue Verdachtsfälle wurden gemeldet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf acht stieg.[367]
  • Washington: Fünf neue Todesfälle wurden berichtet, womit die Gesamtzahl des Bundesstaates auf 29 stieg.[368] Aus dem Thurston County wurde der erste bestätigte Fall gemeldet.[369]
  • Wisconsin: Die University of Wisconsin–Green Bay kündigte den Umstieg des Lehrbetriebs auf Alternativen direkt ab dem Beginn nach der Frühlingspause im 23. März an.[370] Die University of Wisconsin–Madison hob den Präsenzlehrbetrieb für den 23. März bis zum 10. April auf.[371]

12. März

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Die Zahl der bestätigten Coronafälle in den USA stieg an diesem Tag über 1.500. Viele weitere Universitäten und Colleges gingen beim Lehrbetrieb auf reine Onlineformate über. Die Schließung öffentlicher Schulen wurde in Arkansas, Colorado, Connecticut, Kentucky, Maryland, Massachusetts, Michigan, New Mexico, Ohio, Utah, Virginia und Washington verkündet. Aus Georgia und Kansas wurde jeweils erstmals ein Todesfall berichtet; Washington verzeichnete zwei weitere Todesfälle. US-weit stieg die Zahl der Todesfälle damit auf 41 – davon 31 in Washington, 4 in Kalifornien, 2 in Florida sowie je einer in den Staaten Georgia, Kansas, New Jersey und South Dakota.[372]

Die Food and Drug Administration hob die Regel auf, dass zur Diagnose eines COVID-19-Falls ein positiver Kontrolltest erforderlich ist.[373]

Die aktuelle Spielzeit der National Basketball Association wurde für unbestimmte Zeit unterbrochen.[374] Die meisten großen Sportligen, darunter die Major League Soccer (MLS), die NHL und die National Lacrosse League, kündigten die Aussetzung der noch laufenden Spielsaison an. Die XFL beendete ihre Saison vorzeitig; die Major League Baseball kündigte die Absage aller noch ausstehenden Trainingsspiele im Rahmen des spring training an und verschob den Start der neuen Saison MLB 2020. Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) strich alle Winter-/Frühlingsturniere einschließlich der Basketballturniere 2020 NCAA Division I Men’s Basketball Tournament (Männer) und 2020 NCAA Division I Women's Basketball Tournament (Frauen) sowie des Baseballturniers 2020 NCAA Division I Baseball Tournament und des Softballturniers 2020 NCAA Division I Softball Tournament.[372]

Die Vergnügungsparks Disneyland und Universal Studios Hollywood in Kalifornien und das Walt Disney World Resort in Florida schlossen.[372]

Rick Scott, Senator für Florida und Lindsey Graham, Senator für South Carolina begaben sich in Quarantäne, nachdem sich herausgestellt hatte, dass ein Mitarbeiter des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der bei einem gemeinsamen Treffen anwesend war, positiv auf Corona getestet worden war. Auch Präsident Trump war bei dem Treffen anwesend, das Weiße Haus verneinte jedoch die Notwendigkeit, ihn zu testen.[375]

  • Alabama: Obwohl noch kein registrierter Fall im Bundesstaat bekannt wurde, verlegten die University of Alabama und die Auburn University den Lehrbetrieb, der nach der Frühlingspause wieder aufgenommen wird, auf Fernkurse.[376][377]
  • Alaska: Im nördlichsten US-Bundesstaat wurde der erste positive Fall bekanntgegeben.[378]
  • Colorado: Erste Schulschließungen wurden verkündet. Ein Mitarbeiter an der University of Colorado Boulder wurde positiv getestet; insgesamt wurden im Bundesstaat 11 neue Fälle gemeldet.[379]
  • Connecticut: Mehrere Schulschließungen wurden beginnend ab 13. März bis mindestens zum 27. März verkündet.[380]
  • Delaware: Drei weitere Fälle, die in Verbindung mit der University of Delaware standen, wurden gemeldet. Daraufhin rief Gouverneur John C. Carney den Notstand aus.[381]
  • Hawaii: Die University of Hawaii kündigte die Umstellung des Lehrbetriebs auf Onlineformate ab dem 23. März an.[382]
  • Indiana: Ein neuer Fall wurde gemeldet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 12 Fälle anstieg. Gouverneur Eric Holcomb kündigte Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus an.[383]
  • Kalifornien: Vier neue Fälle wurden aus dem Alameda County berichtet, wovon zwei Fälle mit anderen Fällen in Verbindung gebracht werden konnten.[384] Ebenfalls vier neue Fälle wurden aus San Francisco berichtet, wo die gesamte Fallzahl damit auf 18 anstieg. Ein Fall stand in engem Kontakt mit einem bisherigen Fall, wogegen bei den anderen dreien der Ansteckungsweg nicht nachvollzogen werden konnte.[385] Vier Feuerwehrleute des San Jose Fire Department wurden positiv getestet, ebenso mehrere ihrer Familienmitglieder.[386]
  • Kansas: Der Bundesstaat meldete den ersten Coronatoten.[372]
  • Maine: Gouverneurin Janet T. Mills berichtete den ersten bestätigten Fall im Bundesstaat, eine Frau aus dem Androscoggin County, die sich in häuslicher Quarantäne befand.[387]
  • Massachusetts: Die Zahl der COVID-19-Fälle im Bundesstaat stieg auf 108. Davon waren 82 Personen Mitarbeiter des Biotechnologieunternehmens Biogen.[388] Das Hotel Boston Marriott Long Wharf, in dem vom 26. bis 28. Februar die Führungsveranstaltung von Biogen stattgefunden hatte, wurde bis auf Weiteres geschlossen. Die Entscheidung traf das Hotel in Absprache mit der Boston Public Health Commission.[389][390] Acton-Boxborough kündigte Schulschließungen vom 13. bis 20. März an.[391]
  • Minnesota: Vier weitere Fälle wurden berichtet, womit der Bundesstaat auf neun Fälle insgesamt kommt.[392]
  • Montana: Obwohl noch kein COVID-19-Fall in Montana bekannt war rief Gouverneur Steve Bullock den Notstand aus.[372]
  • New Mexico: Alle öffentlichen Schulen werden ab 16. März für drei Wochen geschlossen.[393]
  • New York: Gouverneur Andrew Cuomo begrenzte Menschenansammlungen auf 500 Personen, Großveranstaltungen wurden auf 50 % Kapazität beschränkt. Die Theater am Broadway in Manhattan schlossen daraufhin.[394] Am Off-Broadway wurden Aufführungen abgesagt und Pforten der Theater geschlossen.[395] Auch das Metropolitan Museum of Art, die Metropolitan Opera, die Carnegie Hall und das New York Philharmonic Orchestra gaben diesen Donnerstag die Schließung bekannt.[396]
Zwei COVID-19-Fälle wurden aus dem Albany County gemeldet, woraufhin Bürgermeister Kathy Sheehan die jährliche St. Patrick's Day Parade absagte.[397] Ein Mitarbeiter am Union College im Schenectady County wurde positiv getestet.[398]
  • Ohio: Die Ohio State University beendet alle Präsenzlehrveranstaltungen für den Rest des Frühlingssemesters. Die Frühlingspause wird bis zum 22. März verlängert.[399] Gouverneur Mike DeWine kündigte eine Schulschließung für drei Wochen an und war damit der erste Staatsgouverneur, der eine staatsweite Schulschließung aufgrund des Coronavirus verkündet.[400][401]
  • Washington: Die Zahl der offiziell bekannten Fälle im Bundesstaat stieg auf 447, davon 270 aus dem King County. Zwei neue Todesfälle wurden berichtet, so dass die Zahl der Todesfälle auf 29 anstieg, wovon 27 auf das King County entfielen.[402]

13. März

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Bis zum 13. März 2020 waren in den USA weniger als insgesamt 15.000 Menschen auf SARS-Cov-2 getestet worden, woraus sich rund 2.300 positive Testergebnisse ergaben.[403] Diese vergleichsweise niedrige Zahl an positiv auf Corona Getesteten lag nach Beobachtern daran, dass es an Tests fehlte. Vielen Menschen mit Krankheitssymptomen gelang es nicht, sich testen zu lassen. Präsident Trump rief den nationalen Notstand aus und erklärte, die Produktion von fünf Millionen Coronavirus-Tests sei angestrebt, die „sehr bald“ verfügbar sein würden.[404][405] Er gab seine Unterstützung für den Families First Coronavirus Act, ein weiteres Gesetzespaket zur Bekämpfung der Pandemie, bekannt, der in den vorherigen Tagen zwischen Demokraten im Repräsentantenhaus unter der Führung von Sprecherin Nancy Pelosi, Republikanern im Repräsentantenhaus unter der Führung von Minderheitsführer Kevin McCarthy und Finanzminister Steven Mnuchin ausgehandelt wurde. Trump rief seine Parteikollegen dazu auf, das Gesetz zu unterstützen.[406] Die Republikaner hatten im Vorfeld vor allem unnötige Bürokratie, die durch den Vorschlag der Demokraten entstehen werde, kritisiert.[407]

Am gleichen Tag erweiterte Trump den am 11. März verhängten Einreisestopp auf Großbritannien und Irland.[408][409]

Auch noch am gleichen Tag wurde Trump auf Corona getestet, nachdem er mit mehreren Personen in Kontakt war, die vom Virus betroffen waren.[410][411] (Fortsetzung 15. März)

Die National Hockey League (NHL) rief Spieler zu einer freiwilligen Selbstquarantäne für mindestens eine Woche auf, um möglicherweise noch die Saison zu retten.[412]

Die Zahl der Fälle in den USA stieg an diesem Tag über 2.100. Ein erster Todesfall wurde aus Colorado berichtet,[413] Florida und Kalifornien berichteten jeweils einen weiteren Todesfall und der Bundesstaat Washington sechs neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesfälle auf 50 – davon 37 aus Washington, 5 aus Kalifornien, 3 aus Florida sowie je einer aus Colorado, Georgia, Kansas, New Jersey und South Dakota.

  • Alabama: Der erste Fall des Bundesstaates wurde aus dem Montgomery County gemeldet.[414]
  • Georgia: Gouverneur Brian Kemp rief den Gesundheitsnotstand in seinem Bundesstaat aus.[415]
  • Idaho: Der erste Fall des Bundesstaates wurde gemeldet; die betroffene Frau war vorher nach New York gereist.[416]
  • Illinois: Ab 17. März bis Ende März bleiben alle Schulen des Bundesstaates geschlossen.[417]
 
Anzeigetafel der Steindorf Steam School in San Jose
  • Kalifornien: Aus dem San Joaquin County wurden fünf neue Fälle berichtet, womit die Fallzahl dieses Countys auf acht anstieg.[418] Der Schulbezirk von Los Angeles verfügte für seine 640.000 Schüler die Schließung aller öffentlichen Schulen ab Montag, dem 16. März für zunächst zwei Wochen. Das Erzbistum Los Angeles verfügte die Schließung der katholischen Privatschulen im Bistum für Dienstag, den 17. März.[419] Geschlossen wurden die Schulen in den fünf größten Schulbezirken des Bundesstaates, alle Schulen in den Countys Marin, Monterey, Sacramento, Santa Barbara, Santa Clara, Solano und dem Ventura County wurden ebenfalls geschlossen. Betroffen von diesen Schließungen waren über 2 Millionen Schüler.[419] Das San Joaquin County Department of Public Health erklärte den Gesundheitsnotstand und verfügte die Schließung aller Schulen bis zum 6. April.[420] Aus dem Santa Clara County wurden 13 neue Fälle berichtet, so dass die Gesamtzahl im County auf 79 stieg. Zudem wurde ein Todesfall berichtet; es handelte sich um eine mindestens 80-jährige Frau, die seit 9. März im Krankenhaus war.[421] In San Jose wurde ein weiterer TSA-Mitarbeiter am Mineta International Airport positiv getestet, ebenso zwei weitere Feuerwehrleute des San Jose Fire Department. 70 weitere Feuerwehrleute wurden unter Beobachtung gestellt.[421] Ein Student an der Stanford University wurde positiv getestet und begab sich in Selbstisolation.[422] Aus dem Los Angeles County wurden acht neue Fälle gemeldet.[423] Fünf weitere Fälle wurden aus dem San Diego County gemeldet.[424][425] Die Zahl der Fälle im Contra Costa County stieg auf 25 an.[426]
  • Kentucky: Die ersten COVID-19-Patienten wurden als geheilt aus dem University of Kentucky Medical Center entlassen.[427]
  • Massachusetts: Die Zahl der Fälle im Bundesstaat stieg auf 123.[428] Der Boston-Marathon wurde vom geplanten Termin 20. April auf dem 14. September 2020 verschoben.[429] Gouverneur Charlie Baker verbot Menschenansammlungen über 250 Personen.[430] Der Kardinal Seán Patrick O’Malley kündigte die Aufhebung aller Tages- und Sonntagsmessen in der Erzdiözese Boston an.[431] Der Bürgermeister von Boston, Marty Walsh, verkündete die Schließung der öffentlichen Schulen vom 17. März bis zum 27. April.[432]
  • Minnesota: Fünf neue Fälle wurden berichtet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 14 Fälle anstieg. Bis zu diesem Tag waren insgesamt 550 Personen in Minnesota getestet worden.[433] Gouverneur Tim Walz erklärte den Notstand und leitete weitere Maßnahmen ein.[434]
  • Missouri: Zwei weitere Verdachtsfälle wurden berichtet, womit die Gesamtzahl auf vier Fälle im Bundesstaat anstieg. Das St. Louis County erklärte den Notstand.[435]
  • New York: Aus dem Herkimer County wurde der erste bestätigte Fall gemeldet.[436] Noch am gleichen Tag wurde im County die Schließung aller öffentlichen Schulen bis zum 14. April verkündet.[436][437]
  • Pennsylvania: Gouverneur Tom Wolf kündigte die Schließung aller Schulen für zehn Tage an.[438]
  • Rhode Island: Sechs neue Fälle wurden gemeldet, so dass die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 20 Fälle anstieg.[439]
  • South Carolina: Gouverneur Henry McMaster erklärte den Notstand und verfügte die Schulschließung im Kershaw und im Lancaster County für 14 Tage.[440]
  • South Dakota: Ein neuer Fall wurde aus dem McCook County gemeldet. Gouverneur Kristi Noem rief den Notstand im Bundesstaat aus. Alle Schulen bleiben vom 16. bis zum 20. März geschlossen.[441]
  • Texas: Senator Ted Cruz verlängerte seine Quarantäne, nachdem bekannt wurde, dass der Vorsitzende der spanischen Partei Vox, Santiago Abascal, mit dem er sich am 3. März getroffen hatte, positiv auf Corona getestet wurde.[442]
  • Washington: Gouverneur Jay Inslee verkündete die Schließung aller öffentlichen und privaten Schulen für sechs Wochen.[443]
  • West Virginia: Noch war kein bestätigter Fall im Bundesstaat registriert worden; Gouverneur Jim Justice kündigte die Schließung aller Schulen ab 16. März für eine noch nicht festgelegte Zeitspanne an.[444]

14. März

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Unter wachsendem Druck gab Präsident Trump bekannt, er habe sich wegen des Kontakts mit dem infizierten Mitarbeiter Bolsonaros am Vorabend testen lassen.[445] Der Families First Coronavirus Response Act, der von Nita Lowey eingebracht worden war, passierte mit 363 Ja-Stimmen, 40 Nein-Stimmen und einer Enthaltung das Repräsentantenhaus.[446] Einige Demokraten beklagten, dass die Verhandlungen um das Gesetz unordentlich verlaufen seien und kaum Zeit geblieben sei, den Text zu lesen, bevor abgestimmt wurde.[406]

Die Zahl der gemeldeten Coronavirusfälle in den USA stieg an diesem Tag auf über 2.700 an. Es wurden sieben weitere Todesfälle berichtet, so dass die Gesamtzahl US-weit auf 57 stieg: Fünf wurden vom State Health Department bekanntgegeben, davon drei in Washington, einer in Florida und einer in Louisiana. Jeweils ein weiterer Todesfall wurde aus den Bundesstaaten New Jersey und New York in den Medien berichtet.

„The crowds & lines O’Hare are unacceptable & need to be addressed immediately. @realDonaldTrump @VP since this is the only communication medium you pay attention to—you need to do something NOW. These crowds are waiting to get through customs which is under federal jurisdiction.“[447]
(Die Massen & Schlangen an O'Hare sind unannehmbar & müssen sofort angegangen werden. @realDonaldTrump @VP da dies das einzige Kommunikationsmittel ist, dass euere Aufmerksamkeit hat – ihr müsst JETZT etwas tun. Diese Massen warten, um durch den Zoll zu kommen, welcher unter Bundeszuständigkeit fällt.)
Vorangegangen waren erfolglose Versuche des Gouverneurs von Illinois in der Angelegenheit jemanden telefonisch im Weißen Haus zu erreichen.[448]
  • Kalifornien: Aus dem Santa Clara County wurden 17 neue Fälle berichtet,[449] aus San Francisco fünf neue Fälle; in San Francisco wurden Krankenhausbesuche verboten.[450] Zwei neue Fälle wurden aus dem Marin County berichtet.[451] Ein Student an der University of California, Berkeley wurde positiv getestet und begab sich in Selbstisolation.[452] Einen Tag nach der Erklärung des Gesundheitsnotstandes wurde aus dem San Luis Obispo County der erste COVID-19-Fall gemeldet.[453] Aus dem Sonoma County wurde ein neuer Fall gemeldet,[454] aus dem Los Angeles County elf neue Fälle.
  • Massachusetts: Es wurden 15 neue Fälle gemeldet; damit stieg im Bundesstaat die Gesamtzahl auf 138 Fälle, von denen 104 in Verbindung mit dem Biotechnologieunternehmen Biogen standen.[455]
  • Minnesota: Durch sieben neu gemeldete Fälle stieg die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 21. Bislang wurden 868 COVID-19-Tests durchgeführt.[456]
  • New York: Es wurden 190 neue Fälle gemeldet, womit die Gesamtzahl im Bundesstaat auf 611 Fälle anstieg. Die ersten beiden Todesfälle wurden berichtet.[457][458]
  • North Carolina: Die Zahl der Fälle stieg an diesem Tag auf mindestens 23. Gouverneur Roy Cooper verkündigte die Schließung der Schulen ab 16. März bis mindestens zum 30. März und untersagte Massenversammlungen ab 100 Personen.[459]
  • Ohio: Gouverneur Mike DeWine und die Direktorin des Department of Health, Amy Acton, rieten ihren Bürgern an, nicht dringende Operationen zu verschieben.[460]
  • Virginia: Gouverneur Ralph Northam meldete den ersten Todesfall in Virginia.[461]
 
Karte der Staaten, Territorien und Countys, die eine Ausgangssperre verordnen:
  • 15. bis 21. März
  • 22. bis 28. März
  • 29. März bis 4. April
  • 5. bis 11. April
  • Detaillierte Karte mit Städten

    15. März

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    Trumps Test auf das Coronavirus zeigte ein negatives Ergebnis.[462] Der US-Präsident beschrieb die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

    “This is a very contagious virus. It’s incredible. But it’s something that we have tremendous control over.”

    „Dies ist ein sehr ansteckendes Virus. Es ist unglaublich. Aber wir haben eine enorme Kontrolle darüber.“

    US-Präsident Donald Trump: O-Ton[463]
    • Alabama: Das Alabama Department of Public Health meldete 22 neue Coronavirusfälle.[464]
    • Arizona: Gouverneur Doug Ducey und Superintendent Kathy Hoffman orderten an, alle Schulen bis zum 27. März zu schließen.[465]
    • Connecticut: Alle Schulen werden vom 16. März mindestens bis zum 31. März geschlossen.[466]
    • Maine: Gouverneurin Janet T. Mills erklärte den Notstand. Es gab bislang 7 Coronafälle im Staat.[467]
    • Minnesota: Gouverneur Tim Walz verfügte die Schließung aller Schulen vom 18. März mindestens bis zum 27. März. Während der Schulschließung werden Mahlzeiten und psychologische Unterstützung weiterhin zur Verfügung gestellt, wo Bedarf besteht.[468] Schulen bleiben für Kinder im Grundschulalter, deren Eltern in Kranken-, Pflege- oder anderen Notfallberufen arbeiten, weiter geöffnet.[469] Der Staat bestätigte, dass es nunmehr 35 Fälle gebe, von denen wenigstens drei innerhalb des Staates von Person zu Person übertragen wurden.
    • North Carolina: Das Mecklenburg County, in dem sich auch die Hauptstadt Charlotte befindet, rief den Notstand aus, nachdem zwei weitere Krankenfälle gemeldet wurden, womit die Gesamtzahl im Mecklenburg County auf 4 anstieg. Insgesamt waren bis zum 15. März in North Carolina 33 an COVID-19 erkrankte Personen bekannt geworden.[470]
    • New York: New York City vermeldete eine Gesamtzahl von 329 Coronafällen und fünf Todesfälle. Nach zunehmender Kritik verkündete New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio, dass die öffentlichen Schulen der Stadt ab Montag, den 16. März geschlossen werden. Die Schließung wurde vorläufig bis zum 20. April beschlossen, kann aber möglicherweise bis zu Ende des Schuljahres verlängert werden.[471] Mit 1.722 Schulen, etwa 1.100.000 Schülern und 75.000 Lehrern ist das New York City Department of Education das größte Schulsystem des Landes. Restaurants und Bars schließen ab Dienstag, den 17. März ihre Türen, dürfen aber weiterhin Essen für Lieferungen und Selbstabholer zubereiten.[472]
    • South Carolina: Die Zahl der positiv Getesteten erhöhte sich um 9 auf insgesamt 28 Fälle.[473] Gouverneur Henry McMaster verkündete, dass die Schulen im Staat ab dem 16. März geschlossen bleiben.[474] Die Stadt Myrtle Beach rief den Notstand aus und schloss öffentliche Einrichtungen.[475]
     
    Ein Schild vor einem Gebäude der freiwilligen Feuerwehr in Williamsport (Pennsylvania) mit dem Aufruf, sicherheitshalber zu Hause zu bleiben.

    16. März

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    Der US-Präsident beschrieb die Lage in den Vereinigten Staaten wie folgt:

    “If you’re talking about the virus, no, that’s not under control for any place in the world.”

    „Wenn Sie über das Virus sprechen, nein, das ist für keinen Ort auf der Welt unter Kontrolle.“

    US-Präsident Donald Trump: O-Ton[463]

    Er verkündete Richtlinien für soziales Verhalten. Amerikaner sollten Ansammlungen von zehn oder mehr Personen vermeiden. Man solle nicht auswärts essen und Besuche etwa in Altersheimen oder Krankenhäusern unterlassen. Trump erklärte, das Einzige, was man tun könne, sei, durch die Krise durchzugehen. Aber wenn das Virus verschwunden sei, dann werde es Börsen geben wie nie zuvor.[476]

    Um die noch immer unzureichenden Testkapazitäten in den Vereinigten Staaten zu erhöhen, erlaubte die Food and Drug Administration auch nicht geprüfte und getestete Antikörpertests. Viele dieser Tests sollten sich später als fehlerhaft erweisen; insbesondere falsch positive Testergebnisse waren problematisch.[477] Hersteller mussten lediglich die FDA informieren, und Verbraucher darauf hinweisen, dass Tests nicht vor Ansteckungen schützen. Bis April war der Markt mit derartigen Produkten sehr unterschiedlicher Qualität überflutet. Bis Ende April sollten 164 Hersteller die FDA über die Herstellung von Tests informiert haben. Aber bereits Mitte April sollten in der Verwaltung Zweifel an der Testqualität bestehen.[478]

    Die Börsen erlebten einen der schlimmsten Tage der Börsengeschichte. Der Handel musste zunächst unterbrochen werden, nachdem der Dow Jones 9,7 % und der S&P 500 mehr als 8 % nachgegeben hatte.[479] Der Dow Jones Industrial Average fiel zum Ende des Handelstages um 2.997,20 Punkte oder 13 % und schloss mit 20.188,52. Es war der größte prozentuale Kurssturz des Dow seit dem Schwarzen Montag 1987.[480] Der S&P 500 fiel bis zum Ende des Handelstages um 11,99 % und der Nasdaq gab 12,32 % nach.[479]

    • Kalifornien: San Francisco und fünf umliegende Countys wurden die ersten amerikanischen Bezirke, die eine Ausgangssperre verordnen. Bürger wurden angewiesen, ihren derzeitigen Aufenthaltsort nur noch zu verlassen, um „unverzichtbare Bedürfnisse“ zu befriedigen. Supermärkte und andere Lebensmittelhändler, Apotheken und Tankstellen blieben geöffnet und auch die städtische Versorgung beispielsweise durch die Müllabfuhr wurde weiterhin gewährleistet.[481] Mehr als ein Drittel der 335 Coronafälle in Kalifornien wurden aus dem Santa Clara County gemeldet, in dem sich auch das Technologiemekka Silicon Valley befindet. San Francisco vermeldete bis dato 40 Infizierte.

    17. März

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    Die US-Regierung kündigt an, die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten außer für den Waren- und Berufsverkehr zu schließen.[482] Der US-Präsident kommentiere die Lage im Umgang mit dem Virus wie folgt:

    “I’ve always known this is a, this is a real, this is a pandemic … I’ve felt that it was a pandemic long before it was called a pandemic.”

    „Ich habe immer gewusst, dass es eine echte Pandemie ist … Ich hatte das Gefühl, dass es eine Pandemie war, lange bevor sie als Pandemie bezeichnet wurde.“

    US-Präsident Donald Trump: O-Ton[463]

    Der Families First Coronavirus Response Act wurde vom Senat unverändert mit 90 zu 8 Stimmen verabschiedet, nachdem drei Änderungsanträge die nötige Mehrheit verfehlten. Noch am selben Tag unterschrieb Donald Trump das Gesetz, das 100 Milliarden Dollar zur Unterstützung der amerikanischen Arbeitnehmer bereitstellt.[483]

    • Colorado: Colorados Senator Cory Gardner begab sich in Quarantäne. Er hatte sich zuvor mit einem Bewohner seines Bundesstaats getroffen, der später positiv auf das Virus getestet wurde.[484]
    • Kalifornien: Mehrere Bürgermeister ordneten eine Ausgangssperre (shelter in place) an.[485]
    • West Virginia: Gouverneur Jim Justice meldete den ersten Fall eines positiven Coronatests im Bundesstaat.[486] Der betroffene 55-jährige Mann hatte sich am 12. März mit Symptomen in ein Krankenhaus begeben und war dort getestet worden.[487]

    18. März

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    • Colorado: Gouverneur Jared Polis erließ eine Executive Order und schloss die Schulen in Colorado. Gleichzeitig untersagte er Personenansammlungen von über 10 Personen. Das schloss auch Gottesdienste, Sportveranstaltungen und Konzerte ein.[488]
    • Washington: Von 120 Bewohnern des Life Care Center in Kirkland wurden bis zu diesem Tag mindestens 81 positiv auf Corona getestet, und 34 Bewohner waren inzwischen verstorben.[489]

    19. März

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    Der für Juni in Camp David geplante G7-Gipfel 2020 wurde in eine Videokonferenz umgewandelt.[490]

     
    Der 405 Freeway in Los Angeles während der Stay-at-Home-Anordnung. Normalerweise eine der meistbefahrenen Autobahnen der Welt.
    • Kalifornien: Der Gouverneur ordnet eine Stay-at-Home-Order an. Unternehmen, die Unterhaltung anbieten wie Kinos, und Fitnessstudios haben zu schließen. Restaurants dürfen kein Essen im Restaurant mehr anbieten. Lebensmittelhandel und Anbieter medizinischer Produkte wurden ausgenommen. Soziale Distanzierung wird angeordnet. Auf eine Durchsetzung der Anordnung wurde zunächst noch verzichtet. Zu diesem Zeitpunkt waren in Kalifornien 675 Coronafälle bekannt und 24 Tote registriert.[485] Es war eine der ersten vergleichbaren Anordnung für einen ganzen Bundesstaat. Etwa die Hälfte der kalifornischen Bevölkerung stand aber bereits unter vergleichbaren Anordnungen lokaler Behörden.[491]

    20. März

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    Der kommissarische Leiter des Ministeriums für Innere Sicherheit Chad Wolf erklärte bei einer Pressekonferenz des Präsidenten, dass die Vereinigten Staaten Prozesse an den Landgrenzen beschleunigt habe. Alle Personen ohne einen Anspruch sich in den USA aufzuhalten, würden nun abgewiesen und umgehend nach Kanada beziehungsweise Mexiko zurückgesandt. Das schloss Asylbewerber ein.[492]

    Die Pressesprecherin von Vizepräsident Mike Pence teilte am Nachmittag mit, dass ein Mitglied des Stabs des Vizepräsident positiv auf Corona getestet worden sei. Die Person soll keinen direkten Kontakt mit Pence gehabt haben. Es wurde überlegt, ob Sicherheitsvorkehrungen eingeführt werden sollen.[493]

    • Illinois: Der Gouverneur ordnete mit einer Stay-at-Home Order die Schließung aller nicht-essentiellen Geschäftstätigkeiten an. Die Anordnung wurde bis zum 7. April datiert. Die Stadt Chicago schloss außerdem Bibliotheken und Parks.[494]

    21. März

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    • Hawaii: Gouverneur David Ige ordnete an, dass jedermann, der nach Hawaii kam, sich für 14 Tage in Quarantäne begeben musste. Der Tourismus als wichtigster Wirtschaftszweig brach zusammen. Mit der Folge einer ungefähr doppelt so hohen Arbeitslosenquote wie dem Durchschnitt der USA. Die Regelung schütze Hawaii aber auch sehr wirksam.[495]

    22. März

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    Als erster Senator wurde Rand Paul aus Kentucky positiv auf Corona getestet; er sei jedoch asymptomatisch und nur aus Vorsicht getestet worden.[496] Die Senatoren aus Utah, Mitt Romney und Mike Lee, begaben sich daraufhin ebenfalls in Quarantäne, da sie Kontakt zu ihm hatten.[497] Mehrere Senatoren kritisierten Rand Paul dafür, die Turnhalle und das Schwimmbecken des Senats genutzt zu haben, während er noch auf das Resultat des Tests wartete.[498]

    23. März

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    • New York: Andrew Cuomo unterzeichnete als Gouverneur von New York eine Executive Order, nach der medizinisches Personal und Ärzte von der Haftung für Behandlungsfehler bei COVID-19-Fällen freigestellt wurden, soweit nicht grob fahrlässig gehandelt wurde. Hierdurch sollten pensionierte Ärzte und Krankenschwestern ermutigt werden zur Coronabekämpfung wieder aktiv zu werden. Die Gesetzgebung übernahm die Regelung Anfang April 2020.[499]

    24. März

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    • New York: Der Bundesstaat hatte mit 25.665 positiven Coronatests mehr als die Hälfte aller Fälle in den Vereinigten Staaten. Der Gouverneur des Bundesstaates Andrew Cuomo appellierte in einer Fernsehansprache eindringlich an das amerikanische Volk, die Ereignisse in seinem Bundesstaat ernst zu nehmen und seinem Bundesstaat zu helfen. New York sei nur eine Art „Testfall“, wie es in den gesamten Vereinigten Staaten in den kommenden drei bis vier Wochen aussehen könne. Was sich in New York ereigne, werde sich in vielen Orten der Vereinigten Staaten ereignen. Unter Bezugnahme auf Äußerungen von Präsident Trump, dass Ausgangssperren für die Wirtschaft schädlich seien, erklärte Cuomo, dass die Amerikaner die Wahl zwischen der Bewahrung menschlichen Lebens und der Ankurbelung der Wirtschaft hätten und dass die Priorität auf der Rettung menschlichen Lebens liegen müsse. In weiteren Äußerungen erklärte der Gouverneur, dass die US-Bundesregierung auf sein Bitten hin lediglich 400 Beatmungsmaschinen zur Verfügung gestellt habe. Sein Bundesstaat verfüge über 7000 Beatmungsmaschinen, benötige aber mindestens 30.000. Im ungünstigsten Fall, so Cuomo, werde die schnelle Zunahme der Infektionen das Gesundheitssystem New Yorks lahmlegen und es würden bis zu 140.000 Krankenhausbetten benötigt.[500]

    25. März

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    26. März

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    Mit 81.321 festgestellten COVID-19-Fällen hatten die Vereinigten Staaten erstmals mehr erfasste Fälle als jedes andere Land. Es waren über tausend Todesopfer zu beklagen.[502]

    • Hawaii: Eine Anordnung des Gouverneurs trat in Kraft, dass Touristen, die nach Hawaii flogen, sich für 14 Tage in ihren Hotelzimmern in Selbstquarantäne begeben mussten.[503]

    27. März

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    Nachdem der CARES Act im US-Repräsentantenhaus angenommen worden war, unterzeichnete Trump dieses Gesetz. Der CARES Act setzte $ 2 Billionen an finanziellen Hilfen für die Wirtschaft frei. So sollte jeder Einwohner einen Stimulus-Scheck erhalten, Darlehen für vor allem kleinere Unternehmen waren vorgesehen, das Krankenversicherungssystem erhielt zusätzliche Mittel, Arbeitslosenunterstützung wurde ausgebaut für die Krise.[504]

    Präsident Trump ordnete auf Basis des Defense Production Act of 1950 an, dass General Motors Atemgeräte zu produzieren hat.[505]

    Im Gesundheitsministerium wurde im Rahmen von Vertragsverhandlungen mit Johnson & Johnson über Impfstofflieferungen eine Untersuchung der Vorzüge begonnen. Dies war der Beginn eines internen Prozesses, der zur Initiative Manhattan Project 2 (MP2) führte. MP2 wurde der Grundstein für die Operation Warp Speed der Regierung zur Corona-Impfstoffauslieferung.[506]

    • Rhode Island: Gina Raimondo, die Gouverneurin von Rhode Island, unterschrieb eine Verordnung, nach der Menschen, die aus New York einreisen, in eine polizeilich überwachte, vierzehntägige Quarantäne müssen.[507]

    28. März

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    In der Woche bis zum 28. März meldeten sich 6,6 Millionen Personen laut dem Arbeitsministerium in den Vereinigten Staaten arbeitslos. Mit den Arbeitslosen der Vorwoche addierte sich dies zu fast 10 Millionen Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote betrug damit am 28. März 9,5 %. Die Arbeitslosigkeit hatte sich damit um 3000 % im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie vervielfacht.[508]

    29. März

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    Anthony Fauci, der Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, hielt aufgrund der bisherigen Entwicklungen Millionen Infizierte und „zwischen 100.000 und 200.000 Tote“ in den Vereinigten Staaten für möglich, betonte allerdings, dass sichere Voraussagen nicht möglich seien.[509]

    • Rhode Island: Nachdem New Yorks Gouverneur Cuomo ihr mit einer Klage drohte, erweiterte die Gouverneurin von Rhode Island die Einreisebeschränkungen auf alle Bundesstaaten.[510]
    • Texas: Der texanische Gouverneur Greg Abbott verfügte, dass alle Einreisenden aus dem besonders stark vom Virus betroffenen Louisiana sich zwei Wochen Quarantäne unterziehen müssen.[511]

    30. März

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    Entgegen seinem ursprünglichen Wunsch, das Land wieder zum 12. April 2020 oder Ostern zu öffnen, verlängerte Trump die Richtlinien für soziales Distanzieren bis Ende April. Er erklärte, dass seine Regierung Testmöglichkeiten erweitert hätte. Testen sei wichtig, um das Virus zu bekämpfen, und er behauptete, dass die Vereinigten Staaten mehr testen würden als irgendein Land der Welt. Die Bundesregierung würde auch Schutzkleidung zur Verfügung stellen. Er fragte aber, warum besonders N95-Schutzmasken knapp seien. Er unterstellte, sie verschwänden durch die Hintertür. Bezüglich Beatmungsgeräten hielt er es für möglich, dass Krankenhäuser sie horten würden. Die Regierung halte 10.000 als Reserve zurück.[512]

    Der Kommandeur des Flugzeugträgers USS Theodore Roosevelt verfasste ein Schreiben an Vorgesetzte und Angehörige des Pentagons und sandte es per E-Mail. Er berichtete über einen COVID-19-Ausbruch unter den etwa 4.000 Besatzungsmitgliedern und schlug vor, das Schiff für zwei Wochen in Guam zu räumen und die Besatzung unter Quarantäne zu setzen. Die ersten drei positiven Tests waren vom 24. März. Als der Flugzeugträger am 27. März Guam erreichte, waren bereits 25 Besatzungsmitglieder positiv getestet worden. Das Schreiben wurde am folgenden Tag im San Francisco Chronicle nach einem Leak veröffentlicht.[513]

    31. März

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    Die US-Regierung entschied, die Krankenversicherungsmärkte für Obamacare nicht für Amerikaner zum Wechsel bei Versicherungen während der Pandemie zu eröffnen.[514]

    April 2020

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    Die USS Theodore Roosevelt im Oktober 2019

    Die Vereinigten Staaten nahmen im April erstmals den Platz mit den meisten Todesopfern weltweit ein und sollten diese Position in der Folge weiter halten.[515]

    Im Laufe des April kam es im Einzelhandel der USA durch die Ausgangssperren und sonstigem Rückgang der Kauflust während der Pandemie zu Rekord-Umsatzeinbrüchen um 16,4 %. Ausnahme war lediglich der Onlinehandel.[516] Nach Mitteilung des U.S. Bureau of Economic Analysis stieg die Sparquote im April auf 33 %; es war der höchste Wert, den diese Behörde seit Beginn der Kennzahlverfolgung in den 1960er-Jahren ermittelt hatte. Noch im März betrug die Sparquote lediglich 12,7 %.[517] Die Inflation ging im April im zweiten Monat in Folge wegen der gedrosselten wirtschaftlichen Aktivität zurück. Der gemeldete Anstieg des Verbraucherpreisindex betrug im Vergleich zum April des Vorjahres 0,3 Prozent - -0,8 Prozent im April allein.[518]

    1. April

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    Nachdem auf dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt mehrere Infektionsfälle bekannt geworden waren, wurde die Besatzung reduziert. Von ihr soll letztendlich während der Pandemie weniger als 1/3 der 4800 Personen Besatzung an Bord gelassen werden.[519]

    Anthony Fauci, der führende Mediziner der Regierung für Infektionskrankheiten, gab ein Interview. Er prognostizierte, dass COVID-19 100.000 bis 240.000 Todesopfer in den Vereinigten Staaten verursachen könnte. Man könne dem durch konsequente soziale Distanzierung entgegenwirken und so die Zahlen reduzieren. Vom allgemeinen Tragen von Gesichtsmasken riet Fauci ab. Masken würden vor allem benötigt von im Gesundheitswesen Tätigen und für Infizierte. Man wolle nicht, dass diesen Masken vorenthalten würden.[520] Die Prognose wurde im November 2020 übertroffen, als die Vereinigten Staaten am 18. November mehr als 250.000 Corona-Tote verzeichneten.[521]

     
    Zelt-Krankenhaus im Central Park
    • New York: Im Central Park nahm ein in Zelten untergebrachtes Feldlazarett mit 68 Betten, einschließlich 10 Betten für Intensivpflege den Betrieb auf. Das Zelt-Krankenhaus lag nahe der 5th Avenue und wurde von der christlichen Hilfsorganisation Samaritan's Purse errichtet.[522] Die Organisation wird geleitet von Franklin Graham.[523] (Fortsetzung siehe 4. Mai)
    Es traf eine russische Lieferung für New York ein. Von russischer Seite wurde die Lieferung als humanitäre Hilfe bezeichnet. Die Lieferung umfasste unter anderem 45 Beatmungsmaschinen russischer Bauart, Ausrüstung wie Handschuhe und militärische Gasmasken. Die Lieferung war zur Hälfte durch den Russian Direct Investment Fund (RDIF) finanziert, die andere Hälfte der Kosten (660.000 $) trug die amerikanische Regierung. RDIF unterliegt US-Sanktionen in der Folge der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland. Die Beatmungsgeräte erwiesen sich wegen der unterschiedlichen elektrischen Spannung in den Stromnetzen Russlands und Amerikas als unbrauchbar.[524] Eingeleitet worden war die Lieferung durch direkte Kontakte von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner zum Leiter des RDIF.[525]

    2. April

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    Auf Vorwürfe, dass die Bundesstaaten gezwungen seien, gegen die Bundesregierung und gegeneinander zu bieten, um dringend benötigte medizinische Ausrüstung zu erhalten, erwiderte Trump. Er erklärte, dass die Bundesstaaten selbst ihre Lager füllen müssten; die Bundesregierung sei nur zur Unterstützung da.[526] Auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner betonte in derselben Pressekonferenz, dass die nationalen Lager nicht für die Bundesstaaten da seien, es seien die Bestände der Bundesregierung. Die Staaten hätten eigene Lager, die Bundesregierung sei nur Hilfe. Er wurde auf die gegenteilige Darstellung auf der Website der Bundesregierung angesprochen. Die Website wurde am folgenden Tag geändert.[527]

    Die für den 13. bis 16. Juli 2020 in Milwaukee geplante Democratic National Convention 2020 zur offiziellen Wahl des demokratischen Präsidentschaftskandidaten wurde auf den 17. August verlegt. Die demokratische Parteiversammlung fand damit nur eine Woche vor dem geplanten Termin der Republican National Convention statt.[528]

    3. April

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    Strukturformel von Hydroxychloroquin.

    In der täglichen Pressekonferenz behauptete Trump, dass Bundesstaaten ohne Ausgangsbeschränkungen nicht in Gefahr von der Pandemie seien. Er überlasse es trotz Forderungen nach einer bundesweiten Ausgangssperre den Gouverneuren, tätig zu werden. Die überwiegend republikanisch regierten Staaten Arkansas, Iowa, Nebraska, North Dakota, Missouri, South Carolina, Utah, South Dakota, und Wyoming hatten zu diesem Zeitpunkt keine Ausgangsbeschränkungen.[529][530] Donald Trump erklärte ferner, dass niemand die Pandemie hätte vorhersehen können. Auf Nachfrage des Reporters Jim Acosta über Vorhersagen Trumps im Februar, dass das Virus im April verschwinden würde, erklärte Trump, er habe kein Datum genannt. Das Virus sei aber dabei zu verschwinden. Er lobte weiterhin die gegen Malaria eingesetzten Arzneien Chloroquin und Hydroxychloroquin. Insbesondere Hydroxychloroquin würde gute Ergebnisse zeigen. Auf Nachfrage eines Journalisten nach Aussagen seines Schwiegersohnes, dass die nationalen Lager „unsere“ Lager seien, erklärte der Präsident, die Bundesregierung werde medizinische Ausrüstung an die Staaten liefern.[529]

    4. April

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    An diesem Tag wurden 27.867 neue Coronafälle gemeldet, womit die Vereinigten Staaten insgesamt 305.820 Coronafälle registrierten. Es wurden 1.139 neue Todesfälle gemeldet, so dass die Gesamtzahl der Todesfälle mit Corona auf 8.291 anstieg.[531] Außer den acht republikanisch regierten Bundesstaaten Arkansas, Iowa, Nebraska, North Dakota, South Carolina, South Dakota, Utah und Wyoming hatten alle Bundesstaaten zu diesem Zeitpunkt Ausgangsbeschränkungen verhängt.[532]

    In der täglichen Pressekonferenz erklärte US-Präsident Trump, dass die härteste Woche bisher bevorstehen würde. Es würde leider zu vielen Toten kommen. Er drückte auch seine Meinung aus, dass die Maßnahmen der Wirtschaft schaden würden und dass dies nicht zugelassen werden könne. Die Medizin dürfe nicht schlimmer sein als die Krankheit. Das Land müsse sich bald wieder öffnen. Er fände es schade, dass kein Ostergottesdienst stattfinden könne.[533] Anthony Fauci betonte demgegenüber, dass die getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen würden. Deborah Birx sagte, dass die derzeitigen Hotspots New York, Houston und New Orleans nach offizieller Einschätzung den Höhepunkt in sechs bis sieben Tagen erreichen würden. Die kommenden zwei Wochen würden entscheidend sein, es sei nicht die Zeit für Einkäufe oder Besuche. Trump lobte abermals Hydroxychloroquin.[533]

    5. April

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    Am Sonntagvormittag teilte der Surgeon General Jerome Adams mit, dass die folgende Woche als Pearl-Harbor- oder 9/11-Moment betrachtet werden könne. Es würde hart werden, aber es würde auch Licht am Ende des Tunnels geben.[534] In der nachmittäglichen Corona-Task-Force-Pressekonferenz erklärt Trump, es würde nun Licht am Ende des Tunnels bestehen. In nicht allzu ferner Zukunft würden alle stolz sein auf die hervorragende Arbeit seiner Regierung.[535]

    6. April

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    Nachdem Donald Trump auf einer Pressekonferenz und in einem Tweet vom 21. März,[536] ferner am 5. April 2020 hohe Erwartungen an den Einsatz des Malariamittels Hydroxychloroquin zur Behandlung von COVID-19 geäußert hatte, nährte ein Artikel der New York Times vom 6. April 2020 Spekulationen, wonach Trump durch die Befürwortung dieses Mittels ein finanzielles Interesse verfolgen könnte.[537] Trumps Investitionen in den französischen Pharmakonzern Sanofi, der ein Hydroxychloroquin-Produkt unter dem Namen Plaquénil verkauft, wurden in der Folge aber als geringfügig bewertet.[538][539]

    • Wisconsin: Der US Supreme Court hob eine Entscheidung des 7th U.S. Circuit Court of Appeals als Berufungsgerichts auf. Das Berufungsgericht hatte eine Executive Order des Gouverneurs von Wisconsin Tony Evers zur Verlängerung der Frist für Briefwahlen in den Vorwahlen bestätigt. Der Gouverneur hatte diese Frist wegen der Gefahren für die Wähler durch COVID-19 verlängert, nachdem er das Parlament nicht von einer Verschiebung in den Mai überzeugen konnte. Der Supreme Court entschied, dass eine solche Verlängerung die Wahl grundlegend ändere und daher unzulässig sei.[540]

    7. April

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    • Wisconsin: Es fanden Vorwahlen in Wisconsin statt. Gouverneur Tony Evers hatte versucht, diese wegen der Pandemie auf Juni zu verschieben und Briefwahlmöglichkeiten auszuweiten. Republikaner hatten hiergegen geklagt und waren in zwei am Vortag gefällten Gerichtsentscheidungen erfolgreich gewesen.[541] Joe Biden gewann die Vorwahlen der Demokraten mit 62,9 %, Trump die der Republikaner mit 98,2 %.[542] Die gleichzeitig stattgefundene Wahl eines Richters am Wisconsin Supreme Court konnte die demokratische Kandidatin Jill Karofsky über den republikanischen Kandidaten für sich entscheiden. Beobachter führten dies zum einen auf eine hohe Wahlbeteiligung zurück. Diese war angefeuert worden durch den Eindruck, dass die Republikaner Wähler abschrecken wollten. Zum zweiten war eine wichtige Wählergruppe der Republikaner, ältere Wähler, wegen Gesundheitsbedenken in geringerer Zahl zur Wahl erschienen.[543]

    9. April

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    • New York: Bis zu diesem Tag wurden 159.937 Coronafälle im Bundesstaat New York registriert. Damit übertraf New York zu diesem Zeitpunkt die – nach den USA – weltweit meistbetroffenen Staaten Spanien (153.000 Fälle) und Italien (143.000 Fälle). Die Zahl der Todesfälle mit Corona in New York lag mit etwa 7.000 zu diesem Zeitpunkt dagegen deutlich unter den entsprechenden Zahlen für Spanien (15.000) und Italien (18.000). In New York wurde die Massengrabstätte auf Hart Island mit der Aushebung von weiteren Massengräbern auf die eventuelle planmäßige Nutzung im weiteren Verlauf der Pandemie vorbereitet.[544][545]

    10. April

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    Der US-Präsident kommentierte bei einem Briefing im Weißen Haus die Lage bezüglich der Pandemie in den USA:

    “I'm pretty sure we're at the top of the hill and no we're going downward. In some cases, we've already started that process.”

    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir oben auf dem Hügel sind und nein, wir gehen nach unten. In einigen Fällen haben wir diesen Prozess bereits gestartet.“

    Donald Trump[546]
    • Connecticut: Mit der Tagesmeldung von 754 Neufällen überschritt die aufgelaufene Zahl von 10.538 positiv auf Corona Getesteten in Connecticut die Schwelle von 10.000. Es wurden 68 neue Todesfälle gemeldet, womit die aufgelaufene Zahl auf 448 Todesfälle anstieg. Die Zahl der Hospitalisierungen war seit etwa einer Woche stabil und betrug 1562 Patienten.[547]
    • Michigan: Der Staat setzte auf Anordnung von Gouverneurin Gretchen Whitmer die Flaggen Michigans und die US-Flaggen auf halbmast, um Trauer für die COVID-19-Opfer in Michigan zu zeigen. Michigan verzeichnete bis zu dem Zeitpunkt 22.783 Coronafälle und 1281 Todesfälle.[548]

    11. April

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    • Louisiana: Der Bundesstaat meldete 761 Neufälle an positiv Getesteten, wodurch die Gesamtzahl mit 20.014 die Schwelle von 20.000 Fällen überschritt. Gleichzeitig kamen 51 Todesfälle mit Corona hinzu, so dass die Gesamtzahl auf 806 Todesfälle anstieg. Zudem wurden 2.067 Hospitalisierungen gemeldet.[549]

    12. April

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    Die Vereinigten Staaten lösten Italien als Land mit den meisten gemeldeten Todesfällen ab, 20.608 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt in den Vereinigten Staaten gestorben.[550]

    • South Dakota: Die Großschlachterei des Unternehmens Smithfield Foods in Sioux Falls schloss. Etwa 240 Beschäftigte der Schlachterei wurden positiv getestet. Das waren zu dem Zeitpunkt über die Hälfte aller im Bundesstaat gemeldeten Neufälle. Etwa 5 Prozent des in den Vereinigten Staaten produzierten Schweinefleisches kam von dieser Großschlachterei.[551]

    13. April

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    In der täglichen Pressekonferenz zeigte der Präsident ein Video, das die Reaktion der Regierung in günstigem Licht zeigte. Als er wegen des Zeitablaufs kritisch von Journalisten befragt wurde, beschwerte er sich über die negative Darstellung in den Medien. Schließlich nahm er für den Präsidenten in Anspruch, totale Autorität zu haben, über die Wiederöffnung des Landes zu entscheiden.[552]

    • New York: Der Bundesstaat verzeichnete den Höhepunkt der ersten COVID-19-Welle an COVID-19-Krankenhauspatienten mit 18.825 hospitalisierten COVID-19-Patienten.[553]

    14. April

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    Donald Trump nahm die Behauptung vom Vortag zurück, dass er totale Kontrolle über die Wiederöffnung habe. Er erklärte, jeder Gouverneur würde den Plan für die Öffnung seines Staates erstellen und ihm vorlegen. Er habe diesbezüglich aber noch nicht mit den Gouverneuren gesprochen. Aber letztlich würde jeder Bundesstaat selbst entscheiden. Er sagte, dass 20 Staaten bereit seien, die Beschränkungen wegen der Pandemie zurückzuschrauben. Die Regierung werde Richtlinien erstellen. Er werde ein Komitee zur Wiedereröffnung zusammenstellen und las die Namen von 200 Personen vor, die er im Komitee haben wollte. Jared Kushner und Ivanka Trump sollten der Gruppe nicht angehören.[554]

    • New York: Die Stadt New York City fügte 3.778 wahrscheinliche COVID-19-Tote zu ihrer Statistik hinzu, wodurch die Zahl an Todesfällen mit Corona auf über 10.000 anstieg, im gesamten Bundesstaat New York auf über 11.000. Es handelte sich hierbei insbesondere um Menschen, die zuhause verstarben und Anzeichen aufwiesen, die eine Infektion wahrscheinlich machten. Da diese Fälle aber nicht diagnostiziert wurden, tauchen sie in den offiziellen Statistiken der Vereinigten Staaten nicht auf.[555] Gleichzeitig berichtete der Staat einen Anstieg der positiven Testfälle um 7.177, womit die aufgelaufene Zahl auf 202.208 und damit über die Schwelle von 200.000 Fällen anstieg. Auf New York City entfielen davon 110.465 Fälle. Auf den Einzeltag bezogen kamen rechnerisch 40,5 % der PCR-Tests positiv zurück. Ein Rückgang bei Todesfällen und Hospitalisierungen deutete aber das Erreichen eines Plateaus an.[556]

    15. April

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Mittwoch 2.603 Todesfälle in Verbindung zu COVID-19. Dies war ein vorläufiger Höchstwert, der erst am 2. Dezember wieder übertroffen werden sollte.[557] Es wurden über 636.000 COVID-19-Fälle in den Vereinigten Staaten seit Beginn der Pandemie gemeldet und über 28.000 Todesfälle.[558]

    Präsident Trump kündigte auf der täglichen Pressekonferenz der Coronavirus Task Force für den folgenden Tag Richtlinien zur Wiederöffnung der Wirtschaft an. Er erklärte er habe die absolute Autorität in dieser Frage, wolle diese aber an die Bundesstaaten delegieren. Der Präsident sagte, dass einige Bundesstaaten vor dem 1. Mai in der Lage sein würden, wieder zu öffnen, die meisten Staaten aber zu diesem Zeitpunkt. Amerika werde ein Come Back Kid sein.[559]

    • Maryland: Gouverneur Larry Hogan ordnete an, dass die Bewohner Marylands Gesichtsmasken tragen müssen, wenn sie Geschäfte betreten oder den öffentlichen Personenverkehr, einschließlich Uber oder Lyft, benutzten.[560]
    • Michigan: In der Hauptstadt des Bundesstaates Lansing begannen Proteste gegen die von Gouverneurin Gretchen Whitmer angeordnete Anordnung zuhause zu bleiben. Protestierende mit Pro-Trump-Symbolen blockierten den Autoverkehr in der Staatshauptstadt.[561]
    • New York: Gouverneur Andrew Cuomo erließ eine Executive Order, nach der man in seinem Bundesstaat eine Gesichtsbedeckung zu tragen habe, wenn man sich in der Öffentlichkeit nicht distanzieren könne.[562]

    16. April

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    Präsident Trump stellte unter dem Titel Opening Up America Again[563] Richtlinien zur Wiederöffnung der Wirtschaft und des Landes vor. Der Plan sah drei Phasen zur schrittweisen Öffnung vor und verzichtet auf Vorgaben zu umfassenden Tests. Trump erklärte, dass die Gouverneure die Entscheidungen treffen würden. Falls sie wollen, könnten sie zum 1. Mai eröffnen.[564]

    17. April

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    Liberate-Minnesota-Protest an der Dienstwohnung des Gouverneurs

    Um 11:19 Uhr Ostküstenzeit strahlte der Sender Fox einen Beitrag über kleinere Proteste gegen Quarantänemaßnahmen in den Bundesstaaten Michigan, Minnesota und Virginia aus. In dem Beitrag kam ein Vertreter einer Gruppe „Liberate Minnesota“ zu Wort. Einige Minuten später verfasste Donald Trump auf Twitter drei Tweets mit den Mitteilungen „LIBERATE MINNESOTA!“, „LIBERATE MICHIGAN!“ und „LIBERATE VIRGINIA“.[565] Es handelte sich um einige Proteste in mehreren Bundesstaaten, die zumeist auf Facebook organisiert wurden und Personen u. a. aus dem Impfgegner-, Milizenbewegungs- und Regierungsgegner-Umfeld sowie rechtskonservative Christen anzogen. Trumps Tweets befeuerten diese Proteste.[566] Später an diesem Tag äußerte Trump, dass einige Maßnahmen der Gouverneure zu weit gehen würden. Kritiker sahen dies als Beginn einer Strategie, die Schuld an der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage auf Politiker der Demokraten umzulenken.[567]

    • Indiana: Es wurden 642 Fälle und 42 COVID-19-Tote seit dem Vortag verzeichnet. Das brachte Indiana zu 10.154 nachgewiesenen Coronafällen und 519 Todesfällen.[568]

    18. April

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    Der Schwiegersohn und Berater des Präsidenten Jared Kushner gab dem Journalisten Bob Woodward ein Interview für dessen Buch Rage. Die Aufzeichnungen des Interviews wurden am 28. Oktober 2020 nach erscheinen des Buches veröffentlicht. Kushner erklärte gegenüber Woodward, dass die Vereinigten Staaten zu diesem Zeitpunkt nach der Panik-Phase und der Schmerz-Phase der Pandemie nun in die Rückkehr-Phase eintrete. Es werde zwar noch Schmerz geben, aber der Präsident habe Regeln aufgestellt, damit man zurück zur Arbeit gehe.[569] Die Regierung habe insofern die Kontrolle von den Doktoren zurückbekommen, in dem Sinne, dass man wiederöffne. Er sagte auch in dem Interview, dass die Bundesregierung nicht das Testen und die Regeln verantworten solle. Das soll bei den Gouverneuren sein. Trump habe es so eingerichtet, dass er die Wiederöffnung für sich habe und nicht die Gouverneure, denn die Öffnung werde sehr populär werden.[570]

    • Kalifornien: In der Stadt Huntington Beach demonstrierten etwa 200 Menschen gegen Quarantänemaßnahmen und für eine Wiederöffnung. Zum Teil drückten sie Unterstützung für Trump aus.[571]
     
    Das Gefängnis im Marion County.
    • Ohio: An diesem Tag wurden 1.115 neue Coronafälle gemeldet, wovon 555 aus dem Gefängnis im Marion County stammten. Die aufgelaufene Fallzahl überschritt mit 10.222 erstmals die Schwelle von 10.000 Fällen. Die aufgelaufene Zahl an Todesfällen stieg von 418 auf 451.[572]

    19. April

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    In den Bundesstaaten Colorado, Tennessee, Illinois, Florida und Washington kam es zu Demonstrationen gegen Ausgangsbeschränkungen. Präsident Trump bezeichnete die Demonstranten als großartige Leute.[573] Der Präsident präsentierte in seiner täglichen Pressekonferenz eine Vorhersage, nach der die Ansteckungen vergleichbar schnell fallen würden, wie sie anstiegen. Nach diesem Modell der University of Washington sei mit einer Zahl von 50.000 bis 60.000 Todesfällen durch die COVID-19-Pandemie in den USA zu rechnen. Kritiker hielten die Zahlen für zu rosig; das Modell berücksichtige einige Eigenschaften des Virus nicht ausreichend. Die Regierung neige dazu, lediglich die positivsten Projektionen zur Kenntnis zu nehmen.[574]

    • Kalifornien: Im Ventura County wurden die Anordnungen zuhause zu bleiben (Stay at Home Orders) bis zum 15. Mai 2020 verlängert, aber auch gelockert. Menschenansammlungen bis zu fünf Personen wurden nun ab Sonntag erlaubt, bestimmte Gewerbe mit weniger als zehn Angestellten konnten wieder öffnen. Das betraf etwa Fahrzeug- und Fahrradhändler sowie Golf­anlagen.[575]
    • Washington: Der Bundesstaat Washington rief 12.000 Test-Kits wegen möglicher Verunreinigungen zurück.[576]

    20. April

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    21. April

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    Präsident Trump kündigte an, die Einwanderung in die USA vorläufig auszusetzen. Einreisen waren bereits zuvor weitgehend unterbunden worden.[578]

    • Connecticut: Mit einer Tagesmeldung von 545 neuen Coronafällen stieg die aufgelaufene Zahl mit 20.360 über die Schwelle von 20.000 bestätigten Fällen. Es wurden 92 Todesfälle mit Corona berichtet, was eine aufgelaufene Zahl von 1.423 Todesfällen ergab. An diesem Tag wurden 1.949 Erkrankte in Krankenhäusern behandelt. Connecticut war zu dem Zeitpunkt sowohl bei Todesfällen als auch bei Pro-Kopf-Fällen unter den fünf am meisten betroffenen Staaten.[579]
    • Missouri: Attorney General Eric Schmitt reichte für den Bundesstaat Missouri eine Klage gegen die Volksrepublik China, die Kommunistische Partei Chinas, zwei chinesische Ministerien und andere ein. Die Beklagten hätten den Ausbruch der Pandemie verschuldet, so die Klageschrift vor einem Bundesgericht.[580]

    23. April

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    Präsident Trump während der Pressekonferenz vom 23. April 2020 über UV-Licht und Desinfektionsmittel

    Während einer Pressekonferenz im Weißen Haus spekulierte US-Präsident Trump, ob durch eine Injektion von Desinfektionsmitteln das Virus medizinisch bekämpft werden könnte.[581]

    “And then I see the disinfectant, where it knocks it out in a minute. One minute. And is there a way we can do something like that, by injection inside […] So, that, you’re going to have to use medical doctors with. But it sounds — it sounds interesting to me.”

    „Und dann sehe ich noch die Desinfektionsmittel, mit denen das Virus in einer Minute ausgeschaltet wird. Eine Minute. Und ob es einen Weg gibt, mit dem wir so etwas in der Art machen können – durch eine inwendige Injektion […] Ja, dafür muss man Ärzte konsultieren. Aber es klingt – es klingt interessant für mich.“

    Donald Trump: Briefing im Weißen Haus am 23. April 2020[582]

    Anthony Fauci erklärte in einem Interview zwei Jahre später, dass er an dem Tag ausnahmsweise nicht bei Trump gestanden hätte, da er beim vorherigen Briefing des Präsidenten das Gefühl entwickelt habe, dass dieser Auftritt nicht gut verlaufen würde.[583]

    24. April

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    Wegen der Äußerungen des Präsidenten am Vortag rieten Vertreter des Department of Homeland Security, der Environmental Protection Agency und Mediziner strikt von der Behandlung von COVID-19 mit Desinfektionsmitteln ab. Führende Hersteller von Desinfektionsmitteln erklärten, dass ihre Produkte dazu ungeeignet seien, im menschlichen Körper eingesetzt zu werden. Trump behauptete, er sei sarkastisch gewesen, als er den inneren Einsatz von Desinfektionsmitteln vorschlug.[584]

    Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) veröffentlichte eine Warnung bezüglich der Behandlung von COVID-19-Patienten mit Hydroxychloroquin und mit Chloroquin. Die FDA wies auf die erheblichen Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen hin.[585]

    • Georgia: Gouverneur Brian Kemp erlaubte für den 24. April einigen Geschäften, wieder zu öffnen. Dies betraf Fitnessstudios, Tätowierer, Friseure und Kegelbahnen.[586][587]
    • Massachusetts: Der Staat überschritt die Grenze von 50.000 nachgewiesenen Fällen, als von Donnerstag, dem 23. April bis zum Abend des 24. Aprils die registrierten Fälle von 46.023 auf 50.969 anstiegen. Zugleich wurde ein Anstieg von 2.360 Corona-Toten auf 2.556 gemeldet.[588]
    • New Jersey: Gouverneur Phil Murphy teilte mit, dass in New Jersey nun 102.196 COVID-19-Erkrankungen gemeldet seien. Der Staat hatte damit über 100.000 Fälle. Seit dem Vortag waren 3.047 Fälle hinzugekommen. 253 Menschen waren in den letzten 24 Stunden in New Jersey verstorben, was die Sterberate auf 5.617 brachte.[589]

    25. April

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    • Kalifornien: Am Freitag, dem 25. April 2020 versammelten sich etwa 50.000 Personen an den Stränden in Huntington Beach und Newport Beach im Orange County. Die Strände im Orange County waren die einzigen noch offenen in Kalifornien, alle anderen Countys hatten Strände geschlossen.[590] Über das gesamte Wochenende sollten etwa 80.000 Personen diese Strände während der Hitzewelle an diesem Wochenende aufsuchen.[591] (Fortsetzung siehe 29. April)

    26. April

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    Die USNS Comfort beim Anlaufen von New York
    • New York: Das Hospitalschiff USNS Comfort im Hafen von New York entließ den letzten COVID-19-Patienten, den es zur Entlastung der Krankenhäuser in New York aufgenommen hatte. Es sollte später in seinen Heimathafen zurückkehren.[592]

    27. April

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    Geschlossene Schule in Kalifornien

    Bei der täglichen Pressekonferenz schätzte Präsident Trump, dass die Pandemie in den Vereinigten Staaten 60.000 bis 70.000 Tote fordern würde, was deutlich weniger als ursprünglich für möglich gehaltene 2,2 Millionen Tote seien. Er korrigierte damit die Vorhersagen seiner Regierung vom 19. April (50.000 bis 60.000) nach oben.[593] Er forderte die Bundesstaaten auf, Schulen möglichst bald zu öffnen. Es sei nach Trump nicht schwer, da seiner Ansicht nach Kinder gut mit Infektionen umgehen würden. Es galt aber als unwahrscheinlich, dass Schulen vor dem Schuljahr 2020/2021 im Herbst den normalen Betrieb aufnehmen werden.[594]

    28. April

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    US-Präsident Donald Trump erklärte mit einer Executive Order auf Basis des Defense Production Act Fleischverpackungsunternehmen zur kritischen Infrastruktur und ordnete die Wiedereröffnung an. 22 dieser Betriebe hatten wegen gehäufter COVID-19-Fälle schließen müssen. Die Fleischverarbeitungsindustrie war zu einem Cluster der Seuche geworden. Um aber Engpässe in der Nahrungsversorgung zu vermeiden, wurde gleichwohl die Offenhaltung angeordnet.[595] Ein Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses kam 2022 zum Ergebnis, dass die Behauptung der Fleischverpackungsindustrie von drohenden Engpässen kaum auf Fakten beruht habe.[596]

    Die Veranstalter der Oscars gaben bekannt, dass es wegen der Pandemie zu Regeländerungen für die Oscarverleihung 2021 kam. Um die Schließung der Kinos zu berücksichtigen, sollen auch gestreamte Filme unter gewissen Umständen zugelassen werden.[597]

    • Tennessee: An diesem Tage meldeten die Behörden Tennessees 10.052 COVID-19-Fälle und 188 Todesopfer nach 161.928 Tests. Der Staat überschritt damit 10.000 Fälle.[598]

    29. April

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    • Illinois: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 50.000 Fälle. Es waren 2253 COVID-19-Neuerkrankungen und neue 92 Todesfälle registriert worden. Die Anzahl der positiv in Illinois getesteten Personen erhöhte sich damit auf 50.355 Fälle und 2215 Tote.[599]
    • Kalifornien: Der Gouverneur von Kalifornien verfügte die Schließung der noch offenen Strände im Orange County wegen der Besorgnis über Ansteckungsgefahren. Er hatte noch am Vortag gewarnt, dass das Virus nicht stoppe nur wegen schönen Wetters.[591] (Fortsetzung siehe 2. Mai)
    • Michigan: Ein Gericht des Staates Michigan wies eine Klage gegen die Maßnahmen der Gouverneurin Gretchen Whitmer ab und erklärte den Lock-Down für verfassungsgemäß.[600]

    30. April

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    • Kalifornien: Der Westküsten-Staat verzeichnete 50.261 Infizierte und 2032 Todesopfer. Damit durchbrach Kalifornien sowohl die Grenze von 50.000 Coronaerkrankten als auch die von 2000 Verstorbenen.[601]
    • Michigan: Bewaffnete Demonstranten drangen in das Gebäude des Michigan State Capitol ein. Gleichzeitig beriet das von Republikanern beherrschte Parlament über den Antrag der demokratischen Gouverneurin Whitmer und sollte den Antrag abweisen. Die Demonstranten versuchten in den Plenarsaal einzudringen, wurden aber von Polizisten und dem Sicherheitsdienst des Parlaments gestoppt. Sie forderten die Öffnung der Wirtschaft zum 1. Mai. Die Gouverneurin erklärte, sie brauche nicht die Zustimmung des Parlaments und verlängerte ihre Anordnungen bis zum 15. Mai 2020.[600]
    • North Carolina: In 98 der Countys von North Carolina waren zusammen 10.509 Erkrankungen und 378 Todesfälle erfasst worden. Der Bundesstaat hatte damit erstmals über 10.000 COVID-19-Erkrankungen ermittelt. Das Repräsentantenhaus des Staates stimmte für die House Bill 1043 Pandemic Response Act, die $1,7 Mrd. an Mitteln für das Auffangen von COVID-19-Folgen bereitstellen soll.[602]

    Mai 2020

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    Der Mai war von der zunehmenden Wiederöffnung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens in den Vereinigten Staaten geprägt. Jeder Staat öffnete sich dabei nach eigenen Plänen in unterschiedlich schnellen Schritten.[587] Bis Ende Mai hatten sich mehr als 42,6 Millionen US-Amerikaner seit Beginn der Corona-Krise arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 20 %. Die Neuanmeldungen in der letzten Maiwoche betrugen mit 1,877 Millionen erstmals seit Mitte März weniger als 2 Millionen. Die auf einer Höhe von 21,5 Millionen verharrenden Zahlen der andauernden Anträge (Continuing Claims) deuten an, dass die Rückkehr von Arbeitslosen auf den Arbeitsmarkt langsamer erfolgte als erwartet.[603] 722 Unternehmen mussten Insolvenz anmelden, eine Zunahme um 48 % im Vergleich zum Vorjahr.[604] Der Einzelhandel verzeichnete einen 17,7%-Zuwachs im Vergleich zum Vormonat, als die Geschäfte wiedereröffnen konnten.[605]

     
    Protest in Florida gegen die Öffnung der Strände

    Freitag, den 1. Mai 2020 starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den USA 2.349 Personen an COVID-19. Das CDC wies 2.909 Corona-Todesfälle für diese 24 Stunden aus. Es war der bis dahin tödlichste Tag während der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten. Gleichwohl wurde mindestens in den zehn Bundesstaaten Colorado, Delaware, Florida, Illinois, Kalifornien, New Jersey, New Mexico, New York, Tennessee und Washington für eine Öffnung demonstriert.[606]

    Die Food and Drug Administration erteilte nach Mitteilung von Donald J. Trump eine Notfallgenehmigung für die Behandlung mit Remdesivir bei COVID-19.[607]

    • Arkansas: Asa Hutchinson ließ die State Parks begrenzt wiedereröffnen. Die Vermietung von Ferienhäusern und Campingplätzen war wieder möglich, aber nur für Einwohner des Bundesstaates. In Arkansas war keine Ausgangssperre (Stay at Home Order) erlassen worden.[587]
    • Hawaii: Der Gouverneur David Ige ließ unter Auflagen Blumengeschäfte wieder öffnen.[587]
    • Idaho: Gottesdienste, der Betrieb von Kindertagesstätten und Jugendaktivitäten wurden wieder zulässig.[587]
    • Iowa: Per Proklamation des Gouverneurs konnten Einkaufszentren, Restaurants und Rennstrecken mit Ausnahme von Pferde- und Hunderennstrecken wieder öffnen. Soweit der jeweilige County den Einzelhandel zuließ, konnten Geschäfte mit 50 Prozent der rechtlich zuvor zulässigen Kapazität den Betrieb wieder aufnehmen. Die Countys Allamakee, Benton, Black Hawk, Bremer, Dallas, Des Moines, Dubuque, Fayette, Henry, Iowa, Jasper, Johnson, Linn, Louisa, Marshall, Muscatine, Polk, Poweshiek, Scott, Tama, Washington, und Woodbury County ließen den Einzelhandel nicht zu.[587]
    • Louisiana: Restaurants wurde erlaubt, Essen zum Mitnehmen anzubieten; für Gäste wurde Essen auf Außenflächen zulässig. Einzelhändlern wurde erlaubt, Waren gegen Abholung von der Straße anzubieten.[587]
    • Michigan: Gouverneurin Whitmer kündigte einen Öffnungsplan für Tätigkeiten mit geringerem Risiko, wie Grundstückshandel, Bauarbeiten und Tätigkeiten im Außenbereich, für den 4. Mai an.[587]
    Ein Mitarbeiter eines Geschäfts in Flint wurde erschossen. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung mit einer Frau zwanzig Minuten zuvor, der der Eintritt ohne Maske verwehrt worden war.[608] Drei an der Tat beteiligte wurden am 17. Januar 2023 zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.
    • Nevada: Gouverneur Steve Sisolak genehmigte Verkauf bei Abholung von der Straße. Drive-in-Gottesdienste wurden erlaubt.[587]
    • New Mexico: Ab 8:00 Uhr Ortszeit durften nicht essentielle Geschäfte Straßenverkauf und Lieferungen anbieten. Waffenhändler durften nach Terminvereinbarung verkaufen, State Parks nach Terminvereinbarung besucht werden. Bestimmte Dienstleistungen für Haustiere können genehmigt werden.[587]
    • Ohio: Phase 1 von Gouverneur Mike DeWines Wiederöffnungsplan trat in Kraft. Krankenhausbehandlungen und andere medizinische Dienstleistungen wurden wieder zugelassen, solange es nicht zu Übernachtungen kommt.[587]
    • Oklahoma: In dem Staat ohne verhängte Ausgangssperre wurden nun alle geschäftlichen Tätigkeiten erlaubt, solange Regeln der räumlichen Distanzierung und Sanitär- und Hygienevorschriften eingehalten werden.[587]

    Die Band Rage Against the Machine verschob ihre für den Sommer geplante Wiedervereinigungstour auf den Sommer des folgenden Jahres.[609] (Fortsetzung: 20. April 2021)

     
    Demonstration in Huntington Beach gegen die Schließung der Strände
    • Kalifornien: Die Städte Dana Point, Newport Beach und Huntington Beach hatten vor Gericht beantragt, die Schließungsverfügung von Gouverneur Newsom vom 29. April für die Strände in Orange County aufzuheben. Das Gericht wies diesen Antrag ab. Tausende protestierten gegen die Schließungsverfügung und die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Kalifornien generell an den nun geschlossenen Stränden. Der Pacific Coast Highway wurde zeitweise blockiert. Auch in der Hauptstadt des Bundesstaates Sacramento kam es zu Protesten.[591]
     
    Trump beim „Virtual Townhall“ im Lincoln Memorial

    Bei einem für Fox News gegebenen Interview im Townhall-Format im Lincoln Memorial erklärte Trump, dass das Virus 75.000, 80.000 oder 100.000 Todesopfer fordern könne. Ohne die Maßnahmen hätten es mindestens 2,2 Millionen Todesopfer sein können. Er drückte die Meinung aus, dass das Land sich trotzdem wieder öffnen müsse. Er äußerte die Ansicht, dass das Virus wieder verschwinden werde, auch wenn es vielleicht wieder zurückkommen könne. Trump räumte ein, dass er am 23. Januar 2020 über das Eindringen des Virus in die USA von den Geheimdiensten informiert worden sei, das sei aber in einem Ton geschehen, als ob es keine große Sache sei. Er habe ja am 30. Januar 2020 Reisebeschränkungen für China verhängt.[20]

    Der Vorstandsvorsitzende von Gilead Sciences teilte mit, dass das Arzneimittel Remdesivir Ärzten und Patienten im Laufe der Woche zur Verfügung stehen werde.[610]

    • Indiana: Das Gesundheitsministerium meldete erstmals mehr als 20.000 COVID-19-Erkrankungen. Nach einem Anstieg um 574 vom Vortag verzeichnete Indiana 20.507 Corona-Fälle. Das war der geringste Pro-Tag-Anstieg seit dem 22. April 2020. Das Ministerium wies darauf hin, dass die realen Zahlen erheblich höher sein könnten. Der Staat verzeichnete 1.151 COVID-19-Tote, nach 1.132 am Vortag.[611]
    • New York: Das Zelt-Krankenhaus im Central Park in New York City nahm ab diesem Tag keine neuen Patienten an. Grund hierfür war, dass die Krankenhäuser nicht mehr überlastet waren.[612]
    • North Carolina: Gouverneur Ray Cooper unterzeichnete die Senate Bill 704, ein Gesetz des Bundesstaates North Carolina. In diesem Gesetz wurden alle in den Notstandsanordnungen des Gouverneurs als „essentiell“ eingestufte Wesensheiten von deliktischen Entschädigungsansprüchen aus COVID-19-Infektionen freigestellt. Ausdrücklich ausgenommen wurden strafrechtliche Ermittlungen, Maßnahmen der Verwaltung, und arbeitsrechtliche Schadensersatzansprüche. Die Haftungsfreistellung galt nicht für Fälle von grober Fahrlässigkeit, Leichtfertigkeit oder Vorsatz.[613]
    • Ohio: Es wurden 20.474 COVID-19-Fälle in Ohio und 560 Fälle seit dem Vortag registriert. Der Gouverneur Mike DeWine erklärte die Daten zu einem wichtigen Maßstab, da Ohio sich öffne. Die Gesundheitsbehörden des Staates räumten ein, sie seien zu Beginn der Pandemie zu nachlässig mit Tests gewesen. Ohio teste nun mit einer Rate von 6000 Tests pro Tag.[614] Ohio beklagte 1056 COVID-19-Tote. 3809 Erkrankte lagen in Krankenhäusern, 1090 davon auf Intensivstationen.[615]
    • Pennsylvania: Es wurden 825 Neuinfektionen registriert, die geringste Zahl seit dem 31. März. Allerdings überschritt der Bundesstaat damit die Marke von 50.000 und hatte 50.092 Erkrankungen registriert. 2.458 Einwohner Pennsylvanias waren an der Krankheit gestorben, die überwiegende Mehrzahl im Zusammenhang mit Altersheimen.[616]
    • Utah: Gouverneur Gary Herbert fertigte SB 3007 als Gesetz aus. Das Gesetz schützte jede Person oder Grundeigentum gegen Schadensersatzansprüche aus Kontakten mit dem SARS-CoV-Virus. Ausgenommen wurden grobe Fahrlässigkeit, bewusste Fahrlässigkeit und Vorsatz.[613]

    Mike Pence erklärte gegenüber Journalisten, dass die Task-Force wegen der enormen Fortschritte innerhalb des kommenden Monats aufgelöst werden könne. Die Anzahl der registrierten Todesopfer durch COVID-19 in den USA überschritt an demselben Tag 70.000 bei 1,2 Millionen bestätigter Fälle.[617] Auch der Präsident erklärte in der täglichen nachmittäglichen Pressekonferenz, dass er die Corona Task Force auslaufen lassen wolle. Die Arbeit solle durch eine Gruppe ersetzt werden, die sich auf die Wiederöffnung konzentrieren könne. Als Begründung gab Trump an, dass man das Land nicht fünf Jahre geschlossen halten könne.[618]

    • Iowa: Es wurden in Iowa 10.111 COVID-19-Erkrankungen festgestellt, 408 mehr als am Vortag. 407 Patienten wurden zu diesem Zeitpunkt in Krankenhäusern mit einer Corona-Infektion behandelt, 40 waren innerhalb der letzten 24 Stunden eingeliefert worden. 152 Patienten lagen auf Intensivstationen und 94 mussten künstlich beatmet werden. 19 Iowaner waren seit dem Vortag verstorben, womit Iowa 207 Tote beklagte.[619]
    • Virginia: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 20.000 Coronafälle. 20.256 COVID-19-Fälle waren registriert worden, 19.357 waren bestätigt und 899 Fälle wahrscheinlich. Virginia beklagte zu dem Zeitpunkt 713 COVID-19-Todesopfer.[620]

    Nachdem Berichte bekannt wurden, dass die strategischen nationalen Lager nicht über ausreichende Mengen an medizinischer Ausrüstung verfügten, warf Präsident Trump seinem Vorgänger Barack Obama vor, dass er die Lager nach der Schweinegrippe-Pandemie nicht wieder aufgefüllt habe.[621] Trump erklärte außerdem an diesem Tag, dass er auch während der Pandemie das Ziel verfolge, Obamacare vollständig abzuschaffen. Die Task-Force werde entgegen den Äußerungen des Vizepräsidenten vom Vortag unbegrenzt weiter tätig bleiben.[622]

    Die Vereinigten Staaten erreichten mit 2611 COVID-19-bedingten Todesfällen einen vorläufigen Höchstwert an Opferzahlen an einem Tag.[623]

    • Connecticut: Es wurden 30.621 Erkrankungen mit COVID-19 gemeldet, 648 mehr als am Vortag. Connecticut überschritt damit die Grenze von 30.000 Fällen. 2.633 Tote waren registriert worden. 1.500 Personen mussten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden, 77 mehr als am Vortag. Das war zum ersten Mal seit beinahe zwei Wochen, dass Hospitalisierungen nicht rückläufig waren.[624]
    • Louisiana: Der Bundesstaat meldete 30.399 Erkrankungen und hatte damit erstmals mehr als 30.000 COVID-19-Infizierungen gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt waren 2.094 Personen in Louisiana verstorben.[625]

    Es wurde bekannt, dass ein Bediensteter im Weißen Haus positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Tests im Umfeld des Präsidenten wurden daraufhin verstärkt.[626]

    • Oregon: Im Namen der Peoples Church in Salem und neun anderer Kirchen in Oregon reichte das in Kalifornien beheimatete Pacific Justice Institute Klage gegen die COVID-19-Regelungen von Gouverneurin Kate Brown vor dem Baker County Circuit Court ein. Die Kläger machten die Verletzung der Religionsfreiheit geltend.[627]

    Die offizielle Anzahl der an COVID-19 in den Vereinigten Staaten gestorbener Personen überschritt 75.000.[628]

    Es wurde bekannt, dass Katie Miller, die Pressesprecherin von Vizepräsident Mike Pence, positiv auf das Coronavirus getestet wurde.[629] (Fortsetzung siehe 26. Mai)

    • Arizona: Das Arizona Department of Health Services meldete am Morgen 10.526 COVID-19-Fälle, ein Anstieg um 581. 517 Menschen waren in Arizona an COVID-19 verstorben, eine Zunahme um 67 Verstorbene. 119.907 Coronavirus-Tests waren durchgeführt worden, 7,4 % waren positiv.[630]
    • Kalifornien: Der Gouverneur von Kalifornien unterzeichnete eine Executive Order, dass Stimmzettel für eine Briefwahl (Mail-in Ballot) an alle in Kalifornien registrierten Wähler geschickt werden. Begründet wurde dies mit der Besorgnis um Ansteckungsgefahren bei der Wahl im November.[631] (Fortsetzung: 25. Mai)
    Los Angeles County meldete 30.200 COVID-19-Fälle, ein Anstieg um 883. Das County meldete außerdem 1.468 Tote (+51).[632]
    • Minnesota: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 10.000 COVID-19-Fälle. Seit dem Vortag war die Anzahl angesteckter und erfasster Personen um 723 auf 10.088 angestiegen. Die Gesundheitsbehörden wiesen aber darauf hin, dass die reale Anzahl Betroffener höher sein könne, da noch nicht genügend getestet werde. Minnesota hatte bis zum 8. Mai 2020 534 COVID-19-Tote zu beklagen.[633]
    • South Dakota: Gouverneurin Kristi Noem stellte ein Ultimatum an die Sioux der Pine Ridge Reservation und der Cheyenne River Reservation. Die Sioux hatten Straßensperren errichtet, um Reservatsangehörige vor der Virusinfektion zu schützen. Sie sollten die Straßensperren umgehend beseitigen. Von Seiten der Indianer wurde erklärt, sie hätten die Kontrollen errichtet, um die Sioux vor dem Schicksal der Navajo zu schützen. Sie sähen nicht, dass der Staat South Dakota Maßnahmen gegen die Pandemie träfe. Im Übrigen beriefen sie sich auf ihre Autonomie.[634]

    Drei Mitglieder der Corona-Task-Force des Präsidenten begaben sich nach Kontakt mit einem COVID-19-Fall im Weißen Haus in eine 14-tägige Selbstquarantäne. Anthony Fauci wurde negativ getestet und begann eine modifizierte Selbstisolierung, bei der er größtenteils im Heimbüro arbeitet. Stephen Hahn als Kommissar der Food and Drug Administration wurde ebenfalls negativ getestet. Robert Redfield zeigte keine Symptome.[635]

     
    Drive-in-Gottesdienst zum Muttertag in Lakewood (Colorado)

    Mike Pence ließ diesen Sonntag bekanntgeben, dass er sich nicht in Selbstisolierung begeben würde – trotz der Erkrankung seiner Mitarbeiterin am Freitag, den 8. Mai 2020. Er werde auf medizinischen Rat hören, aber am Montag zur Arbeit im Weißen Haus erscheinen.[636]

    Die Zahl der als an COVID-19 verstorben registrierten Personen in den USA überschreitet 80.000.[638]

    • Alabama: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 10.000 identifizierte COVID-19-Erkrankungen. Alabama hatte 10.009 Fälle registriert und 401 Tote zu beklagen.[639]
    • Wisconsin: Der 10.000ste Coronafall wurde in Wisconsin registriert, seit am 5. Februar in Dane County die erste Erkrankung an COVID-19 in diesem Staat festgestellt wurde. Es wurden 10.219 Erkrankungen erfasst, 280 mehr als am Vortag. Bis zum 11. Mai 2020 waren 398 Personen verstorben.[640]

    Es fand eine Anhörung des Senatsausschusses für Gesundheit statt. Der Vorsitzende des Ausschusses Lamar Alexander und drei der Angehörten befanden sich in verschiedenen Formen der Selbstisolierung nach Kontakten mit Infizierten. Die Anhörung wurde größtenteils als Videokonferenz abgehalten. Die im Anhörungsraum anwesenden Senatoren achteten auf Abstand und trugen teilweise Gesichtsmasken. Angehört wurden Angehörige der Corona Task Force des Präsidenten. Anthony Fauci erklärte, dass er besorgt sei über zu frühe Wiederöffnungen von Staaten, die die Vorgaben in den CDC-Vorgaben nicht erfüllen. Dies könne zu Anstiegen führen, die sich zu unkontrollierbaren Ausbrüchen ausweiten könnten. Dies würde zur paradoxen Situation führen, dass diese Gebiete weiter zurückgeworfen würden. Er bezweifelte, dass zum Beginn des neuen Schuljahrs ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde.[641]

    • Colorado: Es wurden 20.157 Erkrankungen, 3.695 Hospitalisierungen und 1.009 COVID-19-Tote in Colorado gemeldet.[642] Der Bundesstaat überschritt damit etwa zwei Monate nach dem ersten registrierten Coronafall in dem Bundesstaat sowohl die Marke von 20.000 Fällen als auch die von 1000 Toten.[643]
    • Missouri: Der Bundesstaat überschritt sowohl 10.000 COVID-19-Fälle als auch 500 Todesfälle. Es waren seit dem Vortag 88 Fälle in Laboratorien bestätigt worden und 36 Einwohner an der Krankheit gestorben. Damit hatte Missouri 10.006 Krankheitsfälle und 524 Todesopfer der Pandemie.[644]
    • Wisconsin: Der Wisconsin Supreme Court als höchstes Gericht des Bundesstaates hebt die Anordnungen des Gouverneurs Tony Evers größtenteils auf. Lediglich die Schließung der Schulen wurde belassen. Die 4:3-Entscheidung traf unmittelbar in Kraft.[645] Unmittelbar nach der Entscheidung öffneten Bars und Restaurants, was Wisconsin zum ersten Staat machte, der Gaststättenbesuch ohne Auflagen möglich machte.[646] Der Staat mit 5,82 Millionen Einwohnern war zu diesem Zeitpunkt mit knapp 11.000 Fällen und 421 Todesfällen nicht besonders stark betroffen.[647] (Fortsetzung siehe 28. Mai)

    Das Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten berichtete am 14. Mai 2020, dass sich in der Vorwoche 2,981 Millionen Personen zusätzlich arbeitslos gemeldet hätten. Dies brachte die Zahl der in der Coronakrise gemeldeten Arbeitslosen auf 36,5 Millionen. Die Arbeitslosenquote betrug damit 15,7 Prozent.[648]

     
    Pressekonferenz zur Vorstellung der „Operation Warp Speed“, General Perna am Mikrofon.

    Am 15. Mai kündigte Präsident Trump eine „Operation Warp Speed“ an, mit der die Entwicklung eines Coronavirusimpfstoffes gegen SARS-CoV-2 beschleunigt werden soll. Geleitet wird diese Initiative durch den Pharma-Manager Moncef Slaoui und den General Gustave Perna. Der Präsident kündigte an, dass bis Ende 2020 der Impfstoff entwickelt und 100 Millionen Dosen ausgeliefert werden würden.[649] Die Operation Warp Speed ging aus der internen Initiative Manhattan Project 2 des Gesundheitsministeriums hervor. Der Name war inspiriert durch die Fernsehserie Star Trek.[506] Operation Warp Speed sollte einer der größten Erfolge der Regierungszeit Trumps werden.[650]

    Die Bekleidungshandelskette J. C. Penney meldete Insolvenz an. Die bereits vor der Pandemie angeschlagene Kette konnte die Schließungen wegen COVID-19 nicht mehr verkraften.[651]

    • New Jersey: Als zweiter Bundesstaat nach New York meldete New Jersey mehr als 10.000 COVID-19-Tote. Der Gouverneur teilte mit, dass New Jersey 10.138 Tote registriert hatte und 143.905 Erkrankte identifiziert hatte. In dem Bundesstaat mit etwa 9 Millionen Einwohnern waren 201 zusätzliche Tote und 1.297 Neuerkrankungen gemeldet worden. Der Gouverneur wies darauf hin, dass sein Staat damit dreizehnmal mehr Tote durch COVID-19 zu beklagen hatte als durch die Terroranschläge am 11. September 2001. Allerdings gingen die Zahlen der Neuerkrankungen und der Sterbenden zurück. Es war der neunte Tag in Folge, an dem weniger als 2.000 Neuerkrankungen registriert wurden.[652]
    • Oklahoma: Der Gouverneur fertigte das Gesetz Senate Bill 1947 aus. Mit dem Gesetz wurde die Produkthaftung für Medikamente und persönlicher Schutzkleidung zur COVID-19-Bekämpfung ausgeschlossen.[613]
    • Pennsylvania: Die Gesundheitsbehörden Pennsylvanias meldeten 60.622 Coronaviruserkrankte, 986 mehr als am Vortag. An der Seuche waren 4.342 Pennsylvanier verstorben.[653]

    In einer an 27.000 Studenten von 78 historisch afroamerikanischen Colleges und Universitäten gerichteten, online gehaltenen Abschlussgratulationsrede äußerte der frühere Präsident Barack Obama:

    “More than anything, this pandemic has fully, finally torn back the curtain on the idea that so many of the folks in charge know what they’re doing. A lot of them aren’t even pretending to be in charge.”

    „Mehr als alles andere hat diese Pandemie der Vorstellung, dass so viele Leute mit Verantwortung wissen, was sie tun, vollständig und endgültig den Schleier gelüftet. Viele von ihnen tun noch nicht einmal so, als ob sie verantwortlich seien.“

    Barack Obama[654]

    Donald Trump erwiderte, indem er Obama als inkompetent bezeichnete. Die Pressesprecherin Kayleigh McEnany erklärte, dass Trumps beispiellose Maßnahmen Leben gerettet hätten. Seine frühen Reisebeschränkungen hätten die amerikanische Öffentlichkeit geschützt, und sein Paycheck Protection Program und direkte Auszahlungen brächten direkte Hilfe. Mehr noch, er habe mit der größten Mobilisierung des privaten Sektors seit dem Zweiten Weltkrieg die Lager gefüllt, die die vorherige Regierung leer hinterlassen habe.[654]

    • South Carolina: Auf dem Darlington Raceway fand das erste NASCAR-Autorennen seit dem Coronavirus-Ausbruch statt. Das Autorennen wurde vor leeren Tribünen ausgetragen, war den Arbeitern im Gesundheitssystem gewidmet und hieß „Real Heros 400“. Kevin Harvick konnte das Rennen für sich entscheiden.[655]
    • Virginia: Der Commonwealth von Virginia meldete erstmals mehr als 30.000 COVID-19-Fälle. Es waren 30.388 Erkrankungen registriert worden. 28.901 waren bestätigte Fälle und 1.487 galten als wahrscheinlich. Zugleich beklagte der Bundesstaat 1,009 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19.[656]

    Die Anzahl der Corona-Toten überstieg in den Vereinigten Staaten erstmals 90.000 bei über 1,5 Millionen Infizierten.[657] Die Navajo lösten den Bundesstaat New York als Gruppe mit der höchsten Infektionsrate pro Kopf ab. Unter den Navajo betrug die Infektionsrate 2.304,41 pro 100.000, in New York 1.806 pro 100.000.[658] Der Präsident der Vereinigten Staaten erklärte, dass er Hydroxychloroquin seit einer Woche als Prophylaxe nehme. Studien, die Nebenwirkungen und geringe Wirksamkeit zeigten, tat er ab.[659]

    In einem am Abend verfassten Schreiben an Tedros Adhanom Ghebreyesus drohte Trump an, dass er die Mitgliedschaft in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufkündigen könne, wenn es nicht binnen 30 Tagen Verbesserungen geben würde. Er warf der WHO vor, verschiedene Warnungen über COVID-19 ignoriert zu haben und zu sehr den Interessen Chinas zu dienen. Er könne nicht zulassen, dass Amerika Geld bezahlen würde, wenn die WHO nicht den Interessen Amerikas diene.[660] (Fortsetzung 19. Mai und 29. Mai)

    • Massachusetts: Der Gouverneur erlaubt die Wiederöffnung von Fabriken und Baustellen.[657]

    Soweit Trump in seinem Brief an die WHO behauptet, die WHO habe verlässliche Informationen im frühen Dezember unter anderem aus der Fachzeitschrift The Lancet ignoriert, widersprachen ihm die Herausgeber. Sie bezeichneten die Äußerungen als faktisch falsch. Sie wiesen darauf hin, dass die ersten Beiträge zum Coronavirus aus dem Januar stammten.[661]

    • Michigan: Der Bundesstaat berichtet 102 Tote an diesem Tag und den fünften Tag in Folge mit weniger als 800 Neuinfektionen. Gleichwohl überschreitet Michigan damit die Marke von 5.000 Toten und hat 52.350 Infizierte.[662]
    • Illinois: Der Staat verzeichnete 2388 Neuinfektionen, was die Gesamtzahl auf 100.418 Fälle brachte. Illinois verzeichnete damit erstmals über 100.000 Erkrankungen. Gleichzeitig wurden 147 neue Todesfälle gemeldet. Der Bundesstaat beklagte damit 4525 COVID-19-Todesfälle.[663]
    • Mississippi: Die First Pentecostal Church in Holly Springs brannte nieder. Die Gemeinde hatte sich gerichtlich gegen Einschränkungen der Gottesdienste und Bibelstunden gewehrt. Auf dem Parkplatz war ein Graffiti mit dem Text „Bet you stay home now you hypokrits“ (Wette, ihr bleibt jetzt zuhause ihr Heuchler „hypocrits“ war dabei falsch geschrieben) gefunden worden. Es wird wegen Brandstiftung ermittelt.[664]
    • North Carolina: Der Bundesstaat North Carolina hatte nach 277.603 durchgeführten Tests 20.122 bestätigte Fälle und nahm damit den Meilenstein von 20.000 Erkrankungen. North Carolina beklagte an diesem Tag außerdem erstmals mehr als 700 Tote und wies 702 COVID-19-Tote aus. 554 Coronapatienten wurden in Krankenhäusern behandelt.[665] Die Seuche hatte nun alle 100 Countys betroffen, nachdem Avery County am Vortag den ersten Fall gemeldet hatte. Der größte County, Mecklenburg County hatte 2.780 Fälle. Wake County und Durham County hatten auch über 1.000 COVID-19-Erkrankungen gemeldet.[666]
    • Texas: Der Lone Star State überschritt die Marke von 50.000 Coronafällen. Nachdem 1.411 registrierte Fälle hinzukamen hatte Texas 51.323 Erkrankungen identifiziert. 1.419 Personen waren in dem Bundesstaat zu dem Zeitpunkt gestorben.[667]
    • Wyoming: Gouverneur Mark Gordon unterzeichnete ein Gesetz des Bundesstaates, laut dem jedermann vor deliktischen Schadensersatzansprüchen wegen SARS-CoV-Infektionen geschützt wurde. Voraussetzung war, dass im guten Glauben gehandelt wurde und Sicherheitsanweisungen der Behörden befolgt wurden. Das Gesetz sollte Ende Juli 2021 auslaufen.[613]

    Am Abend ordnete der Präsident auf Vorschlag von Politikern der Demokratischen Partei an, dass am Wochenende vor dem Memorial Day die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast gesetzt werden. Das Land soll um die mittlerweile 95.000 COVID-19-Toten in den Vereinigten Staaten trauern. Die Flaggen sollen am Freitag, den 22. Mai gesenkt werden und bis zum Sonnenuntergang am Sonntag auf halbmast verbleiben. Am Memorial-Day-Montag werden die Flaggen im Gedenken an in Kriegen gefallene Soldaten auf halbmast sein.[668]

    • Oklahoma: Der Gouverneur unterzeichnete und fertigte die Senate Bill 1946 als Gesetz aus. Mit diesem wird jedes Unternehmen gegen Ansprüche durch Coronainfizierte geschützt, solange kein Gesetz verletzt wurde und offizielle Richtlinien befolgt wurden.[613]
    • Texas: Richterin am Texas Supreme Court Debra Lehrmann teilte mit, dass sie und ihr Ehegatte positiv auf COVID-19 getestet worden waren.[669]
     
    Zum Gedenken an die durch COVID-19 Gestorbenen auf halbmast gesetzte Fahne am Kennedy Space Center

    Präsident Trump erklärte Kirchen und Gottesdienste für essentiell und befahl Gouverneuren, Gottesdienste und religiöse Versammlungen zuzulassen. Er drohte den Gouverneuren der Bundesstaaten, sie zu überstimmen, falls sie ihm nicht folgen. Zugleich wies er die CDC an, Richtlinien für Kirchen zu entwickeln.[670]

    Die amerikanische medizinische Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte eine Großstudie zur Wirksamkeit von Hydroxychloroquin und Chloroquin bei der Behandlung von COVID-19. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass kein Vorteil bestehe, die Sterblichkeit bei Personen, die es nahmen, war sogar erhöht. Gleichzeitig war ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen zu beobachten.[671] Bald darauf wurde diese Studie allerdings zurückgenommen, da eklatante Mängel nachgewiesen wurden und die Zahlen nicht plausibel waren.[672]

    Einer am 22. Mai 2020 bekannt gewordenen Studie nach breitete sich das Virus weiter in 24 Bundesstaaten unkontrolliert aus. Dies betraf vor allem Bundesstaaten im Süden und im Mittleren Westen der USA.[673]

    Kayleigh McEnany, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, teilte mit, dass Donald Trump das Vierteljahreseinkommen des Quartals an das Department of Health and Human Services (HHS) zur COVID-19-Bekämpfung spende.[674]

    Der Autovermieter Hertz meldete Insolvenz nach Chapter 11 an. Das Unternehmen war durch den Rückgang von Verkehr in der Folge von Beschränkungen hart getroffen worden und hatte bereits im März 16.000 Beschäftigte entlassen oder in Kurzarbeit geschickt. Es hatte 19 Milliarden US-Dollar Schulden. Allerdings hatte Hertz schon in den Jahren zuvor wirtschaftliche Probleme.[675]

    • Alabama: Der Staat meldete 13.288 COVID-19-Fälle und zumindest 528 Todesopfer. Montgomery County hatte 1000 Fälle. Allerdings waren die Intensivstationen in Montgomery bis zum letzten Bett besetzt, Patienten mussten nach Birmingham verlegt werden.[676]
    • Indiana: Der Hoosier-Staat meldete erstmals mehr als 30.000 Fälle von COVID-19. Es waren 30.409 Erkrankungen, nachdem seit dem Vortag 473 Fälle hinzukamen. Indiana beklagte 1.791 Todesopfer der Seuche. 41 % der Todesfälle traten in Pflegeeinrichtungen auf. 91 % der Verstorbenen waren 60 oder älter, nur 3 % unter 50.[677]
    • Kalifornien: der 9. US Circuit Court of Appeals bestätigte eine Entscheidung eines Bundesgerichtes vom 15. Mai. Das Eingangsgericht hatte entschieden, dass die Untersagung aller Menschenansammlungen durch den Gouverneur, einschließlich Gottesdiensten, nicht gegen den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße. Der Antrag einer Kirche aus Chula Vista auf eine einstweilige Verfügung aufgrund der in dem Verfassungszusatz geregelten Religionsfreiheit wurde abgewiesen.[678] (Fortsetzung: 26. Mai)
    Auf ein Schreiben des Justizministeriums der USA, dass die Maßnahmen von Los Angeles übertrieben und rechtswidrig sein könnten, erwiderte Bürgermeister Eric Garcetti, dass die Stadt der Wissenschaft und nicht der Politik folge.[679]
    • New York: Die Tagesrate der durch COVID-19 verursachten Todesfälle sank im Bundesstaat New York erstmals wieder in den zweistelligen Bereich. Am 22. Mai 2020 waren 87 Todesfälle registriert worden.[680]

    An diesem Tag wurden 26.229 neue COVID-Fälle gemeldet, womit die Gesamtzahl in den Vereinigten Staaten auf 1.622.114 Fälle anstieg. Mit 1.047 neuen Todesfällen wurden aufgelaufen 97.049 Todesfälle durch die Pandemie gezählt.[681]

    Am Sonnabend spielte Präsident Trump an seinem Golfplatz in Sterling in Virginia Golf.[682] Es war das erste Mal seit dem 8. März, dass der Präsident Golf spielte.[683] Viele Amerikaner nutzten das Wochenende, um an Strände zu fahren oder anderen Aktivitäten im Freien nachzugehen. Abstandsregeln wurden weitgehend beachtet, allerdings wurden weniger Gesichtsmasken getragen.[684] Für Kalifornien sollte sich dieses Wochenende später im Rückblick als ein Punkt erweisen, der COVID-19-Ausbrüche wieder ermöglichte.[685] Die Fluggesellschaften verzeichneten vor dem Memorial-Day-Wochenende einen leichten Anstieg von Flugbuchungen, nachdem die Zahl der Flüge im März und April sehr stark eingebrochen war. Sie erwarteten aber nur einen Bruchteil dessen, was noch 2019 am Memorial-Day-Wochenende gebucht worden war.[686]

    • Connecticut: Der Bundesstaat meldete 382 Neufälle, womit die kumulierte Anzahl an erfassten COVID-19-Fällen auf 40.022 und damit über die Schwelle von 40.000 anstieg. Mit gemeldeten 38 Todesfällen innerhalb eines Tages stieg die Gesamtzahl auf 3.675 Todesfälle mit COVID-19. Die Hospitalisierungen waren mit 724 Patienten 16 weniger als am Vortag.[687]

    Die US-Regierung verkündete Einreiseverbote für Flüge aus Brasilien. Das Land hatte zu dem Zeitpunkt 347.000 bekannte COVID-19-Fälle und hatte 22.013 Tote gemeldet. Es rangierte damit auf dem zweiten Platz an Infektionsfällen in der Pandemie, nur übertroffen von den Vereinigten Staaten. Die Einreisebeschränkungen für Nichtamerikaner sollen am Donnerstag, dem 28. Mai gegen Mittag in Kraft treten.[688] Vor der Verkündigung der Reisebeschränkungen war Trump wieder Golf spielen. Er und seine Begleiter hatten im Gegensatz zu den Mitgliedern des Secret Service keinen Mundschutz getragen. Einen Wahlkampfspot von Joe Biden, der das Golfen angriff, attackierte Trump seinerseits auf Twitter.[689]

    • Florida: Der Sunshine State erreichte an dem Wochenende die Marke von 50.000 COVID-19-Fällen. Am Sonntag, dem 24. Mai 2020 waren 50.867 Erkrankte und 2.237 Verstorbene gemeldet worden. Die Zahl der Infektionen hatte dabei seit dem Vortag um 740 zugenommen und seit der Vorwoche um 5.279.[690]
    • Kentucky: Eine Demonstration in Frankfort von etwa hundert Personen wandelte sich zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen des demokratischen Gouverneurs Andy Beshear. Unter anderem wurde hierbei eine Puppe mit seinem Gesicht gehängt. Das Lynchen der Puppe wurde sowohl von Beshears Parteifreund Charles Booker, als auch dem Republikaner Mitch McConnell und dessen Partei heftig verurteilt.[691]
    • Minnesota: Der Bundesstaat meldete 20.573 COVID-19-Erkrankungen, 730 mehr als am Vortag. Minnesota hatte damit erstmals mehr als 20.000 Fälle registriert. Der Staat musste 869 Tote beklagen, 17 davon in den vorangegangenen 24 Stunden.[692]
    • South Carolina: Der Staat meldete am Sonntag 209 Neuerkrankungen und zehn zusätzliche Verstorbene. Damit hatte South Carolina 10.096 Fälle und hatte 435 Tote zu beklagen. Der Bundesstaat überschritt damit 10.000 Fälle.[693] Das südlichere der beiden Carolinas war der 32. Staat, der mehr als 10.000 COVID-19-Fälle verzeichnen musste.[694]
    • Tennessee: Der Bundesstaat meldete, dass 20.145 Tennesseer als erkrankt registriert wurden, der Zuwachs betrug 356 Erkrankte. 12.800 der Erkrankten hatten sich zu diesem Zeitpunkt erholt, 336 waren in dem Bundesstaat verstorben.[695]
    • Washington: Bis Mitternacht zum Montag, den 25. Mai waren in Washington 20.065 Corona-Erkrankte und 1.070 Tote registriert worden; am Tag zuvor waren es noch 19.828 und 1.061 Tote.[696]

    In einer Reihe von Tweets auf Twitter drohte Donald J. Trump, die diesjährige Republican National Convention nicht wie geplant vom 24. bis zum 27. August in Charlotte (North Carolina) stattfinden zu lassen, wenn der Gouverneur von North Carolina nicht garantieren könne, dass die vorgesehene Arena in voller Kapazität genutzt werden könne. Er denke an eine Verlegung nach Georgia, Florida oder Texas.[697] Allerdings waren mögliche Alternativen als Tagungsort zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt[698] und der Vorstoß war nicht mit seiner Partei abgestimmt.[699] (Fortsetzung siehe 29. Mai) In weiteren Tweets griff Trump Politiker der Demokraten und seinen ehemaligen Justizminister Jeff Sessions an. In seinen etwa hundert Tweets und Re-Tweets an diesem Morgen waren auch gelegentliche Hinweise der Gesundheitsbehörden eingestreut und ein Tweet zur Verteidigung von Hydrochloroquin als COVID-19-Medizin enthalten.[689]

    Der Präsident legte am Arlington National Cemetery einen Kranz nieder und begab sich dann nach Fort McHenry, wo er eine Memorial-Day-Rede hielt, bei der er die Rolle der US-Streitkräfte während der COVID-19-Pandemie würdigte.[689][700] Der Präsidentschaftskandidat Joe Biden verließ erstmals seit zwei Monaten sein Haus in Wilmington, um gemeinsam mit seiner Frau einen Kranz an einer nahen Gedenkstätte abzulegen.[701]

    In Minneapolis starb der Afroamerikaner George Floyd bei einer Festnahme durch Polizeigewalt. Der Tod von George Floyd führte in den gesamten Vereinigten Staaten zu erheblichen und anhaltenden Protesten.[702] Die Centers for Disease Control and Prevention sahen sich später veranlasst zu warnen, dass die Proteste zu einem merklichen Anstieg von Ansteckungen führen könnten.[703]

    • Kalifornien: Das Republican National Committee reichte bei einem United States District Court Klage gegen Gouverneur Gavin Newsom und seinen Attorney General Alex Padilla ein. Die Klage wandte sich gegen die am 8. Mai erlassene Executive Order des Gouverneurs, Briefwahlunterlagen zu verschicken.[631]
    • New York: Bei einer Pressekonferenz im Intrepid Sea, Air & Space Museum erklärte Gouverneur Andrew Cuomo, dass er nicht wisse, wann die nächste Phase für die Öffnung New Yorks erfolge. Alle Vorhersagen in der Vergangenheit hätten sich geirrt. Er habe sich aus dem „Rategeschäft“ verabschiedet.[704]
    • Tennessee: Der Staat Tennessee meldete 20.145 im Labor bestätigte COVID-19-Fälle. 12.827 der Erkrankten waren zu diesem Zeitpunkt genesen und 336 verstorben. Der Zuwachs von Sonnabend auf Sonntag war 356 Fälle. Die Anzahl der Erkrankten hatte sich in den letzten 26 Tagen von 10.000 auf 20.000 verdoppelt.[705]

    Die Aktienmärkte stiegen und erreichten wieder Kurse, wie es sie zu Anfang März 2020 gab. Als Gründe wurden Hoffnungen auf einen Impfstoff und eine weitere Öffnung der Vereinigten Staaten angenommen.[706]

    Nachdem sie sich am 8. Mai wegen eines positiven COVID-19-Tests in Selbstisolierung begeben hatte, nahm Katie Miller, die Pressesprecherin von Vizepräsident Pence, ihre Arbeit im Weißen Haus wieder auf.[707]

    Die Pandemie verstärkte das Bedürfnis nach Möglichkeiten zur Briefwahl (englisch mail-in ballot).[708] Am 26. Mai schrieb Donald J. Trump auf Twitter:

    “There is NO WAY (ZERO!) that Mail-In Ballots will be anything less than substantially fraudulent. Mail boxes will be robbed, ballots will be forged & even illegally printed out & fraudulently signed. The Governor of California is sending Ballots to millions of people, anyone.....”

    „Da ist KEINE MÖGLICHKEIT (NULL!), dass Briefwahl harmloser sein wird als substanzieller Betrug. Briefkästen werden überfallen werden, Stimmzettel werden gefälscht & sogar illegal gedruckt & betrügerisch unterzeichnet. Der Gouverneur von Kalifornien sendet Stimmzettel an Millionen von Leuten, jedermann...“

    Donald J. Trump: Twitter am 26. Mai 2020[709]

    Twitter markierte mit dieser Stellungnahme erstmals eine von Donald Trump als potentiell irreführend.[709] (Fortsetzung siehe 27. Mai)

    • Kalifornien: Die South Bay Pentecostal Church legte eine Petition beim United States Supreme Court ein, dass er die Entscheidung des 9. US Circuit Court of Appeals vom 22. Mai aufheben möge. Die Anordnungen des Gouverneurs zur Eindämmung von COVID-19, die vom Appellationsgericht bestätigt wurden, würden sie in ihren Rechten aus dem 1. Verfassungszusatz verletzen.[710] (Fortsetzung: 29. Mai)

    Nachdem Twitter am Vortag seinen Tweet als irreführend markiert hatte, schrieb Trump auf Twitter, dass Republikaner schon immer sagten, sie würden auf sozialen Medien zum Schweigen gebracht. Er könne das nicht zulassen und drohte, Twitter abzuschalten oder zu regulieren. Er wiederholte seine Behauptung vom Vortag, dass Briefwahl Wahlbetrug sei.[711][712][713] Später kündigte Trump an, dass er starke Maßnahmen ergreifen wolle. Es wurde für möglich gehalten, dass er eine Executive Order erlassen könne, mit der Twitter der spezielle Schutz als Internet-Provider entzogen werden könne. Senator Josh Hawley und Repräsentant Matt Gaetz zeigten Unterstützung hierfür.[714] (Fortsetzung siehe 28. Mai)

    Anthony Fauci erklärte in einem Interview, dass eine prinzipiell mögliche zweite Welle von COVID-19-Erkrankungen nicht unvermeidlich sei. Voraussetzung für die Vermeidung sei, dass die Bundesstaaten nicht überstürzt öffneten und wichtige Schritte der Vorgaben überspringen.[715] Er bezeichnete ferner das Arzneimittel Hydroxychloroquin als nicht effektiv bei der Behandlung der Krankheit.[716]

    Am Nachmittag wurde gemeldet, dass in den Vereinigten Staaten 100.000 COVID-19-Tote zu beklagen waren. Zwar nehme die Zahl der Neuinfektionen insgesamt eher ab, doch gebe es in einigen Bundesstaaten besorgniserregende Zunahmen.[717] Während die USA nach einer Übersicht der Johns Hopkins University 100.047 Opfer verzeichneten, wies das Vereinigte Königreich als Land mit den zweitmeisten Todesfällen 37.542 mit COVID-19 Verstorbene aus. Von den weltweit erfassten mehr als 5,6 Millionen Infizierten waren etwa 30 % in den USA positiv getestet worden. Brasilien (391.222 Fälle) und Russland (370.680 Fälle) folgten auf der Liste der gemeldeten Infektionsfälle.[4] Auffällig ist, dass insbesondere die Gruppe der Afroamerikaner besonders hart getroffen wurde. 23 % der mit COVID-19 Verstorbenen waren Afroamerikaner, obwohl sie lediglich 13 % der Bevölkerung stellen.[718]

    • Kalifornien: Der Golden State überschritt am Vormittag gegen 11:00 Uhr Ortszeit die Grenze von 100.000 identifizierten COVID-19-Erkrankten. Die Mehrzahl der Erkrankungen wurde in Südkalifornien in den Countys Los Angeles County, Orange County und Riverside County identifiziert.[719] Mit zu dem Zeitpunkt 100.146 Erkrankungen rangierte der Staat hinter Illinois (113.195), New Jersey (155.764) und New York State (366.638) auf dem vierten Platz.[720]
    • Virginia: Die Behörden in Virginia meldeten 40.249 COVID-19-Erkrankungen (38.276 bestätigte und 1.973 wahrscheinliche Fälle) sowie 1.281 COVID-19-bezogene Todesfälle. Der Bundesstaat überschritt damit die Grenze von 40.000 COVID-19-Erkrankungen seit dem Ausbruch der Pandemie.[721]

    Um etwa 9:30 Uhr Ortszeit tweetete Trump, dass die Vereinigten Staaten mit inzwischen 100.000 Toten einen traurigen Meilenstein erreicht hätten. Er sprach sein Beileid für die Hinterbliebenen aus.[722][723]

    Das Arbeitsministerium gab bekannt, dass die Anzahl der Arbeitslosenanträge rückläufig sei. In der vorangehenden Woche waren nur 2,1 Millionen Neuanträge gestellt worden. Die Arbeitslosenzahl hatte sich auf etwa 40 Millionen gesteigert.[724]

    Es wurde bekannt, dass die Trump-Administration plante, die üblicherweise im Juli oder August veröffentlichte offizielle Wirtschaftsprognose nicht zu veröffentlichen. Die Regierung vertrat die Rechtsauffassung, dass die Veröffentlichung nicht vorgeschrieben sei und irreführend sein könne. Seit den 1970ern wurde die Prognose mit den enthaltenen Daten zu Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und anderen jährlich veröffentlicht.[725]

    Am Abend unterzeichnete Trump eine Executive Order,[726] um soziale Medien zu regulieren, nachdem Twitter einen seiner Tweets am 26. Mai mit einem Marker versehen hatte. Der Präsident begründete dies damit, dass einige solche Unternehmen diesen Meinungsaustausch monopolisieren würden. Es wird bezweifelt, ob die Anordnung vor Gerichten bestand haben kann.[727]

    • Massachusetts: Marty Walsh, der Bürgermeister von Boston, sagte den von April bereits in den September verlegten Boston-Marathon ab. Er soll stattdessen als virtuelles Rennen stattfinden. Es ist das erste Mal in der 124-jährigen Geschichte des Rennens, dass es ausfällt.[728]
    • Pennsylvania: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass Pennsylvania 70.042 COVID-19-Fälle identifiziert hatte. Es war der achtzehnte Tag, an dem dieser Staat weniger als 1.000 Neufälle aufwies. Nachdem 108 Pennsylvanier seit dem Vortag verstorben waren, hatte die Pandemie 5.373 Todesopfer in Pennsylvania gefordert.[729]
    • Wisconsin: Etwa zwei Wochen nachdem der Wisconsin Supreme Court am 13. Mai 2020 die Anordnungen des Gouverneurs zur Seucheneindämmung weitgehend aufgehoben hatte, verzeichnete der Staat den stärksten Anstieg an Infektionen seit dem Beginn der Pandemie. Es waren nun 16.974 Fälle registriert.[730]

    Während einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses kündigte Trump an, dass die USA alle Verbindungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufkündige. Die WHO sei vollständig von China kontrolliert[731] und habe nicht angemessen während der COVID-19-Pandemie reagiert.[732]

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ erklären, dass sie sich für die Einladung zu einem G7-Gipfel in Person im Juni in den USA bedanke. Sie könne aber bei der derzeitigen pandemischen Situation nicht zusagen.[733]

    In einem Telefonat mit dem Gouverneur von North Carolina bestand Trump weiterhin auf eine volle Arena für die Convention der Republikanischen Partei. Ronna Romney McDaniel als Parteivorsitzende erklärte, dass die Planungen mit Volldampf vorangingen. Die Partei hatte Sicherheitsvorkehrungen vorgestellt wie die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln. Von Seiten des Staates wurde bemängelt, dass vom CDC vorgesehene Vorkehrungen, wie das Tragen von Masken und räumliche Distanzierung, nicht berücksichtigt seien.[734] Die Gesundheitsministerin des Staates Mandy Cohen bat in einem Schreiben vom Freitag, dem 29. Mai um Klärung dieser Fragen.[735] (Fortsetzung: 3. Juni)

    Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wies die am 26. Mai 2020 eingereichte Klage der South Bay United Pentecostal Church in Chula Vista gegen Einschränkungen durch die Anordnungen des Gouverneurs von Kalifornien zurück. Die 5:4-Mehrheit entschied, dass die Religionsfreiheit zwar beschränkt werde, aber nicht in gegen die Verfassung verstoßender Weise. Die Kirche werde auch nicht willkürlich ungleich zu vergleichbaren säkularen Gewerben mit Menschenansammlungen, wie z. B. Kinos, behandelt.[736]

    Das CDC begann wieder regelmäßige Pressekonferenzen zu geben. Die letzte derartige Pressekonferenz hatte am 9. März 2020 stattgefunden.[737]

    • Maryland: Der Staat meldete 1.279 Neuinfektionen und bestätigte, dass er mit 50.988 Fällen damit auch die Marke von 50.000 Fällen überschritten habe. In Maryland seien 4,6 % der Fälle tödlich verlaufen, der Staat hatte 2.348 Verstorbene zu beklagen. Maryland war der zehnte Staat, der 50.000 Erkrankungen melden musste. Allerdings sei es an neun der letzten zehn Tagen zu weniger als 50 Todesfällen pro Tag gekommen.[738]

    Auf dem Rückflug von Cape Canaveral gab der US-Präsident an Bord von Air Force One bekannt, dass er den G7-Gipel in den September oder nach die Präsidentschaftswahl verlege. Er wolle außerdem zusätzlich Australien, Indien, Russland und Südkorea einladen. Das bisherige Format sei seiner Ansicht nach veraltet.[739] Die Einladung Russlands würde erfolgen, obwohl es wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland ausgeschlossen wurde.[740] Trump bezeichnete dieses Treffen als „G10 oder G12“ und erklärte, er habe mit den anderen Regierungschefs schon grob darüber gesprochen.[741]

    • Minnesota: Mit 1.040 registrierten Todesfällen hatte Minnesota an diesem Tag die Marke von 1.000 COVID-Todesopfern überschritten. Es waren 24.850 Fälle gemeldet, die Autoritäten erwarteten aber einen baldigen Anstieg wegen der anhaltenden massiven George-Floyd-Proteste. 555 Patienten mussten wegen COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden, 257 davon auf Intensivstationen.[742]
    • Ohio: Die Gesundheitsbehörden meldeten am 31. Mai, dass in Ohio 30.167 COVID-19-Fälle erfasst wurden. Seit dem 30. Mai waren 731 Fälle neu identifiziert worden, der höchste tägliche Anstieg seit dem 8. Mai. Gleichwohl bewegten sich die Neufälle insgesamt gleichbleibend. Der Umfang des Anstiegs am 31. Mai war auf die festgestellten Erkrankungen im Cuyahoga County zurückzuführen. Ohio beklagte 1.867 Todesfälle in der Pandemie, 5.295 Personen lagen im Krankenhaus.[743]

    Juni 2020

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    Waren zu Beginn des Juni 2020 die Anzahl von Neufällen und der Anteil von positiven Testergebnissen eher rückläufig, drehte sich dieser Trend in der Mitte des Monats. Neben den Neufällen und der Quote von positiven Testergebnissen begannen auch die Hospitalisierungen zu steigen.[744] In der letzten Juniwoche kam es zu einem erheblichen Anstieg an COVID-19-Fällen in zahlreichen Bundesstaaten.[745]

    Im Laufe des Juni erholte sich der Arbeitsmarkt durch die zunehmende Wiederöffnung. Die Arbeitslosenquote sank auf 11,1 %, nachdem 4,8 Millionen Arbeitsplätze entstanden bzw. wieder besetzt wurden. Das war der größte Gewinn an Arbeitsplätzen innerhalb eines Monats in der aufgezeichneten Geschichte des US-Arbeitsmarktes. Allerdings stieg auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 59.000 auf 1,9 Millionen und 1,427 Millionen Amerikaner meldeten sich arbeitslos.[746] Die US-Autoindustrie berichtete nach Ablauf des Monats einen Umsatzeinbruch von 30 % für das zweite Quartal. Der Tiefpunkt war im April, als Fabriken schließen mussten und Verbraucher kaum Fahrzeuge nachfragten, danach setzte bis Ende Juni eine Erholung ein. Die Erholung wurde durch niedrige Treibstoffkosten und niedrige Zinsen bei Kraftfahrzeugkrediten gefördert.[747]

    Der Grundstücksmarkt verzeichnete einen Umsatzsprung um 21 % im Vergleich zum Mai. Gefördert wurde diese Entwicklung durch niedrige Hypothekenzinsen. Die Umsätze wurden teilweise aber auch durch während April und Mai aufgeschobenen Häuserkäufen getragen. Gedämpft wurde der Umsatz durch einen Mangel auf der Angebotsseite. Insgesamt war der Umsatz im ersten Halbjahr aber um 11,6 % niedriger als in der ersten Hälfte 2019. Es bestand ein merklicher Trend zu Kleinstädten und Vororten, weg von urbanen Zentren.[748]

    Die Vereinigten Staaten wiesen über den Juni 2020 ein Haushaltsdefizit von 864 Milliarden Dollar aus. Verursacht war dies durch erheblich höhere Ausgaben in Höhe von 1,1 Billionen Dollar, etwa doppelt soviel wie normalerweise in einem Monat ausgegeben wird. Die Ausgaben waren durch die erheblichen Ausgaben zur Dämpfung der Wirtschaftskrise 2020 gesteigert worden. Gleichzeitig waren die Steuereinnahmen durch die Verschiebung des Termins für Steuererklärungen verringert.[749]

    • Arizona: Der Grand-Canyon-Staat meldete 187 neu erfasste COVID-19-Erkrankungen und insgesamt 20.123 Erkrankungen. 917 Bewohner Arizonas waren bis dahin an der Krankheit gestorben.[750]
    • Kansas: Der Bundesstaat meldete 10.011 Infizierte und 217 Tote und überschritt die Grenze von 10.000 Coronafällen. 2.729 Fälle und neun Tote waren bei Beschäftigten der Fleischverpackungsindustrie festgestellt worden.[751]
    • Louisiana: Der Bundesstaat meldete, dass der Meilenstein von 40.000 Opfern passiert wurde. Louisiana meldete 40.341 COVID-19-Fälle. Am 31. Mai waren es noch 39.916 gewesen. 2.686 Todesopfer hatte das Virus in dem Staat bis dahin gefordert. 661 Patienten mussten mit COVID-19 in den Krankenhäusern behandelt werden. Gleichwohl ging der Staat in die zweite Phase des Wiederöffnungsplanes Louisianas über.[752]
    • Massachusetts: Die Gesundheitsbehörden stellten ihre Zählung wegen neuer Richtlinien des CDC um. Es habe 326 laborbestätigte neue Fälle gegeben. Zusätzlich wurden 3.840 mögliche Fälle rückwirkend vom 1. März einbezogen. Die Behörden verkündeten weiterhin, es habe 48 laborbestätigte COVID-19-Tote und weitere 141 mögliche Coronatote gegeben. Der Staat Massachusetts überschritt damit 100.000 COVID-19-Fälle.[753] Der Bundesstaat hatte damit 100.805 COVID-19-Fälle und 7.035 COVID-19-Todesfälle erfasst.[754]

    In den Bundesstaaten Indiana, Maryland, Montana, New Mexico, Pennsylvania, Rhode Island, South Dakota und dem Territorium Washington, D.C. fanden am Dienstag, dem 2. Juni 2020, Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl im November statt. Zusätzlich wurden in Iowa Vorwahlen für die Abstimmungen im November für Wahlen zum Repräsentantenhaus und Senat abgehalten.[755] Etliche der Wahlen waren als Reaktionen auf die Pandemie verschoben worden.[756] Die Wahlen waren außerdem durch eine Ausdehnung der Briefwahl geprägt, um das Infektionsrisiko zu vermindern. Sie fanden zusätzlich während der Proteste wegen des Todes von George Floyd statt.[755]

    • Iowa: Nachdem 163.964 Tests durchgeführt worden waren, wies Iowa am Dienstag um 11:46 Uhr 20.017 festgestellte Erkrankungen auf und hatte somit mehr als 20.000 Erkrankungen. Am Vortag waren 314 COVID-19-Fälle bestätigt worden. Der Bundesstaat beklagte 558 COVID-19-Tote, 20 in den vorangegangenen 24 Stunden. Die Altersgruppe der 18- bis 40-Jährigen machte 43 % der Fälle aus und war damit die am meisten betroffene Altersgruppe, gefolgt von 41 bis 60 (35 %).[757]
    • Utah: Der Bundesstaat meldete 10.202 Coronafälle, wobei es am Vortag noch 9.999 Fälle waren. Es war der sechste Tage in Folge mit über 200 Neuinfektionen. Es waren 113 Tote gemeldet, 801 hatten mit der Krankheit hospitalisiert werden müssen.[758] Gleichwohl schlug das Wirtschafts-Notfall-Komitee eine Herabstufung der Alarmstufe gelb auf grün für das Wochenende vor.[759] Der Staat Utah verringerte auch die Zahl an Personen zuständig Kontakte von Infizierten zu recherchieren.[758]

    In der Frage um die Abhaltung der Republican National Convention in North Carolina schrieb der Gouverneur des Bundesstaates, dass er die Forderung, zu garantieren, dass Regeln zur räumlichen Distanzierung nicht durchgesetzt werden, ablehnen müsse. North Carolina hatte zu diesem Zeitpunkt etwa 29.900 COVID-19-Fälle identifiziert und etwa 900 Tote zu beklagen. Trump tweetete daraufhin, dass seine Partei genötigt werde, die Convention zu verlegen. Republikaner in North Carolina warfen dem Gouverneur Doppelmoral vor. Er habe Demonstranten gegen den Tod George Floyds keine derartigen Vorschriften gemacht.[760]

    • Massachusetts: Der Bay State meldete erstmals über 100.000 COVID-19-Fälle und mehr als 7.000 Coronatote. Massachusetts meldete 100.805 identifizierte Fälle und 7.035 Tote bei 1.747 mit der Krankheit hospitalisierten Personen und 404 Patienten auf der Intensivstation. Der Staat hatte 141 mögliche COVID-19-Tote und 3.514 mögliche Fälle seit dem 1. März 2020 zusätzlich in seine Statistik aufgenommen.[761]
    • North Carolina: Die Gesundheitsbehörden North Carolinas meldeten von Dienstag auf Mittwoch einen Anstieg von 29.889 auf 30.777 COVID-19-Fälle und meldeten 954 Tote. 684 Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden.[762]

    Die National Basketball Association (NBA) beschloss, die Saison mit 22 Mannschaften in einem am 31. Juli 2020 beginnenden Turnier in Orlando (Florida) wieder zu starten. Es wurde beschlossen, den Wettbewerb im Walt Disney World Resort auszutragen. Die NBA-Teams sollten hierzu am 9. bis 11. Juli das Training aufnehmen.[763]

    • Kalifornien: Anwälte reichten für 2.800 Passagiere der Grand Princess eine Sammelklage (Class Action Lawsuit) gegen die in Santa Clarita registrierte Betreibergesellschaft Princess Cruises und ihre Muttergesellschaft Carnival Corporation & plc mit Sitz in Miami vor einem Bundesgericht in Südkalifornien ein. Sie warfen den Veranstaltern der Kreuzfahrt grobe Fahrlässigkeit vor. Die Veranstalter hätten mögliche COVID-19-Fälle wissentlich an Bord gelassen und nach dem Auftreten von COVID-19 Passagiere weiter ermutigt, sich zu vergnügen und eng zu interagieren. Die Beklagten erklärten, sie würden sich grundsätzlich nicht zu anhängigen Rechtsfällen äußern, die Gesundheit und Sicherheit der Passagiere hätten aber oberste Priorität gehabt.[764]
    • Wisconsin: Der 20.000ste COVID-19-Fall in Wisconsin wurde registriert. 20.010 Fälle wurden an diesem Tag gemeldet, 65 % waren bereits ausgeheilt. Es waren seit dem Vortag 492 Fälle erfasst worden, weniger als der Anstieg von 570 am Vortag. Der Anteil positiver Tests betrug 4,1 %, seit drei Tagen sank dieser Anteil. Wisconsin beklagte 627 Tote.[765]

    In einer morgendlichen Pressekonferenz erklärte Trump, dass erhebliche Fortschritte bezüglich eines Impfstoffes gemacht worden seien. Es stünden 2 Millionen Impfdosen sofort bereit, wenn die Wissenschaftler bestätigen, dass der Impfstoff sicher sei. Es sei nur eine Frage des Transports. Anthony Fauci erklärte, er habe diese Äußerungen noch nicht gehört, er sei aber skeptisch bei den Erfahrungen mit Coronaviren, dass Immunität lange bestehen bleiben würde.[766]

    • Georgia: Am Nachmittag des Freitag des 5. Junis meldeten die Gesundheitsbehörden Georgias 50.621 Coronafälle und damit erstmals mehr als 50.000 Infizierungen in dem Pfirsich-Staat. Innerhalb der vorherigen 24 Stunden waren 774 Neuinfizierungen registriert worden. Zu dem Zeitpunkt verzeichnete Georgia 2.174 Coronatote, wobei 27 in den letzten 24 Stunden gestorben waren. 8.646 Bürger des Bundesstaates mussten im Krankenhaus bis dahin behandelt werden, 227 waren in den 24 Stunden zuvor eingeliefert worden.[767] Insgesamt befanden sich am Freitagnachmittag 807 Personen mit COVID-19 in Krankenhäusern, was eine Abnahme um 2 Patienten seit Mittwoch darstellte. Die Infektionen stiegen in Georgia seit der vorletzten Mai-Woche wieder.[768]
    • Nevada: Ein 25 Jahre alter Mann aus Washoe County wurde ein zweites Mal positiv auf COVID-19 getestet. Er war erstmals am 18. April 2020 positiv getestet worden, und zwischenzeitlich zweimal negativ getestet worden. Die Proben beider positiver Tests zeigten signifikante genetische Unterschiede. Es handelte sich damit um den ersten nachgewiesenen Fall einer Neuinfektion mit dem SARS-CoV-2-Virus in den Vereinigten Staaten.[769]

    Während die George-Floyd-Proteste andauerten, überstieg die Zahl der gemeldeten COVID-19-Toten in den Vereinigten Staaten 110.000 identifizierte Tote. Es waren 1.916.237 COVID-19-Fälle identifiziert und 110.041 Coronatote registriert.[770]

    • Kalifornien: Der Westküstenstaat verzeichnete an diesem Sonntag 2.190 neue Fälle seit Sonnabend. Die Zahl der im Goldstaat verzeichneten COVID-19-Fälle stieg damit auf 130.690 erfasste Erkrankungen seit dem Beginn der Pandemie. Der Siebentagesdurchschnitt an Neuinfektionen lag hierbei bei 2702. Kalifornien verzeichnete von Sonnabend auf Sonntag 28 Todesfälle, 25 davon in Los Angeles County. Der Bundesstaat hatte damit 4.532 Todesopfer der Pandemie zu beklagen.[771]
    • Virginia: Der Ostküstenstaat passierte den Meilenstein von 50.000 Coronafällen. 48.349 Fälle waren durch Labortests bestätigt worden, 2.332 galten wegen der Krankheitssymptome als wahrscheinliche COVID-19-Fälle. Zusammen ergab dies 50.681 Coronaerkrankungen, eine Zunahme um 1.284 Infektionen seit dem 6. Juni. 801 bestätigte COVID-19-Patienten wurden in Virginias Krankenhäusern behandelt. 1.472 Virginier waren mit COVID-19 verstorben, 12 davon seit dem Vortag.[772]

    Es wurde bekannt, dass die Vorräte der Regierung der Vereinigten Staaten an Remdesivir, dem einzigen Arzneimittel, das Wirkung gegen COVID-19 zeigt, Ende des Monats zu Ende gehen könnten. Bereits zuvor hatte es ungleichmäßige Verteilungen gegeben.[773]

    Einer am 8. Juni 2020 von CNN veröffentlichten Umfrage zufolge hatte der US-Präsident eine Zustimmung von 38 %, während 57 % seine Amtsführung ablehnten. Im Duell mit Joe Biden standen 41 % hinter Trump, aber 55 % hinter Biden. Hinsichtlich der Coronakrise hielten 55 % Biden für geeigneter, die Krise zu handhaben, als Trump (41 %).[774] Das Wahlkampfteam Trumps kündigte an, dass der Präsident in den nächsten ein, zwei Wochen wieder Wahlkampfveranstaltungen abhalten werde.[775]

    Die Börsen konnten nach einer Gewinnstrecke die Verluste seit Jahresbeginn ausgleichen. Der Dow Jones Industrial Average machte an diesem Tag 461,46 Punkte oder 1,7 % gut und endete bei 27.572,44 Punkten. Die Verluste seit dem 1. Januar betrugen damit nur noch 3,3 %. Der S&P 500 stieg um 1,2 % oder 38,46 Punkte auf 3.232,39 Punkte am Ende des Handelstages. Dieser Index gewann damit 47 % seit dem Tiefstpunkt im März und war nun 0,05 % positiv im Jahresüberblick. Der Nasdaq Composite schloss bei 9.924,74 Punkten, nachdem er 1,1 % gewonnen hatte. Der Gewinn seit Jahresbeginn war damit 10,6 %.[776] Am gleichen Tag teilte das National Bureau of Economic Research mit, dass, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 um 5 % gesunken war und das zweite Quartal eher größere Verluste andeute, die Vereinigten Staaten sich nun offiziell in einer Rezession befänden, die im Februar begonnen habe.[777]

    Es wurde bekannt, dass 28 der 50 US-Bundesstaaten ihre COVID-Fälle nicht entsprechend den CDC-Vorgaben ermitteln. Unter diesen Staaten sind die bevölkerungsreichsten Staaten Florida, Kalifornien, New York und Texas. Wahrscheinliche Fälle würden nicht berücksichtigt. Das sind Krankheitsfälle, bei denen Symptome und Umstände auf COVID-19 hindeuten, aber eine Bestätigung durch ein Labor noch aussteht. Die Fallzahlen könnten daher höher sein.[778]

    In den fünf Staaten Georgia, Nevada, North Dakota, South Carolina und West Virginia fanden Vorwahlen statt.[779]

    • Arkansas: Gouverneur Asa Hutchinson teilte mit, dass sein Bundesstaat nun auch über 10.000 Fälle von COVID-19 erfasst habe. 340 Fälle seien seit dem 8. Juni hinzugekommen. 173 Bewohner lagen mit COVID-19 im Krankenhaus, wovon 44 auf künstliche Beatmung angewiesen seien. Sechs Personen waren in Arkansas seit dem Vortag verstorben, womit 161 Tote zu beklagen waren.[780]
    • Delaware: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass in Delaware 10.020 COVID-19-Erkrankungen erfasst wurden, 48 innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden. Zwölf Tote seit dem Vortag brachten die Zahl der zu beklagenden Opfer auf 410. Der erste Fall in Delaware war am 11. März nachgewiesen worden.[781]
    • Georgia: Im Bundesstaat fanden Vorwahlen für die Präsidentschaftswahl und die Kongresswahlen statt. Die Präsidentschaftsvorwahlen waren wegen der Pandemie von März und die übrigen Wahlen von Mai verlegt worden. Auf das sonst zur Wählerrekrutierung übliche Klinkenputzen musste verzichtet werden. Eine Flut von Briefwahlen war beantragt worden.[782] Die Wahl war von erheblichen Problemen überschattet. Probleme wie große Zahlen von nicht rechtzeitig zugesandten Briefwahlunterlagen und stundenlanges Warten. Besonders betroffen waren Afroamerikaner.[783]
    • Illinois: Die Stadt Chicago teilte mit, dass wegen der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten das Lollapalooza 2020 abgesagt sei.[784] Auch andere Großveranstaltungen bis zum amerikanischen Tag der Arbeit (Labour Day) am 7. September wurden abgesagt. Das betraf beispielsweise auch das Chicago Jazz Festival.[785]
    • Nevada: Der Bundesstaat hatte auch bei den Vorwahlen mit langen Schlangen zu kämpfen. Die Regierung hatte aber allen registrierten Wählern Briefwahlzettel zugestellt.[779] Außerdem verzeichnete Nevada am 9. Juni 244 neuidentifizierte Erkrankungen, womit der Staat 10.030 COVID-19-Fälle erfasst hatte. Dies war der höchste Anstieg seit dem 22. Mai 2020. Nevada musste außerdem zwei weitere Tote beklagen, was die Zahl von COVID-19-Todesopfern auf 444 brachte.[786]

    10. Juni

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    Die New York Times meldete, dass nach ihren Datenbanken die Vereinigten Staaten mit mindestens 2.000.500 Fällen mehr als 2 Millionen COVID-19-Erkrankungen registriert hätten. Mindestens 112.600 Menschen seien in den USA mit der Krankheit verstorben. In den Staaten Arizona, Florida, Kalifornien, Missouri, North Carolina, Tennessee, Texas und Washington würden die Infektionsraten in den letzten zwei Wochen wieder zunehmen. In acht Staaten würden die Infektionsraten abnehmen.[787] Die Vereinigten Staaten verzeichneten damit etwas über 28 % der weltweiten Fälle, was ein geringerer Anteil war als der von 33,3 % am 2. Mai.[788] Trotz der sich abzeichnenden Spitzen war die letzte Pressekonferenz der Task Force fast einen Monat her und die internen Sitzungen fanden nicht mehr täglich, sondern nur noch zweimal wöchentlich statt.[789]

     
    Der Stadtteil Greenwood nach dem Massaker 1921

    Bei einem Treffen mit afroamerikanischen Unterstützern erklärte Donald Trump, dass er wieder große Wahlkampfveranstaltungen abhalten wolle. Die erste werde am 19. Juni 2020 in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma stattfinden. Das Datum wie auch der Ort werden kritisiert. Am 19. Juni wird unter dem Namen Juneteenth der endgültigen Befreiung der letzten Sklaven gedacht. Tulsa war Ort des Greenwood-Massakers an Afroamerikanern 1921.[790] Eine solche Großveranstaltung in einem Staat mit steigenden Infektionszahlen wurde als Gesundheitsrisiko kritisiert.[791] Teilnehmer der Wahlkampfveranstaltung mussten eine Erklärung unterzeichnen, dass sie keine rechtlichen Schritte im Falle einer COVID-19-Erkrankung gegen die Veranstalter unternehmen würden.[792]

    • Arizona: Für Arizona bezeichnete William Hanage von der Harvard University die Lage als alarmierend; die Rate der Hospitalisierungen führe das Gesundheitssystem des Staates an seine Grenzen. Der Gouverneur führte die steigenden Fallzahlen auf verstärktes Testen zurück, Kritiker weisen darauf hin, dass dies nicht die steigende Zahl von Krankenhausaufenthalten erkläre.[793] Der Staat ordnete wegen einer 76%-Auslastung der Intensivstationen an, dass Krankenhäuser Notfallpläne aktivieren.[794]
    • Kalifornien: In dem Goldenen Staat steigen die Fälle vor allem in neun Countys, in denen allerdings die Hälfte aller Kalifornier leben. Betroffen sind unter anderem Los Angeles County, Fresno County, Imperial County und San Bernardino County.[795]
    Der Bürgermeister von Los Angeles forderte Teilnehmer von George-Floyd-Protesten auf, sich testen zu lassen und sich in Selbstisolierung zu begeben.[794]
    Der Vergnügungspark Universal Studios Hollywood öffnete am Nachmittag teilweise. Der CityWalk mit Restaurants und Geschäften ließ wieder Gäste zu.[796]
    • Missouri: Es wurden 274 neu festgestellte Fälle gemeldet, was die Gesamtzahl in Missouri auf 15.187 und damit erstmals über 15.000 brachte. Der Gouverneur erklärte, der höchste Sprung an Fällen pro Tag seit dem 4. Mai sei auf ein einzelnes County und stärkeres Testen zurückzuführen.[797]
    • Texas: Auch Texas meldete zwei aufeinanderfolgende Tage mit Rekordzahlen bezüglich Krankenhausaufenthalten. Mussten am Montag noch 1.935 Personen mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden, waren es Dienstag, den 9. Juni, schon 2.056.[798] Am 10. Juni waren es 2.153 Texaner mit Corona auf Intensivstationen.[799] Auch die Zahl der neu festgestellten Infektionen stieg auf 2.504 seit dem Vortag. Dies brachte Texas fast an die Grenze zu 80.000 Gesamtfällen.[800]

    11. Juni

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    Regeneron Pharmaceuticals begann Tests mit Menschen für eine Antikörper-Therapie gegen COVID-19.[801]

    Die Aktienbörsen in den Vereinigten Staaten erlebten ihren schlechtesten Tag seit dem 16. März 2020. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 6,9 % oder 1.861,82 Punkte und schloss den Handelstag mit 25.128,17 Punkten. Der S&P 500 gab 5,9 % nach und schloss mit 3.002,10. Der Nasdaq Composite sank um 5,3 % und schloss bei 9.492,73. Betroffen waren vor allem Fluggesellschaften, Kreuzfahrtreedereien und Handelsunternehmen, auf deren Erholung die Märkte nach der Wiederöffnung von der Pandemie gehofft hatten.[802] Auslöser waren Nachrichten über zunehmende Hospitalisierungen und wieder steigende COVID-19-Zahlen in mehreren Bundesstaaten sowie die Erkenntnis, dass die USA sich in einer Rezession befinden und eine schnelle Erholung nicht zu erwarten sein dürfte.[803]

     
    VyStar Veterans Memorial Arena in Jacksonville

    In der Auseinandersetzung mit dem Gouverneur von North Carolina um COVID-19-Vorkehrungen während der Republican National Convention 2020 beschloss das Planungskomitee, dass Trump seine Rede zur Annahme der Nominierung in der VyStar Veterans Memorial Arena in Jacksonville (Florida) halten wird. Der Parteitag würde weiter wie geplant in Charlotte (North Carolina) stattfinden.[804]

    • Arizona: Der Grand-Canyon-Staat meldete 1.412 Neuerkrankungen in den letzten 24 Stunden und damit 31.264 COVID-19-Fälle. 1.127 Bewohner waren mit COVID-19 verstorben, 32 allein in den vorangegangenen 24 Stunden. 3.531 Patienten mussten mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt werden.[805]
    • Illinois: Der Staat Lincolns meldete am Donnerstag, dem 11. Juni 2020 insgesamt 130.603 identifizierte COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. Es waren bisher 1,1 Millionen COVID-19-Tests durchgeführt worden, 22.325 allein in den vorangegangenen 24 Stunden. Der Anteil positiver Tests ging zurück, im Durchschnitt der vorangegangenen Woche wurden 4 % positiv getestet. Illinois meldete für die vorangegangenen 24 Stunden 766 neuidentifizierte Fälle und 91 zusätzliche Todesopfer des Virus. Illinois beklagte damit 6.185 Tote.[806]
    • Maryland: Es wurden an diesem Tag 732 zusätzliche Infektionen bestätigt, womit der Staat 60.197 COVID-19-Fälle meldete. Maryland wies damit erstmals mehr als 60.000 Fälle aus. Es waren 390.000 Personen getestet worden, 15,3 % positiv. In Krankenhäusern mussten 902 behandelt werden, 538 davon befanden sich auf Intensivstationen. Die Hospitalisierungen waren seit 15 Tagen kontinuierlich gesunken und stellten den niedrigsten Stand seit dem 8. April dar. Die Anzahl der Patienten in Intensivstationen war die niedrigste seit dem 10. April.[807]
    • Ohio: Der Gouverneur teilte mit, dass Ohio nun 40.004 COVID-19-Fälle identifiziert habe und der Staat 2.490 Tote zu beklagen habe. Am Vortag waren es noch 2.457 COVID-19-Tote und 39.575 Erkrankungen gewesen. Der Gouverneur teilte mit, dass nun jeder in Ohio sich testen lassen könne. Die Testrate war bis dahin die elftniedrigste in den USA.[808] Die Gesundheitsministerin Amy Acton trat mit Wirkung zu diesem Donnerstag zurück. Sie war wegen ihrer rigiden Maßnahmen in die Kritik geraten. Acton soll aber weiterhin als Beraterin des Gouverneurs tätig bleiben.[809]
    • Wyoming: Die Gesundheitsbehörden berichteten, dass es 793 laborbestätigte und 216 wahrscheinliche Fälle von COVID-19 gebe. Damit hatte der Staat 1.009 Fälle. 18 Bewohner Wyomings waren an der Krankheit gestorben.[810]

    12. Juni

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    Anthony Fauci 2020.

    In der Sendung The Situation Room erklärte Anthony Fauci dem Gastgeber Wolf Blitzer, dass Bundesstaaten mit steigenden Hospitalisierungszahlen ihre Schritte zur Wiederöffnung überdenken sollten. Er warnte auch vor der Teilnahme an Wahlkampfveranstaltungen mit Menschenmengen, bei denen soziale Distanzierung nicht möglich sei. Man solle in jedem Fall eine Gesichtsmaske tragen.[811] Auch die Centers of Disease Controls warnten vor der Teilnahme an Veranstaltungen mit großen Menschenmengen, insbesondere Wahlkampfveranstaltungen.[812]

    Trump verkündete auf Twitter, dass er die für den 19. Juni terminierte Wahlkampfveranstaltung in Tulsa auf den 20. Juni verlege. Dies geschehe auf Anfrage afroamerikanischer Unterstützer und aus Respekt für Juneteenth.[813]

    • Florida: Der Staat hatte Anfang Mai begonnen, sich wieder zu öffnen, und hat seit Anfang Juni alle geschäftlichen Tätigkeiten, wenn auch mit Auflagen, wieder zugelassen. Am 12. Juni 2020 verzeichnete Florida mit 1.902 Neufällen den zweiten Tagesrekord in Folge. Eine stetige Zunahme der Fälle war seit Mai zu beobachten. Der Bundesstaat wies damit 70.971 COVID-19-Erkrankungen seit Anfang März aus. Es waren in Florida 2.877 COVID-19-Tote zu beklagen, 29 waren seit dem Vortag verstorben.[814]
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      Los Angeles Zoo
      Kalifornien: Im Los Angeles County wurde die Öffnung von Museen, Fitnessstudios, Zoos und anderen Geschäften erlaubt. Das County berichtete allerdings auch von 1.633 neuidentifizierten Fällen, womit 70.476 Fälle in dem County nachgewiesen worden waren. Seit dem Vortag waren 20 Personen in dem County verstorben, womit 2.832 Menschen hier als COVID-19-Opfer zu beklagen waren.[815]

    13. Juni

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    West-Point-Abschlussklasse 2020 während der Rede von Donald Trump

    Donald Trump hielt eine Rede vor den Kadetten der Abschlussklasse 2020 der Militärakademie in New York.[816] Trump hatte im April beschlossen, die Rede zu halten; die etwa 1.000 Kadetten des Abschlussjahrgangs mussten daraufhin zurückbeordert werden.[817] Die Kadetten mussten zwei Wochen vor der Rede zurück sein. Sie wurden getestet, und die 15, die positiv getestet wurden, mussten sich 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Kadetten wurden mit ausreichend Abstand auf einem Feld gesetzt und die Diplome wurden ihnen nicht persönlich überreicht. Familienangehörige waren nicht zugelassen.[816] Die Entscheidung, die Kadetten während einer Pandemie zurückzurufen, war im Vorfeld kritisiert worden. So kritisierte die Senatorin und Veteranin Tammy Duckworth, dass Trump die Kadetten Risiken für eine Eitelkeitsrede aussetze, ähnlich äußerte sich die Abgeordnete Jackie Speier.[818]

    • Kalifornien: Der Goldstaat erreichte am Abend die Marke von 150.000 COVID-19-Fällen. Zu diesem Zeitpunkt beklagte Kalifornien 5.059 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie. Die Fälle waren seit dem Vortag um 3.258 gestiegen und in dem Zeitraum 74 Kalifornier verstorben. Das am stärksten betroffene Los Angeles County mit fast der Hälfte aller Erkrankungen (73.018) hatte einen Zuwachs von 1.003 Fällen und 17 Verstorbenen seit dem Vortag. Das County wies damit 2.907 Coronatote aus.[819]
    • Minnesota: Die Gesundheitsbehörden des Staates im Mittleren Westen teilten mit, dass in Minnesota 30.172 Fälle von COVID-19 identifiziert wurden, ein Anstieg um 377 seit Freitag. 3.140 Erkrankte waren im Gesundheitsbereich tätig. Der Staat verlor neun Einwohner an das Virus, womit 1.283 COVID-19-Tote zu beklagen waren. Die Zahl von Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern sank aber von 403 am Freitag auf 390 am Sonnabend. Auch die Anzahl von Patienten auf Intensivstationen sank.[820]

    14. Juni

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    Während die Europäische Union anfing, Grenzen für Touristen und andere Reisende zu öffnen, wurden die Vereinigten Staaten neben asiatischen Ländern, Mittelamerika und dem Nahen Osten ausgelassen.[821]

    NASCAR ließ erstmals beim Dixie Vodka 400 auf dem Homestead-Miami Speedway wieder Publikum zu. 1.000 Zuschauer konnten in der normalerweise 50.000 Personen fassenden Rennstrecke dem Rennen zusehen.[822] Denny Hamlin konnte das Rennen für sich entscheiden.[823]

    • Florida: Der Bürgermeister von Miami kündigte an, dass er von weiteren Schritten zur Öffnung der Wirtschaft Abstand nehme. Grund seien die zunehmenden Zahlen von nachgewiesenen Infektionen und vor allem Hospitalisierungen in Florida.[824]
    • Tennessee: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 30.000 COVID-19-Erkrankungen. Es waren an diesem Sonntag 30.432 Fälle, 891 mehr als am Sonnabend. Nachdem 3 Tennesseer seit dem Vortag verstorben waren, verzeichnete Tennessee 475 Todesopfer der Pandemie. 26.195 Erkrankte hatten sich zu dem Zeitpunkt wieder erholt.[825]

    15. Juni

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    Die Entscheidung von Trump, am 20. Juni eine Wahlkampfgroßveranstaltung abzuhalten, wurde von der Zeitung Tulsa World[826] und Gesundheitsoffiziellen kritisiert. Neben der Tatsache, dass in Zeiten von Protesten gegen Rassismus Tulsa als Ort des schlimmsten Pogroms gegen Afroamerikaner als Veranstaltungsort ungeeignet sei, würde eine solche Großveranstaltung ein erhebliches Gesundheits- und Sicherheitsrisiko darstellen. Senator James Lankford und der Wirtschaftsberater des Präsidenten Larry Kudlow erklärten die Teilnahme für ungefährlich. Trump behauptete, Hunderttausende würden an der Veranstaltung in der etwa 19.000 Personen fassenden Arena teilnehmen wollen.[827] Der Vorsitzende von Trumps Coronavirus-Task-Force Mike Pence erklärte, dass Oklahoma die Kurve an COVID-19-Fällen wirklich abgeflacht habe. Die Anzahl von Fällen sei steil am Fallen.[828] Zwar traf es zu, dass bis Ende Mai die Fälle abgenommen hatten, aber es war eher eine graduelle Abflachung. Die Anzahl an Fällen nahm in der Woche vor Pence’ Aussage sogar erheblich zu, auch die Anzahl an Krankenhauseinweisungen hatte zugenommen.[829]

    Donald Trump erklärte während einer Veranstaltung im Weißen Haus:[830]

    „If we stop testing right now, we'd have very few cases, if any.“

    „Falls wir sofort aufhören zu testen, würden wir sehr wenige Fälle haben, wenn überhaupt welche.“

    Die Aktienmärkte waren unbeständig. Nachdem der Dow Jones schwächer eröffnet hatte, schwankte er und schloss schließlich mit 0,6 % oder 158 Punkten im positiven Bereich. Die Schwankung zwischen dem tiefsten und dem höchsten Kurs betrug hierbei etwa 1.000 Punkte. Der S&P 500 schloss 0,8 % im Plus, und der Nasdaq Composite stieg am Ende des Tages um 1,4 %. Zwischenzeitlich hatte die Federal Reserve Bank ihr Programm zur Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen eröffnet und begonnen, zur Marktstützung auch private Wertpapiere aufzukaufen.[831] Die Märkte hatten hierbei unmittelbar auf die Maßnahmen reagiert und waren trotz der zuvor vorherrschenden Corona-Befürchtungen gestiegen.[832] Die Fitnessstudio-Kette 24 Hours Fitness meldete Insolvenz an. Ein Sprecher der Kette erklärte, dass zwar etwa 100 Studios geschlossen würden, aber die verbleibenden hoffentlich bis Ende Juni wieder öffnen könnten. 24 Hour Fitness war nur eine von mehreren mittelgroßen Ketten auf dem US-Fitnessmarkt, die über die Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten kamen.[833]

    Die Television Academy verkündete, es werde Änderungen bei der Verleihung der Emmy Awards geben. Bei der 72. Emmy-Awards-Verleihung werde die für den 12. und 13. September geplante Verleihung für den Filmstab (Creative Arts Emmy Awards) virtuell im Internet stattfinden. Der Governors Ball werde dieses Jahr nicht stattfinden. Die Verleihungsshow des Primetime Emmy werde voraussichtlich am 20. September stattfinden, Änderungen wurden allerdings vorbehalten.[834] Später am Tag wurde auch die Verlegung der Oscarverleihung 2021 vom 28. Februar 2021 auf den 25. April 2021 mitgeteilt. Mit der Verlegung der Oscarverleihung wurde auch die Eröffnung des Academy Museum of Motion Pictures verlegt. Es war erst das vierte Mal in der Filmgeschichte, dass die Oscarverleihung verlegt wurde.[835] Auch die Veranstalter der British Academy Film Awards verlegten in der Folge ihre Preisverleihung, um diese zwei Wochen vor den Oscars stattfinden zu lassen.[836]

    Am Montag, dem 15. Juni wurde ein Schreiben des stellvertretenden Kommissars der Major League Baseball an Vertreter der Spielergewerkschaft bekannt, nachdem eine ungenannte Anzahl an Baseball-Spielern und -Trainern positiv auf das Coronavirus getestet wurde.[837] Dieses Schreiben wurde in einer kritischen Phase der Verhandlungen über einen Tarifvertrag geleakt. Es geht u. a. um das Nachholen wegen COVID-19 abgesagter Spiele.[838]

    Die Food and Drug Administration widerrief die Sondergenehmigung vom März, Hydroxychloroquin und Chloroquin zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen zu nutzen. Die FDA erklärte, antivirale Effekte der Arzneien seien unwahrscheinlich. Der so weit bekannte Nutzen überwiege bei weitem nicht die bekannten Risiken, so die FDA. Eine kurz zuvor veröffentlichte randomisierte Studie war zu dem Schluss gekommen, dass die Medikamente keinen größeren Effekt als ein Placebo hätten.[839][840] Während Hydroxychloroquin als für andere Anwendungen zugelassenes Medikament von Ärzten weiter verschrieben werden konnte, endete die Anwendung von Chloroquin mangels solcher Zulassung.[840]

    • Indiana: Es wurden 40.430 Coronafälle und 2.251 Todesopfer der Pandemie gemeldet. Dem lag eine Zunahme um 553 festgestellte Infektionen und elf Tote zugrunde. Der Bundesstaat hatte damit erstmals mehr als 40.000 Fälle.[841]

    16. Juni

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    Am Dienstag, dem 16. Juni 2020 erschien ein Kommentar von Vizepräsident Mike Pence – der ebenso Leiter der Task-Force gegen das Coronavirus ist – im Wall Street Journal.[842] Pence äußerte die Ansicht, dass es keine zweite Welle gebe; COVID-19 sei von den Medien übertrieben. Dank der großartigen Führung von Donald Trump und der Vernunft der Amerikaner würden die Todeszahlen in den meisten Bundesstaaten zurückgehen. Soweit die gemeldeten Neuinfektionen zunähmen, sei dies auf zunehmende Tests zurückzuführen. Die Ausführungen wurden kritisiert. So seien die Steigerungen der Fälle keinesfalls proportional zur Zunahme der Tests.[843] Die Zahlen in 18 Staaten würden steigen und nicht fallen. Prognosen gehen nunmehr von 200.000 toten Amerikanern bis Oktober aus.[844]

    Am Morgen wurde bekannt, dass der Einzelhandel seine Umsätze im Mai um 17,7 Prozent gegenüber dem April gesteigert hatte. Dies war der größte monatliche Anstieg seit 2001 und war auf die Wiederöffnung zurückzuführen.[845] Der Bericht über den Zuwachs im Einzelhandel führte zu einem Kurssprung und höheren Eröffnungskursen an den Börsen. Positiv wirkten sich auch Berichte aus Großbritannien aus, dass das Medikament Dexamethason die Todesrate senken könne. Der Dow Jones eröffnete 679 Punkte (2,6 %) höher, der S&P 500 2,5 %, der Nasdaq Composite 2,3 %.[846]

    • Florida: Der Sonnenscheinstaat meldete 2.783 neubestätigte COVID-19-Erkrankungen und damit 80.109 COVID-19-Fälle. Es war ein Rekordanstieg, der den gerade am Sonnabend zuvor aufgestellten Rekord von 2.581 neuen Fällen übertraf. Die Infektionszahlen stiegen stetig seit Mitte Mai. Florida meldete außerdem 55 Todesfälle seit dem Vortag, womit der Bundesstaat 2.993 Todesopfer der Pandemie zu beklagen hatte.[847] Der Staat teilte auch mit, dass 12.200 Patienten mit dem Virus hospitalisiert seien.[848] Gouverneur Ron DeSantis erklärte, der Anstieg sei auf zunehmende Tests zurückzuführen. Florida hatte 1.461.800 Personen getestet, mit 5,5 % positiven Ergebnissen.[848] Hiergegen wurde eingewandt, dass der Anstieg auch dann regelmäßig war, wenn Tests stockten.[847]
    • Mississippi: Der Südstaat meldete 20.152 COVID-19-Fälle nach einem Anstieg um 353 Fälle seit Montag. Von Sonntag auf Montag waren 283 Neufälle gemeldet worden, von Sonnabend auf Sonntag, 168. Von Montag auf Dienstag verzeichnete Mississippi 20 mit COVID-19 Verstorbene, was die Gesamttodeszahl auf 915 brachte. Am Dienstag wurden 467 Personen mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. 163 Patienten befanden sich auf der Intensivstation und 100 davon mussten künstlich beatmet werden.[849]

    17. Juni

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    Donald J. Trump äußerte in einer Reihe von Interviews, dass die Zahlen vergleichsweise gering seien und das SARS-CoV-2-Virus aussterbe bzw. sich auflöse.[850] Tatsächlich meldeten die Bundesstaaten Alabama, Arizona, Florida, Kalifornien, Nevada, North Carolina, Oklahoma, Oregon, South Carolina und Texas den bislang höchsten Durchschnitt an neuen Fällen pro Woche seit Beginn der Pandemie. Besonders besorgniserregend war die Lage in Florida. Hier waren etwa 75 % der Krankenhausbetten belegt und die Intensivstationen zu über drei Vierteln ausgelastet.[851]

    Die US-Aktienbörse schloss nach Auf- und Abbewegungen uneinheitlich. Der Dow Jones Industrial Average schloss mit −0,6 % bei 26.119,61 Punkten. Der S&P 500 fiel um 0,4 % auf 3.113,47 Punkte. Der Nasdaq stieg demgegenüber um 0,1 % auf 9.910,53. Die Märkte waren durch deutlich steigende Coronazahlen auf der einen und Hoffnungen auf wirtschaftliche Erholungen andererseits geprägt.[852] Dow und S&P 500 beendeten damit eine kurze dreitägige Rally. Im nachbörslichen Handel gab der Dow Jones um 159 Punkte nach. Auch S&P 500 und Nasdaq verloren nachbörslich.[853]

    • Arizona: Es wurden 40.924 COVID-19-Fälle durch die Gesundheitsbehörden gemeldet, 1.827 Fälle waren in den 24 Stunden zuvor hinzugekommen. Mehr als die Hälfte der Fälle waren hiervon im Juni gemeldet worden. 501.963 Einwohner des Staates waren mit einer 7,3%-Positiv-Quote getestet worden. Arizona beklagte zu diesem Zeitpunkt 1.239 COVID-19-Tote, 19 allein in den letzten 24 Stunden. 3.861 Patienten wurden in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt. Die Intensivstationen waren mit 1.385 Patienten zu 83 % ausgelastet.[854]
    • Georgia: Die Gesundheitsbehörden des Pfirsich-Staates meldeten erstmals über 60.000 COVID-19-Fälle. Es waren am Mittwoch 60.030, während es am Tag zuvor noch 59.078 waren. In Verbindung mit der Pandemie verstorben waren 2.575 Georgier (am Dienstag waren es noch 2.529 Todesfälle). 9.543 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 2.084 waren auf Intensivstationen. 644.723 Einwohner Georgias waren getestet worden, 8,4 % davon wurden positiv getestet.[855]
    • New Mexico: Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass seit dem Tag des ersten bestätigten COVID-19-Falles am 11. März 2020 mehr als 10.000 Erkrankungen nachgewiesen wurden. Es waren nach 138 Neufällen seit dem Vortag 10.065 Erkrankungen. Neumexiko hatte 452 coronabezogene Tote zu beklagen. 161 Patienten befanden sich mit der Krankheit in Krankenhäusern.[856]
    • South Carolina: Das South Carolina Department of Health and Environmental Control meldete, dass in 20.551 Fällen in South Carolina COVID-19 festgestellt worden war.[857] Das südlichere der beiden Carolinas verzeichnete 577 zusätzliche Fälle seit dem Vortag und hatte daher am 17. Juni die Grenze von 20.000 Fällen überschritten. Seit dem 24. Mai, also innerhalb weniger als eines Monats, hatte sich die Zahl der Erkrankungen von 10.000 auf 20.000 verdoppelt. Der Staat hatte 617 Menschen an das Virus verloren, zehn allein vom 16. auf den 17. Juni. 607 Patienten mussten mit COVID-19 in den Krankenhäusern behandelt werden, mehr als je zuvor. Im April und Mai waren es durchschnittlich 411 Patienten gewesen, nie waren im April oder Mai mehr als 500 Personen hospitalisiert gewesen. In acht der vorherigen zehn Tage waren es über 500 COVID-19-Patienten gewesen. 70,6 % der Krankenhauskapazitäten waren ausgelastet.[858]

    18. Juni

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    Am Morgen wurden die Arbeitslosenzahlen der Woche bekannt. 1,5 Millionen Personen beantragten Arbeitslosenhilfe, 1,3 Millionen waren erwartet worden. Es war die neunzehnte Woche mit mehr als einer Million Anträgen in Folge. Die Arbeitslosenzahl sank.[859] Der Dow Jones verlor daraufhin im frühen Handel 271 Punkte, schloss aber nach einer Erholung mit nur 39,51 im Minus bei 26.080,10 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,1 % und schloss bei 3.115,34.[860] Der Nasdaq gewann 0,33 %.[861]

     
    Straßenverkäufer von Gesichtsmasken in Kalifornien.
    • Kalifornien: Gouverneur Newsom ordnete an, dass Kalifornier verpflichtet seien, Gesichtsmasken zu tragen, falls räumliche Distanzierungen nicht möglich sind. Es sei das mildere Mittel im Verhältnis zu erneuten Ausgangssperren. Der jüngste Wiederanstieg der Fälle habe Maßnahmen notwendig gemacht.[862] Hospitalisierungen waren staatsweit zwar etwa gleichbleibend, aber stiegen in einigen Countys in den vorangehenden sechs Wochen bedenklich.[863] Kalifornien verzeichnete erstmals einen Anstieg von über 4.000 neuidentifizierten Fällen seit Mittwoch und hatte nun 161.099 Fälle. 5.290 Kalifornier waren bis zu diesem Tag mit COVID-19 verstorben.[864]
    • Pennsylvania: Die Behörden Pennsylvanias meldeten 80.236 laborbestätigte COVID-19-Fälle, 418 mehr als am Vortag. Hinzu traten 630 wahrscheinliche, aber noch nicht bestätigte Infektionen mit dem Virus. Nachdem 42 Pennsylvanier seit dem Vortag verstorben waren, beklagte der Staat 6.361 Todesopfer der Pandemie.[865]

    19. Juni

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    Die Märkte eröffneten freundlich wegen Erwartungen aus den Handelsbeziehungen mit China. Am Höhepunkt war der Dow Jones 370 Punkte im Plus. Hereinkommende Nachrichten über COVID-19, zum Beispiel, dass Florida nahezu 30.000 Fälle verzeichne, verdüsterten das Bild aber. Die Kurse drehten. Der Dow Jones schloss 209 Punkte oder 0,8 % im Minus. Der S&P 500 endete bei 0,6 % im roten Bereich. Der Nasdaq verzeichnete leichte Gewinne. Insgesamt konnten alle drei Indizes aber Gewinne seit Wochenbeginn verzeichnen.[866]

    • Colorado: Bei der täglichen Veröffentlichung der COVID-19-Daten um vier Uhr Ortszeit teilte das Colorado Department of Public Health and Environment mit, dass Colorado 30.187 Coronafälle verzeichnet habe, am Vortag waren es noch 29.901. 1.429 Todesfälle waren zu diesem Zeitpunkt durch COVID-19 verursacht worden (Vortag: 1.417).[867] Gouverneur Jared Polis hatte am Donnerstag erklärt, dass an 12 der letzten 14 Tage die Anzahl an Neufällen abgenommen habe. Er sei gleichwohl besorgt wegen der Zunahmen in den Nachbarstaaten Arizona und Utah.[868]

    20. Juni

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    BOK Center in Tulsa

    Donald Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in dem BOK Center in Tulsa in Oklahoma ab. Die Veranstaltung war durch seinen Wahlkampfmanager Brad Parscale als eine riesige Großveranstaltung angekündigt worden, für die eine Million Voranfragen für Eintrittskarten vorlägen. Eine Außenbühne war für Fans gebaut worden, die nicht in das BOK Center mit 19.000 Sitzen passen sollten.[869] Wegen der Sorge um die Gefahr, dass eine solche Ansammlung die COVID-19-Ansteckungen in Tulsa hochtreiben könnte, war durch Bürger und Geschäftsleute Klage gegen die Veranstaltung erhoben worden. Der Oklahoma Supreme Court hatte den Antrag, Gesichtsmasken und räumlichen Abstand vorzuschreiben, allerdings am Tag vorher letztinstanzlich abgewiesen.[870] Tatsächlich trugen nur wenige Anhänger Trumps während der Veranstaltung Masken und achteten wenig auf räumliche Distanzierung.[871] Sechs an der Vorbereitung der Veranstaltung beteiligte Personen waren positiv auf das Coronavirus getestet worden, bevor sie begann.[872] Nach dem Ende der Veranstaltung wurden zwei weitere Personen aus dem Wahlkampfteam positiv getestet.[873] Anfang Juli wurde bekannt, dass der republikanische Politiker Herman Cain sich mit COVID-19 im Krankenhaus behandeln lassen musste. Er könnte sich auch bei der Veranstaltung angesteckt haben.[874] Ende Juli starb Cain.[875] Die Wahlkampfveranstaltung war weit weniger gut besucht als angekündigt. Die Halle konnte nicht gefüllt werden, obere Ränge blieben leer.[869][876][877] Nach Angaben von Trumps Wahlkampfteam hatten 12.000 Personen die Metalldetektoren am Eingang passiert. Die Feuerwehr von Tulsa schätzte die Teilnehmerzahl auf 6.200 Teilnehmer.[878]

    In seiner eine Stunde und 41 Minuten dauernden Rede äußerte Trump sich zum Namen von COVID-19, er benutzte u. a. die rassistische Bezeichnung „Kung Flu“. Er erklärte, er habe eine phänomenale Arbeit bei der Bekämpfung des Virus geleistet. Kürzliche Spitzen seien nur auf zusätzliches Testen zurückzuführen. Er habe seine Regierung aufgefordert, das Testen zu reduzieren. Der Gouverneur von New Jersey habe ihm versichert, dass nur ein Kind an COVID-19 gestorben sei. Es sei daher an der Zeit, Schulen wieder zu öffnen.[876][877]

    Ein paar Stunden vor Trumps Rede in Tulsa erreichten die USA den Meilenstein von 120.000 Toten, während 2,2 Millionen Fälle gemeldet waren.[879]

    • Florida: Der Bundesstaat meldete gegen Mittag Ortszeit 4.049 seit dem Vortag erfasste Neuerkrankungen an COVID-19 – mit diesem bis dahin höchsten täglichen Anstieg wurde insbesondere auch der Rekord vom Vortag (3.822) übertroffen. Kumuliert hatte Florida mit 93.797 erfassten COVID-19-Fällen die Schwelle von 90.000 überschritten. Mit 40 innerhalb eines Tages gemeldeten Todesfällen stieg die Anzahl der mit COVID-19 verstorbenen Einwohner auf 3.144.[880] Gouverneur DeSantis hatte noch am Freitag erklärt, dass die Mehrzahl der neuinfizierten jüngere Personen seien und daher keine Symptome zeigen würden. Er sehe Florida nicht als neues Epizentrum der Pandemie.[881]
    • North Carolina: Als dreizehnter Bundesstaat meldete North Carolina mehr als 50.000 COVID-19-Fälle. Nachdem seit dem Vortag 1.549 Neuerkrankungen festgestellt worden waren, wies das nördliche der beiden Carolinas 51.389 Fälle aus. 1.212 Menschen waren in North Carolina mit Corona verstorben, nachdem 15 seit Freitag verstorben waren. 883 Patienten mussten mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt werden.[882]
    • Oklahoma: Es wurden 10.037 bestätigte Coronafälle in Oklahoma gemeldet, nach einer Zunahme um 331 Fälle (+3,4 %) innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden. Ein zusätzliches Todesopfer wurde in dem Zeitraum gemeldet, womit Oklahoma 368 an der Krankheit Verstorbene zu beklagen hatte.[883]

    21. Juni

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    In einem Interview erklärte der Wirtschaftsberater des Präsidenten Peter Navarro, dass die Regierung alles Notwendige tue, beispielsweise die Lagerbestände auffülle. Natürlich bereite man sich auf eine mögliche zweite Welle im Herbst vor. Er sage nicht, dass sie komme, nur dass Vorbereitungen getroffen würden. Navarro setzte sich damit in Widerspruch zu einem Kommentar von Vizepräsident Mike Pence im Wall Street Journal vom 16. Juni 2020, in welchem Pence eine zweite Welle als übertrieben bezeichnete. Angesprochen auf Äußerungen Trumps vom Vortag, Trump habe Anweisungen erteilt, weniger zu testen, erklärte Navarro, das sei nicht ernst gemeint gewesen („tongue in cheek“).[884]

    Unter Zugrundelegung eines 7-Tage-Durchschnitts betrug die Zunahme von Covid-19-Fällen in den Vereinigten Staaten mehr als 24 % an diesem Sonntag. In der Hälfte der 50 Bundesstaaten betrug diese Zunahme mehr als 5 %. Hospitalisierungen nahmen in 14 Staaten merklich zu.[885] Die Staaten, die eine Zunahme verzeichneten, waren Arizona, Colorado, Delaware, Florida, Georgia, Hawaii, Idaho, Kalifornien, Kansas, Michigan, Mississippi, Missouri, Montana, Nevada, Ohio, Oklahoma, Oregon, South Carolina, Tennessee, Texas, Utah, Washington, West Virginia, Wisconsin und Wyoming. In den zwölf Bundesstaaten Alaska, Arkansas, Illinois, Iowa, Kentucky, Minnesota, Nebraska, New Mexico, North Carolina, North Dakota, Pennsylvania und Virginia blieben die entdeckten Neuinfektionen ungefähr gleich. In Alabama, Connecticut, Indiana, Louisiana, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Rhode Island, South Dakota und Vermont war ein Rückgang der Neuerkrankungen festzustellen. Die Zunahme der Fälle war nur teilweise auf zunehmendes Testen zurückzuführen. Die USA testeten noch immer zu wenig, um mehr tun zu können, als nur zu reagieren. Sie befanden sich noch immer nicht in der zweiten Welle.[886]

    • Arizona: Nachdem der Grand-Canyon-Staat am Freitag die Rekordzahl von 3.246 Neufällen und am Sonnabend 3.109 Neufälle ausgewiesen hatte, wurden von Sonnabend auf Sonntag 2.592 COVID-19-Fälle registriert. Arizona erreichte damit den Meilenstein von 50.000 Coronafällen und hatte 52.390 berichtet. 1.339 Personen waren in Arizona verstorben. Am stärksten betroffen war Maricopa County mit 30.136 COVID-19-Erkrankungen.[887] Die Krankenhausbetten in Arizona waren zu 83 % belegt und 85 % der Betten auf Intensivstationen.[885]
    • Colorado: Der Bundesstaat Colorado meldete 30.539 Infektionen. 160 Patienten wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. 1.647 waren bis dahin mit COVID-19 verstorben, 1.429 davon waren an COVID-19 gestorben.[888]
    • Washington, D.C.: Der District of Columbia verzeichnete an diesem Sonntag 36 neue COVID-19-Fälle und erreichte damit 10.020 Fälle. Außerdem wurden zwei Verstorbene seit Sonnabend verzeichnet, was die Anzahl der zu Betrauernden auf 533 brachte.[889]

    22. Juni

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    Entgegen der Verteidigung durch Kayleigh McEnany, Peter Navarro und Mike Pence, dass Trump es nicht ernst gemeint habe bei der Veranstaltung in Tulsa am 20. Juni 2020 das Testen zu verlangsamen, erklärte Trump, er habe nicht gescherzt. Wenn das Testen heruntergefahren würde, dann würde es laut dem Präsidenten weniger COVID-19-Fälle geben.[890] Die Senatoren Chuck Schumer, Richard Blumenthal, Elizabeth Warren und Ed Markey schrieben den Generalinspektor des Health and Human Services Department an. Sie forderten den Generalinspektor auf, zu überprüfen, ob und welche Maßnahmen durch Trump verlangsamt wurden.[891]

    Die Food and Drug Administration (FDA) warnte vor dem Gebrauch von neun Marken von Händedesinfektionsmitteln. Bei den Produkten war festgestellt worden, dass sie Methanol enthielten.[892] Die Behörde hatte erst ein paar Tage zuvor ein Schreiben an ein Wellness Center im Bundesstaat New York geschickt, dass es unterlassen werden solle, Produkte fälschlich damit zu bewerben, dass sie gegen das neue Coronavirus schützen würden.[893]

    • Alabama: Am Montagmorgen um 10:00 Uhr Ortszeit teilte das Alabama Department of Public Health mit, dass Alabama seit dem Vortag 433 bestätigte COVID-19-Fälle und zwei Todesfälle verzeichnet habe. Der Staat hatte damit 30.031 Fälle identifiziert und den Meilenstein von 30.000 passiert. Der Staat hatte damit 831 Tote zu beklagen. Seit vier Tagen würden die Neufälle aber leicht zurückgehen. Die Behörden teilten auch mit, dass zusätzlich 423 mögliche COVID-19-Erkrankungen festgestellt wurden, die aber noch nicht im Labor bestätigt worden seien.[894] 44 % der Coronatoten waren Afroamerikaner, obwohl der Bevölkerungsanteil nur 24 % ist. Bevor die Neuzahlen leicht zurückgingen, erlebte Alabama wie andere Südstaaten einen erheblichen Anstieg. Der Anstieg wurde auf Schwächen des Gesundheitssystems und Coronaskepsis in der Bevölkerung zurückgeführt.[895]
    • Florida: Die Gesundheitsbehörden meldeten, dass Florida 100.217 Coronafälle erfasst habe und 3.173 Coronatote. Seit Sonntag waren 2.926 Neuinfektionen hinzugekommen. Florida war damit der siebte Staat nach New York, Kalifornien, New Jersey, Illinois, Texas und Massachusetts, der mehr als 100.000 Infektionen verzeichnete. Der Gouverneur erklärte, der Zuwachs sei auf mehr Tests zurückzuführen. Es würden auch mehr jüngere Personen positiv getestet. Das Durchschnittsalter sei von 65 auf zum Teil unter 30 gesunken. Jüngere würden seltener Symptome entwickeln. Es bestehe keine Notwendigkeit, das Tragen von Masken vorzuschreiben oder die Öffnung von Geschäften zu überdenken.[896]
    • Louisiana: An diesem Montag hatte Louisiana 50.239 COVID-19-Fälle, nachdem 461 Neuinfektionen seit dem Vortag erfasst worden waren. Die Anzahl der Coronatodesopfer stieg über 3.000 auf 3.004, nachdem elf Menschen seit dem Vortag verstorben waren. Erstmals seit Wochen wurden wieder mehr als sechshundert Personen in den Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt. Die Anzahl an Patienten an Beatmungsmaschinen stieg um 20 % auf 77 Fälle.[897] Gouverneur John Bel Edwards kündigte daraufhin an, dass der Staat nicht weiter mit der Wiederöffnung der Wirtschaft voranschreiten werde. Louisiana werde bis auf weiteres in der zweiten Phase des Öffnungsplanes verbleiben.[898]
    • Texas: Gouverneur Greg Abbott erklärte, dass zusätzliche Maßnahmen notwendig würden, falls die Infektionen in seinem Bundesstaat weiter so zunähmen. Leute sollten Masken tragen. Noch am 12. Juni hatte Abbott erklärt, dass ein Überdenken der frühen Wiederöffnung von Texas nicht notwendig sei.[899]

    23. Juni

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    Anthony Fauci wurde als Mitglied der Coronavirus Task Force des Präsidenten vor dem Repräsentantenhaus angehört. Er erklärte, während New York einen Rückgang von Fallzahlen habe, würden andere Staaten einen besorgniserregenden Anstieg verzeichnen. Die Vereinigten Staaten hätten auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie einen Durchschnitt von 30.000 Neufällen pro Tag gehabt, dies sei auf 20.000 zurückgegangen, aber nun wieder bei 30.000. Er sei sehr beunruhigt über diese Entwicklung. Es sei nicht bekannt, wie lange Menschen mit Antikörpern gegen dieses Coronavirus geschützt seien. Ein sicherer Impfstoff sei nicht vor dem Beginn des Jahres 2021 zu erwarten. Auf Nachfrage durch den Abgeordneten Bobby L. Rush erklärte Fauci, dass die starke Betroffenheit von Afroamerikanern auf systemischen Rassismus zurückzuführen sei. 23 % der COVID-19-Toten waren Afroamerikaner, obwohl nur 13 % der US-Bevölkerung zu dieser Gruppe gehören.[900] Entgegen Trumps Behauptung in Tulsa am 20. Juni 2020 habe der Präsident nicht angeordnet, dass weniger getestet werde. Die USA würden im Gegenteil mehr testen.[901]

     
    Die Dream City Church während der Wahlkampfrede von Präsident Trump

    Donald Trump hielt eine Wahlkampfrede in einer Megachurch in Phoenix bei einer durch Students for Trump organisierten Veranstaltung. Die Teilnehmer trugen kaum Gesichtsmasken.[902] Mit dem Nichttragen von Masken verletzten Trump und die Teilnehmer eine drei Tage vorher in Kraft getretene Regelung der Stadt Phoenix. Die Bürgermeisterin hatte aber angekündigt, diese Regel bei der Veranstaltung nicht durchzusetzen.[903] In der 3.000 Sitze umfassenden Dream City Church konzentrierte sich Trump stark auf Einwanderungspolitik, obwohl dieses Thema hinter der Wirtschaftskrise, der Pandemie und Führungsqualitäten im Wählerinteresse zurücktrat. Er warf allerdings China vor, es habe das Virus sich ausbreiten lassen, und benutzte abermals den rassistisch gefärbten Namen „Kung Flu“.[904] Er lobte sich für Reisebeschränkungen mit China und behauptete, Nancy Pelosi habe in Chinatown in San Francisco getanzt.[902]

    Die zweite für den 15. Oktober 2020 geplante Fernsehdebatte von den drei Debatten zwischen den beiden Kandidaten für die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020 musste verlegt werden. Die als Austragungsort vorgesehene University of Michigan sagte ab wegen durch COVID-19 veranlassten Umstellungen. Die Debatte wurde nach Miami in das Adrienne Arsht Center for the Performing Arts verlegt.[905]

    In Kentucky und New York fanden Vorwahlen statt. Kentucky hatte wegen der Pandemie den ursprünglichen Termin von März auf den 23. Juni verschoben. Wahllokale waren von 3.700 auf 200 reduziert worden, so dass die beiden größten Städte Louisville und Lexington nur je ein Wahllokal hatten. Briefwahlmöglichkeiten wurden in großem Maße wahrgenommen.[906] In New York war der Primary-Termin durch eine Executive Order des Gouverneurs vom 28. April auf den 23. Juni verlegt worden.[907] Wähler nahmen mit 2 Millionen Briefwahlstimmen teil.[906]

    • Texas: Der Bundesstaat verzeichnete erstmals über 5.000 Neuinfektionen. Es waren 5.489 Neufälle, während 4.092 Texaner in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden mussten. Der Gouverneur ermächtigte lokale Autoritäten wie Bürgermeister, Menschenansammlungen über 100 Personen zu regulieren und das Tragen von Masken verpflichtend zu machen. Die Regelung wurde insbesondere mit Blick auf Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli getroffen.[908]
    • Utah: Ein Memorandum der Staats-Epidemiologin Utahs Angela Dunn war bekannt geworden. In dem Vermerk erklärte Dunn, wenn nicht bis zum 1. Juli die Infektionszahlen Utahs zum Sinken gebracht würden, werde dem Bundesstaat keine Option verbleiben als ein kompletter Shutdown. Es sei die letzte Möglichkeit, umzukehren und die Wiederöffnung zu verlangsamen.[909] Der Gouverneur von Utah erklärte daraufhin, dass er keine Pläne habe, den Staat komplett zu schließen.[910]
    • Washington: Der Gouverneur Jay Inslee ordnete eine allgemeine Pflicht an, Masken in öffentlichen Räumen zu tragen. Die Pflicht besteht ab dem Alter von 5 Jahren und gilt sowohl innen wie außen. Hierdurch soll dem Wiederanstieg von Fällen entgegengewirkt werden. Das Inkrafttreten wurde für Freitag, den 26. Juni 2020 angeordnet.[911]

    24. Juni

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    Die Gouverneure von New York, New Jersey und Connecticut ordneten gemeinsam an, dass Personen, die aus US-Bundesstaaten mit hohen Infektionsraten in diese drei Staaten einreisen, sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben müssten. Das Kriterium ist der Prozentsatz an Positivtests unter den getesteten Personen in einem Sieben-Tages-Durchschnitt. Zum Zeitpunkt der Anordnung betraf das Reisende von Alabama, Arkansas, Arizona, Florida, North Carolina, South Carolina, Texas, Utah und Washington.[912] Das Weiße Haus teilte mit, dass Trump bei einem geplanten Besuch auf dem Trump National Golf Club in Bedminster (New Jersey) sich trotz seines kürzlichen Besuchs in Arizona nicht an die Regel halten werde. Er sei keine Zivilperson und Personen, die mit ihm in Kontakt kämen, würden laufend auf COVID-19 getestet.[913] Der Golfausflug wurde allerdings später mit der Begründung abgesagt, dass Trump sich an dem Wochenende um Recht und Ordnung kümmern wolle.[914]

    Es wurde bekannt, dass die US-Bundesregierung plant die Bundesmittel für dreizehn COVID-19-Teststationen zu streichen. Sieben befanden sich in Texas, die anderen sechs in Illinois, New Jersey, Colorado und Pennsylvania. Brett Giroir erklärte, es sei nicht geplant, das Testen einzuschränken, sondern nur, es anders durchzuführen. Die beiden republikanischen Senatoren für Texas Ted Cruz und John Cornyn äußerten sich sehr kritisch, auch der demokratische Minderheitssprecher Chuck Schumer attackierte die Entscheidung.[915]

    An der Wall Street fielen die Kurse, nachdem Covid-Daten insbesondere aus Florida bekannt wurden. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 710,16 Punkte (2,7 %) und schloss bei 25.445,94, zeitweise war er um 800 Punkte in Rot. Der S&P 500 gab im Laufe des Tages um 2,6 % nach und schloss bei 3.050,33. Der Nasdaq Composite fiel um 2,2 % auf 9.909,17. Florida hatte den Rekord gemeldet, dass es 5.508 Neufälle am Vortag registriert hatte und nun bei 109.014 stehe. Der Anteil an positiven Tests betrug 15,91 %. Kalifornien meldete ebenfalls einen tragischen Report mit über 7.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Texas meldete 5.489 Neuinfektionen am Vortag. Die Märkte waren davon ausgegangen, dass der Höhepunkt der Pandemie überwunden sei; angesichts dieser Zahlen in drei der bevölkerungsreichsten Staaten kehrten Ängste zurück.[916] Auch die kleineren Staaten Arizona, Mississippi und Nevada meldeten Höchstzahlen an Erkrankungen. Gleichzeitig veröffentlichte der Internationale Währungsfonds seine Einschätzung, dass das Virus zum Schrumpfen der weltweiten Wirtschaft führen werde.[917]

    • Arizona: Der Grand-Canyon-Staat hatte bis zum 24. Juni 63.030 Infektionen mit dem Coronavirus erfasst, 3.056 hiervon seit dem 24. Juni. 18 % der Coronavirus-Tests in Arizona waren positiv. Am Mittwoch wurden 2.453 Patienten in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt. 85 % der Krankenhausbetten und 88 % der Betten in Intensivstationen waren belegt. Tests hatten in den drei Wochen zuvor um 86 % zugenommen, nachgewiesene Fälle aber um 177 %.[918]
    • Nevada: Der Gouverneur des Staates erließ eine Direktive, die alle Bewohner verpflichtet Gesichtsmasken zu tragen, auch in Casinos wie in Las Vegas.[919]
    • South Dakota: Nachdem sich Mark Meadows auf Verlangen der Gouverneurin von South Dakota in die Auseinandersetzung um COVID-19-Checkpoints einschaltete, legten die Cheyenne River Sioux Klage vor einem Bundesgericht in Washington D.C. ein.[920]

    25. Juni

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    In einer Pressekonferenz teilte der Direktor des CDC Robert Redfield mit, dass Antikörper-Tests darauf hindeuten, dass die Zahl von infizierten Personen in den USA zehnmal höher sein könne als die offiziellen Zahlen.[921] Es könnten zwischen 5 % und 8 % der Bevölkerung der Vereinigten Staaten sein, die infiziert wurden, oder 20 Millionen Einwohner. Der Anteil würde höchstwahrscheinlich variieren zwischen Epizentren wie New York einerseits und Staaten im Mittleren Westen andererseits.[922] Ein Großteil der Infizierten sei sich nicht bewusst gewesen, dass sie mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert wurden.[921] Die Unterschätzung der Zahlen sei auf zu geringes Testen vor allem in der Anfangszeit zurückzuführen gewesen. Dies erkläre auch die nun festgestellten höheren Zahlen von infizierten jüngeren Menschen. Da diese seltener schwere Verläufe zeigten, seien die bei der ursprünglichen Konzentration auf Personen mit schweren Symptomen durch das Raster gefallen.[922]

    Ein Anwalt der Regierung Trump stellte vor dem Supreme Court den Antrag, Obamacare aufzuheben und abzuschaffen.[923] Bei einer Aufhebung könnten 20 Millionen Amerikaner ihre Krankenversicherung verlieren.[924]

    • Georgia: Nach drei aufeinander folgenden Tagen hatte Georgia über 1.700 Neufälle zu melden, von Mittwoch auf Donnerstag stieg die Zahl um 1.714 auf 71.095 COVID-19-Fälle in dem Bundesstaat. Georgia hatte seit dem Vortag 74 Einwohner in der Pandemie verloren und beklagte nun 2.745 COVID-19-Todesopfer. Die Zahl der in Krankenhäusern zu behandelnden Patienten stieg um 144 auf 10.457. Andererseits sank die Anzahl positiver Tests von 13 % auf 8 %.[925]
    • Kalifornien: Der Goldstaat meldete erstmals mehr als 200.000 Fälle von COVID-19. Es wurden 201.036 SARS-CoV-2-Infektionen registriert, ein Anstieg um 4.964 seit dem Vortag. 5.804 Kalifornier waren an der Krankheit verstorben. Nach fünf aufeinander folgenden Tagen mit Rekord-Hospitalisierungen wurden 4.240 Patienten in kalifornischen Krankenhäusern behandelt, 33,5 % mehr als noch zwei Wochen früher.[926] Kalifornien hatte am Dienstag erst den Rekordwert von 7149 Neuinfektionen gemeldet. Besonders Countys in Südkalifornien wie Los Angeles County mit fast 90.000 Fällen oder das an der mexikanischen Grenze liegende Imperial County meldeten einen Anstieg. Aber auch solche im Central Valley wie Stanislaus County oder Santa Clara County in der Bay Area bemerkten einen Anstieg.[927]
    Gouverneur Gavin Newsom erklärte einen Haushalts­notstand, um Mittel aus dem Notfallfonds (Rainy Day Fonds) freizusetzen.[928] Der Gouverneur erklärte in einer Pressekonferenz, dass, falls keine Besserung der Situation absehbar sei, die Wiederöffnung angehalten werden könne. Er behalte sich auch vor, wieder Quarantäne-Anforderungen wie Stay at Home Orders zu erlassen.[929]
    • New Mexico: Gouverneurin Lujan Grisham hielt weitere Öffnungen, die für den 1. Juli geplant waren, an. Grund waren steigende Übertragungsraten in ihrem Bundesstaat. Sie erklärte, die steigenden Zahlen seien auf die Nichteinhaltung von Richtlinien zum Tragen von Gesichtsmasken und zum Abstandhalten zurückzuführen. Das Beenden regelmäßiger Pressekonferenzen durch die Corona Task Force und landesweite Öffnungen hätten viele Bürger sorglos gemacht.[930]
    • North Carolina: Gouverneur Roy Cooper entschied Regulierungen zur Pandemieeindämmung nicht am Freitag, den 27. Juni 2020 auslaufen zu lassen und den Staat weiter in derselben Phase der Öffnung zu belassen. Das Anhalten der weiteren Öffnung begründete er mit den besorgniserregend steigenden Zahlen in North Carolina. Die Verlängerung traf auf erheblichen Widerstand.[931]
    • Texas: Der Gouverneur von Texas ordnete an, dass die Wiederöffnung angehalten werde. Gleichzeitig ordnete er an, dass Krankenhäuser in Bexar County, Dallas County, Harris County und Travis County mit den Städten San Antonio, Dallas, Houston und Austin nicht medizinisch absolut gebotene Operationen einstellen. Hierdurch sollten Betten in den Intensivstationen und Kapazitäten an Beatmungsgeräten freigemacht werden. Die Krankenhäuser in diesen Gebieten waren am Rande ihrer Kapazitäten. Texas hatte Höchstwerte bei Neuerkrankungen und Hospitalisierungen erreicht. Es waren 5.996 Neuinfektionen gemeldet, der dritte Tag in Folge mit einem vorher nie erreichten Wert.[932]
    • Washington: Der Westküsten-Staat meldete erstmals mehr als 30.000 Fälle von COVID-19. Es waren 30.367 Fälle in Washington, nachdem seit dem Vortag 498 hinzugekommen waren. 1.300 Personen waren in dem Bundesstaat an der Krankheit verstorben. 4.106 Personen wurden wegen Corona im Krankenhaus behandelt. Von den durchgeführten 505.795 Tests waren sechs Prozent positiv.[933]

    26. Juni

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    Die Corona Task Force unter Vizepräsident Mike Pence gab zum ersten Mal seit dem 27. April wieder eine Pressekonferenz. Seither hatte sich sowohl die Zahl der als Coronavirusinfizierte identifizierten Personen als auch die Anzahl der Todesopfer der Pandemie in den USA mehr als verdoppelt.[934] Pence erklärte, die Vereinigten Staaten seien jetzt in einer sehr viel besseren Position. Die Ausbreitung des Virus sei verlangsamt und die Infektionskurve abgeflacht worden. Es bestünden nur noch einzelne Spitzen in einigen Countys. Die Zunahme an Fällen sei insbesondere auf den Erfolg des Testprogrammes zurückzuführen. Positiv sei auch, dass die Mehrzahl der Neufälle jüngere Personen unter 35 seien.[935] Es wurden keine neuen Maßnahmen der Bundesregierung angekündigt. Pence erklärte, die Bundesregierung sei nur subsidiär und unterstützend tätig.[934] Pence rief Amerikaner auf, sich nicht in das Gesicht zu fassen, die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Er erwähnte nicht das Tragen von Gesichtsmasken oder Abstandhalten. Der CDC-Direktor Robert Redfield rief demgegenüber dazu auf, sechs Fuß Abstand zu halten und Gesichtsmasken zu tragen.[936] Auf die Frage, ob es klug wäre, während der Pandemie große Wahlkampfversammlungen abzuhalten, berief sich Pence auf die Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit in der Verfassung der Vereinigten Staaten.[937]

    Steigende Infektions- und Todesraten in den Bundesstaaten veranlassten Gouverneure und Bürgermeister, ihre Schritte zur Wiederöffnung zu überdenken. Teilweise begannen einige von ihnen den Prozess anzuhalten oder teilweise wieder rückgängig zu machen. Die Gouverneure der drei bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Florida, Kalifornien und Texas unternahmen solche Schritte. Aber auch Bürgermeister wie der von San Francisco.[938]

    Es wurde bekannt, dass wenn die Europäische Union sich wieder für Flugreisen aus Nicht-EU-Staaten öffnet, US-Amerikaner und Reisende aus den Vereinigten Staaten höchstwahrscheinlich ausgeschlossen bleiben würden.[939] Grund hierfür waren die hohen Infektionszahlen, aber nicht politische Gründe.[940]

    Die Kurse an den Aktienbörsen sanken angesichts steigender Infektionsraten in den Vereinigten Staaten und der Schritte von Staaten wie Texas und Florida, wieder Beschränkungen einzuführen. Der Dow Jones Industrial Average schloss an diesem Freitag 730,05 Punkte oder 2,8 % tiefer bei 25.015,55. Der Standard & Poor’s 500 fiel während des Handelstages um 2,4 %, um bei 3.009,05 zu schließen. Der Nasdaq Composite gab 2,6 % nach und stand am Ende bei 9.757,22. Die drei Indizes schlossen die Woche tiefer. Der Dow fiel über die Handelswoche um 3,3 %, der S&P 500 um 2,9 %, und der Nasdaq gab 1,9 % nach.[941]

    Eine Bundesrichterin ordnete an, dass in Auffanglagern untergebrachte Immigrantenkinder, die länger als 20 Tage dort sind, bis zum 17. Juli 2020 zu entlassen sind. Grund war die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus.[942]

    Die NBA gab bekannt, dass von 302 für den Neustart der Saison 2019/2020 getesteten Basketball-Spielern 16 positiv auf COVID-19 getestet wurden. Die Testrate ist mit 5,3 % deutlich niedriger als in Florida (14,74 %), wo das Turnier ausgetragen werden wird, und auch niedriger als erwartet.[943]

    • Florida: Der Sonnenschein-Staat verzeichnete einen Rekord von 8.942 identifizierten Neuinfektionen und übertraf damit den zwei Tage alten Rekord von 5.508 Fällen. Der Gouverneur untersagte als Reaktion den Ausschank von Alkohol in Gaststätten.[944]
    • Kalifornien: Der Goldstaat verzeichnete seit zwei Wochen Wachstumsraten an Infektionen von im Durchschnitt täglich 4.100 Fällen. Gouverneur Newsom forderte die Kalifornier auf, die Seuche ernst zu nehmen und Abstandsregeln und Maskentragen einzuhalten. Er forderte ferner die Führung des Imperial County auf, wieder Ausgangssperren (Stay at Home Order) zu erlassen; notfalls werde er das veranlassen. Das County liegt an der mexikanisch-amerikanischen Grenze gegenüber der Industriestadt Mexicali und ist besonders schwer betroffen. Grund hierfür ist unter anderem der kleine Grenzverkehr. 23 % aller durchgeführten COVID-19-Tests kamen positiv zurück, 500 Patienten mussten in den vorangehenden fünf Wochen in Krankenhäuser umliegender Countys verlegt werden.[945]
    • South Carolina: An diesem Freitag berichtete South Carolina, dass es 30.263 COVID-19-Fälle verzeichnet habe, nachdem seit dem Vortag 1.273 neuidentifizierte Erkrankungen hinzukamen. Die Rate von positiven Tests betrug 18,3 %. Es war die Rekordzahl von 906 Patienten hospitalisiert und 694 in South Carolina mit COVID-19 verstorben. Gouverneur Henry McMaster erklärte, auf Wiederöffnungsmaßnahmen einstweilen zu verzichten. Er sah von einer Maskentragepflicht ab, rief aber zum freiwilligen Maskentragen auf.[946]
    • Texas: Nachdem der Lone Star State eine Zunahme von registrierten Infektionen um 79 % mit durchschnittlich 4.757 Fällen pro Tag verzeichnete, nahm der Gouverneur einige Deregulierungen zurück. So mussten Gaststätten, die ihren Umsatz zu über der Hälfte mit Alkoholika erzielen, schließen. Andere Restaurants dürfen nur mit 50 % Kapazität öffnen. Sie können allenfalls Lieferservice anbieten. Versammlungen von mehr als 100 Personen wurden unter Erlaubnisvorbehalt gestellt.[947]
    • Utah: Die Staats-Epidemiologin teilt mit, dass Utah seit dem ersten Fall am 6. März 20.050 Covid-19-Erkrankungen erfasst hatte. Seit dem Vortag waren 676 neue Fälle registriert worden, ein Höchstwert bis dahin. 174 Patienten wurden in den Krankenhäusern des Staates mit COVID-19 behandelt. Der Staat hatte bis zu diesem Freitag 166 Opfer zu betrauern, zwei davon waren seit dem Vortag verstorben. Von den 317.568 in Utah durchgeführten Tests waren 6,3 % positiv.[948]
    • Virginia: Der Bundesstaat meldete 60.570 erfasste COVID-19-Fälle. 57.977 waren durch Labortests bestätigt, und 2.593 Erkrankungen galten wegen der Symptome als wahrscheinliche Coronafälle. Die Fälle hatten seit Donnerstag um 624 Erkrankungen zugenommen. In den Krankenhäusern wurden 559 bestätigte Fälle und 295 Patienten mit COVID-19-Symptomen behandelt. 219 Patienten mussten auf Intensivstationen behandelt werden, 99 hiervon mussten künstlich beatmet werden. Virginia betrauerte 1.700 Todesopfer der Pandemie; 25 waren in den vorhergehenden 24 Stunden verstorben.[949]

    27. Juni

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    Am Morgen waren in den Vereinigten Staaten von Amerika 2.501.244 und damit mehr als 2,5 Millionen Personen positiv auf COVID-19 getestet worden.[950] Bereits am Vortag waren mit 125.169 Todesopfern mehr als 125.000 Einwohner mit COVID-19 verstorben.[951] Die USA hatten damit mehr COVID-19-Tote zu betrauern, als US-Soldaten im I. Weltkrieg gefallen waren.[952] Wahlkampfauftritte von Vizepräsident Pence in den Bundesstaaten Florida und Arizona wurden unbefristet verlegt. Nach Mitteilung eines Mitarbeiters der Wahlkampagne Donald Trumps wurden diese auf evangelikale Christen gerichteten Auftritte als Vorsichtsmaßnahme verlegt. Arizona und Florida verzeichneten beide erhebliche Anstiege bei COVID-19-Zahlen.[953] Arizona meldete einen Anstieg von Erkrankungen um 3.591 Fälle, der sechste Tag mit über 3.000 Fällen in den vorangehenden neun Tagen.[954] Florida meldete einen Anstieg von 8.942 von Donnerstag auf Freitag und einen bis dahin nicht gesehenen Anstieg um 9.636 von Freitag auf Sonnabend, womit der Staat über 130.000 Infektionen auswies. 3.390 Floridianer waren mit einer Coronainfektion verstorben. Die Positivrate bei den Tests betrug am Freitag, dem 26. Juni 12,7 %.[955] Statt der Wahlkampfauftritte wurden Treffen mit Offiziellen der Staaten Arizona und Florida angesetzt.[953] Nachdem er am Freitag einen Golfausflug am Wochenende auf seinen Golfplatz in New Jersey abgesagt hatte, begab sich Donald Trump auf seinen Golfplatz in Virginia. Laut der Absage auf Twitter wollte er sich um die Einhaltung von Recht und Ordnung kümmern.[956]

    • Arizona: Der Staat meldete erstmals mehr als 70.000 Fälle von COVID-19. Es waren am Morgen 70.051 Fälle. Seit dem Vortag waren 3.591 bestätigte Erkrankungen hinzugekommen, was einen 5,4%-Anstieg innerhalb eines Tages darstellt. Die Fallzahlen zeigten einen stetigen Anstieg, seit die Stay-at-Home-Anordnung des Gouverneurs Mitte Mai ausgelaufen war. 11,4 % der Tests auf COVID-19 kamen positiv zurück. 1.579 Menschen waren bis dahin im Grand-Canyon-Staat nachgewiesenermaßen mit COVID-19 verstorben. 86 % der Krankenhausbetten und 87 % der Betten in Intensivstationen waren belegt.[957] Trotz Vorbereitungen der Krankenhäuser im Mai waren Ärzte und Krankenschwestern überlastet. Es mussten zusätzliche Krankenschwestern von außerhalb des Bundesstaates angeworben werden.[958]
    • Florida: Miami-Dade County verzeichnete 1.330 COVID-19-Neufälle. Das County hatte damit 31.526 Coronaerkrankungen erfasst. Mit 947 Todesopfern verlor es auch die meisten Einwohner in diesem Bundesstaat bis dahin. Der Bürgermeister von Miami-Dade County erließ daher an diesem Sonnabend eine Notfallverordnung, die alle Strände am Wochenende um den amerikanischen Nationalfeiertag schloss und in der Zeit vom 3. Juli bis Dienstag, den 7. Juli 2020 auch Versammlungen von mehr als 50 Personen untersagte.[959]
    • North Carolina: Das nördliche der Carolinas meldete über 60.000 COVID-19-Infektionen. Es waren 60.537 erfasste Fälle, 1.719 mehr als am Freitag. 10 % der Tests auf COVID-19 waren positiv. 888 Patienten mit Corona mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Krankenhäuser in North Carolina waren zu 77 % ausgelastet, 73 % der Betten auf Intensivstationen waren belegt. Es waren 1318 Todesopfer der Pandemie bekannt geworden, 15 seit dem Vortag.[960]
    • Tennessee: An diesem Sonnabend meldete Tennessee 40.172 Fälle nach einem Anstieg um 728 von Freitag und einem Rekordanstieg um 1.410 von Donnerstag. 39.848 der Fälle waren in Labors bestätigt worden.[961]
    • Washington: Gouverneur Jay Inslee untersagte es den acht Countys der 39 Countys des Staates, die bereit waren Phase 4 des Staatsplanes zu beginnen, diese Phase zu beginnen. Phase 4 würde eine Aufhebung aller Beschränkungen bedeuten, Versammlungen von mehr als 50 Personen einschließlich Sportgroßereignissen oder Konzerten wären beispielsweise wieder möglich.[962]

    28. Juni

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    An diesem Morgen nach Eastern Standard Time erreichte laut den Datenbanken der Johns Hopkins University die Zahl der nachgewiesenen COVID-19-Erkrankungen weltweit 10 Millionen Fälle. Es waren mit global 499.124 Todesopfern der Pandemie fast eine halbe Million Opfer erfasst worden. Die Vereinigten Staaten als Land mit den meisten Fällen wiesen ungefähr ein Viertel der Infektionen (2.510.323) aus. Nach den USA folgten Brasilien (1,3 Millionen), Russland (633.500) und Indien (528.800). Von den fast 500.000 Todesfällen entfielen zu diesem Zeitpunkt 125.539 auf die Vereinigten Staaten.[963]

    Der Gesundheitsminister Alex Azar erklärte während der Sendung State of the Union von Jack Tapper auf CNN, dass seiner Ansicht nach sich das Fenster schließe, um die Pandemie noch unter Kontrolle zu bringen. Die Situation sei sehr anders als zwei Monate früher, und die Vereinigten Staaten seien mit dem Testen und medizinischen Fortschritten gut aufgestellt. Das Anwachsen der Fälle sei nicht auf ein zu frühes Öffnen, sondern auf unangemessenes persönliches Verhalten zurückzuführen. Er rief auf, sich an Abstandsregeln, Maskentragen und Hygiene zu halten.[964] Vizepräsident Pence erklärte in einem Interview und einer Pressekonferenz mit dem Gouverneur von Texas in Dallas, dass das Tragen einer Maske eine gute Idee sei, besonders für junge Menschen.[965] Pence erklärte in dem Interview auf dem Sender CBS auch, dass Amerika nur wegen der großartigen Führungsqualitäten Trumps in der Lage sei, die großen Probleme zu bewältigen. Allerdings äußerten 62 % der in einer kurz zuvor veröffentlichten Amerikaner, dass der Kampf gegen das Virus schlecht verlaufe. 59 % bewerteten Trumps Arbeit als schlecht, einschließlich 43 %, die seine Arbeit als sehr schlecht einstuften.[966] Präsident Trump wurde gesehen, wie er seinen Golfplatz in Sterling in Virginia in Begleitung von Lindsey Graham betrat.[967]

    Anthony Fauci als führender Epidemie-Experte der Regierung erklärte in einem Interview, dass ein Impfstoff nicht zu hundert Prozent wirksam sein werde. Selbst der effektivste Impfstoff, der Masernimpfstoff, erreiche lediglich eine Wirksamkeit von 97 % mit zwei Impfdosen. Er wäre mit einer 73%- bis 77%-Wirksamkeit zufrieden. Dies würde für eine Herdenimmunität ausreichen. Allerdings gebe es eine relativ große Anzahl von Impfgegnern und Wissenschaftsleugnern. Wenn 25 % diesen Impfstoff nicht nähmen, wäre es unwahrscheinlich, Herdenimmunität zu erreichen. Es sei daher entscheidend, dass sich das Weiße Haus für Impfungen einsetze.[968]

    • Florida: Nachdem am Sonnabend das Miami-Dade County die Strände für das Unabhängigkeitstagswochenende geschlossen hatte, folgte Broward County mit Fort Lauderdale, um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. Broward County schloss die Strände vom 3. Juli bis zum 5. Juli 2020.[969]
    • Kalifornien: Der Gouverneur ordnete die Schließung von Bars in Fresno County, Imperial County, Kern County, Kings County, Los Angeles County, San Joaquin County und Tulare County an. Für acht weitere Countys forderte er zur Schließung von Bars auf.[970]
    • Ohio: Es wurden 854 Neuinfektionen registriert, Ohio überschritt somit 50.000 und hatte 50.309 festgestellt. Drei COVID-19-bezogene Todesfälle brachten die Zahl der Pandemieopfer auf 2.807 innerhalb der Grenzen des Staates. 5 % der Tests kamen positiv zurück.[971]
    • Texas: Die Bewohner des Bexar County einschließlich der Stadt San Antonio erhielten eine Notstands-SMS. Sie lautete:
    „STAY HOME. The COVID-19 virus is spreading rapidly across Bexar County. Local hospitals are approaching capacity. Protect yourself and your family. Stay home except for essential activities, wear a face covering and avoid gathering with people outside your household. STAY SAFE.“[972]
    (BLEIBEN SIE ZUHAUSE. Das COVID-19-Virus breitet sich rasend in Bexar County aus. Örtliche Krankenhäuser nähern sich der Kapazitätsgrenze. Schützen Sie sich und Ihre Familie. Bleiben Sie zuhause, außer für notwendige Aktivitäten, tragen Sie eine Gesichtsbedeckung und vermeiden Sie Zusammenkünfte mit Personen außerhalb des Haushalts. BLEIBEN SIE SICHER.)

    29. Juni

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    31 Bundesstaaten sahen in der vorangegangenen Woche eine Zunahme von Neuinfektionen, 15 Staaten hatten eine gleichbleibende Zunahme an Neuinfektionen, nur in den Bundesstaaten Connecticut, Delaware, New Hampshire und Rhode Island gingen die Zahlen an Neuinfektionen zurück. 14 Bundesstaaten hatten ihre Wiederöffnung angehalten oder sogar teilweise zurückgenommen.[973]

    • Arizona: Der Gouverneur ordnete an, dass Ansammlungen von mehr als 50 Personen untersagt sind. Die Wiederöffnung von Bars, Fitnessstudios, Kinos und Wasserparks in Arizona wurde noch mindestens 30 Tage aufgeschoben.[974]
    • Arkansas: Der Heimatstaat Bill Clintons meldete erstmals mehr als 20.000 COVID-19-Erkrankungen seit Beginn der Pandemie. Von den nun 20.257 Fällen waren 5.926 noch immer krank, 14.066 hatten sich erholt. Arkansas wies 265 Todesfälle mit Bezug zu COVID-19 aus.[975]
    • Florida: Die Stadt Jacksonville in Florida erließ einen Maskenzwang, um der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Die Republican National Convention (RNC) war am 11. Juni hierher verlegt worden, damit Trump vor einer vollen Menschenversammlung sprechen könne. Die Stadt teilte mit, es sei nicht klar, ob der Maskenzwang auf die Convention angewandt wird. Die Organisatoren erklärten, dass die RNC erst in zwei Monaten im September sei.[976] Am Mittwoch, dem 24. Juni 2020 war auch eine Umfrage bekannt geworden, nach der 58 % der Wähler in Jacksonville gegen die RNC in ihrer Stadt sind.[977]
    • Kalifornien: Das Los Angeles County als bevölkerungsreichstes County der USA meldete erstmals mehr als 100.000 COVID-19-Fälle, nachdem im County die Rekordzahl von 2.903 Neuinfektionen registriert worden war. Die durchgeführten Tests waren zu 9 % positiv. Eine Mitschuld an den Neufällen könnte die Öffnung von Bars und Restaurants am 20. Juni haben. 49 % der kontrollierten Bars und 33 % der kontrollierten Restaurants hatten nicht ausreichend auf vorgeschriebene Abstände geachtet. Das Personal in 54 % der kontrollierten Bars und in 44 % der kontrollierten Restaurants trug keine Gesichtsmasken oder Schilde. Eine weitere Rolle könnten die anhaltenden Proteste nach dem Tod von George Floyd spielen.[978] Das County schloss seine Strände für das Wochenende um den 4. Juli von Freitagmittag bis Montagmorgen und untersagte Feuerwerk für den Unabhängigkeitstag.[979]
    • Michigan: Der Bundesstaat meldete nach einem leichten Anstieg um 236 Fälle erstmals mehr als 70.000 Coronainfektionen seit Beginn der Pandemie. Michigan wies 63.497 laborbestätigte und 6.726 wahrscheinliche Erkrankungen aus und kam damit auf 70.223 COVID-19-Fälle. Es beklagte nach vier weiteren Todesfällen 5.915 Todesopfer der Krankheit. Nachdem es am Wochenende von Arizona überholt wurde, ist es nicht mehr unter den zehn Staaten mit den meisten Erkrankungen. Mit Ausnahme des Ontonagon County war jedes County Michigans betroffen.[980]
    • New York: Es wurde mitgeteilt, dass die Theater und Musicals am Broadway das ganze Jahr 2020 geschlossen bleiben und alle Aufführungen für dieses Jahr abgesagt wurden. Die Theater würden Eintrittsgelder erstatten oder einen Umtausch für Eintrittskarten bis zum 23. Januar 2021 anbieten.[981]
    Es wurde durch den Gouverneur beschlossen, dass Einkaufszentren im Staat New York nur mit Belüftungssystemen und Klimaanlagen öffnen dürfen, die in der Lage sind, Viren aus der Atemluft zu filtern.[982]
    • Oregon: Gouverneurin Kate Brown ordnete einen Maskenzwang beim Aufenthalt in Innenräumen an. Zu diesem Zeitpunkt hatte Oregon mit 8.485 Coronafällen in absoluten Zahlen eine der geringsten Fallzahlen in den Vereinigten Staaten. Der Staat hatte 204 Oregoner zu beklagen.[983]
    • South Dakota: Gouverneurin Kristi Noem erklärte, dass bei einer für den 3. Juli geplanten Veranstaltung am Mount Rushmore National Memorial keine Maskenpflicht und keine Abstandspflicht bestehen werde. Es sei den erwarteten 7.500 Teilnehmern überlassen, eine Gesichtsbedeckung zu tragen. South Dakota hatte zu diesem Zeitpunkt 6.716 Personen positiv auf COVID-19 getestet und hatte 91 Tote zu betrauern. Im Durchschnitt wurden 60 Personen pro Tag positiv getestet.[984]

    30. Juni

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    Anthony Fauci sagte vor dem Senatsausschuss für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten aus. Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten das Virus keineswegs vollständig unter Kontrolle hätten. Er könne keine verlässlichen Vorhersagen machen, aber er halte es für möglich, dass die USA 100.000 Neuinfektionen am Tag haben könnten. Die durchschnittlich 40.000 neuen Fälle pro Tag Ende Juni seien auch deutlich mehr als die im Durchschnitt 22.800 Mitte Mai. Auf Nachfrage von Senatorin Warren erklärte er, dass die Zahlen deutlich sagten, dass Amerika in die falsche Richtung unterwegs sei. Ein Teil der Ursache sei verfrühtes Wiederöffnen.[985]

    In einer Wahlkampfveranstaltung in Wilmington (Delaware) warf der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden Trump vor, dass er, nachdem er sich im April zum Kriegspräsidenten erklärte, nun kurz vor Juli die weiße Fahne geschwenkt habe und das Schlachtfeld verlassen habe.[986]

    Die Europäische Union verkündete die Liste der Länder, aus denen ab dem 1. Juli 2020 in das Unionsgebiet eingereist werden darf. Diese 14 Staaten umfassen unter anderem Australien, Kanada und Südkorea, aber nicht die Vereinigten Staaten. Maßstab war, ob die epidemiologische Situation vergleichbar zur EU war oder besser, nicht aber politische Erwägungen.[987]

    Die drei Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut verlängerten ihre Liste von Bundesstaaten, von denen kommend Reisende sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben mussten. Die am 24. Juni verkündete Liste umfasste acht Staaten. Nun umfasste sie Alabama, Arkansas, Arizona, Florida, Georgia, Iowa, Idaho, Kalifornien, Louisiana, Mississippi, North Carolina, Nevada, South Carolina, Tennessee, Texas und Utah.[988]

    In den Bundesstaaten Colorado, Oklahoma und Utah fanden Vorwahlen statt.[989]

    • Alabama: Gouverneurin Kay Ivey verlängerte ihre am 22. Mai erlassene Anordnung „Stay Safe at Home“, ohne Änderungen vorzunehmen. Sie lehnte eine Anordnung einer Maskenpflicht ab, da sie ihrer Ansicht nach nicht durchsetzbar sei. Mittlerweile waren die Zahlen in Alabama gestiegen. Am Tag des Erlasses der Anordnung waren 404 neue COVID-19-Fälle gemeldet worden, am Freitag vor der Verlängerung waren es 1.037 Fälle.[990]
    Das Wahlkampfteam von Präsident Trump sagte eine Wahlkampfveranstaltung in Alabama ab. Trump sollte am folgenden Wochenende vor den republikanischen Vorwahlen zwischen Tommy Tuberville und Jeff Sessions sprechen. Es wurde erwartet, dass er für Tuberville gesprochen hätte. Als Grund wurden steigende Infektionszahlen in den USA genannt.[991]
    • Colorado: Wegen eines leichten Anstiegs an Fällen in Colorado und einem erheblichen Anstieg in Nachbarstaaten kündigte Gouverneur Jared Polis die erneute Schließung von Bars und Nachtklubs an. Die Schließung sollte innerhalb der nächsten zwei Tage verfügt werden und 30 Tage dauern.[992]
    • Georgia: Der Pfirsichstaat meldete an diesem Dienstag um 3:00 Uhr Ortszeit 81.291 Fälle von COVID-19 und überschritt damit 80.000 Fälle. Um dieselbe Zeit waren es am Montag noch 79417 Fälle gewesen. Die Zahl der Opfer der COVID-19-Pandemie in Georgia stieg auf 2.805 von 2.784.[993]
    • Kalifornien: Wie das Los Angeles County am Montag beschloss auch das Ventura County, am Wochenende um den Unabhängigkeitstag am 4. Juli die Strände zu schließen. Die Strände wurden von Freitag, dem 3. Juli bis zum Montag geschlossen.[994] Santa Barbara County entschloss sich demgegenüber, die Strände offen zu lassen, aber Abstandsregelungen strikt durchzusetzen.[995]
    • Oklahoma: Die Wähler Oklahomas stimmten mit 50,5 % für eine Ausweitung von Medicaid unter dem Affordable Care Act. Ein Schritt, der geschätzt 200.000 ärmeren Einwohnern eine Krankenversicherung in Zeiten der Pandemie verschaffen kann.[996]
    • Oregon: Die Gouverneurin verlängerte den Notstand und erklärte, dass Oregon sich am Scheideweg befinde. Sie forderte die Bewohner Oregons auf, Masken zu tragen, Hände zu waschen und zuhause zu bleiben, falls sie Symptome von COVID-19 zeigen. Es bestehen Befürchtungen, dass in der Mitte des Monats Juli die Infektionen stark zunehmen könnten. Am 30. Juni hatte Oregon 8.656 Fälle registriert und 207 Tote zu beklagen, durchschnittlich kamen pro Tag 200 Infektionen hinzu. Die Öffnung des Staates wurde nicht in Frage gestellt.[997]
    • Texas: Nachdem Gouverneur Abbott am 25. Juni in Bexar, Dallas, Harris und Travis County die Vornahme einfacherer Operationen untersagt hatte, dehnte er diese Anordnung zur Sicherung von Krankenhauskapazitäten nun auf Cameron, Hidalgo, Nueces und Webb County aus. Texas verzeichnete einen Anstieg um etwa 6.900 Fällen seit dem Vortag und hatte nun 160.000 Coronafälle. Im Siebentagedurchschnitt übertraf diese Woche die Vorwoche um 41 %. Der Anteil positiver Tests betrug 13 % (Ende Mai: 4,27 %).[998]
    Gegen die Anordnung des Gouverneurs von Texas vom 26. Juni, Bars zu schließen, wurde Klage vor einem Bundesgericht eingereicht. Die Kläger, eine Gruppe von Gastwirten, behaupteten, die Anordnung verletze ihre verfassungsmäßigen Rechte. Andere Gastwirte hatten am Tag zuvor Klage vor einem Gericht des Staates Texas erhoben.[999]

    Juli 2020

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    Im Juli 2020 stiegen die Zahlen erheblich an. 1,9 Millionen Amerikaner wurden etwa positiv auf das Coronavirus getestet. Dieser Anstieg war nicht mit der gleichzeitig zunehmenden Anzahl an durchgeführten Tests erklärbar, da gleichzeitig der prozentuale Anteil der Testresultate stieg. Die Vereinigten Staaten hatten auch über den Juli noch Probleme mit der Organisation von Tests. Zusätzlich zu den Neufällen stieg die Anzahl von Hospitalisierungen mit COVID-19 und die Sterberate.[1000]

    Die Schaffung und Neubesetzung von Arbeitsplätzen kühlte erheblich ab. Laut ADP waren im Vergleich zum Vormonat 167.000 Arbeitsplätze im Privatsektor gefüllt worden. Erheblich weniger, als die mehr als 4 Millionen im Juni. Die Mehrzahl der Stellen war im Dienstleistungssektor entstanden, nur 10.000 im produzierenden Gewerbe.[1001] Nach dem am 7. August 2020 vorgestellten Daten des US-Arbeitministeriums waren im Juni 1,8 Millionen Arbeitsstellen hinzugekommen. Das war auch dem Arbeitsministerium erheblich weniger als im Mai (2,7 Millionen) oder Juni (4,8 Millionen). Mit 592.000 Jobs hatte das durch die Shutdowns im Frühjahr besonders betroffene Hotel- und Gaststättengewerbe die meisten Arbeitsplätze geschaffen, auch der sich erholende Einzelhandel addierte 258.000 Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote fiel auf 10,2 %, war aber immer noch höher als 2009 beim Höhepunkt der Großen Rezession.[1002]

    Die Vereinigten Staaten hatten an diesem Mittwoch einen Zuwachs von 50.203 Neuinfektionen mit dem neuen Coronavirus. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom 26. Juni (45.255) übertroffen. Die Staaten Arizona, Kalifornien, North Carolina, Tennessee und Texas verzeichneten jeder für sich Rekordzunahmen bei den Neuerkrankungen. Insgesamt waren mehr als 2.685.000 Amerikaner seit dem Beginn der Pandemie erkrankt und über 128.000 verstorben. In 37 Bundesstaaten stiegen die Zahlen der Neuinfektionen, lediglich in New Jersey und Rhode Island bestand ein Abwärtstrend bei registrierten Neuerkrankungen. 23 Bundesstaaten hatten ihre Öffnungspläne angehalten, geändert oder sogar zurückgeschraubt.[1003] Einer am 1. Juli bekanntgewordenen Studie der Yale University zufolge waren die Todeszahlen in den untersuchten Monaten März bis Mai 2020 um 28 % zu niedrig. Die Studie basierte auf dem statistischen Vergleich von Todesraten zu den Monaten des Vorjahres nach Todesarten.[1004]

    Etwa 4 Monate vor der Präsidentschaftswahl im November unterstützten nach einer von Politico veröffentlichten Meinungsumfrage 39 % den amtierenden Präsidenten ab, 59 % lehnten ihn ab. Zu Beginn des Vormonats waren es noch 41 % Zustimmung und 55 % Ablehnung gewesen. 63 % der Befragten waren der Ansicht, dass die Bekämpfung der Pandemie Vorrang vor der Wirtschaft haben sollte, 29 % wollten, dass die Volkswirtschaft Vorrang hat. Einen Monat zuvor waren 58 % für Pandemie über Wirtschaft gewesen. 43 % der Befragten meinten, dass die Lage bei ihnen vor Ort dieselbe geblieben sei, 41 % erklärten, dass sich in ihrem Bundesstaat die Lage verschlechtert habe, 61 % befanden, dass sich die Situation der Nation verschlechtert habe.[1005] Nach einer von USA Today veröffentlichten Telefonumfrage unterstützten 41 % Trump gegenüber seinem Hauptkonkurrenten Joe Biden, 53 % unterstützten Biden. Die Unterstützer Trumps waren dabei merklich begeisterter über ihren Kandidaten als die Unterstützer Bidens.[1006]

    Präsident Trump erklärte in einem Interview auf Fox Business, dass die Vereinigten Staaten stark zurückkommen würden. Das Virus werde verschwinden und es werde sehr bald einen Impfstoff geben. Er erklärte ferner, er habe kein Problem, eine Gesichtsmaske zu tragen.[1007]

    Die Aktienmärkte schlossen überwiegend positiv trotz steigender COVID-19-Zahlen. Der Dow Jones schloss leicht im Minus mit −0,3 %. Aber der S&P 500 schloss um 0,5 % höher. Der Nasdaq schloss um 0,95 % höher und erreichte ein Allzeithoch von 10.154,63 Punkten.[1008] Neben positiveren Arbeitsmarktdaten war vor allem die Mitteilung des Pharmaunternehmens Pfizer über positive Ergebnisse bei der COVID-19-Impfstoffentwicklung Antrieb für den Kursanstieg.[1009] Es war berichtet worden, dass 4,8 Millionen Arbeitsplätze geschaffen bzw. wiedergeöffnet wurden und die Arbeitslosenquote im Juni auf 11,1 % gesunken sei.[746]

     
    Münzen der Vereinigten Staaten.

    Jerome Powell als Präsident der Zentralbank sagte vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses aus. Er teilte mit, dass die teilweisen Schließungen zu Störungen im Bargeldumlauf geführt hätten. Dies würde sich in einer seit Monaten zu beobachtenden Verknappung an Münzgeld bemerkbar machen.[1010]

    • Alabama: Es wurde bekannt, dass Jugendliche in Tuscaloosa COVID-19-Partys veranstalten, als Wettbewerb, wer zuerst infiziert wird.[1011]
    • Arizona: Es wurden fast 4.900 Neuerkrankungen in Arizona seit dem Vortag gemeldet, womit die Zahl der seit Beginn der Pandemie festgestellten Coronainfektionen über 80.000 auf 84.092 stieg. Nach dem Tode von 88 weiteren Arizonern seit Dienstag betrauerte Arizona 1.720 Einwohner. 2.516 Patienten wurden in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt, fast 35 % mehr als noch eine Woche zuvor. 1.495 oder 89 % der Betten auf Intensivstationen waren in Arizona besetzt.[1012]
    Vizepräsident Mike Pence traf sich mit dem Gouverneur von Arizona auf dem Flughafen von Phoenix. Ursprünglich war geplant gewesen, dass Pence am 30. Juni 2020 eine Wahlkampfveranstaltung Faith in America abhalten sollte und dann mit dem Gouverneur Yuma besuchen sollte.[1013] Der Termin war verlegt worden, damit acht Agenten des Secret Service ersetzt werden konnten, die positiv auf COVID-19 getestet worden waren.[1014]
    • Connecticut: Die Yale University kündigte an, dass sie regulär im Herbst den Lehrbetrieb aufnehme. Studenten, die aus Staaten mit hohen Ansteckungsraten anreisen, sollen für zwei Wochen in Quarantäne. Studenten im ersten und zweiten Studienjahr wurden vom Einzug in Studentenwohnheimen auf dem Campus ausgeschlossen.[1015]
    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom ordnete für 19 Countys die Schließung von Restaurantessen in Innenräumen, Kinos, Zoos, Museen und anderen Gewerben an. Diese Countys umfassten den größten Teil von Südkalifornien, Teilen des Kalifornischen Längstals und in der San Francisco Bay Area die Countys Contra Costa und Santa Clara. 72 % der Einwohner Kaliforniens leben in diesen 19 Countys. Maßstab für die Schließungen waren die Hospitalisierungen, da Kalifornien mit 5.196 einen Rekord an Personen mit COVID-19 in Krankenhäusern verzeichnete.[1016]
    Nachdem ein Rettungsschwimmer infiziert wurde, beschloss die Stadt Newport Beach wie Los Angeles County die Strände am Unabhängigkeitstags-Wochenende zu schließen. Das benachbarte Huntington Beach schloss sich an.[1017]
    • Louisiana: Nachdem Louisiana am 1. Juni 40.000 Fälle von COVID-19 identifiziert hatte, meldete der Bundesstaat mit 60.178 erstmals über 60.000 Erkrankungen.[1018] Seit dem Vortag waren laut dem Gouverneur 2.083 neue Fälle hinzugekommen. Die Anzahl der Patienten, die mit COVID-19 in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, betrug 799 und war um 18 gestiegen. 9,7 % der in Louisiana durchgeführten Tests kamen positiv zurück. 3.130 Einwohner Louisianas waren mit COVID-19 verstorben.[1019]
    • Texas: Der Lone Star State verzeichnete erstmals einen Anstieg der Coronainfektionen von mehr als 7.000 und mehr als 8.000 an einem Tag. Es wurden seit Dienstag 8.076 Neufälle gemeldet. Auch die Anzahl von mit COVID-19 in texanischen Krankenhäusern erreichte an diesem Mittwoch den Rekordwert von 6.904. Der Anteil an positiven Ergebnissen an den COVID-19-Tests betrug 13,58 % am Dienstag. Nachdem 57 Texaner verstorben waren, beklagte Texas 2.481 Todesopfer der Pandemie.[1020] Besonders betroffen von den Folgen steigender Hospitalisierungen sind die Krankenhäuser in Houston.[1021] Insgesamt waren seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie damit über 172.000 Texaner infiziert worden.[1022] Ein Problem ist, dass besonders konservativere Texaner das Nichttragen von Masken als politische oder sogar religiöse Stellungnahme sehen.[1023]

    Präsident Trump nahm die Arbeitsmarktzahlen des zweiten Quartals zum Anlass für eine Pressekonferenz. Er erklärte, dass die 4,8 Millionen geschaffene Arbeitsplätze sensationelle Neuigkeiten seien. Es sei ein Beweis, dass die Wirtschaft mit Gebrüll zurückkomme. Mehr Staaten würden sich weiter öffnen. Das dritte Quartal würde großartig werden. Gut sei, dass die Zahlen für das dritte Vierteljahr kurz vor der Wahl herauskämen. Die einzelnen Flammen der Pandemie würden ausgetreten werden. Die Coronakrise werde erledigt. Trump nahm keine Fragen an.[1024] Vizepräsident Mike Pence erklärte gegenüber CNBC, dass die Regierung dafür sorgen würde, dass die Bundesstaaten alles haben, was sie benötigen. Aber die Regierung Trump würde weiter Amerika wiederöffnen.[1025] Der Führer des konservativen House Freedom Caucus im Repräsentantenhaus Andy Biggs forderte die Auflösung der Corona Task Force. Da die Wirtschaft gerade zurückkomme, sei es notwendig, dass der Präsident sie weiter öffne. Die Mitglieder Fauci und Birx widersprächen dem Präsidenten zu oft. Die Task Force sei auch nicht mehr nötig.[1026] Joe Biden, Trumps Widersacher bei der Wahl im November, erwiderte, dass die Arbeitslosenzahlen immer noch hoch seien. Amerika habe noch immer 15 Millionen Arbeitsplätze zu wenig. Der Präsident ignoriere noch immer die Realität einer Pandemie und die schreckliche Realität von amerikanischen verlorenen Leben. Wenn er nicht willens sei zu führen, solle Trump Platz machen.[1027]

    Es wurden Pläne der Regierung Trump bekannt, eine Stelle im State Department zu gründen, die die von Präsident Obama beim National Security Council (NSC) angesiedelte Pandemie-Einheit ersetzen solle. Trump hatte die Pandemie-Einheit 2018 ersatzlos gestrichen.[1028]

    Die Börsen schlossen positiv. Nachdem die Entstehung von 4,8 Millionen Arbeitsplätzen im zweiten Quartal gemeldet worden war, statt der erwarteten 2,9 Millionen, sprangen die Kurse. Die Kurse schwächten aber deutlich ab, als die über 10.000 COVID-19-Neuerkrankungen in Florida bekannt wurden. Der Dow Jones schloss aber 92,39 Punkte oder 0,4 %, höher als zu Beginn des Handelstages bei 25.827,36 Punkten. Der S&P 500 stieg über den Tag um 0,5 %, um bei 3.130,01 Punkten zu schließen. Der Nasdaq Composite gewann um 0,5 % auf den historischen Höchststand von 10.207,63.[1029]

    Die National Basketball Association teilte mit, dass bei Tests vor Wiederbeginn der Saison am 30. Juli 2020 neun weitere Spieler positiv getestet worden waren. Damit waren nun 25 Basketballspieler oder 7 % der Spieler der Liga positiv auf COVID-19 getestet worden. Die Spiele waren in Orlando geplant, im schwer von der Pandemie betroffenen Florida.[1030]

    • Alabama: Die Gouverneurin verlängerte erneut die erst kürzlich bis zum 31. Juli verlängerte Notstandserklärung, diesmal bis zum 9. September 2020. In der Erklärung führte sie die anhaltende Not an. Der Bundesstaat hatte seit dem Vortag 1.000 neue Coronafälle verzeichnen müssen und näherte sich nun dem 40.000. COVID-19-Kranken. In den zwei vorangehenden Wochen waren etwa 11.000 Infizierungen festgestellt worden. 961 Einwohner Alabamas waren verstorben.[1031]
    Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hob einstweilen die Entscheidung eines Bundesgerichtes auf, welches bestimmte Formalien zur Briefwahl in Alabama während der Pandemie aufhob. Es ging um die Voraussetzungen, dass eine Kopie eines Personenidentifikationsdokumentes und eine notariell beglaubigte oder von zwei Zeugen unterzeichnete Wählererklärung erforderlich sind.[1032]
    • Florida: Der Sonnenschein-Staat meldete den 25. Tag mit einer Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Es waren 10.109 neue Fälle, am Mittwoch waren es noch 6.563 neue Fälle. Das ist noch immer weniger als die höchste an einem Tag in einem Staat gemeldete Zahl (New York am 15. April 2020 mit 11.571 Fällen). Seit dem Vortag waren 68 Floridianer mit COVID-19 verstorben. Die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Florida addierte sich damit zu 3.718.[1033] Bei insgesamt 169.106 COVID-19-Erkrankungen seit Ausbruch der Pandemie wies Florida 15.150 Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern aus (325 mehr als am Vortag). 14,59 % der Tests am Mittwoch wiesen positive Ergebnisse aus. Das Medianalter war 37.[1034]
    • Georgia: 1.400 Beschäftigte im Gesundheitsbereich hatten ein auf den 2. Juli 2020 datiertes Schreiben an Gouverneur Brian Kemp unterschrieben. Kemp wurde aufgefordert, Maßnahmen wie ein Verbot von Versammlungen von über 25 Personen in Innenräumen und die Schließung von Bars und Nachtklubs zu erlassen. Eine Gesichtsmaskenpflicht wurde empfohlen. Begründet wurde dies mit einem Anstieg von Infektionen, der nicht durch zusätzliche Tests erklärbar sei, und Hospitalisierungsraten, die die Funktionsfähigkeit der Krankenhäuser in Frage stellten.[1035]
    • Hawaii: Der Aloa-Staat hob mit Wirkung zum 1. August seine Quarantäne-Bestimmungen auf. Touristen mussten sich für 14 Tage in Quarantäne begeben, wenn sie die Inseln betraten. Diese Bestimmung hatte den Flugverkehr nach Hawaii nahezu zum Erliegen gebracht. Ab Anfang August müssen Touristen binnen 72 Stunden nach Ankunft einen COVID-19-Test durchführen.[1036]
    • Iowa: Am frühen Nachmittag zeigten die Internetseiten des Staates 30.059 COVID-19-Fälle an. Um 10:00 Uhr Ortszeit waren es bei dem offiziellen täglichen Report noch 29.966 Fälle gewesen, 676 mehr als am 1. Juli um 10:00 Uhr. Iowa hatte um 10:00 Uhr 717 Opfer der Pandemie zu beklagen, seit 24 Stunden war aber niemand in Iowa an der Krankheit gestorben.[1037]
    • Kansas: Die Gouverneurin erließ eine Maskentragepflicht für alle Situationen, in denen ein Mindestabstand von 6 Fuß nicht gewährleistet werden kann. Ausgenommen wurden Kinder unter 6, Gehörlose und Menschen mit medizinischen Ausnahmen.[1038] Der Attorney General des Staates Derek Schmidt verfasste ein Memorandum mit der Rechtsauffassung, dass lokale Behörden auch weniger rigide Anordnungen erlassen könnten. Er würde den Maskenzwang nicht durchsetzen, dies überließ er den lokalen Behörden.[1039]
    • New Jersey: Die Spielcasinos in Atlantic City öffneten wieder, nachdem sie Mitte März geschlossen worden waren.[1040]
    • Texas: Gouverneur Abbott ordnete eine Pflicht zum Tragen von Masken in Countys mit 20 oder mehr positiven COVID-19-Fällen an. Dies sind fast alle Countys. Weiter wurden bestimmte Tätigkeiten im Freien mit mehr als 10 Personen unter Erlaubnisvorbehalt gestellt.[1041] Zumindest zwölf der Countys in Texas kündigten allerdings an, die Executive Order des Gouverneurs nicht durchzusetzen.[1042]
     
    Menschenmenge während der Ankunft Trumps vor der Ansprache am Mount Rushmore

    Präsident Trump hielt eine Rede vor 7.500 Anhängern zu Füßen des Mount Rushmore mit Überflug von Militär und Feuerwerk. Die Anhänger saßen eng zusammen und Abstandhalten zu Nachbarn war unmöglich. Maskentragen war freiwillig.[1043] Nur wenige Anwesende trugen Gesichtsbedeckungen. Seine Anhänger warteten Stunden auf ihn. Der Präsident konzentrierte sich auf die andauernden Proteste und die Debatte um Statuen zur Erinnerung und Sklavenhalterzeiten.[1044] Die Pandemie wurde nur insofern erwähnt, als Donald Trump Helfern bei der Bekämpfung dankte.[1043]

    Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Tag 57.497 nachgewiesene Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Dies war die bisher höchste Zahl an Neuinfektionen innerhalb eines Tages. 20 der 50 Staaten verzeichneten im Siebentagesdurchschnitt Rekordwerte an Neufällen. Die Staaten Florida, Texas, Kalifornien, Arizona, Georgia und North Carolina verzeichneten hierbei die meisten Neuinfektionen.[1045] Florida meldete fast 9.500 Neuinfektionen, Texas über 7.500, knapp gefolgt von Kalifornien. Es war außerdem der dritte Tag in Folge, bei dem Werte von über 50.000 Neuinfektionen/Tag erreicht wurden.[1046] Einer der Neufälle war Kimberly Guilfoyle, die Freundin des Sohns Donald Trump Jr. Sie war nach der Anreise zur Rede am Mount Rushmore mit dem Sohn positiv getestet worden und reiste nach der Veranstaltung gemeinsam mit ihm ab.[1047]

    Das Vereinigte Königreich gab bekannt, dass es eine Liste von Ländern erstellt habe, die unter Gesichtspunkten einer COVID-19-Infektion als sicher zu bereisen galten. Die Vereinigten Staaten gehören zu den als rot eingestuften Ländern, die nicht als sicher für Briten galten. Reisende aus den Vereinigten Staaten wurde auferlegt, sich in Quarantäne zu begeben.[1048]

    • Alabama: Die Gesundheitsbehörden Alabamas meldeten einen bisherigen Höchststand von 1.758 Neuinfektionen. Der Bundesstaat hatte damit seit Beginn der Pandemie 41.362 Personen positiv getestet und meldete erstmals mehr als 40.000 Fälle. 98,5 % der Countys hatten Neufälle gemeldet, Jefferson County mit 270 die meisten Neufälle. Die Hospitalisierungen erreichten mit 843 Patienten ebenfalls einen bisher nicht erreichten Wert.[1049] Der Staat beklagte 983 Todesopfer, 22 innerhalb von 24 Stunden. 96 der Opfer oder knapp 10 % waren innerhalb der letzten Woche verstorben. 15 % der COVID-19-Tests waren positiv.[1050]
    • Arizona: Der Grand-Canyon-Staat mit seinen 7,3 Millionen Einwohnern hatte erstmals mehr als 90.000 Fälle von COVID-19 identifiziert. Es waren 91.858 Infizierungen mit dem Coronavirus. Das war die fünffache Anzahl von der nach dem Memorial-Day-Wochenende am 26. Mai. Arizona hatte damit 1.277,8 Fälle pro 100.000 Einwohnern (USA: 833,7/100.000 Einwohner). Die Pandemie hatte in dem Bundesstaat 1.788 Todesopfer gefordert. Es wurde berichtet, dass die Intensivstationen zu 90 % und Krankenhausbetten zu 86 % ausgelastet seien.[1051]
      Der mexikanische Bundesstaat Sonora schloss dieses Wochenende wegen COVID-19 die Grenze zu Arizona. Ausgenommen war der Grenzwechsel für Geschäfte, Arbeit oder die Beschaffung von Arzneimitteln.[1052]
    • Georgia: Die Gesundheitsbehörden meldeten 2.784 COVID-19-Fälle seit dem 2. Juli 2020. Es war der siebte Tag in Folge mit mehr als 1.800 Fällen pro Tag. Georgia hatte damit erstmals mehr als 90.000 Fälle mit 90.493 nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektionen. 11.653 Patienten mussten mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt werden. 2.856 Georgier waren mit COVID-19 verstorben, sieben seit dem Vortag.[1053]
    • Mississippi: Der Bundesstaat meldete an diesem Freitag 30.674 COVID-19-Fälle, mit 990 Neufällen. Vier Einwohner Mississippis waren seit dem 2. Juli verstorben, womit der Staat 1.107 Menschen an die Pandemie verloren hatte.[1054] 647 Patienten in den Krankenhäusern wurden mit COVID-19 behandelt, bei 225 wurde diese Krankheit vermutet. In den ersten beiden Juniwochen war der Anstieg an Fällen noch moderat gewesen, nahm in der zweiten Hälfte aber merklich zu, die Todesrate sank aber leicht in der zweiten Junihälfte.[1055]
    • North Carolina: Nach einer Rekordzahl von 2.099 Neufällen seit Donnerstag hatte North Carolina 70.241 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie registriert. Der Bundesstaat meldete damit erstmals mehr als 70.000 Fälle. 951 Patienten wurden mit Corona im Krankenhaus behandelt, 39 mehr als am 2. Juli 2020. 11 % aller Tests auf Coronavirus-Infektionen waren positiv. Das nördliche der beiden Carolinas hatte 1.392 Todesopfer der COVID-19-Pandemie zu beklagen, eines mehr als am Vortag.[1056]
    • South Carolina: Das südlichere der Carolinas meldete 41.413 laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen, 1.558 mehr Fälle als am Vortag. Krankenhäuser in South Carolina waren zu 72,68 % ausgelastet, 1.148 Krankenhausbetten waren mit COVID-19-Patienten belegt. 20,7 % der COVID-19-Tests waren positiv. Der Staat erfasste 787 laborbestätigte COVID-19-Todesopfer und 6 wahrscheinliche Pandemietodesopfer.[1057]
    • Tennessee: Der Gouverneur erlaubte allen Countys, im Falle eines COVID-19-Anstiegs einen Maskenzwang zu verhängen.[1058]
    • Texas: Parteifreunde des texanischen Gouverneurs reichten vor dem Travis County District Court einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz und eine Klage gegen den Erlass eines Maskenzwanges am Tag zuvor ein.[1059] Richter im Hidalgo und im Starr County im Rio Grande Valley im Süden von Texas verordneten, dass die Einwohner zuhause bleiben (shelter in place). Grund war die vollständige Auslastung der Krankenhäuser infolge der Pandemie.[1060]
      Das für Juli vorgesehene Bar Exam in Texas, bei dem normalerweise etwa tausend Juristen geprüft werden, wurde abgesagt.[1061] Das Bar Exam ist die Prüfung, um in einem Bundesstaat als Rechtsanwalt zugelassen werden zu können.[1062]
    • Wisconsin: Der Badger State meldete mit 30.317 bestätigten COVID-19-Fällen erstmals mehr als 30.000 Erkrankungen seit Beginn der Pandemie. Es waren 579 Fälle seit dem Vortag. Nachdem sieben Einwohner seit dem Vortag gestorben waren, hatte Wisconsin nun 783 Todesopfer der Pandemie zu beklagen. Die Tests waren zu 5,7 % positiv.[1063]

    Wegen der steigenden Fallzahlen in 36 der 50 Bundesstaaten veröffentlichten zahlreiche öffentliche Stellen Warnungen für das Feiern des Unabhängigkeitstags. Man solle Feierlichkeiten nach Möglichkeit vermeiden, nicht mit Leuten außerhalb des eigenen Haushalts interagieren. Falls sich Teilnahmen an Feierlichkeiten nicht vermeiden ließen, sollte man Masken tragen und versuchen, Abstand zu halten.[1064] Die Vereinigten Staaten meldeten den 26. Tag mit Rekordzahlen basierend auf einem Siebentagedurchschnitt. Am 4. Juli 2020 war der Wert dieses Durchschnitts 48.321, 11.700 höher als noch eine Woche zuvor. Die Pandemie schien vor allem in den Südstaaten außer Kontrolle.[1065]

     
    Zuschauer der Ansprache „Salute to America“ vor dem Weißen Haus

    Präsident Donald Trump sandte morgens auf Twitter[1066] einen gesprochenen Glückwunsch von ihm und Melania Trump zum 4. Juli aus. Er behauptete, dass die Wirtschaft besser gewesen sei als in irgendeinem Land in der Geschichte, bevor die „chinesische Seuche“ es getroffen habe. Er verkündete, dass die USA aber auf dem Weg seien, sich herauszukämpfen. Die Arbeitsmarktdaten seien spektakulär. Der Sieg über das Virus stehe unmittelbar bevor.[1067] Am Abend hielt er eine halbstündige Rede bei einer Zeremonie zur Feier des Unabhängigkeitstages. In seiner Rede erklärte er, dass „wir“ in einem Prozess seien, die radikale Linke, Marxisten, Anarchisten, Agitatoren und Plünderer total zu besiegen. Bezüglich des Virus seien große Fortschritte gemacht worden; man wisse nun, wie man die Flammen austrete. Es werde lange vor Ablauf des Jahres einen Impfstoff oder eine Therapie geben. Er lobte das Gesundheitspersonal, das an der Front im Kampf gegen das Virus stehe.[1068] Er vertrat die Ansicht, dass 99 Prozent aller COVID-19-Fälle harmlos seien,[1069] und brachte zum Ausdruck, dass China für das Virus zur Verantwortung gezogen werden solle.[1070] Bei der Zeremonie des Weißen Hauses wurde teilweise gegen von der CDC aufgestellte Richtlinien zum Abstandhalten vom Publikum verstoßen; zahlreiche Teilnehmer trugen keine Masken.[1070]

    • Arizona: An mehreren Orten fanden Proteste gegen die vom Gouverneur angeordnete Schließung von Restaurants und gegen Maskenzwang statt.[1071]
    • Florida: Die Gesundheitsbehörden in Florida meldeten am Sonnabendmorgen einen neuen Rekordwert von 11.458 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Der Bundesstaat hatte damit 190.052 Floridianer positiv auf das Coronavirus getestet. Am stärksten betroffen von den Neuinfektionen waren Miami-Dade County (+2.418) und Broward County (+1.348).[1072] Unter Berücksichtigung eines 7-Tage-Durchschnitts war die Infektionsrate um 67 % gestiegen.[1073] 14 % der innerhalb der vorangegangenen Woche durchgeführten Tests waren positiv. 3.803 Personen waren zu diesem Zeitpunkt mit COVID-19 verstorben, 18 innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden.[1072] Die Sterberate sank allerdings, wobei die Sterberate der Infektionsrate mit Verzögerung folgt.[1073] Florida veröffentlichte keine Daten zu Hospitalisierungen, lediglich zum Miami-Dade County waren Zahlen verfügbar. Hier stieg die Hospitalisierungszahl kontinuierlich seit 20 Tagen von 600 auf 1.466.[1072] Gouverneur DeSantis erklärte gleichwohl, er werde Florida keinesfalls wieder schließen.[1073]
    • Kalifornien: Es wurden erstmals mehr als 250.000 COVID-19-Fälle in Kalifornien gemeldet. Der Goldstaat hatte 1.974 Neuinfizierungen seit dem Vortag gemeldet, womit es nun 251.236 Coronavirus-Infizierungen auswies. Allerdings war in den Neufällen Los Angeles County nicht enthalten, das 43 % der Infektionen Kaliforniens ausmachte. Das bevölkerungsreichste County stellte sein Computersystem um. Es waren ohne LA County 18 Kalifornier in den vorherigen 24 Stunden verstorben, womit Kalifornien 6.330 Einwohner an die Pandemie verloren hatte. Es hatte im 7-Tage-Durchschnitt 5.904 Fälle erfasst und knapp 62 Tote pro Tag zu beklagen. Im Durchschnitt kamen nun auf 100.000 Personen in Kalifornien 626 Fälle und 15,8 Tote.[1074]
    • Texas: Es wurden 8.258 Neuinfektionen in Texas gemeldet, der Staat erreichte damit 191.790 erfasste COVID-19-Fälle. Seit dem Vortag waren 33 Texaner mit der Krankheit verstorben. Der Bundesstaat hatte damit 2.608 Bewohner an der Krankheit verloren. Die Zahl der in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelten Personen war um 238 Patienten auf 7.890 gestiegen.[1075]
    • Tennessee: Die Anzahl der positiv getesteten Personen in Tennessee stieg auf 50.140, nachdem 1.428 (+2,9 %) neue Fälle erfasst worden waren. 2.860 Patienten mussten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden. Der Bundesstaat betrauerte 637 Pandemieopfer, nachdem vier Tennesseer seit dem Vortag verstorben waren.[1076]

    36 Staaten in den USA meldeten steigende Zahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In 23 Bundesstaaten waren Hospitalisierungen mit COVID-19 um mindestens 5 % gestiegen, unter Zugrundelegung eines 7-Tage-Durchschnitts.[1077]

    Der Kommissar der Food and Drug Administration Stephen Hahn weigerte sich in einem Fernsehinterview, Trumps Aussage vom 4. Juli zu bestätigen, dass 99 % der COVID-Fälle harmlos seien. Bezüglich eines Impfstoffes sagte er, er könne nicht vorhersagen, wann ein Impfstoff zur Verfügung stehe. Er sei aber vorsichtig optimistisch, dass es Ende des Jahres bis Anfang nächsten Jahres so weit sein könne.[1078]

    Die Baseball-Mannschaften der White Sox, Nationals, Pirates, Diamondbacks und der Cardinals teilten mit, dass jeweils zwei ihrer Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurden.[1079] Die Basketball-Mannschaften der Milwaukee Bucks und der Sacramento Kings teilten mit, dass sie wegen COVID-19-Fällen Trainingsgebäude schließen mussten. Die Mannschaften der Denver Nuggets, Miami Heat, Los Angeles Clippers und Brooklyn Nets hatten in der Woche zuvor ähnliche Schritte unternehmen müssen.[1080]

    • Arizona: Die Bürgermeisterin von Phoenix Kate Gallego kritisierte, dass die Wiederöffnung zu überstürzt erfolgt sei. Sie warf ferner dem Bundeskatastrophenschutz vor, dass auf örtliches Testen zunehmend verzichtet werde. Es fühle sich an, als ob der Sieg erklärt werde, während Arizona noch im Krisenmodus sei.[1081]
    • Florida: Der Sonnenschein-Staat meldete 10.059 neue COVID-19-Fälle und überschritt damit 200.000 Infektionen.[1082] Florida war damit der dritte Bundesstaat nach New York und Kalifornien, der diesen Meilenstein nahm. Der Bürgermeister von Miami Francis X. Suarez erklärte den besorgniserregenden Anstieg mit dem Zusammenkommen der Menschen kurz nach der frühen Wiederöffnung Floridas.[1083] Es hatte über zwei Monate gedauert (März bis 22. Juni), bis Florida die ersten 100.000 COVID-19-Erkrankungen registriert hatte, bis 200.000 hatte es zwei Wochen gedauert. Es waren insgesamt 200.111 Fälle am Sonntag in Florida gemeldet worden. Der durchschnittliche Anteil positiver Tests betrug vom 21. Juni bis 27. Juni 9,94 %, der durchschnittliche Anteil vom 28. Juni bis 4. Juli war auf 14,47 % gestiegen. Staatsweite Daten über Hospitalisierungen wurden von Florida nicht veröffentlicht. Es wurde aber bekannt, dass in Miami-Dade County 70 % der Betten in Intensivstationen mit COVID-19-Patienten belegt waren. 29 Einwohner des Staates waren seit dem Vortag verstorben, womit Florida 3.832 COVID-19-Opfer zu beklagen hatte.[1084]
    • Oregon: Der Westküstenstaat meldete an diesem Sonntag 301 neue COVID-19-Fälle und erreichte damit 10.231 Fälle. Oregon musste auch zwei mit COVID-19 Verstorbene melden und beklagte damit 215 Todesopfer der Pandemie.[1085]
    • Texas: In Texas war die Zahl der innerhalb eines Tages positiv getesteten Personen von über 8.000 am Vortag auf 3.449 neue COVID-Fälle zurückgegangen. Damit hatte der Staat 195.239 Coronainfektionen gemeldet. Allerdings musste eine Rekordzahl von Texanern nun in Krankenhäusern behandelt werden. 8.181 Patienten lagen mit COVID-19 in texanischen Krankenhäusern. Der Bundesstaat hatte nach 29 Verstorbenen seit dem Vortag nun 2.637 COVID-19-Todesopfer.[1086]
    Sylvester Turner, der Bürgermeister von Houston, erklärte in der Sendung Face The Nation auf CBS, dass die Erkrankungen exponentiell in der viertgrößten Stadt in den Vereinigten Staaten stiegen. 25 % der COVID-19-Tests kämen positiv zurück. Überproportional betroffen seien Nichtweiße, insbesondere Hispanics. Wenn die Entwicklung so weitergehe, würden die Krankenhäuser in seiner Stadt innerhalb von zwei Wochen überfordert sein. Problematisch seien insbesondere die Intensivstationen. Es sei weniger ein Problem der Betten als ein Mangel an qualifiziertem Personal.[1087] Die Krankenhäuser in Houston erlebten zu Beginn des Juli 2020 einen Anstieg an Fällen, vergleichbar zu dem in New York, als dort die Pandemie auf dem Höhepunkt gewesen war. Die Hospitale in der texanischen Stadt hatten allerdings zwei Vorteile: Erstens tendierten die Patienten dazu, jünger und gesünder zu sein. Zweitens konnten sie auf den in New York gemachten Erfahrungen aufbauen.[1088]

    Trump tweetete an Morgen die Frage, weshalb die „Fake News“ nicht über die niedrigere Todesrate berichteten und beantwortete diese Frage selbst. Er unterstellt, dass die Medien Fake News seien. Seine Pressesprecherin Kayleigh McEnany äußerte, dass der Präsident sich kümmern würde. Es sei aber wichtig, die niedrige Mortalitätsrate hervorzuheben und wie gut die USA im Vergleich zum Rest der Welt dastehe. Mark Meadows, der Stabschef Trumps, äußerte in der Sendung Fox & Friends, dass es bald einen Impfstoff geben würde. Man müsse nur kurz mit Masken seinen Lebensstil anpassen, da Hilfe auf dem Weg sei. Regelungen über Masken seien aber Angelegenheiten der Bundesstaaten. Auf jeden Fall bestünden keine Pläne, die Wirtschaft wieder zu schließen.[1089] Die Letalität von COVID-19 auf Basis der bekannten Infektionen und bekannten Todesfälle betrug in den Vereinigten Staaten zu diesem Zeitpunkt 4,5 Prozent; etwa 38.000 Patienten wurden mit COVID-19 in amerikanischen Krankenhäusern behandelt.[1090]

    In einem Gespräch auf Facebook Live mit Francis Collins vom National Institutes of Health erklärte Anthony Fauci, dass die Lage wirklich nicht gut sei. Die Vereinigten Staaten hätten gerade zwei Tage früher 57.500 Neufälle gehabt. Die USA seien noch knietief in der ersten Welle. Er schätzte, dass der erste Impfstoff Ende Juli in die dritte Phase der Impfstoffentwicklung eintreten würde, andere Impfstoffe etwas später. Ende 2020 oder Anfang 2021 würde man wissen, ob einer der Impfstoffe sicher und effektiv sei. Er versicherte trotz des Namens „Operation Warp Speed“ würden keineswegs Abstriche an Sicherheit und Gründlichkeit gemacht.[1091]

    Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte an diesem Montag ein für Mittwoch geplantes Treffen in Washington mit dem amerikanischen Präsidenten und dem mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador ab. Das Treffen sollte das Inkrafttreten des Handelsabkommens USMCA am 1. Juli feiern. Trudeau begründete die Absage mit kürzlichen Drohungen mit Zöllen auf Aluminium und Stahl und Gesundheitsgefahren wegen der Entwicklung der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten.[1092]

    Obwohl in 20 Bundesstaaten die wegen COVID-19 erfolgten Hospitalisierungen anstiegen, stiegen auch die Kurse an den Aktienbörsen. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 459,67 Punkte (1,8 %) auf 26.287,03. Der S&P 500 gewann 1,6 %, um zum Börsenschluss bei 3.179,72 zu stehen. Der Nasdaq Composite erreichte einen Allzeit-Höchststand von 10.433,65, nachdem er 2,2 % zugelegt hatte. Getragen wurden die Gewinne vor allem durch Technikwerte wie Apple, Amazon, Microsoft und das Google-Mutterunternehmen Alphabet. Hinzu traten günstige Daten zur Entwicklung des Dienstleistungssektors durch das Institute for Supply Management, sowie die nicht wesentlich steigende Todesrate.[1093]

    Das Pew Research Center veröffentlichte eine Studie, nach der 22 Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner entweder selbst wegen COVID-19 umgezogen waren, jemand wegen COVID-19 in ihr Haus bzw. Wohnung zog, oder dass sie jemanden kennen, der wegen der Pandemie umzog. Besonders jüngere Erwachsene zogen demnach um. Hispanics und Asiatische Amerikaner waren die ethnischen Gruppen, die sowohl eher selbst umzogen und auch diejenigen, die am ehesten jemand kannten, der umzog. Von denen, die umzogen, erklärten 28 Prozent, der Hauptgrund sei, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. 23 Prozent nannten als Ursache, dass der Campus ihrer Hochschule geschlossen wurde. 20 Prozent der befragten Umziehenden wollten bei einem Familienmitglied sein. 18 Prozent nannten finanzielle Gründe – 8 Prozent nannten dabei den Verlust eines Arbeitsplatzes, 10 Prozent andere finanzielle Gründe.[1094]

    Der FC Dallas sagte seine Teilnahme an der abgeschottet in Orlando (Florida) geplanten Rückrunde der Major League Soccer (MLS) ab. Grund war, dass zehn Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.[1095]

    • Arizona: Bei der täglichen Aktualisierung teilten die Gesundheitsbehörden mit, dass Arizona über 100,000 Personen seit Beginn der Pandemie positiv getestet hat. Es waren 101.441 nachgewiesene Fälle, 3.352 mehr, als am Tag zuvor. Im Gegensatz zum nationalen Durchschnitt von 9 % positiver Tests kamen in Arizona 13,4 % der COVID-19-Tests positiv zurück. Etwa 62.000 (etwa 61 %) waren Personen im Alter unter 44 Jahren. Die Zahl der Patienten in Krankenhäusern mit COVID-19 stieg auf über 3.200, wovon mehr als 800 intensivmedizinisch betreut werden mussten. Nach einem weiteren Todesfall seit der Aktualisierung am Vortag betrauerte Arizona 1.810 Todesopfer.[1096]
    • Florida: Der Kommissar der Bildungsbehörde Floridas Richard Corcoran ordnete per Notstandsverordnung an, dass alle Schulen Floridas im August nach den Sommerferien zu öffnen haben. Die Schulen sollen an mindestens fünf Tagen für vollen Unterricht geöffnet sein. Die Schulen sollen aber die vorgeschriebenen Vorbeugemaßnahmen ergreifen. Die Gewerkschaften der Lehrer waren kritisch. Sie wiesen insbesondere auf die Klausel in den Arbeitsverträgen, die ein sicheres Arbeitsumfeld garantiert.[1097] (Fortsetzung: 20. Juli)
    • Georgia: Die Bürgermeisterin von Atlanta Keisha Lance Bottoms teilte mit, dass sie und ihr Ehemann positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Sie zeigte keine Symptome. Bottoms galt als eine der Favoritinnen als Running Mate für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden.[1098]
    • Kalifornien: Nachdem die Abgeordnete Autumn Burke aus Los Angeles County mitgeteilt hatte, dass sie und ihre Tochter positiv getestet worden waren, wurde das California State Capitol geschlossen. Das Gebäude musste einer gründlichen Reinigung unterzogen werden.[1099]
    Der Gouverneur von Kalifornien war in den vorangetragenen Tagen wegen steigender Zahlen kritisiert worden, dass er den Bundesstaat zu früh geöffnet habe. Unter anderem, da die Hospitalisierungen auf 5.800 angestiegen waren. Gouverneur Newsom erklärte daher am Montag, dass die Regierung des Staates über das Unabhängigkeitstags-Wochenende scharfe Kontrollen in den hart betroffenen Countys durchgeführt habe. Die Überwachung der Gaststätten und anderen Unternehmen auf Befolgung der Gesundheitsvorschriften werde unvermindert fortgeführt.[1100]
    • Nebraska: Der Staat im Mittleren Westen berichtet von 117 neuen Coronafällen, womit 20.046 Infektionen festgestellt worden waren. 109 Patienten wurden stationär mit COVID-19 behandelt. Nebraska betrauerte. 283 COVID-19-Tote.[1101]
    • Texas: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 200.000 COVID-19-Fälle. Nachdem Texas 5.318 neue Infektionen feststellte, waren es 200.557 Coronainfektionen seit Februar. Diese Anzahl wurde 17 Tage nachdem der Staat 100.000 Fälle gemeldet hatte erreicht. Der 7-Tages-Durchschnitt bei positiven Tests betrug 13,5 %. Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates befürchteten aber einen steileren Anstieg in den nächsten Tagen, da einige örtliche Stellen über das Unabhängigkeitstags-Wochenende auf Meldungen verzichteten. 8.698 Patienten mussten in den Krankenhäusern behandelt werden, ein bis dahin nicht gesehener Höchstwert und der achte Tag in Folge mit derartig traurigen Rekorden an Hospitalisierungen. Der Staat Texas beklagte 18 Tote seit dem Vortag. Damit waren 2.655 Texaner mit COVID-19 verstorben. Das waren 74 % mehr Tote als am Memorial Day im Mai.[1102]

    Trump informierte den Kongress der Vereinigten Staaten, dass er mit einem kurzen Brief mit Wirkung zum 6. Juli 2020 den Austrittsprozess aus der Weltgesundheitsorganisation offiziell eingeleitet habe.[1103]

     
    Trump spricht während des Nationalem Dialog zur sicheren Öffnung von Amerikas Schulen.

    Vertreter der Lehrerschaft, Eltern, Schüler und Gesundheitsvertreter trafen sich mit Donald Trump zu einem Nationalen Dialog zur sicheren Öffnung von Amerikas Schulen. Trump hatte am Tag zuvor in Großbuchstaben getwittert, dass Schulen öffnen müssen. Allerdings räumten offizielle Stellen ein, dass es die Entscheidung der Bundesstaaten sei, über die Wiedereröffnung der Schulen zu entscheiden.[1104] Die US-Bildungsministerin Betsy DeVos griff Schulbezirke, die nicht vollständig zu konventionellem Schulunterricht zurückkehren wollen, an. Als positives Beispiel wurde Florida genannt, das fünf volle Unterrichtstage plante. Sie wurde hierfür von Lehrergewerkschaften kritisiert.[1105] Auch der Sprecher des Senats Mitch McConnell befürwortete bereits in der Vorwoche, dass Schulen öffnen sollten. Er denke daran, Schulen von Schadensersatzforderungen gesetzlich freizustellen.[1104] Trump behauptete, dass alle die Schulen öffnen wollten. Er sagte er würde Druck auf die Gouverneure ausüben, die Schulen zu öffnen.[1106] Das Thema der Schulöffnungen war intern im Weißen Haus angeregt worden, da davon ausgegangen worden war, dass es vor allem bei weißen Müttern in den Vororten populär sein würde. Außerdem würden alle Öffnungsbemühungen der Wirtschaft nicht durchgreifen, ohne Wiederöffnung von Schulen.[1107]

    Steigende COVID-19-Zahlen in den USA und Befürchtungen über Auswirkungen der Pandemie auf die internationalen Märkte sorgten für Ernüchterung an den amerikanischen Börsen. Wall Street beendete eine Fünftagerally. Der Dow Jones gab 396,85 Punkte (1,5 %) nach und schloss bei 25.890,18. Der Standard & Poor’s 500 sank um 1,1 % auf 3.145,32. Der Nasdaq Composite gab 0,9 % nach und beendete den Handelstag mit 10.343,89.[1108]

    Nachdem am 6. Juli der FC Dallas seine weitere Teilnahme an der Rückrunde abgesagt hatte, wurde nun ein Fußballspiel verlegt. Das für den 8. Juli geplante Spiel zwischen Nashville SC und Chicago Fire wurde verlegt, da fünf Spieler des SC sich angesteckt hatten.[1109]

    • Florida: Es wurden 213.794 COVID-19-Fälle in Florida gezählt, mit einer durchschnittlichen Zunahme um 8.766 Fälle in den vorangegangenen sieben Tagen.[1110] An diesem Dienstag waren es 7.347 neufestgestellte Infektionen. 16,27 % der Tests ergaben ein positives Ergebnis. Florida veröffentlichte keine konkreten Zahlen, wie viele Patienten mit COVID-19 aktuell behandelt werden.[1111] Zu diesem Zeitpunkt meldeten 52 Intensivstationen in Florida, dass ihre Kapazitäten ausgeschöpft seien und 17 Krankenhäuser verfügten über keinerlei Bettenkapazitäten mehr. Das antivirale Medikament Remdesivir wurde teilweise knapp. Gleichzeitig bestanden Engpässe bei COVID-19-Tests, auf Ergebnisse musste bis zu zehn Tage gewartet werden.[1110]
    • Georgia: Um 15:00 Uhr Ortszeit wurde durch die Gesundheitsbehörden mitgeteilt, dass Georgia 100.470 COVID-19-Fälle registriert hatte. Der Bundesstaat war damit der neunte Staat, der über 100.000 Fälle erfasst hatte. 3.406 Neuinfektionen waren innerhalb eines Tages hinzugekommen. 8,7 % der Tests waren positiv.[1112]
    • Maryland: Der Ostküstenstaat meldete 492 Neuinfektionen und 19 Todesopfer der Pandemie an diesem Tag. Maryland überschritt dabei 70.000 Fälle und beklagte insgesamt 3.140 COVID-19-Opfer. Die Marke von 60.000 war knapp einen Monat früher am 11. Juni 2020 passiert worden, davor dauerte es bei jedem Zehntausender-Schritt höchstens zwei Wochen. Der Staat ist einer von denen mit einer Rate von positiven Tests unter 5 % (4,53 %). Auch die Sterberaten sanken, und die Anzahl an mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelten Patienten.[1113]
    • Texas: Es wurde eine Zunahme um 10.028 und damit erstmals von mehr als zehntausend Fällen gemeldet. Der 7-Tages-Durchschnitt an Neufällen in Texas war um 26 % seit der Vorwoche auf 6.990 gestiegen. Die Hospitalisierungen erreichten den Rekordwert von 9.268 Patienten, die mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten.[1114] Unter Zugrundelegung eines Siebentagesdurchschnitts wies Texas etwa 14 % aller US-COVID-19-Neuerkrankungen aus, obwohl es nur 9 % der Bevölkerung der Vereinigten Staaten repräsentierte.[1115]
    Zum ersten Mal seit dem Ende des II. Weltkrieges wurde die Texas State Fair abgesagt.[1116]

    Seit Mittwochmorgen waren mehr als 3 Millionen Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus nachgewiesen worden. Eine Million der Fälle waren im Laufe des letzten Monats hinzugekommen, als nach dem Memorial Day das Land sich öffnete und eine Welle von Neuinfizierungen auftrat.[1117] Von Dienstag auf Mittwoch verzeichnete die USA einen Rekordanstieg um 60.021 neugemeldeten COVID-19-Fällen. Der tägliche Anstieg war in den Tagen zuvor auf unter 50.000 gefallen, möglicherweise aufgrund von feiertagsbedingt geringeren Meldungen. Der 7-Tages-Durchschnitt betrug nun 51.383, 24,5 % mehr als eine Woche früher. Besonders betroffen war nun der Westen und der Süden der Vereinigten Staaten. Etwa die Hälfte der Neufälle am Mittwoch entfiel auf die vier Staaten Arizona, Florida, Kalifornien und Texas. In 31 der 50 Bundesstaaten waren Zuwächse um mindestens 5 % gemeldet worden. Hospitalisierungen mit COVID-19 waren in 21 Bundesstaaten um mindestens 5 % am steigen. Die Rate der Todesfälle bewegte sich auf einem Niveau zwischen stabil und moderatem Zuwachs. Zurückgeführt wird dies zum einen auf das um 15 Jahre gefallene Durchschnittsalter bei Erkrankten und auf die Zeitverzögerung zwischen einem Anstieg bei Fällen und dem erst späteren Anstieg bei Todesfällen.[1118] Die Sterberate war in den Vereinigten Staaten insgesamt seit einem Höhepunkt am 23. Juni 2020 kontinuierlich gesunken, sollte in den folgenden Tagen aber durch steigende Todesfälle in Florida, Texas, Kalifornien und Arizona wieder ansteigen.[1119] Gleichwohl betrauerten die Vereinigten Staaten etwa 131.500 Pandemie-Opfer am 8. Juli 2020. Nach Einschätzungen an der Washington University könnten es bis November zu 208.000 Todesopfern kommen. Falls allerdings 95 % der Einwohner der USA Masken tragen würden könnten es 163.000 Tote sein.[1120] Anthony Fauci äußerte in einem Podcast des Wall Street Journal, dass Bundesstaaten mit schweren Problemen ernsthaft einen zweiten Shutdown erwägen sollten. Aber auch einfachere Maßnahmen, wie Kontrolle von Menschenmengen, Maskentragen, und strenger auf Abstand achten würden Wirkungen entfalten.[1121] Gleichzeitig wurden Berichte bekannt, dass Krankenhäuser wieder anfingen einen Engpass an Masken, Handschuhen und anderer Schutzkleidung zu haben.[1122]

    Der Außenminister der Vereinigten Staaten Mike Pompeo erklärte gegenüber der Presse, dass die USA trotz des Austritts aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Welt in der Reaktion auf die Coronakrise anführe. Die Welt blicke trotz der höchsten Infektions- und Todeszahlen weltweit auf Amerika wegen der wissenschaftlichen Fortschritte und der Katastrophenhilfe, die es gewähre. Es sei Hilfe an 120 Länder in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar geleistet worden. Der Austritt der Vereinigten Staaten sei notwendig geworden, da die WHO von China nicht Transparenz verlangt habe. Die USA habe auch Verbündete, die Chinas autoritären Politik entgegenstehen würden.[1123]

    In der bildungspolitischen Debatte um die Wiederöffnung von Amerikas Schulen kritisierte Trump morgens auf Twitter die Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zu Schulöffnungen. Er bezeichnete die Richtlinien als streng, teuer und unpraktisch.[1124] Kurz zuvor hatte er getweetet, das in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden und anderen Ländern Schulen ohne Probleme öffnen würden. Er unterstellte den Demokraten, dass sie die Schulen nur aus politischen Gründen geschlossen halten würden. Er überlege Bundesmittel zurückzuhalten.[1125] Bei einer Pressekonferenz der Corona Task Force erklärte Vizepräsident Mike Pence, dass CDC in den nächsten Tagen die Richtlinien anpassen werde, damit sie nicht zu strikt sind. Der Direktor der CDC Robert Redfield erklärte, die Richtlinien seien nicht bindend gemeint und sollten Schulen nicht vom Öffnen abhalten.[1126]

    In einem Interview mit Greta Van Susteren erklärte Trump, dass er Fauci nicht zustimme, wenn der sage, die Vereinigten Staaten steckten tief in der ersten Welle der Pandemie. Er sagte, die USA seien in guter Verfassung. Fauci würde sich auch selbst widersprechen. Mal sei er gegen Masken und dann für Masken. Er sei auch gegen den Bann gegen Reisende aus China gewesen. Er, Trump, habe aber irgendwie nicht auf seine Experten gehört und den Bann verordnet. Trump sagte vorher, Amerika würde in zwei bis vier Wochen in guter Form sein.[1127] Die Äußerungen wurden als ein weiterer Schritt in Trumps Verhältnis zu seinen medizinischen Experten gesehen.[1128]

    Die Harvard University und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) reichten Klage gegen Richtlinien des Department of Homeland Security und der U.S. Immigration and Customs Enforcement ein. Die Richtlinien sahen vor, dass Studenten von Universitäten mit einem reinen Online-Angebot kein F-1- oder M-1-Studentenvisum erhalten konnten. Solche Studenten mussten nach den Richtlinien zu einer anderen Hochschule wechseln oder die Vereinigten Staaten verlassen.[1129]

     
    Filiale von Brooks Brothers in Manhattan

    Der auf Bürokleidung spezialisierte Herrenausstatter Brooks Brothers beantragte in Wilmington (Delaware) Insolvenz nach Chapter 11.[1130] Das Einzelhandelsunternehmen Bed Bath & Beyond kündigte an, wegen der pandemiebedingten Verluste 200 seiner 1.478 Niederlassungen dauerhaft zu schließen.[1131]

    Nachdem die Oscarverleihungen am 15. Juni 2020 in den April verlegt worden waren, gaben die üblicherweise im Herbst stattfindenden Filmfestivals Internationale Filmfestspiele Venedig, Toronto International Film Festival, Telluride Film Festival und New York Film Festival bekannt, dass sie das durch die COVID-19-Pandemie verkleinerte Zeitfenster kooperativ und abgestimmt nutzen wollen. Statt zeitlich miteinander zu konkurrieren, sollen die Festivals gestaffelt ablaufen. Venedig wird seine Filmfestspiele vom 2. bis 12. September veranstalten, wobei es mit Telluride (3. bis 7. September) überlappt. Es folgt Toronto (10. bis 20. September), gefolgt von New York (27. September bis 3. Oktober).[1132]

    Die Ivy League sagte wegen der Pandemie als erste amerikanische Sportliga alle Wettbewerbe im Herbst ab.[1133]

    Die Food and Drug Administration stürmte zusammen mit Mitarbeitern des Sheriffs von Manatee County ein Anwesen in Bradenton (Florida). Dies war Teil der Operation Quack Hack der amerikanischen Bundesbehörden gegen den Vertrieb von nicht zugelassenen Heilmitteln gegen COVID-19. In dem Fall war von dem Anwesen eine Miracle Mineral Solution, die unter anderem Dioxidchlorid enthielt, als Sakrament einer nichtreligiösen Kirche im Gegenzug zu Spenden vertrieben worden.[1134] Die Operation richtete sich gegen eine Vielzahl von Anbietern und befasste sich mit einem Untergrund, der von Personen mit Misstrauen gegen die Gesundheitsbehörden, bis zu Verschwörungstheoretikern reicht, die glaubten, Anthony Fauci habe mit Bill Gates mittels 5G-Technologie in Wuhan das Virus freigesetzt.[1135]

    • Florida: Geschäftsleute aus Jacksonville (Florida) reichten Klage gegen die in der VyStar Veterans Arena geplante Republikanische Nationale Convention ein. Die Kläger bezeichneten die Großveranstaltung als öffentliche Gefahr und Bedrohung für Gesundheit, Wohlbefinden und Eigentum. Sie beantragten die Veranstalter zu verpflichten, vorbeugende Maßnahmen wie soziale Distanzierung und Gesichtsmasken zu ergreifen.[1136]
    • Kalifornien: Der Westküstenstaat meldete 11.694 zusätzliche Fälle. Ein Teil der Fälle kam durch Melderückstände im Los Angeles County hinzu. 7,1 % der Tests kamen positiv zurück. Der Gouverneur führte den Anstieg aber auch auf zu wenig getragene Masken, Nichteinhaltung sozialer Distanzierung, und Ansteckungswellen in den Gefängnissen zurück. Hospitalisierungen waren um 44 % innerhalb einer Woche gestiegen, Einweisungen in Intensivstationen um 34 %. Der Gouverneur erklärte, dass der Staat weitere Anstiege erwarte bei Krankenhauspatienten. Kalifornien würde hierfür Personal ausbilden und Lager aufstocken.[1137]
    • Louisiana: Es wurden 1.888 Neufälle von COVID-19 an diesem Mittwoch gemeldet, womit Louisiana nun 70.151 Fälle seit Beginn der Pandemie auswies. Die Anzahl der in Krankenhäusern behandelten Corona-Patienten sank von um drei am Dienstag auf 1.022, auch die Patienten an Beatmungsgeräten sank um vier auf 105. Zwanzig Einwohner Louisianas starben seit dem Vortag, womit der Bundesstaat 3.231 Pandemie-Opfer zu beklagen hatte.[1138]
    • New Jersey: Der Gouverneur ordnete eine Maskenpflicht für den öffentlichen Raum an. Zuvor musste eine Gesichtsbedeckung nur in geschlossenen öffentlich zugänglichen Räumen getragen werden.[1139]
    • Ohio: Die Gesundheitsbehörden Ohios meldeten 1.277 Neuinfektionen, womit der Bundesstaat 60.181 Coronainfektionen seit Beginn der Epidemie hatte. 8.489 Patienten mussten an dem Tage, an dem Ohio 60.000 Fälle überschritt, in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden. Ohio betrauerte 2.991 Todesopfer der Pandemie.[1140]
    • Oklahoma: Etwas über zwei Wochen, nachdem Trump am 20. Juni 2020 eine Wahlkampfveranstaltung in Tulsa hatte, verzeichnete Tulsa einen merklichen Anstieg an COVID-19-Fällen. Waren die Neuinfektionen in der Zeit von 28. Juni bis 4. Juli sogar rückläufig, wurden nun innerhalb zweier Tage ungefähr 500 Neuinfektionen festgestellt, allein von Dienstag auf Mittwoch, 266. Es gab um die Zeit allerdings auch einige andere größere Veranstaltungen, das Contact Tracing hielt noch an.[1141][1142]
    • South Carolina: Das südlichere der beiden Carolinas verzeichnete 1.723 Neuinfektionen mit dem neuen Coronavirus, womit es 50.548 Infektionen seit Beginn der Pandemie nachgewiesen hatte. Eine Rekordzahl von 1.433 Patienten mit COVID-19 wurde in den Krankenhäusern South Carolinas behandelt. Dies war die bisher höchste Anzahl von COVID-19-Kranken in Krankenhäusern. 173 der Patienten war auf Beatmungsmaschinen angewiesen. Etwa 75 % der Krankenhausbetten und 75 % der Betten in Intensivstationen waren belegt. Der Bundesstaat hatte 898 Todesopfer. 22 Waren seit Dienstag verstorben.[1143]
    • Texas: Der Bürgermeister von Houston teilte mit, das stadteigene Unternehmen Houston First habe den Mietvertrag für den Parteitag der texanischen Republikanischen Partei (Republican Convention) für den 16. bis 18. Juli gekündigt. Die Veranstaltung sei daher abgesagt. Grund sei höhere Gewalt in Form der Pandemie. Die Partei erklärte, sie habe zwar Notfallpläne für eine Online-Convention, wolle aber an den bisherigen Plänen eines realen Parteitages festhalten. Man prüfe rechtliche Schritte.[1144]
    Die Sheriffs der Countys Denton, Houston, Montgomery, Gillespie, Upshur, Kerr, Gregg, Nacogdoches und Panola hatten unabhängig voneinander erklärt, dass sie den Maskenzwang des Gouverneurs nicht durchsetzen würden. Sie sahen die Anordnung als nicht durchsetzbar, nicht als Gesetz oder auch verfassungswidrig an.[1145]

    Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden stellte sein Wirtschaftsprogramm Build Back Better in einer Rede vor. Er erklärte, dass er sich, während Trump in der Wirtschaftskrise 2020 nur auf die Aktienbörsen konzentriert sei, im Falle seiner Wahl auf Arbeiterfamilien und die Mittelklasse konzentrieren wolle, aus der er selbst stamme. Der Plan sah Soforthilfen für Familien, kleinere Unternehmen und Gemeinden vor. Im öffentlichen Beschaffungswesen sollen amerikanische Produkte bevorzugt werden. Finanziert sollten die Pläne werden durch eine Anhebung der Gewerbesteuer von 21 % auf 28 %.[1146]

    Anthony Fauci rückte von seiner Aussage am Vortag ab, dass Staaten mit massiven Anstiegen Shutdowns in Erwägung ziehen sollten. Gegenüber der Zeitung The Hill erklärte er, dass ein Anhalten der Öffnung ausreichen könne.[1147]

    Die wöchentliche Arbeitslosenstatistik wurde veröffentlicht. Danach hatten sich 1,314 Millionen Amerikaner in der am 4. Juli endenden Woche arbeitslos gemeldet und 18,06 Millionen Anträge bestanden fort. Dies war die 15. Woche in Folge mit über einer Million Arbeitslosmeldungen. Allerdings waren diese Zahlen seit der Vorwoche gefallen und besser als von Ökonomen erwartet. Die Meldungen waren um 99.000 zurückgegangen und erwartet worden waren 1,39 Millionen statt der rund 1,3 Millionen. Die anhaltende Arbeitslosigkeit war deutlich um 698.000 gefallen.[1148]

    Die Börsen reagierten auf schlechte Ertragszahlen von Walgreens, erreichten ihren Tiefpunkt aber, nachdem die Hospitalisierungsraten und die steigende Sterberate in Florida bekannt wurden. Der Dow Jones gab zum Ende um 361,19 oder 1,39 % nach und schloss mit 25.706,09. Der S&P 500 fiel um 0,56 % auf 3.152,05. Der Nasdaq Composite aber stieg um 0,53 % auf 10.547,75 zum Börsenschluss.[1149]

    Der Nashville SC wurde, nachdem zu viele Spieler positiv getestet wurden, aus dem MLS is Back Wettbewerb ausgeschlossen. Die Major League Soccer begründete dies damit, dass die Mannschaft mit derartig vielen Ausfällen nicht in der Lage sei zu trainieren und Fußball zu spielen. Es war nach dem FC Dallas die zweite Mannschaft, die nicht mehr teilnahm.[1150]

    • Florida meldete zwar nicht als ganzes die aktuelle Anzahl von Personen, die staatsweit hospitalisiert waren und hinkte auch mit den Sterbezahlen hinterher, aber es meldete 120 Todesfälle. Im Gegensatz zu anderen Staaten umfasste dies nur eindeutig COVID-19 zuzuschreibende Fälle und nicht auch wahrscheinlich der Pandemie zuzurechnende Fälle. Aber der 7-Tages-Durchschnitt zeigte einen Anstieg vergleichbar mit dem Anstieg der Fallzahlen in Mai nach Öffnung Floridas.[1151] 50 Krankenhäuser in Florida hatten gemeldet, dass ihre Kapazitäten erschöpft seien.[1152]
    • Kalifornien: Die Gewerkschaft der Lehrer des zweitgrößten Schulbezirks der Vereinigten Staaten forderten den Vereinigten Schulbezirk von Los Angeles auf im August die Schulen nicht zu öffnen. Der Schulbezirk sollte besser fortfahren mit Online-Unterricht.[1153]
    • Kentucky: Ein Richter des Scott County Circuit Court ordnete an, dass Gouverneur Andy Beshear keine neuen Executive Orders bezüglich COVID-19 erlasse oder bestehende durchsetze.[1154] Circuit Courts in Kentucky sind auf County-Ebene angesiedelte Gerichte, mit einer umfassenden Zuständigkeit für Fälle mit einem Streitwert von über 5.000 Dollar.[1155] Der Gouverneur solle genau benennen, welche Notlage er adressiere, wo und in welchem Umfang sie bestehe. Kentucky war einer der wenigen Bundesstaaten zu diesem Zeitpunkt mit sinkenden Neufällen. Die Kläger erklärten, dass die Entscheidung ein Sieg für die Rule of law sei. Der Gouverneur hatte an diesem Tage erst eine Executive Order unterzeichnet, welche das Tragen von Masken bei Angehörigen des Einzelhandels und wenn kein Abstand von 6 Fuß eingehalten werden kann anordnete.[1154]
    • Texas: Der Republikanische Partei von Texas legte Klage gegen die Entscheidung des Bürgermeisters von Houston vom Vortag ein einen Mietvertrag für das George R. Brown Convention Center zu kündigen. Die Partei begründete die Klage mit dem Vorwurf des Vertragsbruchs.[1156]

    10. Juli

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    Während 30 US-Staaten meldeten, dass der Anteil positiver Tests 5 % überstiegen und die Vereinigten Staaten als ganzes eine Positivitätsrate von 9 % auswies, meldeten 13 Staaten Engpässe bei Tests.[1157]

    US-Präsident Donald Trump flog nach Florida. Es war geplant, dass er an einer Sitzung des United States Southern Command teilnimmt, dann an einer Veranstaltung betreffend Venezuela, und schließlich einem Fundraiser für seine Wahlkampfkampagne. COVID-19-bezogene Termine waren nicht geplant.[1158] Während der Diskussionsveranstaltung zu Venezuela ignorierte der Präsident das lateinamerikanische Land und lobte stattdessen das COVID-19-Management seiner Regierung.[1159] An diesem Tag verzeichneten die Vereinigten Staaten 66.627 Neuinfektionen,[1160] und am Vortag hatten die USA 63.247 neue Fälle erfasst. Florida meldete an diesem Freitag 11.433 Neuinfektionen und 93 Todesopfer der Pandemie seit Donnerstag, dem 9. Juli 2020.[1161] Dr. Anthony Fauci gab an, dass er den Präsidenten seit dem 2. Juni nicht mehr gesprochen und seit zwei Monaten nicht mehr über COVID-19 gebrieft hatte.[1162]

    Die New York Times[1163] berichtete von einem internen Bericht des CDC, der die vollständige Öffnung von Schulen als hochriskant einstufte. Dieses Dokument kursierte in der Trump-Administration, als Präsident Trump, Vizepräsident Pence und Bildungsministerin DeVos eine solche vollständige Öffnung propagierten.[1164]

    Das US Labor Department teilte mit, dass der von ihm verwendete Producer Price Index (PPI), ein Preisindex für Erzeugerpreise, im Vormonatsvergleich – entgegen einem bei Ökonomen erwarteten Anstieg um 0,4 Prozent – um 0,2 Prozent gefallen war. Im Vergleich zum Juni 2019 fiel der PPI um 0,8 Prozent, wobei ein Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert worden war.[1165]

    Obwohl die Vereinigten Staaten den Rekordwert von 63.000 Neuinfektionen meldeten, waren die Börsen optimistisch. Grund waren Meldungen von Gilead Sciences, die die Hoffnung auf die Behandelbarkeit von COVID-19 befeuerten. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 369,21 Punkte (1,4 %) auf 26.075,30. Der Standard & Poor’s 500 gewann 32,99 Punkte (1 %) und schloss den Freitagshandel bei 3.185,04. Der Nasdaq Composite schloss 69,69 Punkte (0,6 %) höher mit dem Allzeit-Höchststand 10.617,44. Gewinner des Handelstages waren Goldman Sachs und Unternehmen, die unmittelbar von einer Normalisierung profitieren würden, wie Fluggesellschaften oder Kreuzfahrtunternehmen. Der Nasdaq wurde zusätzlich durch eine Rally bei Amazon und Netflix befeuert. Über die Woche gewann der Dow 0,9 %, der S&P 1,7 % und der techlastige Nasdaq sogar 4 %. Dow und S&P bewegten sich allerdings noch 8,6 % bzw. 1,4 % unterhalb des Jahreseröffnungskurses.[1166] Gilead hatte mitgeteilt, dass die Behandlung schwerer COVID-19-Fälle mit ihrem Medikament Remdesivir zu einer 62 % geringeren Sterblichkeit und zur erheblichen Verkürzung der kritischen Phase führe.[1167]

    American Airlines erklärte, es könnte wegen des Rückgang des Flugverkehrs in der Folge der COVID-19-Pandemie gezwungen sein, 17 Bestellungen des Boeing 737 MAX rückgängig zu machen.[1168]

    Eine für das südliche Indiana zuständige Bundesrichterin schob die geplante Hinrichtung des Mörders Daniel Lewis Lee auf. Opferangehörige hatten dies beantragt. Sie hatten erklärt, dass sie an der Vollstreckung der Todesstrafe teilnehmen wollten, sich dafür aber der Gefahr einer COVID-19-Ansteckung aussetzen müssten. Einige der Angehörigen gehörten Risikogruppen an.[1169] (Fortsetzung: 13. Juli)

    • Florida: Der Bundesstaat veröffentlichte erstmals die Zahl der in Krankenhäusern behandelten Personen (6.974). Der Gouverneur gab damit der anhaltenden Kritik, vor allem durch den Miami Herald, nach.[1170]
    • Georgia: Die Bürgermeisterin von Atlanta erließ eine Verordnung, die anordnete, dass die Wirtschaft der Stadt Atlanta zu Phase 1 zurückkehre. Das verpflichtete die Einwohner, nur noch für wichtige Angelegenheiten ihre Wohnungen zu verlassen. Der Gouverneur von Georgia verkündete, dass dies seiner Executive Order widerspreche und daher nicht durchsetzbar sei. Ein paar Tage früher hatte die Bürgermeisterin auch Gesichtsbedeckungen für verpflichtend erklärt. Der Gouverneur hatte auch hier darauf bestanden, dass dies seinen Anordnungen widerspreche, die Masken nicht verpflichtend machen würden. Die Städte Savannah, East Point und Athens hatten ebenfalls Gesichtsbedeckungen für verpflichtend erklärt.[1171] Der Gouverneur kündigte aber an, dass das Georgia World Congress Center in Atlanta in ein Feldhospital umgewandelt werden würde. Georgia hatte 4.484 Neuinfektionen und einen 43-%-Anstieg seit der Vorwoche von Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern gemeldet. Der Großteil der Neuinfektionen kam von Countys im Großraum Atlanta.[1172]
    • Indiana: Die Gesundheitsbehörden Indianas meldeten 748 neu in den letzten 24 Stunden positiv getestete COVID-19-Fälle. Indiana hatte damit 50.300 COVID-Fälle seit Beginn der Pandemie und überschritt 50.000. 9,1 % aller Coronatests waren positiv. 37 % der Betten in Intensivstationen waren frei und fast 84 % der Beatmungsgeräte waren verfügbar. Die Behörden meldeten neun zwischen dem 3. und 9. Juli 2020 hinzugekommene Todesfälle, womit der Staat 2.555 Todesopfer der Pandemie auswies.[1173]
    • Kalifornien: Mit am Morgen 300.886 COVID-19-Fällen und 6.856 Todesopfern registriert Kalifornien mehr als 300.000 Infektionen. Der Bundesstaat hatte 124 Tage vom ersten Fall bis zur Erreichung der 100.000er-Marke gebraucht, 29 Tage bis zu 200.000 Fällen, und zwei Wochen bis zum Erreichen der 300.000. Es waren innerhalb der letzten 7 Tage durchschnittlich 8.043 Neuinfektionen festgestellt worden. Im Wochendurchschnitt waren 7,3 % der Tests positiv gewesen.[1174] In dem Staat bestanden mittlerweile aber Engpässe bei den Test-Kapazitäten.[1175]
    • Michigan: Gouverneurin Gretchen Whitmer signierte eine Executive Order, dass Masken in allen öffentlichen Räumlichkeiten zu tragen sind. Unternehmen haben sich danach Kunden zu verweigern, falls diese keine Gesichtsbedeckung tragen. Anlass waren die auch in Michigan jüngst steigenden COVID-19-Infektionen.[1161]
    • Mississippi: Es wurde bekannt, dass etwa ein Sechstel der Abgeordneten im Kongress des Bundesstaates positiv auf COVID-19 getestet wurden.[1176]
    • New York: Der Bundesstaat meldete 786 Neuinfektionen, womit der Staat New York 400.299 COVID-19-Fälle erfasst hatte. Die 400.000-Marke nahm der Bundesstaat, der ehemals das Epizentrum der Pandemie in den Vereinigten Staaten gewesen war, in relativ stabilen Umständen. Die Rate von positiven COVID-19-Tests betrug um 1 %. Die Hospitalisierungen von 826 Patienten war um 25 geringer als am Vortag. Seit dem Vortag waren acht Personen mit COVID-19 verstorben, verglichen mit um 800 am Tag im April auf dem Höhepunkt der Pandemie in New York.[1177]
    • Texas: Der Gouverneur warnte, wenn Texaner nicht seinem Maskenzwang folgen und die Ausbreitung des Virus stoppen würden, wäre sein nächster Schritt eine Massenquarantäne (Lockdown).[1178] Wie andere Staaten des sogenannten „Sun Belt“ verzeichnete Texas an diesem Freitag Rekord-Todeszahlen und erheblich steigende Hospitalisierungen und Neuinfektionen.[1179] Im besonders betroffenen Raum von Houston wurden 3.812 Patienten in den Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt, mehr als 1.000 mussten intensivmedizinisch auf Intensivstationen behandelt werden. Die Krankenhauskapazitäten waren so überlastet, dass teilweise COVID-19-Patienten weiter in der Notaufnahme behandelt wurden, da keine Betten zur Verfügung standen.[1180]

    11. Juli

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    Der US-Präsident besuchte das Walter Reed National Military Medical Center und trug erstmals vor Kameras eine Maske. Er hatte dies bislang verweigert, obwohl die Richtlinien der eigenen Regierung dies vorsehen.[1181]

    • Alabama: Es wurden 1.402 COVID-19-Fälle seit Freitag durch Tests bestätigt. Alabama hatte damit 51.294 Infektionen mit dem Coronavirus erfasst.[1182] 15.120 der Fälle waren innerhalb der letzten zwei Wochen gemeldet worden.[1183] Mehr als 6.700 Patienten mussten mit der Krankheit in den Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt werden. Neun Menschen waren seit dem Vortag verstorben, womit der Südstaat 1.086 Todesopfer der Pandemie betrauerte.[1182]
    • Florida: Der Sunshine State meldete 10.360 Neuinfektionen, womit Florida seit Beginn der Pandemie 254.511 bestätigte COVID-19-Fälle registriert hatte. 95 Personen waren innerhalb von 24 Stunden verstorben, womit der Bundesstaat 4.197 Todesopfer der Pandemie beklagte. Florida veröffentlichte noch immer keine Zahlen, wie viele Patienten in den Krankenhäusern behandelt werden. Aber es meldete, dass 421 Personen hospitalisiert worden waren.[1184]
    Disney World im Orange County öffnete wieder, nachdem es fast vier Monate vorher wegen der Pandemie geschlossen wurde. Es öffnete für etwa 50 % der Vor-Corona-Kapazität, mit Änderungen im Programm, um Infektionen zu begrenzen, und Temperaturtests am Eingang.[1185]
    • Louisiana: Wegen eines zunehmenden Anstiegs von COVID-19-Fällen erließ Gouverneur John Bel Edwards eine Allgemeinverfügung, die das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit vorschreibt. Ab Montag, den 13. Juli 2020, wurde jeder ab acht Jahren in Louisiana zum Tragen von Masken verpflichtet. Ausgenommen sind Personen mit medizinischen Indikationen, die das Tragen von Masken verbieten. In Geschäften für den täglichen Bedarf sowie in Gottesdiensten kann auf das Maskentragen verzichtet werden. Ferner wurde Parishes mit weniger als 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von zwei Wochen das Recht eingeräumt, die Pflicht nicht umzusetzen.[1186] Diese Regelung war sehr umstritten. So verglich ein Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Louisiana Leute, die keine Masken tragen wollen, mit Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.[1187]
    • Texas: Wie Florida meldete Texas erstmals mehr als 250.000 COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie. Nachdem Texas 10.351 Neufälle gemeldet hatte überschritt es diese Marke. In Texas wurden an diesem Sonnabend 10.083 Patienten in Krankenhäusern behandelt. Nachdem 99 Texaner innerhalb von 24 Stunden verstorben waren, beklagte der Bundesstaat 3.112 Todesopfer der Pandemie.[1188]

    12. Juli

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    U.S. Surgeon General Jerome Adams vertrat die Ansicht, dass die Vereinigten Staaten die Pandemie in ein paar Wochen in den Griff bekommen könnten. Voraussetzung sei, dass alle Amerikaner sich an das Abstandhalten und Hygienevorschriften halten würden. Eine nationale Verpflichtung zum Maskentragen lehnte er aber als „over policing“ ab.[1189] Der für die Organisation der Tests zuständige Assistant Secretary für Gesundheit Admiral Brett Giroir erklärte gegenüber der Presse, dass in den Hauptkrisengebieten alle Möglichkeiten auf dem Tisch sein müssten, einschließlich Lockdowns. Wichtig sei, dass 90 % der Menschen in den Gebieten Masken tragen, sonst könne man es nicht in den Griff bekommen. Bezüglich der Tests wären genug Materialien vorhanden. Die Wartezeiten für die Testergebnisse müssten allerdings verkürzt werden. Es seien am Freitag 823.000 Tests durchgeführt worden. In den nächsten Wochen würde es mit der Hilfe von Pooling zu Millionen von Tests pro Tag kommen. Die Lage sei nicht außer Kontrolle.[1190]

    Die US-Bildungsministerin DeVos erklärte im Fernsehen, dass Schüler wieder die Schule besuchen und dort in Vollzeit lernen sollten, nicht nur in Teilzeit. Dass es für Kinder sei, zurück in die Schulen zu gehen, sei nicht durch Daten gestützt. Die Richtlinien der CDC verteidigte sie zwar, aber nur als Richtschnur.[1191]

    • Florida: Es wurde der bisher höchste tägliche Anstieg von neuen COVID-19-Fällen in einem Bundesstaat gemeldet. Mit 15.299 Fällen binnen 24 Stunden brach Florida den bisherigen Rekord von New York um über 3.000 Fälle.[1192] New York hatte auf dem Höhepunkt der dortigen Pandemie am 15. April 2020 11.571 neue COVID-19-Fälle gemeldet. Auch der durch Rückstände entstandene Rekord Kaliforniens (11.694 Fälle am 8. Juli) wurde übertroffen.[1193] Der Bundesstaat wies damit an diesem Sonntag 269.811 COVID-19-Fälle aus. Die am Sonnabend durchgeführten Tests waren zu 11,25 % positiv.[1194] Florida meldete, dass 7,507 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern des Staates behandelt wurden.[1170] Es waren 45 COVID-19-Tote gemeldet worden, womit die Pandemie in Florida 4.346 Todesopfer gefordert hatte. Der Gouverneur von Florida hatte zwar den Ausschank und Konsum von Alkoholika in Bars untersagte, weigerte sich aber das Tragen von Gesichtsbedeckungen für verpflichtend zu erklären.[1194] Die Regierung des Bundesstaates wurde heftig kritisiert, dass sie die gesunkene Positivrate bei Tests, verglichen mit 18 % am Mittwoch, und die im Vergleich zum Vortag (120) niedrigere Todesopferzahl als positiv darstellte.[1170]
    • Oklahoma: Die Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag, dass in Oklahoma seit März 2020 insgesamt 20.235 Personen positiv getestet wurden. 456 Personen waren seit Sonnabend positiv getestet worden. 487 Patienten waren am Freitag in Krankenhäusern behandelt worden. Nachdem seit sechs Menschen mit COVID-19 verstorben waren, hatte Oklahoma 422 Todesopfer der Pandemie zu beklagen.[1195]
    • Virginia: Es wurden erstmals mehr als 70.000 COVID-19-Fälle gemeldet. Seit Beginn der Pandemie waren 67.830 Virginier positiv auf das Coronavirus getestet worden und 2.840 zeigten Symptome, nachdem sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Seit Sonnabend waren 888 Fälle hinzugekommen, der dritte Tag in Folge mit über 800 Neufällen. Durchschnittlich 6,8 % der Tests der letzten Woche waren positiv gewesen. 1.045 Virginia wurden wegen COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. 1.966 Virginier waren mit der Krankheit verstorben, vier seit Sonnabend.[1196]

    13. Juli

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    Präsident Trump teilte zwei Tweets des ehemaligen Moderators – unter anderem von der amerikanischen Ursprungsversion von GlücksradChuck Woolery. Woolery erklärte in dem ersten Tweet, dass die schlimmsten Lügen die Lügen über COVID-19 seien. Alle würden lügen, die Centers for Disease Control (CDC), die Demokraten, Medien und Ärzte. Er hatte keine Grundlagen für seine Annahme von Lügen angegeben. Im zweiten Tweet behauptete der Show-Moderator, dass es viele wissenschaftliche Gründe gäbe die Schulen zu öffnen. Er glaube sie würden nur nicht geöffnet, um der Wirtschaft und Trump zu schaden.[1197] Zwei Tage später löschte Woolery seine Tweets, nachdem er auf Twitter am 15. Juli 2020 mitgeteilt hatte, dass sein Sohn erkrankt sei und COVID-19 real sei.[1198]

    Trumps ehemaliger Stabschef Mick Mulvaney veröffentlichte einen Kommentar auf CNBC[1199] Mulvaney erklärte, dass die Situation beim Testen schlicht unentschuldbar sei. Bemühungen des Kongresses sollten weniger auf fiskalische Mittel zur Stimulierung der Wirtschaft gerichtet sein, sondern auf die Bekämpfung der zugrundeliegenden Krankheit COVID-19.

    Die Börsen profitierten zunächst von einer Rally in Technikwerten, bevor diese am Nachmittag, unter anderem durch die Nachrichten aus Kalifornien, drehten. Der Dow Jones war zunächst um 563,79 Punkte (2,2 %) gestiegen, beendete den Handelstag aber gerade um 10,5 Punkte (weniger als 0,1 %) im Plus. Der S&P 500 stieg zunächst um 1 % und war dabei zum ersten Mal seit Anfang Juni um 0,1 % über dem Jahresöffnungskurs. Schließlich endete der S&P 500 aber 0,9 % tiefer bei 3.155,22. Der Nasdaq Composite durchbrach kurzzeitig 11.000 Punkte, als er 1,95 % angezogen hatte, schloss aber um 2,1 % im negativen Bereich bei 10.390,84 Punkten.[1200]

    Der 7th Circuit Court of Appeals hob eine Entscheidung einer Bundesrichterin vom 10. Juli 2020 auf, die die Hinrichtung des Mörders Daniel Lewis Lee aufschob. Das Bundesberufungsgericht urteilte, dass die Gesundheitsgefahren der Angehörigen der Opfer durch COVID-19 keinen rechtlichen Grund darstellen würden. Die Angehörigen kündigten Rechtsmittel zum Supreme Court an.[1201]

    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom ordnete die Schließung aller Bars im gesamten Bundesstaat an. Zusätzlich wurden für Restaurants, Zoos, Weinstuben, Kinos und Glücksspielbetrieben alle Dienstleistungen in Innenräumen untersagt. In Countys auf der Beobachtungsliste sind zusätzlich Schönheitssalons, Sport- und Fitnessstudios, Gotteshäuser, Einkaufszentren und die meisten Büros zu schließen. Anlass ist, dass Kalifornien im Siebentagesdurchschnitt mehr als 8.000 COVID-19-Fälle, 96 Tote und eine Positivtestrate von 7,7 % verzeichnete.[1202] Kalifornien meldete an diesem Montag 8.358 Fälle von COVID-19, womit der Staat 329.162 Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie verzeichnete. Die Anzahl der Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern hatte innerhalb von zwei Wochen um 39 % zugenommen. 23 Kalifornier waren seit Sonntag verstorben. Kalifornien hatte damit 7.040 Menschen an die Pandemie verloren.[1203]
    Zusätzlich zu den Maßnahmen des Gouverneurs kündigten die beiden größten Schulbezirke an, dass sie für das Schuljahr 2020/2021 ihre Schulen nur für virtuellen Unterricht öffnen. Die Schulbezirke von Los Angeles und San Diego haben zusammen mehr als 800.000 Schüler.[1204] Das Board of Education in Orange County stimmte 4:1 für Richtlinien die Schulen im County zu öffnen. Das Gremium sah die Erfahrung des Lernens zuhause als schweren Misserfolg. Die Richtlinien sahen keine Distanzierung der Kinder und keine Maskentragepflicht der Schüler vor. Es waren Temperaturtests und abendliches Desinfizieren der Klassenräume vorgesehen. Das Board hatte aber nicht die Möglichkeit verbindlich über die Öffnung von Schulen zu entscheiden. Diese Entscheidung lag bei den 27 Schulbezirken des County.[1205]
    • New Mexico: Gouverneurin Michelle Lujan Grisham untersagte es Brauereien und Restaurants Gäste in Innenräumen zu bedienen.[1203]
    • New York: Gouverneur Andrew Cuomo stellte die Richtlinien des Staates für das Schuljahr vor. Nur Schulen in Regionen mit einer Rate von 5 % oder weniger an positiven Tests können danach öffnen. Der Gouverneur erklärte, er wolle Kinder nicht als Versuchskaninchen benutzen.[1206]
    New York City meldete laut Bürgermeister Bill de Blasio erstmals seit Monaten, dass niemand in der Stadt in den letzten 24 Stunden an COVID-19 starb. 2 % der Corona-Tests sind positiv. Die Schulen der Stadt New York planen eingeschränkt für Unterricht zu öffnen.[1207]
    • Oregon: Gouverneurin Kate Brown ordnete an, dass Oregonier draußen Masken zu tragen haben, wenn 6 Fuß Abstand zu anderen Menschen nicht eingehalten werden können. Menschenansammlungen von mehr als zehn Personen in Innenräumen wurden untersagt. Ausgenommen waren geschäftliche Menschenansammlungen. Oregon hatte laut der Gouverneurin in der vorangegangenen Woche mehr Neufälle als im gesamten Mai 2020. Sie hoffe, dass sie nicht Kalifornien und Texas folgen müsse.[1208]
    • Pennsylvania: Offiziell meldete der Ostküstenstaat 95.742 COVID-19-Fälle. Allerdings berichteten Philadelphia County, Montgomery County, Chester County und Delaware County eigenständige Zahlen, die die Gesamtzahl auf mindestens 100.165 brachten. Die Zahlen positiver Testergebnisse waren von einem Höhepunkt im April auf einen Tiefstpunkt im Juni gefallen, um im Juli wieder merklich anzusteigen.[1209]
    • South Carolina: Gesundheitsbehörden des Bundesstaates meldeten das Überschreiten von 60.000 bestätigten COVID-19-Fällen. South Carolina verzeichnete 2.205 neubestätigte Fälle, womit sich die Zahl an infizierten Personen auf 60.220 erhöhte. Die Zunahme war nur geringfügig weniger als der am Sonnabend verzeichnete Rekord-Zuwachs von 2.239. Es waren 1.550 Patienten in den Krankenhäusern, die zumindest wahrscheinlich mit COVID-19 behandelt wurden. Nach 23 neuerfassten COVID-19-Todesopfern waren 984 Personen der Pandemie zum Opfer gefallen.[1210]
    • Texas: Der Supreme Court of Texas wies in einer 7:1-Entscheidung Rechtsmittel der Republikanischen Partei und anderer Kläger ab, die die Kündigung eines Veranstaltungszentrums für den Parteitag der texanischen Republikaner wegen der Pandemie aufheben sollten. Die Partei beschloss daraufhin die Parteiveranstaltung online abhalten zu wollen.[1211]
    • Utah: Der Mormonen-Staat berichtete von 546 neufestgestellten COVID-19-Fällen, womit Utah mehr als 30.000 Fälle festgestellt hatte. Der Staat hatte insgesamt 30.030 COVID-19-Fälle und 1.850 Patienten wurden mit Corona in einem der Krankenhäuser Utahs behandelt. Im 7-Tages-Durchschnitt waren 10,1 % der Tests auf das Coronavirus positiv. 226 Bewohner des Bundesstaates waren der Pandemie zum Opfer gefallen.[1212] Besonders betroffen sind die Minderheiten in Utah. Die Latinos und Hispanics machen beispielsweise 14,2 % der Bevölkerung Utahs aus, stellen aber 40 % der Fälle. Dies könnte am überdurchschnittlichen Anteil an essentiellen Arbeitern unter dieser Gruppe liegen.[1213]
    • West Virginia: Gouverneur Jim Justice setzte die Anzahl für zulässige Menschenansammlungen von hundert auf 25 herab. Er untersagte Jahrmärkte, Messen und ähnliche Veranstaltungen. Konzerte wurden von ihm verboten, sowohl Open-Air-Konzerte, als auch Konzerte in Räumlichkeiten. Für das besonders betroffene Monongalia County ordnete der Gouverneur außerdem die Schließung von Bars an.[1214]

    14. Juli

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    Die Vereinigten Staaten meldeten einen Rekordwert von mindestens 67.417 Neuinfektionen an diesem Dienstag. Damit waren über 3,4 Millionen Personen in Amerika infiziert worden. Die Anzahl von Neuinfektionen war im Verhältnis zu einer Woche vorher in 38 Staaten gestiegen, vor allem im Süden und Westen der Vereinigten Staaten. Rekordwerte wurden unter anderem aus Texas mit 10.745 Neufällen von COVID-19, Kalifornien mit 6.745 Hospitalisierungen und 1.886 Überweisungen auf Intensivstationen, und Mississippi mit der laut Gouverneur Tate Reeves mit Abstand höchsten Hospitalisierungsrate, gemeldet.[1215] Florida meldete die bisher höchste Anzahl an Todesopfern der Pandemie in dem Bundesstaat an einem Tag (132).[1216] In einem Webinar der Georgetown University nannte Anthony Fauci die COVID-19-Pandemie eine Pandemie historischen Ausmaßes. Er drückte die Hoffnung aus, dass sie nicht die Ausmaße der Spanischen-Grippe-Pandemie erreichen würde. Der Leiter der US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Robert Redfield erklärte, dass die Vereinigten Staaten nun in einer viel besseren Position seien, um COVID-19 entgegenzutreten als noch im März. Die Vereinigten Staaten seien allerdings noch nicht aus dem Gröbsten heraus.[1215]

    Die Zeitschrift USA Today veröffentlichte nachmittags online einen Kommentar des Wirtschaftsberaters des Präsidenten Peter Navarro. Am folgenden Tag sollte dieser Kommentar auch in der Druckausgabe erscheinen. Navarro behauptete hierin, dass Dr. Fauci viele Fehler gemacht habe. Er behauptete, man könne auf Fauci nur mit Skepsis und Vorsicht hören.[1217]

    Es wurde bekannt, dass die von Krankenhäusern in den USA gesammelten COVID-19-Daten nicht mehr an die US Centers for Disease Control and Prevention (CDC), sondern an das Department of Health and Human Services (HHS) in Washington gesandt werden. Die so gesammelten Daten waren anders als die beim CDC gesammelten Daten nicht mehr unmittelbar öffentlich zugänglich. Begründet wurde diese Änderung mit der Notwendigkeit einer schnelleren und umfassenderen Datenerfassung.[1218] Die New York Times äußerte Bedenken, dass dieser Schritt zur Politisierung der Daten und zur Intransparenz führen könne. Reporter und Forscher benötigten diese offen zugänglichen Patientendaten.[1219]

    Eine am Dienstagnachmittag im New England Journal of Medicine vorgestellte Studie aus der frühen Phase der Impfstoffentwicklung zeigte deutliche Reaktionen des Immunsystems der 45 Teilnehmer nach der Gabe von zwei Dosen des Impfstoffs mRNA-1273 von Moderna.[1220] Der Dow Jones stieg deutlich um 556 Punkte (2,13 %) und schloss bei 26.642,59. Der S&P 500 gewann etwas weniger stark mit 1,34 %, um bei 3.197,52 zu schließen. Der Nasdaq Composite legte mit 0,94 % am schwächsten zu und konnte mit 10.448,58 schließen.[1221]

    In einer Anhörung vor einem Bundesgericht in Boston erklärte die beklagte Regierung, dass die mit der Klage vom 8. Juli 2020 angegriffene Regelung zurückgenommen wird. Es hing um eine Regelung, nach der ausländische Studierende an Hochschulen, die nur Online-Kurse wegen COVID-19 anbieten abgeschoben werden konnten.[1222] Im Fall des zum Tode verurteilten Mörders Danial Lee Lewis urteilte der US Supreme Court, dass die Gesundheitsgefahren durch eine COVID-19-Ansteckung der Angehörigen seiner Opfer der Hinrichtung nicht entgegenstehen würde. Lewis wurde in der Folge hingerichtet. Es war die erste Hinrichtung auf Bundesebene seit 17 Jahren.[1223]

    In den Bundesstaaten Texas, Alabama and Maine fanden Vor- und Stichwahlen statt. In einem Fall in Texas war die unterliegende Kandidatin im Wettbewerb um einen Sitz im Repräsentantenhaus wegen COVID-19 in Quarantäne.[1224]

    • Michigan: Es wurden 584 neue bestätigte COVID-19-Fälle und 82 wahrscheinliche neue Fälle gemeldet. Michigan erreichte damit 70.306 Gesamtfälle und erstmals mehr als 70.000 Fälle. Der Sieben-Tages-Durchschnitt an Neufällen betrug 495/Tag, eine Woche zuvor waren es noch 394 gewesen. Es wurden 129 neue Todesopfer gemeldet. Michigan hatte damit 6.081 Bürger an die Pandemie verloren. Gouverneurin. Gretchen Whitmer verlängerte ihre Notstandserklärung bis in die zweite Augustwoche. Das U.S. Department of Health and Human Services sandte ein Feld-Team, um die lokalen Gesundheitsbehörden zu unterstützen.[1225]
    • Nevada: Der Wüstenstaat meldete 849 neubestätigte COVID-19-Fälle, womit es in Nevada 30.468 durch Tests bestätigte Infektionen seit Beginn der Pandemie gab. 8,4 % der Tests auf COVID-19 waren positiv. Es wurden 1.051 Patienten in den Krankenhäusern mit zumindest COVID-19-Verdacht behandelt. Dies war ein Höchststand, der zuvor nicht erreicht worden war. 251 Patienten lagen auf Intensivstationen, 124 davon an Beatmungsgeräten. 618 Bewohner Nevadas waren der Pandemie zum Opfer gefallen, sechs waren innerhalb eines Tages erfasst worden.[1226]
    • Pennsylvania: Der Bürgermeister von Philadelphia verhängte ein Moratorium über alle Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen bis zum 28. Februar 2021. Die Spiele der Philadelphia Phillies und der Philadelphia Eagles sind insofern ausgenommen, als sie in leeren Stadien und daher ohne Publikum spielen.[1227]

    15. Juli

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    Die Vereinigten Staaten hatten an diesem Tag 67.507 neugemeldete Fälle und damit 3.454.352 COVID-19-Fälle. Die Mehrzahl der Neufälle kam aus den Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona und Kalifornien. Die Staaten Wisconsin (4,407), Nevada (1,104), Oklahoma (993) und Alaska (360) meldeten jeweils Höchstwerte.[1228]

    In einem Interview bei CBS News erklärte Trump, dass der Schulbezirk von Los Angeles einen Fehler beginge, die Schulen nicht zu öffnen. Auf die Frage, was er Eltern und Lehrern sage, die es für nicht sicher halten Schulen zu öffnen, antwortete Trump. Der Präsident erklärte, sie sollten denjenigen finden, der verantwortlich sei, denn dass sei eine schreckliche Entscheidung, weil Kinder und Eltern von dem Trauma auch sterben würden. Sie würden sterben, weil sie nicht tun könnten, was sie tun. Mütter könnten nicht zur Arbeit gehen, weil sie plötzlich zuhause bleiben und auf Kinder aufpassen müssten, und Väter auch. Die Kinder nicht zur Schule schicken zu können würde eine schreckliche Belastung für Eltern sein. Es sei ein Balanceakt, man müsse die Schulen öffnen.[1229] Laut einer an diesem Mittwoch veröffentlichten Meinungsumfrage lehnten 53 % der befragten 1.992 registrierten Wähler die Öffnung von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen irgendwie oder sogar deutlich ab, während 38 % die Öffnung dieser Einrichtungen irgendwie oder deutlich befürworteten. 65 % der Befragten lehnten das von Trump angedrohte Zurückhalten öffentlicher Mittel ab.[1230]

    Die Handelsketten Walmart, Kroger und Kohl’s kündigten an, dass Kunden in ihren Geschäften Masken tragen müssen. Auch die Lobby-Gruppe National Retail Federation ermutigte alle Mitglieder solche Maßnahmen zu ergreifen.[1231] Am folgenden Tag schlossen sich die Warenhauskette Target und die Drogerieketten Walgreens und CVS an.[1232] Am Freitag folgten auch die Baumarkt-Ketten Home Depot und Lowe’s. Beide Baumärkte hatten allerdings schon länger ihre Angestellten zum Maskentragen verpflichtet.[1233]

    • Arizona: Wegen steigender Todeszahlen und damit der drohenden Überfüllung der Pathologie wurde in Maricopa County ein Kühllastwagen zur vorläufigen Unterbringung von Leichen bestellt. Es befanden sich in dem für etwa 200 Leichen ausgelegtem Leichenschauhaus 156 Tote.[1234]
    • Arkansas: Der Bundesstaat 564 durch Tests bestätigte Fälle seit Dienstag, womit 30.297 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. 458 Patienten wurden mit COVID-19 in den Krankenhäusern von Arkansas behandelt, 13 mehr als am Vortag. Vier Menschen waren seit dem Vortag mit der Krankheit verstorben. Damit hatte der Bundesstaat 335 Einwohner an COVID-19 verloren.[1235]
    • Florida: Gouverneur DeSantis erklärte, dass der Bundesstaat pro Tag etwa 90.000 Tests durchführe, aber dass die Ergebnisse zu lange bräuchten. Florida werde Tests nicht mehr von privaten Labors durchführen lassen, da diese nicht wie vereinbart die Analysen in 48 Stunden durchführen würden. Trotz diesem Rückstand meldete Florida an diesem Tag 10.181 Neufälle, womit Florida als dritter Bundesstaat nach New York und Kalifornien mehr als 300.000 Coronafälle meldete.[1236] Florida hatte damit 301.629 COVID-19-Fälle gemeldet und zusätzliche 112 Todesopfer der Pandemie. Die Opfer waren aber zu einem nicht unerheblichen Teil bereits vor mehr als einem Tag verstorben. Insgesamt beklagte Florida damit 4.521 COVID-19-Tote. Die Anzahl der in Krankenhäusern behandelten Patienten stieg um 113 auf 8.305 Patienten.[1237] Bei Betten in Intensivstationen entstand ein erheblicher Engpass in Florida. 54 Krankenhäuser meldeten keine verfügbaren Betten auf Intensivstationen, 40 weitere hatten weniger als 10 % ihrer intensivmedizinischen Kapazitäten noch verfügbar.[1228] Der Gouverneur erklärte, dass auch die gefüllten Krankenhäuser noch Bettenkapazitäten schaffen könnten. Zum damit zusammenhängenden Mangel an hinreichend ausgebildetem Pflegepersonal äußerte er sich aber nicht.[1236] Es ergab sich außerdem, dass 31,1 % der getesteten Kinder positiv getestet wurden.[1238]
    • Georgia: Der Gouverneur erließ eine Executive Order, die es lokalen Behörden untersagte, das Tragen von Gesichtsmasken anzuordnen. Er überschrieb damit entsprechende Anordnungen von 15 lokalen Behörden. Eine Sprecherin des Gouverneurs erklärte aber, dass die Regierung des Staates nachdrücklich das Tragen von Masken empfehle.[1239]
    • Kalifornien: Der Bundesstaat meldete 11.126 neufestgestellte COVID-19-Fälle, die Rate an positiven Tests war im Sieben-Tage-Vergleich um 3,3 % und im Vierzehn-Tages-Vergleich um 47,2 % auf nun 7,3 % gestiegen. Knapp die Hälfte der Fälle entfiel auf den bevölkerungsstärksten County, LA County.[1240] 6.786 Patienten wurden in den kalifornischen Krankenhäusern behandelt, etwa 1.900 Kalifornier davon auf Intensivstationen.[1241] Mit den nun 347.634 COVID-19-Fällen sah sich der Bundesstaat gezwungen die Zahl der Personen, die getestet werden konnten, einzuschränken.[1240] Der Goldene Staat will sich nun auf die anfälligsten und gefährdetsten Personen konzentrieren, wie es schon im April war, bevor das Testen für jedermann geöffnet worden war.[1241]
    Drei nordkalifornische Kirchen, die Calvary Chapel aus Ukiah, die Calvary Chapel aus Fort Bragg, sowie die River of Life Assembly of God Church aus Oroville, legten Klage gegen die jüngsten Anordnungen des Gouverneurs gegen die COVID-19-Ausbreitung ein. Sie machten vor dem Bundesgericht geltend, dass die Untersagung der Gottesdienste ihre Rechte auf Rede- und Religionsfreiheit aus dem 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verletze. Insbesondere bezüglich des Chors beriefen sie sich darauf, dass im Epheserbrief geschrieben stehe, die Gemeinde solle mit Psalmen, Hymnen und Gesang sich ausdrücken. Kirchen würden auch unfair ausgesondert, da der Gouverneur nichts gegen die anhaltenden Proteste nach dem Tod von George Floyd unternehme. Kalifornien berief sich auf Richtlinien des CDC, wonach Chöre eine Übertragungsquelle für das Virus seien.[1242]
    • Oklahoma: Gouverneur Kevin Stitt teilte mit, dass er positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Er war Vertreter einer aggressiveren Wiederöffnungspolitik gewesen.[1243] Er hatte einen Maskenzwang abgelehnt. Statt derartiger Maßnahmen müssten die Bürger lernen mit Corona zu leben. Ein Zurückfahren der Öffnungsmaßnahmen hatte er abgelehnt gehabt, trotz der auch in Oklahoma steigenden Corona-Zahlen.[1244] Stitt war auch ein Teilnehmer der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa am 20. Juni 2020 gewesen, seine Regierung schloss aber aus, dass er sich dort angesteckt habe. Trumps Rede in Tulsa liege zu weit zurück. Seit der Veranstaltung am 20. Juni stiegen die positiven Tests in der Gegend von Tulsa um 219 % auf über 5.200.[1243]
    • Texas: Der Bundesstaat bestätigte 10.791 Coronainfektionen an diesem Tag, ein texanischer Rekord. Im Siebentagesdurchschnitt wurden 16 % der getesteten Texaner positiv getestet. 10.471 Patienten wurden in den Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt, es war der sechste Tag in Folge mit mehr als 10.000 COVID-19-Patienten. Wegen der besonders angespannten Lage im südtexanischen Rio Grande Valley kündigte der Gouverneur an, dass das US-Verteidigungsministerium eine medizinische Task Force in das Valley zur Unterstützung sende. Texas beklagte 3.432 Tote, wobei im Siebentagesdurchschnitt 88 Texaner mit COVID-19 verstarben. An diesem Mittwoch hatte Texas 110 Todesopfer der Pandemie melden müssen.[1245] Die Countys Cameron und Hidalgo im Rio Grande Valley mussten sich einen großen Kühllaster teilen, um die Anzahl der in die Leichenschauhäuser eingelieferten Toten aufzufangen. Die Stadt San Antonio kündigte ebenfalls an, dass ein Kühllastwagen zur Unterbringung von Leichen besorgt werden würde.[1234]

    16. Juli

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    Die Vereinigten Staaten von Amerika meldeten erstmals mehr als 70.000 Neuinfektionen an einem Tag. Es waren 77.255 Fälle und 943 Todesopfer innerhalb eines Tages.[1246] Die Staaten Nebraska, Utah und Oregon meldeten die bislang höchsten Zahlen an neuen COVID-19-Fällen in ihren Staaten. Die Bundesstaaten Florida, South Carolina und Texas meldeten Höchststände bei den mit COVID-19 Verstorbenen an einem Tag. In den Staaten des Sun Belt bestanden Befürchtungen, dass Krankenhauskapazitäten erschöpft sein könnten.[1247]

    Die Vorsitzende des Republican National Committee Ronna Romney McDaniel teilte mit, dass die Pläne für die Republican National Convention im August in Jacksonville (Florida) zur Vorbeugung von Coronainfektionen im kleineren Rahmen stattfinden werde. Die ersten drei der vier Tage würden auf die 2.500 Delegierten beschränkt sein. Am vierten Tag dürfte jeder Delegierte einen Gast mitbringen und Ersatzdelegierte dürften auch teilnehmen, was zusammen etwa 7.000 Personen sein würden. Hierdurch sollte dem Wunsch Donald Trumps nach einer Live-Veranstaltung einerseits und lokalen Vorsorge-Vorschriften andererseits nachgekommen werden.[1248]

    Sicherheitsbehörden der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs und Kanadas warnten vor Cyberattacken einer russischen Hackergruppe namens APT29 oder auch Cozy Bear. Die dem Russischen Geheimdienst zugerechnete Gruppe versuchte Informationen und geistiges Eigentum von COVID-19-Forschungseinrichtungen vor allem dieser Länder zu erlangen. APT29 war im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2016 durch das Hacken des Servers der Demokratischen Partei und der Weitergabe von Informationen an WikiLeaks bekannt geworden.[1249] Eingesetzt wurde Spear Phishing und bisher nicht mit der Gruppe verbundene Schadprogramme namens WellMess und WellMail. Der Sprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow wies die Vorwürfe zurück.[1250]

    Die Sprecherin des Präsidenten Kayleigh McEnany erklärte auf die Frage eines Journalisten, dass der Präsident wolle, dass Schulen wieder öffnen. Der Präsident meine damit volle Wiederöffnung, mit allen Schülern die volle Zeit im Klassenraum. Wissenschaft solle dem nicht im Weg stehen. Unter Zitierung einer Studie, nach der Kinder weniger Symptome zeigten als bei einer Grippe behauptete sie, dass aber die Wissenschaft auf ihrer Seite stünde. Bedenken, dass die Kinder Verwandte oder Lehrer anstecken könnten sprach sie aber nicht an.[1251]

    • Alabama: Das Alabama Department of Public Health meldete an diesem Donnerstag, dass 1.933 Fälle von COVID-19 seit Mittwoch bestätigt worden waren. Dies war etwas weniger als der Tagesrekord von 2.164 am 9. Juli 2020. Alabama hatte damit 60.158 bestätigte Fälle von Corona seit Beginn der Pandemie. Knapp 19.000 der bestätigten Fälle waren innerhalb der vorangegangenen zwei Wochen bestätigt worden. Seit dem Vortag waren 17 Tote gemeldet worden. Alabama beklagte damit mindestens 1.200 Todesopfer der Pandemie, wobei weitere 30 wahrscheinliche COVID-19-Tote noch bestätigt werden mussten.[1252]
    • Georgia: Gouverneur Brian Kemp verklagte Keisha Lance Bottoms, die Bürgermeisterin von Atlanta. Die hatte in ihrer Stadt eine Maskentragepflicht verordnet. Er beantragte, dass das Gericht feststellen möge, dass er allein in Georgia den Kampf gegen die Pandemie führe und er jede kommunale Anweisung überschreiben dürfe. Auf Twitter behauptete Kemp, dass er die Klage für die Geschäftsleute von Atlanta erhoben habe. Sie würden durch die Maskenpflicht in ihren Umsätzen geschädigt. Bottoms bezeichnete die Klage als Steuergeldverschwendung. Das Geld wäre besser für mehr Tests und Contact Tracing ausgegeben worden.[1253]
    • Louisiana: Der Gouverneur rief dazu auf, vom 20. Juli bis 22. Juli in der Mittagspause wegen COVID-19 statt zu essen zu fasten und zu beten.[1254]
    • Texas: Gouverneur Greg Abbott eröffnete den Online-Parteitag der Republikanischen Partei von Texas mit einer Rede. Er erklärte, das Vorletzte, was er wolle, sei eine Maskenpflicht. Das Letzte sei ein kompletter Lockdown. Das müsse auf jeden Fall verhindert werden. Die Zahlen seien am steigen. Im letzten Monat seien die Hospitalisierungen jeden Tag gestiegen, bis sie sich vervierfacht hätten und nun bei 10.000 seien. In vielen Regionen würden Betten auf Intensivstationen knapp und die Toten hätten sich fast vervierfacht, mit nun 100 an einem Tag der letzten Woche. Falls die Krankheit nicht rasch gestoppt werde, würden die Krankenhäuser überrannt. Er fürchte, das würde auch Personen betreffen, zu denen er gerade spreche.[1255]
    Texas stand an diesem Donnerstag kurz davor die Marke von 300.000 Fällen zu überschreiten. Nachdem es nicht einmal zwei Wochen her war, dass der Staat 200.000 Fälle hatte. Es waren am 16. Juni 2020 10.291 neue Fälle gemeldet worden. Aber es waren auch 3.000 Fälle von der Liste der Fälle entfernt worden. Grund war, dass in San Antonio auch Antikörpertests einbezogen worden waren mit hohen False-Negativ-Ergebnissen. Die Rate von positiven Tests lag bei über 16 %. 10.457 Patienten mussten an diesem Tag mit COVID-19 behandelt werden. Es wurden 129 Todesfälle seit Mittwoch gemeldet, der zweite Tag in Folge mit dreistelliger Todeszahl an einem Tag. Texas hatte damit 3.561 Menschen an die Pandemie verloren. Im Siebentages-Durchschnitt starben 92 Texaner am Tag.[1256]

    17. Juli

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    Es wurde ein Bericht bekannt, der für die Corona-Task-Force des Weißen Hauses verfasst worden war. Danach waren Alabama, Arkansas, Arizona, Florida, Georgia, Iowa, Idaho, Kalifornien, Kansas, Louisiana, Mississippi, North Carolina, Nevada, Oklahoma, South Carolina, Tennessee, Texas und Utah in einer „Roten Zone“. Diese Zone wurde in dem Bericht definiert als solche, die während der letzten Woche mehr Neufälle meldeten als 100 per 100.000 Einwohnern und außerdem eine Positivität von über 10 % auswiesen. Für diese Staaten wurde geraten, dass Bürger immer Gesichtsbedeckungen tragen sollten, wenn sie ihr zuhause verlassen und strikt auf Abstand achten. Es wurde geraten, dass Menschenansammlungen auf 10 Personen oder weniger begrenzt würden, und dass Sportstudios und Bars geschlossen werden sollten. Für Georgia wurde ein staatsweiter Maskenzwang angeregt.[1257]

    Nach einer an diesem Freitag veröffentlichten Meinungsumfrage von der Washington Post und ABC News erklärten 38 % der 1.006 über Festnetzanschlüsse befragten Erwachsenen, dass sie Trumps COVID-19-Politik unterstützten. Ende März hatten noch 51 % der Befragten Trump unterstützt, Ende Mai noch 46 %. Während die Unterstützung seit März um 13 Prozentpunkte gefallen war, stieg die Ablehnung um 15 Prozentpunkte. 34 % der Befragten erklärten, dass sie Trump zumindest überwiegend in der Coronakrise vertrauten, während 64 % erklärten, dass sie ihm eher nicht, bzw. wie fast die Hälfte der Befragten, überhaupt nicht vertrauten. Es wurde im Verhältnis 63 % zu 33 % die Ansicht vertreten, dass die Eindämmung des Virus Vorrang vor der Öffnung der Wirtschaft haben sollte, entgegen der Prioritätensetzung von Trump.[1258]

    Donald Trump untersagte es Angehörigen der Centers for Disease Control and Prevention vor dem Kongressausschuss des Repräsentantenhauses für Bildung und Arbeit in der kommenden Woche auszusagen. Die Anhörung sollte sich mit der Frage der Wiedereröffnung von Schulen während der Pandemie befassen.[1259] In einem Interview mit Fox News lehnte er einen nationalen Maskenzwang ab. Die Leute sollten eine gewisse Freiheit haben.[1260] Kellyanne Conway äußerte gegenüber Sean Hannity in dessen Sendung auf Fox News, dass Trump wieder tägliche Pressekonferenzen zu COVID-19 halten sollte wie er es vom 16. März bis zum 24. April 2020 gehalten hatte. Sie argumentierte, dass während der Zeit seine Zustimmungswerte wesentlich besser gewesen waren.[1261] Die Idee täglicher Pressekonferenzen war in der Administration und der Wahlkampagne nicht unumstritten, da Trump nicht nur positive Effekte erzielt hatte.[1262] Donald Trump und sein Running Mate Pence versuchten gleichzeitig bei öffentlichen Auftritten die Aufmerksamkeit auf andere Themen im Wahlkampf zu lenken. COVID-19 wurde weitgehend nicht von ihnen erwähnt.[1263]

    Präsident Donald Trump hielt eine als Telefon-Town-Hall-Meeting aufgezogene Wahlkampfveranstaltung ab. Trump nannte diese Veranstaltung auf Facebook eine TELE-Rally. Er hielt eine freie Rede von 23 Sekunden. Einleitend bemerkte er, dass er lieber eine Massenveranstaltung abgehalten hätte. Obwohl die Vereinigten Staaten großartige Fortschritte mit Medikamenten und Impfstoffen machten, sei es schwer während der Pandemie solche Veranstaltungen abzuhalten. Neben allgemeinen Angriffen auf Demokraten lobte er seine großartige Arbeit in Bezug auf das Coronavirus. Er drückte Bedauern aus, dass seine Regierung zu wenig Lob dafür erhalte. Andere würden gelobt, die viel weniger damit zu tun hätten.[1264]

    Die Aktienbörsen waren uneinheitlich, unter anderem wegen steigender COVID-19-Zahlen wie die über 77.000 Neufälle an diesem Freitag. Hinzu traten bedenkliche Wirtschaftsdaten und das zunehmende Zurückkehren von Shutdowns. Der Dow Jones Industrial Average endete 62,76 Punkte oder 0,2 % tiefer und schloss mit 26.671,95. Dies beendete einen dreitägigen Aufwärtstrend des Dow.[1265] Zu den Gewinnern des Handelstages gehörten Johnson & Johnson, Moderna und BioNTech, die alle drei Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung gemeldet hatten.[1266] Der S&P 500 legte 0,3 % zu und beendete den Handelstag bei 3.224,73. Der Nasdaq Composite stieg um 0,3 % auf 10.503,19. Über die Handelswoche gewann der Dow 1,3 % und der S&P 500 2,3 %. Der Nasdaq verlor 1,1 % über die Woche.[1265]

    Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) veröffentlichte Richtlinien, wie Hochschulsport in Zeiten von Corona betrieben werden sollte. Die Richtlinien der NCAA sahen vor, dass möglichst viel unter freiem Himmel trainiert werden soll. Spieler auf Ersatzbänken sollten Masken tragen. Das Problem von nicht ausreichenden Testmöglichkeiten sprachen die Richtlinien an, indem Spieler aufgefordert wurden, sich selbst zu beobachten. Sportler, die in Risikosituationen wie großen Menschenmengen waren, sollten sich in Selbstquarantäne begeben. Für Sportarten mit viel Körperkontakt sahen die Richtlinien Tests innerhalb von 72 Stunden vor Wettbewerben vor. Die NCAA zählt zu diesen Sportarten: American Football, Basketball, Eishockey, Feldhockey, Fußball, Lacrosse, Ringen, Rudern, Rugby, Squash, Volleyball, und Wasserpolo.[1267]

    • Kalifornien: Der Gouverneur ordnete für alle Countys, die sich auf der Beobachtungsliste des Bundesstaates befinden Fernunterricht an. Dies betraf 38 der 52 Countys, in denen 80 % der Kalifornier leben. Betroffen war der größte Teil Südkaliforniens, des Kalifornischen Längstales, der San Francisco Bay Area und des Großraumes von Sacramento. Die Anordnung ist auch für Privat- und Charterschulen bindend und überstimmte eine Entscheidung im Orange County Schulen zu öffnen. In Countys, in denen Schulen geöffnet werden können, müssen Schüler ab der dritten Klasse Masken tragen.[1268]
    • Texas: Der Bundesstaat teilte mit, dass mit 14.780 neuidentifizierten Fällen Texas nun 311.043 COVID-19-Fälle seit Ausbruch der Pandemie erfasst hätte. Texas war damit nach New York, Kalifornien und Florida der vierte Staat mit mehr als 300.000 Fällen. New York als früheres Epizentrum der Pandemie führte noch mit über 400.000 Fällen, Prognosen aber sagten voraus, dass die drei anderen Staaten bei anhaltender Entwicklung New York bis Ende Juli überholen könnten. Texas meldete außerdem 3.735 Todesfälle. Die Federal Emergency Management Agency (FEMA) sandte 14 Kühlfahrzeuge zusätzlich zu acht bereits in Texas stationierten, um Leichen aufzunehmen.[1269] Auch die Anzahl der in Krankenhäusern mit COVID-19 zu behandelnden Patienten war gestiegen. Am Donnerstag lagen 10.457 Patienten in den Krankenhäusern von Texas.[1270]
    • Wisconsin: Der Bundesstaat meldete nach 880 neufestgestellten Fällen erstmals mehr als 40.000 Fälle von COVID-19. Hatte es noch 26 Tage von 10.000 Fällen zu 20.000 gedauert und vier weitere volle Wochen bis 30.000 waren es jetzt nur zwei Wochen gewesen. 6,56 % waren an diesem Tag positiv gewesen. 331 Patienten wurden mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt, 96 auf Intensivstationen. Es waren acht mehr Patienten als am Vortag. 833 Einwohner von Wisconsin waren der Pandemie zum Opfer gefallen.[1271]

    18. Juli

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    Die Food and Drug Administration genehmigte mit einer Notfall-Erlaubnis erstmals Pool Testing. Beim Pool Testing werden mehrere Proben zusammengefasst und gemeinsam getestet. Ist das Ergebnis negativ, dann sind alle Proben negativ. Ist das Ergebnis positiv, dann ist mindestens eine der Proben im Pool positiv und alle Proben müssen wie bisher getestet werden. Durch dieses Verfahren könnten die Testraten von 500.000 pro Tag auf 5 Millionen erhöht werden.[1272]

    • Florida: Nach einem Anstieg an COVID-19-Patienten in Krankenhäusern um 40 %, 46 % an benötigten intensivmedizinischen Betten und 64 % an benötigten Beatmungsgeräten innerhalb von 14 Tagen waren die Intensivstationen in Miami-Dade County zu 122 % ausgelastet. Normale Krankenhausbetten hatten aufgerüstet werden müssen.[1273]
    Trotz steigender Fallzahlen wandte sich der Gouverneur von Florida gegen eine Verpflichtung, Gesichtsbedeckungen zu tragen. Es würde niemand wegen Masken angeklagt werden, erklärte Gouverneur DeSantis. Die Empfehlung, Masken zu tragen, sei im Übrigen seit Beginn der Pandemie von der Führung Floridas ausgegeben worden.[1274]
    • Pennsylvania: Es wurden an diesem Sonnabend 763 neu nachgewiesene Fälle von COVID-19 gemeldet. Der Bundesstaat nahm damit den traurigen Meilenstein von hunderttausend Fällen. Es waren nun 100.241 Infektionen nachgewiesen worden. 5,5 % der Sonnabendtests waren positiv gewesen. 699 Patienten wurden in den Krankenhäusern Pennsylvanias behandelt, 87 von ihnen mussten künstlich beatmet werden. 15 Pennsylvanier waren verstorben, womit der Bundesstaat 7.007 Menschen an die ein halbes Jahr zuvor ausgebrochene Pandemie verloren hatte.[1275]
    • Texas: Im Nueces County hatten sich bis dahin 85 Kleinkinder unter einem Jahr mit dem Coronavirus infiziert.[1276]

    19. Juli

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    Es wurde an diesem Sonntag ein Interview auf Fox News ausgestrahlt, das Präsident Donald Trump am Freitag im Weißen Haus Chris Wallace gegeben hatte.[1277] In dem Interview erklärte Trump, dass er denke, dass die Vereinigten Staaten die niedrigste Todesrate bei den Erkrankten habe. Wallace zitierte die von der Johns Hopkins University veröffentlichten Statistiken, welche die Vereinigten Staaten auf den siebten Platz bei der Sterblichkeitsrate zeigten. Trump präsentierte eine andere im Weißen Haus benutzte Statistik. Der Interviewer wies darauf hin, dass diese Zahlen Russland und andere Länder nicht ausweisen und die USA hinter Brasilien und Südkorea aufgeführt würden. Wallace bezog sie auf den Leiter der CDC Redfield. Redfield hatte geäußert, dass die Pandemie sich im Herbst erheblich verschlimmern könne. Trump erklärte, dass Redfield das nicht wisse, er selbst wisse es nicht. Jederman habe auch geglaubt, dass es im Sommer verschwinden würde. Er behauptete sein Verhältnis zu Anthony Fauci, dem führenden Epidemiologen der Regierung sei gut, er habe erst am Tag zuvor mit ihm gesprochen. Fauci sei ein wenig ein Alarmist, aber das sei okay. Fauci habe sich früh in der Pandemie geirrt, als er annahm es würde vorbeigehen und dass die Reisebeschränkungen mit China falsch seien. Er habe zugegeben, dass er falsch lag und er, Trump, Recht hatte. Angesprochen auf eigene Fehler, erklärte Trump, jeder habe sich geirrt. Er würde aber wahrscheinlich Recht behalten und es würde verschwinden. Er erklärte, er sei Willens Verantwortung zu übernehmen. Das sei sein Job dafür zu sorgen, dass jeder in Linie bleibe. Einige Gouverneure hätten gute Arbeit gemacht, einige schlechte Arbeit. Die steigenden Fallzahlen führte Trump auf vermehrtes Testen zurück. Niemand in der Welt, behauptete der Präsident, würde mehr testen als die USA. Angesprochen auf einen Rechtsstreit um die Aufhebung des Affordable Care Acts (Obamacare) in der Mitte einer Epidemie erklärte Trump, er wolle Obamacare weg haben. Er würde es dann innerhalb von zwei Wochen durch etwas besseres ersetzen. Später in dem Interview erklärte Trump, dass die Wirtschaft wunderschön am Wachsen und Gedeihen sei. Sie komme besser zurück als irgendjemand gedacht habe. Nur die Demokraten wollten sie schließen, weil sie seiner Ansicht nach glaubten das würde bei den Wahlen nützen. Die Aktienbörsen würden zur Wahl am 3. November aber besser dastehen als jemals zuvor. Wallace konfrontierte Trump mit Umfragen, nach denen Biden führe und Wähler mehr Vertrauen in Biden bezüglich der Coronakrise und der Wirtschaft hätten. Trump erklärte darauf, dass er nicht am verlieren sei, sondern dass das falsche Umfragen („fake polls“) seien. Abschließend erklärte Trump, dass er nicht erklären würde, dass er das Wahlergebnis akzeptieren würde.[1278] Kritiker sahen das Auftreten des Präsidenten als Beispiel von Realitätsverweigerung, wie ernst die Lage mit COVID-19 sei. Dies würde ihm das Vertrauen der Wähler kosten und verwiesen auf Umfragen, die diesen Vertrauensverlust zeigten.[1279][1280]

    Der Direktor an den National Institutes of Health Francis Collins warnte, dass die Wartezeiten auf Testergebnisse zu lang seien, um wirkungsvoll gegen die Pandemie vorzugehen. Im Durchschnitt seien diese Wartezeiten trotz Anstrengungen der Bundesbehörden vier bis sechs Tage, in Gegenden wie zum Beispiel Arizona könne es auch drei Wochen dauern. Anbieter von Tests führten die längere Dauer auf die große Nachfrage nach Tests zurück.[1281] Ähnlich äußerte sich Jared Polis, der Gouverneur von Colorado. Er erklärte, dass wegen der zu langen Wartezeiten in privaten Labors und Bundeslabors sein Staat zusätzliche Schichten in den Laboren Colorados eingeführt habe.[1282]

    • Florida: Der Bundesstaat meldete 12.478 neuidentifizierte Fälle, der zweithöchste Anstieg an einem Tag. Florida hatte damit 350.047 COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie erfasst.[1283] Florida hatte in fünf Tagen in Folge über 10.000 Neufälle gemeldet, an neun von den letzten zehn Tagen waren diese Zahlen über 10.000.[1284] Die Quote positiver Testergebnisse war im Vergleich zur Vorwoche (14,4 %) auf 12,72 % gesunken.[1283] 9.351 Patienten mussten in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden.[1274] 49 Krankenhäuser in Florida meldeten, dass ihre Kapazitäten erschöpft seien.[1284] Seit Sonnabend waren 89 Personen verstorben, womit 5.091 COVID-19-Todesopfer in Florida zu betrauern waren.[1283] Die Abgeordnete Donna Shalala erklärte angesichts der Zahlen, dass sie zum ersten Mal in ihrer politischen Karriere erschreckt sei über den Mangel an Führungskraft. Die Pandemie sei in Florida außer Kontrolle. Sie forderte den Gouverneur auf ein Shutdown zu verhängen.[1284]
    • Kalifornien: Eric Garcetti, der Bürgermeister von Los Angeles, räumte ein, dass die Wiederöffnung zu schnell erfolgt sei. Die steigenden Zahlen in seiner Stadt seien zum Teil hierauf zurückzuführen. Teilweise sei aber auch eine zunehmende Sorglosigkeit bezüglich Masken und sozialer Distanzierung schuld. Seine Stadt stünde kurz vor einer erneuten Ausgangssperre.[1285]
    • Louisiana: Es wurden an diesem Sonntag erstmals mehr als 90.000 COVID-19-Fälle gemeldet. An diesem Sonntag waren es 91.706 Fälle, 3.116 mehr als zum Zeitpunkt des letzten Berichts am Freitag. Damit war die Infektionsrate 1.973/100.000 Einwohner oder jeder 51. Bewohner Louisianas. 13.584 der Fälle war innerhalb der letzten Woche hinzugekommen, 5 % mehr als in der Vorwoche. Der Anteil der Tests der Woche vom 12. bis 19. Juli 2020, der positiv war, betrug 10,1 % im Vergleich zu 9,7 % in der Vorwoche. Die Anzahl an behandelten Patienten mit COVID-19 hatte um 226 oder 18 % seit der Woche zuvor zugenommen und betrug nun 1.469 Patienten. Es waren 177 Patienten an Beatmungsgeräten, 32 % mehr als in der Vorwoche. Seit Freitag waren 34 Personen in Louisiana verstorben. Damit waren 3.433 Menschen der Pandemie zum Opfer gefallen. Das Verhältnis von Toten zur Bevölkerung betrug damit 74 von 100.000 Einwohnern.[1286]
    • Ohio: Gouverneur Mike DeWine warnte, dass sein Staat das nächste Florida sein könne, wenn die Zahlen nicht zurückgingen. Ohio hatte am Sonnabend mehr als 73.000 Fälle von COVID-19. Über 9.500 Patienten wurden mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt. 3.174 Einwohner des Bundesstaates waren mit COVID-19 verstorben. DeWine hatte angeordnet, das Countys in den Notstandsstufen 3 oder 4 Einwohner verpflichten müssten Masken zu tragen. Dies betraf 60 % des Bundesstaates. Einen allgemeinen Maskenzwang hatte DeWine nicht verhängt, schloss ihn aber nun nicht mehr aus.[1287]
    • Texas: Fünf medizinische Gruppen der United States Navy wurden in den Süden von Texas beordert, um das lokale Krankenhauspersonal zu entlasten. Sie wurden nach Harlingen, Del Rio, Eagle Pass, und Rio Grande City gesandt.[1288]
    Die Beschäftigten im Gesundheitssystem wurden durch eine Autoparade vor dem LBJ Hospital in Houston geehrt.[1289]

    20. Juli

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    Präsident Trump kündigte an, wieder regelmäßige Corona-Pressekonferenzen abhalten zu wollen – wahrscheinlich schon am Dienstagnachmittag. Die Teilnahme Trumps an derartigen Pressekonferenzen hatte im April geendet.[1290] Am Dienstag wurde bekannt, dass die Pressekonferenz nicht unbedingt Mitglieder der Task Force zeigen werde und auch andere Themen als COVID-19 enthalten könne.[1291]

    Nachdem sich Trump drei Monate fast ausnahmslos ohne Maske in der Öffentlichkeit gezeigt hatte, veröffentlichte er kurz vor 16 Uhr ein Bild von sich mit Maske. Laut CNN sollen schlechte Umfragewerte Trump zu diesem Schritt bewogen haben.[1292] Er schrieb dazu:

    “We are United in our effort to defeat the Invisible China Virus, and many people say that it is Patriotic to wear a face mask when you can't socially distance. There is nobody more Patriotic than me, your favorite President!”

    „Wir sind Vereinigt in unserem Bemühen, das Unsichtbare China-Virus zu besiegen, und viele Leute sagen, dass es Patriotisch ist, eine Maske zu tragen, wenn du nicht Abstand halten kannst. Da ist niemand Patriotischer als ich, euer liebster Präsident!“[1292]

    Der Sheriff von Jacksonville in Florida teilte mit, dass er eventuell nicht für Sicherheit bei der im Juni von Charlotte (North Carolina) verlegten Republican National Convention sorgen könne. Neben finanziellen Engpässen sei es schwer, im von der Pandemie besonders betroffenen Florida ausreichend Sicherheitspersonal anzuwerben. Die Republikanische Partei habe ihm auch nicht ihre Pläne mitgeteilt, so dass er seine Planungen nicht abstimmen könne.[1293] Am Abend behauptete Trump in einer Telefon-Wahlkampfveranstaltung, dass die Convention hätte verlegt werden müssen. Es sei notwendig geworden, weil der Gouverneur verlangt habe, dass nur zehn Personen teilnehmen dürften. Der Gouverneur bestritt, dies jemals gesagt zu haben. Er habe vom Republican National Committee Pläne zur COVID-19-Vorbeugung wie Maskentragen und Social Distancing verlangt. Die Partei habe aber auf eine volle Convention ohne Masken bestanden.[1294]

    Die National Football League (NFL) konnte sich mit der Gewerkschaft der Footballspieler auf Richtlinien für Corona-Tests einigen. Während der Trainingszeit sollen Spieler und wesentliche Angestellte, die dauernd Kontakt mit ihnen haben, täglich für zwei Wochen getestet werden. Ist die Quote positiver Tests unter 5 %, soll nur alle zwei Tage getestet werden.[1295]

    • Florida: Die Florida Education Association (FEA), die größte Lehrergewerkschaft im Bundesstaat, erhob Klage gegen Gouverneur DeSantis vor einem Gericht des Staates in Miami wegen der Entscheidung, für das Schuljahr 2020/2021 die Schulen vollständig wiederzueröffnen. Gestützt wurde die Klage in Florida Education Association v. DeSantis auf eine Bestimmung in der Verfassung des Staates Florida, dass Schulen „safe and secure“ (Art. IX. Sec.1 (a)[1296]) zu sein haben.[1297] Floridas Behörden hatten an diesem Morgen 10.347 neu festgestellte COVID-19-Fälle gemeldet, womit der Bundesstaat auf 360.394 Fälle seit Beginn der Pandemie kam. 14,7 % der seit dem Vortag durchgeführten Tests auf Coronainfektionen waren positiv gewesen. Die Anzahl der mit COVID-19 behandelten Patienten war von 9.351 am Sonntag auf 9.475 am Montag gestiegen. 5.183 Personen waren in Florida verstorben mit der Krankheit.[1298] (Fortsetzung siehe 24. August)
    • Kalifornien: Gouverneur Newsom erlaubte per Dekret, dass Friseure, Kosmetiker und Nagelstudios Dienste außerhalb von Räumlichkeiten anbieten dürften. Die Beschäftigten mussten Masken tragen und andere Vorkehrungen treffen. Tätowieren und Piercings waren aber bis auf weiteres auch im Freien untersagt. Der Gouverneur beseitigte damit Unklarheiten, die bei der Anordnung von Wiederschließungen entstanden waren.[1299]
    • Missouri: Gouverneur Mike Parson erklärte, dass die Kinder zurück zur Schule gehen müssten. Er sagte, dass Kinder sich anstecken würden. Sie würden dann nach Hause gehen und darüber hinwegkommen. Es gehe voran, das Virus sollte dabei nicht im Weg stehen. Die demokratische Gegenkandidatin bei seiner Wiederwahl Nicole Galloway erklärte, das sei erstaunliche Dummheit.[1300]
    • North Carolina: Die Gesamtzahl von 101.046 positiven Tests seit Beginn der COVID-19-Pandemie überschritt erstmals die Schwelle von 100.000 Fällen. An diesem Montag waren 1.268 neue positive Testergebnisse gemeldet worden, weniger als die 1.820 vom Sonntag oder der Rekord vom Sonnabend (2.481). 7 % der Tests waren positiv am Montag. Allerdings gibt es Wartezeiten von sechs bis sieben Tagen in North Carolina, bis Ergebnisse vorliegen. 1.086 Patienten waren mit COVID-19 hospitalisiert, weniger als die 1.115 Patienten am Sonntag oder dem Höchstwert an Hospitalisierungen am Freitag (1.180). Gleichwohl war Montag der dreizehnte Tag in Folge mit mehr als tausend COVID-19-Patienten in Krankenhäusern. 1.642 Menschen waren bis dahin der Pandemie zum Opfer gefallen.[1301]

    21. Juli

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    Präsident Trump gab eine etwa halbstündige Pressekonferenz zu COVID-19. Er erschien allein, ohne Begleitung durch Mitglieder seiner Task Force oder medizinische Experten. Er erklärte aber, Deborah Birx höre hinter einer Tür zu. Trump äußerte, dass die Pandemie schlimmer werden würde, bevor die Situation sich verbessern würde. Er erklärte aber auch, dass er glaube, dass das Virus verschwinden werde.[1302] Trump erklärte Wissenschaftler hätten inzwischen viel gelernt und sagte voraus, dass ein Impfstoff früher als erwartet zur Verfügung stehen würde.[1303] Die Vereinigten Staaten seien im Prozess, eine Strategie zu entwickeln. Ziel sei es, das Virus zu beenden, und nicht, es zu managen.[1304] Donald Trump schloss einen nationalen Shutdown aus. Er meinte, dass so etwas nicht nachhaltig sei, ein ökonomischer Rückschlag sei und ernste Folgen für die öffentliche Gesundheit habe.[1305] Er forderte auf, Masken zu tragen, da sie einen Unterschied machten. Er erklärte, dass man glauben würde, nur Amerika leide, wenn man die amerikanischen Medien ansehe. Die Welt leide aber auch. Er widersprach seiner Pressesprecherin, die am Vormittag behauptet hatte, Trump werde mehrmals täglich auf COVID-19 getestet.[1302]

    Donald Trump hielt die erste virtuelle Fundraising-Veranstaltung in seinem Wiederwahlkampf ab. Es konnten so $ 20 Millionen von etwa 300.000 Spendern eingeworben werden.[1306] Zu diesem Zeitpunkt war die Kampagne für Joe Biden bereits seit vier Monaten am Sammeln von Spenden durch derartige Veranstaltungen. Biden hatte frühzeitig in Reaktion auf die Pandemie seinen Wahlkampf auf Online-Strategien umgestellt. Dies sollte bis Ende September 2020 zu einem erheblichen Rückstand an finanziellen Mitteln der Trump-Kampagne führen.[1307]

    Das Department of Justice erhob in elf Punkten Anklage gegen zwei chinesische Staatsbürger. Ihnen wurden Computerdelikte und Spionage vorgeworfen. Unter anderem hatten die beiden Männer versucht, US-Unternehmen zu hacken, die Impfstoffe gegen COVID-19 entwickelten.[1308]

    • Kalifornien: Der Bundesstaat überschritt als zweiter Staat nach New York 400.000 Fälle. 77 % der Fälle konzentrierten sich dabei auf fünf Countys in Südkalifornien: Los Angeles County, San Diego County, San Bernardino County, Riverside County und Orange County. Obwohl es eine mit New York vergleichbare Fallzahl hatte, wies Kalifornien mit knapp 8.000 Todesfällen weniger als New Yorks über 32.000 Todesopfer aus. Da Kalifornien etwa doppelt so viele Einwohner wie New York hatte, war die Todesrate im Bundesstaat New York 166 Tote pro 100.000 Einwohner, im Bundesstaat Kalifornien aber 20 pro 100.000 Einwohner. In Kalifornien stiegen sowohl Neufälle als auch Hospitalisierungen und Todesfälle weiter. Es waren 44 % mehr positive Fälle, mit 7.091 25 % mehr Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern, 20 % mehr Tote als noch 14 Tage zuvor.[1309] Nach der Datenbank der Los Angeles Times hatte Kalifornien mit 409.370 COVID-19-Fällen auch den bisherigen Spitzenreiter New York (408.181 Fälle) überholt. Es hatte im Durchschnitt über sieben Tage täglich 8.989 Neufälle, während New York am Dienstag 855 Neufälle meldete. Kalifornien beklagte 117 Tote am Dienstag, bei einem Sieben-Tages-Durchschnitt von fast 93 Toten pro Tag.[1310] Das Erreichen der 400.000 und das Anlösen New Yorks war Teil eines längeren Trends. Kalifornien begann sich am 8. Mai 2020 wieder zu öffnen, nachdem die Zahlen weit genug gesunken schienen. Anfang Juni begannen die Zahlen wieder zu steigen, mit 2.600 Fällen pro Tag im Durchschnitt. Bis zum 11. Juli waren die Neufälle pro Tag um 250 % auf 9.400 gestiegen.[1311]

    22. Juli

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    Trump gab eine Pressekonferenz. In der Veranstaltung lobte Trump den kürzlichen 1,95-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Pfizer und BioNTech über die Entwicklung und Lieferung von Impfstoffen als historische Vereinbarung. Es würde für einen Impfstoff in Rekordzeit sorgen. Und hinter diesen Anbietern seien noch andere Unternehmen.[1312] Er behauptete ferner, dass der Anstieg an COVID-19-Fällen auf die Proteste nach dem Tod von George Floyd zurückzuführen sei, aber auch Bars würden eine Rolle spielen. Ein weiterer Grund sei laut Trump die lange Grenze mit Mexiko, wo die Fälle auch anstiegen. Seine eigenen Wahlkampfveranstaltungen erwähnt Donald Trump nicht. Auf die Frage, weshalb kein Mitglied der Task Force anwesend sei, erklärte der Präsident, dass sie ihn briefen würden und er die Informationen weitertragen würde. Das sei präziser.[1313]

    Deborah Birx als Koordinatorin der Corona Task Force hatte eine Konferenzschaltung mit kommunalen und bundesstaatlichen Offiziellen. Sie erklärte, die Daten würden ihr Sorgen besonders bezüglich zwölf Städten bereiten. Diese Städte waren Miami, New Orleans, Las Vegas, San Jose, St. Louis, Indianapolis, Minneapolis, Cleveland, Nashville, Pittsburgh, Columbus und Baltimore. Es würden kleine Hoffnungsschimmer von sinkenden Zahlen in Texas und Phoenix geben, aber Besorgnis bezüglich steigenden Zahlen in Florida und dem kalifornischen Längstal. Es sei wichtig jetzt Contact Tracing zu betreiben, bevor in zwei oder drei Wochen die Fälle rapide steigen. Es müsse auch aggressiv auf Eindämmungsmaßnahmen geachtet werden.[1314] Tatsächlich erreichte die Zahl von Neufällen im Siebentages-Durchschnitt mit 67.100 neuen COVID-19-Fällen einen vorläufigen Höhepunkt, der erst wieder in der Herbstwelle übertroffen werden sollte.[1315]

    Die Vereinigten Staaten schlossen einen Vertrag über 1,95 Milliarden $ mit dem Pharmakonzern Pfizer, der zusammen mit dem deutschen Unternehmen BioNTech einen Impfstoff entwickelt. Die Vereinbarung sah die Lieferung von 100 Millionen Dosen des Impfstoffes vor, falls die Food and Drug Administration als Zulassungsbehörde den Einsatz genehmigt. Der Impfstoff soll für Amerikaner kostenlos sein, Anbieter von Gesundheitsleistungen können gleichwohl Gebühren für die Anlieferung fordern. Pfizer sprach die Hoffnung aus, dass der Impfstoff im Rahmen einer Notfallgenehmigung bereits im Oktober 2020 begrenzt eingesetzt werden könne.[1316] Die Aktienbörsen reagierten positiv auf diese Nachricht. Die an den amerikanischen Börsen gehandelten Aktien von Pfizer (+ mehr als 5 %) und BioNTech (+13,7 %) stiegen. Zusätzlich reagierten die Märkte auf Nachrichten, dass die Republikaner im Senat planten. die Arbeitslosenunterstützung zumindest eingeschränkt auszudehnen in der Coronakrise. Der Dow Jones stieg um 165,44 Punkte oder 0,6 % und schloss bei 27.005,84. Der S&P 500 stieg um 0,6 % und endete bei 3.276,84. Der Nasdaq legte 0,2 % zu und schloss den Handelstag bei 10.706,13.[1317]

    • Arizona: Der Bundesstaat meldete 1.926 Neufälle binnen eines Tages, womit die Gesamtzahl über 150.000 COVID-19-Fälle anstieg. 24 % der Tests waren positiv gewesen. Die Intensivstationen Arizonas waren zu 86 % ausgelastet. Mit 56 gemeldeten Todesfällen stieg die Gesamtzahl in Arizona auf 2.974 Todesfälle. Wurden im Mai noch täglich durchschnittlich 415 neue Fälle verzeichnet, waren es im Juni durchschnittlich 2.130 und bis zum 22. Juli im Durchschnitt 3.167 Fälle am Tag.[1318]
    • Georgia: Es wurden 152.302 und damit mehr als 150.000 bestätigte COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie gemeldet, 3.314 mehr als am Vortag. Im Durchschnitt der vorangegangenen 14 Tage (9. Juli bis 22. Juli) waren täglich 3.458 Fälle pro Tag hinzugekommen. Die 14 Tage zuvor (24. Juni bis 7. Juli) waren es täglich 2.465 Fälle. 3.179 Patienten wurden mit Corona im Krankenhaus behandelt. Es waren 81 COVID-19-Todesopfer gemeldet worden, womit Georgia 3.335 Opfer der Pandemie zu beklagen hatte.[1319]
    • Indiana: Gouverneur Holcomb erließ, wie auch alle Gouverneure von angrenzenden Staaten, eine Gesichtsbedeckungspflicht. Es wurde verpflichtend, in allen öffentlichen und Geschäftsräumen Masken zu tragen. Schüler ab der dritten Klasse wurden auch verpflichtet. Die Schulöffnung überließ der Gouverneur den Gemeinden.[1320]
    • Maryland: Der Bundesstaat meldete 80.172 laborbestätigte COVID-19-Fälle an diesem Mittwoch. Seit dem Dienstag waren 627 Fälle bestätigt worden. Gouverneur Larry Hogan drückte aber Besorgnis aus, dass die Wartezeiten auf Testergebnisse die Zahlen verzehren würden. 505 Patienten waren mit COVID-19 in Krankenhäusern untergebracht, 21 mehr als am Dienstag. 137 der Patienten mussten intensivmedizinisch behandelt werden. 3.276 Maryländer waren der Pandemie zum Opfer gefallen.[1321]
    • Ohio: Gouverneur Mike DeWine ordnete an diesem Mittwoch an, dass von Donnerstag 18:00 Uhr Ortszeit an Masken im gesamten Bundesstaat zu tragen sind. Das galt in allen Räumlichkeiten, die keine Wohnungen sind. Im Freien sollten Masken getragen werden, wenn ein Abstand von sechs Fuß nicht eingehalten werden kann, oder der öffentliche Personenverkehr genutzt wird. Ausgenommen wurden medizinische Umstände oder Personen, die mit Behinderten kommunizieren müssen. Weiter ausgenommen waren sportliche Tätigkeiten, Geistliche in Gottesdiensten und Essen und Trinken. Ohio hatte an diesem Tag 1.527 neue Fälle oder 78.742 Fälle insgesamt gemeldet. 16 Menschen waren mit COVID-19 in den letzten 24 Stunden verstorben. Insgesamt waren der Pandemie in Ohio 3.235 Einwohner zum Opfer gefallen.[1322]
    • Virginia: Der Bundesstaat meldete 80.393 COVID-19-Fälle. 77.380 waren durch Testergebnisse bestätigt, 3.013 galten als wahrscheinliche Fälle. In Virginia war ein wahrscheinlicher Fall ein solcher, der Symptome der Krankheit zeigte, Kontakt mit einer erkrankten Person hatte, und dessen Fall noch nicht durch einen Labortest bestätigt wurde. Es waren 1.022 Fälle seit dem Vortag hinzugekommen. In einem Siebentages-Durchschnitt waren 7,9 % der Tests positiv, deutlich weniger als die 20,8 % am 21. April, aber mehr als die 5,9 % am 24. Juni. Es war auch ein Anstieg von den 7,7 % im Siebentages-Durchschnitt am Vortag. 7.351 Patienten wurden in den Krankenhäusern mit dem Virus behandelt. 2.051 Virginier waren mit der Krankheit verstorben, drei waren seit Dienstag der Pandemie zum Opfer gefallen.[1323]

    23. Juli

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    Die Vereinigten Staaten hatten 4.005.414 gemeldete COVID-19-Fälle und damit erstmals mehr als 4 Millionen Fälle seit dem Beginn der Pandemie. Im Durchschnitt der vorangegangenen sieben Tage war die Anzahl neuregistrierter Fälle täglich um 67.429 gestiegen, ein bis dahin nicht erreichter Wert. Von 3 Millionen zu 4 Millionen hatten die USA 15 Tage benötigt. Um die erste Millionen zu erreichen hatte es von 21. Januar bis zum 28. April gedauert. Die Zahlen gelten aber als deutlich zu niedrig. 59.600 Patienten wurden in amerikanischen Krankenhäusern mit dem Coronavirus behandelt. Das waren nur etwa 300 weniger, als zum bisherigen Höhepunkt im April. 41 Staaten hatten Maskentragepflichten angeordnet.[1324] Brett Giroir erklärte für das Department of Health and Human Services (HHS) in einer Pressekonferenz, dass HHS prognostiziere, dass die Hospitalisierungsrate in etwa einer Woche sinken werde, gefolgt von der Sterberate in zwei bis drei Wochen. Grund hierfür sei die gesunkene durchschnittliche Anzahl über sieben Tage von positiven Tests. Tatsächlich waren bis Dienstag vier Tage in Folge unter 70.000 neuidentifizierte Fälle erfasst worden, wodurch der Durchschnittswert über sieben Tage leicht gesunken war. Die am Mittwoch erfassten 71.695 Coronafälle hoben diesen Durchschnittswert wieder auf einen Wert, der 6 % über dem der Vorwoche lag. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) teilten die Ansicht des HHS insofern nicht und gingen zumindest für die nächsten vier Wochen von weiter steigenden Zahlen aus. Insbesondere, da 25 der 50 Bundesstaaten plus einem US-Territorium steigende Todeszahlen aufweisen würden.[1325]

     
    Präsident Trump während der Pressekonferenz vom 23. Juli 2020.

    In seiner COVID-19-Pressekonferenz sagte Präsident Donald Trump den in Jacksonville (Florida) geplanten Teil der Republican National Convention ab. Es war geplant gewesen, dass er mit einer Rede in Jacksonville die offizielle Nominierung annehmen sollte. Die Delegierten sollen in Charlotte (North Carolina) tagen. Der Teil mit der Rede war im Juni abgetrennt worden, da der Gouverneur von North Carolina nicht auf Vorbeugemaßnahmen wie Gesichtsbedeckungen und Abstand verzichten wollte. Trump erklärte, er hätte gerne eine Convention wie vor der letzten Präsidentenwahl gehabt, aber die Zeiten hätten sich geändert. Er sage dies nun aus Sorge um das amerikanische Volk ab.[1326] Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten gut dastünden, und nutzte als Beispiel die gefallenen Zahlen in den nordöstlichen Staaten und im dünn besiedelten Mittlerem Westen. Bezüglich der Infektionszentren im Süden und Westen erklärte er, es bestünden Probleme, die sich aber lösen würden. Der Präsident forderte abermals das Öffnen von Schulen. Kinder hätten bessere Immunsysteme und würden die Krankheit laut Trump nicht übertragen. Er räumte aber ein, dass einige Schulen wohl später öffnen müssten. Auf eine Nachfrage, ob sein Vorstoß zu früh zu öffnen die Krise im Süden verursacht habe, erklärte Trump, er würde den Eröffnungswurf eines Spiels der New York Yankees vornehmen.[1327] Die Ankündigung dieses Eröffnungswurfes war eine Überraschung für den Stab des Präsidenten.[1328]

    Der wöchentliche Arbeitsmarktbericht wurde bekanntgegeben. Danach hatten sich in der mit dem 18. Juli 2020 endenden Woche 1,416 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet. Prognostiziert worden waren 1,3 Millionen Meldungen. Die höchste Anzahl hatte Kalifornien (292.673), aber auch Florida und Georgia meldeten jeweils über 100.000 Anträge. Es war die 18. Woche in Folge mit über einer Million Arbeitslosmeldungen. Mit dieser Woche endete aber eine Serie von 15 Wochen, in denen die Zahlen stetig zurückgegangen waren. Für die am 11. Juli endende Woche wurden 16,197 Millionen andauernde Anträge auf Unterstützung wegen Arbeitslosigkeit gemeldet, 1,107 Millionen weniger als in der am 3. Juli endenden Woche. Andauernde Anträge sind solche, bei denen mindestens zwei Wochen ununterbrochen Arbeitslosenunterstützung geltend gemacht wurde.[1329] Neben einem Ausverkauf von Technikwerten, die als stark überbewertet eingeschätzt wurden, führten die Arbeitsmarktdaten zu einem Sinken der Börsen an diesem Donnerstag. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 353,51 Punkte, (1,3 %) und schloss bei 26.652,33 Punkten. Der S&P 500 rutschte um 40,36 Punkte (1,2 %) auf 3.235,66 Punkte. Der S&P 500 beendete damit eine viertägige Gewinnstrecke. Der Nasdaq Composite gab 244,71 Punkte (2,2 %) nach und schloss bei 10.461,42 Punkten. Der als „Angstindex“ bekannte CBOE Volatility Index kletterte über 26.[1330] Auch der US-Dollar gab laut US-Dollar Index um 0,2 % nach, auf den tiefsten Stand seit September 2018.[1331]

    Die Centers for Disease Control (CDC) veröffentlichten geänderte Richtlinien zur Wiederöffnung von Schulen. Trotz gemischter Ergebnisse von Studien zu Übertragungsraten durch Kinder rät CDC nun zum Öffnen von Schulen. Begründet wurde dies mit der geringeren Wahrscheinlichkeit, dass Kinder ernsthaft an COVID-19 erkranken. Der CDC-Direktor Robert Redfield erklärte hierzu auf Twitter, dass die Schließung der Schulen eine ernsthafte Änderung des normalen Lebens bedeuten würden, was gesundheitliche Konsequenzen habe. Es sei kritisch Schulen wieder zu öffnen. Die neuen Richtlinien erklären aber auch, dass Studien zeigten, dass eine Öffnung von Schulen in Gebieten mit niedrigen Übertragungsraten risikoarm sei. Anders sei dies in Gebieten mit hohen Übertragungsraten. Lokale Autoritäten müssten abwägen.[1332]

    Anthony Fauci war den zeremoniellen Eröffnungswurf für die durch COVID-19 verkürzte Baseball-Saison der MLB. Nachdem Wurf zur Eröffnung des Spiels zwischen der New York Yankees und den Washington Nationals wurde Fauci zusätzlich mit einer eigenen Baseballkarte der Nationals geehrt.[1333] Die Washington Nationals hatten erklärt, dass sie Fauci wegen seiner Rolle in der Coronakrise für den Eröffnungswurf ausgewählt hätten.[1334] Beide Mannschaften trugen das Akronym BLM auf ihren Trikots und knieten vor dem Spiel und dem Abspielen der Nationalhymne geschlossen als Stellungnahme für Black Lives Matter.[1335] Binnen 24 Stunden nach Veröffentlichung der Baseballkarte brach der Verkauf mit 51.512 verkauften Exemplaren einen Rekord.[1336]

    • Louisiana: Der Bundesstaat verzeichnete über 100.000 Fälle von COVID-19 seit Beginn des Jahres. An diesem Donnerstag wurden 101.650 Fälle bekannt. 1.585 Patienten wurden in den Krankenhäusern Louisianas mit COVID-19 behandelt. 197 der Patienten waren an Beatmungsmaschinen angeschlossen. Der Staat hatte 3.574 Menschen in der Pandemie verloren.[1337] Der Gouverneur erklärte in einer Pressekonferenz, dass die Krankenhäuser nun überlastet seien, es würde auf Operationen verzichtet. Einige Betten seien ungenutzt, allerdings aus Mangel an medizinischem Personal. Die Nachbarstaaten seien bereits gebeten worden mit Pflegekräften auszuhelfen, könnten aber ebenfalls auf keine verzichten. Er erklärte, dass er nicht zurück in den Lockdown wolle, aber dazu müssten die Leute ihre Masken tragen. Der Gouverneur sprach auch ein Gerücht an, dass Louisiana Fälle doppelt erfasse und stellte dies richtig.[1338]
    • Ohio: Es wurden 80.186 Fälle nach einer Zunahme um 1.444 seit dem Vortag in Ohio gemeldet. Der in Ohio verwendete 21-Tages-Durchschnitt an Neufällen war zum Vergleich 1.239/Tag. 95 % der COVID-19-Fällen waren im Labor bestätigt worden. 6,4 % der Tests innerhalb der letzten 24 Stunden waren positiv gewesen. Der Siebentages-Durchschnitt war 6,3 % positive Tests. 104 Patienten waren seit dem Mittwoch in Krankenhäuser mit COVID-19 eingewiesen worden, 17 waren in Intensivstationen eingeliefert worden. 3.256 Ohioer waren mit COVID-19 verstorben. 21 waren in den vorangegangenen 24 Stunden der Pandemie zum Opfer gefallen.[1339]
    • Washington: Der Bundesstaat an der Westküste meldete 762 neue COVID-19-Fälle, womit er 50.009 Fälle seit Anfang des Jahres aufwies. 5.276 Patienten wurden in Washington in Krankenhäusern mit der Krankheit behandelt, 65 mehr als am Mittwoch. Nachdem 14 Washingtoner mit der Infektion verstorben waren, hatte der Staat 1.482 Menschen an die Pandemie verloren.[1340]

    24. Juli

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    Anthony Fauci erklärte bei einer Veranstaltung der Washington Post, dass seiner Einschätzung nach ein Impfstoff für die breite Bevölkerung erst nach Monaten im Jahr 2021 verfügbar sein werde. Er sei aber optimistisch, dass der Impfstoff die Pandemie dann beenden könne. Er sei skeptisch bezüglich der Ankündigungen von Unternehmen, dass sie Impfstoffe im Laufe des Jahres 2020 zur Verfügung stellen könnten, auch wenn alles möglich sei. Die Centers for Disease Control stellten an diesem Freitag auch ein Papier vor, nachdem jeder fünfte Genesene der Altersgruppe 18-34 noch Wochen nach dem Ende der Erkrankung Nachwirkungen zeige. Die verbreitetsten Nachwirkungen waren Abgeschlagenheit und anhaltender Husten.[1341]

    Die Aktienbörsen gaben am Freitag nach und schlossen auch über die Woche niedriger. Neben den sich verschlechterten chinesisch-amerikanischen Beziehungen und abflachende Euphorie in Technikwerten, war die zunehmende Sorge um die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ein Dämpfer der Märkte. Am Freitag schloss der Dow Jones Industrial Average bei 26.469,89 Punkten, nachdem er über den Handelstag 182,44 Punkte bzw. 0,6 % nachgegeben hatte. Der S&P 500 verlor am Freitag 20,03 Punkte oder 0,6 % und schloss bei 3.215,63. Der Nasdaq Composite gab an diesem Tag 98,24 Punkte oder 0,9 % nach und endete bei 10.363,18. Der Kurs für Gold stieg um 0,4 % auf 1.897,50 $ per Unze. Der als „Angst-Index“ bekannte Cboe Volatility Index stieg auf über 25 an diesem Handelstag. Über die Woche fielen der Dow Jones um 0,7 %, der S&P 500 um 0,2 % und der Nasdaq um 1,3 %.[1342]

    Die Restaurantkette McDonald’s verlängerte den Stopp weiterer Restaurantöffnungen für Essen im Haus für vier weitere Wochen. Dies war die Fortsetzung eines bereits am 1. Juli verkündeten Moratoriums. Zusätzlich entschied McDonald's, dass Kunden, die Essen abholen Masken tragen sollen. Trägt der Kunde keine, soll ihm eine angeboten werden. Verweigert er oder sie weiterhin eine zu tragen, soll der Kunde zu einem abgesonderten Abholpunkt geleitet werden.[1343]

    Der Supreme Court als Oberstes Gericht der Vereinigten Staaten wies Rechtsmittel, die von der Calvary Chapel Dayton Valley eingelegt worden waren ab. Die Kirche wollte eine Entscheidung des 9. Bundesberufungsgerichts aufgehoben haben. Das Berufungsgericht hatte eine Bestimmung des Staates Nevada belassen, die Gottesdienste in geschlossenen Räumen auf 50 Personen begrenzte, um der Ausbreitung von COVID-19 entgegenzuwirken. Die Entscheidung erging 5:4, wobei der konservative John Roberts mit den vier liberalen Richtern stimmte.[1344]

    • Florida: Als dritter US-Bundesstaat nach New York und Kalifornien meldete Florida über 400.000 Fälle von COVID-19. Am Freitagmorgen wurden nach einem 24-Stundenanstieg um 12.444 eine Zahl von 402.313 Infektionen seit Ausbruch der Pandemie gemeldet. Florida wies einen Siebentages-Durchschnitt von 110.724 Fällen/Tag auf. 136 Personen waren am letzten Tag verstorben. Insgesamt waren 5.768 Menschen mit der Krankheit gestorben, 115 waren keine Bewohner des Staates.[1345] Florida rangierte damit hinter Kalifornien (circa 433.000 Fälle) und New York (etwa 416.000 Fälle) an diesem Freitag an dritter Stelle. Gouverneur DeSantis hatte noch am Donnerstag erklärt, dass sein Staat klare Zeichen einer Stabilisierung aufweise und dass die Neufälle ein Plateau erreicht hätten.[1346] Die Krankenhäuser in Florida zeigten Zeichen von Überfüllung und Überlastung wegen der Pandemie.[1347] Das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten untersuchte Möglichkeiten, wie möglichst schnell Florida mit der Errichtung mobiler Krankenhäuser geholfen werden könne.[1348]
    Etwa einen Monat, bevor die Schulen in Florida öffnen sollten zeigten die Daten der Gesundheitsbehörden Floridas, dass seit dem 16. Juli bis zum 24. Juli die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Kinder und Jugendlichen bis 17 Jahren von 23.170 auf 31.150 angestiegen war. Das stellte eine Zunahme um 34 % in diesen acht Tagen dar. Am 16. Juli waren noch 246 Kinder oder Jugendliche in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt worden, am 24. Juli waren es 303 (+23 %). Im selben Zeitraum starb ein Kind, womit in Florida 5 Kinder und Jugendliche mit der Krankheit verstorben waren. Dies wurde als Widerspruch zu der Annahme der US-Bildungsministerin Betsy DeVos aufgefasst. DeVos hat die Forderung für Schulöffnungen damit begründet, dass sich Kinder kaum oder gar nicht anstecken würden und das Virus auch nicht verbreiten würden.[1349]

    25. Juli

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    • Florida: Der von der Bevölkerung her drittgrößte Staat meldete 414.511 COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie und überholte damit den bevölkerungsmäßig viertgrößten Staat New York mit dessen 411.200 Fällen. Florida rangiert damit hinter dem bevölkerungsreichsten Staat Kalifornien (über 440.000 Fälle) auf dem zweiten Platz nach Fällen. Texas als zweitbevölkerungsreichster Staat hatte 380.000 Fälle.[1350] Seit dem Vortag hatte der Sonnenschein-Staat 12.199 Neufälle von Corona erfasst. 12,41 % der Tests waren positiv gewesen.[1351] Floridas Hospitalisierungen waren um 79 % seit dem Unabhängigkeitstag am 4. Juli gestiegen. Die Intensivstationen in mindestens 50 Krankenhäusern Floridas waren komplett ausgelastet.[1350] Insgesamt waren nach Angaben des Staates 8.974 Patienten seit dem Vortag mit COVID-19 in eines der Krankenhäuser Floridas eingeliefert worden.[1351] Besondere Sorge bereitete aber der Mangel an medizinischem Personal. 51 Krankenhäuser hatten sich an den Bundesstaat gewandt, weil sie zusammen 2.412 Krankenschwestern und -pfleger benötigen, um Ausfälle durch Quarantänen auszugleichen, zusätzlichen Bedarf durch die besonders bedürftigen COVID-19-Patienten haben, und zur Entlastung der überlasteten Beschäftigten. Florida bot Gefahrenzulagen und freie Kost und Logie an, um Pflegekräfte aus anderen Staaten anzuwerben.[1352] 124 neue COVID-19-Tote unter den Einwohnern Floridas waren seit dem Vortag gemeldet worden, womit der Bundesstaat 5.777 Todesopfer der Pandemie betrauerte. Zusätzlich waren 117 Nichteinwohner in dem Bundesstaat gestorben, zwei seit Freitag.[1351]
    • Minnesota: Es wurden in Minnesota erstmals mehr 50.000 Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie festgestellt. Zugleich war dieser Sonnabend der erste Tag, an dem in allen Countys Fälle festgestellt worden waren, nachdem Lake of the Woods County den ersten Fall festgestellt hatte. Es waren 803 Neuinfektionen registriert worden, der dritte Tag in Folge mit über 700 Neufällen. 287 Patienten mussten an diesem Sonnabend mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden. Am Freitag waren es noch 278 gewesen. Von den Patienten befanden sich 115 in intensivmedizinischer Betreuung. Am Tag zuvor waren 108 Patienten in Intensivstationen behandelt worden. 1.571 Minnesotaer waren bis zu diesem Tag der Pandemie zum Opfer gefallen.[1353]
    • Oklahoma: Es wurden 30.081 COVID-19-Fälle in Oklahoma gemeldet, nachdem 965 Fälle addiert wurden. Wobei ein Rückstand über die Woche von 820 aufgearbeitet wurde. 12 Personen waren seit dem Vortag verstorben, womit Oklahoma 496 Todesopfer der Pandemie aufwies.[1354] Der Rückstand betraf die Abarbeitung von Tests. Er war entstanden durch eine gestiegene Nachfrage an Tests, die örtliche Labore überforderte.[1355]

    26. Juli

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    An diesem Sonntag zeigten sich erstmals seit dem 12. Juni 2020 Anzeichen des Abflachens der Kurve von COVID-19-Neufällen in der Sommerwelle. Die Vereinigten Staaten hatten im Durchschnitt der letzten sieben Tage 65.809 pro Tag an festgestellten Fällen. Das waren 1,6 % weniger als in der Vorwoche. Besonders die aktuell stark betroffenen südlichen Staaten Arizona, Florida und Texas zeigten Anzeichen der Abschwächung der Pandemie. Arizona meldete mit 2.627 Neufällen seit Sonnabend 13 % weniger Fälle als eine Woche zuvor (3.022). Die Anzahl der mit COVID-19 in Arizonas Krankenhäusern behandelten Personen betrug im Siebentages-Durchschnitt 2.919 oder 14 % weniger als am Sonntag zuvor. Texas wies 8.404 Fälle im Siebentages-Durchschnitt auf, 19 % weniger als am Sonntag zuvor. Allerdings hatte Texas einen Höchststand an Hospitalisierungen mit 10.840 aufzuweisen und 153 COVID-19-Tote pro Tag im Siebentages-Durchschnitt. Florida registrierte mit 10.544 Fällen im Siebentages-Durchschnitt 8 % weniger Fälle als eine Woche zuvor; damit blieb der Staat weiter unter dem Rekordwert von 11.870 Neufällen am 17. Juli 2020.[1356]

    Sechs American-Football-Spieler der NFL wurden auf COVID-19-Reservelisten ihrer Mannschaften gesetzt. Auf diese Listen werden Spieler gesetzt, die entweder sich nach Kontakt mit einem Infizierten in Quarantäne begaben, oder die positiv getestet wurden. Dies betraf Dontrell Hilliard und Jovante Moffatt bei den Cleveland Browns, Nigel Warrior bei den Baltimore Ravens, Kendall Futrell bei den Cincinnati Bengals, Jon’Vea Johnson bei den Dallas Cowboys, und Aleva Hifo bei den Kansas City Chiefs.[1357]

    • South Carolina: Das Department for Health and Environmental Control des Bundesstaates meldete erstmals mehr als 80.000 durch Tests bestätigte Fälle von COVID-19. Es waren 80.856 bestätigte Fälle, hinzu kamen 343 wahrscheinliche, aber noch nicht durch Labortests bestätigte Fälle. Seit dem Vortag waren 1.170 Infektionen durch Tests bestätigt worden und drei noch nicht bestätigte Fälle waren aufgetreten. Es waren damit 343 wahrscheinliche Fälle in South Carolina bekannt. 25 Personen waren mit bestätigter Infektion seit dem Vortag verstorben. Bei drei Toten war COVID-19 wahrscheinlich, aber noch nicht bestätigt. Insgesamt betrauerte das südlichere der Carolinas bis zu diesem Sonntag damit 1.436 bestätigte Todesopfer der Pandemie und 55 wahrscheinliche Todesopfer.[1358]

    27. Juli

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    Bei einem Pressetermin in Morrisville (North Carolina) stellte Präsident Trump die Zahlen vom Sonntag vor, die einen Rückgang im Vergleich zur Vorwoche indizierten. Er erklärte, dass er glaube, dass viele Gouverneure nun die Wirtschaft wieder öffnen sollten. Man werde sehen was passiere.[1359] Trump erklärte mit Blick auf Impfstoffentwicklung außerdem, man habe seit dem Zweiten Weltkrieg nichts vergleichbares gesehen. Amerika werde einen Sieg über das Virus erringen mit der Entfesselung des wissenschaftlichen Genius. Die Bundesstaaten seien nicht alle aus dem Gröbsten heraus, aber die Bundesstaaten hätten ungefähr alles, was sie bräuchten. Donald Trump erklärte die noch immer hohen Fallzahlen damit, dass die USA 52 Millionen Tests durchgeführt hätten, niemand komme laut Trump dem nahe. Außerdem würden die Vereinigten Staaten ihre Fälle melden, andere nicht. Er forderte auf, Masken zu tragen, Hygienevorschriften und Abstand einzuhalten. Er selbst setzte bei einer mit dem Termin zusammenhängenden Fabrikbesichtigung eine Maske auf.[1360] Auf die Nachfrage, ob sein Vorgehen in der Coronakrise ihm bezüglich der Präsidentschaftswahl im November geschadet habe, verneinte der Präsident. Er behauptete unzutreffend er würde in den Umfragen in North Carolina, Arizona, Pennsylvania und Florida führen. Er würde erheblich in Georgia führen. Im Übrigen behauptete er inkorrekt, dass bei den Umfragen vor der Wahl 2016 alle Umfragen behauptet hätten, dass Hillary Clinton in allen Swing States geführt habe. Er habe aber alle gewonnen.[1361]

    Mit der Gabe einer Impfstoffdosis oder eines Placebos an einen Freiwilligen in Savannah (Georgia) begann zum ersten Mal Phase 3 der Impfstoffentwicklung für einen COVID-19-Impfstoff. In dieser Phase geben Moderna und das National Institute of Allergy and Infectious Diseases 30.000 Freiwilligen im Rahmen einer Doppelblindstudie zweimal 100 Mikrogramm des Impfstoffes oder eines Placebos. Die Gabe erfolgt im Abstand von 28 Tagen und die Teilnehmer und die Ärzte wissen nicht, wer die echten Impfstoffe erhält.[1362]

    Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Robert O’Brien wurde positiv auf COVID-19 getestet.[1363] Er zeigte nur milde Symptome und arbeitete von einem sicheren Ort in Selbstisolierung, so das Weiße Haus.[1364]

    Nachdem die zweite Debatte zwischen den Präsidentschaftskandidaten am 23. Juni 2020 nach Miami verlegt werden musste, wurde nun die für den 29. September 2020 geplante erste Debatte verlegt. Die als Austragungsort vorgesehene University of Notre Dame hatte abgesagt, wegen Besorgnis um die Pandemie. Die Debatte wurde nun an die Case Western Reserve University in Cleveland verlegt.[1365]

    Das für diesen Montag angesetzte Baseballspiel zwischen den Miami Marlins und den Baltimore Orioles wurde abgesagt. Über das Wochenende waren vierzehn Spieler und Trainer der Marlins positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden.[1366] Zusätzlich wurde die Baseball-Partie zwischen den Philadelphia Phillies und den New York Yankees verschoben.[1367]

    • Kentucky: Gouverneur Beshear ordnete an diesem Montag die Schließung aller Bars an. Gleichzeitig wurden Kapazitäten in Innenräumen von den übrigen Gaststätten von 50 % auf 25 % reduziert. Auf Außenflächen war bei Einhaltung des Social Distancing eine volle Auslastung weiter zulässig. Die Regelungen traten um Mitternacht zum Dienstag in Kraft.[1368] Der Gouverneur war am Sonntag durch Deborah Birx gewarnt worden, dass steigende Fallzahlen und Positivraten Anlass zur Sorge böten.[1369]
    • Tennessee: Die Koordinatorin von Trumps Corona Task Force Deborah Birx und Gouverneur Bill Lee hielten eine gemeinsame Pressekonferenz ab. Sie riet, dass Tennessee Bars und speisen innerhalb Restaurants untersagen sollte. Tennessee sei am Rande der Entwicklungen, wie man sie im Süden beobachtet habe. Das sei der Weg gewesen, wie Arizona die Sache in den Griff bekommen habe. Sie erklärte, ein von Lee abgelehnter staatsweiter Maskenzwang sei nicht notwendig. Sie hoffe aber, dass alle Bürgermeister einen verhängen würden. Lee erklärte nach der Pressekonferenz, er werde nicht die Wirtschaft wieder schließen und keine Maßnahmen gegen Bars und Gaststätten vornehmen. Tennessee meldete an diesem Montag 2.553 Neufälle und damit insgesamt 96.489 Coronainfektionen seit Beginn der Pandemie. 978 Menschen waren in Tennessee mit COVID-19 verstorben.[1370]

    28. Juli

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    Anthony Fauci wurde in der Sendung Good Morning America auf ABC befragt. Er riet zum Maskentragen, Einhalten eines Abstandes von 6 Fuß und Händewaschen. Er äußerte sich ablehnend bezüglich Hydrochloroquin als Heilmittel gegen COVID-19. Hiermit begab er sich in Gegensatz zu Präsident Trump, der am Abend zuvor zahlreiche Tweets auf Twitter gesandt hatte, die dieses Medikament propagierten.[1371] Fauci warnte, dass die steigende Rate von positiven Tests in Indiana, Ohio, Tennessee und Kentucky darauf hindeuten könne, dass in diesen Staaten sich ein Ausbruch ankündige.[1372] Angesprochen auf einen Tweet Trumps, dass er, Fauci, die Amerikaner irregeführt habe, widersprach Fauci. Fauci erklärte, er würde Twitter nicht benutzen und Trumps Tweets nicht lesen. Er mache einfach seine Arbeit und das sei sehr wichtig. Die USA seien in der Mitte einer Krise bezüglich einer Pandemie. Das sei es was er sein gesamtes berufliches Leben gelernt habe.[1373] Der Präsident hatte unter anderem auch mehrfach ein ursprünglich von Breitbart News veröffentlichtes Video auf Twitter geteilt, in dem Behauptungen aufgestellt wurden wie dass Masken nicht helfen würden und Studien, die die Wirkungslosigkeit von Hydroxychloroquin belegten wissenschaftlich falsch seien. Das Video wurde auf YouTube, Facebook und Twitter am Montag, dem 27. Juli 2020 als irreführend entfernt.[1374] Der Sohn des Präsidenten Donald Trump Jr. hatte das Video nicht nur geteilt, sondern auch auf seinem Twitter-Konto hochgeladen. Twitter schränkte daraufhin seine Möglichkeiten zu twittern für 12 Stunden ein.[1375]

    Der Präsident gab erneut eine Pressekonferenz. Er erläuterte Fortschritte bei der medizinischen Behandlung von COVID-19 und der Impfstoffentwicklung.[1376] Im Anschluss an seine Pressekonferenz wurde Trump nach seinen Tweets befragt. Bezüglich Anthony Fauci zeigte sich Trump beeindruckt von Faucis hohen Zustimmungsraten. Er fragte weiter, warum seine Administration und er nicht so hohe Zustimmungsraten habe.[1377] Er antwortete bezüglich Hydroxychloroquin, er habe keine Behauptungen aufgestellt, sondern nur weitergetragen. Er behauptete viele Doktoren würden an die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin glauben, manche Leute nicht. Möglicherweise zusammen mit Zink und Azithromycin. Er selbst würde es nehmen. Er habe es 14 Tage genommen und habe keinen Unterschied gespürt und sei auch nicht krank geworden. Er würde an es glauben.[1378] Trump erklärte, dass in dem Video eine Frau gewesen sei, die spektakulär gesprochen habe und die große Erfolge damit gehabt habe. Er wisse aber nichts über sie. Es sei aber eine wichtige Stimme und sie sei einfach heruntergenommen worden. Auf die Nachfrage der Journalistin Kaitlan Collins, dass die Frau auch erklärt habe, das Masken nicht schützten und dass DNA von Außerirdischen für medizinische Behandlungen genutzt werde, brach Trump die Pressekonferenz ab.[1376]

    Der hundertste Tod eines Häftlings in einem Bundesgefängnis mit COVID-19 wurde gemeldet. Von den etwa 129.000 Sträflingen waren bis dahin etwa 35.000 auf COVID-19 getestet worden, mehr als 10.000 positiv.[1379]

    • Arkansas: Der Gouverneur Asa Hutchinson teilte mit, dass 734 Personen seit Montag positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Arkansas hatte damit insgesamt 40.181 Fälle seit Ausbruch von COVID-19. In den Krankenhäusern wurden 501 Patienten mit COVID-19 behandelt. Dies waren 12 Patienten mehr, als am Vortag. 20 Menschen waren als mit COVID-19 verstorben in den letzten 24 Stunden gemeldet worden. Sechs dieser 20 waren allerdings früher gestorben, aber verspätet erfasst worden. Arkansas betrauerte damit bis zum 28. Juli 2020 428 Bewohner.[1380]
    • Texas: Der Bundesstaat änderte die Erfassung von COVID-19-Todesfällen. Erfolgte die Erfassung bislang nach Meldungen der örtlichen Behörden und Stellen, wurde nun nach den ausgestellten Totenscheinen (death certificate) gezählt. Totenscheine müssen in Texas spätestens nach zehn Tagen ausgefüllt und gemeldet werden. Texas versprach sich hierdurch eine genauere und schnellere Erfassung. In der Folge stiegen von Sonntag auf Montag die Todesfälle um 12 % von 5.030 auf etwa 5.700. Die Daten ergaben nun auch, dass Latinos und Hispanics überdurchschnittlich betroffen waren. Sie machten etwa 40 % der Bevölkerung aus, aber 47 % der Todesopfer. Die Sterberate hatte sich auf einem dreistelligen Niveau abgeflacht.[1381]
    • Wisconsin: Es wurden 762 positive Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden gemeldet, womit in Wisconsin 50.179 Personen seit Beginn der Pandemie positiv auf eine Coronainfektion getestet worden waren. Der Prozentsatz positiver Tests lag bei 5,28 %, weniger als die 8,49 % am Montag und 9,59 % am Sonntag. 246 Patienten lagen mit COVID-19 in Krankenhäusern. 73 Patienten waren seit dem Vortag in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Intensivmedizinisch betreut wurden 68 Coronapatienten. 20 % der Krankenhausbetten waren unbelegt. Mit COVID-19 waren 906 Menschen in Wisconsin verstorben, 13 in den vorangegangenen 24 Stunden.[1382]

    29. Juli

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten mit 150.034 COVID-19-bezogener Todesfällen mehr als 150.000 Opfer der Pandemie. Sie hatten zu diesem Zeitpunkt 4,39 Millionen Infektionen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Weltweit waren es 16,8 Millionen COVID-19-Infektionen und 662.222 Todesopfer.[1383] Mit 75.723 verzeichneten Neufällen von COVID-19 verzeichneten die Vereinigten Staaten den höchsten Wert der zweiten Welle im Sommer. Der Wert wurde erst wieder am Donnerstag, dem 22. Oktober übertroffen.[1384] Die von der Regierung definierte „Rote Zone“ (Red Zone) umfasste nun 21 Staaten: Alabama, Arizona, Arkansas, Florida, Georgia, Idaho, Iowa, Kalifornien, Kansas, Louisiana, Mississippi, Missouri, Nevada, North Carolina, North Dakota, Oklahoma, South Carolina, Tennessee, Texas, Utah und Wisconsin. Staaten dieser Zone wiesen mehr als 100 Neufälle pro 100.000 Einwohnern auf. Die Vereinigten Staaten verzeichneten hierbei erstmals seit Wochen einen leichten Rückgang bei neuidentifizierten Fällen, aber mit ungefähr 1.200 Todesfällen innerhalb von 24 Stunden einen Rekordwert bei Sterbefällen. Sie rangierten hinter dem Vereinigten Königreich, Spanien, Italien, Peru, und Chile auf dem sechsten Platz bei Todesfällen pro Kopf. Die USA wiesen 4,5 Tote pro 10.000 Einwohnern auf.[1385] Die Bundesstaaten Arkansas, Florida, Kalifornien, Montana, und Oregon meldeten jeweils Höchstwerte an Sterbefällen an einem Tag.[1386]

    Präsident Trumps Berater in Handelsfragen, Peter Navarro, warb in einem Interview dafür, Hydroxychloroquin nochmals in Erwägung zu ziehen. Er behauptete, dass es zwei große Meinungen zur Wirksamkeit gäbe. Es gäbe Hinweise, dass es wirke. Navarro ist innerhalb der Corona Task Force für den Nachschub von Schutzkleidung und Unterstützung bei der Impfstoffentwicklung zuständig. Er erklärte weiterhin, dass er zehn Millionen Tabletten in den Lagern habe, die das Leiden von Patienten verkürzen könnten, wenn es nur zugelassen wäre, das Medikament unter Aufsicht von Ärzten zu verabreichen. Er bezeichnete Trumps Werben für diese Arznei als anspruchsvoll.[1387]

    Das Mitglied des Repräsentantenhauses Louie Gohmert aus Texas wurde positiv getestet, bevor er mit dem Präsidenten nach Texas fliegen konnte. Da er vor einer Anhörung am Vortag ohne Maske in Kontakt mit Attorney General William Barr war, wurde auch dieser getestet. Gohmert war nicht der erste Abgeordnete, der positiv getestet wurde. Zuvor waren bereits Mario Diaz-Balart (Republikaner aus Florida), Neal Dunn (Republikaner aus Florida), Morgan Griffith (Republikaner aus Virginia), Mike Kelly (Republikaner aus Pennsylvania), Ben McAdams (Demokrat aus Utah), Tom Rice (Republikaner aus South Carolina) und Senator Rand Paul aus Kentucky positiv getestet worden.[1388] Als Reaktion auf die Infektion Gohmerts ordnete die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi an, dass auch im Plenarsaal Gesichtsbedeckungen zu tragen sind. Abgeordnete, die eine Rede halten, können danach die Maske abnehmen.[1389]

    Die Produzenten der Emmy Awards verlegten die Verleihung der Emmys 2020 in einen Brief an die Nominierten online. Die Preisträger sollen aus ihren Wohnungen oder wo sie sich sonst zu dem Zeitpunkt aufhalten, online filmen.[1390]

    Das für die Behandlung schwerer Fälle von COVID-19 erprobte Medikament Actemra erfüllte nicht die in es gesetzten Erwartungen.[1391]

    • Florida: Der Sonnenschein-Staat meldete erstmals mehr als 450.000 COVID-19-Erkrankungen seit Beginn der Pandemie. Nachdem 9.448 Personen innerhalb eines Tages positiv auf eine Infektion getestet worden waren, erreichte Florida den Wert von 451.423 COVID-19-Fällen.[1386] Es wurde angekündigt, dass von Freitag bis Dienstag Teststellen geschlossen bleiben. Diese Schließung erfolgte wegen eines sich nähernden tropischen Sturms.[1386]
    • Michigan: Es wurden 996 positive Test-Resultate in Michigan gemeldet. 300 hiervon waren älter als ein Tag und waren auf Verzögerungen in einem privaten Testlabor zurückzuführen. Der Bundesstaat hatte damit 80.172 bestätigte Fälle von COVID-19. Im Siebentages-Durchschnitt hatte der Staat 636 Fälle pro Tag, der höchste Wert seit Mai 2020. In der Woche waren 3 bis 4 % der Tests positiv gewesen. 6.172 mit COVID-19 Erkrankte waren in Michigan gestorben.[1392]
    • New Mexico: Es wurden nach 352 neufestgestellten Infizierungen 20.136 Fälle von COVID-19 in New Mexico gemeldet. Der Siebentages-Durchschnitt an Neufällen war 331, ein Rekord für den Bundesstaat. 158 Patienten mussten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden, eine Woche zuvor waren es noch 178. Sechs New-Mexicaner waren seit Dienstag mit der Krankheit verstorben, womit New Mexico 632 Todesopfer der Pandemie zu beklagen hatte. Republikaner in New Mexico forderten, dass der Staat sich wegen der sinkenden Hospitalisierungen wieder öffne.[1393]
    • Ohio: Das Pharmacy Board als für Arzneimittel zuständige Aufsichtsbehörde untersagte es Kliniken, Apotheken und anderen Stellen Hydroxychloroquin als Medikament zur Behandlung von COVID-19 auszugeben. Begründet wurde die Entscheidung mit Verbraucherschutz.[1394]
    • Tennessee: Nachdem 1.778 neufestgestellte Fälle hinzugekommen waren meldete Tennessee 100.882 COVID-19-Fälle seit Anfang des Jahres. 4.482 Patienten befanden sich mit der Krankheit in einem der Krankenhäuser Tennessees. Es waren seit Dienstag 21 Menschen mit COVID-19 verstorben, womit 1.020 Personen in dem Bundesstaat der Krankheit zum Opfer gefallen waren. Tennessee meldete damit am selben Tag den Meilenstein von über 100.000 Fällen und den von über 1.000 Todesfällen.[1395]
    • Texas: Nach New York, Kalifornien und Florida meldete Texas als vierter Staat mehr als 400.000 festgestellte Infektionen während der COVID-19-Pandemie. Nach 9.042 seit Dienstag erfolgten Positivtests wies der Bundesstaat 403.307 Fälle aus. Im Siebentages-Durchschnitt betrug der Anteil positiver Tests 12,6 %, was niedriger war als der Siebentages-Durchschnitt am 16. Juli (17,4 %) und seit Ende Juni das erste Mal, dass der Wert unter 13 % lag. 9.595 Texaner wurden in Krankenhäusern mit dem Coronavirus behandelt. Die Anzahl der hospitalisierten Patienten war allerdings am sinken. Texas meldete für diesen Tag den bisherigen Höchstwert von 313 Todesfälle wegen COVID-19-Erkrankungen, womit 6.190 Texaner der Pandemie zum Opfer gefallen waren.[1396]

    30. Juli

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    Präsident Trump warf auf Twitter am Morgen die Frage auf, die Präsidentschaftswahl im November zu verschieben. Er behauptete, dass durch Briefwahl diese Wahl die ungenaueste und betrügerischte Wahl und eine Blamage für die Vereinigten Staaten sein würde. Die Wahl solle verschoben werden, bis sicher abgestimmt werden könne. Die Verfassung der Vereinigten Staaten gibt allerdings dem Kongress das alleinige Recht, den Wahltermin festzulegen.[1397][1398][1399]

    Das Wirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten veröffentlichte am Morgen die Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigten Staaten für das zweite Quartal (April bis Juni) des Jahres 2020. Das Bruttosozialprodukt fiel damit um den höchsten Wert in einem Quartal seit der Mitte von 1921. Der Fall um 32,9 % war zwar geringer als die von Dow Jones vorhergesagten 34,7 %, übertraf aber alle negativen Quartalswerte sogar in der Weltwirtschaftskrise oder während der Großen Rezession. Der Rückgang reflektierte die Folgen des fast vollständigen Shutdown und die langsame Wiederöffnung in dem Zeitraum. Der Privatkonsum, der üblicherweise in den USA etwa zwei Drittel des Sozialproduktes ausmacht, war verantwortlich für etwa 25 % des Rückgangs. Wobei dies unter anderem den fast vollständigen Wegfall des Dienstleistungssektors reflektierte. Verbraucherpreise fielen um 1,5 %, nachdem sie im ersten Quartal noch um 1,4 % gestiegen waren. Im Juni waren die Exporte um 10 % gefallen, die Importe um 9,4 %.[1400] Auch die Zahlen zur Arbeitslosigkeit in der Vorwoche wurden bekannt. Danach hatten in der am 18. Juli endenden Vorwoche 1,4 Millionen Amerikaner erstmals einen Antrag gestellt, 12.000 mehr als in der Woche davor. Es war damit die zweite Woche in Folge mit wieder steigenden Arbeitslosigkeitsmeldungen. Innerhalb der vorangegangenen Monate summierte sich die Zahl der Personen, die sich erstmals arbeitslos gemeldet hatten, auf 54,1 Millionen.[1401] Fortlaufende Arbeitslosigkeitsmeldungen betrugen in der Vorwoche 17 Millionen, 867.000 mehr als in der Vorvorwoche.[1402] Die Börsen reagierten auf diese Zahlen negativ. Allerdings wurde diesem Trend durch den Aufwärtstrend von Technologieaktien entgegengewirkt, deren Ertragszahlen nach Börsenschluss erwartet wurden. Insgesamt schloss der Dow 225,92 Punkte beziehungsweise 0,8 % tiefer und schloss mit 26.313,65. Der S&P 500 verlor 0,4 % und endete bei 3.246,22. Der techniklastige Nasdaq Composite wiederum stieg um 0,4 % auf 10.587,81.[1403] Die Äußerungen des Präsidenten führten zu Kursverlusten des US-Dollars. Er verlor im U.S. Dollar Index 0,2 Punkte.[1404]

    Die Restaurantkette California Pizza Kitchen meldete Insolvenz nach Chapter 11 an. Die Kette war von der Untersagung vom Speisen in Restaurants besonders betroffen, da dies etwa 80 % des Umsatzes ausgemacht hatte.[1405]

    • Texas: Mit nunmehr über 418.000 COVID-19-Fällen überholte Texas das ehemalige Epizentrum der Pandemie, den Staat New York. Texas war nun hinter Kalifornien und Florida auf dem dritten Platz.[1406]

    31. Juli

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    Angehörige der Corona Task Force wurden vor einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses angehört. Anthony Fauci erklärte den Unterschied im Rückgang der Fälle in Europa und dem Anstieg in den Vereinigten Staaten. Fauci wies darauf hin, dass europäische Länder die Wirtschaft zu 95 % geschlossen hätten, die USA aber nur zu 50 %. Einige Staaten hätten dann wieder geöffnet, obwohl sie nach den vom Weißen Haus vorgestellten Richtlinien noch nicht soweit gewesen seien. Der Abgeordnete Jim Jordan versuchte Fauci dazu zu bringen, dass er sage, dass die Proteste nach dem Tod von George Floyd als Gesundheitsrisiko untersagt werden sollten. Fauci vermied dies.[1407] Der Direktor der CDC Redfield erklärte in der Kongressanhörung, dass unter gesundheitlichen Gesichtspunkten Schulen geöffnet werden sollten. 7,1 Millionen amerikanische Kinder würden Essen und psychologische Betreuung in den Schulen erhalten. Eine Nichtöffnung würde deshalb zu erheblichen gesundheitlichen Folgen führen. Man müsse aber die Schulen klug öffnen. Um Schließungen der Wirtschaft zu vermeiden würden fünf Dinge reichen: Maskentragen, Soziale Distanzierung, Händewaschen, Vermeidung von Menschenansammlungen, Fernbleiben aus vollen Gaststätten.[1408]

    Der Präsident flog nach Tampa in Florida. Er informierte sich hier über den Stand der COVID-19-Bekämpfung und der Vorbereitungen des Bundesstaates bezüglich des sich nähernden Hurrikan Isaias. Zuvor hielt er am Flughafen in Tampa eine Wahlkampfrede, bei der er eine Reihe von Themen anschnitt. Er meinte, dass Florida ganz gut dastehen würde. Auf die Frage eines Reporters, ob seine Reaktion auf die COVID-19-Pandemie ihm schade, antwortete Trump, er habe ein gutes Gefühl. Er wies auf die versammelte Menschenmenge und eine nicht benannte Meinungsumfrage.[1409] Entgegen der Empfehlungen von Gesundheitsexperten, auch der Trump-Regierung, trugen nur weniger der dicht beieinander stehenden Trump-Anhänger Gesichtsbedeckungen.[1410]

    Die Centers for Disease Control (CDC) stellten eine Studie zu einem in Georgia nach SARS-CoV-2-Infektionen abgebrochenen Ferienlager vor. Es waren einige aber nicht alle Vorgaben in CDC-Richtlinien eingehalten worden. So hatten nur der Betreuerstab Stoffmasken getragen und es waren nicht regelmäßig Fenster für eine verstärkte Luftzirkulation geöffnet worden. Es sei auch viel gesungen worden. Der Ausbruch zeigte sich fünf Tage nach der Einführung und zwei Tage nach der Aufnahme der Camp-Aktivitäten, als ein als Betreuer eingesetzter Teenager erkrankte und nachhause geschickt wurde. Für 58 % der 597 Kinder und Jugendlichen waren Testergebnisse verfügbar. 260 der Teilnehmer waren danach positiv getestet worden, was 76 % der getesteten und 44 % der Teilnehmer entsprach. Bei der Altersgruppe 6-10 waren 51 % positiv getestet worden, unter den 11–17-jährigen 44 % und in der Altersgruppe 18-21 33 %. Betreuer waren zu 56 % positiv getestet worden.[1411]

    Die NBA eröffnete die Basketball-Saison im Walt Disney World Resort in Orlando, Florida. Bei den ersten beiden Spielen knieten die Spieler und Trainer der New Orleans Pelicans und von Utah Jazz bzw. von den Los Angeles Lakers und den Los Angeles Clippers während des Abspielens der Nationalhymne in Unterstützung von Black Lives Matter und in Protest gegen Polizeigewalt.[1412]

    Das für diesen Freitag angesetzte Baseballspiel zwischen den St. Louis Cardinals und den Milwaukee Brewers wurde wegen positiver Tests bei den Cardinals verschoben. Die beiden Mannschaften sind damit zwei von sechs Baseballmannschaften der Major League Baseball (MLB), die diesen Freitag wegen COVID-19 gehindert sind zu spielen.[1413] Rob Manfred, der Kommissar der MLB drohte der Spielergewerkschaft der MLB an, dass die Saison abgebrochen werden könne, falls der Sport die Pandemie nicht in den Griff bekäme.[1414]

    • Florida: Die Herausgeber der Zeitung Sun Sentinel forderten den Gouverneur mit einem Kommentar auf, dass er eine floridaweite Maskentragepflicht erlässt.[1415] Gouverneur DeSantis verweigerte dies bislang mit dem Argument, dass eine gesetzliche Verpflichtung einen Rückschlag herbeiführen könne, einige Sheriffs hätten angekündigt dies nicht durchzusetzen, und es würde in einigen Gebieten keinen Sinn machen. Im Übrigen könnten Geschäfte schon jetzt Service für Personen ohne Gesichtsbedeckung verweigern. Florida hatte an demselben Tag 9.007 neu Fälle von COVID-19 gemeldet, womit 470.300 Einwohner sich infiziert hatten. Es war auch der Rekordwert von 257 gestorbenen Einwohnern gemeldet worden.[1416]
    • Indiana: Es begann das Schuljahr 2020/2021 in Indiana. Am ersten Schultag wurde ein Schüler der Greenfield-Central Junior High School im Hancock County als infiziert identifiziert. Der Schüler hatte bereits den halben Schultag hinter sich gebracht, ehe er isoliert worden war.[1417]
    • Kalifornien: Der Westküstenstaat meldete an diesem Freitag 500.565 Infektionen seit Beginn des Jahres und überschritt damit als erster US-Bundesstaat die Anzahl von einer halben Million COVID-19-Fällen.[1418] Gefolgt wurde der Staat von Florida (ca. 470.000 Fälle) und Texas (ca. 430.000 Fälle). Weltweit hatte lediglich der Bundesstaat Sao Paulo in Brasilien mit etwa 540.000 Fällen mehr erfasste Coronainfektionen.[1419] Mehr als die Hälfte der Fälle (267.974 Erkrankungen) war im Laufe des Juli hinzugekommen. Im Juni hatte Kalifornien einen Zuwachs um 120.177 aufzuweisen gehabt.[1418] Die meisten Gesamtfälle verzeichnete das Los Angeles County mit 188.541 Fällen seit dem Ausbruch der Pandemie. Gefolgt wird das Los Angeles County von den beiden benachbarten Countys Riverside County (37.011 Fälle) und Orange County (36.196 Fälle). Südkalifornien war allerdings nicht mehr Schwerpunkt der Pandemie in Kalifornien. Pro Kopf war dies nach Norden in das Kalifornische Längstal gewandert. Geführt wird diese Liste bei Kern County mit 1.283,3 Fällen auf 100.000 Einwohnern, gefolgt von Colusa County mit 768,7 Fällen unter 100.000 Bewohnern, Merced County mit 651,1/100.000, Kings County mit 649/100.000, und Tulare County mit 599,6/100.000. Los Angeles County wies zum Vergleich 379,5 Fälle pro 100.000 Einwohnern aus.[1420] Es gab aber Anzeichen, dass der COVID-19-Ausbruch in Kalifornien sich abgekühlt hatte. Es waren 5.000 weniger Neufälle als in der Vorwoche gemeldet worden (7 % weniger). Der laufende Siebentagedurchschnitt war am Donnerstag mit 8.852 der niedrigste Wert seit elf Tagen. Der Anteil positiver Tests war erstmals seit Anfang Juli auf 7 % im Siebentagedurchschnitt gefallen.[1421] Es waren in Kalifornien 9.231 Todesopfer zu beklagen, 219 an diesem Freitag. Dies schloss seit dem 31. Juli auch erstmals einen Teenager unter 18 Jahren ein. Kalifornien war allerdings noch weit hinter dem Bundesstaat New York mit seinen mehr als 32.000 Todesopfern. Die 219 COVID-19-Toten waren der Höchstwert an mit der Krankheit verstorbenen Kaliforniern, es brach damit den bisherigen Rekordwert von 176 am Mittwoch.[1420]
    • Kentucky: Es wurden 778 neue Fälle von COVID-19 gemeldet. Kentucky hatte damit erstmals mehr als 30.000 Fälle seit dem Ausbruch der Krankheit. Die Positivrate bei den Tests war seit drei Tagen am fallen, von 5,81 % am Mittwoch auf 5,43 % an diesem Freitag. Allerdings war die Anzahl der Patienten mit COVID-19 auf Intensivstationen gestiegen. Vier Personen waren seit dem Vortag in Kentucky mit COVID-19 verstorben, womit der Staat 776 Todesopfer zu betrauern hatte.[1422]
    • Ohio: Der Bundesstaat Ohio überschritt 90.000 identifizierte Fälle von COVID-19 seit Anfang 2020. Nach 1.533 neu nachgewiesener Fälle meldeten die Gesundheitsbehörden an diesem Freitag 91.159 Fälle insgesamt. 10.790 Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden, wobei 112 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen waren. In demselben Zeitraum waren 22 Einwohner mit COVID-19 verstorben, womit Ohio insgesamt 3.489 Todesopfer der Krankheit zu beklagen hatte.[1423]
    • Utah: Der Mormonenstaat meldete 40.196 positive Tests auf das Coronavirus. Seit dem Vortag waren 500 Tests hinzugekommen. Der Siebentages-Durchschnitt an positiven Tests war 9,9 %. Es wurden 213 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern behandelt. Nachdem innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden vier Personen in Utah gestorben waren, hatte der Bundesstaat 304 Bürger an die Pandemie verloren.[1424]

    August 2020

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    Bis Ende August war die Zahl der in den Vereinigten Staaten festgestellten COVID-19-Fälle auf über 6 Millionen angestiegen und es waren bis dahin mehr als 183.000 Menschen in den USA an COVID-19 verstorben.[1425][1426] Besonders betroffen war in der ersten Hälfte der sogenannte Sun Belt mit Staaten wie Arizona, Florida und Texas. Zum Ende des Monats gingen hier aber die Zahlen für Neufälle, Hospitalisierungen und Sterbefällen aber zurück. Es stiegen aber während des August die Zahlen in Staaten des bisher kaum betroffenen Mittleren Westens.[1427] Überproportional betroffen von dem Anstieg im August waren nach Zahlen des Projektes Color of Coronavirus die auch zuvor schon stärker betroffene Gruppen der Afroamerikaner und der Latinos. Im Zeitraum vom 4. bis zum 18. August stieg die Sterblichkeitsrate unter Afroamerikanern von 80 per 100.000 auf 88 per 100.000 (+8/100.000). Bei den Latinos war der Anstieg in dieser Zeit von 46 per 100.00 auf 54 per 100.000 (+8/100.000). Im Vergleich dazu nahm bei Weißen die Rate in dem Zeitraum von 36/100.000 auf 40/100.000 (+4/100.000) zu. Nach Bundesstaaten waren die Afroamerikaner in den Staaten Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi und South Carolina besonders betroffen; bei Latinos waren es Arizona, Florida, Louisiana und Tennessee.[1428]

    Die zweite Hälfte des August sah erste Höhepunkte im Präsidentschaftswahlkampf. Sowohl die Demokraten (17. bis 20. August), wie auch Republikaner (24. bis 27. August) hielten ihre Parteitage (National Conventions) zur offiziellen Nominierung ihrer Präsidentschaftskandidaten ab. Die Democratic National Convention 2020 stellte Joe Biden als Präsidentschaftskandidaten und Kamala Harris als erste afroamerikanische und asiatische Amerikanerin in einer wegen COVID-19 virtuellen viertägigen Convention auf. Die Republican National Convention 2020 bestätigte die Amtsinhaber Donald Trump und Mike Pence als Präsidentschafts- bzw. Vizepräsidentschaftskandidaten. Der republikanische viertägige Parteitag wurde in einem Hybridmodell einerseits in verschlankter Form in Charlotte (North Carolina) und andererseits mit virtuellen Beiträgen durchgeführt, Trump akzeptierte die Nominierung vom Weißen Haus aus. Umfragen zufolge gab es durch die beiden Parteitage aber kaum Verschiebungen in der Wählergunst.[1429]

    Die Arbeitslosigkeit sank im August. 1,37 Arbeitsplätze wurden außerhalb der Landwirtschaft geschaffen und die Arbeitslosenquote sank auf 8,4 %. Der öffentliche Sektor stellte den größten Teil der Einstellungen. Hierbei waren u. a. 328.000 Personen zur Durchführung der Volkszählung 2020 eingestellt worden.[1430]

    Nach einem Bericht des Bewertungsportals Yelp hatten von Mitte Juli bis Ende August 2020 163.735 der dort gelisteten Unternehmen mitgeteilt, dass sie geschlossen hätten. dies war deutlich weniger, als die etwa 180.000 zum Beginn der Pandemie im Frühjahr, aber 23 % mehr als noch Mitte Juli. Stetig gestiegen war in den letzten sechs Monaten bis zum 31. August 2020 die Anzahl der Unternehmen, die mitteilten endgültig geschlossen zu haben. Seit Mitte Juli war die Zahl der endgültigen Schließungen um 34 % gestiegen. Insgesamt waren 60 % aller Schließungen dauerhaft.[1431] Yelp bietet Informationen über kleine und lokale Anbieter wie Restaurants, Friseure oder Handwerker.[1432]

    1. August

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    Es wurde an diesem Sonnabend bekannt, dass die Republican National Convention von Freitag, dem 21. August bis Montag, den 24. August unter Ausschluss der Presse stattfinden soll. Bei keiner Convention in der Geschichte der Republikanischen Partei war jemals die Presse ausgeschlossen worden. Begründet wurde diese Entscheidung mit Vorgaben, wie viele Personen an Veranstaltungen wegen der Pandemie teilnehmen dürfen und Vorschriften zum Social Distancing. Die Anzahl der teilnehmenden Delegierten wurde auch von 2.550 auf 336 reduziert, Alternativdelegierte wurden ausgeladen.[1433] Die Veranstaltungsteile vom Montag, einschließlich der formalen Abstimmung sollten per Livestream übertragen werden. Es wurde erwartet, dass Trump am 27. August 2020 die Wahl mit einer Rede annehmen wird. Wobei noch unklar war, wie und wo er die Rede halten wird. Der Vorsitzende der White House Correspondents’ Association bezeichnete den Ausschluss der Presse als eine schlechte Entscheidung und rief die Organisatoren auf, dies nochmal zu überdenken.[1434] Auch an der Democratic National Convention 2020 vom 17. August bis zum 20. August 2020 werden nur 300 Delegierte teilnehmen, Presse wird aber zugelassen sein, wenn auch mit weniger Stab.[1433]

    Auf Twitter verkündete Trump, dass Fauci bei seiner Aussage vor dem Repräsentantenhaus am 31. Juli 2020 falsch gelegen habe. Die hohen Zahlen in den USA seien nicht auf nur halbe Schließungen zurückzuführen, sondern nach Trumps Ansicht auf mehr Tests.[1435] Im Übrigen fuhr er zu einem seiner Golfplätze, womit er zum 283. Mal während seiner Zeit als Präsident Golf spielte.[1436]

    • South Carolina: Die Gesundheitsbehörden des südlicheren der Carolinas meldete an diesem Sonnabend mit 90.076 laborbestätigten COVID-19-Fällen erstmals mehr als 90.000 bestätigte Fälle. Hinzu kamen 523 wahrscheinliche Fälle von Corona. Seit dem Vortag waren 1.491 Fälle durch Tests bestätigt worden und 7 neue wahrscheinliche Fälle aufgetreten. 1.453 Patienten wurden in den Krankenhäusern South Carolinas behandelt. Intensivmedizinisch betreut werden mussten hiervon 359 Patienten. 235 COVID-19-Patienten mussten künstlich beatmet werden. Von den 1.459 Betten auf Intensivstationen waren 77,66 % belegt. Seit Freitag waren 35 Personen mit laborbestätigten Coronainfektionen und vier wahrscheinliche COVID-19-Patienten verstorben. South Carolina hatte damit 1.683 bestätigte Opfer der Pandemie und weitere 68 wahrscheinliche Opfer der Pandemie zu betrauern.[1437]
    • Virginia: Der Commonwealth von Virginia meldete 913 erfasste Fälle von COVID-19, womit die Gesamtfallzahl von Freitag auf Sonnabend von 89.888 auf 90.801 gestiegen war. In Virginia umfasste diese Zahl sowohl durch Labortests nachgewiesene Fälle, als auch durch beobachtete Symptome und Kontakt mit infizierten Personen wahrscheinliche Fälle. 3.434 der Gesamtzahl waren wahrscheinliche Fälle. Der Anteil von positiven Tests betrug 7,2 %. Die Anzahl der in Virginia mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelten Personen war seit dem Vortag von 1.334 auf 1.256 Patienten gefallen. Der Bundesstaat betrauerte 2.215 Todesopfer der Pandemie, 41 mehr als noch am Freitag.[1438]

    2. August

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    Die Koordinatorin der Corona Task Force Deborah Birx gab Dana Bash in der CNN-Sendung State of the Union ein Interview. Sie erklärte, dass die Pandemie nun anders sei als im Frühjahr. Sie sei weit verbreitet in städtischen wie ländlichen Gebieten. Birx ermahnte Bewohner der ländlichen Gebiete, nicht sorglos zu sein und zu glauben, immun gegen das Virus zu sein. Es sei wichtig, die empfohlenen Vorkehrungen zu treffen, insbesondere Masken zu tragen und Abstand zu halten. Auf die Frage, ob die Regierung nicht an eine Umkehr denken solle, erwiderte Birx, dass dies bereits vor fünf oder sechs Wochen geschehen sei. Sie vermied es, Vorhersagen über den möglichen weiteren Anstieg von Fällen zu machen.[1439] Eine Prognose der Centers for Disease Control (CDC) wurde bekannt, wonach innerhalb von 20 Tagen ein Anstieg der Todesfälle um rund 19.000 auf 174.000 zu erwarten sei. Besonders die Staaten Alabama, Kentucky, New Jersey, Tennessee und Washington hätten mit einem erheblichen Anstieg an Todesfällen zu rechnen. In 27 Bundesstaaten hatte der Anstieg an neuen COVID-19-Fällen im Vergleich zur Vorwoche ein Plateau auf hohem Niveau erreicht. In 34 der 50 Bundesstaaten überschritt der Anteil positiver Tests die von der Weltgesundheitsorganisation vorgegebene Grenze von 5 Prozent. In 18 bis 20 Bundesstaaten betrugen die Wartezeiten für Testergebnisse eine Woche oder länger.[1440] Das auch nach fünf Monaten nicht rasch und effektiv funktionierende Testwesen wurde zum einen auf die überaus hohe Nachfrage zurückgeführt. Die Testlaboratorien waren nicht auf Massentests ausgelegt. Hinzu traten erhebliche Nachschubprobleme bei für die Durchführung der Polymerase-Kettenreaktion notwendigen Reagenzien, 64 % der Labore hatten etwa Probleme mit der Beschaffung der zur Durchführung der Polymerase-Kettenreaktion notwendigen Reagenzien, Wattestäbchen für Nasalabstriche sowie bei grundlegender Laborausrüstung. Zusätzlich waren nicht genug ausreichend ausgebildete Ingenieure verfügbar, falls Instrumente kaputt gingen.[1441]

    Die 1829 gegründete Bekleidungshandelskette Lord & Taylor meldete an diesem Sonntag Insolvenz an. Es war eines der ältesten operierenden Unternehmen der Branche.[1442]

    Die Jacksonville Jaguars setzten Gardner Mindshare auf ihre COVID-19-Reserveliste. Er wurde entweder positiv getestet oder hatte Kontakt zu einer infizierten Person. NFL-Mannschaften mussten nicht offenlegen, ob Spieler positiv getestet wurden. Außerdem auf der Liste waren Ryquell Armstead, Charles Jones, Michael Walker und Andrew Wingard.[1443] Der Trainer der Philadelphia Eagles Doug Pederson wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er wollte sein Team weiter virtuell betreuen.[1444]

    In einem in der Players Tribune veröffentlichten Brief[1445] drohten Hochschulsportler der Pacific-12 Conference (Pac-12) an, nicht zu spielen, falls bestimmte Forderungen bezüglich COVID-19 und Black Lives Matter nicht erfüllt werden. Die Unterzeichner aus zehn der zwölf Mannschaften behaupteten, für hunderte von Spielern zu sprechen.[1446] Im Brief stand unter anderem:

    “Because NCAA sports exploit college athletes physically, economically and academically, and also disproportionately harm Black college athletes, #WeAreUnited. […] Because we are being asked to play college sports in a pandemic in a system without enforced health and safety standards, and without transparency about COVID cases on our teams, the risks to ourselves, our families, and our communities, #WeAreUnited.”

    „Weil NCAA Sport College-Athleten physisch, ökonomisch und akademisch ausbeutet und auch überproportional schwarzen College-Athleten schadet: #WeAreUnited (‚wir sind vereinigt‘). […] Weil wir aufgefordert werden, Hochschulsport während einer Pandemie in einem System ohne durchgesetzte Gesundheits- und Sicherheitsstandards und ohne Transparenz über COVID-Fälle in unseren Mannschaften, über die Risiken für uns selbst, unsere Familien und unsere Gemeinschaften zu spielen: #WeAreUnited (‚wir sind vereinigt‘).“[1445]

    Zu den Forderungen gehörte ein Recht, ohne Konsequenzen während der Pandemie zu spielen, ein Verzicht auf Vereinbarungen, mit denen sich die Hochschulen von Haftung freizeichnen, und eine sechsjährige Krankenversicherung auch nach dem Ausscheiden aus dem Sport. Einige Spieler drückten eine grundsätzliche Unterstützung in der Sache aus, fanden die Mittel aber übertrieben.[1446]

    • Idaho: Es wurden für diesen Sonntag 217 neue laborbestätigte Fälle von COVID-19 gemeldet, die niedrigste tägliche Meldung seit dem 27. Juni 2020. Die relativ niedrige Zahl wurde aber auch auf sonntagsbedingte Verzögerungen in Test-Laboratorien zurückgeführt. Idaho überschritt mit diesen 217 Fällen die Gesamtzahl von 20.000 Fällen seit Beginn der Pandemie. Es waren nun 20.148 Coronafälle in Idaho erfasst worden. Der Anteil positiver Tests lag nun bei 10,9 %. Zusätzlich zu den bestätigten Fällen meldete der Bundesstaat 12 neue wahrscheinliche Fälle, die noch nicht durch Labortests bestätigt worden waren, womit Idaho 1.277 solche noch nicht laborbestätigte Krankheitsfälle auswies. Es wurden 874 Patienten in Krankenhäusern mit dem Virus behandelt, 253 waren auf Intensivstationen verlegt worden. Idaho meldete keinen neuen Todesfall an diesem Sonntag.[1447]
    • Maryland: Es wurden von Sonnabend auf Sonntag 909 Infektionen mit dem Coronavirus durch Tests bestätigt. Maryland wies damit 90.274 Fälle seit Beginn des Jahres aus, erstmals über 90.000. Der Anteil an positiven Tests betrug 4,6 %. 553 Patienten wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. Das waren 39 Patienten weniger als am Sonnabend. 129 Patienten wurden intensivmedizinisch behandelt, was auch ein leichter Rückgang war. Seit Sonnabend waren sieben Personen in Maryland mit COVID-19 gestorben.[1448]
    • Mississippi: Der Bundesstaat meldete erstmals über 60.000 COVID-19-Fälle seit dem ersten Fall in Mississippi am 11. März 2020. An diesem Sonntag waren 672 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 bekannt geworden und zehn Personen verstorben.[1449]

    3. August

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    Am Montagmorgen äußerte sich Präsident Trump auf Twitter zu dem Interview von Deborah Birx am Sonntagmorgen. Er schrieb, dass die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi sich so schlecht über Birx geäußert habe, nur weil Birx sich zu positiv über die laut Trump sehr gute Arbeit der Regierung geäußert habe. Birx hätte Pelosis Köder angenommen, dies sei erbärmlich. Anlässlich der Unterzeichnung einer Executive Order fragte der CNN-Korrespondent Jim Acosta, was Trump gemeint habe. Der Präsident erklärte, dass er der Meinung sei, die Regierung leiste gute Arbeit. Abermals bei der nachmittäglichen Pressekonferenz angesprochen erklärte Trump, er habe kürzlich Birx in seinem Büro mitgeteilt, dass seine Regierung gute Arbeit leiste. Er habe Respekt für Birx und Pelosi würde sie schlecht behandeln. Er würde sich auf den Fakt beziehen, dass er denke, dass seine Regierung gute Arbeit leiste. Sie sollten sagen, dass er gute Arbeit leiste.[1450] Auf eine Nachfrage, ob er Birx' Einschätzung der Lage widerspreche, zog Trump es vor nicht zu antworten.[1451]

    Am Abend wurde ein Interview Jonathan Swans mit Donald Trump auf HBO ausgestrahlt. Neben Außenpolitik, Rassenbeziehungen und dem Tod von John Lewis befasste sich das Gespräch mit der Coronakrise. Swan fragte zunächst den Präsidenten, ob seine Mischung aus Verkaufsgespräch und Wunschdenken angemessen sei. Trump antwortete, dass man einen positiven Blick haben müsse, man hätte sonst nichts. Er berief sich auf die Reisebeschränkungen mit China und der Europäischen Union, die er erließ. Trump erklärte, dass Leute, die es verstehen würden, würden sagen es wäre eine ungewöhnlich gute Arbeit, die seine Regierung leiste. Swan fragte nach, welche Leute der Präsident meine. Trump fuhr fort über die Reisebeschränkungen zu sprechen. Swan bemerkte, dass sich das Virus bereits in den USA ausbreitete, als die Beschränkungen in Kraft traten. Das Virus sei nun in den USA, was gedenke er, Trump, zu tun. Der Interviewer fragte Trump, ob seine zu positive Darstellung der Lage Leute abgehalten habe, Vorkehrungen zu treffen. Trump antwortete, dass das Virus unter Kontrolle sei. Swan hakte nach, wie es sein könne, dass das Virus unter Kontrolle sei, wenn täglich über 1.000 Menschen stürben. Trump erwiderte, das sei wahr, sie stürben. Aber es sei, wie es sei. Aber das heiße nicht, sie würden nicht tun, was sie könnten. Es sei so weit unter Kontrolle, wie es unter Kontrolle sein könne. Als Swan Bezug nahm auf die steigenden Todesraten, präsentierte der Präsident eine ausgedruckte Statistik, nach laut Trump die Vereinigten Staaten besser dastünden als alle anderen Länder. Nach einem Blick auf das Papier erklärte Swan, dass das Tote pro bestätigter Erkrankten sei, er meine Tote per Bevölkerung. Trump meinte das könne man nicht machen. Der Journalist wies auf Südkorea hin, mit nur 301 Todesfällen. Trump behauptete Swan könne das nicht wissen. Trump meinte, man könne zu viel testen. Swan erwiderte mit der Frage, wer das sage. Trump erwiderte die Handbücher und Bücher. Worauf der Interviewer nachfragte, welche Trump meine. Der Präsident ließ diese Frage offen.[1452] Das Interview wurde als großer Misserfolg des Präsidenten gewertet.[1453][1454]

    Bei den St. Louis Cardinals waren nun sieben Baseballspieler und sechs Mitglieder des Betreuungsstabes positiv auf das Coronavirus getestet worden. In der Folge kündigte die MLB an, dass die vom 4. August bis Donnerstag, den 6. August geplante Vier-Spiel-Serie gegen die Detroit Tigers verschoben wurde. Die MLB ging aber davon aus, dass die Cardinals am 7. August 2020 gegen die Chicago Cubs antreten können würden.[1455]

    • Connecticut: Es wurden an diesem Montag 252 neu festgestellte Infektionen seit Freitag gemeldet, womit Connecticut 50.062 COVID-19 seit Beginn des Jahres verzeichnete. Der Anteil der positiven Tests betrug um 1 %. 56 Patienten wurden mit der Krankheit in Krankenhäusern behandelt. Seit Freitag waren fünf Einwohner mit COVID-19 gestorben. Connecticut hatte damit 4.437 Opfer in der Pandemie verloren. Anthony Fauci erklärte zur Lage in diesem Bundesstaat, dass man hier die Oberhand habe. Wegen der geringen Zahl aktiver Fälle könnte die Pandemie hier eingedämmt werden.[1456]
    • Nevada: Gouverneur Steve Sisolak unterzeichnete ein am Wochenende beschlossenes Gesetz, nachdem allen aktiven Wählern des Bundesstaates Briefwahlunterlagen zugesandt werden. Er erklärte, dass dies die sicherste Wahl nach den gegebenen Umständen erlauben würde. Präsident Trump kündigte in seiner Pressekonferenz eine Klage gegen dieses Gesetz an.[1457] Trump behauptete Briefwahlen seien anfällig für Wahlbetrug und schloss eine präsidiale Executive Order gegen Briefwahlen nicht aus. (Fortsetzung: 5. August)[1458]
    Nevada meldete 1.131 neue Fälle und wies damit nun 50.205 COVID-19-Fälle seit dem Beginn der Pandemie aus. Der Anteil positiver Tests betrug am Tag zuvor 10,34 %, nachdem dieser Anteil sich seit 25 Tagen stetig erhöht hatte. Der Bundesstaat meldete eine seit dem Vortag gleich gebliebene Anzahl von 832 Todesopfern. Wegen der Entwicklungen verlängerte der Gouverneur verschiedene Regulierungen, die ansonsten ausgelaufen wären.[1459]
    • North Carolina: Ein Viertklässler der Privatschule Thales Academy in Wake Forrest wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Seine Klassenkameraden und Lehrer, die Kontakt mit ihm hatten, mussten sich in Selbstquarantäne begeben. Vizepräsident Pence und Bildungsministerin DeVos hatten zwei Wochen zuvor diese Schule besucht. Pence hatte die Privatschule als Front der sicheren Öffnung der Schulen bezeichnet.[1460]

    4. August

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    Die Gouverneure der sechs Bundesstaaten Maryland, Massachusetts, Michigan, Ohio, Louisiana und Virginia beschlossen sich zusammenzuschließen, um Wartezeiten und Engpässe bei Tests für COVID-19 anzugehen. Die Vereinbarung sah vor, dass jeder der Staaten 500.000 Schnelltests kauft, um die Privatwirtschaft mit steigender Nachfrage anzustoßen mehr zu produzieren. Die Hälfte der Gouverneure waren Demokraten, die andere Hälfte Republikaner. Der republikanische Gouverneur von Maryland Larry Hogan begründete den Zusammenschluss damit, dass es hoffnungslos sei zu warten, bis der Präsident das Problem angehe. Der Zusammenschluss war offen für andere Staaten, die teilnehmen wollen.[1461]

    In den Bundesstaaten Michigan, Arizona, Kansas, Missouri und Washington fanden Vorwahlen statt.[1462] In Missouri wurde außerdem über die Ausdehnung des Krankenversicherungssystems Medicaid in der Coronakrise abgestimmt.[1463] Missouri stimmte gegen den Widerstand von Gouverneur Mike Parson für die Ausweitung von Medicaid auf 230.000 der ärmsten Einwohner des Staates. In der Wahlnacht wurde eine Abstimmung in einer Vorwahl um einen Sitz im Repräsentantenhaus zunächst fälschlich aufgrund von frühen Briefstimmen zugunsten des Amtsinhabers Lacy Clay ausgerufen. Die Erklärung musste drei Stunden später zugunsten der Herausforderin berichtigt werden.[1464]

    Virgin Atlantic meldete Insolvenz nach Kapitel 15 des Bankruptcy Act für das US-Geschäft an. Das Fünfzehnte Kapitel befasst sich mit Gesellschaften mit Hauptsitz im Ausland.[1465]

    • Georgia: Einen Tag nach dem Beginn des Schuljahres am 3. August wurde ein Zweitklässler in Cherokee County positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet.[1466]
    • Texas: Es wurden an diesem Dienstag 9.167 neue COVID-19-Fälle gemeldet. Texas hatte damit seit Beginn der Pandemie 451.181 Infektionen registriert. Der Anteil positiver Tests lag am Vortag bei 13,88 %. Mehr als 8.600 Patienten mussten mit COVID-19 in den Krankenhäusern von Texas behandelt werden. Es waren 245 Texaner seit dem Vortag als mit COVID-19 verstorben registriert worden. Damit hatte der Bundesstaat 7.261 Todesopfer der Pandemie zu beklagen.[1467]

    5. August

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    Trump hatte ein Video mit einem Interview von diesem Morgen bei Fox-News auf Facebook geteilt gehabt. In dem Interview hatte Trump unter anderem die Behauptung aufgestellt gehabt, dass Kinder nahezu immun gegen das SARS-CoV-2-Virus seien. An diesem Mittwoch sperrte Facebook dieses Video.[1468] Zur Begründung wurde genannt, dass es gegen die Benutzerrichtlinien über Falschinformationen bezüglich COVID-19 verstoße. Es würde in dem Video behauptet, dass eine bestimmte Gruppe gegen das Virus immun sei.[1469] Eine Sprecherin der Wahlkampforganisation Trumps verurteilte die Entscheidung. Soziale Medien seien nicht die Hüter der Wahrheit. Trump habe auch nur auf die geringere Anfälligkeit von Kindern für COVID-19 hingewiesen. Die Sperre würde ein Ausdruck der Parteilichkeit des Silicon Valley gegen den Präsidenten sein, wobei die Regeln nur in einer Richtung durchgesetzt würden.[1470] Twitter blockierte zeitweilig die Twitter-Seite der Wahlkampfkampagne Trumps für dasselbe Video.[1468] Die Seite wurde gehindert zu twittern, bis das Video entfernt war.[1471] In seiner Pressekonferenz am Nachmittag erklärte der Präsident, dass COVID-19 kaum eine Wirkung auf Kinder habe und warb erneut für die Öffnung von Schulen. Er erklärte außerdem, dass das Virus früher oder später verschwinden würde.[1472] Er hatte die Hoffnung, dass das SARS-CoV-2-Virus weggehen würde, bereits in dem morgendlichen Fox-Interview geäußert. Sein Konkurrent bei der Präsidentschaftswahl 2020 Joe Biden hatte darauf erklärt, Trump lebe in einer Welt der Einbildung. Zu diesem Zeitpunkt starb etwa alle 80 Sekunden ein Amerikaner mit COVID-19.[1473]

    Der Anwalt Trumps Rudy Giuliani sandte einen Brief an das für die Organisation der Debatten der Präsidentschaftskandidaten zuständige Kommission. Giuliani schlug darin vor, bereits in der ersten Septemberwoche die erste Debatte zu haben. Geplant waren ursprünglich drei Debatten zwischen dem 29. September 2020 und dem 22. Oktober 2020. Giuliani argumentierte, dass wegen COVID-19 mehr Amerikaner voraussichtlich frühe Abstimmungsmöglichkeiten wahrnehmen könnten. Die Wahllokale für frühe Stimmabgaben würden in North Carolina am 4. September, in Georgia am 15. September, in Florida am 24. September und in Arizona in der ersten Oktoberwoche öffnen. Es sei auch notwendig eine Ausweichmöglichkeit für Debattenorte zu vereinbaren. Giuliani schlug als Leiter der Diskussionen konservative Radiomoderatoren und Fox-News-Moderatoren vor.[1474] (Fortsetzung: 6. August)

    Die Wahlkampforganisation von Donald Trump reichte, wie am 3. August durch Trump angekündigt, Klage gegen den Staat Nevada ein. Kläger waren außerdem das Republican National Committee, und die Republikanische Partei Nevadas.[1475] Die Klage wandte sich gegen die Ausweitung der Briefwahlmöglichkeiten. Diese Ausweitung war beschlossen worden, um die Wahl sicher für die Wähler zu machen. Es wurde in der Klage argumentiert, dass die Republikanische Partei das Interesse habe, dass Republikaner ihre Stimmen effektiv abzugeben und Stimmen auch effektiv zu erhalten. Umfassende Änderungen im Wahlrecht könnten Wähler verwirren. Die Republikaner müssten Gelder aufwenden, um ihre Wähler zu informieren, die sonst für den Wahlkampf genutzt werden könnten.[1476] Es wurde weiter vorgetragen, dass eine Briefwahl Wahlbetrug unvermeidlich mache.[1475]

    ADP stellte am Morgen Zahlen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im amerikanischen Privatsektor für Juli vor. Die gemeldeten 167.000 neu entstandenen Arbeitsplätze blieben weit hinter dem erwarteten Wert von 1 Million zurück.[1001]

    Nach den COVID-19-Ausbrüchen bei den Miami Marlins und bei den St. Louis Cardinals verschärfte die Major League Baseball ihre Richtlinien. Es gab nun Vorgaben zum Umfang des Stabes, der zu Auswärtsspielen mitgenommen werden darf, Kontakten zwischen Spielern, Hotelzimmer, die Mannschaftsbusse und die Pflicht außerhalb des Spielgelds stets eine Maske zu tragen. Spielern, die erheblich oder wiederholt gegen die Vorgaben verstoßen, wurde ein Spielverbot für die gesamte Saison angedroht.[1477]

    • Connecticut: Die University of Connecticut teilte mit, dass das American-Football-Team der Universität in der Saison 2020/2021 nicht mehr spielen würde. Die Huskies der Universität ist damit die erste Football-Mannschaft im amerikanischen Hochschulsport, die alle Spiele absagte.[1478]
    • Florida: Es wurden in dem Bundesstaat erstmals 500.000 Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie gemeldet. Florida meldete 5.409 neuidentifizierte COVID-19-Fälle, womit 502.739 Floridianer mit dem Coronavirus infiziert worden waren.[1479] Florida hatte damit mehr Fälle erfasst, als Spanien, Mexiko, Frankreich oder Italien.[1480] Es lag aber innerhalb der Vereinigten Staaten auf dem zweiten Platz hinter Kalifornien mit 526.000 Coronafällen,[1481] aber vor Texas mit 466.000 Fällen.[1482] Es war der vierte Tag in Folge mit weniger als 8.000 positiven Testergebnissen, wobei unklar war, inwiefern dies mit Testhindernissen im Zusammenhang mit dem kürzlich vorbeigezogenen Hurrikan zusammenhing. Bis zu diesem Mittwoch waren 7.627 Einwohner Floridas mit COVID-19 verstorben, 225 seit dem Vortag. Zusätzlich waren in Florida 124 Nichteinwohner seit Beginn der Pandemie gestorben.[1479]
    Die Haushalte der Städte in Florida waren leer. 8 Milliarden Dollar an Hilfsgeldern aus Washington waren an den Bundesstaat und die Countys verteilt worden, aber nicht an die Gemeinden. Sie hatten durch den Zusammenbruch des Tourismus-Sektors erhebliche Verluste an Steuereinnahmen, aber andererseits Mehrausgaben durch die Pandemie.[1480]
    • Georgia: Der Bundesstaat meldete 3.817 Neufälle innerhalb eines Tages; die Gesamtzahl seit Pandemiebeginn erreichte 201.713 Fälle[1483] Damit wurde Georgia nach Florida, Kalifornien, New York und Texas der fünfte Bundesstaat mit über 200.000 Fällen. 52 % der Infektionen waren innerhalb des letzten Monats seit dem 6. Juli hinzugekommen. 11 % der Tests in den letzten 24 Stunden waren positiv. Es waren 3.077 Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern in Behandlung, 1.115 mehr als am 6. Juli 2020.[1484] Georgia meldete 65 COVID-19-Todesfälle binnen eines Tages, womit die Gesamtzahl der Todesfälle im Bundesstaat auf 3.984 stieg.[1483] Die Todesfälle seit dem 6. Juli machten 28 % der gesamten COVID-19-Todesopfer aus.[1484]
    Der Gouverneur unterzeichnete das Gesetz SB 359 des Staates Georgia. Mit diesem Gesetz wurden deliktische Ansprüche wegen COVID-19-Infektionen ausgeschlossen, sofern nicht grob fahrlässig gehandelt wurde. Hierdurch wurden Unternehmen, öffentliche Institutionen und Privatpersonen vor Schadensersatzansprüchen geschützt. Das Gesetz wurde befristet bis zum Juli 2020. Die Bundesstaaten Kansas, Louisiana, Mississippi, North Carolina, Oklahoma, Utah und Wyoming hatten zuvor vergleichbare Gesetze erlassen.[1485]
    • Illinois: Der Schulbezirk Chicagos verkündete, dass die Schulen des Bezirks das Schuljahr 2020/2021 online beginnen werden. Der Bezirk ist der drittgrößte Schulbezirk der Vereinigten Staaten. Die Entscheidung wendete einen Streik der Lehrer Chicagos ab.[1486]
    • New York: Der Bürgermeister von New York teilte mit, dass die Stadt Kontrollpunkte an allen wichtigen Zugängen zur Stadt für Personen aus besonders betroffenen Staaten errichtete. Einreisende würden dort an die geltenden Quarantäneregeln erinnert und daran, dass die Nichtbefolgung eine Verletzung des Rechts des Staates New York darstelle.[1487]
    • Oklahoma: Der Bundesstaat meldete 1.101 Neufälle von COVID-19, womit an diesem Mittwoch 40.564 durch Tests bestätigte Fälle seit dem 6. März 2020 erfasst worden waren.[1488] Dies entsprach 1.046 Fälle/100.000 Einwohner.[1489] Es wurden 645 Patienten mit der Krankheit in den Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt, 141 mehr als am Vortag. Von den Patienten wurden 207 intensivmedizinisch betreut, 24 weniger als am Dienstag. Oklahoma betrauerte 583 Todesopfer von COVID-19. 17 Einwohner waren seit dem Vortag verstorben.[1488]
    • Washington: Der Bundesstaat Washington meldete 705 Neufälle von COVID-19 und hatte damit 60.084 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. 5.840 Patienten wurden in den Krankenhäusern Washingtons mit der Krankheit behandelt, 61 mehr als am Dienstag. Nachdem fünf Washingtoner mit COVID-19 seit dem 4. August verstorben waren, betrauerte Washington an diesem Mittwoch 1.624 Todesopfer der Pandemie.[1490]
    Gouverneur Inslee erließ eine Richtlinie zum Schulbeginn. Er hatte drei Bedrohungsstufen entwickelt. In Countys mit hohem Risiko (75 Neufälle/100.000 Einwohnern über zwei Wochen) sollte Fernunterricht angeboten werden. In der mittleren Risikostufe mit 25 Neufällen/100.000 Einwohnern sollten für Schüler der Middle- und High School Fernunterricht angeboten werden. Grundschülern soll ein Hybrid von Fern- und normalem Unterricht angeboten werden. In der niedrigsten Stufe sollte Hybridunterricht in allen Jahrgangsstufen angeboten werden.[1490]

    6. August

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    Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington stellte an diesem Donnerstag eine Studie zur Prognose von Todesfällen durch COVID-19 vor.[1491] IHME sagte einen Anstieg von den etwa 160.000 Todesopfern der Pandemie auf 295.011 zum 1. Dezember voraus. Das Modell setzte voraus, dass Regeln zur sozialen Distanzierung jeweils sofort eingeleitet werden, sobald die Todesrate 8 Tote pro Million erreicht. Würde auf solche Maßnahmen verzichtet, könnten 391.723 Amerikaner bis Anfang Dezember sterben. Würden aber zusätzlich zu solchen Maßnahmen 95 % der Bevölkerung Masken tragen, dann könnte die Anzahl der Toten knapp 70.000 geringer ausfallen und bei 228.271 Opfern liegen.[1492] Im Falle des mittleren Wertes würde COVID-19 im Jahr 2020 die dritthäufigste Todesursache sein, nur übertroffen von Krebs und Herzerkrankungen.[1491] Das Modell berücksichtigte einen „Achterbahn-Effekt“ bezüglich des Verhaltens von Menschen. Danach begannen Menschen ihr Verhalten anzupassen, sobald die Pandemie sich verschlimmerte, ließen aber nach, sobald die Kurve sich abflachte. Noch nicht berücksichtigt wurde in Ermangelung konkreter Daten der Einfluss der Wiederöffnung von Schulen.[1493]

    Entgegen der Ansicht von Fachleuten wie Dr. Fauci behauptete Trump in einem Radiointerview, es würde ein Impfstoff um oder vor dem Wahltermin am 3. November zur Verfügung stehen. Er rase, er dränge jeden.[1494] Befragt von einem Reporter erklärte der Präsident nochmals, dass er sehr optimistisch sei, dass um den Wahltermin ein Impfstoff verfügbar sei. Es würde seiner Wiederwahl nicht schaden. Es war nicht das erste Mal, dass er eine zu optimistische Aussicht auf eine Impfung verkündete. Seine Äußerungen nährten aber die Besorgnis, seine Administration könne die Impfstoffentwicklung überstürzen, um seiner Kandidatur zu nützen.[1495]

    Die mit der Organisation der Präsidentschaftsdebatten betraute Kommission lehnte die Forderung von Trumps Anwalt nach einer Debatte im frühen September ab. Zur Begründung hieß es, dass zwar in einigen Staaten die Möglichkeit für Wähler bestünde Stimmen früher abzugeben, aber es bestünde kein Zwang dazu. Bei der Wahl 2016 hätten nur 0,68 % der Wähler Stimmen vor den Debatten abgegeben. Die Wähler könnten durchaus bis nach den Debatten mit ihrer Stimmabgabe warten.[1496]

    Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten des Arbeitsministeriums wurden an diesem Donnerstag bekannt gegeben. Danach hatten 1,186 Millionen Amerikaner sich in der Vorwoche arbeitslos gemeldet. Durch Dow Jones erwartet worden waren 1,4 Millionen. Dies war der niedrigste Wert seit dem 14. März, als die COVID-19-Epidemie offiziell zur Pandemie heraufgestuft wurde, übertraf aber deutlich den Rekordwert vor der Pandemie von 695.000 Anträgen 1982. Es war die zwanzigste Woche in Folge mit mehr als eine Million Anträgen. Die fortlaufenden Anträge, definiert als mindestens zwei aufeinanderfolgenden Wochen andauernd, war um 844.000 gesunken. Es waren noch immer 16,1 Millionen fortlaufende Anträge.[1497]

    Das United States State Department hob die am 19. März 2020 verhängte Reisewarnung der Stufe 4 (do not travel) für alle internationalen Reisen auf. Nunmehr galten wieder für jedes Land individuelle Reisewarnungen.[1498]

    Eine Frist der National Football League (NFL) lief ab. Bis zu diesem Tag konnten American-Football-Spieler sich entscheiden die Saison auszusitzen und nicht zu spielen, wenn sie einer Risikogruppe bezüglich COVID-19 zuzurechnen waren. Über 60 Spieler machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.[1499]

    • Indiana: Es wurde innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden der bisherige Höchstwert von 1.051 neuen COVID-19-Fällen erfasst. Damit wurde zum einen der bisherige traurige Rekord vom 24. Juli 2020 übertroffen, aber auch die Schwelle von 70.000 Fällen seit Ausbruch der Pandemie überschritten. Indiana hatte nun 71.015 Infektionen erfasst. Der durchschnittliche Anteil positiver Test der letzten sieben Tage betrug 7,4 %. 32 % der Betten in Intensivstationen waren frei. Sechs zusätzliche Todesopfer der Pandemie wurden registriert. Derartige Registrierungen erfolgen nach dem Zeitpunkt, zu dem sie dem Staat Indiana bekannt wurden. Hier erstreckten sich die Todesdaten über mehrere Tage. Insgesamt hatte der Bundesstaat 2.811 bestätigte Corona-Todesfälle erfasst. Hinzu kamen solche Fälle, bei denen ein Arzt COVID-19 als Todesursache diagnostiziert hatte aber der Fall nicht durch einen Test bestätigt wurde (202 Todesfälle).[1500]
    • Kalifornien: Los Angeles County meldete 3.290 neubestätigte COVID-19-Fälle. Diese relativ hohe Anzahl sei laut County auf einen aufgelösten Testrückstand bei einem privaten Labor zurückzuführen gewesen. Es gäbe auch noch technische Probleme mit der Datenerfassung, weshalb auch da noch ein Rückstand bestünde. Gleichwohl hatte der bevölkerungsreichste County der Vereinigten Staaten damit 201.106 Fälle seit Beginn des Jahres erfasst und mehr als 200.000 Fälle. Der Anteil positiver Tests lag stabil um 10 %. 1.741 Patienten waren mit der Krankheit hospitalisiert. Von den Patienten lagen 29 % auf Intensivstationen. Die Anzahl der in Krankenhäusern zu behandelnden COVID-19-Kranken war seit dem Höchststand Mitte Juni von 2.200 stetig am sinken. 48 Bewohner von Los Angeles County waren seit Mittwoch gestorben. Damit hatte das County 4.869 Einwohner mit COVID-19 verloren. Afroamerikaner und Latinos starben hierbei doppelt so wahrscheinlich, wie Weiße.[1501]
    • Ohio: Gouverneur Mike DeWine wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Es war eine Routinetest, bevor der Gouverneur den Präsidenten am Flughafen von Cleveland treffen sollte.[1502] Ein weiterer Test am Nachmittag war negativ.[1503]
    •  
      Entwicklung der Fälle und Todesfälle in Oregon.
      Oregon: Nachdem 226 neue SARS-CoV-2-Infektionen durch Coronatests bestätigt worden waren, wies Oregon 20.225 Fälle auf. Der Anteil von positiven Tests war mit 4,2 % unterhalb der von der Weltgesundheitsorganisation genannten Richtmarke von 5 %. 153 Patienten mussten in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden, 10 weniger als am Mittwoch. 339 Oregonier waren mit COVID-19 gestorben.[1504]

    7. August

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    Nachdem Verhandlungen mit den Demokraten im Repräsentantenhaus über ein Wirtschaftsförderungsgesetz (Stimulus Bill) zusammengebrochen waren, gab Donald Trump am Trump National Golf Club in Bedminster (New Jersey) eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz. Vor der Konferenz kündigte er Gästen an, sie könnten die Presseleute sehen, mit denen er es täglich zu tun habe. Einige Gäste nahmen mit Weingläsern, aber ohne Gesichtsbedeckungen teil. Trump lobte die aktuellen Arbeitsmarktdaten, auch wenn diese eine Abkühlung im Vergleich zu Vormonaten darstellten und signalisierten, dass Langzeitarbeitslosigkeit steigt. Er verkündigte, dass das Virus verschwinden werde und behauptete unzutreffend, dass die steigenden Zahlen nur auf mehr Tests zurückzuführen seien.[1505] Er verkündete, dass, wenn die Demokraten nicht nachgeben, er durch Executive Orders Maßnahmen ergreifen werde. Er plane zu einer Kürzung der Lohnsteuer, zur Sperre von Räumung von Mieträumen und zur Zahlung zusätzlicher Arbeitslosenunterstützung tätig zu werden. Zusätzlich werde er eine Executive Order unterzeichnen, nach der Krankenversicherer auch bei Vorerkrankungen Versicherungen anbieten müssen. Es gilt als zweifelhaft, ob Trump die Kompetenzen hatte, diese Maßnahmen einseitig und ohne den Kongress effektiv durchzusetzen.[1506] Eine entsprechende Nachfrage eines Reporters nach seiner Gesetzgebungskompetenz bügelte er ab mit der Äußerung, man werde immer verklagt.[1505] Eine Reihe von Behauptungen waren irreführend. So ist die Abdeckung von Vorerkrankungen Teil des unter Obama in Kraft getretenen Affordable Care Acts.[1507] Auf die Frage, warum die anwesenden Gäste nicht Vorkehrungen gegen die Virusübertragung einhalten, erklärte Trump sie zu friedlichen Demonstranten.[1508]

    Während einer Veranstaltung der Brown University School of Public Health erklärte der Direktor des National Institute for Allergy and Infectious Diseases Fauci, dass ein hochwirksamer Impfstoff gegen COVID-19 mit 98 % Wirksamkeit sehr unwahrscheinlich sei. Wissenschaftler würden auf 75 % Wirksamkeit hoffen, 50 % bis 60 % wären aber auch akzeptabel als Mittel, um das Virus einzudämmen. 50 % Wirksamkeit würde der Grippeimpfung entsprechen, aber unter der Wirksamkeit der Masernimpfung liegen. Fauci erklärte, dass er vorsichtig optimistisch sei, dass ein Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt werden würde. Er könne aber nicht ausschließen, dass es nie einen wirksamen Impfstoff gebe. Aber auch ohne Impfstoff könnte durch internationale Zusammenarbeit das Virus eingedämmt werden.[1509] Die Einschätzung, dass ein Impfstoff kein Allheilmittel sein würde, wurde weltweit von anderen Wissenschaftlern geteilt.[1510]

    Das US-Arbeitsministerium stellte die Arbeitsmarktdaten für Juli 2020 vor. Erwartet worden war ein Anstieg an Arbeitsplätzen um 1,48 Millionen, gemeldet wurde ein Anstieg um 1,8 Millionen Stellen. Auch die Arbeitslosenzahlen waren stärker gesunken als erwartet. Gleichwohl war die Arbeitslosenquote mit 10,2 % noch immer höher als 2009 zum Höhepunkt der Großen Rezession.[1002] Die Arbeitsmarktdaten wurden an den Börsen positiv aufgenommen, doch wurden diese auch durch sich verschlechternde Beziehungen mit China und den Abbruch der Verhandlungen um ein Gesetz zur Stimulierung der Wirtschaft belastet. Der Dow Jones Average schloss mit leichten Gewinnen um 46,50 Punkten oder 0,2 % im Plus bei 27.433,48. Der S&P 500 stieg um 0,1 % auf 3.351,28 Punkte zum Börsenschluss. Der Nasdaq fiel um 0,9 % auf 11.010,98 und endete damit eine Serie von sieben Börsentagen im positiven Bereich.[1511]

    • Hawaii: Der Bundesstaat im Pazifik verzeichnete einen Anstieg in Corona-Zahlen. Die Anzahl der Infektionen war um 85 % in der vorangegangenen Woche gestiegen um im Siebentages-Durchschnitt 132 Fälle pro Tag. Es mussten 117 Patienten in den Krankenhäusern Hawaiis behandelt werden, 115 auf Oahu mit der Stadt Honolulu. Die Intensivstationen waren zu über der Hälfte gefüllt. Zwar war die Gesamtzahl an knapp 3.000 COVID-19-Fällen relativ gering, aber wenn der Trend anhielte befürchteten die Behörden Hawaiis eine Überlastung der Krankenhäuser. Der Gouverneur ordnete deshalb Beschränkungen für den Verkehr zwischen den Inseln des Bundesstaates an. Besucher zu den Inseln Kauai, Hawaii, Maui und Kalawao mussten sich danach in eine vierzehntägige Quarantäne begeben.[1512]
    • Kalifornien: Obwohl der Bundesstaat mit anhaltenden Problemen bei der elektronischen Datenerfassung zu kämpfen hatte, meldete Kalifornien einen traurigen Meilenstein. Es waren bis zu diesem Tag mehr als zehntausend Kalifornier mit COVID-19 verstorben, nachdem 148 Todesfälle hinzugekommen waren. Die 10.019 Opfer der Pandemie wurden gemeldet, als der Sieben-Tages-Durchschnitt 144 Todesfälle/Tag betrug, 23 % mehr als der Siebentages-Durchschnitt am Freitag der Vorwoche. Es war der höchste derartige Wert seit Beginn der Pandemie in Kalifornien. Gleichzeitig ging der Wert der Hospitalisierungen zurück. Es wurden 1.100 weniger Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt, als am 21. Juli, als der Wert mit 7.170 Patienten den Höhepunkt erreicht hatte. Während Los Angeles County mit 25 % der Gesamtbevölkerung fast die Hälfte der Gesamttodesfälle (4.869) ausmachte, fiel der Anteil an Toten mit Corona in der letzten Woche auf 31 %. Dafür stieg der Anteil der acht Countys im San Joaquin Valley mit etwa 10 % der kalifornischen Bevölkerung auf 20 % der Todesfälle der Woche.[1513] In dem Valley als Teil des kalifornischen Längstals (Central Valley) wird die Pandemie vor allem über die landwirtschaftlichen Arbeiter verbreitet.[1514]
    Die Datenerfassungsprobleme Kaliforniens wurden einerseits durch einen Serverausfall am 25. Juli 2020 und andererseits eine Nichtverlängerung einer Lizenzvereinbarung mit Quest, dem größten Testlabor der Vereinigten Staaten, verursacht. Die Lizenzprobleme führten dazu, dass Kalifornien keinerlei Daten in den ersten fünf Tagen des August erhielt. Zwar waren die Erfassungsprobleme bis zum 7. August behoben, aber es mussten nun 250.000 bis 300.000 Testergebnisse nachgetragen werden. Diese waren nicht nur COVID-19-Tests, sondern betrafen auch andere meldepflichtige Krankheiten. Gouverneur Newsom ordnete eine Untersuchung in die Ursachen an.[1515]
    • Kansas: Es wurden 30.638 SARS-CoV-2-Infektionen seit Beginn der Pandemie in Kansas erfasst. 921 Fälle waren seit Mittwoch hinzugekommen. Die Behörden von Kansas aktualisierten ihre Informationen nur Montags, Mittwochs und Freitags. Der Anteil positiver Testergebnisse betrug zuletzt 11,8 %, während 9,7 % aller Tests seit Aufnahme der Tests positiv gewesen waren. 38 % der Betten auf Intensivstationen waren unbesetzt und 85 % der Beatmungsgeräte in Kansas waren verfügbar. Es waren insgesamt 921 Personen mit per Test nachgewiesener Erkrankung in Kansas gestorben, zwölf davon seit Mittwoch.[1516]
    • Maine: An einer Hochzeitsfeier in Millinocket nahmen 65 Hochzeitsgäste teil. Vorschriften des Staates Maine zur COVID-19-Vorbeugung wurden nicht eingehalten. Bis Mitte September konnten Ansteckungsketten von dieser Feier zu 176 Ansteckungen und sieben Todesfällen nachgewiesen werden.[1517]
    • New York: Gouverneur Cuomo erklärte die Schulen in allen Schulbezirken des Bundesstaates New York könnten normal öffnen für das neue Schuljahr. Er hatte eine Anordnung in Kraft gesetzt, nach der nur Bezirke mit einem Anteil an positiven Tests an den SARS-CoV-Tests von unter 5 % die Schulen öffnen durften. Der Staat New York und die Stadt New York wiesen Positivraten von um 1 % auf. Cuomo betonte aber auch, dass es die persönliche Entscheidung der Eltern sei, ob sie die Kinder zur Schule schickten oder sich für Fernunterricht entschieden.[1518]
    • South Dakota: In dem kleinen Ort Sturgis begann die Sturgis Motorcycle Rally. Zwar hatten sich etwa 60 % der Bewohner gegen diese Massenveranstaltung ausgesprochen, aber Geschäftsleute hatten Druck auf den Stadtrat ausgeübt und Entschädigung für Einnahmeverluste angedroht. Der Stadtrat gab nach, verzichtete aber auf einige Veranstaltungen und forderte zu Social Distancing und anderen Vorkehrungen auf, ohne dies rechtlich bindend zu machen.[1519] Das örtliche Krankenhaus sorgte für zusätzliche 172 Betten.[1520] South Dakota war einer der wenigen Bundesstaaten, in dem keine Verpflichtungen zum Tragen von Gesichtsmasken bestand.[1521] Gouverneurin Kristi Noem war eine Unterstützerin der Veranstaltung.[1522][1521] Wenige der teilnehmenden Motorradfahrer trugen Masken, es wurde wenig Abstand gehalten.[1523] Am Eröffnungstag der bis zum 17. August dauernden Veranstaltung hatte South Dakota 9.371 COVID-19-Fälle seit Beginn des Jahres erfasst. Dies entsprach etwas über 1 % der knapp 885.000 Einwohner des Bundesstaates.[1522] Es wurde vor der Veranstaltung geschätzt, dass mindestens 100.000 Menschen an der 80. Sturgis Motorcycle Rally teilnehmen würden,[1523] andere Schätzungen gingen von über 250.000 möglichen Teilnehmern aus.[1521] Die Behörden zählten 462.182 Fahrzeuge, die nach Sturgis während des Festivals einfuhren. Das waren 7,5 % weniger als 2019 (499.654).[1524] Es handelte sich um die teilnehmerstärkste Veranstaltung, die nicht wegen der Pandemie abgesagt worden war.[1521] Die anreisenden Biker wurden allerdings mit Straßensperren der Sioux konfrontiert, die ihre Indianerreservationen gegen nichtkommerziellen Verkehr und Nichtreservatsangehörige abschirmten. Zweck der Straßensperren war ihr Volk gegen COVID-19 zu schützen.[1525] Bis zum 28. August 2020 konnten mindestens 100 Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus in den acht Bundesstaaten Minnesota, Nebraska, South Dakota, North Dakota, Washington, Wisconsin, Montana und Wyoming auf die Sturgis Rally zurückverfolgt werden.[1526] Es wurde geschätzt, dass die Ansteckungen in der Folge von Sturgis sich zu Kosten von $ 12,2 Milliarden für das Gesundheitssystem addieren könnten.[1527]

    8. August

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    Donald Trump beim Unterzeichnen des Memorandums zu Studentendarlehen in Bedminster.

    Der Präsident unterzeichnete in seinem Golf Club in Bedminster vier Executive Orders. Mit der einen erhöhte er die Arbeitslosenunterstützung um $400 statt wie bis zum 31. Juli $600. Er ordnete hierbei an, dass $100 von den Bundesstaaten aufzubringen seien. Mit einer anderen ordnete er an die Lohnsteuer für Menschen mit einem Jahreseinkommen weniger als $ 100.000 zu pausieren. Weiterhin ordnete er an, dass Wohnungseigentümer nicht Wohnungen räumen dürfen und Studentendarlehenszahlungen pausiert werden. Die Anordnungen wurden von Demokraten, aber auch dem republikanischen Senator Ben Sasse kritisiert. Die Kürzung der Lohnsteuer wird von beiden Parteien abgelehnt.[1528] Das Zahlungsmoratorium für 35 Millionen Darlehensnehmer für Studentendarlehen sollte bis zum September 2023 nach mehreren Verlängerungen anhalten.[1529]

    Einer Gallup-Umfrage zufolge würden etwa ein Drittel der US-Amerikaner sich nicht gegen SARS-CoV-2-Infektionen impfen lassen. Anhänger der Demokratischen Partei erklärten hierbei zu 81 %, dass sie den Impfstoff nehmen würden, aber nur 47 % der Republikaner. Weiße Amerikaner waren mit 67 % bereit geimpft zu werden, während nur 59 % der nichtweißen Amerikaner sich hierzu bereit erklärten.[1530]

    Die Mid-American Conference (MAC) sagt als erste FBS-Conference die Saisons aller Herbstsportarten ab und damit auch die College-Football-Meisterschaft. Ein Nachholen der Saisons im Frühling ist geplant.[1531]

    • Minnesota: Es wurden an diesem Sonnabend 916 Positivtests auf das SARS-CoV-2-Virus gemeldet. Dies war ein relativ hoher Sprung für Minnesota, der aber mit einem vergleichbaren Sprung an Tests einherging. Der Anteil positiver Testergebnisse blieb bei etwa 5 %. Insgesamt waren damit 60.101 COVID-19-Fälle in diesem Bundesstaat seit Beginn des Jahres 2020 erfasst worden. Es wurden 309 Patienten in den Krankenhäusern des Mittwest-Staates behandelt, neun mehr als am Freitag. 154 der Patienten wurden intensivmedizinisch behandelt. Am Freitag waren es noch 155 COVID-19-Patienten in den Intensivstationen gewesen. Seit dem Vortag waren acht Menschen mit SARS-CoV-2-Infektionen verstorben. Damit hatte Minnesota 1.648 Einwohner an die Krankheit verloren. Gouverneur Tim Walz erklärte, er sei nicht zu besorgt über die Lage. Dies könne sich ändern, falls die Positivrate bei Tests 6 oder 7 % überschreite.[1532]

    9. August

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    Die Vereinigten Staaten erreichten am Sonntagmorgen den Wert von 5.000.603 bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen und nahm damit die Marke von 5 Millionen Fällen. 162.441 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt mit COVID-19 verstorben. 40 % der Fälle war in nur fünf der 50 US-Bundesstaaten gemeldet worden, in Kalifornien, Florida, Texas, New York und Georgia.[1533] Der Meilenstein wurde passiert, während die beiden Bundesstaaten Kalifornien und Florida als Staaten mit den meisten Fällen Probleme mit der Erfassung von Neufällen hatten. Während in Kalifornien Computerprobleme zur Untererfassung von Neufällen geführt hatten, waren in Florida wegen des Hurrikan Isaias in mehreren Countys die Teststationen geschlossen worden.[1534] Mehr als 338.000 der Infizierten waren Kinder, während allmählich das Schuljahr begann. Von diesen Kindern hatten sich 97.000 allein in den beiden letzten Juliwochen infiziert.[1535] Zwar zeigten die Mehrzahl der Kinder nur milde oder keine Symptome, aber auch bei Kindern in den Vereinigten Staaten bestand das Risiko schwerer Fälle, die Einweisungen in Krankenhäuser oder sogar Intensivstationen notwendig machten. Die Mortalität unter Kindern war aber gleichwohl gering. Von hospitalisierten Kindern mussten etwa ein Drittel intensivmedizinisch betreut werden, was dem Verhältnis bei Erwachsenen entsprach. Auffällig war, dass Hispanic-Kinder sechs bis achtmal häufiger intensivmedizinisch betreut wurden als weiße Kinder. Afroamerikanische Kinder mussten vier bis fünfmal so oft in Intensivstationen eingewiesen werden.[1536] Die 162.441 Todesfälle entsprachen 22 % der weltweiten COVID-19-Todesopfern, wobei die USA 4 % der Gesamtweltbevölkerung umfasste.[1534] Präsidentschaftskandidat Joe Biden erklärte, die Zahl von 5 Millionen erschüttere den Verstand und breche das Herz. Dies sei mehr als die Einwohnerschaft Alabamas oder der Hälfte aller Bundesstaaten. Er kritisierte ferner Trump für sein Schweigen zu dieser Zahl.[1537]

    Vertreter der Big Five Conferences des College Footballs trafen sich diesen Sonntag, um den Umgang mit der Coronakrise im Sportbetrieb zu besprechen. Es wurde als zunehmend notwendig angesehen, dass der Hochschulsport den Spielbetrieb im Herbst 2020 einstellt. Die Frage war, ob die Saison abgesagt oder auf das Frühjahr 2021 verschoben werden sollte. Der Anstoß wurde durch die Big Ten Conference gegeben, die bereit war zu handeln. Die einzelnen Conferences wollen aber koordiniert vorgehen. Es wurde noch keine endgültige Entscheidung getroffen, die Mehrzahl der Conferences tendiert aber zur Verschiebung.[1538] Zu den Big Five gehören seit 2015 die fünf reichsten Conferences der Division I der National Collegiate Athletic Association (NCAA) des US College Footballs: Atlantic Coast Conference, Big Ten Conference, Big 12 Conference, Pac-12 Conference und Southeastern Conference.[1539]

    • Ohio: Es wurden erstmals hunderttausend identifizierte SARS-CoV-2-Infektionen seit Beginn der Pandemie in Ohio gemeldet. Nach 879 Neufällen hatte Ohio 100.848 Infektionen mit dem Coronavirus erfasst. 49 zusätzliche Patienten mussten mit COVID-19 in den Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt werden, womit 11.565 Ohioer seit Anfang 2020 hospitalisiert werden mussten. Es wurde ein Todesfall gemeldet. Ohio hatte damit bis zum 9. August 3.669 Einwohner an die Pandemie verloren.[1540]
    • Texas: Der Bundesstaat meldete Texas erstmals mehr als 500.000 laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen. Innerhalb der vergangenen Woche waren durchschnittlich 7.465 Texaner täglich positiv auf das Virus getestet worden. Der fortschreitende Siebentages-Durchschnitt war seit vier Tagen am Fallen, wobei allerdings auch die Menge an durchgeführten Tests rückläufig war. Durchschnittlich waren 39.726 Tests täglich durchgeführt worden, was seit dem 30. Juni der niedrigste Durchschnitt war. Der Anteil positiver Tests war hierbei am Sonntag 20,3 %.[1541] Im Siebentages-Durchschnitt waren 19,5 % der SARS-CoV-2-Tests positiv gewesen, was den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie darstellte.[1534] Die Zahl von in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelten Patienten war seit neun aufeinander folgenden Tagen gefallen und betrug an diesem Sonntag 7.437. Dies war außerdem der niedrigste Wert an Hospitalisierungen seit dem 2. Juli 2020. Für den Tag wurden 91 Todesfälle mit COVID-19 gemeldet, womit der Bundesstaat aufgelaufen 8.868 Todesopfer auf die Pandemie zurückführte.[1541]
    • Virginia: In dem Ostküstenstaat wurden erstmals über 100.000 COVID-19-Fälle erfasst. Es wurden am Freitag, dem 7. August 2.015 Fälle gemeldet, Sonnabend 1.307 Fälle und am Sonntag, 897. Die hohe Nummer am Freitag wäre der höchste tägliche Anstieg in Virginia gewesen, wenn die Fälle nicht teilweise in einem bis Mittwoch zurückreichenden Datenstau enthalten gewesen wären. In Virginia ist seit Juli ein Anstieg zu verzeichnen. So waren einen Monat zuvor am 9. Juli ein Anstieg um 619 Neufälle bei einem Siebentages-Durchschnitt von 608 gemeldet worden. Der Siebentages-Durchschnitt betrug nun 1.186. Am Sonntag war besonders der Osten an der Küste betroffen, während Nordvirginia relativ wenig betroffen war. Der Anteil positiver Tests lag bei 7,6 %, deutlich niedriger als der Höchststand im späten April (20,7 %). Verglichen mit den nördlichen Nachbarn Maryland (4 %) und Washington D.C. (3,2 %) war die Positivitätsrate aber vergleichsweise hoch. Am 9. August waren 27 Todesfälle mit laborbestätigtem COVID-19 oder ärztlich diagnostiziertem COVID-19 verstorben. Virginia betrauerte damit 2.326 mit COVID-19 verstorbene Virginier.[1542]
    • Wisconsin: Der Bundesstaat im Mittleren Westen meldete um 14:00 Uhr Ortszeit 60.554 Infektionen seit COVID-19 etwa ein halbes Jahr früher in Wisconsin erstmals festgestellt worden war. Es waren 621 Wisconsiner in den vorangegangenen 24 Stunden positiv auf das Virus getestet worden. Im Sieben-Tage-Durchschnitt war täglich im Laufe der Woche bei 804 Personen das SARS-CoV-2-Virus festgestellt worden. 8,4 % der Coronatests waren zuletzt positiv gewesen. Es wurden 20 Personen mit COVID-19 in eines der Krankenhäuser Wisconsins eingewiesen. 355 Patienten mussten an diesem Sonntag mit COVID-19 behandelt werden, 94 dieser Patienten wurden intensivmedizinisch betreut. Seit 14:00 Uhr am Sonnabend waren zwei Menschen mit COVID-19 in dem Staat gestorben. Wisconsin betrauerte damit insgesamt 998 Menschen.[1543]

    10. August

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    Die Pressekonferenz des Präsidenten wurde kurz wegen einer Schießerei nahe dem Weißen Haus unterbrochen.[1544] Donald Trump stellt in der Konferenz einige unzutreffende Behauptungen auf. So behauptete er unter anderem fälschlich, der neue Coronavirus habe sich nur außerhalb Chinas ausgebreitet, aber nicht in China, COVID-19-Fälle in den Vereinigten Staaten würden durch Testen verursacht, die Lagerbestände an Beatmungsgeräten seien bei seinem Amtsantritt leer gewesen, ungeachtet von 26.000 Geräten in den Beständen.[1545] Als neues Mitglied der Corona Task Force wurde an diesem Montag der Radiologe Scott Atlas vorgestellt.[1546]

    Präsident Trump forderte die Veranstalter von College Football auf Twitter auf die Saison nicht wegen COVID-19 abzubrechen und zu spielen. Er argumentierte die Universitätssportler hätten zu hart trainiert, als das ihre Träume zerstört werden sollten. Republikanische Mitglieder des US-Kongresses wie Senator Ben Sasse, Senator Marco Rubio, Senatorin Kelly Loeffler oder Repräsentant Jim Jordan erhoben Forderungen.[1547] Spieler der College-Football-Mannschaften verlangten ebenfalls sie spielen zu lassen.[1548] Die kleineren Zusammenschlüsse der Colonial Athletic Association und der Mountain West Conference kündigten an nicht zu spielen, größere kündigten ihre Entscheidungen für Dienstag an.[1549]

    • Arkansas: Der Bundesstaat meldete nach 645 neuen positiven Tests, dass mindestens 50.028 Einwohner sich seit Beginn der Pandemie angesteckt hatten. 508 Patienten wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern in Arkansas behandelt. Elf Menschen waren in dem Staat seit dem Vortag mit COVID-19 gestorben. Insgesamt hatte die Krankheit bis dahin 555 Todesopfer in Arkansas gefordert.[1550]
    • South Carolina: Es wurden 718 Fälle neu durch SARS-CoV-2-Tests bestätigt, womit in South Carolina 100.431 Fälle durch Tests nachgewiesen worden waren. Der Anteil an positiven Tests an diesem Tage betrug 12,8 %. Das war die niedrigste Positivrate seit dem 22. Juni 2020. Seit Sonntag waren 17 Menschen nachweislich mit COVID-19 gestorben. Damit hatte die Krankheit in South Carolina 1.966 Todesopfer gefordert.[1551]

    11. August

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    In seiner Pressekonferenz behauptete Trump, dass Europa eine Zunahme von Fällen habe, Deutschland um 62 % seit der vorherigen Woche, Frankreich um 82 %. Deutschland hatte unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitt eine Zunahme um 19 %, Frankreich um 30 %. Europa war auch nicht nahe den täglichen Todeszahlen der USA in den 60.000ern. Er behauptete ferner ohne Quellen, dass College-Sportler nicht in Gefahr seien bei COVID-19.[1552]

    Die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten reagierten am Morgen freundlich auf die Nachricht, dass Wladimir Putin den ersten Impfstoff in Russland zugelassen habe. Der S&P 500 erreichte sogar fast den Allzeit-Höchstwert vom Februar 2020. Später drehten die Märkte durch einen Ausverkauf in Technologiewerten. Der Dow Jones gab zum Börsenschluss 104,53 Punkte (0,4 %) nach und schloss mit 27.686,91. Der S&P 500 verlor über den Börsentag 0,8 %, um bei 3333,69 zu schließen. Der Nasdaq Composite fiel um 1,7 % auf 10.782,82.[1553] Der von russischer Seite nach dem Satelliten Sputnik 1Sputnik V“ genannte Impfstoff wird wegen der nicht durchgeführten dritten Testphase mit Skepsis betrachtet.[1554]

    Präsident Trump gab am Vormittag auf Fox Sports Radio ein Interview. In diesem erklärte er, es wäre ein tragischer Fehler, College Football abzusagen. Er argumentierte, dass die Sportler junge Leute in guter körperlicher Form seien, die keine Probleme mit dem Virus haben sollten. Später im Interview sagte er aber auch, dass er nicht wisse, ob der College Football spielen könne, man werde sehen.[1555] Die Big Ten Conference beschloss alle Hochschulsportaktivitäten im Herbst zu verschieben. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass im Frühjahr Wettbewerbe wieder aufgenommen werden könnten.[1556] Zwei Stunden später teilte auch die Pacific-12 Conference (Pac-1) mit, dass ihre Spiele im Herbst abgesagt seien. Begründet wurde dies mit der Sorge um die Gesundheit der Studenten.[1557]

    • Florida: Nachdem die Stadt Ocala eine Satzung zum Maskentragen erlassen hatte, ordnete der Sheriff von Marion County an, dass seine 900 Angestellten verpflichtet seien keine Gesichtsbedeckungen zu tragen. Auch Bürger, die Räumlichkeiten des Sheriffbüros betreten, wurden verpflichtet Masken abzusetzen. Ausgenommen hiervon wurden Einsätze in Schulen, Krankenhäusern, und vor Gericht. Er begründete die Untersagung von Masken mit der Notwendigkeit klarer Anweisungen. Er behauptete es würden gleichviele Experten für wie gegen Masken argumentieren.[1558]
    •  
      Etowah High School.
      Georgia: Nachdem am 2. August im Cherokee County das Schuljahr begonnen hatte, waren seither 59 Schüler, Lehrer und sonstige Schulangestellte positiv auf eine SARS-CoV-2-Virus-Infektion getestet worden. Es wurde für 925 Schüler, Lehrpersonal und Schulangestellte angeordnet, dass sie sich in Selbstisolierung begeben sollten. Das Gebäude der Etowah High School wurde geschlossen und diese Schule auf Fernunterricht umgestellt. 12,5 % der 2.400 Schüler dieser Schule waren positiv getestet worden. Gouverneur Kemp hatte noch am Montag erklärt, dass die Öffnung der Schulen hervorragend laufen würde. Er hatte von einer Verpflichtung zum Maskentragen abgesehen, wie auch der Superintendent dieses Schulbezirks. Eltern hatten auch gegen eine solche Verpflichtung für ihre Kinder demonstriert.[1559] Georgia hatte an diesem Tag 3.563 Neuinfektionen und insgesamt 222.588 Fälle gemeldet. 10,5 % der Tests an diesem Tag waren positiv gewesen. Es verzeichnete einen Rekordwert von 122 an diesem Tag in dem Bundesstaat mit COVID-19 verstorbenen Menschen. Damit waren 4.351 Opfer der Pandemie in Georgia zu beklagen.[1560]
    • Kalifornien: Los Angeles County meldete die Überschreitung der Zahl von 5.000 COVID-19-Todesopfern. Es waren seit Montag 63 Einwohner mit der Krankheit verstorben, womit in dem County 5.057 Menschen der Pandemie zum Opfer gefallen waren. Es wurden 1.524 Patienten mit der Krankheit in den Krankenhäusern im L.A. County behandelt. 32 % der Patienten lagen auf Intensivstationen. Das County hatte bis zu diesem Tag 211.808 SARS-CoV-2-Infektionen seit Beginn des Jahres verzeichnet, 1.440 seit dem Vortag. Nicht enthalten waren Fälle, die wegen Computerproblemen des Staates Kalifornien noch eingepflegt werden mussten. Die Todeszahlen gingen zurück, war der Siebentages-Durchschnitt Ende Juli noch 41 Tote am Tag waren es Anfang August 31 Tote am Tag. Durchschnittlich waren Ende Juli 2.200 Patienten hospitalisiert gewesen, war die Zahl Anfang August 1.600 Patienten.[1561]
    • Rhode Island: In dem kleinen Bundesstaat wurden 119 zusätzliche Fälle gemeldet. Hiervon waren 99 bereits am Montag ermittelt worden und 20 an diesem Dienstag. Rhode Island hatte damit insgesamt 20.053 Fälle von COVID-19 seit Beginn der Pandemie erfasst. Zwei Tage zuvor am Sonntag waren 88 Patienten in Krankenhäusern in Behandlung. Am Sonnabend waren noch 94 Patienten stationär behandelt worden. Neun der Patienten am Sonntag befanden sich in intensivmedizinischer Behandlung, zwei mussten künstlich beatmet werden. In Rhode Island waren bis dahin 1.016 Menschen der Krankheit zum Opfer gefallen. Eine Person war an diesem Dienstag mit COVID-19 verstorben.[1562]

    12. August

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    Joe Biden (links) und Kamala Harris (rechts) bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt am 12. August 2020.

    Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden und sein Running Mate Kamala Harris hatten den ersten gemeinsamen Auftritt. Biden und Harris griffen die Reaktion Präsident Trumps auf die COVID-19-Pandemie an. Biden kritisierte das Fehlen eines umfassenden Planes, um der Pandemie entgegenzutreten. Er kündigte einen solchen Plan an. Er werde Maskentragen, wissenschaftsorientierte Richtungsgebung, die Beschaffung der zur Bekämpfung notwendigen Mittel für die Bundesstaaten, und eine sichere Öffnung von Wirtschaft und Schulen umfassen. Harris warf der Regierung vor, dass Trumps Weigerung Tests auszubauen und hochzuhalten, seine Wechselhaftigkeit bezüglich Sozialer Distanzierung und Maskentragen, sein Glaube alles besser zu wissen als Experten, der Grund dafür seien, dass alle 80 Sekunden ein Amerikaner sterbe.[1563]

    In einem Interview mit WebMD erklärte Robert Redfield, der Direktor der CDC, dass ohne Sicherungsmaßnahmen mit der Grippe zusammen COVID-19 für den schlimmsten Herbst sorgen könne. Er meine einfache Maßnahmen, wie Abstand halten, Masken tragen und Hände waschen. Das müsse zu 95, 96, oder 97 % eingehalten werden. Sonst könne es der schlimmste Herbst werden.[1564]

    • Alabama: Es wurden offiziell über 100.000 Fälle seit Beginn der Pandemie gemeldet. Nach 875 neuen durch Tests bestätigte Fälle hatte Alabama nun diesen Meilenstein genommen. Im Siebentages-Durchschnitt lag der Staat bei 1.389 Neufällen/Tag. Es waren aber noch etwa 4.000 wahrscheinliche COVID-19-Fälle bekannt, die noch auf Bestätigung durch einen SARS-CoV-2-Test warteten. Alabama hatte auch noch erhebliche Rückstände bei genommenen Tests abzuarbeiten. Bei den in den letzten zwei Wochen durchgeführten Tests hatte sich ein Anteil von 10,4 % positiven Virustests ergeben. 1.392 Patienten wurden mit COVID-19 in einem Krankenhaus behandelt. Zu diesem Mittwoch waren 33 zusätzliche Todesfälle gemeldet worden. Alabama hatte damit 1.814 Todesopfer gemeldet. Bei 68 zusätzlichen Verstorbenen musste eine Infektion durch Labortests noch bestätigt werden.[1565]
    • Florida: Der Bundesstaat meldete über 550.000 COVID-19-Fälle. Nachdem 8.109 Infektionen mit dem Coronavirus seit Dienstag erfasst wurden, wies der Sonnenschein-Staat an diesem Mittwoch 550.901 Fälle seit Beginn der Pandemie aus. Es war der 18. Tag in Folge mit weniger als 10.000 neufestgestellten Fällen pro Tag. Der Anteil der positiven Ergebnisse der über den Dienstag beendeten Testverfahren betrug 11,89 %. Es wurden um 12. August 2020 um 10:45 Uhr 6.559 Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion in einem der Krankenhäuser Floridas behandelt. Nachdem seit dem Vortag 212 weitere Personen verstorben waren betrauerte der Bundesstaat 8.765 Todesopfer der Pandemie.[1566]
    • Georgia: Nach der Etowah High School musste nun auch fie Woodstock High School im Cherokee County geschlossen werden. Nachdem 14 Schüler positiv getestet worden waren, mussten sich 289 Mitschüler in Quarantäne begeben. Die Schule wurde für eine Tiefenreinigung bis zum 31. August geschlossen.[1567]

    13. August

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    Am Morgen erklärte der Präsident, er sei gegen zusätzliche Finanzierung des US Postal Service, um wegen der Pandemie vermehrte Briefwahlsendungen abarbeiten zu können. Er behauptete, dass die Demokraten dreieinhalb Milliarden Dollar für etwas wollten, dass er für betrügerisch halte. Wenn sie das Geld nicht bekämen würde die Post diese Stimmen nicht befördern können.[1568] Diese Äußerungen wurden als Geständnis gewertet, dass er Wählerstimmen unterdrücken wolle.[1569][1570][1571]

    Während seiner COVID-19-Pressekonferenz warf Trump seinem Widersacher Biden vor, er würde die Pandemie politisieren. Er wies Bidens Forderung nach einer nationweiten Verpflichtung zum Maskentragen zurück. Er wies auch die Kritik an seiner wechselnden Haltung zu Masken zurück. Nachdem er sich monatelang gegen Gesichtsmasken gewandt hatte erklärte er:[1572]

    „We have urged Americans to wear masks. We've been saying wear them when it's appropriate.“[1572]

    (Wir haben Amerikaner gedrängt Masken zu tragen. Wir haben gesagt, tragt sie, wenn es angemessen ist.)

    Er fuhr fort und argumentierte:

    „Maybe they're great and maybe they're just good, maybe they're not so good. But frankly what do you have to lose? You have nothing to lose.“[1572]

    (Vielleicht sind sie großartig und vielleicht sind sie nur gut, vielleicht sind sie nicht so gut. Aber ehrlich, was habt ihr zu verlieren? Ihr habt nichts zu verlieren.)

    Trump behauptete weiter, Biden wolle Schulen und Wirtschaft schließen und dass Amerikaner sich im Keller versteckten.[1572] Er wurde auf seine Äußerungen am Morgen auf Fox News angesprochen und Pressestimmen, dass er damit Wahlmanipulation offen befürworte. Trump erklärte, er wolle Wähler wählen lassen, sie müssten aber in das Wahllokal gehen. Auf Nachfrage, welche Maßnahmen getroffen werden würden, damit sicher in einer Pandemie gewählt werden kann erklärte er allgemein:

    „They’re gonna have to feel safe — and they will be safe. And we will make sure that they’re safe,“

    (Sie müssen sich sicher fühlen – und sie werden sicher sein. Und wir werden sicherstellen, dass sie sicher sein werden.)

    Einzelheiten nannte er nicht. Er ergänzte, dass „Absentee Ballots“ gut seien, „mail-in“ aber sehr schlecht. Beide Begriffe werden für Briefwahl austauschbar benutzt.[1573]

    Der mit der Organisation von Coronatests betraute Staatssekretär (Under Secretary) Brett Giroir sagte, er sei es wirklich leid, Kritik am Testen von Leuten von außerhalb des Systems zu hören. Falls die Kritik zutreffend sei, würden die Vereinigten Staaten nicht die Ausbrüche umkehren, die sie hätten. Man würde das Virus nicht mit Tests wie Schrotschüsse gewinnen, sondern mit einem auf strategischem Testen basierenden Programm.[1574] Es war allerdings bekannt geworden, dass zwar seit dem 28. Juli die täglichen Neufälle von 65.285 auf 52.875 am 12. August (−19 %) gefallen waren, im selben Zeitraum aber auch die Anzahl der durchgeführten Tests um 12 % zurückgegangen war. Dieser Rückgang betraf insbesondere südliche Staaten wie Texas, Florida, North Carolina und Tennessee, die von einigen der größten Ausbrüche betroffen waren. Der Rückgang an Tests nährte die Befürchtung, dass die Vereinigten Staaten den Überblick verlören, wo sie mit dem Virus stünden.[1575]

    • Illinois: Der Bundesstaat meldete 1.834 neuidentifizierte SARS-CoV-2-Infektionen, womit seit Beginn des Jahres 200.427 Infektionen in Illinois erfasst worden waren. Mit den rund 200.000 Fällen waren 1,6 % der Bevölkerung positiv auf das Virus getestet worden. Knapp vier Prozent der in den vorangegangenen 24 Stunden durchgeführten Tests waren positiv gewesen. Es waren 1.628 Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern in Behandlung. 383 Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden, 127 davon mit künstlicher Beatmung. In den vorangegangenen 24 Stunden waren ebenso viele Menschen mit COVID-19 verstorben. Illinois hatte damit 7.696 Einwohner an das Virus verloren.[1576]
    • Iowa: Die Gesundheitsbehörden Iowas meldeten, dass 50.003 Personen in dem Bundesstaat positiv auf eine Coronavirusinfektion getestet worden waren. Im Siebentages-Durchschnitt kamen zu diesem Zeitpunkt täglich 428 Fälle hinzu. Iowa verzeichnete 15,73 COVID-19-Fälle auf 1.000 Einwohner, was höher war als die benachbarten Staaten Nebraska oder Illinois. Im nationalen Vergleich lag Iowa dabei auf Platz 18 in Fällen.pro 1.000 Einwohnern. Wie auch andernorts waren Minderheiten besonders betroffen. Einwohner Iowas mit Hispanic- oder Latino-Hintergrund machten 19 % der Fälle aus, stellten aber nur 6,2 % der Bevölkerung. Weiße andererseits machten mehr als 90 % der Bevölkerung aus, stellten jedoch nur 69 % der Erkrankten. Hierbei waren 17 % der Fälle noch nicht ethnisch zugeordnet. Nach den letzten verfügbaren Zahlen vom Dienstag, dem 11. August waren 261 Iowaner hospitalisiert. 88 der Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden. Der 14-Tages-Durchschnitt bei Neuhospitalisierungen betrug 30,9 Einweisungen in Krankenhäuser pro Tag. Iowa hatte 954 Einwohner an COVID-19 verloren. Im Durchschnitt der vorangegangenen zwei Wochen waren täglich 6,8 Einwohner verstorben.[1577]

    14. August

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    Fast allen Bundesstaaten und Washington, D.C. wurde in einem Schreiben des Postmaster General Louis DeJoy mitgeteilt, dass wegen nicht ausreichend abgestimmten Regeln der Bundesstaaten und des US Postal Service zu verspäteten Zustellungen von Briefstimmen kommen könne. Dies war von Bedeutung, da Briefwahl durch die Pandemie an Beliebtheit gewonnen hatte.[1578] Weitere Maßnahmen nährten die Besorgnis, dass von Seiten der Trump-Administration Schritte unternommen würden, dass Briefwahlen behindert würden. So hatte der Postmaster General einen Abbau von Überstunden angeordnet, was bereits zu Lieferverzögerungen geführt hatte. Die Öffnungszeiten in Postämtern waren eingeschränkt worden. In mindestens den vier Bundesstaaten New York, Oregon, Montana und Indiana waren Briefkästen abgebaut worden. Aufgrund von deutlicher Kritik wurde von der US Post zugesagt, in Washington, Oregon, Nevada, Arizona, New Mexico, Utah, Idaho, Montana, South Dakota, North Dakota, Wyoming, Colorado, Kansas, Iowa, Alaska und Nebraska sowie Teilen von Wisconsin and Missouri vom Abbau von Briefkästen bis zur Wahl abzusehen. Es war unklar, ob dies auch für die übrigen Staaten gelten sollte.[1579]

    Die Stabschefin der Centers for Disease Control and Prevention und ihre Stellvertreterin traten zurück. Sie erklärten, dass sie zusammen ein Beratungsunternehmen gründen wollten. Die Stabschefin war die erste politische Beamtin auf diesem Posten. Sie hatte vorher mit Tom Price im Department of Health and Human Services zusammengearbeitet. Den beiden war vorgeworfen worden, dass sie nicht genug persönliche Loyalität für Donald Trump zeigten.[1580]

    Es wurde eine von NPR, PBS NewsHour und Marist durchgeführte Meinungsumfrage veröffentlicht. Es war gefragt worden, ob die Befragten willens seien, einen Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus einzunehmen, falls dieser entwickelt sein sollte und kostenlos ausgegeben würde. 60 % erklärten, sie würden ihn einnehmen, 35 % lehnten die Einnahme ab. Es gab einen merklichen Unterschied nach dem Bildungsgrad. Personen mit Hochschulabschluss würden danach zu 72 % den Impfstoff nehmen, Personen ohne Hochschulabschluss nur zu 53 %. Auch politische Einstellungen spielten eine Rolle. Anhänger der Demokratischen Partei waren zu 71 % bereit, geimpft zu werden, Anhänger der Republikaner nur zu 48 %.[1581]

    Neun Spieler der College-Football-Mannschaft Oklahoma Sooners wurden positiv auf eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus getestet. Dies geschah nach der Rückkehr aus einer am 8. August begonnenen Pause. Die Sooners spielten in der Big 12 Conference.[1582]

    • Arizona: Der J. O. Combs Unified School District im San Tan Valley südöstlich von Phoenix teilte mit, dass die Schulen nicht wie am Montag beschlossen zum direkten Unterricht eröffnen würden. Es hatten sich 109 der 250 Lehrer des Schulbezirks nach dem Beschluss zur Öffnung krank gemeldet.[1583] Auf Druck von Elternvertretern schloss sich ein benachbarter Schulbezirk dem an. Dies ist Teil einer Auseinandersetzung um die Rückkehr zu normalen Unterricht in Arizona mit Demonstrationen von einem Teil der Eltern für die Öffnung und Druck der Gewerkschaften die Schulen erstmal geschlossen zu halten. Keiner der Schulbezirke erfüllt die Vorgaben für eine sichere Rückkehr zu Unterricht in Klassenräumen.[1584]
    • Kalifornien: Es wurden 8.230 neue Infektionen mit dem SARS-CoC-2-Virus in dem Goldstaat erfasst, womit Kalifornien seit Anfang 2020 insgesamt 602.672 COVID-19-Fälle registriert hatte. Die neue Hunderttausender-Marke wurde 14 Tage nach dem Erreichen der halben Million erreicht. Es hatte zehn Tage von 400.000 bis 500.000 Fällen gedauert, zwölf Tage von 300.000 bis 400.000 Erkrankungen, 15 Tage von 200.000 bis 300.000. Die Hälfte der derzeitigen Fälle war allein im letzten Monat hinzugekommen.[1585] Führte Kalifornien alle Staaten in absoluten Zahlen, so war es als mit Abstand größter Staat an Fällen pro Einwohner auf dem zwanzigsten Platz.[1586] Der Anteil der positiven Tests an den durchgeführten Coronatests betrug an diesem Freitag 6,2 %. Es bestand noch ein Rückstand von etwa 300.000 Tests, die nicht eingepflegt worden waren. Es wurden 5.189 Patienten mit COVID-19 in kalifornischen Krankenhäusern behandelt.[1587] 188 Kalifornier waren seit Donnerstag verstorben. Im Siebentages-Durchschnitt waren 139 Menschen pro Tag in der Woche verstorben. Das war die bislang zweittödlichste Woche, nach der am 6. August geendeten mit 1.016 Toten.[1585] Insgesamt betrauerte Kalifornien nun 10.996 Todesopfer der Pandemie.[1588]
    • Michigan: Es wurden 748 positive Coronatests in Michigan an diesem Freitag gemeldet. Damit überschritt Michigan mit 100.724 Fällen die Grenze von 100.000 Fällen. Davon waren 91.140 Fälle, die durch Labortests bestätigt worden waren. Im Siebentages-Durchschnitt waren täglich 707 Fälle am Tag hinzugekommen. Allerdings war Michigan einst der Bundesstaat mit den viertmeisten Fällen gewesen, rangierte aber nun auf dem 18. Platz, nachdem vor allem Staaten aus dem Süden und Westen der USA Michigan überholt hatten. Bis zum 14. August waren 6.566 Menschen in Michigan verstorben, 11 seit Donnerstag.[1589]
    • Mississippi: Es wurden 944 neu COVID-19-Fälle gemeldet. Mississippi hatte damit seit Beginn der Pandemie 70.930 Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus identifiziert. 946 Patienten wurden mit COVID-19 in Mississippis Krankenhäusern behandelt. 312 Patienten mussten in Intensivstationen behandelt werden und 179 davon künstlich beatmet werden. Sowohl die Zahl der hospitalisierten Personen, den intensivmedizinisch betreuten Patienten, wie auch derjenigen die künstlich beatmet wurden, waren Rekordzahlen für diesen Bundesstaat. Seit Donnerstag waren 32 Menschen mit Corona gestorben. Die Zahl der Todesopfer in Mississippi betrug damit 2.043.[1590]
    • New York: Ein Bundesrichter entschied, dass die vierzehntägige Quarantäne für Reisende aus Staaten mit hohen Infektionsraten rechtmäßig sei. Eine Frau aus Arizona hatte im Juli Klage erhoben, da sie nach New York reisen wollte, um Freunden in Brooklyn zu helfen. Sie hielt die Regelung für willkürlich, übertrieben und irrational. Ihr Grundrecht auf Reisen würde hierdurch beschränkt. Der Richter urteilte, dass sie frei sei nach New York einzureisen, trotz der Pflicht sich dann in Quarantäne zu begeben. Sie kündigte Berufung an.[1591]
    • South Dakota: Der Bundesstaat meldete erstmals über zehntausend COVID-19-Fälle. Nachdem 127 neue Infektionen festgestellt worden waren, hatte South Dakota 10.024 COVID-19-Fälle erfasst. 65 Patienten wurden in den Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt. Dies waren neun mehr Patienten als am Donnerstag. Zwei Einwohner waren seit dem Tag zuvor gestorben. South Dakota hatte 150 Menschen in der Pandemie verloren.[1592]

    15. August

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    Trump gab eine Pressekonferenz in seinem Golf-Club in Bedminster (New Jersey). Er wiederholte seine Kritik an Briefwahlen und behauptete unter anderem:

    “Usually at the end of the evening, they say 'Donald Trump has won the election, Donald Trump is your new president.' You know what? You're not going to know this — possibly, if you really did it right — for months or for years. Because these ballots are all going to be lost, they're all going to be gone.”

    „Normalerweise sagen sie am Ende des Abends ‚Donald Trump hat die Wahl gewonnen, Donald Trump ist der neue Präsident.‘ Wisst ihr was? Ihr werdet das nicht wissen – wahrscheinlich, wenn ihr das richtig gemacht habt – über Monate und Jahre. Weil diese Stimmzettel werden verloren gegangen sein, sie werden weg sein.“[1593]

    Er behauptete wahrheitswidrig, die Demokraten würden die US-Post nicht ausreichend finanzieren wollen und sie würden Billionen US-Dollar an insolvente Staaten zahlen wollen, aber nicht an die US-Post. Tatsächlich fordern die Demokraten seit Monaten mehr Geld für die US-Post. Auf Fragen nach Maßnahmen des Postmaster General (am 20. Juni 2020 hatte Trump Louis DeJoy ernannt), die eine Sabotage der Briefwahl befürchten lassen, behauptete Trump, DeJoy wolle nur die US-Post wieder groß machen.[1593][1594] Auf Nachfrage eines Journalisten über Äußerungen des Direktors der CDC, dass zusammen mit der Grippe der schlimmste Herbst bevorstehen könne, widersprach Trump Redfield. Man könne die derzeitige Pandemie nicht mit der Spanischen Grippe vergleichen. Die Zahlen in Florida würden zeigen, dass es zurückginge, nicht ansteige.[1595]

    Trump äußerte sich auch zur Absage von Spielen im College Football. Er sagte, die Spieler seien gesunde Sportler; er befürtworte, dass der College-Football und die NFL wieder normal (wie vor Corona) gespielt würden. Die Spieler müssten aber zur Nationalhymne stehen und dürften nicht im Protest gegen Rassismus knien. Er (Trump) habe mit Trevor Lawrence (Quarterback der Clemson University) telefoniert. Lawrence habe ihm versichert, er wolle spielen.[1596]

    Vor dem Wohnhaus des Postmaster General wurde gegen die von ihm unternommenen Schritte demonstriert, die Verzögerungen im Postdienst verursachen und die nach Ansicht der Demonstranten die Demokratie gefährden.[1597]

    Die Baseball-Spiele zwischen den Cincinnati Reds und den Pittsburgh Pirates an diesem Wochenende wurden abgesagt. Unter den Spielern der Cincinnati Reds war es zu Infektionen gekommen.[1598]

    • Nebraska: Wegen festgestellten Infektionen von Angestellten des Schulbezirks von Broken Bow und daraus folgenden Quarantänen weiterer Mitarbeiter des Schulbezirks, musste der Schulbetrieb teilweise eingestellt werden. Eingestellt wurden die Vorschule und die Jahrgangsstufen sechs bis zwölf. Der reguläre Unterricht sollte erst zum 24. August für diese Klassen wieder aufgenommen werden.[1599]
    • Nevada: Der Wüstenstaat meldete 859 neuerfasste COVID-19-Fälle, womit es seit Beginn des Jahres 60.608 nachgewiesene Fälle der Krankheit in Nevada gab. 11,6 % der durchgeführten Tests waren positiv, am Freitag waren dies noch 14,5 % gewesen. Der Sieben-Tages-Durchschnitt an positiven Tests lag mit 10,6 %. 742 (+24) Patienten wurden mit nachgewiesenem Corona in Krankenhäusern behandelt. Weitere 199 Fälle mit Symptomen, die auf COVID-19 hindeuteten lagen in den Krankenhäusern. Intensivmedizinisch mussten 258 COVID-19-Patienten behandelt werden. 24 Menschen waren seit Freitag in Nevada gestorben. Damit waren 1.069 Einwohner der Pandemie zum Opfer gefallen. Mit 52.239 Fällen und 908 Toten war Clark County am stärksten betroffen.[1600]

    16. August

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    Jared Kushner, Berater und Schwiegersohn des Präsidenten Donald Trump, gab Margaret Brennan ein Interview in der Sendung Face the Nation auf CBS.[1601] Kushner erklärte, dass die USA bei den täglichen COVID-19-Todeszahlen unterhalb des Höhepunktes vom Mai seien.[1602] Er behauptete, dass der Präsident einen aggressiven Ansatz verfolge, der unkonventionell sei und sich auf Wissenschaft und Fakten stütze. Trump habe insbesondere viele Therapien gefördert und treibe die Impfstoffentwicklung voran.[1601] Kritikern ist hierbei das Bewerben von Hydroxychloroquin und der Vorschlag, Desinfektionsmittel therapeutisch einzusetzen, in Erinnerung.[1603] Kushner sagte, er und seine Frau Ivanka Trump hätten keine Probleme, ihre Kinder wieder zur Schule zu schicken. Kinder würden sich sechsmal weniger leicht anstecken und von COVID-19 weniger Schaden als von einer Grippe nehmen.[1601] Die CDC demgegenüber weist darauf hin, dass Ansteckungen bei Kindern zunehmen und mangels umfassender Tests die Infektionsrate bei Kindern nicht vollständig bekannt sei.[1604]

    Die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi beendete die Sommerpause des Unterhauses des US-Kongresses. Sie berief die Abgeordneten zurück, um die vom Postmaster General vorgenommenen Änderungen zu behandeln. Es wurde erwartet, dass das Repräsentantenhaus am 22. August 2020 ein Gesetz beschließen wird, das jede operationale Änderung nach dem 1. Januar 2020 untersagt. Damit sollte einer Sabotage der wegen COVID-19 wichtigen Briefwahl vorgebeugt werden.[1605]

     
    Creekview High School in Canton (Georgia).
    • Georgia: Ein später der Zeitung Atlanta Journal-Constitution zugespielter interner Bericht der Corona Task Force des Präsidenten stufte Georgia vor Florida und Louisiana als den Bundesstaat mit der höchsten Pro-Kopf-Rate an Infektionen ein. Mit 216 COVID-19-Fällen auf 100.000 Einwohner war dieses Verhältnis etwa doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Der Bericht riet dringend zu weiteren Maßnahmen, trotz erster ermunternder Zeichen. Insbesondere sollte entgegen der bisherigen Politik des Gouverneurs ein Maskenzwang erlassen werden und Bars geschlossen werden.[1606] Es wurde bekannt, dass mit der Creekview High School in Canton die dritte High School im Cherokee County wieder geschlossen werden musste. 25 Schüler waren positiv getestet worden und mit 500 Schülern musste mehr als ein Viertel der Schülerschaft in Quarantäne. Bis zum 31. August wurde kein Klassenraumunterricht mehr angeboten. Zuvor hatten Etowah High am 11. August und Woodstock High am 12. August in den zwei Wochen seit Beginn des Schuljahres schließen müssen.[1607]
    • Indiana: Es wurden an diesem Sonntag 750 neue Infektionen mit dem Coronavirus in Indiana gemeldet. Es war der 13. Tag in Folge mit mehr als sechshundert Neufällen. Der Bundesstaat überschritt damit 80.000 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. 8,9 Prozent der SARS-CoV-2-Tests waren an diesem Tag positiv, mehr als der Siebentages-Durchschnitt von 8 Prozent. Drei Einwohner Indianas waren in den vorangegangenen 24 Stunden verstorben. Indiana hatte damit bis zu diesem Sonntag 2.924 Bürger verloren.[1608]
    • Maryland: Es wurden 519 COVID-19-Fälle an diesem Sonntag in Maryland neu erfasst. Der Bundesstaat hatte damit von Mitte März bis zum 16. August 100.212 SARS-CoV-2-Infektionen registriert. Da Maryland mit der Erfassung erst in der Mitte des März COVID-19-Fälle begonnen hatte und ein Testrückstand bis zu zehn Tagen bestand, war von einer Dunkelziffer an Fällen auszugehen. Es war aber ersichtlich, dass Afroamerikaner und Latinos besonders betroffen waren. Diese Bevölkerungsgruppen machten zusammen etwa die Hälfte der Bevölkerung aus, stellten aber ungefähr zwei Drittel der erfassten Fälle. Der Anteil positiver Tests betrug nach Angaben des Staates an diesem Tag 2,67 %. Im Siebentages-Durchschnitt lag die Positivitätsrate nach den Zahlen der Gesundheitsbehörden Marylands bei 3,42 %, nach Angaben der Johns Hopkins University dagegen bei höheren 4,73 %. Der Unterschied ergab sich dadurch, dass die Universität Wiederholungstests bei der gleichen Person ausschließt. 475 Marylander wurden mit Komplikationen von COVID-19 in Krankenhäusern behandelt, 15 mehr als am Sonnabend. Von diesen Patienten wurden 115 intensivmedizinisch betreut. Bis diesen Sonntag waren nachgewiesenermaßen 3.502 Personen in Maryland mit dem Virus verstorben. Bei 137 Todesfällen ist COVID-19 als Todesursache wahrscheinlich, aber noch nicht durch Labortests nachgewiesen.[1609]

    17. August

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    Logo der Democratic National Convention 2020.

    An diesem Montag begann die viertägige Democratic National Convention 2020, um Joe Biden und Kamala Harris offiziell zu den Kandidaten der Demokraten für das Präsidenten- bzw. Vizepräsidentenamt bei der Präsidentschaftswahl am 3. November zu küren.[1610] Das Thema des ersten Tages war das Leiden Amerikas unter Trump durch Diskriminierung und die COVID-19-Pandemie.[1611] Es wurde ein Video zum Gedenken der während der Pandemie verstorbenen Amerikaner gezeigt, das mit dem Lied I Remember Everything des an COVID-19 verstorbenen John Prine untermalt war.[1612] Die Tochter des COVID-19-Opfers Mark Anthony Urquiza aus Arizona gab Trump in einem aufgezeichneten Video die Schuld am Tod ihres Vaters. Ihr Vater sei wegen seines Vertrauens in Trumps Aussage, dass die Pandemie zurückginge, gestorben.[1613] New Yorks Gouverneur verglich seinen Erfolg bei der Eindämmung der Pandemie mit Trumps Politik. Er bezeichnete COVID-19 hierbei als Metapher für die USA unter Trump.[1614]

    Bevor er zu einer Wahlkampfveranstaltung in Mankato (Minnesota) flog, wurde Präsident Trump auf Befürchtungen angesprochen, dass seine Regierung Wahlmanipulationen durch Sabotage der US Post vornehmen könne. Er sagte, dass er Anweisungen gegeben habe, die Post zu beschleunigen. Der US Postal Service würde nun von einem hervorragenden Geschäftsmann geleitet. Die Post sei das Desaster der Welt.[1615] Trump behauptete außerdem, dass die Post Geld wegen Amazon verliere.[1616] Der Postmaster General wurde für den 24. August zu einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus geladen.[1617]

    Die Koordinatorin der Corona Task Force Deborah Birx nahm an einer Diskussion an einem runden Tisch in Arizona teil. Sie äußerte hierbei, dass sie rückblickend wünschte, dass die USA sich im März wie Italien geschlossen hätte. Mit dem Verbot, die Wohnungen ohne Ausgangserlaubnis zu verlassen. Aber das sei mit Amerikanern nicht zu machen. Sie hob den Weg Arizonas hervor, die Pandemie mit Maskenzwang, geschlossenen Fitnessstudios und Bars in den Griff zu bekommen.[1618]

    • North Carolina: Die University of North Carolina at Chapel Hill sagte alle Lehrveranstaltungen ab und stellte auf Fernunterricht für alle Studenten unterhalb eines Bachelor-Grades um. Zwei Wochen nach Lehrbeginn war am Sonntag innerhalb einer Woche der Anteil positiver Testergebnisse bei COVID-19-Test auf dem Campus von 2,8 Prozent auf 13,6 Prozent gestiegen.[1619]

    18. August

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    An diesem Dienstag fand der zweite von vier Tagen des Parteitags der Demokraten (National Convention) statt.[1620] Der Minderheitsführer im Senat der Vereinigten Staaten Chuck Schumer versprach eine bezahlbare Krankenversicherung für alle Amerikaner, falls die Demokraten bei den Wahlen im Herbst die Mehrheit im Senat erreichen sollten. Außerdem warf er Trump vor, er habe mit den Worten „es ist wie es ist“ an Corona aufgegeben.[1621] Jill Bidens Beitrag wurde in der Brandywine High School in Delaware aufgenommen, an der die unterrichtet hatte. Sie sprach die wegen der Pandemie geschlossenen Schulen und Spielplätze an, sagte aber auch, dass Schüler Lehrer, Amerikaner nicht aufgegeben hätten. Sie bräuchten nur Führung. Zurückgreifend auf die Familiengeschichte stellte sie ihren Mann als jemanden dar, der die Nation wie die Familie wieder aufrichten und zusammenbringen könne.[1622] Biden wurde während der Sendung offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gewählt.[1623]

    Präsident Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung am Flughafen von Yuma (Arizona) ab. Die in einem Hangar versammelten Anhänger trugen kaum Masken und hielten wenig Abstand. Trump sprach vor allem über Einwanderungspolitik, lobte aber den Gouverneur dafür, die Pandemie in den Griff bekommen zu haben.[1624]

    Nachdem mindestens zwanzig Bundesstaaten den Rechtsweg gegen die Maßnahmen bei der US Post beschritten hatten, verschob der Postmaster General diese Maßnahmen bis nach der Wahl des Präsidenten am 3. November 2020. Der Staat Washington hatte eine Klage eingereicht. Dieser Klage waren die Bundesstaaten Colorado, Connecticut, Illinois, Maryland, Michigan, Minnesota, Nevada, New Mexico, Oregon, Rhode Island, Vermont, Virginia und Wisconsin beigetreten. Eine zweite Klage war von den Bundesstaaten Kalifornien, Maine, Massachusetts, North Carolina und Pennsylvania eingereicht worden.[1625]

    An den Börsen schloss der Dow Jones bei 27.778,07 Punkten. Er hatte damit 66,84 Punkte (0,2 %) verloren. Der S&P 500 stieg demgegenüber um 0,2 % auf 3.389,78, einen Rekordwert. Der Index hatte damit seine Verluste seit seinem Höchststand am 19. Februar wieder gutgemacht und die Stürze wegen der Coronakrise ausgeglichen. Seit seinem Tiefststand am 23. März war der Standard & Poor’s 500 um 53 % gestiegen. Auch der Nasdaq erreichte den Höchststand von 11.210,84, nachdem er um 0,7 % gestiegen war. Die Gewinne des Börsentages gingen auf steigende Technologiekurse zurück. Der Dow wurde durch Kursverluste bei den Handelsunternehmen Walmart und Home Depot zurückgehalten.[1626]

    •  
      Hauptgebäude der Notre Dame Universität.
      Indiana: Die University of Notre Dame sagte acht Tage nach Semesterbeginn alle nicht-online Lehrveranstaltungen für zwei Wochen ab. 146 Universitätsangehörige waren positiv auf das Coronavirus getestet worden.[1627]
    • Texas: Der Bundesstaat meldete 7.282 neu registrierte SARS-CoV-2-Infektionen, womit Texas mehr als 550.000 Fälle von COVID-19 ausgewiesen hatte. Allerdings enthielt die Zahl von Neufällen auch durch Rückstände nicht früher erfasste ältere Fälle. Grund hierfür waren Programmierfehler. Der offizielle Anteil positiver Testergebnisse betrug 11,2 %, ein starker Abfall von 24,5 % nur eine Woche zuvor. Wegen der Computerprobleme konnte diese Positivitätsrate aber unzuverlässig sein. Die Anzahl der in texanischen Krankenhäusern mit COVID-19 behandelten Patienten betrug 6.210. Am 22. Juli 2020, dem bisherigen Höchststand, waren dies noch 10.893 Patienten gewesen. An diesem Dienstag waren 216 Todesfälle gemeldet worden. Diese Zahl erfasst aber auch über eine Woche zurückliegende Todesfälle, da Grundlage die eingereichten Totenscheine sind. Totenscheine können bis zu zehn Tage nach dem Tode eingereicht werden. Damit war die Anzahl der erfassten mit COVID-19 verstorbenen Texaner 10.250.[1628]

    19. August

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    An diesem Mittwoch fand der dritte von vier Tagen des Parteitags der Demokraten (National Convention) mit dem Schwerpunktthema struktureller Rassismus statt.[1629] Senatorin Warren warf Trump aus einem Klassenzimmer Inkompetenz vor. Sie sagte, COVID-19 sei sein größter Test gewesen und er habe versagt. Sie erklärte, Familien würden unter der Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und steigenden Todeszahlen leiden. Sie hob hervor, dass Todeszahlen und Arbeitslosigkeit besonders Minderheiten betreffen würden. Sie schloss damit, dass die Krise schlimm sei. Es hätte so nicht kommen müssen. Dass es so gekommen sei, sei Trumps Schuld und seiner republikanischen Ermöglicher.[1630] In ihrem Beitrag sagte Nancy Pelosi, dass Trumps Vernachlässigungen die größte Gesundheits- und Wirtschaftskatastrophe der amerikanischen Geschichte verursacht habe. Pelosi warf ihm vor, er zeige eine Ablehnung von Wissenschaft, Rechte arbeitender Familien und Frauen.[1630] Ex-Präsident Barack Obama hielt eine Unterstützungsrede, die im Museum of the American Revolution in Philadelphia aufgenommen wurde. Obama sagte unter anderem:

    “Donald Trump hasn't grown into the job because he can't. And the consequences of that failure are severe. 170,000 Americans dead. Millions of jobs gone while those at the top take in more than ever. Our worst impulses unleashed, our proud reputation around the world badly diminished, and our democratic institutions threatened like never before.”

    „Donald Trump ist nicht in das Amt gewachsen, weil er es nicht kann. Und die Folgen dieses Fehlers sind ernsthaft. 170.000 tote Amerikaner. Millionen Arbeitsplätze verloren, während die oben mehr einnehmen als je zuvor. Unsere schlimmsten Impulse freigesetzt, unser stolzes Ansehen in der Welt schwer beschädigt, und unsere demokratischen Institutionen stärker bedroht als je zuvor.“[1631]

    Obama lobte Joe Biden dafür, dass er mit ihm das Land aus der Großen Rezession geführt hatte und an der Bekämpfung der Schweinegrippe-Pandemie und der Ebola-Epidemie beteiligt war.[1631] In der folgenden Rede von Kamala Harris wurde systemischer Rassismus hervorgehoben, auch im Zusammenhang mit COVID-19. Harris stellte heraus, dass das Virus kein Gleichmacher sei, sondern besonders Afroamerikaner und Latinos treffe. Dies sei ein Ergebnis von systemischem Rassismus.[1629] Trump reagierte auf die Reden von Obama und Harris mit Tweets in Großbuchstaben. Er wiederholte dabei eine unbelegte Verschwörungstheorie und behauptete unzutreffend, dass Harris Biden einen Rassisten genannt habe.[1632]

    • Missouri: Es wurden 70.675 Fälle von COVID-19 seit Beginn der Pandemie in Missouri gemeldet. Seit Dienstag waren 1.258 hinzugekommen. Innerhalb von 29 Tagen hatte sich hierbei die Anzahl von COVID-19-Fällen verdoppelt. Der Anteil an positiven Tests unter den in dem Staat durchgeführten Tests war von Dienstag auf Mittwoch von 8 % auf 8,08 % gestiegen. Missouri meldete 875 Patienten mit Corona in Krankenhäusern. Diese Meldung hinkt aber um drei Tage hinterher, da Missouri diese Zahlen nur mit Verzögerung meldet. Es waren in dem Zeitraum seit Dienstag zwölf Personen mit COVID-19 verstorben. Insgesamt hatte Missouri bis zu diesem Mittwoch damit 1.414 Einwohner in der Pandemie verloren.[1633]
    • New Jersey: Donald Trumps Wahlkampforganisation, die Republikanische Partei und die Republikanische Partei New Jerseys erhoben Klage gegen die geplante Durchführung der Wahlen in New Jersey. Gouverneur Phil Murphy hatte mit einer Executive Order angeordnet, dass wegen der Pandemie allen registrierten Wählern Briefwahlunterlagen zugesandt werden sollten. Die Wähler sollten so die Wahl haben zwischen Brief- und Urnenwahl. Die Kläger machten geltend, der Gouverneur habe in die Kompetenzen der Legislative eingegriffen. Das Model würde Wähler von der Möglichkeit der Stimmabgabe abhalten und breiten Wahlbetrug ermöglichen.[1634]
    • South Dakota: Die Behörden teilten mit ihnen sei eine Person bekannt, die sich am 11. August 2020 während der Sturgis Motorcycle Rally von etwa 12:00 Uhr bis etwa 17:30 Uhr im One-Eyed Jack's Saloon aufgehalten habe. Personen, die sich in der Zeit dort aufgehalten hatten, wurden aufgefordert, sich zu testen und in Selbstquarantäne zu begeben.[1635]

    20. August

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    An diesem Donnerstag fand die vierte und abschließende Veranstaltung des Parteitags der Demokraten (National Convention) statt.[1610] Der Milliardär und ehemalige Bürgermeister von New York Michael Bloomberg griff das Verhalten Trumps in der Coronakrise an. Er erklärte, dass Trump, nachdem er mit der größten Bedrohung konfrontiert wurde, seine Zeit damit verbracht habe, die Bedrohung kleinzureden, Wissenschaft zu ignorieren, und für Quacksalber­medizin zu werben. Hierdurch habe sich das Virus rascher ausgebreitet. Er habe auf der Democratic National Convention 2016 dafür plädiert gegen Trump zu stimmen, weil er ein schlechter Mensch sei. Er plädiere nun dafür gegen ihn zu stimmen, weil er schlechte Arbeit geleistet habe.[1636] Der ehemalige Surgeon General Vivek Murthy sagte, dass das Land einen Anführer brauche, der mit den Bundesstaaten zusammenarbeitet, damit jeder der einen Test will auch getestet wird und dafür sorgt, dass Testergebnisse rasch da sind. Es brauche einen Anführer, der zügig für einen sicheren und effektiven Impfstoff sorge und dafür sorge, dass er rasch ausgeliefert werde. Die Vereinigten Staaten bräuchten einen Anführer, der inspiriere zur sozialen Distanzierung und zum Tragen von Masken. Nicht als politische Stellungnahme, sondern als Ausdruck von Patriotismus und Sorge um den Schutz anderer. Er denke Biden wäre dieser Anführer.[1636] Der nominierte Präsidentschaftskandidat Joe Biden sprach in seiner abschließenden Rede zur Annahme der Nominierung von einer vierfachen Krise: Die Pandemie, die Wirtschaftskrise, die Unruhen wegen Rassismus und den Klimawandel. Unter Trump habe die USA schlechter abgeschnitten als jede Industrienation. Er erklärte, es würde nicht besser werden, wenn man Trump vier weitere Jahre gebe. Er habe aber einen Plan. Es werde nur besser, wenn man das Virus in den Griff bekomme. Er habe seinen Plan hierzu bereits im März vorgestellt. Er würde für Schnelltests sorgen und für rasche Testergebnisse. Medizinische Schutzausrüstung werde rasch und in den USA produziert werden.[1637]

    Donald Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in Old Forge (Pennsylvania), nahe Joe Bidens Geburtsort Scranton (Pennsylvania), ab. Er behauptete, dass Neuseeland einen massiven Ausbruch von COVID-19 habe. Er griff auf Arbeitsmarktzahlen zurück und behauptete, sie seien ein Zeichen wirtschaftlicher Erholung in hoffentlich der Endphase der Pandemie in den Vereinigten Staaten.[1638]

    Der republikanische US-Senator Bill Cassidy teilte mit, dass er positiv auf Covid-19 getestet wurde. Er wolle sich nun für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Der Senat hatte Ferien zum Zeitpunkt der Feststellung der Infektion.[1639]

    Gesundheitsminister Alex Azar widerrief die Befugnis der Food and Drug Administration Labortests für Infektionskrankheiten wie COVID-19 zu regulieren. Ausgelöst worden war diese Überwachung der Standards von Labortests im Februar, als Azar selbst den Gesundheitsnotstand ausrief. Durch die Regulierung wurde zwar einerseits die rasche Entwicklung von Labortests gehindert, aber zugleich die Zuverlässigkeit von Tests sichergestellt. Die Entscheidung Azars wurde als rein politische Entscheidung gesehen.[1640]

    Nachdem Krankenhäuser angewiesen worden waren, Daten direkt an das Gesundheitsministerium statt an die Centers for Disease Control (CDC) zu senden, änderte die Regierung diese Politik. Die Koordinatorin der Corona Task Force teilte mit, dass die Krankenhäuser wieder Daten an die CDC senden würden. CDC baue eine neue Datenbank auf, die Lösung mit der Sendung an das Gesundheitsministerium sei nur eine Übergangslösung.[1641]

    Die offiziellen Arbeitslosenzahlen der am 15. August beendeten Vorwoche wurden veröffentlicht. Nachdem in den zwei Wochen zuvor die Anzahl von Anträgen zur Arbeitslosenunterstützung um jeweils über zweihunderttausend gesunken waren, waren für die Woche 920.000 Anträge erwartet worden. Stattdessen stieg die Anzahl der Anträge von 971.000 in der Vorvorwoche auf 1,1 Millionen. Das ist etwa doppelt so hoch wie in der schlimmsten Woche während der Wirtschaftskrise 2008/2009. Es war auch noch deutlich höher als der Vor-Covid-19-Pandemie-Rekord von 695.000 Anträgen pro Woche im Jahr 1982. Insgesamt waren in den vorangegangenen 22 Wochen 57,3 Millionen Anträge gestellt worden. Die Anzahl fortlaufender Anträge war aber von 15,5 Millionen auf 14,8 Millionen gesunken, was auf die Wiederanstellung von während der Pandemie entlassenen Menschen hindeutete.[1642] Trotz der Verschlechterung der Arbeitsmarktzahlen stiegen die Aktienbörsen. Der negative Einfluss der Arbeitslosenzahlen wurde durch einen anhaltenden Boom bei großen Technologie-Werten ausbalanciert. Der Dow stieg über den Handelstag um 46,85 Punkte, (0,2 %) und schloss bei 27.739,73. Der Anstieg des S&P 500 betrug 0,3 %. Der Index schloss bei 3.385,51. Der Nasdaq Composite konnte 1,1 % zulegen, um bei 11.264,95 zu schließen.[1643] Der anhaltende Anstieg von Aktien von Software- und Internetunternehmen erklärte sich durch Produkte, die durch soziales Distanzieren profitieren.[1644] Obwohl der S&P insgesamt wieder über dem Niveau vom 19. Februar war, waren aber nur 38 % der enthaltenen Aktien gestiegen. Ein Viertel hatte 25 % oder mehr verloren.[1645]

    • Nebraska: Es wurden mindestens sieben Fälle von COVID-19 erfasst, die auf die Anwesenheit bei der am 7. August begonnenen Sturgis Motorcycle Rally in South Dakota zurückgeführt werden konnten.[1646]

    21. August

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    Mit etwa 48.700 Neufällen von COVID-19 war dieser Freitag der siebente Tage in Folge, an dem in den Vereinigten Staaten täglich unter 50.000 Neufälle gemeldet wurden. Die USA hatten damit über fünfeinhalb Millionen Coronafälle erfasst, was in etwa einem Viertel der weltweiten Fälle entsprach. Ungefähr 1.100 Menschen waren am Freitag in den USA mit COVID-19 verstorben. Das Land hatte damit mehr als 175.000 Todesopfer der Pandemie zu beklagen. Allerdings wird wegen eines merklichen Rückgangs an durchgeführten Tests und Wartezeiten auf die Ergebnisse bezweifelt, ob die damit verzeichnete Abnahme an täglichen Fällen um 17 % zutreffend ist. Unabhängig davon wurde in zehn Bundesstaaten, unter anderem den mittelwestlichen Staaten Illinois, Iowa, Kansas, North Dakota und South Dakota, steigende Zahlen gemeldet.[1647]

    Der Postmaster General wurde vor dem Senatskomitee für Heimatschutz wegen der Änderungen in der US Post angehört. Während der Anhörung konzentrierten sich die Republikaner auf Finanzierungsfragen, Demokraten auf die Auswirkungen auf die Wahlen. Ein besonderer Schwerpunkt waren Postsortiermaschinen, die ausrangiert worden waren und Verkürzung von Überstunden.[1648] Es waren 671 Sortiermaschinen zur Außerdienststellung vorgesehen, was 10 % der Kapazitäten entspräche. Dies betraf alle Bundesstaaten mit Ausnahme von Alaska. Grund sei das seit Beginn des 21. Jahrhunderts zurückgegangene Postvolumen. Allerdings waren erheblich mehr Maschinen betroffen, als in Vorjahren.[1649] Postmaster General DeJoy versicherte, dass die Post die Briefwahlpost bewältigen könne. Er riet aber früh zu wählen, mindestens eine Woche vor Ablauf der Fristen sollten die Wahlstimmen verschickt werden.[1648] Er hob hervor, dass die fraglichen Änderungen bis nach der Wahl gestoppt worden seien. Republikaner im Komitee sahen Befürchtungen bezüglich der Briefwahl als unbegründet. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren forderte den Vorstand des US Postal Services auf, DeJoy zu feuern.[1650]

    Trump sprach vor Vertretern konservativer Gruppen. Er sagte, dass die Demokratische Partei den düstersten und wütendsten Parteitag abgehalten hätten. Sie hätten Amerika als rassistisch und schlecht dargestellt. Er habe aber soviel erreicht. Die Wirtschaft komme in einer „Super-V-Form“ zurück. Vizepräsident Pence räumte indessen ein, dass seine Anmerkungen zum Ausbleiben einer zweiten Welle im Juni unzutreffend waren. Er gehe aber davon aus, dass zum Ende des Jahres ein Impfstoff bereit stünde.[1651]

    Vom CDC wurden neue Richtlinien zur Öffnung von Schulen veröffentlicht. Die Richtlinien erklärten die zahlreichen Vorteile des persönlichen Unterrichts müssten gegen die Risiken durch COVID-19 abgewogen werden. Es wurde in den Richtlinien gesagt, dass aus anderen Ländern ein geringeres Risiko für Schulkinder bekannt sei, insbesondere in Gebieten mit niedrigeren Übertragungsraten. Die Risiken für Lehrpersonal und von Verwaltungsangestellten sei vergleichbar mit anderen Erwachsenen. Es sollten weniger Schüler an Lernstationen sein, Abstand gehalten werden und Masken getragen werden. Gegebenenfalls seien Belüftungssysteme auszubauen.[1652]

    Die Trump-Regierung kündigte an, dass sie den 1. November als Termin für den Beginn der Impfstoffauslieferung angesetzt habe.[1653]

    • Minnesota: Der Bundesstaat meldete 835 neue Fälle von COVID-19, wobei die Fallzahlen in Minnesota deutlich am steigen waren. Es wurde außerdem gemeldet, dass 15 Fälle von COVID-19 auf die 80. Sturgis Motorcycle Rally (7. – 11. August) in South Dakota zurückgeführt werden konnten. Einer der Teilnehmer der Motorrad-Veranstaltung wurde in Minnesota in einem Krankenhaus behandelt.[1654]
    • New York: Im Cattaraugus County wurden zwei positive Tests bei Teilnehmern der Sturgis Motorcycle Rally gemeldet. Ein männlicher Teilnehmer war am Freitag positiv getestet worden, ein weiterer Fall war früher in der Woche festgestellt worden.[1655]
    • North Carolina: Die Gesundheitsbehörden meldeten 2.008 Neufälle an SARS-CoV-2-Infektionen und damit 151.912 Fälle seit Beginn des Jahres 2020. 8 % der an diesem Freitag durchgeführten Coronatests zeigten ein Positiv-Ergebnis. In den Krankenhäusern wurden 1.015 Patienten mit COVID-19 stationär behandelt. Die Anzahl der Patienten war leicht um acht seit dem Vortag zurückgegangen. Seit Donnerstag waren 29 Einwohner des nördlichen der beiden Carolinas mit COVID-19 verstorben. Die Pandemie hatte damit in North Carolina 2.494 Todesopfer gefordert.[1656]
    • Pennsylvania: In einem Rechtsstreit um die Zulässigkeit von Wahlbriefkästen außerhalb von Wahllokalen und Briefwahlen war durch den von Trump nominierten Bundesrichter Nicholas Ranjan angeordnet worden, dass die klagende Wahlkampforganisation von Trump Beweise für weitverbreiteten Wahlbetrug bei Briefwahlen oder derartige Briefkästen vorlegt. Die Klägerin legte an diesem Freitag einen 529-seitigen Schriftsatz vor, in dem sechs Medienartikel beigefügt worden waren. Zwei der Artikel befassten sich mit der Verurteilung eines wahlleitenden Richters wegen Bestechlichkeit, einer mit der Verurteilung des Bestechers, einer mit Wählereinschüchterung in einem Wahllokal, einer mit einer Parlamentsanhörung in der zwei Abgeordnete Anmerkungen zu Wahlbetrug machten, und der sechste berichtete über eine Klage über möglicherweise fehlerhafte Wählerregister. Keiner der Artikel befasste sich mit Briefwahlen oder Wahlbriefkästen. Ansonsten wurden nur Anfragen der Klägerin an Behörden vorgelegt.[1657]

    22. August

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    Das Repräsentantenhaus mit seiner demokratischen Mehrheit beschloss ein Gesetz, mit dem die Post mit 25 Milliarden Dollar zusätzlich ausgestattet werden sollte und die Post gesetzlich verpflichtet würde Wahlunterlagen als Post der Ersten Klasse zu behandeln. Es galt als unwahrscheinlich, dass der Senat mit seiner republikanischen Mehrheit dem Gesetz zustimmt oder es auch nur zur Abstimmung bringt. Trump hatte zusätzlich sein Veto angekündigt.[1658]

    Präsident Trump teilte auf Twitter seine Meinung mit, dass ein Tiefer Staat die Entwicklung eines Impfstoffes bis nach der Wahl verzögern wolle. In einem weiteren Tweet kritisierte er die Entscheidung, die Notfallzulassung der von ihm beworbenen Malariamittel Hydroxychloroquin und Chloroquin zu widerrufen. Die Food and Drug Administration (FDA) hatte die Zulassung widerrufen, da wissenschaftliche Studien keine Wirkung bei COVID-19 gezeigt hatten. Donald Trump behauptete, dass Doktoren und andere Studien dem widersprächen.[1659] Die Sprecherin des Repräsentantenhauses Pelosi bezeichnete ebenfalls auf Twitter Trumps Aussage zum „Tiefen Staat“ als erschreckend und gefährlich. Aufgabe der FDA sei es Medikamente auf Nützlichkeit und Sicherheit zu überprüfen. Es sei nicht die Aufgabe dieser Behörde irgendwelchen politisierenden Stellungnahmen und Zeitplänen des Weißen Hauses zu folgen.[1660] Laut der Nachrichtenwebseite Axios war diesem Tweet ein Vorfall am Montag vorangegangen, bei dem der Handelsberater Peter Navarro Vertreter der FDA als „Tiefer Staat“ angegriffen hatte und die Zulassung von Heilmitteln in „Trump Time“ gefordert hatte.[1661]

    Auf dem Kabelsender Freeform begann die Erstausstrahlung der Mini-Serie Liebe in Zeiten von Corona (Love in the Time of Corona).[1662]

    • Georgia: Der Bundesstaat meldete das passieren von zwei Meilensteinen. Es wurden erstmals über 250.000 durch Tests bestätigte COVID-19-Fälle festgestellt und über 5.000 Menschen waren in Georgia an der Krankheit gestorben. Nach 2.592 positiven Tests auf eine SARS-CoV-2-Infektion an diesem Samstag waren es 252.222 Fälle seit Beginn der Pandemie. Mit 94 Personen die mit Corona seit dem Vortag verstorben waren betrauerte der Südstaat nun 5.092 Todesopfer des Virus.[1663] Zu diesem Zeitpunkt betrug der Anteil positiver Testergebnisse 10,6 % aller SARS-CoV-2-Tests im Staate Georgia.[1664]
    • Wisconsin: Es wurden 950 Neufälle durch positive Coronatests bestätigt. Wisconsin hatte damit 70.009 COVID-19-Fälle seit dem im März der erste Fall festgestellt worden war. 10,9 % der an diesem Sonnabend durchgeführten SARS-CoV-2-Tests waren positiv. Der Siebentages-Durchschnitt lag bei 8,2 % positiver Tests. 350 Patienten wurden stationär in Krankenhäusern behandelt und 119 davon mussten intensivmedizinisch betreut werden. Zusätzlich warteten 190 Krankenhauspatienten mit auf COVID-19-Symptomen auf Bestätigung durch Tests. 13 Erkrankte waren an diesem Sonnabend an COVID-19 verstorben, womit die Pandemie in Wisconsin 1.081 Todesopfer gefordert hatte. Damit war die Mortalitätsrate in dem Bundesstaat bis hierher 1,5 %.[1665]

    23. August

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    Es wurde eine vom 19. bis zum 21. August 2020 durchgeführte Umfrage von CBS News und YouGov veröffentlicht. Es waren 2.226 registrierte Wähler befragt worden. Nach der Umfrage waren 35 % der Ansicht, dass es Amerika besser ginge als vier Jahre zuvor, allerdings glaubten 75 % der Republikaner, dass es Amerika besser ginge. Als Hauptgrund, weshalb es besser wäre, wurde bei den Republikanern vor allem Vertrauen in Donald Trump als Grund genannt (82 %). Während 35 % aller Befragten glaubten, dass es der amerikanischen Wirtschaft gut ginge, glaubten dies 67 % der Republikaner. 61 % der Befragten glaubten, dass es der Wirtschaft schlecht ginge, aber nur 30 % der Republikaner. Bei der Frage, wie die Coronakrise gehandhabt würde, glaubten 73 % der Republikaner, dass COVID-19 gut gehandhabt werde, gegenüber 38 % der Gesamtbefragten. Umgekehrt glaubten 62 % aller Befragten, dass COVID-19 schlecht gehandhabt würde, aber nur 27 % der Republikaner. Große Unterschiede ergaben sich bei der Frage, ob die 175.000 amerikanischen Todesopfer akzeptabel seien. Bei den Republikanern sahen 57 % die Zahl als akzeptabel an, aber nur 10 % der Demokraten und 33 % der Unabhängigen.[1666]

    Der Stabschef des Präsidenten Mark Meadows verteidigte in einem Morgeninterview in der Sendung Fox News Sunday Äußerungen Trumps vom Vortag, dass die FDA ein „Tiefer Staat“ sei. Er sagte, Bürokraten seien Schuld an Verzögerungen, aber die Regierung würde Bürokratieabbau betreiben. Man werde nicht Abkürzungen bei der Forschung machen, aber die Bürokratie abbauen. Was er insbesondere meine sei etwas, mit dem er sich seit drei oder vier Wochen beschäftige. Es gebe Frustration mit den Bürokraten, die alles so machen wollten, wie sie es immer machten. Das Weiße Haus habe das Recht, dies der Behörde in einer beispiellosen Tat vorzuwerfen. Es seien beispiellose Zeiten, die beispiellose Taten erforderten. Er erklärte, die Ankündigung, die der Präsident an diesem Sonntag verkünden werde, hätte vor Wochen passieren sollen.[1667] Trumps Pressesprecherin McEnany hat bereits am Sonnabendabend getweetet, dass Trump einen medizinischen Durchbruch in einer Sonntagspressekonferenz verkünden wolle.[1668] Die FDA genehmigte mit einer Notfallerlaubnis den Einsatz einer Plasmatherapie. Hierbei wird Blutplasma genesener COVID-19-Patienten mit den darin enthaltenen Antikörpern auf Erkrankte übertragen, um das Immunsystem zu unterstützen.[1669] In der nachmittäglichen Pressekonferenz verkündete dann Trump einen Tag vor der Republican National Convention diese Notzulassung der Plasmatherapie. Er sagte, seine Regierung sei Lichtjahre vor früheren US-Regierungen was Zulassungen, einschließlich von Impfstoffen betreffe.[1670] Trump bezeichnete seine Erklärung als wahrhaft historische Mitteilung.[1671] Der anwesende FDA-Direktor Hahn stellte klar, dass dies keine volle Zulassung sei.[1670] Studien zu dieser Therapie zeigten zwar mögliche Verbesserungen des Zustandes von Patienten, aber sind unklar zur Effektivität und zur notwendigen Dosierung. Experten hatten sich auch skeptisch bezüglich des Nutzens geäußert.[1669][1670] Es waren auch schon vor Trumps Pressekonferenz über 60.000 COVID-19-Patienten mit der Plasmatherapie behandelt worden. Angesprochen auf Bedenken wegen einer möglichen Übereilung brach der Präsident die Pressekonferenz ab.[1671] (Fortsetzung: 24. August)

    Die CDC veröffentlichten neue Richtlinien für Reisende. Hatten die vorherigen Richtlinien noch vorgesehen, dass Reisende aus dem Ausland oder Gebieten mit starker Virusausbreitung eine vierzehntägige Selbstquarantäne vollzögen, wurde dies nun nicht mehr vorgesehen. Die Richtlinien erwähnten gleichwohl, dass Reisende noch zwei Wochen ansteckend sein könnten, auch wenn sie keine Symptome zeigten.[1672]

    Bei zehn American-Football-Mannschaften der NFL wurden Spieler positiv getestet. Die positiven SARS-CoV-2-Tests waren alle in demselben Labor in New Jersey durchgeführt worden. In einigen Fällen waren positiv getestete Spieler dann negativ getestet worden. Die NFL setzte für diese Mannschaften den Spielbetrieb aus, ließ aber auch untersuchen, ob die Positivtests an dem Labor lagen.[1673] Betroffen waren unter anderem die Minnesota Vikings (12 Positivtests), die New York Jets (10 Positivtests) und die Chicago Bears (9 Positivtests).[1674] Die Testergebnisse konnten am Montag als Folge von Kontaminierungen im Labor erklärt werden.[1675]

    • Florida: An diesem Sonntag teilten die Behörden mit, dass 2.974 neue Fälle gemeldet wurden. Florida hatte damit seit Beginn des Jahres 600.571 Coronavirusinfektionen festgestellt. Die Anzahl an Neufällen zeigte hierbei einen Abwärtstrend seit dem Höhepunkt am 12. Juli (15.300 Neufälle). Es war allerdings nicht der Tag mit den geringsten Neuinfektionen, am 17. August waren 2.678 Neufälle gemeldet worden. Der Anteil positiver Tests war knapp oberhalb der Grenze von 5 %, ab der die Weltgesundheitsorganisation und CDC von der Möglichkeit der sicheren Öffnung ausgehen, wenn diese eine gewisse Zeit gehalten wird. Die Positivitätsrate lag bei 5,52 %. Florida meldete auch 51 an COVID-19 Verstorbene. Dies waren allerdings nicht nur Fälle der letzten 24 Stunden. Es war deutlich weniger, als die 277 Toten, die am 11. August gemeldet werden mussten. Insgesamt waren damit 10.462 Menschen mit COVID-19 in dem Bundesstaat verstorben. 137 der Todesopfer waren hierbei nicht Einwohner Floridas.[1676]
    • North Dakota: Der Bundesstaat an der kanadischen Grenze meldete erstmals über 10.000 COVID-19-Fälle. Seit Sonnabend waren 127 neue Fälle hinzugekommen. Es wurden 51 Patienten in den Krankenhäusern North Dakotas mit der Krankheit behandelt. Am Sonnabend, dem 22. August 2020 waren es noch 50 gewesen. Nachdem ein Todesfall hinzugekommen war, wies North Dakota 137 Todesopfer des Virus aus.[1677]

    24. August

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    Ankunft Donald Trumps in North Carolina in Air Force One.

    Nachdem die Demokratische Partei in der Vorwoche ihre Convention abgehalten hatte, begann diesen Montag die Republican National Convention. Am ersten Tag der Republican National Convention 2020 wurde Donald Trump als Kandidat zur Wiederwahl als Präsident nominiert.[1678] Die Wahl wurde von den persönlich anwesenden Delegierten durchgeführt.[1679] Trump behauptete, dass die Vereinigten Staaten unter ihm vor der Pandemie die erfolgreichste Wirtschaftsentwicklung erlebt hätten.[1680] Es wurde während der Hauptveranstaltung am Abend ein Video mit Donald Trump gezeigt, in dem er ein Alltagsgespräch mit Beschäftigten an der Front der Pandemie wie Krankenschwestern und LKW-Fahrern führt.[1681] Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., behauptete in seiner Ansprache am Abend, dass sein Vater rasch in der Pandemie tätig geworden sei und Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte besorgt habe.[1682]

    Der Postmaster General Louis DeJoy sagte vor dem House Oversight Committee des Repräsentantenhauses aus. Er erklärte einleitend, dass der US Postal Service alles tun werde, damit Briefwahlstimmen zeitgerecht ausgeliefert würden. Er räumte Verzögerungen in der Folge einiger seiner Änderungen ein, erklärte aber, dass es wieder besser geworden sei. Er bestritt direkte Kommunikation mit der Trump-Wiederwahlkampagne. Abgeschaltete Briefsortieranlagen werden nicht wieder in Dienst genommen.[1683]

    Im Siebentages-Durchschnitt war die Zahl der Todesopfer der Pandemie erstmals seit Ende Juli unter 1.000 gesunken. Die Zahl der festgestellten Neuinfektionen pro Tag war von 67.000 im Siebentages-Durchschnitt in der Mitte des Juli 2020 auf nun 42.600 gesunken. Dieser Wert war noch immer ein Höchstwert weltweit. Die Europäische Union etwa verzeichnete trotz eines Anstiegs 17.000 neue Fälle von COVID-19 am Sonntag.[1684] Während sich die Lage vor allem im Süden allmählich entspannte, wurden allerdings im Herzen der Vereinigten Staaten wie dem Mittleren Westen, beunruhigendere Trends beobachtet.[1685]

    Nachdem am Sonntag eine Notstandsgenehmigung für die Blutplasma-Therapie ausgesprochen wurde und Berichte erschienen waren, dass die Regierung kurz vor der Wahl einen Impfstoff genehmigen wolle, stiegen am Montag die Aktienkurse. S&P 500 und Nasdaq stiegen über die Rekordwerte vom Freitag, der Dow Jones stieg zwar um 378 Punkte bzw. 1,4 %, blieb aber noch immer 4 % unter dem Höchstwert im Februar vor dem Coronakursstürzen.[1686] Der Dow Jones schloss bei 28.308,46 Punkten und der S&P 500 bei 3.431,28 nach 1 % Gewinnen und damit erstmals über 3.400. Der Nasdaq Composite gewann 0,6 % und schloss mit 11.379,72 Punkten.[1687]

    Am Abend erklärte der Leiter der FDA, dass er den Nutzen der Plasma-Therapie in der Pressekonferenz am Sonntag, dem 23. August 2020 zu positiv dargestellt habe. Die Therapie sei zwar sicher, bezüglich der Wirksamkeit wäre eine relative, aber keine absolute Risikominimierung anzunehmen.[1688] (Fortsetzung siehe 28. August)

    • Florida: In einem Rechtsstreit zwischen der Lehrergewerkschaft Floridas und dem Staat Florida unterlag der Staat. Ein Richter im Leon County hob die Anordnung Schulen zu öffnen vom 6. Juli 2020 auf. Der Richter begründete dis damit, dass Florida den Schulbezirken keine Möglichkeit gegeben hatte, Sicherheit über Klassenraumunterricht zu wählen.[1689]

    25. August

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    Am zweiten Tag der Republican National Convention war die COVID-19-Pandemie nur ein Nebenthema. Lediglich der Berater des Präsidenten in Wirtschaftsfragen Larry Kudlow erwähnte die Pandemie als Erklärung für den Absturz der Wirtschaft, und Melania Trump machte das Virus zum Teil ihrer Rede.[1690] Sie rief zu Mitgefühl und Einigkeit in Zeiten einer Doppelkrise von Pandemie und Wirtschaftskrise auf. Sie bedankte sich bei medizinischem Personal und anderen in der Coronakrise essentiellen Beschäftigten. Sie rief dazu auf, ihren Ehemann zu wählen, da er sich sorge und das Vakzin bringen werde.[1691] Außenminister Mike Pompeo befasste sich mit dem Loben der Außenpolitik unter Trump. Er warf China vor, das Virus verschwiegen und auf die Welt losgelassen zu haben. Er behauptete, dass Trump China dafür zur Verantwortung ziehe.[1692]

    Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten die Richtlinien, wer auf eine Infizierung mit dem Coronavirus getestet werden soll. Nun sollten Personen, die keine Symptome zeigten, nach Kontakt mit einer infizierten Person nicht getestet werden.[1693] Die Änderungen sollen durch Druck aus der Trump-Regierung zustande gekommen sein.[1694]

    • Alabama: Die University of Alabama teilte sechs Tage nach Semesterbeginn mit, dass am Hauptcampus in Tuscaloosa 531 Fälle von COVID-19 seit Semesterbeginn festgestellt wurden. An den Campussen in Birmingham und in Huntsville wurden zusammen 35 Infektionen festgestellt. Der Bürgermeister von Tuscaloosa ordnete die Schließung aller Kneipen in seiner Stadt für zwei Wochen an.[1695] (Fortsetzung: 29. August)
    • Idaho: Bewaffnete und unmaskierte Demonstranten verschafften sich Zugang zum Idaho State Capitol während einer Beratung über ein Gesetz, das deliktische Haftung von Geschäftsleuten einerseits einschränkt, aber andererseits bei Nichteinhaltung von Richtlinien erleichtert. Die aus rechten Gruppen und Impfgegnern bestehende Demonstration war gegen dieses Gesetz und die Notstandserklärung durch den Gouverneur gerichtet.[1696]
    • Ohio: Die Leitung der Ohio State University suspendierte 228 Studenten für die Verletzung der COVID-19-Vorbeuge-Regeln. Danach durften keine Menschenansammlungen von mehr als zehn Personen stattfinden, ein Mund-Nasen-Schutz war zu tragen, und die Studenten hatten sich sozial zu distanzieren.[1697]

    26. August

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    Am dritten Tag der Republican National Convention wurde das Thema der Coronakrise weitgehend vermieden. Die Abgeordnete Elise Stefanik erwähnte COVID-19 lediglich indirekt, als sie behauptete, der Präsident würde unermüdlich arbeiten, die Wirtschaft wieder zu eröffnen und Biden wolle, dass Amerikaner sich im Keller versteckten. Vor der Rede von Pence widmete lediglich der Abgeordnete Lee Zeldin aus New York seine Rede der Pandemie. Er lobte die Hilfe durch Jared Kushner und die Regierung für seinen Bezirk.[1698] Der dritte Tag der Republican National Convention schloss mit einer Rede des Vizepräsidenten Mike Pence im Fort McHenry. Er sprach vor Polizisten, Feuerwehrleuten und Personen, die COVID-19 direkt behandelten. Er lobte unter anderem die Reaktion des Präsidenten in der Coronakrise. Trump habe sofort mit einem Bann aller Flüge aus China reagiert und damit unzählige amerikanische Leben gerettet. Trump habe alle Kräfte der Regierung geleitet und Anweisung erteilt, eine Partnerschaft mit Gouverneuren beider Parteien und der Wirtschaft einzugehen. Pence sagte, dass nun täglich 800.000 Coronatests durchgeführt würden, dass innerhalb von Wochen 100.000 Beatmungsgeräte gebaut worden seien; Krankenhäuser seien gebaut worden. Es würden zahlreiche Heilmittel gegen das Virus entwickelt, unter anderem die Plasma-Therapie. Wenn Joe Biden gesagt habe, es würde ein Wunder brauchen, Amerika sei das Land der Wunder. Pence versprach, bis zum Ende des Jahres werde ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Nach all den Schwierigkeiten des Jahres würde es nun vorangehen. Pence lobte anwesende Feuerwehrleute und Krankenschwestern. Er erklärte wegen der in den ersten drei Jahren geschaffenen Grundlagen würde Amerika wieder zurückkommen, es seien 9,8 Millionen Arbeitsstellen wieder erstanden. Man werde in den nächsten Tagen Amerika wieder öffnen, die Schulen würden wieder öffnen. Seine Frau werde in den nächsten Tagen in den Klassenraum zurückkehren. Man habe die Wahl zwischen Biden und Trump, der die Wirtschaft schon einmal aufgebaut habe.[1699]

    Die Centers for Disease Control (CDC) veröffentlichten eine Richtlinie zur Arbeitsplatzsicherheit für Verkäufer im Einzelhandel und Angestellte im Dienstleistungssektor. Vorangegangen waren mehrere gewalttätige Angriffe wegen Verpflichtungen in Geschäften Gesichtsbedeckungen zu tragen oder Abstand zu halten. In der Richtlinie riet CDC mit Kunden nicht zu streiten, wenn diese aggressiv würden oder Drohungen aussprechen. Ansonsten wurde Geschäften nahegelegt Sicherheitssysteme zu installieren, Zufluchtsräume für Angestellte einzurichten, und Konflikttraining anzubieten.[1700]

    • Tennessee: Ein Gericht im Davidson County entschied, dass auf den Formularen zum beantragen einer Briefwahl auch die erhöhte Gefahr der Erkrankung mit COVID-19 als Grund für eine Briefwahl zu nennen sei.[1701]
    • Utah: Der Bundesstaat meldete zum einen 407 neue Fälle von COVID-19 und zum anderen, dass ein durch Verzögerungen bei Testergebnissen entstandener Rückstand aufgearbeitet sei. Utah wies nun 50.174 SARS-CoV-2-Infektionen seit Beginn der Pandemie aus. Im fortschreitenden Siebentages-Durchschnitt hatte Utah an diesem Mittwoch 376 Neufälle bei einem Anteil positiver Testergebnisse von 8,6 %. Es wurden 118 Utaher mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. Vier Einwohner des Staates waren seit Dienstag verstorben. COVID-19 hatte damit 401 Todesopfer gefordert.[1702]

    27. August

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    Die Zahl der COVID-19-Todesfälle in den Vereinigten Staaten stieg an diesem Donnerstag um 1.116 auf 180.824 Todesfälle.[1703]

    An diesem Donnerstag fand der vierte und letzte Tag des Parteitages der Republikaner statt. Ben Carson verteidigte Trump gegen Rassismus­vorwürfe – unter anderem mit der Aussage, dass vor der Pandemie die Arbeitslosigkeit unter Afroamerikanern niedriger gewesen sei als je zuvor.[1704] Ivanka Trump kündigte Trumps Rede an und stellte ihren Vater als mitfühlend dar, auch wenn sein Kommunikationsstil Leute ärgere.[1705] Sie behauptete, dass sie den Schmerz in seinen Augen gesehen hätte, wenn neue Zahlen gemeldet würden.[1706] Die Republican National Convention schloss an diesem Tag mit der Ansprache Trumps,[1707] in der er die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei annahm.[1708] Die Rede enthielt zahlreiche unzutreffende Aussagen.[1709][1710][1711][1707] Donald Trump zeichnete in der Rede ein Bild, nach der das Land die Wahl zwischen Erhaltung des American Way of Life und Chaos hätte. Bezüglich der COVID-19-Pandemie behauptete er, dass seine Regierung sich von Fakten und Wissenschaft leiten ließe, während Biden diese ignoriere und das Land schließen wolle. Er behauptete, Amerika würde die Welt im Kampf gegen den mächtigen und unsichtbaren Feind Coronavirus anführen. Er versprach, dass zum Ende des Jahres und wahrscheinlich früher ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde.[1712] Trump lobte seine Regierung, das größte Testsystem aufgebaut zu haben. Amerika, behauptete er, würde mehr testen als jedes Land in der westlichen Welt. Heilverfahren wie die Plasmatherapie, die er letzten Sonntag zuließ und die Tausende von Leben retten werde, seien entwickelt worden.[1713]

    Am Vormittag des vierten Tages der Republican National Convention wurden Briefe von Mitarbeitern der Bush-Administration, der Präsidentschafts-Wahlkampfteams von John McCain und Mitt Romney bekannt. Die hundert unterzeichnenden Republikaner sprachen sich für den demokratischen Kandidaten Biden aus. Bidens Führungsqualitäten und Fähigkeiten, parteiübergreifend zu arbeiten seien notwendig in den Zeiten der COVID-19-Pandemie und Wirtschaftskrise.[1714] Kamala Harris als demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin hielt noch vor Beginn der Übertragung des republikanischen Parteitages eine Rede. Diese war als Gegenrede zu der Annahmerede Trumps am Ende der Convention bestimmt. Harris griff in der Rede Trumps Vorgehen in der Coronakrise an.[1715] Sie warf Trump vor, vor China gekuscht zu haben, als es Anfang des Jahres darauf angekommen wäre. Statt Transparenz von China zu verlangen, habe er China gelobt. Er habe die Pandemie heruntergespielt. Sie äußerte:

    “All we needed was a competent president. One who was willing to listen, willing to lead, take responsibility, have a plan, do their job. […] Donald Trump has failed at the most basic and important job of a president of the United States. It’s his obligation to protect us. Yet, he has failed miserably.”

    „Alles was wir brauchten war ein kompetenter Präsident. Einer, der bereit war zuzuhören, bereit war zu führen, der Verantwortung übernimmt, der einen Plan hat, der seinen Job tut.[…] Donald Trump hat bei der grundlegendsten und wichtigsten Aufgabe als Präsident der Vereinigten Staaten versagt. Es ist seine Pflicht uns zu beschützen. Nun, er hat schrecklich versagt.“[1716]

    Sie erklärte, dass es nicht so habe kommen müssen. Man müsse sich lediglich anderswo umgucken, um das zu sehen.[1716]

    Nachdem die Richtlinien des CDC am Montag dahingehend geändert worden waren, dass Personen ohne Symptome nach Kontakt mit Infizierten nicht getestet werden bräuchten, heftig kritisiert worden war, gab der Direktor des CDC Redfield eine Stellungnahme ab. Er erklärte, dass es wünschenswert sei, jeden zu testen, der sich infiziert haben könnte. Jeder, der einen Test bräuchte und wolle, könne einen haben. Aber nicht jeder, der einen wolle, bräuchte einen. Die Internetseite des CDC wurde aber nicht geändert.[1717]

    Robert Redfield als Direktor der CDC forderte in einem Schreiben vom 27. August 2020 die Gouverneure der Bundesstaaten auf, Vorkehrungen für eine Auslieferung eines Impfstoffes für Ende Oktober zu treffen. Lizenzen und Genehmigungen sollten in Eilverfahren vergeben werden, damit am 1. November 2020 mit der Auslieferung des Impfstoffes begonnen werden könne. Experten hatten sich allerdings skeptisch geäußert, ob ein Impfstoff bis zum Ende des Jahres vorliegen könne, da die dritte Phase der Impfstoffentwicklung gerade erst begonnen hätte.[1718][1719]

    Pew Research Center veröffentlichte eine internationale Umfrage über die COVID-19-Pandemie. Es wurden Personen in den Vereinigten Staaten und in Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Schweden, Spanien, Südkorea und dem Vereinigten Königreich befragt. Während 73 Prozent aller Befragten sagten, dass ihre jeweilige Regierung die Coronakrise gut bewältigt hätte (bzw. 27 Prozent schlecht), antworteten nur 47 Prozent der US-Amerikaner, dass die amerikanische Regierung die Krise gut gehandhabt habe. Damit waren die USA zusammen mit dem Vereinigten Königreich (46 Prozent) die beiden einzigen untersuchten Staaten, bei denen nur eine Minderheit der eigenen Regierung gute Noten gab. Die Vereinigten Staaten waren nicht der einzige Staat mit einer deutlichen Spaltung zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition. Spanien etwa zeigte ein ähnliches Muster. In den USA erklärten 76 Prozent der Republikaner oder republikanisch tendierenden Befragten, dass die Regierung gut reagiert habe. Nur 25 Prozent der Demokraten und demokratisch tendierenden Befragten stimmten zu. Bei der Frage, ob die Krise das Land eher geeint habe, landeten die USA deutlich auf dem letzten Platz mit nur 18 Prozent Zustimmung.[1720]

    Das Arbeitsministerium veröffentlichte am Morgen den wöchentlichen Bericht zum Arbeitsmarkt in der Vorwoche. Danach hatten nach jahreszeitlicher Anpassung eine Million US-Amerikaner in der mit dem 18. August endenden Siebentageperiode Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Dieser leichte Rückgang gegenüber der Vorwoche war so auch prognostiziert worden. Die fortlaufenden Anträge betrugen 14,5 Millionen. Mit zusätzlichen während der Coronakrise geschaffenen Programmen, etwa für Selbstständige, waren danach 21 Millionen Amerikaner ohne Beschäftigung.[1721] Der Präsident der Federal Reserve Bank Jerome Powell stellte die neue Strategie der US-amerikanischen Zentralbank vor. Danach will die Federal Reserve Bank eine durchschnittliche Inflation von 2 Prozent zulassen, um nicht in die Gefahr einer Deflation zu geraten. Damit wurde angedeutet, dass Leitzinsen mittelfristig nicht erhöht werden und auf dem bisherigen niedrigen Stand verbleiben sollten.[1722] Die Märkte reagierten auf Powells Mitteilung hin überwiegend positiv. Der Dow Jones stieg bis zum Börsenschluss um 0,6 % und schloss bei 28.492,07 Punkten, dem höchsten Kurs seit einem halben Jahr. Der S&P 500 stieg um 0,2 % auf 3.484,55. Der Nasdaq gab allerdings um 0,3 % nach, das erste Sinken seit mehr als einer Woche, und schloss bei 11.625,34. Der Kurs des US-Dollars stieg. Gold gab nach.[1723]

    • Arizona: Der Bundesstaat überschritt erstmals 200.000 bestätigte COVID-19-Fälle seit am 26. Januar 2020 der erste Fall in Arizona entdeckt worden war. Es waren, nachdem für diesen Tag 680 Neufälle erfasst worden waren, 200.139 Fälle. Der Anteil positiver SARS-CoV-2-Tests betrug an diesem Tag 5 %, was der Schwelle der Weltgesundheitsorganisation zur Stabilisierung der Pandemie entsprach. Allerdings betrug der Siebentages-Durchschnitt der Positivrate der Tests noch 7 %. Insgesamt gingen die Zahlen von Neufällen, Hospitalisierungen und Todesfällen in Arizona aber zurück. 33 Einwohner Arizonas waren an diesem Tag mit COVID-19 verstorben. Damit waren insgesamt 4.929 Arizonaer mit COVID-19 verstorben.[1724]
    Die University of Arizona teilte mit, dass ein COVID-19-Ausbruch auf ihrem Campus verhindert werden konnte. Teil des Vorbeugeprogramms der Universität ist die Analyse von Abwasser aus zwanzig Gebäuden. Im Abwasser eines Studentenwohnheims waren Hinweise auf das SARS-CoV-2-Virus gefunden worden, das COVID-19 auslöst. Durch anschließende Tests konnten zwei asymptomatische Studierende gefunden und isoliert werden.[1725][1726]
    • Florida: Texas löste Florida am Morgen als Staat mit den zweitmeisten COVID-19-Fällen ab. Beide rangierten hinter Kalifornien.[1727]

    28. August

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    Eine an diesem Freitag aktualisierte Prognose der University of Washington sagte voraus, dass bis zum Dezember 317.312 Amerikaner an COVID-19 sterben könnten. Diese Annahme geht von einem zeitweiligen Anstieg auf 2.000 Todesfälle pro Tag aus. Es wurde aber darauf hingewiesen, dass falls 95 % der Bevölkerung Masken tragen würden 67.000 weniger sterben könnten. Eine am Vortag von CDC veröffentlichte Prognose ging von 200.929 Toten bis zum 19. September 2020 aus, mit einer möglichen Streubreite zwischen 195.824 und 207.269 Todesopfern. An diesem Freitag verzeichneten die USA über fünf Millionen Fälle und über 180.000 COVID-19-Tote.[1728]

    Es wurde bekannt, dass die Food and Drug Administration (FDA) ihre Pressesprecherin Emily Miller nach elf Tagen Beschäftigung und nachdem der Leiter Äußerungen zur Wirksamkeit der Plasma-Therapie zurücknehmen musste entlassen hat. Miller war als vorherige Autorin in konservativen Medien umstritten. Ihre Einstellung war als Schritt zur Politisierung der FDA gesehen worden.[1729] Miller war auf eine normalerweise mit Berufsbeamten besetzte und auch so ausgeschriebene Stelle als politische Besetzung gesetzt worden, ohne Erfahrungen in Medizin oder Wissenschaft.[1730] Noch am gleichen Tag teilte der Leiter der FDA mit, dass sie als „Political Apointee“ weiter tätig sein würde, ohne, dass klar war, in welcher Funktion.[1731] Am späten Nachmittag teilte die FDA mit, dass sie den Einsatz des Medikaments Remdesivir mittels Notfallgenehmigung für alle Krankenhauspatienten mit COVID-19 erlaube. Bisher war seit Mai der Einsatz von Remdesivir für Patienten mit Atemnot genehmigt. War die Entscheidung im Mai noch auf eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie gestützt gewesen, lagen für diese Ausweitung keine Studien vor. Die Genehmigung wurde daher als Teil eines Musters kritisiert, bei dem die FDA Medikamente ohne wissenschaftliche Grundlage genehmige.[1732]

    Befördert durch Zeichen einer Erholung und die Äußerungen des Präsidenten der Federal Reserve Bank am Donnerstag, stiegen die Börsen. Der Dow Jones gewann 161,60 Punkte (+0,6 %) und schloss mit 28.653,87. Der Dow konnte damit einen Kurs erreichen, der höher war als zu Jahresbeginn. Der S&P 500 stieg um 0,7 % und zeigte am Ende des Handelstages mit 3.508,01 erstmals in seiner Geschichte mehr als 3.500 Punkte. Der Nasdaq Composite legte 0,6 % zu, um bei 11.695,63 zu schließen.[1733]

    • Iowa: Um 10:00 Uhr morgens meldeten die Behörden des Staates im Mittleren Westen, dass innerhalb der letzten 24 Stunden 2.633 Neufälle festgestellt worden waren, Iowa hatte damit seit Beginn der Pandemie 62.031 nachgewiesene COVID-19-Fälle.[1734] Zu diesem Zeitpunkt lag Iowa auf dem ersten Platz vor North Dakota, Mississippi, Alabama und South Dakota was Neuinfektionen relativ zur Bevölkerung betraf. Unter Zugrundelegung eines 14-Tages-Durchschnitts waren es in Iowa 31,49 Fälle je hunderttausend Einwohnern und Tag.[1728] Im 14-Tages-Durchschnitt lag der Anteil von positiven Tests der gesamten Tests auf SARS-CoV-Infektionen bei über 10 %. 78 Patienten waren zu diesem Zeitpunkt in Krankenhausbehandlung mit COVID-19. Von diesen Patienten mussten 33 intensivmedizinisch betreut werden. Zwar waren am Mittwoch und Donnerstag etwas mehr Patienten mit der Krankheit auf Intensivstationen untergebracht, aber die Zahl am Freitag entsprach dem bisherigen Höhepunkt Mitte April. Es waren zwölf Menschen mit COVID-19 in den vorangegangenen 24 Stunden in Iowa verstorben. Der Bundesstaat beklagte damit 1.091 COVID-19-Opfer.[1734] Die Zahlen waren auch beeinflusst durch eine Änderung der Testpraxis. Neben den üblichen auf der Polymerase-Kettenreaktion basierenden Tests ließ Iowa auch schneller durchzuführende Antikörper-Tests zu. Die Einpflege zurückliegender Antikörper-Tests führte unter anderem zu einer offiziellen Rate von 79,43 % positiver Tests am 28. August. Von den eingepflegten mehr als 2.000 positiven Testergebnissen waren allerdings nur etwa 1.000 Antikörper-Ergebnisse.[1735]
    Etwa 50.000 Anträge auf Briefwahl wurden durch ein Gericht in Iowa für nichtig erklärt. Briefwahlunterlagen im Linn County waren bereits vorab mit beim County vorhandenen Informationen vorausgefüllt zurückgesandt worden. Das Gericht entschied, dass diese 50.000 Wähler neue Anträge stellen oder in persona wählen müssen.[1736]
    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom stellte eine neue Öffnungsstrategie vor. Die vorherige, mit der im Mai Kaliforniens Wirtschaft schrittweise geöffnet worden war, führte zu einem erheblichen Anstieg von Fällen. Kalifornien hatte wieder Restriktionen einführen müssen. Am Donnerstag war der 688.858. COVID-19-Fall dokumentiert worden, 12.690 Kalifornier hatten bis zum Donnerstag ihr Leben in der Pandemie verloren. Nach dem neuen Plan wurden die Countys in vier Kategorien eingeteilt. Um in eine weniger restriktive Kategorie zu gelangen muss ein County über zwei Wochen die Kriterien der jeweils höheren weniger einschränkenden Kategorie erfüllen. Die Kriterien richteten sich kumulativ nach Neufällen im Verhältnis zur Bevölkerung und dem Anteil positiver Testergebnisse bei SARS-CoV-2-Tests. Die Kategorien waren:
    Kategorie 1 (Purpur): Mehr als sieben Neufälle auf 100.000 Einwohner oder 8 % Positivitätsrate. Die meisten nichtessentiellen Geschäfte und Dienstleister hatten zu schließen.
    Kategorie 2 (Rot): Vier bis sieben neue COVID-19-Fälle auf 100.000 Einwohner oder 5 bis 8 % positiver Testergebnisse. Einige nichtessentielle Geschäftsräume mussten geschlossen bleiben.
    Kategorie 3 (Orange): Ein bis 3,9 tägliche Fälle auf 100.000 Einwohner oder 2-4,9 % positive Testergebnisse. Hier können einige nicht-essentielle Geschäftsräume unter Auflagen öffnen.
    Kategorie 4 (Gelb): Weniger als ein Neufall auf 100.000 Einwohner und eine Positivitätsrate von unter 2 %. Die meisten Geschäftstätigkeiten in Innenräumen können unter Auflagen aufgenommen werden.
    Unabhängig von der Kategorisierung konnten Friseure ab Montag, dem 31. August wieder öffnen, wenn Angestellte Masken tragen und Abstandsregeln eingehalten werden. An diesem Freitag waren 38 Countys in der Kategorie Purpur, neun Rot, acht Orange und nur drei Gelb.[1737]
    • Michigan: Es wurden durch die Gesundheitsbehörden Michigans 741 neue COVID-19-Fälle gemeldet. Damit hatte Michigan 100.699 Infektionen mit dem Coronavirus seit dem 10. März registriert. Die Infektionen hatten sich dabei von dem ursprünglichen Epizentrum im Großraum Detroit in die eher ländlichen Gebiete verlagert. Die Erkrankten waren nun auch eher jünger als zu Beginn der Pandemie. Ein kürzlicher Anstieg an Fällen wurde auf eine zunehmende Nachlässigkeit beim Maskentragen und Abstandhalten zurückgeführt.[1738] Peter Gulick von der Michigan State University warnte, dass es in den folgenden fünf Monaten zu 100.000 weiteren Infektionen in Michigan kommen könne. Allerdings war der Anteil positiver Tests im Zeitraum 7. bis 13. August mit 3,3 % deutlich unter dem Durchschnitt in den USA mit 8 %.[1739] An diesem Freitag wurden außerdem sechs Todesfälle erfasst, womit 6.446 Einwohner Michigans an der Krankheit gestorben waren.[1738]
    • Nevada: Es wurde ein nachgewiesener Fall einer Reinfektion, einer erneuten Infektion eines zuvor Genesenen, gemeldet. Der Mann aus dem im Norden Nevadas gelegenen Washoe County war im April erstmals positiv auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet worden. Nachdem er zwischenzeitlich zweimal negativ getestet worden war, wurde er 48 Tage später erneut positiv getestet. Es war der erste durch genetische Untersuchungen bestätigte Fall einer Wiederinfektion in den Vereinigten Staaten. Ein früher gemeldeter Reinfektionsfall aus Tennessee war nicht genetisch bestätigt worden. Es war weltweit der zweite bestätigte Fall, nachdem am Montag ein bestätigter Fall einer Reinfektion aus Hongkong gemeldet worden war.[1740]
    • Tennessee: Es wurden an diesem Freitag in dem Bundesstaat 1.636 Infektionen neu erfasst. Tennessee hatte damit insgesamt seit Beginn der Pandemie 150.815 COVID-19-Fälle gehabt. 6.751 Patienten wurden in Krankenhäusern Tennessees behandelt. Seit Donnerstag waren 28 Menschen in dem Staat mit COVID-19 verstorben. Damit hatte der Bundesstaat 1.701 Todesopfer der Pandemie zu beklagen.[1741]

    29. August

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitts täglich 41.638 Neuinfektionen. Dies war ein Rückgang von mehr als 5 Prozent gegenüber der Vorwoche. In den während des Sommers besonders betroffenen Bundesstaaten Texas, Florida, Kalifornien und Arizona wurden Rückgänge von über 15 Prozent beobachtet. Allerdings stieg in 21 der 50 Bundesstaaten und in Washington D.C. die Anzahl der Neuinfektionen um 5 Prozent oder mehr unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitts. Es zeichnete sich eine Verlagerung in den Mittleren Westen ab; insbesondere die Staaten Indiana, Iowa, Kansas, Michigan, Minnesota, Nebraska, North Dakota, Ohio und South Dakota waren davon betroffen.[1742]

    • Alabama: An der University of Alabama waren nun bei über 1.200 Studierenden und 166 Beschäftigten Corona-Infektionen festgestellt worden. Der Rektor der Universität bezeichnete den Anstieg als nicht akzeptabel und erklärte, dass, wenn der Trend anhielte, das Semester nicht beendet werden könne.[1743]
    • New York: Das Metropolitan Museum of Art öffnete wieder seine Pforten für die Öffentlichkeit. Nachdem es im März schließen musste, öffnete es mit 25 Prozent Kapazität und der Pflicht, Masken zu tragen.[1744]

    30. August

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    Es wurde die Marke von über 6 Millionen COVID-19-Fällen seit Beginn der Pandemie in den Vereinigten Staaten erreicht. Bis zu diesem Sonntag waren mehr als 183.000 Menschen in den USA an COVID-19 und ihren Komplikationen verstorben.[1745] In den Bundesstaaten Indiana, Iowa, Kansas, Nebraska, Michigan, Minnesota, North Dakota und South Dakota betrug der Anstieg an Fällen zu dem Zeitpunkt mindestens 19 %. Dies reflektierte den Trend, dass das Virus sich nun im Inland der Vereinigten Staaten ausbreitete.[1746] Am gleichen Tag übertraf die Zahl der weltweiten COVID-19-Fälle 25 Millionen bei weltweit etwa 843.000 Toten. Der höchste tägliche Anstieg wurde zu diesem Zeitpunkt in Indien festgestellt, das erst am Sonnabend über 78.000 Neufälle bei 3,5 Millionen Fällen und 63.000 Todesfällen erfasst hatte.[1747] Indien stellte damit den traurigen bisherigen Rekord der Vereinigten Staaten als Land mit den meisten Fällen an einem Tag vom 17. Juli 2020 ein. Es wurden damals in den USA 77.299 Infektionen gemeldet.[1748] Bei der Zahl der Gesamtfälle führten die Vereinigten Staaten vor Brasilien an zweiter und Indien an dritter Stelle. Bei Todesfällen führte Amerika, wobei die drei Länder USA, Mexiko und Brasilien 40 % der Todesfälle in der Welt ausmachten.[1746]

    Stephen Hahn, der Kommissar und Leiter der Food and Drug Administration (FDA), erklärte in einem Interview, dass er eine Notfall-Genehmigung für einen Impfstoff gegen COVID-19 erwäge, ohne den Abschluss der letzten Phase der Impfstoffentwicklung abzuwarten. Dies würde eine Entscheidung von Daten, Medizin und Wissenschaft sein. Es würde nicht eine politische Entscheidung, um den Präsidenten zu erfreuen, sein.[1749]

    Trump hatte einen Tweet eines QAnon-Anhängers auf Twitter geteilt. In dem Tweet wurde unzutreffend behauptet, dass CDC stillschweigend eingeräumt hätte, dass nur 6 % aller COVID-19-Todesfälle auf COVID-19 zurückzuführen seien. Twitter entfernte diesen Retweet. Es entfernte aber nicht einen weiteren Retweet eines Gateway-Pundit-Artikels, der auf demselben Tweet beruhte und dieselbe Theorie wiederholte.[1750] Derartige Beiträge in sozialen Medien oder bei Protesten indizierten eine wachsende Schnittmenge zwischen COVID-19-Verschwörungstheorien und der Qanon-Verschwörungstheorie.[1751]

    • Kalifornien: Am selben Tag, als die Welt 25 Millionen COVID-19-Fälle und die Vereinigten Staaten 6 Millionen Fälle überschritten, erreichte der bevölkerungsreichste Bundesstaat 700.000 Fälle. Es waren laut der Statistik der Johns Hopkins University 702.600 Fälle. Neuinfektionen gingen in Kalifornien aber zurück. Waren es in dieser Woche 36.947 neue Fälle gewesen, waren es in der Vorwoche mit 43.203 Neuerkrankungen 14,5 % weniger neue Infektionen gewesen. Den Höhepunkt der Neuinfektionen war mit 12.807 am 21. Juli 2020 gewesen. Waren bis in den frühen August noch Tage mit über 12.000 Neufällen vorgekommen, waren seit dem 16. August an keinem Tag über 7.000 Neuinfektionen festgestellt worden. Auch die Einweisungen in Krankenhäusern mit COVID-19 war zurückgegangen. Waren es am 21. Juli 7.170 Patienten mit bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen gewesen es nun 4.072 Patienten.[1752]
    • Massachusetts: Es kam in Boston vor dem Massachusetts State House zu einer Demonstration gegen eine am 19. August 2020 angekündigte Verpflichtung zur Grippeimpfung für Schüler und Studenten. Danach sollten alle Schüler, mit Ausnahmen für Hausunterricht, Privatschulen, medizinische und religiöse Gründe, zur Grippeimpfung verpflichtet sein. Außerdem sollten Studenten bis zum Alter von 30 Jahren und alle Studenten naturwissenschaftlicher Fächer zur Impfung gegen die Grippe verpflichtet werden. Der Staat Massachusetts wollte hierdurch eine Doppelbelastung des Gesundheitssystems durch Grippeepidemie und COVID-19-Pandemie vorbeugen.[1753]

    31. August

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    Laut der American Academy of Pediatrics stiegen Ansteckungen mit dem Coronavirus und Einweisungen in Krankenhäuser mit COVID-19 bei Kindern und Teenagern zumindest im Zeitraum zwischen dem 21. Mai und dem 20. August 2020 deutlicher an als im Bevölkerungsdurchschnitt. Auch in dieser Gruppe waren Kinder von Latinos und Afroamerikanern am gefährdetsten, mit COVID-19 zu versterben. Komplikationen, die zu Hospitalisierung führten, waren dabei deutlich geringer als bei Erwachsenen, waren aber trotzdem signifikant.[1754]

    Die Aktienbörsen schlossen den Monat August positiv. An diesem Montag stieg der Dow Jones Industrial Average um 215,61 Punkte oder 0,8 %, um bei 28.645,66 zu schließen. Auch der S&P 500 stieg um 0,8 % auf 3.526,65. Der Nasdaq Composite kletterte um 1,4 % auf 11.939,67. Über den gesamten August war der Dow um 7,6 % gestiegen, was der höchste Augustanstieg seit 1984 war. Der S&P 500 war in diesem Monat um 7 % gestiegen, was der beste S&P-August seit 1986 war. Die Nasdaq hatte den besten August seit 2000 erlebt.[1755]

    Eine Vereinbarung unter dem Defense Production Act mit Philips Respironics wurde teilweise gekündigt. Es war im April die Lieferung von 43.000 Beatmungsgeräten zum Preis von $ 646,7 Millionen vereinbart worden. Nun sollten nur noch 12.300 Geräte geliefert werden. Der Beschaffungsvertrag war wegen zu hoher Preise für die Geräte in die Kritik geraten.[1756] (Fortsetzung: 9. September)

    • Florida: Gouverneur Ron DeSantis hielt gemeinsam mit dem Berater des Präsidenten Scott Atlas eine Pressekonferenz ab. Altas erklärte, nur die Vereinigten Staaten hätten eine hysterische Diskussion über die Öffnung von Schulen. Er behauptete die Zahlen wären klar. Es würde für Kinder ein außergewöhnlich geringes Risiko bestehen.[1757]
    Florida Surgeon General Scott Rivkees kündigte an, dass Florida zu einem ungenannten Zeitpunkt Daten zu COVID-19 in Schulen veröffentlichen würde. Das Florida Department for Health erhebt solche Daten und stellt sie Autoritäten in Schulbezirken und Schulen zur Verfügung, betrachtet sie aber als vertraulich. Das Health Department versuchte die Veröffentlichung von COVID-19-bezogenen Daten wie Anzahl von Schülern in Quarantänen und Erkrankungen an Schulen zu unterbinden. Gouverneur DeSantis hatte erklärt solche Daten müssten in Kontext gestellt werden. Etliche Schulbezirke folgten dem nicht und veröffentlichten Daten aus Gründen der Transparenz.[1758]
    • Georgia: Ein Bundesgericht entschied, dass in Georgia Briefwahlstimmen auch nach dem Wahltermin am 3. November zu akzeptieren sein sollen, wenn der Poststempel das Datum des Wahltages trägt. Zur Begründung hieß es, dass Wähler während der Pandemie geschützt werden müssten. Schon während der Vorwahlen hatten etwa die Hälfte der Wähler in Georgia Briefwahlen beantragt gehabt.[1759] (Fortsetzung: 2. Oktober 2020)

    September 2020

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    Im Laufe des Monats wurden 661.000 Arbeitsplätze geschaffen. Gleichwohl blieben 12,6 Millionen US-Amerikaner arbeitslos. Dies waren auch deutlich weniger Neubeschäftigungen als die 1,5 Millionen im August. Die Arbeitslosenquote betrug am Ende September 2020 7,9 %. Dies war die höchste Arbeitslosenquote unmittelbar vor einer Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten seit derartige Statistiken 1948 begonnen wurden. 36 % der Arbeitslosen wurden als langzeitarbeitslos gewertet. Ende September waren noch immer 10,7 Millionen weniger Amerikaner beschäftigt, als im Februar 2020 die Pandemie zuschlug. Auffällig waren ethnische und Geschlechtsunterschiede. 617.000 Frauen verloren Arbeit, aber nur 78.000 Männer. Dies betraf besonders die Altersgruppe der Frauen zwischen 35 und 44 und könnte mit dem Beginn des Schuljahrs mit mehr Fernunterricht zusammengehangen haben. Während die Arbeitslosigkeit unter Weißen und Asiaten zurückging, blieb sie unter Latinos und Afroamerikanern unverändert hoch.[1760]

    Mitte September erreichten Leerstände in Einkaufszentren (malls) in den USA den Rekordwert von 9,8 %. Der bisherige Höchstwert war 2011 mit 9,3 %. Begründet wurde dies von Analysten bei Moody’s mit einem schon vor der Pandemie bestehenden Überangebot an Verkaufsflächen und dem durch die Pandemie dann ausgelösten Boom im Online-Handel.[1761] Bei Wohnimmobilien stiegen laut der National Association of Realtors, der amerikanischen Immobilienmakler-Vereinigung, die Preise im September erheblich an. Grund war das unausgewogene Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Zwar stiegen die Verkäufe um 20,9 %, aber das Angebot von Wohnimmobilien war um 19,2 % auf den niedrigsten Stand seit 1968, dem Jahr des Beginns solcher Erhebungen, gefallen. Eine Rolle spielten hierbei die niedrigen Hypothekenzinsen.[1762]

    Als am 30. September das Haushaltsjahr 2020 auslief, hatten die Vereinigten Staaten nach Schätzungen des Congressional Budget Office, vor allem für die Stimulierung der von der Pandemie in eine Rezession gedrängten Wirtschaft, eine Neuverschuldung von $ 3,13 Billionen oder von 15,2 % des Bruttoinlandsproduktes in diesem Haushaltsjahr aufgenommen. Die Gesamtverschuldung betrug damit 102 % des Bruttoinlandsproduktes, was die höchste Verschuldung seit 1946 war, als die Verschuldung 106,1 % des Bruttoinlandsproduktes betrug.[1763]

    1. September

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    Die Regierung der Vereinigten Staaten erklärte, dass sie sich nicht an COVAX, einer internationalen Koalition zur Findung eines Corona-Impfstoffes, beteiligen würde. Begründet wurde dies mit der führenden Beteiligung der Weltgesundheitsorganisation, die nach Ansicht der Trump-Administration einseitig Chinas Interessen vertritt.[1764]

    Durch die CDC wurde verkündet, dass die US-Regierung einen viermonatigen Aufschub für Räumungen von Wohnräumen beschlossen hatte. Personen mit einem Jahreseinkommen unter 99.000 US-Dollar, die ihre Miete ganz oder teilweise nicht bezahlen konnten, waren danach bis zum Ablauf des Jahres 2020 vor Räumungsklagen geschützt.[1765]

    Ein Expertengremium am National Institutes of Health (NIH) teilte mit, dass es für die am 23. August 2020 durch die Food and Drug Administration genehmigte Plasma-Therapie über keine Daten zur Wirksamkeit aus kontrollierten randomisierten wissenschaftlichen Studien verfüge. Es könne aus den vorliegenden Daten zwar keine Wirkungslosigkeit abgeleitet werden, aber auch kein Nutzen begründet werden. Die NIH setzten sich damit in Widerspruch zu dem Leiter der FDA und Donald Trump, die mit einer Wirksamkeit unmittelbar vor der Republican National Convention die Notfallgenehmigung der Plasma-Therapie begründet hatten. Es war ein Schritt, der als möglicherweise politisch motiviert kritisiert worden war.[1766]

    In einem Interview mit Kaiser Health News erklärte Anthony Fauci, er würde einen unbedenklichen Weg kennen, dass bei der Impfstoffentwicklung nicht die gesamte letzte Phase abgewartet werden müsse. Das Data and Safety Monitoring Board könne eine Studie abbrechen, wenn überwiegende Beweise vorliegen würden, dass von Sicherheit und Wirksamkeit ausgegangen werden könne. In einem solchen Fall könne sogar eine Verpflichtung hierzu vorliegen. Da dieses Gremium mit unpolitischen Experten besetzt sei, würde er, Fauci, dem Gremium vertrauen, unabhängig von politischem Druck zu entscheiden. Das Data and Safety Monitoring Board hätte sowieso Zugang zu den relevanten Daten, da es diese für die Feststellung von Ethik-Verstößen benötige.[1767]

    Die Aktienmärkte entwickelten sich gut. Der Dow Jones Industrial Average legte 215,61 Punkte, beziehungsweise 0,8 % zu. Der Dow schloss bei 28.645,66. Der S&P 500 gewann 0,8 % und schloss mit dem Allzeit-Höchstwert von 3.526,65. Der Nasdaq Composite stieg um 1,4 % auf den Allzeit-Höchstwert von 11.939,67. Die Kursentwicklung wurde vor allem durch Apple getragen.[1768]

    Am Morgen hatte Präsident Trump in einem Tweet angedeutet, dass die Big Ten Conference trotz eines Entschlusses vom 11. August nicht 2020 zu spielen doch College Football spielen könne. Er hatte im Laufe des Tages ein Ferngespräch mit dem Kommissar der Liga. Trump bezeichnete das Gespräch als konstruktiv und behauptete alle seien bereit zu spielen, man werde sehen. Aus der Big Ten Conference hieß es, es habe sich nichts seit der Entscheidung geändert.[1769]

    • Florida: Gouverneur DeSantis kündigte die Verbindungen zu dem privaten Testlabor Quest Diagnostics auf. Das Labor hatte bis zu diesem Zeitpunkt 1,4 Millionen der 4,7 Millionen in Florida durchgeführten SARS-CoV-2-Tests ausgewertet. Grund war, dass Florida am Tag vorher informiert wurde, dass es nicht über 75.000 Testergebnisse informiert worden war. Die fraglichen Tests datierten teilweise zurück in den April 2020. Quest hatte die Testergebnisse am selben Tag übersandt, sie wurden in den Daten für Dienstag, den 1. September 2020 mitaufgeführt.[1770] Das Labor erklärte aber, dass die Klienten zeitgerecht über die Ergebnisse informiert worden waren.[1771] Florida teilte dabei die von Quest übersandten Daten getrennt und ohne die Quest-Ergebnisse mit. Mit den Ergebnissen hatte Florida 7.643 Neufälle, ohne die Quest-Testresultate 3.773 Neufälle. Der Anteil positiver Testergebnisse war mit den Quest-Daten 6,8 %, ohne diese Daten war die Positivrate 5,9 %.[1770] Reporter waren voran informiert worden, dass eine Datenflut die in dem Bundesstaat festgestellte Abflachung unterbrechen würde. Erst am Montag dem 31. August 2020 war mit 1.885 Neufällen die geringste Zahl an Neuinfektionen seit dem 12. Juni 2020 gemeldet worden.[1771]
    • Idaho: In dem westlichen Staat wurden 383 neue Fälle durch Tests bestätigt. Hierdurch hatte Idaho nun 30.125 COVID-19-Fälle seit die Krankheit erstmals in dem Bundesstaat festgestellt worden war. Hatte es bis zur ersten zehntausend bis zum 13. März gedauert, überschritt Idaho am 12. Juli die zweite und nun am 1. September die dritten zehntausend an Fällen. Sechs neugemeldete Tote brachten die Zahl der Todesopfer der Pandemie in Idaho auf 370. Die Sterblichkeitsrate lag damit zu diesem Zeitpunkt bei 1,13 %.[1772]

    2. September

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    Die Kurse stiegen an den Aktienmärkten an diesem Mittwoch. Der Dow Jones Industrial Average erlebte den besten Tag seit dem 14. Juli 2020 und der Standard & Poor’s 500 den besten Tag seit dem 6. Juli 2020. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 454,84 Punkte (+1,6 %) auf 29.100,50 zum Börsenschluss. Der Dow schloss damit erstmals seit Februar 2020 bei über 29.000. Der S&P 500 gewann 1,5 % und schloss mit 3.580,84. Der Nasdaq Composite gewann 1 % und beendete den Handelstag bei 12.056,44.[1773] Dieser Bullenmarkt trotz anhaltender Coronakrise weckte Befürchtungen auf einen möglichen Minski Moment. Diese Befürchtung ergab sich daraus, dass die Entwicklung der Leitindexis im Wesentlichen nur durch die Kursentwicklung der Unternehmen Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google getragen wurde. Andere Unternehmen würden sich weniger gut entwickeln. Gleichzeitig sei der Markt durch Spekulation auf Stimulus-Gesetze der Regierung und niedrige Leitzinsen der Federal Reserve aufgeheizt.[1774]

    • Iowa: Die zur Wiederwahl stehende republikanische Senatorin Joni Ernst erklärte während einer Wahlkampfveranstaltung, dass sie skeptisch wegen der Anzahl der COVID-19-Todesopfer sei. Sie behauptete, dass Krankenhäuser höhere Vergütungen im Falle eines COVID-19-Todes erhalten würden. Sie habe so etwas in Medien gehört.[1775]
    • North Carolina: Um zu überprüfen, ob die Briefwahl sicher sei, forderte Donald Trump die Wähler in North Carolina auf, einmal per Briefwahl abzustimmen und dann nochmal am Wahltag am 3. November 2020 in persona abzustimmen. Es ist illegal in den Vereinigten Staaten zwei Stimmen in einer Wahl abzugeben. Ein Sprecher von Trumps Wahlkampforganisation erklärte, dass der Präsident lediglich dazu auffordere sich am Wahltag zu versichern, dass die Briefwahlstimme eingegangen sei.[1776] Der Wahlleiter stellte einen Tag später klar, dass bewusst mehr als einmal abstimmen nicht nur illegal, sondern eine Straftat ist.[1777]
    • Oklahoma: Der Bundesstaat hatte an diesem Mittwoch erstmals über 60.000 bestätigte COVID-19-Fälle erfasst, nachdem 719 Infektionen an diesem Tage registriert worden waren. Der Anteil der positiven SARS-CoV-2-Tests betrug am 2. September 2020 11 %, im Siebentages-Durchschnitt betrug die Positivrate 7,7 %. 540 Patienten wurden mit COVID-19-Symptomen in Krankenhäusern behandelt. Das waren fünf Corona-Patienten weniger als am Dienstag. Bei 465 der Patienten war ein Test durchgeführt worden, der eine Corona-Infektion bestätigt hat. 204 der COVID-19-Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden. 11 % der Betten auf den Intensivstationen waren noch frei. Bei 821 Toten in Oklahoma war COVID-19 als Todesursache bestätigt worden.[1778]

    3. September

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    Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania griff Präsident Trump seinen Widersacher Joe Biden für das Tragen von Gesichtsmasken an. Er unterstellte Biden vor einer Menge größtenteils unmaskierter Anhänger, dass Biden ein psychologisches Problem habe, weil er regelmäßig eine Maske trage.[1779]

    Nachdem am Vortag ein Schreiben des CDC Direktors Redfield vom 27. August bekannt geworden war, welches eine Impfstoffauslieferung für den 1. November andeutete, nahm Gesundheitsminister Alex Azar Stellung. Er erklärte, dass dieses Datum in keiner Beziehung zur Präsidentenwahl am 3. November stehen würde. Es ginge nur darum den Impfstoff sicher zur Verfügung zu stellen. Es sei nicht durch politische Beamte festgesetzt worden. Das Data and Safety Monitoring Board würde als unabhängiges Gremium außerdem alle Daten überwachen.[1780]

    Die Bildungsministerin der Trump-Administration teilte in einem Schreiben vom 3. September mit, dass sie nicht nochmals standardisierte Tests auszusetzen gedenke, wie es im vergangenen Schuljahr wegen der COVID-19-Pandemie getan wurde. Es sei im letzten Schuljahr wegen des ungesicherten Wissens erforderlich gewesen, nun aber nicht mehr. Sie wurde von Bildungspolitikern beider Parteien hierfür angegriffen.[1781]

    In einem Blog-Beitrag[1782] legte Google offen, wie die Pandemie die Routen-Berechnung auf Google Maps mittels künstlicher Intelligenz änderte. Die bisherige Methode, die auf Jahrzehnten von Verkehrsdaten basierte hatte sich als unbrauchbar erwiesen, als im Frühjahr das Verkehrsaufkommen um 50 % wegen Quarantänemaßnahmen zurückging.[1783]

    Der wöchentliche Bericht des Arbeitsministeriums ergab, dass 881.000 US-Amerikaner sich in der am 29. August endenden Woche arbeitslos gemeldet hatten. Dies waren weniger als die etwas über eine Million der Woche davor und weniger als die 960.000 erwarteten. Die Entwicklung war allerdings nur zum Teil auf eine Erholung des Arbeitsmarktes von der COVID-19-Krise zurückzuführen. Das Ministerium hatte auch die Erfassungsmethode geändert, indem keine jahreszeitliche Anpassung mehr vorgenommen wurde. Die jahreszeitlich angepassten Zahlen waren während der Corona-Krise stets über den nicht angepassten Zahlen gewesen. Auch die Zahl der fortlaufenden Anträge, das heißt Anträge auf Arbeitslosenunterstützung, die mindestens zwei aufeinander folgenden Wochen dauerten, sank um 1,2 Millionen auf 13,3 Millionen. Die Arbeitslosenquote wurde mit 9,1 % und damit 0,8 % niedriger als in der Woche zuvor angegeben.[1784] Die Börsen reagierten auf die Arbeitsmarktdaten zunächst positiv, dann drehten die Aktienbörsen in negatives Terrain.[1785] Der Dow Jones war an seinem Tiefpunkt über 1.800 Punkte tiefer als zu Beginn des Börsentages. Der Index erholte sich zwar wieder, schloss aber um 807 Punkte oder etwa 2,7 % im Minus. Der S&P 500 gab 3,5 % nach und der Nasdaq verlor an diesem Handelstag 4,9 %. Verursacht wurde dies durch Kurskorrekturen bei den Technologie-Werten. Diese waren zum Teil erheblich überbewertet gewesen.[1786] Es war einer der schlechtesten Börsentage seit Juni.[1785]

    • Louisiana: Es wurden 884 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-Virus gemeldet, womit Louisiana seit Beginn der Pandemie 150.651 COVID-19-Fälle erfasst hatte. 851 Patienten mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Es waren auch 17 zusätzliche Todesfälle registriert worden. Damit hatte Louisiana 4.858 Einwohner an das Virus verloren.[1787]
    • Ohio: Der republikanische Gouverneur von Ohio Mike DeWine distanzierte sich von den geänderten Richtlinien der CDC zu Corona-Tests. Während die Richtlinien nun vorsahen, dass jemand, der zwar in Kontakt mit Infizierten sei, aber keine Symptome zeige, nicht getestet werden bräuchte, rief DeWine auch solche Leute auf sich testen zu lassen.[1788]

    4. September

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Freitag 50.502 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. Dies war die höchste Zahl seit Mitte April. Damit hatte die USA über 6,2 Millionen bestätigte Fälle und betrauerte fast 188.000 COVID-19-Opfer.[1789] An diesem Freitag begann das Labor-Day-Wochenende mit dem Montag als Feiertag. Wegen der zu erwartenden Reisen während dieses verlängerten Wochenendes warnten Experten wie Anthony Fauci, dass es zu einem erneuten Anstieg von Fällen kommen könne. Eine besondere Sorge bestand, da 12 % der Flugreservierungen zu diesem Wochenende Flüge nach Florida waren, im Vergleich zu 4 % im Vorjahr. Florida hatte zu diesem Zeitpunkt 633.442 bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen und 11.647 Todesfälle.[1790]

    Eine Prognose des Institute for Health Metrics and Evaluation der University of Washington sagte bis zum 1. August 2020 den Tod von 410.000 Menschen in den Vereinigten Staaten durch COVID-19 und damit 224.000 Todesopfer voraus. Dieser Vorhersage lag die Annahme zugrunde, dass eine Ermüdung eintreten würde Masken zu tragen und andere Vorkehrungen zu treffen. Falls Masken getragen würden, sagte das Modell etwa die Hälfte an zusätzlichen Todesfällen voraus. In einer dritten Variante wurden 620.000 Tote bis Anfang 2021 vorausgesagt, falls Maßnahmen der Regierung eingestellt würden und eine Strategie der Herdenimmunität verfolgen würde. Die Möglichkeit einer auf Herdenimmunität gerichteten Strategie war in der Woche zuvor durch Berichte aufgekommen, dass der Berater Scott Atlas auf eine solche hinarbeite. Atlas bestritt dies jedoch. Eine am Tag zuvor veröffentlichte konservativere Schätzung der CDC ging von 211.000 Toten zum 26. September aus.[1791]

     
    Pressekonferenz des Präsidenten vom 4. September 2020.

    In einer Pressekonferenz erklärte Trump, dass ein Corona-Impfstoff vor Jahresende, vielleicht vor November zur Verfügung stünde. Er denke, er sei im Oktober verfügbar. Trump setzte sich damit in Widerspruch zu einem der Leiter der „Operation Warp Speed“ zur Entwicklung eines Impfstoffes, Moncef Slaoui. Slaoui hatte erklärt, dass eine Bewilligung im frühen November höchst unwahrscheinlich sei, da die notwendigen Daten bis dahin nicht vorliegen würden. Für den Fall eines verfrühten Durchwinkens hatten er und der Aufseher über Impfstoffzulassungen in der Food and Drug Administration (FDA) vorsorglich einen Rücktritt angedroht. Auch Anthony Fauci, der führende Epidemie-Experte der Regierung, hatte eine Zulassung zu dem Zeitpunkt als höchst unwahrscheinlich bezeichnet.[1792] Der US Surgeon General Jerome Adams forderte in einem Interview auf ABC News die Bundesstaaten auf, für alle Fälle („just in case“) bereit zu sein einen Impfstoff Ende Oktober oder Anfang November auszuliefern. Dies beziehe sich nicht darauf, dass das Vakzin fertig sei, aber die Möglichkeit es auszuliefern.[1793] Einer Umfrage zufolge wären auch nur 14 % der US-Amerikaner bereit, einen nur von Trump genehmigten Impfstoff zu nehmen.[1792]

    Die Zahlen für die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2020 wurden bekanntgegeben. Danach war die Zahl der Arbeitsplätze um 1,37 Millionen gestiegen und die Arbeitslosenquote von 10,2 % Ende Juli auf 8,4 % gesunken. Ökonomen hatten ein Wachstum bei Jobs um 1,32 Millionen und eine Arbeitslosenquote um 9,8 % erwartet.[1430] Die Arbeitsmarktdaten wurden als gut betrachtet, allerdings bestand Skepsis bezüglich der weiteren Entwicklung, da keine größeren Öffnungen der Wirtschaft erwartet wurden. Die Aktienbörsen reagierten eher nervös, insbesondere die als überbewertet angesehenen großen Technologiewerte fielen. Fluggesellschaften und Banken gewannen allerdings. Insgesamt fiel der Dow um 159,42 Punkte oder 0,6 % und schloss bei 28.133,31. Der S&P 500 gab 0,81 % nach und beendete den Börsentag bei 3.426,96. Der Nasdaq Composite rutschte 1,3 %.[1794]

    Es wurde bekannt, dass die FDA mit Schreiben vom 14. August 2020 die Zulassung von Oleandrin, einem Auszug des Oleanders (Nerium oleander), als Nahrungsergänzungsmittel gegen COVID-19 ablehnte.[1795] Der Einsatz war von dem Freund und Unterstützer Trumps, Mike Lindell, und Ben Carson bei einem Treffen im Weißen Haus beworben worden. Laut Lindell soll der Präsident enthusiastisch reagiert haben.[1796] Es gibt für die Wirksamkeit von Oleandrin keine überzeugenden Studien zur Wirksamkeit gegen COVID-19. Die FDA begründete die Entscheidung allerdings damit, dass Oleandrin für andere Anwendungen als Arzneimittel zugelassen sei, es könne daher nicht mehr als Ergänzungsmittel zugelassen werden.[1795]

    Eine von der Bildungsministerin Betsy DeVos erlassene Regelung zur Aufteilung von Hilfsleistungen zwischen Privatschulen und öffentlichen Schulen wurde als Verstoß gegen den CARES Act aufgehoben. Die Aufhebung entfaltete unmittelbare bundesweite Wirkung. Die Regelung hatte vorgesehen, dass Hilfsleistungen nach der Anzahl der eingeschriebenen Schüler ohne Rücksicht auf das elterliche Einkommen aufzuteilen seien. Der von Trump ernannte Bundesrichter entschied, dass der Kongress klar geregelt habe, dass die Aufteilung nach dem Anteil von Kindern aus einkommensschwachen Familien zu erfolgen habe.[1797]

    • North Carolina: In einem zuvor aufgezeichneten Anruf an Anhänger in North Carolina (Telerally) rief Trump-Anhänger erneut auf, zusätzlich in Person zu wählen, falls sie Briefwahl beantragt hätten. Sie sollten so überprüfen, ob ihre Stimme eingegangen sei. Falls sie noch nicht eingegangen sei, sollten sie erneut abstimmen. Die zweimalige Abgabe der Stimme war sowohl nach Bundesgesetzen, wie auch nach den Gesetzen des Bundesstaates North Carolina eine Straftat.[1798] Dies geschah am selben Tag, als North Carolina begann als erster Bundesstaat beantragte Briefwahlformulare an 618.000 Wähler auszusenden. Die Anträge betrugen das sechzehnfache der Briefwahlanträge 2016.[1799]

    5. September

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    In einem in Auszügen an diesem Sonnabend ausgestrahlten Interview für CNN sagte die demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris, dass sie nicht Trumps Wort über die Sicherheit eines Impfstoffes trauen würde. Bevor sie ein genehmigtes Vakzin nehmen würde müsse sie erst von vertrauenswürdigen Stimmen hören. Sie befürchtete, ein Genehmigung vor der Wahl würde nicht ohne politische Einmischung getroffen werden.[1800]

    • New York: Der Zentralschulbezirk von Williamsville nahe Buffalo sagte bis auf weiteres Unterricht für 1.375 Middle- und High-School-Schüler ab. In dem Schulbezirk hatten 111 Angestellte gekündigt und 90 sich wegen COVID-19 krank gemeldet. Nachdem sich insgesamt 2.361 der 9.919 Schüler des Bezirks für Fernunterricht entschieden hatten, waren die Online-Klassen selbst bei ordnungsgemäßer Besetzung mit 80 Lehrerstellen unterbesetzt. Es wurde daher angeordnet, dass nur für die Jahrgangsstufen Kindergarten bis vierte Klasse, sowie Schüler, die sich für ein Mischmodell aus Klassenzimmer- und Fernunterricht entschieden hatten, Unterricht planmäßig zum 8. September beginnen sollte. Eine Umentscheidung war erst zum 1. Oktober möglich.[1801]

    6. September

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    Ein Bundesrichter in San Diego wies per einstweiliger Anordnung das U.S. Census Bureau an, einen Plan die in der Verfassung der Vereinigten Staaten für dieses Jahr vorgeschriebene Volkszählung bis Ende September zu beenden bis zu einer mündlichen Verhandlung am 17. September 2020 nicht weiter zu verfolgen. Das Ende der Zählung war zunächst für Ende Juli vorgesehen gewesen, aber wegen der Pandemie auf Ende Oktober verschoben worden. Ein weiterer Aufschub war am Kongress gescheitert, als der Senat das entsprechende Gesetz nicht aufnahm. Wegen einer umstrittenen Direktive des US-Präsidenten, illegale Einwohner nicht mitzuzählen, war der Plan erneut auf September geändert worden.[1802]

    Donald Trump sandte einen Tweet über die Spielsaison im College Football aus. Er erklärte es würde bezüglich der Big Ten Conference gut aussehen. Sie würden möglicherweise Michigan, Illinois und Maryland verlieren, wegen zu geringem Interesse der Gouverneure. Vielleicht würden die Big Ten ohne die Mannschaften spielen. Die Äußerung wurde als Falschinformation gewertet. Zum einen gäbe es keine Anzeichen für eine Änderung der Entscheidung den Spielbetrieb auszusetzen, zum zweiten hinge es nicht nur an den Mannschaften aus diesen drei Bundesstaaten, und zum dritten haben Gouverneure kein Mitspracherecht bei den Mehrheitsentscheidungen der Conference.[1803] Eine Rückkehr der Big Ten war von politischem Interesse für Donald Trump. Trump würde mit einer Rückkehr zum normalen Spielbetrieb ein Gefühl der Rückkehr zur Normalität vermitteln können, insbesondere in den von der Big Ten mitabgedeckten Battleground States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin. Das könnte nach Einschätzung von politischen Analysten von der schlechten Sicht auf Präsident Trumps Leistungen in der Coronakrise ablenken.[1804]

    7. September

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    Pressekonferenz des Präsidenten am Labor Day 2020.

    An diesem Labor Day gab Donald Trump eine Pressekonferenz am Nordeingang des Weißen Hauses, während sowohl Mike Pence, Joe Biden und Kamala Harris auf Wahlkampftour waren.[1805] Trump behauptete, dass die Zahlen der wirtschaftlichen Erholung stark seien. Die Erholung würde eine starke V-Form haben. Die Vereinigten Staaten würden die Welt in der Pandemie anführen.[1806] Er griff in der Pressekonferenz unter anderem Kamala Harris dafür an, dass sie zwei Tage vorher erklärte hatte, sie würde seinem Wort nicht trauen, dass ein Impfstoff sicher sei. Trump sagte, sie würde damit die Wissenschaft untergraben. Wenn überraschend ein Impfstoff da sei würden Leute ihm nicht trauen. Er verkündete weiter, dass ein Impfstoff im Oktober fertiggestellt sein könne. Der Impfstoff würde sicher und wirksam sein. Ansonsten wehrte Trump sich gegen Vorwürfe, dass er gefallene Soldaten und Veteranen herabgesetzt habe und beharrte darauf, dass er Versuche, die amerikanische Geschichte neu zu bewerten, um die Erfahrungen unterdrückter Gruppen zu berücksichtigen, unterbinden würde.[1805] Zu Beginn des folgenden Frageabschnitts forderte Trump erfolglos einen Reporter auf die Gesichtsmaske abzusetzen.[1806] Trump wurde gefragt, weshalb er die demokratischen Führer Schumer und Pelosi im Kongress nicht treffe, um die Finanzierung für Corona-Hilfszahlungen zu verhandeln. Er erklärte, er würde Nancy Pelosi und Chuck Schumer kennen, aber sie würden keine Einigung wollen. Er würde sie nicht treffen wollen, nur um abgewiesen zu werden. Die wichtigste demokratische Forderung nach Entlastungszahlungen für Gemeinden und Bundesstaaten lehnte er ab. Auf die Frage, ob er nicht den rechten Weg beschreiten wolle bei einem Treffen, erklärte Trump, der rechte Weg sei, sie nicht zu treffen.[1807] Joe Biden wurde am Rande seiner Wahlkampfveranstaltung in Lancaster (Pennsylvania) gefragt, ob er einen vor dem Wahltermin von der Trump-Regierung angebotenen Impfstoff nehmen würde. Er erklärte, er würde darauf hören, was die Wissenschaftler sagen. Es wäre bedauerlich, wenn Leute keinen Impfstoff nähmen, nur weil Trump das Vertrauen in den Prozess der Impfstoffentwicklung untergraben habe.[1808]

    • Iowa: Bei der täglichen Aktualisierung um 10:00 morgens meldeten die Behörden Iowas erstmals über 70.000 COVID-19-Fälle seit Ausbruch der Seuche. Seit Sonntag dem 6. September waren 558 Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus neuerfasst worden. Der Anteil der positiven Testergebnisse bei COVID-19-Tests zwischen der täglichen Aktualisierung am Sonntag und am Montag betrug 17,7 %. Hierbei wurden neuerdings in Iowa auch auf Anti-Körper abzielende Tests berücksichtigt. Im 14-Tages-Durchschnitt war die Positivrate 10,9 %. 311 Patienten wurden in den Krankenhäusern behandelt, 99 mussten intensivmedizinisch behandelt werden. Nachdem in den vorangegangenen 24 Stunden zwei Personen an COVID-19 gestorben waren, hatte die Pandemie in Iowa 1.167 Opfer gefordert.[1809]

    8. September

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    Anthony Fauci sprach vor Ärzten der Harvard Medical School über COVID-19 und die im Herbst und Winter zu erwartende Grippewelle. Er meinte die Amerikaner sollten in Deckung gehen und präpariert sein. Er sagte ferner:

    “We've been through this before. Don't ever, ever underestimate the potential of the pandemic. And don't try and look at the rosy side of things.”

    „Wir haben das bereits vorher durchgemacht. Unterschätze niemals das Potenzial der Pandemie. Und versuche nicht, die rosigen Seiten zu sehen.“[1810]

    Es wurde an diesem Dienstag bekannt, dass die U.S. Agency for International Development (USAID) ihre COVID-19 Task Force am Mittwoch deaktiviert. Die Task Force befasste sich unter anderem mit der Organisation von Hilfslieferungen wie Beatmungsgeräten in andere Länder und agenturinterner Koordination. Die Task Force soll durch eine Readiness Unit ersetzt werden, die sich um Sicherstellung persönlicher Sicherheit und Unterstützung sonstiger Operationen von USAID kümmern soll.[1811]

    Die Börsen gaben am dritten Handelstag in Folge nach. Getrieben wurde dies durch den Ausverkauf vor allem größerer Technologiewerte. Dow Jones Industrial Average fiel um 632,42 Punkte oder 2,3 %, und schloss bei 27.500,89. Der S&P 500 rutschte um 2,8 % auf 3.331,84. Der Standard & Poor’s 500 hatte damit über drei Handelstage knapp 7 % verloren, was die schlechteste Handelsstrecke seit Juni war. Die Technologiewerte in diesem Index verloren sogar 4,6 %. Der technologielastige Nasdaq verlor 4,1 % und schloss bei 10.847,69. Er hatte über drei Handelstage 10 % verloren.[1812] Ein Sonderfall war das mit Impfstoffentwicklung befasste Unternehmen AstraZeneca. Es hatte mitteilen müssen, dass die Studien zur Phase 3 der Impfstoffentwicklung, die in der Vorwoche in den USA begonnen hatte, angehalten wurden. Als Grund wurde eine ernste Immunabwehrreaktion auf den Impfstoff genannt.[1813] (Fortsetzung: 12. September) Die Aktien des Unternehmens fielen um 8,3 %, während die Aktien von Konkurrenten stiegen.[1814]

    Die mit der Impfstoffentwicklung für COVID-19 befassten Unternehmen AstraZeneca, BioNTech, Moderna, Pfizer, Novavax, Sanofi, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson und Merck unterzeichneten eine Verpflichtungserklärung. Die Unternehmen verpflichteten sich zur Einhaltung hoher ethischer Standards. Insbesondere erklärten sie, dass keines von ihnen verfrüht einen Antrag auf Zulassung eines Impfstoffes stellen wolle.[1815] Die in dieser Form beispiellose Selbstverpflichtung der Pharmaindustrie wurde als Reaktion auf durch Äußerungen Donald Trumps und des Leiters der FDA Hahn verursachte Verunsicherungen über Corona-Impfstoffe gesehen. Die Unternehmen wollten so den Prozess der Impfstoffentwicklung entpolitisieren.[1816] Am Randes des Research! America 2020 National Health Research Forum erklärte Dr. Fauci, dass es unwahrscheinlich sei, dass bis zum Wahltermin am 3. November ein Impfstoff gut genug untersucht sei, um ihn zuzulassen. Das Ende des Jahres sei wahrscheinlicher.[1817]

    Der Vorstand des Bankhauses JPMorgan informierte die über 250.000 Angestellten, dass Kunden, die Darlehen aus dem Paycheck Protection Program der Regierung erhielten, teilweise unethisch oder kriminell gehandelt hätten. Einige Angestellte wären ihren Pflichten auch nicht nachgekommen.[1818] Mit dem Programm sollten Kleinunternehmen mit Darlehen, Einzelpersonen mit erweiterter Arbeitslosenunterstützung und größeren Unternehmen in der Coronakrise geholfen werden. JPMorgan hatte Darlehen des Programms in Höhe von $ 29 Milliarden abgewickelt und war die Bank mit den meisten vermittelten Krediten aus dem Programm. Der Vorstand erklärte, man werde mit den Autoritäten bei der Aufklärung zusammenarbeiten.[1819]

    • Florida: Es wurden 1.823 Neufälle gemeldet. Florida bewegte sich damit bei täglichen Fällen wieder auf dem Niveau des Junis. Gleichwohl erreichte der Bundesstaat damit 650.092 Fälle. Der Anteil positiver Testergebnisse betrug 4,96 %. 3.154 Floridianer wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. 11.915 Einwohner waren an der Krankheit verstorben, 44 innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden.[1820]
    • Kalifornien: Ein Pastor aus Redding hielt eine Gebet-Demonstration vor dem California State Capitol ab. Er protestierte gegen COVID-19-Bestimmungen, die seiner Ansicht nach die Religionsfreiheit verletzen würden. Nach seinen Angaben nahmen 25.000 Anhänger teil, die überwiegend keine Masken trugen und auch nicht auf Abstand achteten.[1821]
    • North Carolina: Der Präsident hielt eine Wahlkampfveranstaltung in einem Flughafenhangar ab. Die an sich für Veranstaltungen, bei denen kein Abstand eingehalten werden kann, bestehende Maskentragepflicht in North Carolina wurde sowohl von Trump, wie auch seinen Zuschauern weitgehend ignoriert. Lediglich bei den hinter ihm stehenden Anhängern wurden Masken getragen. Eine Wahlkampfwerbung behauptet, dass im Rennen um einen Impfstoff die Ziellinie nah sei.[1822] Bei der Veranstaltung am Smith Reynolds Airport in Winston-Salem behauptete Trump Regelungen zu Masken und Corona-Regulierungen seien nur erlassen worden, um seiner Wiederwahl zu schaden. Er forderte North Carolina und andere umkämpfte Staaten auf sich sofort zu öffnen. Er forderte seine Anhänger erneut auf, nach einer Briefwahl erneut persönlich zu versuchen abzustimmen.[1823]

    9. September

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    Präsident Trump während der Pressekonferenz am 9. September 2020.

    Im Vorfeld der Veröffentlichung von Bob Woodwards Buch Rage über die Präsidentschaft Donald Trumps wurden Teile der achtzehn Interviews bekannt, die Woodward mit Trump geführt und mit Trumps Einverständnis aufgezeichnet hatte. In einem Interview vom 7. Februar 2020 hatte Trump mitgeteilt, dass das Coronavirus hochansteckend und tödlicher als die Grippe sei.[1824] Dies stand im Gegensatz zu Äußerungen Trumps in der Öffentlichkeit zu der Zeit.[1825][1826] In einem Interview vom 19. März 2020 hatte Trump erklärt, dass er COVID-19 immer herunterspielen wollte. Er spiele es noch immer herunter, da er keine Panik verursachen wolle.[1827][1824] Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Kayleigh McEnany verteidigte den Präsidenten und sagte, er habe Chaos verhindern wollen. Er habe Interviews mit Woodward gegeben, weil er der transparenteste Präsident der amerikanischen Geschichte sei.[1828] Sie behauptete Trump habe nie das amerikanische Volk über COVID-19 belogen und die Bedrohung nie heruntergespielt.[1829] Trump selbst erklärte gegenüber der Presse, er habe Stärke zeigen wollen, er habe Vertrauen zeigen wollen. Das habe er getan.[1829] Er bezeichnete das Buch als politisch motivierten Anschlag (political hit job).[1830] In einem Interview mit Jake Tapper auf CNN nannte der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden die Äußerungen Trumps abstoßend (disgusting) und erklärte, sie würden zeigen, weshalb kein Vertrauen in Trumps Führung bestünde. Die Äußerungen seien fast kriminell.[1831] Laut der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi könnte das Buch Trump die Wiederwahl und der republikanischen Partei die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses kosten.[1832]

    Der Senatsausschuss für Gesundheit, Arbeit, Bildung und Rente hielt eine Anhörung wegen der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das SARS-CoV-2-Virus ab. Es wurden unter anderem der Direktor an den National Institutes of Health Francis Collins der U.S. Surgeon General Jerome Adams angehört. Beide versicherten, dass Leitlinie bei der Untersuchung und Zulassung die Wissenschaft sei, es würden keine Abstriche gemacht werden. Adams hob gleichzeitig hervor, dass es wichtig sei, bis Oktober eine Grippeimpfung zu nehmen. Collins erklärte, dass nicht vorhersehbar sein könne, wann ein Impfstoff entwickelt sein werde. Insbesondere nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt im November. Er sei vorsichtig optimistisch, dass bis zum Ende des Jahres ein Impfstoff zur Verfügung stehen werde. Beide erklärten auf Nachfrage des Senators Bernie Sanders, dass Kosten der Einnahme durch Bürger nicht entgegenstehen würden.[1833]

    Das Weiße Haus lehnte eine Anfrage von Raja Krishnamoorthi als Vorsitzendem eines Unterausschusses des Repräsentantenhauses ab, Peter Navarro am 16. September 2020 anzuhören. Navarro war an einer Vereinbarung mit Philips Respironics über die Lieferung von Beatmungsgeräten für $ 646,7 beteiligt gewesen. Es bestand der Verdacht, dass diese am 31. August 2020 teilweise gekündigte Vereinbarung zu hohe Preise vorsah, da nicht versucht worden sei den Preis zu verhandeln. Begründet wurde die Absage mit der Behauptung, dass Berater des Präsidenten nie vor dem Repräsentantenhaus aussagen würden.[1756]

    Es wurden E-Mails eines politischen Beschäftigten im Department of Health and Human Services bekannt. In diesem versuchte der Beschäftigte Äußerungen Faucis gegenüber der Presse und der wissenschaftlichen Fachpresse vorzuschreiben. Er bewegte sich hierbei teilweise außerhalb der wissenschaftlichen Hauptrichtung. Anthony Fauci erklärte jedoch, er kenne diese E-Mails nicht und würde sich bei seinen Äußerungen nur von der Wissenschaft leiten lassen.[1834]

    In einem offenen Brief distanzierten sich 78 Ärzte und Forscher der Stanford Medical School von ihrem ehemaligen Kollegen und nunmehrigen Berater des US-Präsidenten Scott Atlas. Sie legten dar, dass Atlas’ Stellungnahmen teilweise gegen etabliertes wissenschaftliches Wissen bei Infektionskrankheiten verstoße. Hervorgehoben wurde in dem Schreiben die Wichtigkeit, auch asymptomatische Erkrankte zu testen, die Tatsache, dass Kinder erkranken und die Krankheit übertragen können, und dass Herdenimmunität durch unkontrollierte Ausbreitung keine brauchbare Strategie sei.[1835] (Fortsetzung: 17. September)

    • Indiana: Der Bundesstaat meldete erstmals mehr als 100.000 COVID-19-Fälle seit Ausbruch der Pandemie. Es wurde die 101.485ste Infektion in Indiana gemeldet. 3.173 Einwohner waren bis dahin an COVID-19 gestorben. Gouverneur Eric Holcomb erklärte, dass es ohne Impfstoff vorhersehbar gewesen sei, dass dieser Tag kommen würde. Es sei seine Aufgabe, so gut vorbereitet zu sein, wie es menschenmöglich sei.[1836]

    10. September

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    Donald Trump gab an diesem Donnerstag eine Pressekonferenz im Weißen Haus. Zu den am Mittwoch bekanntgewordenen Interviews erklärte er, dass, wenn Woodward geglaubt habe, dass was er gesagt habe so schrecklich gewesen sei, weshalb Woodward dann nicht in die Öffentlichkeit getreten sei. Jonathan Karl, ein Journalist von ABC News, fragte direkt, weshalb Trump gelogen habe. Trump erwiderte, dass er nicht gelogen habe. Er habe gesagt, man müsse ruhig bleiben und keine Panik entwickeln. Karl wies auf die Widersprüche zwischen dem, was Trump Woodward erzählt hatte und dem, was er der Öffentlichkeit erklärt habe. Insbesondere darauf, dass Trump Wochen nach dem Interview COVID-19 als eine Grippe bezeichnet habe. Trump behauptete darauf, dass er Vertrauen habe geben wollen und Stärke als Führer habe zeigen wollen. Er habe zeigen wollen, dass es gut gehen werde auf die eine oder andere Weise. Es sei im Übrigen alles die Schuld Chinas. Er habe nicht auf und ab springen wollen und Panik verbreiten wollen. Er habe ein Land zu führen gehabt. Seine Regierung würde dabei gute Arbeit leisten.[1837] Am Abend hielt Trump eine Wahlkampfveranstaltung in Michigan ab. In dieser verglich er sich -historisch unzutreffend- mit Winston Churchill und Franklin Roosevelt. Er behauptete, dass Churchill immer beruhigend gesprochen habe und dem britischen Volk gesagt habe „Keep Calm and Carry On“.[1838] Die Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris griff Trump bei einer Veranstaltung in der Florida Memorial University in Miami Gardens an. Sie warf ihm vor seit Ende Januar von der Gefährlichkeit des Virus gewusst zu haben, aber gleichwohl die Krankheit als „Hoax“ bezeichnet zu haben und sich über Gesichtsmasken lustig zu machen.[1839] Sie sagte über Donald Trump:

    „This is an individual who is not concerned about the health, safety and well-being of the American people and is frankly engaged in a reckless disregard of the lives and well-being of the people of our country.“[1839]

    (Dies ist ein Individuum das nicht besorgt ist um Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden der amerikanischen Bürger und ist ehrlich gesagt in rücksichtsloser Missachtung des Lebens und Wohlbefindens der Menschen in unserem Land.)

    Sie sei hierüber aufgebracht.[1839]

    Francis Collins, Direktor der National Institutes of Health, erklärte bei einer Town-Hall-Veranstaltung, dass er sich entmutigt fühle angesichts von Veranstaltungen wie der kürzlichen Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in Michigan. Bei der von tausenden Anhängern besuchten Veranstaltung auf engem Raum hatte nur eine Minderheit Masken getragen. Er fragte, was Außerirdische denken würden, wenn sie die Erde inmitten einer Pandemie besuchten, und Veranstaltungen sehen würden, bei denen einfachste Vorkehrungen des gesunden Menschenverstandes wie Masken ignoriert würden.[1840]

    Die wöchentlich vom Arbeitsministerium veröffentlichten Zahlen zeigten, dass in der vorherigen Woche 884.000 Amerikaner Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt hatten, etwa gleichviele wie in der Woche davor. Mit jahreszeitlichen Anpassungen war diese Zahl zwar etwas geringer, aber höher als in der Woche zuvor.[1841] Erwartet worden waren lediglich 850.000 Erstanträge.[1842] Ein leichter Anstieg war bei den 13,4 Millionen fortlaufenden Anträgen zu beobachten. 839.000 Amerikaner, die beispielsweise als Selbstständige keinen Arbeitslosenantrag stellen können, stellten zusätzlich vergleichbare Anträge unter dem Pandemic Unemployment Assistance (PUA) Program.[1841]

    Nachdem Versicherungen sich geweigert hatten Schäden aus der Pandemie zu decken, meldete die Kaufhauskette Century 21 Insolvenz nach Chapter 11 an. Die verbliebenen Kaufhäuser würden geschlossen werden.[1843]

    Centers for Disease Control and Prevention gab bekannt, dass die Vorkehrungen bei Fernreisen aus dem Ausland sich zum 14. September ändern würden. Man würde von Temperaturchecks und dem Beobachten von Symptomen von COVID-19 bei der Einreise absehen. Nunmehr würden Reisende in die USA vor dem Abflug, während des Fluges und direkt nach der Landung unterrichtet und informiert, Fluggesellschaften würden nach freiwilligen Informationen über vorherige Kontakte befragt.[1844]

    • Kalifornien: Ein Richter des Los Angeles Superior Court erließ eine einstweilige Verfügung, die es der Grace Community Church im Stadtteil Sun Valley von Los Angeles untersagte entgegen bestehenden Bestimmungen des Staates Kalifornien in Innenräumen Gottesdienste abzuhalten. Für Außengottesdienste wurde das Tragen von Gesichtsmasken und soziale Distanzierung angeordnet. Die Kirche hatte fünf Wochen die Bestimmungen missachtet und Innengottesdienste abgehalten.[1845]
    • Wisconsin: Der Wisconsin Supreme Court untersagte eine Woche vor Ablauf der gesetzlichen Frist zur Aussendung von Briefwahlunterlagen diese Formulare auszusenden. Über eine Million Wähler hatten in dieser Wahl während der COVID-19-Pandemie eine Briefwahl in dem Bundesstaat beantragt. Die Entscheidung erging 4:3 mit der konservativen Mehrheit in dem Gericht. Anlass war ein Rechtsstreit um die Zulassung der Kandidatur von Howie Hawkins als Präsidentschaftskandidaten der Green Party. Das Gericht entschied, dass Briefwahlunterlagen nicht ausgesandt werden können, bevor über die Aufführung von Hawkins entschieden sei. Die Kandidatur könnte bei einem erwarteten knappen Wahlergebnis entscheidend werden. Trump gewann 2016 Wisconsin mit einem geringeren Vorsprung als dem Stimmanteil Jill Steins als Kandidatin der Grünen.[1846]

    11. September

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    Vizepräsident Pence und Biden nahmen am Vormittag an einer Zeremonie am Ground Zero New York teil. Hierbei wurden Masken getragen, auf Abstand geachtet und Begrüßungen – auch zwischen diesen beiden Politikern – wurden ohne Händeschütteln ausgeführt. Die Verlesung der Namen der Opfer erfolgte dieses Jahr über Lautsprecher, um eine Zusammenballung der Teilnehmer zu verhindern. Trump hielt eine Rede am Absturzort des United-Airlines-Fluges 93 bei Shanksville. Kamala Harris nahm mit Ehemann an einer Zeremonie in Virginia teil. Alle diese Politiker vermieden in ihren Reden und Äußerungen andere Themen, wie beispielsweise die Pandemie.[1847]

    Anthony Fauci gab ein Interview auf MSNBC. Er erklärte, dass er nicht wie der Präsident sehe, dass die USA die Kurve gekriegt hätten. Er sehe die Statistiken eher als beunruhigend an. Die täglichen Neufälle seien zwar von dem Höhepunkt im Juli bei 70.000 Neuinfektionen pro Tag um 44 % zurückgegangen. Die Vereinigten Staaten würden damit aber ein Plateau bei 40.000 Neufällen am Tag erreicht haben. Man würde das nicht wollen, vor allem da Staaten wie Montana oder die beiden Dakotas steigende Positivenraten bei den Tests aufwiesen. Die kommenden kalten Jahreszeiten würden die Menschen auch nach innen treiben, was die Ansteckungsgefahr erhöhe. Ein derartig hohes Plateau wäre ein schlechter Ausgangspunkt dafür.[1848] Er äußerte außerdem, dass eine Rückkehr zur Normalität erst tief im Jahr 2021 zu erwarten sei. Er gehe davon aus, dass ein verlässlicher Impfstoff Ende 2020 oder Anfang 2021 genehmigbar sei. Bis dieser ausgeliefert und breit verfügbar sei, wäre es Mitte 2021 oder Ende 2021.[1849]

    Politico veröffentlichte einen Artikel, in dem dargelegt wurde, dass der ehemalige Manager in Trumps Präsidentschafts-Wahlkampfteam Michael Caputo als nunmehriger Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums seit März 2020 versuchte, Veröffentlichungen der Centers for Disease Control (CDC) über COVID-19 zu ändern.[1850] Unter anderem nahm Caputos Mitarbeiter Paul Alexander regelmäßig als politisch motiviert angesehene Änderungen an den wöchentlichen Berichten des CDC vor.[1851] Caputo behauptete, dass dies einerseits geschehen sei, um einen Widerspruch zwischen den Berichten und der optimistischen Botschaft des Präsidenten zu unterbinden. Er erklärte auch, dass es gegen einen „Tiefen Staat“ gegangen sei, der den Präsidenten untergraben wolle.[1852] (Fortsetzung: 13. September)

    Aus einem bei einem Berufungsgericht eingereichten Schriftsatz der US-Grenzschutzbehörden ergab sich, dass auf Grund der Anordnung des Präsidenten vom 20. März, die Grenzen wegen der Pandemie gegen jede Einwanderung zu schließen, 159.000 Personen deportiert worden waren. Dies schloss 8.800 unbegleitete Minderjährige ein. In dem Rechtsstreit ging es um die Unterbringung von minderjährigen Immigranten ohne Betreuung in Hotels.[1853]

    • Michigan: Eine Petition, die darauf abzielt, ein Gesetz des Bundesstaates aus dem Jahr 1945 aufzuheben, erreichte 400.000 Unterschriften. Gouverneurin Gretchen Whitmer hatte sich für ihre Maßnahmen in der Coronakrise unter anderem auf dieses Gesetz gestützt.[1854]
    • Ohio: Die Ohio State University sagte den traditionellen Spring Break ab, um Infektionsgefahren zu minimieren. Zuvor waren zwischen dem 14. August und dem 8. September 2020 1.814 Universitätsangehörige positiv auf Corona getestet worden.[1855]

    12. September

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    Facebook und Twitter markierten Beiträge von Donald Trump als irreführend. Trump hatte Wähler in North Carolina aufgefordert nach einer Briefwahl am Wahltag zu Wahllokalen zu gehen und gegebenenfalls ein zweites Mal abzustimmen. Auf den Twitter-Beitrag erwiderte der Attorney General North Carolinas. Er forderte dazu auf dem Rat des Präsidenten nicht zu folgen. Erstens würde dies das COVID-19-Risiko in Wahllokalen erhöhen. Zweitens sei es eine Straftat in North Carolina zweimal abzustimmen.[1856]

    Der Pharmakonzern AstraZeneca teilte mit, dass die Phase-3-Untersuchungen der Corona-Impfstoffentwicklung im Vereinigten Königreich fortgesetzt werden könnten. Der Fall, der die Studien zum Halt gebracht hätte, sei der einer Frau gewesen, die Symptome einer Transversen Myelitis gezeigt hätte.[1857] In den Vereinigten Staaten pausierte das Verfahren weiter, bis die National Institutes of Health und die Food and Drug Administration den Fall und die Risiken untersucht und analysiert haben.[1858]

    • Michigan: Alle Studierenden an der Michigan State University wurden von den lokalen Behörden in East Lansing aufgefordert sich in Selbst-Quarantäne zu begeben, um einen Ausbruch von COVID-19 an der Universität entgegenzutreten. Diese Maßnahme wurde von der Universitätsleitung unterstützt. Ausgenommen von der Selbst-Quarantäne wurden Vorlesungen und andere universitäre Veranstaltungen, Arbeit und Nahrungsbeschaffung.[1859]
    • Missouri: Der Bundesstaat meldete 1.974 neubestätigte Infektionen und damit 101.134 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. Es waren 1.704 Einwohner Missouris an COVID-19 gestorben, drei seit dem Tage zuvor.[1860]
    • Nevada: Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in Minden (Nevada) ab. Seine Anhänger trugen überwiegend keine Gesichtsmasken und drängten sich nahe dem Rednerpult, ohne auf Abstand zu achten. Der Kommissar des Douglas County hatte am Tag zuvor mit Blick auf die Veranstaltung erklärt, er habe keine Bedenken, sein County habe nur acht Fälle. Das County sei außerdem konservativ und stolz, Gastgeber der Veranstaltung zu sein.[1861] Die Wahlkampfveranstaltung war ursprünglich am Flughafen von Reno geplant gewesen, war aber wegen einer Untersagung von Menschenansammlungen von mehr als 50 Personen kurzfristig verlegt worden.[1862] Inhaltlich griff Trump unter anderem das wegen der Pandemie geänderte Wahlsystem Nevadas an. Nach dem geänderten Wahlrecht sollen allen 1,7 Millionen registrierten Wählern Briefwahlunterlagen zugesandt werden. Trump behauptete, dies diene dazu, dass Demokraten die Wahl manipulierten.[1863] Über die Pandemie sprach Trump allerdings nicht direkt und vermied dieses Thema.[1864]

    13. September

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    Politiker der Republikanischen Partei traten in Fernsehsendungen auf und verteidigten Trump wegen der bekanntgewordenen Äußerungen gegenüber Bob Woodward. Die Vorsitzende des Republican National Committee Ronna McDaniel erschien auf NBCs Meet the Press. Sie behauptete, Donald Trumps Vorgehen sei im Rückblick perfekt gewesen. Er habe ruhig, stetig und methodisch reagiert. Trump habe früh Reisen aus China unterbunden und die Corona Task Force ins Leben gerufen. Sie meinte, die Geschichte werde Trump Recht geben. Man solle sich vorstellen, es wäre gesagt worden, dass es schrecklich sei und man keinen Plan habe. Auf die Nachfrage, weshalb dann die Vereinigten Staaten ein Fünftel der Todesfälle verzeichne, gab sie den Gouverneuren die Schuld.[1865] Ein Interview des Beraters des Präsidenten Peter Navarro durch Jake Tapper in der CNN-Sendung State of the Union geriet an diesem Sonntagmorgen außer Kontrolle. Tapper sprach Navarro auf die durch Woodward am 7. Februar 2020 aufgezeichneten Äußerungen Trumps an, dass das Virus „tödliches Zeug“ sei. Navarro erwiderte, dass dies niemand im Februar gewusst habe. Navarro warf Tapper Rosinenpicken vor. Tapper erwiderte, dass Trump nicht ehrlich zum amerikanischen Volk gewesen sei. Hierauf behauptete Navarro, dass CNN nicht ehrlich zum amerikanischen Volk sei. Er umschrieb die Strategie der Regierung als Hoffen für das Beste, Vorbereiten für das Schlimmste, ruhig bleiben, und mit dem Angriff beginnen. Er, Navarro, selbst habe am 9. Februar ein Memo verfasst, um auf die Gefährlichkeit der Pandemie hinzuweisen; Trump habe mit seinen Reisebeschränkungen im Januar für einige Reisende aus China gezeigt, wie ernst er das Virus genommen habe. Das Interview endete mit Tapper und Navarro einander anschreiend.[1866]

    Es wurde eine zum Ende der Woche durchgeführte Meinungsumfrage von IPSOS und ABC News veröffentlicht. Danach hatten die Veröffentlichung der Interviews mit Bob Woodward nur geringe Auswirkungen auf die öffentliche Meinung über Trumps agieren in der Coronakrise. 35 % der befragten Amerikaner unterstützten die Politik des Präsidenten bezüglich COVID-19, 65 % sprachen sich dagegen aus. Nachdem in einer Umfrage vom 20. März 55 % Vertrauen in Trump ausgedrückt hatten, fiel dies bis zu einer Umfrage vom 10. Juli auf den Tiefpunkt von 33 % und pendelte sich zwischen diesem Wert und mittleren 30ern ein. Bezüglich Biden war die öffentliche Meinung deutlicher gespalten, 51 % der Befragten vertrauten, was er sagt, während 49 % ihm misstrauten. Das Vertrauen und Misstrauen beider Politiker folgte weitgehend Parteizugehörigkeiten. 80 % der Republikaner vertrauten in Trumps Agieren in der Krise, aber nur 31 % der parteiunabhängigen Befragten und nur 5 % der Demokraten. 85 % der Demokraten vertrauten Biden, während 15 % ihrem Kandidaten misstrauten.[1867]

    Michael Caputo, über den am 13. September 2020 bekannt geworden war, dass er Berichte des CDC zu ändern versuchte, veröffentlichte ein Video auf seinem privaten Facebook-Konto. In diesem erklärte er, das Angehörige des CDC nur aus ihren Jogginghosen kämen, um Kaffe zu trinken und Aufruhr gegen den Präsidenten zu planen. Sie seien nicht mehr der Wissenschaft verpflichtet. Er und seine Familie seien durch seine Arbeit schwer belastet und würden Todesdrohungen erhalten. Er wolle auch nicht mehr über tote Amerikaner nachdenken. Seine geistige Gesundheit habe gelitten. Trump würde aber die Wahl gewinnen. Falls die Demokraten das nicht anerkennen würden, dann würde es Schüsse geben. Man soll jetzt schon Munition kaufen, die würde dann knapp werden.[1868] (Fortsetzung: 16. September)

    • Nevada: Donald Trump hielt in den Räumlichkeiten des Unternehmens Xtreme Manufacturing in Henderson (Nevada) eine Wahlkampfveranstaltung ab. Es war die erste derartige Veranstaltung in geschlossenen Räumen seit der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa am 20. Juni 2020. Das gastgebende Unternehmen war mündlich und schriftlich durch die Stadt Henderson aufgefordert worden, der Anordnung des Gouverneurs von Nevada zu folgen und keine Menschenansammlungen von über 50 Personen in dem Bundesstaat zuzulassen. Für den Fall der Zuwiderhandlung hatte die Gemeinde eine Strafzahlung in Höhe von $ 500 pro Zuwiderhandlung und die Möglichkeit der Entziehung der Gewerbe-Erlaubnis angedroht.[1869] Um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen, hatten die großen Fernsehsender wie ABC, CNN oder Fox News sich entschieden keine Teams in die Veranstaltung zu schicken. Vertreten waren daher nur Lokalsender und der Presse-Pool des Weißen Hauses.[1870] Gouverneur Steve Sisolak bezeichnete Trumps Verhalten als rücksichtslos und egoistisch und merkte an, dass der Präsident vergessen zu haben scheint, dass das Land in der Mitte einer Pandemie sei.[1871] Senatorin Amy Klobuchar, deren Ehemann John Bessler im März an COVID-19 erkrankt war, erklärte bei einem Fernsehinterview, dass sie es unglaublich fände, wie der Präsident sich verhielte. Die Wahlkampforganisation von Joe Biden erklärte, dass solche Veranstaltungen eine weitere Erinnerung seien, dass Trump sich weigere die Pandemie ernst zu nehmen, die nun fast 200.000 amerikanische Leben gefordert habe, und keinen Plan habe.[1869] In seiner einstündigen Rede erklärte Trump, dass es in keinem Fall mit ihm einen neuen Shutdown geben würde. Das würde Millionen an amerikanischen Träumen zerstören. Man werde den „China-Virus“ mit Leichtigkeit besiegen. Ansonsten griff er seinen Rivalen persönlich an und stellte sich selbst als Kandidat für Recht und Ordnung dar.[1872]

    14. September

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    Ein Bundesrichter in Maryland urteilte, dass Chad Wolf als Leiter des auch in der COVID-19-Bekämpfung involvierten Department of Homeland Security (DHS) unrechtmäßig eingesetzt wurde und daher keine Autoritäthabe im DHS. Die Entscheidung entfaltete aber nur unmittelbare Wirkung für die Kläger in dem Verfahren.[1873]

    Das Wahlkampfteam von Joe Biden stellte eine Gruppe von Rechtsanwälten zusammen, um die bereits begonnenen und zu erwartenden Rechtsstreitigkeiten um Wahlen während einer Pandemie rechtlich zu begleiten.[1874]

    Der Sprecher der republikanischen Minderheit im Repräsentantenhaus Kevin McCarthy stellte ein Programm für den Fall vor, dass seine Partei bei den Wahlen im November die Mehrheit der Sitze im Repräsentantenhaus erringen könne. Das Programm bezweckte einerseits die Sammlung der Republikaner vor der Wahl, andererseits vermied es Trump zu konfrontieren. Es zielte auf das Zurückdrängen des Virus, wirtschaftliche Erholung und Unterstützung für die Polizei. Mit dem Plan eine überparteiliche Lösung für das Haushaltsdefizit und die Finanzierung von Social Security und Medicaid anzustreben, setzte sich das Programm in Widerspruch zur Politik des Präsidenten. Pläne für eine Neuauflage des Paycheck Protection Programms mit $ 200 Milliarden für Kredite für von der Pandemie besonders betroffenen Kleinunternehmen folgte es aber der Politik des Präsidenten.[1875]

    Einige größere Wirtschaftsvereinbarungen und aufkeimende Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff ließen die Aktienkurse steigen. Der Dow Jones schloss 327,69 Punkte höher (+1,18 %) bei 27.993,33. Der S&P 500 legte 1,27 % zu und schloss bei 3.383,54. Der Anstieg beim Nasdaq Composite betrug 1,87 %, so dass er bei 11.056,65 schloss.[1876]

    • Connecticut: Gouverneur Ned Lamont unterzeichnete eine Executive Order, mit der Strafgebühren für Verletzungen der Vorschriften zum Eindämmen von COVID-19 festgesetzt wurden. Es wurde das Nichttragen von Masken mit $100, das Teilnehmen an nichtgenehmigten Veranstaltungen mit $250, das Planen nicht genehmigter Versammlungen mit $500 Strafe bewehrt. Veranstaltungen waren in Connecticut bei 25 Personen in Innenräumen und mit 100 Personen im Außenbereich genehmigungspflichtig. Die Anordnung trat Dienstagnacht um Mitternacht in Kraft.[1877]
    • Florida: Etwa einen Monat nach Beginn des neuen Schuljahres am 10. August 2020 wurde bekannt, dass die Zahl der Ansteckungen mit COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren um 26 % von 42.761 auf 53.717 gestiegen war. Der Anteil positiver Tests bei unter Achtzehnjährigen betrug hierbei 14,3 %.[1878]
    • Nevada: Die Stadt Henderson stellte Xtreme Manufacturing, dem Gastgeber der Trump-Wahlkampfveranstaltung vom 13. September, einen Bescheid über die Verletzung der Gewerbe-Erlaubnis und die Festsetzung einer Strafgebühr in Höhe von $ 3.000 zu. Ein Beamter habe bei der Veranstaltung sechs Verletzungen der COVID-19-Anordnungen des Staates Nevada festgestellt. Der Inhaber des Unternehmens habe einen Monat Zeit dem Bescheid zu widersprechen oder die Gebühr zu bezahlen, so eine Sprecherin der Stadt.[1879]
    • New Jersey: In einer Klage gegen den Wahlplan des Bundesstaates nahm die Wahlkampforganisation Trumps eine Klageänderung vor. Die Klage war ursprünglich gegen eine Anordnung des Gouverneurs vom 14. August 2020 gerichtet, nach der den registrierten Wählern Briefwahlunterlagen zuzusenden seien. Begründet worden war die Klage damit, dass nur das Parlament solche Änderungen vornehmen könne. Mittlerweile war die Bill NJ A4475 (20R) als Gesetz verabschiedet worden. Die Klage wurde nun gegen Vorgaben des Gesetzes gerichtet. Dies betraf die Regelung, dass Briefwahlstimmen zehn Tage vor dem Wahltermin ausgezählt werden können und das Briefwahlstimmen unter bestimmten Umständen auch gezählt werden können, wenn sie nach dem Wahltermin eintreffen.[1880]
    • Pennsylvania: Ein Bundesrichter urteilte, dass von Gouverneur Tom Wolf erlassene Maßnahmen verfassungswidrig seien. Es ging um zum Höhepunkt der Pandemie in Pennsylvania erteilte Anordnungen zuhause zu bleiben, der Untersagung von Menschenansammlungen einer bestimmten Größe und die zeitweise Schließung nicht lebenserhaltender Unternehmen. Der Richter urteilte, die Maßnahmen seien willkürlich und zu weitreichend gewesen und hätten die Kläger in ihren Bürgerrechten verletzt. Die fraglichen Maßnahmen waren zwischenzeitlich allerdings durch andere ersetzt worden.[1881]

    15. September

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    Laut einer internationalen Umfrage des Pew Research Centers hatte das Ansehen der Vereinigten Staaten in der Coronakrise erheblich gelitten. Die Meinungsumfrage war telefonisch bei Befragung von 13.000 Erwachsenen in Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, den Niederlanden, Schweden, Spanien, Südkorea und dem Vereinigten Königreich durchgeführt worden. Befragungen in Ländern wie Indien, Israel, Kenia, Nigeria und den Philippinen waren wegen der Pandemie unterblieben. Danach werteten weniger als jeder Sechste die Reaktion der Vereinigten Staaten als gut, aber eine klare Mehrheit der Befragten als sehr schlecht. Damit wurden die USA schlechter bewertet, als China. Jeder Fünfte vertraute Trump international die richtigen Entscheidungen zu treffen. In Belgien, Dänemark, Deutschland und Frankreich vertraute ihm nur jeder Zehnte. Insgesamt war sein Ansehen und das der USA weit unterhalb der Höchstwerte unter Obama und verzeichneten Werte wie zur schlechtesten Zeit unter George W. Bush.Das Vertrauen in Putin oder Xi war höher, als das in Donald Trump.[1882]

    In der Sendung Fox & Friends auf Fox News verteidigte Donald Trump seine Wahlkampfveranstaltung am 13. September in Henderson (Nevada). Er gab dem Gouverneur von Nevada die Schuld, dass er, Trump, eine Wahlkampfveranstaltung in geschlossenen Räumen hatte. Er habe mehrere Orte mit Außenflächen zur Auswahl gehabt, aber die Leute des Gouverneurs seien bei jedem Platz erschienen, um auf die Untersagung von Versammlungen von über 50 Leuten hinzuweisen.[1883]

    Am Abend nahm Präsident an einer von der American Broadcasting Company veranstalteten und von George Stephanopoulos moderierten Townhall-Veranstaltung teil. Ein Wähler fragte ihn, weshalb er eine Pandemie heruntergespielt habe, von der bekannt sei, dass sie Schwarze und Latinos besonders schwer treffe. Trump behauptete, er habe die Pandemie nicht heruntergespielt. Er habe sie heraufgespielt im Handeln. Er habe stark auf die Pandemie erwidert und nannte die Reisebeschränkungen, die er im Februar und März gegen China und Europa verhängt habe. Von Stephanopoulos auf seine eigenen Wort gegenüber Bob Woodward hingewiesen erwiderte Trump, dass sein Bann sehr stark gewesen sei, und tausende von Leben gerettet habe.[1884] Trump erklärte, dass COVID-19 nach einiger Zeit wegen einer „Herdenmentalität“ weggehen würde (er meinte Herdenimmunität), es wäre dann total Herdengeschaffen.[1885] Er sagte, dass es in drei oder vier Wochen einen Impfstoff geben könne.[1886] Auf die Frage, warum er eine Maskenpflicht nicht unterstütze, warf Trump zunächst Biden vor, dass er keine landesweite Pflicht zum Maskentragen erlassen habe. Er ergänzte dann, dass viele Leute auch keine Maske tragen wollten.[1887] Er wies alle Schuld für die Entwicklung der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten von sich und gab China die alleinige Schuld für die zu diesem Zeitpunkt knapp 195.000 US-Todesopfer.[1888]

    Wissenschaftler der University of Pittsburgh meldeten, dass sie ein Biomolekül identifiziert hätten, welches bei Tierversuchen mit Mäusen und Hamstern das SARS-CoV-2-Virus vollständig blockiere und neutralisiere.[1889]

    Scientific American sprach erstmals in seiner 175-jährigen Geschichte eine Wahlempfehlung aus. Die Zeitschrift forderte ihre Leser auf für Joe Biden zu stimmen. Begründet wurde die Wahlempfehlung damit, dass Bidens Widersacher Trump Fakten und Wissenschaft ignoriere. Dies würde sich unter anderem in seiner Politik zum Klimawandel, aber auch in seinem unehrlichen und unfähigen Umgang mit COVID-19 zeigen.[1890]

    • Pennsylvania: Das State Department des Commonwealth of Pennsylvania erklärte, dass Briefwahlstimmen nicht zurückgewiesen werden würden in den Wahlen im November, nur weil Wahlleiter meinen, dass die Unterschriften nicht der Signatur in Akten entspreche. Bei den Vorwahlen im Juni waren noch 26.000 der 1,5 Millionen Briefwahlstimmen aus diesem Grund nicht gezählt worden. Mehrere Klagen wurden daraufhin zurückgenommen.[1891]
    • Texas: Das höchste Gericht des Bundesstaates, der Texas Supreme Court untersagte es dem Harris County Briefwahlanträge an alle registrierten Wähler unter 65 Jahren zu senden. Harris County mit der Großstadt Houston gilt als demokratische Hochburg, in einem möglicherweise bei der Präsidentschaftswahl knapp entscheidenden Texas.[1892]

    16. September

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    Der Direktor der CDC Robert Redfield und der Koordinator für Entwicklung und Auslieferung eines Impfstoffes Brett Giroir wurden vor einem Ausschuss des US-Senates angehört. Redfield erklärte, dass ein am Ende des Jahres verfügbarer Impfstoff wahrscheinlich nur zu 70 % wirksam sein würde und nur begrenzt verfügbar wäre. Gesichtsmasken würden wirksamer schützen als ein solcher Impfstoff. Es sei wissenschaftlich gesichert bewiesen, dass sie wirkten. Giroir betonte ebenfalls die Wichtigkeit des Maskentragens.[1893] Redfield sagte weiter, dass ein Impfstoff wahrscheinlich in November oder Dezember entwickelt sei, zunächst aber nur in geringen Dosen verfügbar sein werde. Bis er ausreichend verfügbar sei, um zu einem normalen Leben zurückzukehren, würde es das späte zweite Quartal 2021 oder das dritte Quartal 2021 sein.[1894] In einer späteren Pressekonferenz verkündete Trump einen abweichenden Zeitplan. Er sagte, er denke man sei näher an einem Impfstoff, als mehr Leute zugeben wollen als er denke. Er werde irgendwann im Oktober bereit sein. Sobald er das verkünde, sei alles bereit ihn zu liefern, dass wäre wohl Mitte Oktober, jedenfalls nicht viel später. Im Oktober oder November würde der Impfstoff ausgeliefert werden. Bezüglich der Aussage Redfields erklärte Trump, dass er sich irre, wenn der Impfstoff erst im Sommer oder Herbst verfügbar sei, das sei eine falsche Information. Er habe Redfield deshalb angerufen und der habe ihm das nicht so erzählt. Vielleicht habe er die Information durcheinander gebracht oder sei verwirrt. Bezüglich der Masken habe Redfield die Frage falsch verstanden. Der Impfstoff sei wichtiger.[1895][1896]

    Trump gab am Abend ein Interview in der Sendung Full Court Press: Election Countdown auf Gray TV. Er erzählte hierbei der Interviewerin Greta Van Susteren, dass seine Administration hervorragende Arbeit bei der COVID-19-Bekämpfung geleistet habe, außer in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit. Es hätten zweieinhalb Millionen Tote sein können, nun seien es nur 185.000. Man hätte China nicht erlauben sollen, das Virus herauszulassen. Sie hätten es nicht hereingelassen, aber herausgelassen.[1897]

    Bei einer Veranstaltung des Hillsdale College äußerte der Attorney General der Vereinigten Staaten William Barr die Meinung, dass die pandemiebedingten Lockdowns die größte Beeinträchtigung bürgerlicher Freiheiten seit der Sklaverei seien.[1898]

    Michael Caputo, über den am 11. September 2020 berichtet worden war, dass er Berichte des CDC geändert habe, und der am 13. September 2020 Mitarbeiter des CDC beschuldigte hatte, sie bereiteten einen Aufstand vor, nahm eine sechzigtägige Auszeit aus medizinischen Gründen.[1899]

    Die Big Ten Conference im College Football revidierte ihre Entscheidung, im Jahr 2020 keine Spiele mehr auszutragen. Nun sollte am Wochenende um den 24. Oktober 2020 die Saison wieder aufgenommen werden und am 20. Dezember 2020 enden.[1900]

    • Missouri: Am Lake of the Ozarks begann nach der am 7. August 2020 gestarteten Sturgis Motorcycle Rally eine weitere Motorradfahrerveranstaltung, die Befürchtungen wegen der Virus-Ausbreitung weckte. Die Veranstaltung zog zahlreiche Biker an, die kaum Masken trugen. Die Veranstaltung dauerte bis zum 20. September 2020.[1901] Das 14th annual Bikefest Lake of the Ozarks zog über 100.000 Teilnehmer an.[1902]
    • New York: Der Stadtrat von New York beschloss eine Regelung, nach der Restaurants in New York City berechtigt wurden eine COVID-19 Recovery Charge in Höhe von 10 % des Rechnungsbetrages zu erheben. Die Berechtigung galt nicht für Lieferung von Essen und nicht für Mitnahmen, wurde nicht gesondert besteuert und musste gesondert ausgewiesen werden. Es musste außerdem darauf hingewiesen werden, dass diese Gebühr nicht das Trinkgeld ersetzt. Durch diese Gebühr sollten Gaststätten in die Lage versetzt werden durch die Pandemie verursachte Zusatzkosten abzudecken.[1903]
    • Ohio: Ein Richter erklärte die Anordnung des Secretary of State Frank LaRose für nichtig, dass jedes County des Bundesstaates nur eine Wahlurne unterhalten dürfe. Die Anordnung sei willkürlich und nicht vernünftig. LaRose kündigte umgehend Rechtsmittel an.[1904]

    17. September

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    Trump und Biden hielten in dem Präsidentschaftswahlkampf Veranstaltungen in Swing States ab. Biden nahm an einem von CNN moderierten und übertragenen Townhall-Format in Pennsylvania teil, Trump hielt an einem Flughafen in Wisconsin eine Rede.[1905] Biden nahm Bezug auf Äußerungen Barrs am Tag zuvor, dass Maßnahmen gegen das SARS-CoV-2-Virus die größte Beeinträchtigung bürgerlicher Freiheiten seit der Sklaverei seien. Biden erklärte in der von Anderson Cooper moderierten Veranstaltung, die größten Beeinträchtigungen seien, erkrankte Kinder oder Eltern nicht sehen zu können, nicht Sportereignisse besuchen zu können oder andere Dinge tun zu können, nur weil der Präsident die Pandemie falsch behandelt habe.[1906] Er warf dem Präsidenten vor, dass Trump, wie die von Woodward veröffentlichten Tonbandaufnahmen zeigten, sich früh über die Gefährlichkeit des Virus bewusst war. Aber der Präsident habe nahezu nichts unternommen. Das sei für ihn fast kriminell.[1907] Trump wiederum behauptete in seiner neunzigminütigen Rede in Mosinee, dass seine Regierung im Vergleich zu anderen Ländern nach nahezu allen Maßstäben eine exzellente Arbeit geleistet habe.[1908] Bezüglich eines Impfstoffes erklärte Joe Biden, dass er nicht Donald Trump vertraue, sondern Dr. Fauci. Wenn Fauci sage, der Impfstoff sei sicher würde er ihn nehmen. Man solle auf Wissenschaftler hören und nicht auf den Präsidenten.[1906] Trump versprach bei seiner Ansprach in einem Hangar in Wisconsin, dass sehr bald ein Impfstoff bereitstehen würde.[1908] Bezüglich früherer Äußerungen von ihm bekräftigte Biden, dass er einen Lockdown einleiten würde, wenn die Wissenschaftler es für notwendig halten würden. Im Moment müsse man aber nicht über einen Lockdown des gesamten Landes sprechen.[1909] Trump lobte die Entscheidung der Big Ten Conference im College Football, trotz COVID-19 den Spielbetrieb wieder aufzunehmen.[1908]

    Der CEO von Moderna Stéphane Bancel erklärte in der Sendung Squawk Box auf CNBC, dass sein Unternehmen voraussichtlich im November genug Daten gesammelt haben werde, um zu wissen, ob der von ihnen entwickelte Impfstoff sicher sei. Es sei möglich, aber unwahrscheinlich, dass dies im Oktober der Fall sei. Falls die Infektionsrate in den Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen sinke könnten im schlimmsten Fall im Dezember genug Daten zur Verfügung stehen.[1910] Das deutsche Unternehmen BioNTech, welches zusammen mit Pfizer einen anderen Impfstoff entwickelt, erklärte, es habe von Novartis eine zusätzliche Produktionsstätte in Marburg erworben. Die Produktionsstätte werde in der ersten Hälfte von 2021 vollständig operabel sein und werde unter anderem 100 Millionen Dosen für die USA herstellen. Das Unternehmen arbeite daran im November 2020 die Impfstoffentwicklung zu dem Punkt der Zulassungsfähigkeit zu bringen.[1911]

    Die New York Times berichtete, dass eine Richtlinienänderung der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vom 24. August 2020 nicht vom CDC verfasst wurde, sondern von Beamten des Department for Health and Human Services (HHS), dem amerikanischen Gesundheitsministerium. Die Änderung empfahl Personen ohne Symptomen sich nicht testen zu lassen. Medizinische Experten hatten dem intern widersprochen.[1912]

    Der wöchentliche Bericht über die Entwicklungen am Arbeitsmarkt wurde veröffentlicht. Danach hatten in der am 12. September endenden Woche 860.000 Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung angemeldet. Das waren weniger als die von Ökonomen erwarteten 875.000 und auch weniger als die 893.000 in der Woche davor. Fortlaufende Anträge waren um 916.000 auf 12,63 Millionen gesunken. Die Zahl der Bezieher von Zahlungen aus dem Pandemic Unemployment Assistance Programm fiel deutlich um 209.577 auf 658.737.[1913]

    Ein Rechtsanwalt des Präsidentenberaters Scott Atlas reagierten auf einen offenen Brief, den ehemalige Kollegen am 9. September 2020 verfasst hatten. Sie hatten Atlas fachliche Qualifikation bezweifelt gehabt in Fragen der Pandemiebekämpfung zu beraten und geschrieben gehabt, dass die Stellungnahmen von Atlas gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen zuwiderlaufen würden. Der Anwalt forderte die Unterzeichner auf, ihre Unterschriften zurückzuziehen, eine Gegendarstellung zu verfassen und jedes Medium weltweit, dass über den Brief berichtet hatte, hierüber zu informieren. Es wurde hierfür eine Frist bis zum Ablauf des Freitags des 18. Septembers gesetzt. Es wurde eine Klage wegen Diffamierung angedroht, falls dies nicht innerhalb der Frist geschehe. Der unterzeichnende Rechtsanwalt hatte zuvor bereits Trump vertreten.[1914]

    • Georgia: Es wurden von den Gesundheitsbehörden Georgias erstmals mehr als 300.000 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie gemeldet. Die Anzahl an Neufällen unter Zugrundelegung Siebentages-Durchschnitts zeigte seit ein paar Tagen wieder einen leichten Aufwärtstrend. Im landesweiten Vergleich zeigte Georgia zu diesem Zeitpunkt die zwölftmeisten Neuinfektionen pro Kopf innerhalb von zwei Wochen. Besonders betroffen waren nun Bildungseinrichtungen, an denen 39 der 93 registrierten Ausbrüche festgestellt wurden. Es wurden weniger als 1.500 Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt, deutlich weniger als die etwa 3.200 Ende Juli 2020. 6.474 Georgier waren bis zu diesem Tag an COVID-19 gestorben. Die Sterberate zeigte einen Rückgang. Die Zahl täglicher Todesfälle lag etwa 40 % unterhalb des Höhepunkts zu Anfang September.[1915]
    • Oregon: Der Westküsten-Staat meldete an diesem Donnerstag 215 neufestgestellte Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus. Oregon überschritt damit 30.000 Fälle und meldete 30.060 COVID-19-Fälle. Die Anzahl an Neufällen war aber rückläufig. Die Anzahl der durchgeführten Tests war wegen der an der Westküste ausgebrochenen großen Waldbrände zurückgegangen. Der Anteil von positiven Testergebnissen war von 4,3 % auf 5,6 % gestiegen.[1916] 172 Patienten, die positiv auf das Virus getestet wurden oder die COVID-19-Symptome zeigten, wurden in Oregons Krankenhäusern behandelt. Von diesen Patienten mussten 39 intensivmedizinisch betreut werden und 15 künstlich beatmet werden.[1917] Erstmals seit dem 23. August 2020 meldeten die Gesundheitsbehörden keinen neuen COVID-19-Todesfall, es waren seit Ausbruch der Pandemie 521 Menschen der Pandemie zum Opfer gefallen.[1916]
    • Pennsylvania: Der Pennsylvania Supreme Court ließ in einer Entscheidung die Zählung von Briefwahlstimmen zu, die am Wahltag abgestempelt wurden und bis zum Freitag nach der Wahl eintreffen. Begründet wurde dies durch das höchste Gericht Pennsylvanias damit, dass in normalen Zeiten eine Frist des Eintreffens am Wahltag vertretbar sein möge, würde dies in Zeiten einer Pandemie und Präsidentschaftswahl Wählerstimmen unnötig ungültig machen.[1918] (Fortsetzung: 28. September)
    • Texas: Der Lone Star State meldete 4.421 Neufälle von COVID-19 an diesem Donnerstag. Damit hatte Texas mit 702.235 Fällen seit Ausbruch der Pandemie erstmals mehr als 700.000 Fälle erfasst. Es waren auch 92 Texaner ausweislich der Totenscheine als an der Krankheit verstorben erfasst worden. Damit waren offiziell 14.815 Menschen in dem Bundesstaat an COVID-19 gestorben.[1919]
    • Utah: Es wurden erstmals über 60.000 Infektionen mit COVID-19 seit Ausbruch der Pandemie von den Behörden Utahs erfasst. Nach einem bisherigen Rekord von 911 test-bestätigter Fälle (bisheriger Höchstwert:875 am 9. Juli 2020) waren in Utah 60.658 COVID-19-Erkrankungen nachgewiesen worden. Es wurden 120 Patienten am 17. September 2020 in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt. An diesem Tag war kein Utaher mit COVID-19 gestorben. Die Zahl der Todesopfer der Pandemie blieb damit bei 437.[1920]

    18. September

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    Präsident Donald J. Trump während der Pressekonferenz vom 18. September 2020 vor sozial distanzierten Journalisten.

    Donald Trump versprach an diesem Freitag, dass bis Ende des Jahres 100 Millionen Dosen an Impfstoff bereitstehen würden, die sofort durch das Militär ausgeliefert würden. Dann würden Monat für Monat hunderte von Millionen Dosen zur Verfügung gestellt werden, spätestens im April 2021 wären genug Dosen ausgeliefert, dass jeder US-Amerikaner geimpft sein könne. Dieser Zeitplan steht im Widerspruch zu den Einschätzungen seiner eigenen Experten, aber auch anderer Experten. Die die Impfstoffe entwickelnden Pharmaunternehmen verweigerten jeden direkten Kommentar zu den Äußerungen des Präsidenten.[1921] Der Zeitplan des Präsidenten wird als unrealistisch angesehen.[1922] Moderna teilte allerdings mit, dass es plane bis Jahresende 20 Millionen Dosen ihres noch in der Entwicklung befindlichen Impfstoffes zu produzieren. Bis Ende des Jahres hoffe man 500 Millionen bis eine Milliarde Dosen produziert zu haben, wobei lediglich 100 Millionen für die USA wären. Moderna beabsichtige eventuell eine Notstandsgenehmigung für die Impfung von Hochrisiko-Gruppen zu beantragen, sollten ihre Studien eine 70 % Wirksamkeit zeigen.[1923]

    Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderte eine erst am 24. August geänderte Richtlinie über Coronatests. Die umstrittene Änderung im August besagte, dass sich Personen ohne Symptome auch nach Kontakt mit einer infizierten Person nicht testen bräuchten. Nun sah die Richtlinie wieder vor, dass solche Personen sich testen sollen und sich bis zum Erhalt des Testergebnisses in Selbstisolierung begeben sollen.[1924] Die Änderung im August war nicht durch die sonst üblichen internen wissenschaftlichen Kontrollen gegangen, aber vom Gesundheitsministerium gefordert worden. Die Rückgängigmachung dieser August-Änderungen wurde als Rückkehr zu einem wissenschaftsbasierten Ansatz gewertet.[1925] Gleichzeitig wurden mehrere E-Mails durch einen Bericht der New York Times bekannt, mit denen Mitarbeiter durch den am 16. September 2020 eine Auszeit nehmenden Michael Caputo eingeschüchtert wurden.[1926]

    In den Bundesstaaten Minnesota, South Dakota, Virginia und Wyoming eröffneten die ersten Wahllokale für eine frühe Stimmabgabe zu den Wahlen 2020. Es bildeten sich bereits am ersten Tag Schlangen, in denen sich US-Amerikaner in diesen Staaten unter Beachtung der Abstandsrichtlinien und mit Gesichtsmasken anstellten.[1927]

    Kanada und Mexiko verlängerten zur Eindämmung der Pandemie die Schließung ihrer Grenzen zu den USA bis zum 21. Oktober 2020.[1928] Auch die Vereinigten Staaten hielten weiter bis zum 21. Oktober ihre Genzen zu den Nachbarn geschlossen. Präsident Trump allerdings versicherte, dass die Verhältnisse sich sehr bald normalisieren würden.[1929]

    Donald Trump wurde zusammen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro mit dem satirischen Ig-Nobelpreis in der Kategorie Medizinerziehung ausgezeichnet. Das Komitee begründete die Entscheidung mit dem durch diese Preisträger in der Coronakrise erbrachten Nachweis, dass Politiker größeren Einfluss auf Leben und Gesundheit haben als Ärzte und medizinische Experten.[1930]

    • Mississippi: Der Mississippi Supreme Court als höchstes Gericht des Bundesstaates entschied, dass Vorerkrankungen, die Risiken bei einer COVID-19-Erkrankung erhöhen, nicht zu einer Briefwahl im Staate Mississippi berechtigten.[1931]

    19. September

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    An diesem Sonnabend verzeichneten die Vereinigten Staaten nach einigen Datenbanken erstmals mehr als 200.000 Todesopfer der COVID-19-Pandemie. Damit wurde eine Vorhersage von Deborah Birx vom 30. März 2020 übertroffen. Birx hatte 100.000 bis 200.000 Tote bis Ende des Jahres vorhergesagt, falls alles richtig gemacht würde. An diesem Sonnabend standen entsprechende Vorhersagen bei über 400.000 Toten bis Ende des Jahres.[1932] Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit etwa 950.000 Menschen an der Krankheit verstorben. In den USA waren 6.760.654 Infektionen mit SARS-CoV-2 registriert worden, weltweit 30,55 Millionen.[1933] Diese Krankheit hatte sich damit zur dritthäufigsten Todesursache für US-Amerikaner entwickelt, nach Herzerkrankungen (648.000) und Krebs (599.000), und vor Unfällen (170.000).[1934]

    • Montana: Der Bundesstaat an der kanadischen Grenze meldete die bislang höchste tägliche Zahl an identifizierten Neuinfizierungen mit dem Coronavirus. Es waren 293 positive SARS-CoV-2-Tests an diesem Tag. Montana wies damit 10.163 COVID-19-Fälle seit dem 11. März 2020 aus. Von den 567 Krankenhauspatienten in dem Bundesstaat zu diesem Zeitpunkt wurden 104 wegen COVID-19 dort behandelt.[1935]

    20. September

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    An diesem Sonntag fand die Hauptveranstaltung der 72. Emmy-Verleihung, die Verleihung der Creative Arts Emmy Awards, statt. Moderierte wurde diese Emmy-Verleihung von Jimmy Kimmel aus dem Staples Center in Los Angeles, allerdings pandemiebedingt ohne Publikum. Die Veranstalter hatten 130 Kameras in zehn Länder an die Nominierten geschickt, damit diese sich zuschalten konnten.[1936] Die Gewinner akzeptierten ihre oft von Beschäftigten im Gesundheitssystem präsentierten Auszeichnungen zumeist aus ihrer Wohnung, oft umgeben von ihrer Familie. Es bestand kein Dress-Code, was z. B. genutzt wurde, um Botschaften zu Themen wie Black Lives Matter zu senden.[1937] Die Zuschauerquote betrug 6,1 Millionen Zuschauer, 12 % weniger als für die Emmy-Show 2019.[1938]

    Die Vereinigten Staaten erreichten bei der Zahl von im Krankenhaus behandelten Personen mit 28.608 COVID-19-Patienten einen vorläufigen Tiefpunkt nach dem Anstieg im Sommer und vor dem Herbstanstieg.[1939]

    In der Sendung Fox News Sunday erklärte Bill Gates, dass die Vereinigten Staaten sich dazu bekennen sollten, dass sie sehr schlechte Arbeit bezüglich COVID-19 leisteten. Dies würde sich klar an den Zahlen zeigen.[1940] Außerdem äußerte sich Gates entsetzt, dass US-Amerikaner noch immer nicht Testergebnisse bei SARS-CoV-2-Tests innerhalb von 24 Stunden erhalten könnten. Die Vereinigten Staaten hätten die technologischen Voraussetzungen eher als irgendein anderes Land, aber trotzdem sei dies nicht möglich in den USA.[1941]

    Die Abgeordnete zum Repräsentantenhaus Jahana Hayes wurde positiv auf COVID-29 getestet. Sie nahm ihre Erfahrung mit dem Testen zum Anlass, ein besseres landesweites Testsystem und regelmäßige Tests für Angehörige des Kongresses zu fordern.[1942]

    • Kalifornien: Die Zahl der Todesopfer der COVID-19-Pandemie im Golden State überschritt mit 15.026 die Schwelle von 15.000. Kalifornien hatte zu diesem Zeitpunkt über 775.000 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. Die wichtigsten Indikatoren deuteten zu diesem Zeitpunkt aber auf eine deutliche Entspannung hin. Der Anteil positiver Testergebnisse war auf 3 % gesunken, einem Wert nicht mehr gesehen seit den Anfangstagen der Pandemie. Weniger 2.700 Patienten waren nun in Kalifornien hospitalisiert, der niedrigste Wert seit April, und weniger als 850 Patienten mussten intensivmedizinisch in den kalifornischen Krankenhäusern behandelt werden.[1943]
    • Minnesota: Das Bundesstaat im Mittleren Westen hatte 1.318 Neuinfektionen erfasst und wies damit 90.017 COVID-19-Fälle aus. Zu diesem Zeitpunkt wurden 248 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern Minnesotas behandelt. 123 Corona-Patienten mussten intensivmedizinisch betreut werden, was fast ein Dutzend weniger waren als noch am Sonnabend. Zwei Einwohner Minnesotas waren an COVID-19 gestorben, womit der Staat 1.965 Todesopfer der Pandemie betrauerte.[1944]

    21. September

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    In einem Gespräch in der Sendung Fox and Friends verkündete Präsident Trump am Montagmorgen, entgegen Äußerungen von Fachleuten, dass ein Impfstoff nur eine Frage von Wochen sei. Er erklärte ferner, dass man die Kurve kriege und seine Regierung nicht nur gute, sondern phänomenale Arbeit geleistet habe. Er würde sich selbst die Schulnote A+ (entspricht einer 1+) geben. Nur bei Öffentlichkeitsarbeit würde er sich ein D (entspricht einer 5) geben.[1945] Es bestand eine wachsende Befürchtung unter Wissenschaftlern, dass Trump versucht sein könnte entweder selbst oder über seinen Gesundheitsminister Alex Azar einen Impfstoff als October Surprise zuzulassen. Eine solche Notfall-Zulassung würde erfolgen, ohne dass Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes nachgewiesen wäre.[1946]

    Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in Dayton (Ohio) ab. Der stellvertretende republikanische Gouverneur Jon Husted wurde ausgebuht, als er zu Beginn für das Tragen von Masken warb. Auch der Gouverneur wurde teilweise ausgebuht, als er von Trump vorgestellt wurde.[1947] Trump selbst behauptete in seiner Rede, dass COVID-19 nur Ältere mit Vorerkrankungen betreffe. Ansonsten beeinträchtige das Virus nahezu niemanden. Vor allem Jüngere unter 18 seien nicht betroffen. Man solle die Schulen öffnen.[1948] Joe Biden hielt eine Rede in Manitowoc in Wisconsin. Er sagte, dass er fürchte Amerikaner drohten abzustumpfen über die COVID-19-Zahlen. Er kritisierte Trump für das Herunterspielen der Pandemie und erklärte, es sei Trump gewesen, der in Panik verfallen sei. Das Virus ist laut Biden zu groß für Trump.[1949]

    Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nahmen eine erst am Freitag dem 18. September vorgenommene Änderungen ihrer Richtlinien zurück. Die Änderung hatte eine Übertragung von COVID-19 über die Luft als weitere Infektionsquelle zugrundegelegt. Die Weltgesundheitsorganisation hatte sich am Montagmorgen an CDC gewandt und nachgefragt, auf welchen neuen, ihr unbekannten, Erkenntnissen diese Änderung vom Freitag beruht hatte. Die CDC nannte als Begründung für die Zurücknahme, dass die Richtlinien irrtümlich geändert worden seien.[1950] Es habe sich um die versehentliche Veröffentlichung eines unautorisierten Entwurfes gehandelt. Politischer Druck habe hierbei keine Rolle gespielt.[1951]

    Die Aktienmärkte gaben zu Beginn der Börsenwoche nach. Grund war einerseits eine zunehmende Besorgnis wegen weltweit steigenden Zahlen von Infektionen und die Sorge um eine mit der Grippesaison drohende zweite Welle. Andererseits auch die Befürchtung, dass die Auseinandersetzungen um die Besetzung einer Richterstelle am Supreme Court nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg ein dringend benötigtes Stimulierungsgesetz verhindern könne.[1952] Der Dow Jones Industrial Average fiel über den gesamten Handelstag um 509,72 (1,8 %) und schloss bei 27.147,70. Hierbei war er zeitweilig 900 Punkte im Minus. Der S&P 500 verlor zum Ende des Handelstages 1,2 %, um bei 3.281,06 zu schließen. Der Nasdaq Composite gab 0,1 % nach und endete bei 10.778,80.[1953]

     
    Sizzler-Restaurant in Florida.

    Die 1958 gegründete Steakhaus-Kette Sizzler meldete Insolvenz nach Chapter 11 an. Begründet wurde der Antrag mit den ökonomischen Auswirkungen der langen Untersagung vom Speisen in Restaurantinnenräumen und dem Widerwillen der Vermieter Nachlässe zu gewähren. Betroffen waren nicht Franchisenehmer und das internationale Geschäft.[1954]

    • Nevada: Eine Klage der Republikaner und der Trump-Kampagne gegen eine Änderung des Wahlrechtes Nevadas wurde abgewiesen. Das neue Wahlrecht sah vor, jedem registrierten Wähler Briefwahlunterlagen zuzusenden, um den Gefahren der Pandemie entgegenzutreten. Die Kläger hatten mit Befürchtungen von Wahlbetrug argumentiert. Der Richter urteilte, dass die Klage zu spekulativ sei, um begründet zu sein. Der Richter hatte die Entscheidung bereits am Freitag, dem 18. September 2020 beschlossen. Sie wurde aber erst an diesem Montag verkündet.[1955][1956]
    • Wisconsin: Ein Bundesrichter verlängerte mit einem Beschluss die Zeit bis der Briefwahlstimmen gezählt werden können bis zum 9. November, sofern die Briefmarke noch am Wahltag, dem 3. November 2020 abgestempelt wurde. Er verlängerte außerdem die Frist bis zu der eine Briefwahl beantragt werden kann vom 14. Oktober auf den 21. Oktober 2020. Der Beschluss erging in mehreren zusammengefassten Verfahren, die von Demokraten, Republikanern und Wahlrechtsorganisationen eingebracht worden waren.[1957][1956] Am 23. September 2020 legten Republikaner Berufung gegen diese Entscheidung ein.[1958] (Fortsetzung: 29. September)

    22. September

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    Nach der Datenbank der Johns Hopkins University erreichten die Vereinigten Staaten an diesem Dienstag den Meilenstein von 200.000 Toten.[1959] Die Vereinigten Staaten hatten damit seit Februar mehr Opfer der Pandemie zu betrauern, als amerikanische Soldaten in allen Kriegen seit dem Koreakrieg zusammengenommen gefallen waren.[1960] Waren bei den ersten hunderttausend Fällen vor allem große Metropolregionen betroffen, hatten sich die Neuinfektionen nun außerhalb dieser Regionen verlagert. Als die Vereinigten Staaten 100.000 Tote beklagte waren nur etwa ein Fünftel der Fälle außerhalb der Metropolregionen zu finden, nun waren es etwa die Hälfte. Besonders ländliche und kleinstädtische Gebiete waren nun betroffen. Pro Kopf waren zu diesem Zeitpunkt die schwerstbetroffenen Bundesstaaten Georgia und Mississippi.[1961] Angesprochen auf die 200.000 Toten nannte Trump den Meilenstein eine Schande, während er sich auf den Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania machte.[1962]

    Präsident Trump hielt vom Weißen Haus aus eine aufgezeichnete Rede vor den Vereinten Nationen. Er behauptete, dass China und die von ihnen angeblich nahezu beherrschte Weltgesundheitsorganisation behauptet hätten, dass es keine Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch gebe. Später hätten sie fälschlich erklärt, dass Menschen ohne Symptome das Virus nicht übertragen würden. Die Vereinten Nationen müssten China zur Verantwortung ziehen. Weiter sagte Trump, dass die Vereinigten Staaten drei Impfstoffe in der Endphase der Entwicklung hätten und bereit seien, diese Impfstoffe weltweit zu verschicken.[1963]

    Es wurde bekannt, dass eine Milliarde Dollar, die dem Verteidigungsministerium für die Beschaffung medizinischer Ausrüstung gegen das Coronavirus bewilligt worden waren, für andere Zwecke wie Flugzeugmotoren, Schiffsreperaturen und Uniformen ausgegeben worden waren.[1964]

    • Wisconsin: Der Gouverneur erklärte erneut den Notstand. Grund war ein erneuter erheblicher Anstieg von COVID-19-Fällen, insbesondere unter Jüngeren und an Hochschulen. Die Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen wies fünfmal höhere Infektionsraten aus, als jede andere Altersgruppe. Gouverneur Evers ordnete an, dass jeder älter als fünf Jahre eine Gesichtsmaske zu tragen habe. Er rief dazu auf Kneipen und Menschenansammlungen zu vermeiden.[1965]

    23. September

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    Anthony Fauci, Brett Giroir, Stephen Hahn und Robert Redfield wurden vor dem Senat angehört.[1966] Redfield als Direktor der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sagte aus, dass noch über 90 % der Bevölkerung anfällig für das Coronavirus seien. Bundesstaaten seien aber unterschiedlich stark getroffen worden. Die Bevölkerung sei zwischen 1 % und 20 % infiziert worden.[1967] Bei der Anhörung vor dem Kongress sagte Anthony Fauci aus, dass es wachsenden Optimismus gäbe, dass zum Ende des Jahres 2020 oder zu Beginn 2021 ein sicherer Impfstoff gefunden sei. Bis April 2021 könnten genug Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, um die amerikanische Bevölkerung zu impfen. Er hob besonders die Impfstoffentwicklungen von Moderna, Pfizer, AstraZeneca und Johnson & Johnson hervor, erwähnte aber auch Novavax, welches bald in die letzte Phase der Impfstoffentwicklung eintreten würde.[1968] Senator Rand Paul behauptete in der Anhörung, dass New York die Pandemie durch Herdenimmunität in den Griff bekommen hatte. Fauci warf ihm daraufhin vor, Dinge nicht zum ersten Mal zu verdrehen und nicht zuzuhören. New York sei hart getroffen worden, habe anfänglich Fehler gemacht, sei dann aber den Richtlinien der Wissenschaftler gefolgt und habe es so in den Griff bekommen. Es seien etwa 22 % der Einwohner New Yorks mit dem Virus in Kontakt gekommen, für eine Herdenimmunität bräuchte es 60 bis 80 %.[1969] Hahn, als Leiter der für die Zulassung von Impfstoffen zuständigen Food and Drug Administration (FDA) versicherte, dass die Zulassungsentscheidung von Wissenschaftlern und nicht Politikern getroffen würde.[1966]

    Das Weiße Haus gab eine Pressekonferenz. Es sprach unter anderem der Radiologe und Präsidentenberater Scott Atlas. Atlas drückte die Ansicht aus, dass der Virologe Redfield sich falsch ausgedrückt habe bei der Frage der Anfälligkeit. Die Daten der Bundesstaaten seien veraltet. Außerdem gäbe es Kreuzimmunitäten von anderen Krankheiten und T-Zellen-Immunitäten. Die von Redfield dargestellte Form der Immunität sei nur ein kleiner Teil von Immunitäten.[1970] Während der Pressekonferenz angesprochen auf Überlegungen in der Food and Drug Administration (FDA), Zulassungsvoraussetzungen für Impfstoffe strikter zu gestalten, erklärte Trump, dass dies durch das Weiße Haus genehmigt werden müsse. Er würde dies nicht genehmigen. Er vermutete, dass sowas politisch motiviert sein müsse.[1971] Gefragt, ob ein friedlicher Übergang der Macht gewährleistet wäre, würde er die Wahl verlieren, antwortete Trump, man werde sehen. Er wies darauf hin, dass er seit einiger Zeit sich über Stimmzettel beschwere. Man sollte diese Stimmzettel loswerden. Es würde keinen Transfer geben, sondern eine Fortsetzung.[1972]

    Vizepräsident Pence verteidigte in einem Interview auf ABC Trumps Wahlkampfveranstaltungen mit Menschenmengen ohne Masken. Es sei ein Wahlkampfjahr. Er warf dem Gouverneur von Nevada vor, dass er mit seinen COVID-19-Richtlinien nur Politik betreibe. Die sinkenden Zahlen bei Neufällen, Hospitalisierungen und Sterbefällen würden zeigen, dass das Land unbedingt geöffnet werden müsse.[1973]

    Das Pharmaunternehmen Johnson & Johnson teilte mit, dass sein belgisches Tochterunternehmen Janssen in Phase 3, die letzte Phase der Impfstoffentwicklung, eingetreten sei. Der Impfstoff werde an 60.000 Freiwilligen in Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexico, Peru, Südafrika und den Vereinigten Staaten getestet werden. Johnson & Johnson war nach Moderna, Pfizer und AstraZeneca das vierte Unternehmen, dass in diese Phase in den Vereinigten Staaten eintrat.[1974] Die Testphase für den Impfstoff von AstraZeneca war allerdings weiterhin in den Vereinigten Staaten ausgesetzt.[1975]

    Unsicherheiten wegen der Pandemie und eines Gesetzes zur Wirtschaftsstimulierung setzten die Börsen weiter unter Druck. Eine solche Stimulierung war etwa von dem Präsidenten der amerikanischen Zentralbank gefordert worden. Zusätzlich gaben Technikwerte nach. In der Folge fiel der Dow Jones Industrial Average um 525,05 Punkte (−1,9 %) und schloss mit 26.763,13. Der S&P 500 sank um 2,4 % auf 3,236.92 und der Nasdaq Composite gab um 3 % nach, um mit 10.632,99 zu schließen.[1976]

    Es wurde auf der Internetseite MedRxiv eine Studie zur Pandemie in Houston in Texas im Sommer 2020 veröffentlicht. Aus dieser ergab sich, dass es zu einer Mutation an den Peplomeren (Spikes) gekommen war. Diese Mutation machte das SARS-CoV-2-Virus ansteckender.[1977]

    • Missouri: Gouverneur Mike Parson und seine Ehefrau wurden positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet. Der Gouverneur ließ umgehend alle offiziellen und Wahlkampftermine absagen.[1978]

    24. September

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    Der Senat der Vereinigten Staaten verabschiedete einstimmig eine nicht bindende Resolution als Antwort auf Trumps Stellungnahme zu einem friedlichen Übergang. Der Senat bekannte sich auf Antrag des Senators Joe Manchin zu einer friedlichen Machtübergabe.[1979]

    Die Arbeitslosenzahlen für die am 19. September endende Woche wurden bekanntgegeben. Prognostiziert worden waren saisonbereinigt zehntausend weniger Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung als die 860.000 in der Vorwoche. Es waren mit 870.000 zehntausend mehr Neuanträge. Gleichzeitig sank die Anzahl der fortlaufenden Anträge am sinken.[1980]

    Auf ein am 17. September 2020 bekanntgewordenes Schreiben des Anwaltes des Präsidentenberaters Scott Atlas erwiderten die Unterzeichner des offenen Briefes vom 9. September 2020. Sie bekräftigten ihre fachliche Kritik an seiner Qualifikation in Fragen der Pandemie zu beraten. 105 weitere Wissenschaftler und Forscher der Stanford University unterzeichneten ein Schreiben, in dem sie den Versuch kritisieren, fachliche Kritik durch rechtliche Mittel zu unterbinden. Sie warfen ihm wissenschaftliche Falschaussagen vor.[1981]

    Die Pacific-12 Conference (Pac-12) hob ihre Entscheidung von Anfang August auf, 2020 wegen COVID-19 keine Wettbewerbe mehr abzuhalten. College Football und Basketball würden danach im November wieder beginnen. Wintersportarten würden dem normalen Terminplan folgen.[1982]

    • Florida: Gouverneur Ron DeSantis erklärte, dass der Staat Florida Gesetze erwäge, die die Exmatrikulierung von Studenten für die Verletzung von Richtlinien zur COVID-19-Prävention untersagen. Solche Androhungen seien drakonisch. Die Universitäten in Florida hatten sich zu solchen Maßnahmen gezwungen gesehen, um die steigenden Infektionen auf dem Campus nach Partys in den Griff zu bekommen.[1983]

    25. September

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten einen Anstieg um 55.000 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 und überschritten damit die Grenze von 7 Millionen COVID-Fällen seit Ausbruch der Pandemie. Mindestens acht Bundesstaaten verzeichneten einen Anstieg an Neufällen um mindestens 60 %, Wisconsin sogar um 100 %. In den USA insgesamt waren es 10 % mehr Fälle. Etwa 203.000 Menschen waren an COVID-19 zu diesem Zeitpunkt gestorben.[1984] Es waren zum Vergleich zu diesem Zeitpunkt weltweit 32 Millionen Fälle und etwa 984.000 COVID-19-Tote.[1985]

    Ein Telefongespräch von Robert Redfield, dem Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC), während eines Fluges von Atlanta, wurde von einem Journalisten mitgehört. In dem Gespräch sagte Redfield über den medizinischen Präsidentenberater Scott Atlas, dass alles was er sage falsch sei.[1986] CDC kommentierte später in einer Presseerklärung, dass der Reporter nur eine Seite eines privaten Telefongespräches gehört habe, bei dem eine Vielzahl von Punkten angesprochen wurde. Die Äußerungen selbst wurden nicht bestritten.[1987] Atlas erwiderte, nachdem er auf das Gespräch angesprochen wurde, dass alles was er sage direkt aus den Daten und der Wissenschaft käme. Seine Meinung würde laut Atlas von führenden Fachleuten in Harvard, Stanford und Oxford geteilt.[1988]

    • Florida: Gouverneur DeSantis hob alle staatsweiten Beschränkungen für die Wirtschaft zur COVID-19-Eindämmung auf. Dies betraf vor allem Kneipen und Restaurants, die nun wieder mit voller Kapazität öffnen konnten. Gleichzeitig untersagte er es lokalen Behörden Bußgelder für das Nichttragen von Masken zu verhängen. Zur Begründung hieß es, dass die Hospitalisierungen mit der Krankheit um 76 % seit dem Höhepunkt zurückgegangen seien. Es gebe keine Anzeichen für eine zweite Welle, selbst wenn eine käme seien die Krankenhäuser vorbereitet.[1989] Tatsächlich sollten sich die wöchentlichen Fallzahlen bis Ende November dann verdreifachen. In der Woche vor der Öffnung waren es 17.000 Neufälle gewesen, in der Woche vor dem 23. November waren es 53.000.[1990]
    • Kalifornien: An diesem Freitag wies Kalifornien als erster Bundesstaat mehr als 800.000 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie aus. Hierbei stellte der Bundesstaat etwa 11 % aller Fälle in den Vereinigten Staaten, obwohl 12 % der Einwohner der USA in dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat leben. Der Anteil positiver Tests betrug zu diesem Zeitpunkt 3 %. Besorgnis erregte zum einen, dass in vielen Gebieten die Zahl an Neufällen gerechnet auf 100.000 Einwohner wieder zunahm. Außerdem nahm die Anzahl von COVID-19-Erkrankungen in den Notaufnahmen und bei Krankenhauseinweisungen wieder zu. Die kalifornischen Gesundheitsbehörden prognostizierten einen Anstieg von Hospitalisierungen um 89 % von 2.578 Patienten am Mittwoch, dem 23. September auf 4.864 am 25. Oktober. Dies würde noch deutlich unter den Auslastungen der Krankenhäuser auf dem Höhepunkt des Sommerausbruchs liegen, aber auch mit der saisonalen Grippewelle kollidieren. Der Golden State hatte etwa 15.000 Tote zu betrauern, was vergleichbar mit dem Bundesstaat Texas, aber weniger als die Zahl Todesopfer im Staat New York war.[1991]
    • Virginia: Die Behörde von Gouverneur Ralph Northam teilte mit, dass der Gouverneur und seine Frau positiv auf den neuen Coronavirus getestet worden waren.[1992]

    26. September

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    Vorstellungszeremonie für die Kandidatin für den Obersten Gerichtshof Amy Coney Barrett im Rosengarten des Weißen Hauses.

    Präsident Donald Trump stellte in einer Veranstaltung seine Kandidatin als Richterin am Supreme Court Amy Coney Barrett vor. Bei der Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses waren etwa 180 Personen anwesend, die überwiegende Mehrzahl trug keine Gesichtsmasken. Binnen einer Woche wurden mindestens sechs der Teilnehmer positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Dies waren unter anderem der Präsident, zwei US-Senatoren und die ehemalige Beraterin des Präsidenten Kellyanne Conway.[1993] Auch der Präsident selbst soll laut den am Ende des folgenden Jahres erschienenen Erinnerungen seines Stabschefs Mark Meadows nach der Veranstaltung positiv getestet worden sein.[1994]

    In einem Interview mit Stephanie Ruhle auf MSNBC verglich Joe Biden seinen Widersacher mit Joseph Goebbels. Ruhle fragte ihn, wie er mit dem Vorwurf umgehen würde, falls Trump in der Debatte am kommenden Dienstag behaupte, er sei ein Sozialist. Biden erwiderte, dass Trump Goebbels folge beim Wiederholen einer Lüge, bis sie wahr erscheine. „Sozialismus“ sei nur ein Versuch von seinem Versagen in der COVID-19-Krise abzulenken.[1995]

    Nach einer Umfrage führte Joe Biden gegenüber Trump mit 54 % zu 44 % im direkten Duell, unter Einbeziehung von Drittparteienkandidaten führte Biden noch mit 49 %. Die Unterstützung für Trumps Politik betrug insgesamt 44 %, mit 52 % Zustimmung für seine Wirtschaftspolitik, aber nur 40 % für die Behandlung der Corona-Krise.[1996]

    • Minnesota: Eine von den Centers for Disease Control and Prevention durchgeführte Befragung der Bevölkerung zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie musste abgebrochen werden. Befragende waren wiederholt in Eitzen rassistisch beschimpft worden.[1997]

    27. September

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    • Florida: Die Gesundheitsbehörden des Bundesstaates meldeten an diesem Sonntagvormittag 1.882 identifizierte Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der COVID-19-Fälle rutsche damit auf 700.564 Fälle seit Beginn der Pandemie. Unter Zugrundelegung eines Siebentagedurchschnitts betrug der Anteil positiver Tests 4,61 %, geringfügig mehr als in den sieben Tagen davor (4,31 %). Es wurden etwas weniger Patienten in den Krankenhäusern Floridas behandelt, es waren aber immer noch 2.103 Patienten mit der Krankheit in stationärer Behandlung. Es wurden 10 neue Todesfälle wegen COVID-19 gemeldet, womit nach offiziellen Angaben 14.100 Menschen in Florida gestorben waren, wobei 14.032 auch Einwohner des Bundesstaates waren.[1998]
    • Utah: Es wurden 1.068 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus und damit am vierten Tag in Folge über 1.000 Neuinfektionen erfasst. Utah hatte damit 70.615 COVID-19-Fälle im Jahr 2020 registriert. Unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitts betrug die Positivrate bei den Coronatests 13,9 %. Es waren an diesem Sonntag 180 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern des Staates in Behandlung. Unter Berücksichtigung von fünf Neuverstorbenen hatte Utah bislang 453 Einwohner in der Pandemie verloren.[1999]

    28. September

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    Es wurde in der Sendung Good Morning America auf ABC an diesem Montagmorgen ein Interview mit dem Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Dr. Anthony Fauci ausgestrahlt. Fauci erklärte, dass Amerika zu Beginn der kalten Jahreszeiten in keiner guten Ausgangsposition sei mit um die 40.000 Neuinfektionen pro Tag. Die Vereinigten Staaten sollten 10.000 Neuinfektionen pro Tag als Ziel haben. Es gäbe Staaten mit steigenden Neufällen, einige sogar mit vermehrten Hospitalisierungen. Er hoffe es nicht, aber das Land werde sehr wahrscheinlich einen Anstieg an Todesfällen sehen. Angesprochen auf die Wiederöffnung von Bars und Restaurants in Florida drückte Fauci Besorgnis aus. Man müsse mit sowas sehr vorsichtig sein. Menschen die sich ansammeln, womöglich ohne Masken, würden für Ärger fragen.[2000] Zum Zeitpunkt der Ausstrahlung verzeichneten 21 US-Bundesstaaten eine Zunahme bei den SARS-CoV-2-Infektionen um mindestens 10 % im Vergleich zur Vorwoche. Es handelte sich überwiegend um westlichere Staaten. Betroffen waren Alabama, Alaska, Colorado, Idaho, Maine, Michigan, Minnesota, Montana, Nevada, New Jersey, New Mexico, North Carolina, North Dakota, Oregon, South Carolina, South Dakota, Texas, Utah, Washington, Wisconsin und Wyoming. Wisconsin hatte gerade am Wochen Höchstwerte gemeldet. Allerdings nahmen in den elf Bundesstaaten Arizona, Louisiana, Tennessee, Georgia, Florida, Virginia, Maryland, Connecticut, Rhode Island, Vermont und New Hampshire die Neufälle um über 10 % ab.[2001] Die USA insgesamt verzeichneten 45.300 Neufälle pro Tag, was ein Anstieg um 32 % von den 34.300 Neuinfektionen am letzten Tiefststand am 9. September 2020 darstellte. Teilweise wurde wegen dieser Daten das Abzeichnen einer erneuten Welle an Infektionen im Herbst befürchtet.[2002] Vizepräsident Mike Pence warnte in einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses, dass Amerikaner auf steigende Fallzahlen in den nächsten Tagen gefasst sein müssten. Das sei laut Pence auf einen historischen Vorsprung der Vereinigten Staaten bei Tests zurückzuführen. Zehn Bundesstaaten vor allem im Westen und Mittleren Westen würden auch steigende Anteile an positiven Testergebnissen zeigen.[2003] Nach anderen Informationen überschritten mehr als ein Dutzend Bundesstaaten die Positivrate von 10 %, die Bundesstaaten Idaho und South Dakota hatten sogar Positivraten von über 20 %.[2004]

    Die Zahl der weltweiten COVID-19-Todesopfer stieg an diesem Montag offiziell die Millionengrenze. Am Abend waren es nach der Datenbank der Johns Hopkins University 1.000.555 Tote weltweit. Die Vereinigten Staaten betrauerten mit 205.131 Toten zu diesem Zeitpunkt mehr als 20 % der Pandemie-Opfer. Zusammen mit Brasilien, Indien und Mexiko stellten die Vereinigten Staaten über 50 % der weltweiten Coronatoten.[2004]

    Präsident Trump kündigte in einer Pressekonferenz die Auslieferung von 150 Millionen Schnelltests an. Die von Abbott Laboratories entwickelten Schnelltests waren bereits im Vormonat als mögliche „Game Changer“ angekündigt worden. Trump erklärte, dass durch diese Tests womöglich die Fallzahlen steigen würden, diese seien aber nicht die entscheidenden Maßstäbe, sondern Hospitalisierungs- und Sterberaten.[2005]

    Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten hatten so früh eine Million US-Amerikaner ihre Stimme abgegeben. Dies war zum einen auf wegen der Pandemie erleichterter Möglichkeiten von Briefwahlen und frühen Stimmabgaben zurückzuführen, aber auch auf eine höhere Wahlbeteiligung.[2006]

    Nachrichten über Verhandlungen zwischen der Sprecherin des Repräsentantenhauses und dem Weißen Haus über ein erneutes Gesetz zur Stimulierung der amerikanischen Wirtschaft in der Coronakrise ließen die Börsen zum Wochenbeginn steigen. Sowohl der Dow Jones wie auch der Standard & Poor’s 500 verzeichneten den besten Handelstag seit dem 9. September 2020. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 410,10 Punkte beziehungsweise 1,5 %, und schloss mit 27.584,06. Der S&P 500 konnte 1,6 % zulegen, um den Handelstag mit 3.351,60 Punkten zu beenden. Der techniklastige Nasdaq Composite kletterte um 1,9 % auf 11.117,53.[2007] Die Kurse des Pharmaunternehmens Inovio waren an diesem Handelstag um 39 % gefallen, nachdem bekannt wurde, dass die Studien zur Impfstoffentwicklung teilweise gestoppt worden waren, da die Food and Drug Administration Nachfragen hatte. Der Handel musste für diese Aktien am Morgen zeitweise ausgesetzt werden. Über die Jahre hatten die Aktien allerdings 400 % gewonnen.[2008]

    • Pennsylvania: Die Republikanische Partei des Bundesstaates ließ Rechtsmittel beim Supreme Court in Washington gegen eine Entscheidung des Pennsylvania Supreme Courts einlegen. Das höchste Gericht des Bundesstaates hatte am 17. September zugelassen, dass Briefwahlstimmen die auch drei Tage nach dem Wahltag am 3. November 2020 eintreffen gezählt werden, wenn der Poststempel auf dem Wahltag datiert.[2009] (Fortsetzung: 19. Oktober)

    29. September

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    Am Abend fand die erste, von Chris Wallace (Fox News) moderierte, Debatte zwischen den Spitzenkandidaten im Präsidentschaftswahlkampf in der Case Western Reserve University in Cleveland (Ohio) statt. Die Debatte war geprägt von Unterbrechungen, vor allem durch Donald Trump.[2010][2011] Die Kandidaten sprachen über die Besetzung des freigewordenen Sitzes im Obersten Gerichts der Vereinigten Staaten, Krankenversicherungsfragen, Rassismus und Proteste, die COVID-19-Krise und Wahlsicherheit. Bei der Frage nach einem umfassenden Plan für eine Krankenversicherung unterbrach Donald Trump wiederholt den Moderator.[2012] Biden hob schließlich hervor, dass Trump keinen Plan habe, wie Trump Obamacare ersetzen wolle.[2010] In Hinblick auf COVID-19 griff Biden Trump an und warf ihm vor, dass er die Öffentlichkeit erst informiert habe, als die Aktienkurse abstürzten. Er stellte die rhetorische Frage, ob man Trump nach all seinen Lügen noch glauben könne. Er, Trump, sei in Panik geraten oder sei nur am Aktienmarkt interessiert gewesen. Bezüglich der Sicherheit der Wahlen erklärte Trump, dass die pandemiebedingten vermehrten Briefwahlen zu Wahlbetrug führen würden und Durcheinander verursachen würden. Biden betonte, dass Offizielle aus Trumps eigener Administration betont hätten, dass kein breiter Wahlbetrug bekannt sei. Er rief die Bürger auf zu wählen.[2012] Trump behauptete -entgegen seinen eigenen Fachleuten[2010]- dass ein Impfstoff sehr bald bereit stünde und weiter, dass ohne seine Aktionen zwei Millionen hätten sterben können.[2011] Drei Journalisten, die aus dem Weißen Haus berichten und ein Mitglied des Stabs, dass regelmäßig im Pressekonferenzraum ist, wurden positiv getestet.[2013] Laut Trumps Stabschef Mark Meadows in seinem Ende 2021 erschienenen Buch war Trump vor der Debatte positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden.[1994]

    Wegen zunehmender Besorgnis über die Rückkehr des Coronavirus gaben die Märkte nach. Der Dow Jones Industrial Average verlor 131,40 Punkte bzw. 0,5 %, und schloss bei 27.452,66. Der breitere S&P 500 sank um 0,5 % auf 3.335,47 Punkte und der Nasdaq Composite verlor 0,3 % und endete bei 11.085,25.[2014]

    Bei einer Sitzung der Corona Task Force wurde der Rat der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), vertreten durch den Direktor Robert Redfield, Kreuzfahrten wegen der Anfälligkeit für COVID-19-Ausbrüche bis in den Februar 2021 weiter zu untersagen, durch Vizepräsident Pence überstimmt. Pence sah den Rat der CDC als politisch an, da Florida als Zentrum der Kreuzfahrtbranche ein wichtiger Swing State ist. Es wurde beschlossen die Untersagung nur bis zum 31. Oktober 2020 laufen zu lassen.[2015]

    Das Unternehmen Regeneron teilte erste Daten für seine Antikörper-basierte COVID-19-Therapie mit.[2016]

    Disney entließ 28.000 Beschäftigte wegen der andauernden Schließung einiger Vergnügungsparks und die nur eingeschränkte Öffnung anderer.[2017]

    Die Tennessee Titans und die Minnesota Vikings schlossen Einrichtungen bis zum nächsten Wochenende. Grund war, dass drei Spieler und fünf Stabmitglieder der Titans positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden waren, nachdem die Mannschaften am Sonnabend gegeneinander gespielt hatten.[2018]

    • New York: Nachdem der Anteil positiver Tests in der Stadt New York 3,25 % erreichte kündigte Bürgermeister Bill de Blasio an, dass die Stadt Bußgelder verhängen werde gegen Personen, die keine Maske tragen. Es würden erst kostenlose Gesichtsmasken angeboten werden, und nur bei fortdauernder Zuwiderhandlung Bußen verhängt. Es war zu einzelnen neuen Ausbrüchen in einigen Gebieten der Stadt gekommen mit bis zu 17 % Positivitätsrate in den Gebieten.[2019] Betroffen waren vor Nachbarschaften in Brooklyn und Queens mit starker jüdisch-orthodoxer Bevölkerung. Der Anstieg könnte mit Zusammenkünften zu Rosch Haschana und Jom Kippur zusammenhängen.[2020]
    • Wisconsin: Der 7th Circuit Court of Appeals als Bundesberufungsgericht bestätigte einstimmig eine Entscheidung eines Bundesrichters vom 21. September 2020. Damit konnten in Wisconsin weiterhin Briefwahlstimmen gezählt werden, die nach dem Wahltag eintreffen, aber einen Poststempel vom Wahltag tragen. Das Berufungsgericht urteilte, dass hierdurch kein Schaden entstünde.[2021]
    Im Namen von drei Einwohnern Wisconsins reichte eine konservative Anwaltskanzlei eine Klage vor dem Polk County Circuit Court gegen die Anordnung des Gouverneurs eine Gesichtsmaske zu tragen.[2022]

    30. September

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    Der Vorstandsvorsitzende des Biotechnologieunternehmens Moderna teilte mit, dass sein Unternehmen nicht vor dem 25. November 2020 genug Informationen habe, um zumindest eine Notgenehmigung zu beantragen. Breit verfügbar würde der Impfstoff nicht vor dem Frühling 2021 sein.[2023]

    Einer Studie der Cornell University zufolge war Donald Trump eine der wichtigsten Quellen für Desinformation in Bezug auf COVID-19. Die Wissenschaftler analysierten 38 Millionen Artikel englischsprachiger Medien, die zwischen dem 1. Mai 2020 und dem 26. Mai 2020 erschienen waren. Bei Artikeln mit Falschinformationen war dies in 38 % der Fälle mit der Person Trumps verbunden. Der Themenkomplex mit den meisten Artikeln mit Desinformation waren die Themen zu Wundermitteln.[2024]

    • Alabama: Ein Bundesgericht hob Bestimmungen im Wahlrecht Alabamas für die anstehende Wahl auf. Es gab den Klägern Recht. Diese hatten argumentiert, dass die Notwendigkeit einer notariellen Beglaubigung der Unterschrift bei Briefwahlen sie einer unnötigen Gefahr einer COVID-19-Erkrankung aussetze.[2025] Der Attorney General des Bundesstaates kündigte Berufung an.[2026]
    • Minnesota: Donald Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in Duluth ab. Es wurden mit den örtlichen Behörden vereinbarte Vorsorgemaßnahmen nicht eingehalten, unter anderem die vereinbarte Anzahl von 250 Teilnehmern überschritten. Später wurden mindestens drei Ansteckungen mit COVID-19 auf diese Veranstaltung zurückgeführt.[2027]
    • Montana: Das oberste Gericht des Bundesstaates, der Montana Supreme Court, urteilte, dass Wahlbriefe bis acht Uhr morgens des Wahltages (3. November) angekommen sein müssen. Das Eingangsgericht hatte noch geurteilt, dass dies während einer Pandemie mit mehr Briefwählern nicht zumutbar sei.[2028] Eine Bundesrichterin wies eine Klage der Republikanischen Partei und der Wahlkampforganisation Donald Trumps gegen eine Anordnung von Gouverneur Steve Bullock ab. Der Gouverneur hatte es allen Countys freigestellt, Wählern auch unangefordert Briefwahlunterlagen zuzusenden. Die Kläger hatten argumentiert, das würde weitgestreuten Wahlbetrug verursachen. Die Richterin wies diese Argumentation als Fiktion zurück.[2029]

    Oktober 2020

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    Im Laufe des Oktobers kam es wieder zum erheblichen Anstieg in der Pandemie, nachdem im September Tiefpunkte nach dem Sommeranstieg verzeichnet worden waren. Am Ende des Monats verzeichneten die Vereinigten Staaten 9,1 Millionen COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie. 31 der 50 Bundesstaaten hatten mindestens einen Tag mit neuen Rekordwerten an Neufällen verzeichnet. Sechs von sieben der bis dahin höchsten Werte von täglichen Neufällen lagen im Oktober, die 99.321 Fälle am 30. Oktober 2020 stellten einen traurigen Weltrekord dar. Am letzten Tag des Monats erreichte der Siebentages-Durchschnitt an Neufällen 78.374 COVID-19-Fälle, was ein Anstieg um 128,2 % seit dem Talpunkt am 12. September 2020 war. Am Ende dieses Monats wurden 47.374 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten behandelt. Das waren 65,6 % mehr als am 20. September 2020. 230.548 Personen waren in der Vereinigten Staaten bis zum Ende des Oktobers an COVID-19 gestorben.[2030] Nach Mitteilung der American Academy of Pediatrics und der Children’s Hospital Association waren von den bis zum 29. Oktober positiv auf COVID-19 getesteten 853.000 Minderjährigen knapp 200.000 im Oktober positiv getestet worden und allein 61.000 in der letzten Oktoberwoche. Da Kinder und Heranwachsende seltener Symptome zeigten, seien diese Zahlen aber wahrscheinlich zu niedrig. Schwere Krankheitsverläufe würden sich merklich häufiger bei Einjährigen und jüngeren zeigen und bei Kindern mit medizinischen Vorbelastungen wie zum Beispiel Asthma. Auffallend häufiger seien betroffen seien auch afroamerikanische und Latino-Kinder.[2031]

    Der bekannteste COVID-19-Fall des Monats war Präsident Donald J. Trump, der Anfang des Monats in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.[2032] Auch mehrere Personen aus dem Umfeld des Präsidenten, einschließlich seiner Ehefrau und US-Senatoren wurden positiv getestet.[2033]

    An den Börsen war der Oktober 2020 von Kursverlusten geprägt und für den Dow Jones Industrial Average der schlechteste Monat seit den heftigen Kursverlusten im März 2020. Der Dow Jones gab über den Monat etwa 1.600 Punkte beziehungsweise 6 % nach. Der S&P 500 gab über den Monat 3,5 % nach. Dies war zum einen auf einen Ausverkauf bei bis dahin steigenden Technikwerten zurückzuführen, zum anderen aber auf die Ängste wegen der vor allem in der zweiten Hälfte des Monats rasant steigenden Infektions- und anderen Coronazahlen, und einer schließlich ausbleibenden Stimulierung der Wirtschaft durch den Kongress.[2034] Auf dem Arbeitsmarkt wurden außerhalb der Landwirtschaft 638.000 Arbeitsplätze geschaffen. Das waren etwas weniger als die 672.000 Arbeitsplätze im September, aber mehr als die 530.000, die prognostiziert worden waren. 906.000 Stellen waren im privaten Sektor besetzt worden, während der öffentliche Sektor 268.000 Stellen abgebaut hatte, 147.000 davon waren Personen, die für die abgeschlossene Volkszählung beschäftigt worden waren.[2035]

    1. Oktober

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    Die Presse meldete, dass die enge Mitarbeiterin des Präsidenten Hope Hicks positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Hicks war noch am Tag zuvor beobachtet worden, wie sie zusammen mit dem Präsidenten in einen Hubschrauber stieg. Sie hatte ihn auch bei den Flügen von und zur Debatte mit Biden in Air Force One begleitet.[2036] Am Abend wurde bekanntgegeben, dass Präsident Trump sich zusammen mit seiner Frau Melania in Selbstisolierung begab, um Testergebnisse abzuwarten.[2037] Schließlich teilte der Präsident in der Nacht auf Twitter mit, dass er und seine Ehefrau positiv getestet wurden.[2038]

    Die Pressesprecherin des Weißen Hauses McEnany nahm in einer Pressekonferenz Stellung zu Äußerungen des Präsidenten in der Debatte mit Joe Biden am 29. September 2020. Unter anderem wurde sie nach dem Namen des Flusses gefragt, in dem laut Trump Briefwahlstimmen gefunden worden seien. Trump hatte dies als Beispiel für Wahlbetrug bei Briefwahlen genannt. McEnany erwiderte, dass Wahlstimmen in einer Grube in Wisconsin gefunden worden seien. Auf den Hinweis, dass der Präsident von Flüssen gesprochen habe, behauptete die Sprecherin, er habe sich nicht versprochen. Sie warf den Journalisten vor, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen, dem fragenden Journalisten fehle journalistische Neugier. Tatsächlich war am 22. September 2020 eine Postladung in einer Grube gefunden worden, die neben allgemeinen Postsendungen auch einige Briefwahlsendungen enthielt.[2039]

    Es wurde bekannt, dass das United States Agriculture Department angewiesen wurde, Lieferungen für das Nahrungsmittel-Hilfsprogramms für bedürftige Familien mit einem Schreiben mit dem Briefkopf des Weißen Hauses und der Unterschrift des Präsidenten auszustatten. In dem auf Englisch und Spanisch verfassten Schreiben wurde der Präsident für das vom Kongress aufgesetzte Programm gelobt.[2040]

    Der wöchentliche Bericht zum Arbeitsmarkt meldete, dass in der mit dem 26. September endenden Woche saisonbereinigt 837.000 Amerikaner Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stellten, 36.000 Erstanträge weniger als in der Vorwoche. Erwartet worden waren um 850.000. Es war zugleich die fünfte Woche in Folge mit unter einer Million Anträgen, nachdem in der Folge der pandemiebedingten Schließungen die wöchentlichen Erstanträge über fünf Monate oberhalb der Millionengrenze lagen. Fortlaufende Anträge über mindestens zwei Wochen beliefen sich auf 11,77 Millionen in der am 18. September endenden Woche, etwa 980.000 weniger als in der Vorvorwoche. Das war erheblich weniger als zum Höhepunkt der Krise, überstieg aber jede historische Zeit vor Beginn der Pandemie.[2041] Die positiven Zahlen waren an den Börsen aber nicht bestimmend. Zunächst waren die Aktienkurse am Morgen gestiegen, der Dow Jones Average etwa hatte 250 Punkte zugelegt. Dann wurde bekannt, dass Nancy Pelosi das Stimulusgesetz der Demokraten zur Abstimmung im Repräsentantenhaus gab, was als Zeichen einer fehlenden Einigung mit den Republikanern im Senat gesehen wurde. Die Kurse drehten dann zeitweise in rote Zahlen. Am Ende des Börsentages endeten die Indices durch Gewinne von stimulusunabhängigen Technikwerten im positiven Bereich. Der Dow Jones Industrial Average gewann 35,20 Punkte beziehungsweise 0,1 % und schloss bei 27.816,90. Der S&P 500 stieg um 17,80 Punkte oder 0,5 % auf 3.380,80. Der techniklastige Nasdaq Composite gewann sogar 159,00 Punkte oder 1,4 % und schloss bei 11.326,51.[2042]

    Vertreter der Film- und Kinobranche sandten einen Brief an beide Kammern des US-Kongresses. Darin erklärten die Unterzeichner, dass 69 % der kleineren und mittleren Kinobetreiber in der Folge der Pandemie Insolvenz anmelden müssten oder ganz schließen würden, wenn nicht umgehend Mittel zur Verfügung gestellt würden. Unterzeichner waren die National Association of Theater Owners, die Directors Guild of America, die Motion Picture Association, und 70 Regisseure und Produzenten, unter anderem James Cameron, Clint Eastwood und Martin Scorsese.[2043]

    Die Fluggesellschaften hatten im März zugesagt, keine Entlassungen bis September vorzunehmen. Im Gegenzug hatte American Airlines $5,8 Milliarden aus dem CARES Act erhalten für Lohnzahlungen, Delta Airlines $5,4 Milliarden, United Airlines $5 Milliarden, und Southwest Airlines fast $3,3 Milliarden. Mit den fortdauernden Verhandlungen über einen erneuten Stimulus im Kongress waren diese Unterstützungen ausgelaufen. Gleichzeitig war der Flugverkehr in der Pandemie stark zurückgegangen, trotz leichter Erholungen im Juni und Juli. Im September waren 70 % weniger Flüge als im Vorjahr gebucht worden. American Airlines und United Airlines stellten in der Folge zum 1. Oktober zusammen 32.000 Beschäftigte frei, mit der Zusage sie wieder einzustellen, falls der Kongress einen erneuten Stimulus beschließe.[2044]

    Eine Proklamation von Präsident Trump vom 22. Juni 2020 wurde von einem Bundesgericht aufgehoben. Damit hatte der Präsident die zuständigen Behörden angewiesen, Visa-Anträge für Arbeitserlaubnisse nicht mehr zu bearbeiten und keine Arbeitsvisa zu erteilen. Das Gericht urteilte, dass das Ausländerrecht seit dem 19. Jahrhundert gesetzlich durch den Kongress geregelt sei. Die gesetzlichen Regelungen gäben dem Präsidenten auch ausdrücklich Freiräume, die frühere Präsidenten und Trump auch genutzt hätten. Diese seien aber nicht unbegrenzt, insbesondere dürften gesetzliche Regelungen nicht überschrieben werden. Eine Visasperre aus Sorge um Arbeitsplätze während einer Pandemie wäre aber eine solche Überschreibung bestehender gesetzlicher Regelungen.[2045]

    Nachdem es bei den Tennessee Titans zu Corona-Infektionen gekommen war, gab die NFL nun verfeinerte Richtlinien aus.[2046]

    • Texas: Der Gouverneur reduzierte durch Proklamation die Anzahl von Kästen zum Einwurf von Wahlstimmen auf einen pro County. Dies solle der Wahlsicherheit dienen und Wahlbeobachtern die Arbeit erleichtern. Besonders betroffen waren die Hochburg der Demokraten Harris County mit bislang elf Kästen und Travis County mit der demokratisch tendierenden Stadt Austin und bislang vier Kästen.[2047]

    2. Oktober

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    Nachdem Präsident Donald Trump in der Nacht positiv auf COVID-19 getestet wurde, teilte sein Stabschef Mark Meadows am Morgen mit, dass Trump nur milde Symptome zeige.[2048] Politiker und andere Personen, die mit ihm in Kontakt gekommen waren, wurden getestet.[2049] Senator Mike Lee aus Utah wurde positiv getestet. Er ist Mitglied des für die Bestätigung Amy Coney Barretts als Richterin am Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten zuständigen Senatsausschusses.[2050] Auch Senator Thom Tillis aus North Carolina war positiv getestet worden, wie Lee Mitglied des Justizausschusses. Der Ausfall dieser beiden Senatoren hätte den zur Bestätigung der Richterin Coney Barrett notwendigen Beschluss des Senatsausschusses verhindern können, der für den 22. Oktober geplant war.[2051] Die Richterin selbst wurde negativ getestet,[2052] war allerdings im Sommer positiv getestet worden und genesen.[2053] Im Laufe des Tages wurden auch der Manager von Trumps Wahlkampf-Team Bill Stepien und die Vorsitzende des Republican National Committee Ronna Romney McDaniel positiv getestet.[2054] Vizepräsident Mike Pence und seine Ehefrau Karen Pence wurden negativ auf SARS-CoV-2-Viren getestet.[2055] Trumps politischer Widersacher in der Präsidentenwahl Joe Biden und dessen Running Mate Kamala Harris wurden negativ getestet, ebenso Bidens und Harris Ehepartner.[2056] Drei Journalisten, die aus dem Weißen Haus berichten, und ein Stabsmitglied wurden positiv getestet.[2057] Familienangehörige des Präsidenten wurden, mit Ausnahme seiner Ehefrau, negativ getestet.[2049] Der Präsident der University of Notre Dame John Jenkins, der wie Donald Trump und die infizierten Senatoren an der Veranstaltung zur Verkündung der Nominierung von Barrett am 26. September 2020 teilgenommen hatte, war ebenfalls mit COVID-19 angesteckt worden.[2058] Teilnehmer einer republikanischen Fundraising-Veranstaltung in Trumps Golf Club in Bedminster (New Jersey) am Donnerstag wurden gebeten sich testen zu lassen, falls sie Symptome zeigten.[2059] Kurz nach sechs Uhr abends wurde Trump mit einem Hubschrauber in das Walter Reed National Military Medical Center geflogen. Laut Kayleigh McEnany sollte es sich hierbei um eine reine Vorsichtsmaßnahme handeln, der Präsident würde die nächsten Tage von den Präsidentenräumen in dem Krankenhaus arbeiten.[2060]

    Die offiziellen Zahlen zum Arbeitsmarkt im September 2020 wurden veröffentlicht. Die Arbeitslosigkeit betrug danach am Ende des September 7,9 %, die höchste derartige Zahl in einem Arbeitsmarktbericht unmittelbar vor einer Präsidentschaftswahl. Der Oktoberbericht war terminiert unmittelbar nach der Wahl. Es waren 661.000 Arbeitsplätze besetzt worden, deutlich weniger als im August 2020.[1760]

    Die Nachricht tief in der Nacht, dass Donald Trump positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wurde, ließ die Kurse im außerbörslichen Handel in der Nacht fallen, wie auch asiatische Börsen und den Ölpreis. Der Dow Futures sank um 445 Punkte (1,6 %). Der S&P 500 Futures gab 1,7 % nach. Beim Nasdaq Futures waren die Verluste im vorbörslichen Handel 2,3 %.[2061] Kurse fielen dann auch im Börsenhandel, der Dow Jones Average fiel am Tiefpunkt 430 Punkte unter den Eröffnungskurs. Die Kurse beruhigten sich, als Nancy Pelosi mitteilte, dass die Erkrankung des Präsidenten eine positive Änderung in den Verhandlungen über ein Gesetz zur Wirtschaftsstimulierung verursacht hätte. Besonders Fluggesellschaften profitierten, da sie von ihr als besonders förderwürdig bezeichnet worden waren. Der Dow Jones schloss 134,09 Punkte bzw. 0,5 %, tiefer bei 27.682,81 Der S&P 500 gab über den Handelstag 32,36 Punkte oder 1,0 %, nach und endete mit 3.248,44 nach dem Tiefpunkt bei −1,7 %. Der Nasdaq Composite rutschte um 251,49 Punkte oder 2,2 %, und schloss bei 11.075,02.[2062]

    • Georgia: Der 11th U.S. Circuit Court of Appeals als Bundesberufungsgericht hob eine Gerichtsentscheidung vom 31. August 2020 auf, mit der die Zeit zur Annahme und Zählung von Briefwahlstimmen ausgedehnt worden war. Es setzte wieder den Termin für zu akzeptierende Stimmen auf 19:00 Uhr am Wahltag fest. Zur Begründung hieß es, es gebe genug sichere Wege für die Wähler Georgias ihre Stimme auch während der Pandemie sicher abzugeben, etwa Einwurf in Einwurfkästen, oder frühzeitiges Absenden der Briefstimmen. Die Zeit zur Annahme von Briefstimmen müsse daher nicht ausgedehnt werden.[2063]
    • Michigan: Der Michigan Supreme Court hob die Executive Order der Gouverneurin Gretchen Whitmer auf, mit der sie die Notstandserklärung wegen der Pandemie über den 30. April 2020 hinaus verlängert hatte. Die Gouverneurin hatte sich hierbei auf zwei Gesetze berufen, den Emergency Management Act (EMA) aus dem Jahre 1976 und den Emergency Powers of the Governor Act (EPGA) aus dem Jahr 1945. Das höchste Gericht des Bundesstaates urteilte, dass das Gesetz aus dem Jahr 1976 ihr nicht die Kompetenz gebe einen solchen Notstand in der Pandemie zu verhängen. Der Emergency Powers of the Governor Act aber verstoße gegen die Verfassung des Staates Michigan durch eine unzulässige Übertragung legislativer Kompetenzen auf die Exekutive. Durch diesen Verstoß gegen die Gewaltenteilung sei dies Gesetz nichtig und die Anordnungen der Gouverneurin entbehrten der Gesetzesgrundlage. Die Gouverneurin bezeichnete das Urteil als verantwortungslos, da der nördliche Teil des Bundesstaates die höchsten Zahlen seit Juni zeigte. Michigan wies an diesem Abend 139.996 Gesamtfälle an COVID-19 und 7.110 Todesopfer aus.[2064]
    Am selben Tag hatte die Organisation Unlock Michigan eine Petition mit über 539.000 Unterschriften eingereicht, mit der die Begrenzung der Notstandskompetenzen der Gouverneurin bezweckt wurde.[2065] Spätere Recherchen von Planet Detroit und dem Guardian deuteten auf eine indirekte Finanzierung der Kampagne von Unlock Michigan durch den Energie-Anbieter DTE Energy hin.[2066]

    3. Oktober

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    Pressekonferenz von Trumps Arzt Sean Conley zum Gesundheitszustand des Präsidenten

    Der Arzt des Präsidenten Sean Conley gab kurz vor zwölf Uhr mittags eine Pressekonferenz. Er erklärte, dass der Präsident als Symptome Husten, Niesen und Ermüdung zeige, er sei seit 24 Stunden frei von Fieber. Auf eine Frage, ob der Präsident eine Sauerstoffzufuhr erhalte, erklärte der Arzt, dass er derzeit keinen Sauerstoff erhalte. Trump befinde sich auf dem Wege der Besserung. Es seien 72 Stunden, seit Trump positiv getestet worden sei. Er korrigierte sich aber später, er habe gemeint, dass es der dritte Tag der Infektion sei. Nach der Pressekonferenz sagte der Stabschef des Weißen Hauses Journalisten, dass die letzten 24 Stunden besorgniserregend gewesen seien und die kommenden 48 Stunden kritisch seien.[2067] Im Februar 2021 wurde bekannt, dass Trump Symptome wie bei einer Lungenentzündung aufgewiesen hatte, seine Blutsauerstoffsättigung in die 80er-Prozent-Werte abgesunken war und er während des Hubschrauberfluges mit Sauerstoff versorgt werden musste. Es habe die Befürchtung bestanden, dass Trump an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden müsse.[2068] Trump veröffentlichte später am Tag über Twitter ein Video, in dem er sagte, er fühle sich jetzt gut und es gehe ihm besser. Er denke, dass er bald zurück sein werde. Er dankte dem medizinischen Personal und sagte, er werde den Wahlkampf bald weiterführen, wie er ihn begonnen habe.[2069] Am Abend teilte Trumps Arzt mit, dass der Präsident noch nicht aus dem Gröbsten heraus sei, man aber vorsichtig optimistisch sei.[2070]

    Nachdem die republikanischen Senatoren Lee und Tillis am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, wurde am Sonnabend der republikanische Senator Ron Johnson aus Wisconsin ebenfalls positiv getestet.[2071] Wegen des Ausfalls von nunmehr drei Senatoren schlug der Sprecher des Senats Mitch McConnell vor, sich auf eine Pausierung des Senats ab Montag, dem 5. Oktober bis zum 19. Oktober zu einigen, wobei der Justizausschuss weiter tagen solle, um mit dem Verfahren zur Bestätigung von Amy Coney Barrett als Richterin am Supreme Court fortzufahren. Für den 12. Oktober war hierbei die Beschlussfassung des Justizausschusses durch den Ausschussvorsitzenden Lindsey Graham festgesetzt worden. Der Sprecher der Minderheit im Senat Chuck Schumer erwiderte, dass, wenn es für den Senat als ganzes zu gefährlich sei zu tagen, es auch für den Justizausschuss zu gefährlich sei.[2072]

    Die Vereinigten Staaten verzeichneten unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitts tägliche COVID-19-Neufälle in Höhe von 42.400. Dies war zwar deutlich unterhalb der etwa 67.000 Neufälle pro Tag im Juli, aber mehr als 20 % höher als am 12. September. Lediglich in den Bundesstaaten Texas, Missouri, und South Carolina sank an diesem Sonnabend die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. In den 21 Staaten Alaska, Connecticut, Delaware, Idaho, Indiana, Kentucky, Maryland, Massachusetts, Montana, Nebraska, Nevada, New Hampshire, New Jersey, New Mexico, New York, Ohio, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Wisconsin, und Wyoming stieg die Zahl an Neuinfektionen. Wisconsin registrierte mit 2.892 neuidentifizierten Fällen im Siebentages-Durchschnitt einen Höchststand. Ende August hatte dieser Durchschnittswert noch zwischen 600 und 700 gelegen. Auch Kentucky meldete mit 1.275 Neufällen einen Höchstwert. Sowohl die Neuinfektionen als auch die Einweisungen in Krankenhäuser stiegen. Es war der erste Anstieg an landesweiten Hospitalisierungen seit Mitte Juli. Über die Woche wurden durchschnittlich 30.000 Patienten in US-Krankenhäusern mit der Krankheit behandelt, 2,4 % mehr als in der Vorwoche. Die Zahl der Todesfälle sank jedoch zu diesem Zeitpunkt leicht.[2073]

    Trump sandte vom Krankenbett einen Tweet, indem er Kongress aufforderte, sich über die Wirtschaftsstimulierung zu einigen.[2074]

    Der ehemalige Gouverneur von New Jersey Chris Christie wurde positiv auf COVID-19 getestet. Christie hatte Trump auf die Debatte mit Joe Biden am 29. September 2020 vorbereitet.[2075] Am Abend begab sich Christi in ein Krankenhaus.[2076]

    Der Quarterback der New England Patriots Cam Newton begab sich nach einem positiven Testergebnis in Selbstquarantäne.[2077]

    4. Oktober

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    Trump beim Begrüßen von Anhängern vor dem Hospital.

    Der den Präsidenten behandelnde Arzt gab an diesem Sonntag kurz vor 12 Uhr mittags Ortszeit eine Pressekonferenz. Er erklärte, dass es Donald Trump gut gehe und er möglicherweise Montag entlassen werden könne. Er erläuterte, dass die Sauerstoffsättigung im Blut des Präsidenten einmal unter 94 % gefallen sei und einmal unter 93 %. Das erste Mal sei noch am Freitag im Weißen Haus gewesen, er habe über etwa eine Stunde zusätzlichen Sauerstoff erhalten. Beim zweiten Mal müsse er Rücksprache mit den Krankenschwestern halten, ob er da Sauerstoff erhalten habe. Der Präsident würde seither auch mit dem Steroid Dexamethason behandelt.[2078] Auf Nachfrage von Journalisten, weshalb er am Vortag die Sauerstoffgabe nicht erwähnt habe, erklärte der Arzt, dass er den Krankheitsverlauf nicht habe ändern wollen. Auf die Frage zu Widersprüchen zwischen seiner Mitteilung vom Vortag und Äußerungen von Trumps Stabschef Meadows, erklärte er, Meadows sei missdeutet worden.[2078] Am Nachmittag verließ Trump kurz in einem Fahrzeug das Krankenhaus, winkte vom Rücksitz Anhängern vor dem Gebäude zu, und fuhr zurück.[2079]

    Es wurde bekannt, dass sich auch ein Assistent des Präsidenten mit dem Coronavirus angesteckt hatte.[2080] Pressesprecherin Kayleigh McEnany betonte aber gegenüber der Presse, dass das Weiße Haus weder Namen noch Anzahl infizierter Mitarbeiter nennen werde. Sie berief sich hierbei auf Persönlichkeitsrechte der Betroffenen.[2081]

     
    Die Great-Barrington-Erklärung (Great Barrington Declaration).

    Vom 1. bis 4. Oktober 2020 fand beim American Institute for Economic Research in Great Barrington eine Tagung von Wissenschaftlern statt. Diese Tagung schloss mit der von Sunetra Gupta (Oxford University), Jay Bhattacharya (Stanford University) und Martin Kulldorff (Harvard University) formulierten Great-Barrington-Erklärung.[2082] Die Deklaration forderte als alternative Strategie, die Risikogruppen zu isolieren, den Rest der Bevölkerung aber das normale Leben weiterführen zu lassen, bis eine Herdenimmunität erreicht sei.[2083] Die Veröffentlicher der Deklaration behaupteten, dass zehntausende an Experten sie unterstützten und die Deklaration online unterzeichnet hätten. Die Liste der Unterstützer enthielt aber zahlreiche offensichtliche Scherznamen wie beispielsweise Prof. Notaf Uckingclue oder den Namen des Serienmörders Dr. Harold Shipman.[2083] Inhaltlich wurde kritisiert, dass die zahlreichen Hochrisikogruppen kaum identifizierbar oder isolierbar seien. Es wurde auch kritisiert, dass die Grundannahme falsch sei, dass Regierungen Shutdowns und Lockdowns wollten, diese seien vielmehr letzte Mittel.[2084] Die Erklärung fand allerdings Anhänger im Weißen Haus.[2085]

    Nach einer von NBC und dem Wall Street Journal veröffentlichten Umfrage führte Biden vor Trump 53 Prozent zu 39 Prozent unter registrierten Wählern. Die Umfrage war nach der Debatte vom 29. September, aber bevor Trump positiv getestet wurde durchgeführt worden. 49 Prozent urteilten, dass Biden sich in der Debatte besser präsentiert habe, 24 Prozent bevorzugten Trump und 17 Prozent sagten keiner von beiden hätte seine Sache gut gemacht. 73 Prozent der befragten Wähler erklärten aber, dass die Debatte ihre Entscheidung nicht beeinflusst habe, 19 Prozent tendierten nun eher zu Biden, 6 Prozent zu Trump.[2086]

    Vor dem Spiel zwischen den New England Patriots und den Kansas City Chiefs in der National Football League wurde bekannt, dass auch der Quarterback der Chiefs Jordan Ta'amu positiv getestet worden war. Nach Mitteilung der Patriots seien Zweittests von allen Spielern negativ zurückgekommen, nachdem ihr Quarterback am Sonnabend noch positiv getestet worden war.[2087]

    • Tennessee: Die Behörden meldeten an diesem Sonntagnachmittag 201.210 COVID-19-Fälle seit dem ersten Fall in Tennessee am 5. März 2020. Eingeschlossen waren 8.304 wahrscheinliche COVID-19-Fälle, bei denen Erkrankte die Symptome der Krankheit zeigten, aber noch nicht positiv getestet wurden. Es waren 1.615 Neuinfektionen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden festgestellt worden. Dies entsprach einem Trend leicht abnehmender Neuzahlen. 791 Patienten wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. Die Sterberate war zu diesem Zeitpunkt nicht am abnehmen. 17 Einwohner Tennessees waren innerhalb von 24 Stunden verstorben. Tennessee betrauerte damit 2.577 Corona-Opfer.[2088]

    5. Oktober

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    Der amerikanische Präsident tweetete aus seinen Krankenhausräumen:

    “Don't be afraid of Covid. Don't let it dominate your life.”

    „Habe keine Angst vor Covid. Lass es nicht dein Leben bestimmen.“[2089]

    Später am Nachmittag verkündete Donald Trump erneut auf Twitter, dass er um sechs Uhr Ortszeit das Krankenhaus verlassen werde. Er fühle sich besser als vor zwanzig Jahren. Die Vereinigten Staaten hätten unter ihm große Fortschritte in der Erforschung und Behandlung des Virus gemacht.[2089] Sein Arzt erklärte am Nachmittag in einer Pressekonferenz, dass Trump alle Voraussetzungen für eine Krankenhausentlassung erfüllen würde. Fragen nach dem Zustand der Lungen des Präsidenten und wann er zuletzt negativ getestet wurde, wies er zurück. Er sagte auf die Frage, wie Präsident Trump im Weißen Haus isoliert würde, dass die notwendigen Schritte unternommen werden würden, ohne präziser zu werden.[2090]

     
    Donald Trump auf dem Balkon des Weißen Hauses nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus.

    Nachdem Donald Trump gegen Abend mit dem Hubschrauber vom Krankenhaus zum Weißen Haus zurückgeflogen war, begab er sich auf einen Balkon. Hier zog er die Gesichtsmaske aus und salutierte zu der Hubschraubermannschaft, bevor er sich in das Gebäude begab.[2091] Kurz darauf sandte er ein Video auf Twitter. In diesem bedankte er sich bei den Ärzten im Walter-Reed-Krankenhaus. Er erklärte, dass COVID-19 nicht so schlimm sei, aber möglicherweise sei er ja auch immun. Es würde sehr bald einen Impfstoff geben.[2092]

    Joe Biden warf in einer von NBC in Miami aufgezeichneten und ausgestrahlten Sendung Trump vor, für seine Ansteckung selbst verantwortlich zu sein. Jeder, der sich infiziere, weil er Gesichtsmasken und Soziales Distanzieren für belanglos halte, sei verantwortlich. Er trage die Maske auch weniger, um sich zu schützen, sondern als patriotische Pflicht.[2093]

    Kayleigh McEnany, die Pressesprecherin des Weißen Hauses, teilte mit, dass sie an diesem Montagmorgen positiv auf COVID-19 getestet worden sei.[2094] Auch zwei ihrer Mitarbeiter hatten sich angesteckt.[2095] Zudem waren zwei hauswirtschaftliche Angestellte im Weißen Haus positiv getestet worden.[2096] Mit Pastor Greg Laurie hatte sich ein weiterer Teilnehmer der Vorstellung von Trumps Kandidatin für den Obersten Gerichtshof am 26. September 2020 mit COVID-19 angesteckt. Laurie war der Pastor der Megachurch Harvest Christian Fellowship in Riverside (Kalifornien).[2097] Ein Angebot der Centers for Disease Control and Prevention (CDC), mit Kontaktnachverfolgung zu helfen, wurde von der medizinischen Einheit des Weißen Hauses telefonisch abgelehnt.[2098]

    Das CDC änderte die Richtlinien über die Verbreitung von Coronaviren. Nun wurde eingeräumt, dass unter bestimmten seltenen Umständen eine Ansteckung auch über die Luft und größere Distanzen als sechs Fuß erfolgen könne. Dies sei in schlecht belüfteten Räumen mit Tätigkeiten wie Singen oder Sport möglich.[2099] Das Weiße Haus hinderte unterdessen die Food and Drug Administration (FDA), Regeln zur Impfstoffzulassung zu ändern. Begründet wurde dieses Eingreifen mit Bedenken der Pharmaindustrie.[2100]

    Es wurde bekannt, dass die fristgerecht ausgelieferten Briefsendungen erster Klasse stark eingebrochen waren. Wahlunterlagen und Briefstimmen werden in den Vereinigten per erster Klasse versandt. In 43 % der 28 Staaten, in denen Wahlpost bereits verschickt wurde, kam es zu Lieferverzögerungen.[2101]

    Die Regal Entertainment Group, der zweitgrößte Kinobetreiber in den Vereinigten Staaten, teilte mit, dass sie die 536 Kinos des Unternehmens ab Donnerstag bis auf weiteres schließe. Der unmittelbare Anlass war, dass nach anderen potenziellen Blockbustern auch das Erscheinen des neuesten James-Bond-Films auf 2021 verschoben worden war. Das Tochterunternehmen von Cineworld folgte damit dem Mutterunternehmen. Die etwa 40.000 Angestellten der Kinokette wurden freigestellt.[2102]

    • Arizona: Ein Bundesrichter verlängerte die Frist zur Beantragung einer Briefwahl in Arizona vom 5. Oktober auf den 23. Oktober. Die Entscheidung wurde begründet mit der COVID-19-bedingten Hinderung einiger Wähler, fristgerecht eine Briefwahl zu beantragen.[2103]
    • South Carolina: Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hob eine Entscheidung eines niedrigeren Gerichts auf, das Bestimmungen des Wahlrechtes South Carolinas aufgehoben hatte. Die klagenden Demokraten hatten argumentiert, dass das Erfordernis einer Unterschriftsbeglaubigung in der Pandemie eine unzumutbare Belastung sei. Brett Kavanaugh schrieb in dem Urteil des Obersten Gerichtshofes, dass es nicht Aufgabe nicht gewählter Richter sei, Gesetze der gewählten Legislative zu hinterfragen.[2104]
    • South Dakota: Gouverneurin Kristi Noem bezeichnete in einer Ansprache vor dem Parlament South Dakotas Maßnahmen wie einen Lockdown als vollständig nutzlos. Zu diesem Zeitpunkt belegte ihr Staat hinter North Dakota den zweiten Platz bei COVID-19-Ansteckungen pro Kopf und der Anteil an positiven Tests betrug 23,64 %. In den gesamten Vereinigten Staaten betrug der durchschnittliche Anteil positiver Testergebnisse unter 5 %.[2105]

    6. Oktober

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    Präsident Donald Trump sandte einen Tweet aus. In der Stellungnahme auf Twitter sagte er, dass die Grippezeit komme. Er behauptete, dass jedes Jahr trotz Impfstoffen bis zu 100.000 Menschen an der Grippe sterben würden, aber man würde das Land nicht schließen, weil man gelernt habe damit zu leben. Genauso wie man jetzt lerne mit COVID-19 zu leben, dass für die meisten Bevölkerungsgruppen weniger tödlich als die Grippe sei. Er äußerte diese Ansicht ungeachtet der Tatsache, dass 2017/2018 in der schlimmsten Grippewelle der vorangegangenen zehn Jahre lediglich 61.000 Amerikaner verstarben und seiner eigenen Äußerungen gegenüber Bob Woodward, dass COVID-19 erheblich tödlicher sei als Grippe.[2106] Die gleichlautende Mitteilung auf Facebook wurde dort entfernt.[2107] Twitter markierte den Tweet später als irreführend und blockierte die Möglichkeit den Tweet zu teilen.[2108]

    Joe Biden hielt auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Gettysburg eine Rede. Er erinnerte an Abraham Lincolns Gettysburg Address, in der es hieß, dass ein geteiltes Haus nicht stehen könne. Er rief zu Einigkeit auf. Unter anderem nannte er die Frage des Maskentragens und des Social Distancings. Beides sei keine politische Stellungnahme, sondern wissenschaftliche Empfehlungen.[2109]

    Es wurde bekannt, dass fast alle Mitglieder des vereinigten Generalstabes der Streitkräfte der Vereinigten Staaten(Joint Chiefs of Staff) sich in Quarantäne begeben hatten. Grund war ein Treffen, an dem der Vize-Kommandeur der Küstenwache, Admiral Charles Ray, teilgenommen hatte, bevor er positiv auf COVID-19 getestet worden war. Lediglich der Kommandeur der Marines, General David H. Berger hatte nicht an dem Treffen teilgenommen.[2110]

    Der Berater des Präsidenten Stephen Miller wurde positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet.[2111] Auch der demokratische Abgeordnete im Repräsentantenhaus Salud Carbajal wurde positiv getestet. Er soll mit Senator Mike Lee, der am 2. Oktober 2020 positiv getestet worden war, interagiert haben.[2112]

    Auf der jährlichen Tagung der National Association for Business Economics sprach der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell. Er sagte die Vereinigten Staaten seien auf dem Weg der langsamen Erholung von der durch die Pandemie verursachten Rezession. Die Erholung sei weit davon entfernt abgeschlossen zu sein und könne wieder umschlagen. Die größte Gefahr sei ein erneuter Anstieg von Ansteckungen. Er sprach sich für erhebliche Stimulierungen für die Wirtschaft aus, es bestehe zwar ein Risiko zu viel zu tun, aber das Risiko zu wenig zu tun sei erheblich größer. Das Defizit der öffentlichen Haushalte sei seit einiger Zeit auf einem nicht-nachhaltigem Kurs, dies sei aber nicht der Augenblick das zur Priorität zu machen.[2113] Donald Trump verkündete auf Twitter, dass er seine Vertreter angewiesen habe Verhandlungen über einen Stimulus einzustellen. Er teilte ferner mit, dass er den Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell gebeten habe, sich vollständig auf die Bestätigung seiner Kandidatin für den Obersten Gerichtshof zu konzentrieren.[2114] War der Dow Jones Industrial Average vor dem Tweet etwa 200 Punkte im Plus, fiel er unmittelbar danach etwa 400 Punkte in negatives Territorium.[2115] Der Dow Jones Industrial Average schloss 375,88 Punkte oder 1,3 % niedriger als zum Handelsbeginn und war am Ende des Handelstages bei 27.772,76. Der S&P 500 verlor 1,4 % und schloss bei 3.360,95. Der Nasdaq Composite rutschte um 1,6 % auf 11.154,60.[2116] Einige Stunden nachdem er Verhandlungen beendete hatte forderte Trump, dass Kongress sofort bestimmte Maßnahmen im Wert von $ 28 Milliarden beschließen soll.[2117]

    • Texas: Der Bundesstaaten passierte den Meilenstein von 800.000 COVID-19-Fällen seit Ausbruch der Pandemie. Es waren 5.825 identifizierte Neuinfektionen hinzugekommen, womit Texas nun 801.290 Fälle erfasst hatte. Im Siebentages-Durchschnitt kamen 4.580,7 Fälle täglich hinzu. Der Anteil der positiven Testergebnisse unter den durchgeführten Corona-Tests betrug im Siebentages-Durchschnitt 6,43 %. 3.394 Patienten wurden zu diesem Zeitpunkt in texanischen Krankenhäusern behandelt. 109 Todesopfer waren innerhalb von 24 Stunden hinzugekommen, womit Texas 16.444 Pandemie-Opfer zu beklagen hatte.[2118]

    7. Oktober

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    An diesem Mittwoch fand die Debatte zwischen den beiden Vizepräsidentschaftskandidaten Kamala Harris für die Demokratische Partei und Mike Pence für die Republikanische Partei statt. Als Vorsorge gegen COVID-19, vor allem nach dem Ausbruch im Weißen Haus, waren Plexiglasabschirmungen errichtet worden und die beiden Kandidaten saßen zwölf Fuß voneinander entfernt.[2119] Während Harris sagte, dass das amerikanische Volk Zeugen des größten Versagens einer amerikanischen Regierung in der COVID-19-Krise geworden sei, behauptete Pence, dass Trump die Gesundheit der Amerikaner vom ersten Augenblick an an erste Stelle gesetzt habe.[2120] Befragt über einen Impfstoff gegen COVID-19 erklärte Kamala Harris, sie würde ihn nehmen, wenn Dr. Fauci, Fachleute und Ärzte ihn empfehlen, nicht aber, wenn Trump dies tue.[2121] Pence erwiderte, dass sie das Vertrauen in den Impfstoff untergrabe und mit dem Leben von Menschen spiele.[2120] Angesprochen von der Moderatorin Susan Page, wie er erwarte, dass US-Amerikaner sich an Richtlinien halten, wenn er selbst bei der Nominierungsveranstaltung für Amy Coney Barrett in der ersten Reihe ohne Maske gesessen habe, antwortete Pence, die Regierung würde den Bürgern vertrauen Gesundheitsentscheidungen zu treffen.[2122]

    Nach einem gegen Mittag veröffentlichten Memorandum des behandelnden Arztes hatte Präsident Trump am Morgen geäußert, dass er sich großartig fühle. Er hatte laut dem Memorandum seit 24 Stunden keine COVID-19-Symptome. Im Blut seien Antikörper festgestellt worden. Das Memorandum traf keine Aussage zur Medikamentation, dem Zustand der Lunge, oder wann Trump zuletzt negativ getestet worden war. Später wurde ein im Rosengarten des Weißen Hauses aufgezeichnetes Video veröffentlicht. Trump bezeichnete in der Aufzeichnung die Ansteckung als Segen Gottes, da er die Medikamente dadurch kennenlernen konnte. Er wolle diese Medizin kostenlos für alle Amerikaner. Ein Impfstoff würde es aber vor der Wahl nicht geben. Trump behauptete, dass beim Impfstoff Politik dazwischen gekommen sei.[2123]

    Der zweithöchste Offizier des United States Marine Corps General Gary Thomas wurde positiv auf eine Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus getestet.[2124] Es wurde eine interne E-Mail der Federal Emergency Management Agency (FEMA) bekannt, nach der 34 „Stabsmitglieder und andere Kontakte“ sich im Weißen Haus mit COVID-19 angesteckt hätten. Bislang war man in der Presse von 24 Coronafällen im Weißen Haus ausgegangen.[2125]

    Der Cornerback der New England Patriots Stephon Gilmore wurde positiv auf das Coronavirus getestet.[2126]

    • New Jersey: Ein Bundesrichter wies einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung gegen das wegen COVID-19 geänderte Briefwahlrecht des Bundesstaates ab. Dies betraf unter anderem die Regelung, dass Briefwahlstimmen auch gezählt werden können, wenn sie zwei Tage nach dem Wahltag eintreffen. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass New Jersey innerhalb des Ermessensspielraumes handelte, als es Regelungen traf die Wähler vor Ansteckungen zu schützen.[2127]

    8. Oktober

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    Die für die Organisation der Debatten zwischen den Präsidentschaftskandidaten zuständige Kommission teilte mit, dass die für den 15. Oktober geplante Debatte virtuell sein würde. Donald Trump erklärte daraufhin auf Fox Business, dass er seine Zeit nicht mit einer virtuellen Debatte verschwenden würde. Sein Wahlkampfmanager erklärte, dass diese Änderung eine einseitige Aufkündigung der Debatte sei, Trump würde stattdessen an einer Wahlkampfveranstaltung teilnehmen.[2128] Trump behauptete weiter, dass er nicht mehr ansteckend sei und am nächsten Tag eine Wahlkampfveranstaltung abhalten wolle.[2129] Die Wahlkampforganisation Beidens ließ erklären, Biden würde zur Verfügung stehen.[2128] In der Folge verlangte das Wahlkampfteam Trumps, dass nach der für den 22. Oktober geplanten ursprünglich letzten Debatte eine Debatte am 29. Oktober stattfinden solle. Die Seite Joe Bidens stand auf dem Standpunkt, dass die Debatte am 22. Oktober wie vereinbart die letzte Debatte sein sollte.[2130] Am Abend gab Trump ein Telefon-Interview in der Sendung von Sean Hannity. Er erklärte, dass es ihm großartig ginge und seine Ärzte ihm versichern, dass er in guter Form sei. Er wolle eine Wahlkampfveranstaltung am Sonnabend in Florida abhalten. Das Interview wurde aber von Hustenanfällen des Präsidenten unterbrochen.[2131]

    Der wöchentliche Bericht zum Arbeitsmarkt wurde bekanntgegeben. Danach hatten 840.000 Menschen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Erwartet worden waren 825.000. 661.000 Arbeitsplätze wurden demgegenüber außerhalb der Landwirtschaft besetzt. Die Zahl der mehr als eine Woche arbeitslosen Personen war um etwa eine Million auf 10,8 Millionen gesunken. Die Arbeitslosenquote war von 8,2 % auf 7,5 % gesunken, dem niedrigsten Stand seit Ende März. 13,4 Millionen Personen bezogen Mittel zusätzlich aus während der Corona-Krise aufgesetzten Programmen für Personen, die keine Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung haben.[2132]

    Regeneron beantragte eine Notzulassung der von ihnen entwickelten Antikörper-Therapie gegen COVID-19, nachdem Präsident Trump mit der Arznei behandelt worden war. Die Aktienkurse stiegen daraufhin 4 %.[2133]

    Die Herausgeber des New England Journal of Medicine riefen in einen Editorial[2134] dazu auf die derzeitige Regierung abzuwählen. Es war die erste Wahlempfehlung der medizinischen Fachzeitschrift in der 102-jährigen Geschichte.[2135]

    • Michigan: Es waren dreizehn Personen festgenommen worden, die geplant hatten die Gouverneurin Gretchen Whitmer zu entführen, da sie sich in der Corona-Krise als Tyrannin verhalten habe. Sechs Männer wurden vor einem Bundesgericht vorgeführt und der Verschwörung zur Entführung beschuldigt, sechs Angehörige einer paramilitärischen Gruppe namens Wolverine Watchmen wurden einem Richter des Bundesstaates vorgeführt. Den sechs wurde Vorbereitung eines Bürgerkrieges vorgeworfen.[2136][2137] (Fortsetzung: 23. August 2022)
    • Montana: Die Richterin am Obersten Gericht der Vereinigten Staaten Elena Kagan wies einen Antrag ab, eine Direktive von Gouverneur Steve Bullock zu blockieren. Bullock hatte den County-Behörden in Montana das Recht eingeräumt, wegen der COVID-19-Pandemie allen registrierten Wählern Briefwahlanträge zuzusenden. Die Antragsteller hatten argumentiert, dass die Pandemie zwar eine nationale Tragödie, aber kein Notstand sei.[2138]
    • Ohio: Ein Bundesrichter hob eine Anweisung des für die Organisation von Wahlen in Ohio zuständigen Secretary of State auf. Laut der Anweisung sollten Einwurfkästen für Wahlstimmen nur im Wahlbüro des jeweiligen County zur Verfügung stehen. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass es für 7.903 registrierte Wähler in Noble County zumutbar sei eine solche Möglichkeit zu finden, nicht aber mehr für 858.041 in Cuyahoga County. Einen Aufschub, um dem Secretary of State Zeit zu geben in Berufung zu gehen lehnte der Richter ab. Man befinde sich inmitten einer Pandemie, kein Wähler solle um sein Leben fürchten, wenn er die Stimme abgebe.[2139]

    9. Oktober

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    An diesem Freitag hatten die Vereinigten Staaten 57.420 Neufälle registriert. Dies war fie höchste Zahl seit Mitte August.[2140] Die Vereinigten Staaten meldeten im Wochen-Durchschnitt über 45.000 Neuinfektionen mit COVID-19 am Tag, 8 % mehr als in der Vorwochen und mehr als doppelt soviel wie im Juni 2020. Lediglich in den beiden Bundesstaaten Alabama und Hawaii gingen die Neufälle zurück.[2141] In 33 der 50 Bundesstaaten wurden steigende Fallzahlen gemeldet. Nachdem im Frühjahr besonders der Nordosten der Vereinigten Staaten und im Sommer der Sun Belt betroffen war, waren es nun die Bundesstaaten in der Prärie. Montana, North Dakota, South Dakota und Wyoming meldeten Rekordwerte.[2140] Auch die Zahl der mit COVID-19 in Krankenhäusern liegenden Patienten hatte zugenommen und lag nun bei 34.000. 41 der 50 US-Bundesstaaten hatten in der Woche steigende Hospitalisierungen gesehen. Dies wurde als besonders bedenklich gesehen, da die kühleren Jahreszeiten noch bevorstanden mit zunehmender Verlagerung von sozialen Tätigkeiten in Innenräume und Familienzusammenkünften an den Feiertagen Thanksgiving und um Weihnachten sowie der bevorstehenden Grippewelle.[2141]

    Auf Fox wurde am Abend ein zuvor aufgezeichnetes Interview mit Präsident Donald Trump ausgestrahlt. Trump erklärte, dass er dank einer frühen Medikamentation und Behandlung COVID-19 schnell überwunden habe. Seine Medikamentation bestand aus einer experimentellen monoklonaren Antikörper-Therapie, der Verabreichung von Remdesivir und der Gabe des Steroids Dexamethason. Er sei seit acht Stunden ohne Medikamenten, so Trump. Er behauptete, er habe sich nur abgeschlagen gefühlt, aber keine Probleme zu atmen gehabt. Es war allerdings bekannt, dass Trumps Sauerstoffsättigung im Blut zeitweise niedrig war und er zusätzlichen Sauerstoff erhalten hatte.[2142]

    Nancy Pelosi stellte einen Gesetzentwurf des Abgeordneten Jamie Raskin vor, nachdem eine überparteilich besetzte Kommission gebildet werden soll, um über eine Amtsunfähigkeit eines Präsidenten nach dem 25. Verfassungszusatz zu entscheiden. Trump sei nicht das Ziel, sein Gesundheitszustand aber der Anlass für den Gesetzentwurf, so Pelosi.[2143]

    Die Kommission zur Organisation der Debatten für die Präsidentschaftswahl sagte die für den 15. Oktober 2020 in Miami geplante zweite Debatte ab. Grund war, dass Trump sich geweigert hatte an einer virtuellen Debatte teilzunehmen. Biden hatte mit ABC ein Townhall-Format vereinbart, Trumps Wahlkampforganisation befand sich mit NBC in Verhandlungen über ein vergleichbares Format.[2144]

    • Minnesota: Die Gesundheitsbehörden des Staates gaben bekannt, dass ihnen neun Fälle bekannt seien, bei denen sich Menschen auf einer Wahlkampfveranstaltung Donald Trumps im September in Bemidji mit COVID-19 angesteckt hätten. Zwei der Infizierten mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Eine Frau befand sich in intensivmedizinischer Behandlung.[2145]
    • South Carolina: Das Format der geplanten Debatte in der Senatswahl zwischen den republikanischen Senator Lindsey Graham und dem demokratischen Herausforderer Jamie Harrison wurde geändert. Harrison hatte sich geweigert teilzunehmen, falls der Amtsinhaber sich keinen Corona-Test unterzieht. Graham verweigerte den Test. Nun sollten beide Kandidaten getrennt interviewt werden, statt einer Debatte.[2146]
    • Texas: Die Anordnung von Gouverneur Greg Abbott nur einen Einwurfkasten pro County für Wahlstimmen zuzulassen wurde durch ein Gericht aufgehoben. Die League of United Latin American Citizens hatte ihren Antrag damit begründet, dass die von ihnen vertretene Wählergruppe besonders gefährdet würde und gezwungen wäre in der Pandemie unzumutbar lange Wege zurückzulegen.[2147]

    10. Oktober

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    Donald Trump spricht am 10. Oktober 2020 zu Anhängern von einem Balkon des Weißen Hauses.

    Präsident Trump hielt eine wahlkampfähnliche Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses ab. Die Veranstaltung sollte auf afroamerikanische und Latino-Wähler abzielen. Die inhaltliche Botschaft war aber eher eine Recht-und-Ordnung-Botschaft für weiße Bewohner der amerikanischen Vorstädte.[2148] Bezüglich des Virus behauptete Trump, dass er am verschwinden sei.[2149] Es war die erste öffentliche Veranstaltung Trumps, seit er aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Die Vorsorgemaßnahmen unterschieden sich nicht wesentlich von denen bei der Vorstellung der Kandidatin für das Oberste Gericht am 26. September, welches Anthony Fauci mittlerweile als „Super Spreader Event“ bezeichnet hatte.[2148] Am selben Tag, als der Präsident behauptete, dass das Coronavirus verschwinde, meldeten die sechs Bundesstaaten Missouri, Montana, North Dakota, Ohio, Oklahoma und West Virginia Höchstwerte an Neuinfektionen[2150] und 33 Staaten steigende Zahlen an Neufällen.[2140] Am Abend, nach der Veranstaltung, veröffentlichte der Arzt des Präsidenten ein Memorandum, nachdem der Präsident nicht mehr ansteckend sei. Es sei zehn Tage nach dem Auftreten erster Symptome und Trump sei seit über 24 Stunden ohne Fieber.[2151]

    • Pennsylvania: Das für den westlichen Distrikt Pennsylvanias zuständige Bundesgericht wies einen Antrag der Republikanischen Partei ab, Einwurfkästen für Wahlstimmen für verfassungswidrig zu erklären. Das Gericht begründete dies damit, dass die Klageseite nicht nur möglichen Wahlbetrug behaupten müsse, sondern auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür darlegen müsste. Diese Hürde sei nicht genommen worden.[2152]
    • Texas: Republikaner, einschließlich des Parteivorsitzenden des Bundesstaates, protestierten gegen den republikanischen Gouverneur und forderten die sofortige und umfassende Beendung aller Restriktionen der Wirtschaft.[2153]

    11. Oktober

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    Donald Trump schrieb am späten Vormittag auf Twitter, dass er vollständig von seinem Doktor gesundgeschrieben worden sei. Das heiße er könne weder COVID-19 bekommen, noch übertragen. Twitter markierte den Tweet als irreführend.[2154] Ein Sprecher des Weißen Hauses, Trumps Sohn Eric auf ABC, und seine Schwiegertochter Lara auf Fox News argumentierten, dass die von Präsident Trump als virtuelle Debatte abgesagte zweite Präsidentschaftsdebatte am 15. Oktober doch in persona stattfinden solle. Trump sei schließlich vollständig von COVID-19 geheilt.[2155]

    Das bereits einmal auf den folgenden Montag verschobene American-Football-Spiel zwischen den Denver Broncos und den New England Patriots wurden an diesem Sonntag auf den folgenden Sonntag, dem 18. Oktober verschoben. Grund war ein erneuter Positivtest bei den Patriots. Die Trainingseinrichtung der Patriots wurde in der Folge auch am Morgen geschlossen.[2156] Auch für Spiele von sieben weiteren Football-Mannschaften kam es an diesem Sonntag zu Verlegungen.[2157]

    • Kalifornien: Die Los Angeles Lakers gewannen mit einem 106:93-Sieg über Miami Heat die NBA-Meisterschaft in der wegen der Pandemie in einer Blase in Florida abgehaltenen Meisterschaft.[2158] Fans in Los Angeles feierten den Sieg, wobei es zu Menschenansammlungen von Tausenden und zu Randale in Downtown Los Angeles kam.[2159] Diese Feierlichkeiten trugen nach Ansicht von Gesundheitsexperten erheblich zum Anstieg von Ansteckungen in Los Angeles County zwei Wochen später bei.[2160]
    • Kentucky: Gouverneur Andy Beshear gab bekannt, dass er sich mit seiner Familie in Quarantäne begebe, nachdem einer seiner Leibwächter positiv auf das Coronavirus getestet worden war.[2161]
    Am selben Tag, als der Gouverneur sich in Selbstisolierung begab, überschritt Kentucky die Marke von 80.000 Fällen. Es waren 862 Neuinfektionen festgestellt worden, womit bei 80.292 Einwohnern eine Ansteckung nachgewiesen worden war. Die Woche sah 7.675 positive Tests in dem Bundesstaat, womit der Rekord der Vorwoche eingestellt wurde. Drei Einwohner waren an COVID-19 neuverstorben. Kentucky betrauerte damit 1.252 COVID-19-Tote.[2162]
    • Tennessee: Der evangelikal-charismatische Prediger, Musiker und Aktivist Sean Feucht[2163] hielt gegen Abend einen Gottesdienst-Protest vor dem Gerichtsgebäude in Nashville ab. Es versammelten sich, gerufen über Soziale Medien, Tausende. Die Menge trug nur sporadisch Masken und stand teilweise sehr dicht beisammen. Er hatte die Veranstaltung nicht angemeldet. Die örtlichen Behörden befürchteten ein Superspreader-Event, dass die Bemühungen zur Seuchenbekämpfung untergrub.[2164] Es galt als unklar, wofür oder wogegen Feucht protestierte, da Gottesdienste in Tennessee als essentiell gelten und daher ohne Beschränkungen abgehalten werden konnten.[2165]

    12. Oktober

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    Trump begab sich wieder auf Wahlkampfreise. Wegen unzureichender Einhaltung von Präventions-Protokollen im Umfeld von Donald Trump untersagten mehrere Medienunternehmen ihren Reportern den Präsidenten in Air Force One zu begleiten. Dies betraf unter anderem die Journalisten der New York Times, des Wall Street Journal und der Washington Post.[2166] Kurz nach seinem Abflug nach Sanford in Florida teilte sein Arzt noch mit, dass Trump negativ getestet worden sei. In Sanford erklärte Trump in seiner etwa einstündigen Rede bezüglich seiner Krankheit, dass er sich stark fühle. So stark er würde in die Menge gehen und jeden küssen.[2167] Bei der Veranstaltung wurde Gouverneur Ron DeSantis ohne Maske gesehen, wie er High Fives mit ebenfalls unmaskierten Anhängern Trumps austauschte. Trump lobte DeSantis für sein Vorgehen in der Pandemie.[2168]

    Die Anhörungen vor dem Justizausschuss des Senats über die Bestätigung der Richterin Amy Coney Barrett als Richterin am Supreme Court begannen. Senator Mike Lee, der sich bei der Vorstellungszeremonie für die Richterin im Weißen Haus am 26. September 2020 mit COVID-19 angesteckt hatte, nahm in Person teil. Er sagte, er sei am 2. Oktober 2020 negativ getestet worden und habe sich zehn Tage in Quarantäne befunden, dies reiche nach CDC-Richtlinien. Senator Thom Tillis, der bei derselben Zeremonie infiziert wurde, war nur online zugeschaltet.[2169]

    Johnson & Johnson unterbrachen ihre Impfstoffstudie, nachdem es zu einem ungeklärten Krankheitsfall gekommen war.[2170] Pfizer teilte mit, dass für ihre Studie die Genehmigung erteilt wurde, auch Heranwachsende bis hinunter zum Alter von 12 Jahren in ihre Studien aufnehmen zu dürfen.[2171]

    In der von dem der Anti-Vakzin-Bewegung nahestehenden James Lyons-Weiler herausgegebenen Zeitschrift Science, Public Health Policy, and The Law erschien ein Bericht zu den offiziellen Sterbezahlen in der Pandemie. Nach dem unzutreffenden Bericht sollten die COVID-19-Todeszahlen um 1.600 % zu hoch angegeben sein, da nach CDC-Richtlinien auch andere Todesursachen COVID-19 zugerechnet würden. Es ging dabei um Fälle mit Vorerkrankungen wie etwa Asthma oder Diabetes. Obwohl der Bericht unzutreffend war, sollte er im Internet und auf sozialen Medien eine gewisse Aufmerksamkeit erhalten und das Ergebnis zu einer verbreiteteren Falschinformation zur Pandemie werden.[2172]

    • Alaska: Der Alaska Supreme Court bestätigte ein Urteil, mit dem eine Regelung im Wahlrecht Alaskas aufgehoben wurde. Nach dieser Regelung musste eine Briefwahlstimme durch einen volljährigen Zeugen schriftlich bestätigt werden. Diese Regelung würde während der Pandemie für die Ausübung des Wahlrechts unzumutbare Hürden für Personen schaffen, die nicht mit Volljährigen zusammenleben.[2173]
    • Minnesota: Eine Bundesrichterin wies eine Klage von zwei Abgeordneten im Repräsentantenhaus des Bundesstaates sowie bestätigten Wahlmännern im Electoral College, falls Trump in Minnesota gewinnen sollte, zurück. Die Klage hatte sich gegen einen Prozessvergleich gerichtet, nachdem Wahlstimmen bis zu sieben Tage nach dem Wahltag gezählt werden können, solange der Poststempel den Wahltag oder einen früheren Termin zeige. In Minnesota hatten 43 % der Wähler Briefwahl beantragt. Die Richterin entschied, dass die Kläger keine Klagebefugnis hätten.[2174]
    • Wisconsin: Ein Richter des Staates Wisconsin wies eine Klage gegen die Notstandserklärungen des Gouverneurs und die darauf gestützte Verpflichtung Gesichtsmasken zu tragen ab. Die Kläger hatten argumentiert, dass die Verfassung des Bundesstaates Notstandserklärungen auf 60 Tage beschränke. Der Richter urteilte, dass Notstandserklärungen auch wegen desselben Notstandes verlängert werden könnten, wenn der Notstand anhalte.[2175]

    13. Oktober

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    In einer Konferenzschaltung mit den Gouverneuren erklärte der Direktor der Seuchenschutzbehörde CDC Redfield, dass in vielen Bezirken in der Öffentlichkeit eine wachsende Wachsamkeit und Milderung der Ansteckungen zu beobachten sei. Die Pandemie würde nun vermehrt durch Zusammenkünfte in privaten Rahmen angetrieben. Dies sei besonders in Hinblick auf Familienzusammenkünfte zu Thanksgiving besorgniserregend. Zu diesem Zeitpunkt meldeten 36 Bundesstaaten erhebliche Anstiege bei den Infektionszahlen. Teilweise wurde befürchtet, dass es der Beginn einer weiteren Welle sein könne.[2176]

    Trump hielt eine Wahlkampfrede in Johnstown in Pennsylvania. Er sagte unter anderem, dass unter seiner Führung einen sicheren Impfstoff und eine rasche Erholung geben würde. Er versprach, dass, falls er gewählt würde, unter ihm der Wohlstand wachsen und Normalität zurückkehren würde. Das kommende Jahr würde das großartigste Jahr werden. Er behauptete Biden würde die Erholung verhindern, den Impfstoff verzögern, und Pennsylvanias Wirtschaft durch einen unwissenschaftlichen Lockdown schaden. Trump verlor kein Wort des Mitgefühls für Opfer der Pandemie.[2177] Zu diesem Zeitpunkt lag Trump um 17 % hinter Biden in landesweiten Umfragen.[2178] Joe Biden trat während dessen im Broward County in Florida auf.[2179]

    Das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten hob eine einstweilige Anordnung des 9th U.S. Circuit Court of Appeals als Berufungsgerichtes auf. Das Berufungsgericht hatte es der Regierung einstweilen bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache oder dem 31. Oktober 2020 untersagt die von der Verfassung vorgeschriebene Volkszählung abzubrechen. Ursprünglich hatte es einen Plan gegeben wegen pandemiebedingten Problemen bis zum 31. Oktober zu zählen. Die Regierung unter Trump hatte diesen Plan verworfen und wollte vorher abbrechen. In erster Instanz war die Regierung unterlegen, dass Berufungsgericht hatte die Weiterzählung einstweilig angeordnet.[2180]

    Die klinischen Studien für eine auf monoklonalen Antikörpern basierenden möglichen COVID-19-Therapie von Eli Lilly and Company wurden aus Sicherheitsgründen zeitweilig unterbrochen.[2181]

    Facebook kündigte an in den von ihnen unterhaltenen sozialen Medien Facebook und Instagram keine bezahlten Anzeigen von Impfgegnern mehr anzunehmen.[2182]

    Die College-Football-Mannschaft der University of Florida schloss die Trainingseinrichtungen, nachdem fünf Mannschaftsmitglieder der Florida Gators positiv auf COVID-19 getestet worden waren.[2183] Am folgenden Tag wurde das auf Sonnabend, den 17. Oktober 2020 terminierte Spiel gegen die LSU Tigers verschoben, nachdem mittlerweile 18 Mannschaftsmitglieder positiv getestet worden waren.[2184]

    14. Oktober

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    Walmart teilte mit, dass es die traditionellen Black-Friday-Rabatte wegen der Pandemie auf drei Tage (7., 14., und 27. November) ausdehne. Es würden nur beschränkte Zahlen an Kunden jeweils eingelassen werden, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Abholung von Vorbestellungen von der Straße würden ermöglicht. Die Rabatte sollten bei den ersten zwei Tagen auf bestimmte Produktgruppen beschränkt sein. Jeweils wenige Tage früher sollten die jeweiligen drei Rabatt-Aktionen im Internet beginnen.[2186]

    Das Bankunternehmen Wells Fargo entließ zwischen hundert und 125 Beschäftigte, die Corona-Hilfskredite für Kleinunternehmen (Economic Injury Disaster Loan) für sich selbst beantragt hatten. Das Unternehmen teilte mit, dass es dieses Fehlverhalten intern untersucht hatte und mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeite. Die Taten seien zur persönlichen Bereicherung begangen worden und seien nicht Geschäfte der Bank gewesen.[2187] Das kalifornische Pharmaunternehmen Vaxart teilte der Securities and Exchange Commission (SEC) öffentlich mit, dass gegen es bei Bundesanwälten und der SEC ermittelt würde und eine Sammelklage vor dem für den nördlichen Distrikt Kaliforniens zuständigem Bundesgericht anhängig ist. Hintergrund war eine Pressemitteilung im Juni, in der behauptet wurde, die Impfstoffentwicklung des Unternehmens sei Teil der Operation Warp Speed der Bundesregierung. Nachdem die Aktienkurse des Unternehmens daraufhin stiegen hatte der Hedge Fund Armistice Capital seine Anteile mit $ 200 Millionen veräußert. Vaxart war aber nur bei frühen Versuchsreihen beteiligt gewesen.[2188]

    • Mississippi: Waren zu Beginn der Pandemie in Mississippi etwa 60 % der Erkrankten Afroamerikaner bei Bevölkerungsanteilen von 37,8 % (und 59,1 % Weißen), drehte sich dieser Anteil später. Seit diesem Tag war der Anteil weißer Infizierter an den Gesamtcoronazahlen höher als der der Afroamerikaner. Bei den Todesopfern war dies bereits am 21. September zu beobachten gewesen. Zurückgeführt wurde dies auf die größere Bereitschaft der Afroamerikaner sich an CDC-Richtlinien zu halten und Gesichtsmasken zu tragen, Abstand zu halten und größere soziale Zusammenkünfte zu meiden.[2189]
    • Puerto Rico: Gouverneurin Wanda Vázquez begab sich in Quarantäne, nachdem ihr Gesundheitsminister positiv auf Corona getestet worden war.[2190]
    • South Dakota: Steigende Fallzahlen in dem Bundesstaat erklärte Gouverneurin Kristi Noem damit, dass der Staat das Testen verdreifacht habe. Da sei es zu erwarten, dass die Positivtests steigen würden. South Dakota wies im Siebentages-Durchschnitt eine Positivrate von etwa 24 % aus. Im Südosten des Staates waren keine Krankenhausbetten frei. Ein Sprecher der Gouverneurin erklärte, dass South Dakota sich nicht auf Fallzahlen konzentriere, sondern Hospitalisierungen. Die Gouverneurin habe bereits in der Vergangenheit betont, dass man die Ausbreitung des Virus nicht aufhalten könne.[2191]

    15. Oktober

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    Statt der ursprünglich für diesen Tag geplanten Debatte nahmen beide Präsidentschaftskandidaten an gleichzeitig auf verschiedenen Sendern ausgestrahlten Town-Hall-Veranstaltungen teil. Trump beantwortete Fragen in Miami auf NBC, Biden tat dies in Philadelphia auf ABC.[2192] Trump behauptete, dass die USA am gewinnen sei und die Kurve kriegen würde. Er sagte, es würde bald einen Impfstoff geben und, dass seine Regierung erstaunliche Arbeit geleistet habe.[2193] Der Präsident behauptete unzutreffend, dass eine Studie des CDC gezeigt habe, dass 85 % der Maskenträger COVID-19 bekämen und dass es über 2 Millionen Tote ohne seine Aktionen gegeben haben würde.[2194] Biden warf Trump vor, dass er große Möglichkeiten in der COVID-19-Politik verpasst habe und Dinge sage, die nicht wahr seien. Es hätte bereits früher nationale Standards für den Umgang mit dem Virus geben müssen; das Tragen von Masken hätte forciert werden müssen. Trump habe zunächst nichts gemacht aus Sorge, wie die Wertpapiermärkte reagieren könnten.[2195]

    Die Präsidentschafts-Wahlkampagne des demokratischen Herausforderers Joe Biden teilte an diesem Donnerstagvormittag mit, dass zwei Mitarbeiter aus dem Stab seines Running Mate Kamala Harris positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Harris pausierte daraufhin Wahlkampfreisen bis zum Montag, den 19. Oktober.[2196]

    Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, erklärte in einem Interview für Yahoo! News, dass die in der am 4. Oktober 2020 veröffentlichten sogenannten Great Barrington Declaration vorgestellte Strategie der Herdenimmunität Blödsinn (nonsense) sei. Etwa ein Drittel der US-Bevölkerung sei auf die eine oder andere Weise in Gefahr, erhebliche Symptome bei COVID-19 zu entwickeln. Diese Leute seien nicht isolierbar. Das Laufenlassen der Pandemie würde deshalb unzumutbar viele Todesopfer fordern. Jeder, der etwas von Epidemiologie verstünde, würde dem zustimmen. Insbesondere Deborah Birx und Robert Redfield seien derselben Ansicht.[2197]

    Die wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen wurden veröffentlicht. Es hatten sich mit 898.000 Amerikanern mehr als die prognostizierten 830.000 arbeitslos gemeldet. Dies war die höchste wöchentliche Zahl seit dem 22. August. Die fortlaufenden Anträge waren aber um 682.250 auf 11,48 Millionen zurückgegangen, wobei die Zahlen zu fortlaufenden Anträgen eine Woche hinterher hinkten. Die Arbeitslosenquote lag nun bei 7,9 %. Die Zahl der Bezieher aus dem Pandemic Unemployment Assistance Programm fiel um 91.000 auf 372.981.[2198] Belastet durch die Arbeitsmarktdaten, Unsicherheiten über ein Gesetz zur Stimulierung der durch die Pandemie beeinträchtigte US-Wirtschaft und Nachrichten über COVID-19-Ausbrüche in Europa begann der Börsentag. Der Dow Jones Industrial Average war zeitweilig um etwa 300 Punkte im Minus. Gewinnmitteilungen ließen die Kurse aber wieder steigen. Gleichwohl schloss die Wertpapierbörse zum dritten Tag in Folge im negativen Bereich, wenn auch nur geringfügig. Der Dow schloss 19,8 Punkte, beziehungsweise 0,1 %, niedriger bei 28.494,20. Der S&P 500 gab über den Handelstag 0,2 % nach und endete bei 3.483,34; der Nasdaq Composite verlor 0,5 % und schloss bei 11.713,87 Punkten.[2199]

    Die Kandidaten für die Tony Awards 2020 wurden bekanntgegeben. Durch die wegen der Pandemie erheblich verkürzte Bühnensaison am Broadway gab es erheblich weniger Konkurrenz. So war Aaron Tveit für seine Rolle in Moulin Rouge!: The Musical der einzige Kandidat als bester männlicher Hauptdarsteller.[2200]

    Nachdem King County in Texas den ersten COVID-19-Fall gemeldete hatte, gab es nur noch drei Landkreise in den Vereinigten Staaten ohne Infektionen: Esmeralda County in Nevada, Loving County in Texas und Skagway in Alaska. Keines dieser drei Gebiete hatte mehr als 1.100 Einwohner, Esmeralda und Loving gehörten zu den dünnstbesiedelten Gebieten in den USA, Skagway kann, seit Kanada die Grenzen schloss, nur über Luft und See erreicht werden.[2201]

    • North Dakota: Der Attorney General North Dakotas entschied, dass der republikanische Kandidat für das Repräsentantenhaus David Andahl weiter auf dem Stimmzettel blieb und für ihn gestimmt werden konnte. Andahl war am 5. Oktober 2020 an COVID-19 verstorben und am Vortag beerdigt worden.[2202]

    16. Oktober

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    Die Vereinigten Staaten verzeichneten laut der Johns-Hopkins-Universität erstmals über 8 Millionen COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie. Es zeichneten sich hierbei für die kühleren Herbst- und Wintermonate und der zusätzlichen Grippewelle besorgniserregende Trends ab. Während die USA 8.015.000 Fälle erreichten wurden im Siebentages-Durchschnitt täglich 53.000 Neuinfektionen gezählt, dies war eine Steigerung um 55 % im letzten Monat. Über dreißig Bundesstaaten registrierten höhere Fallzahlen in den letzten sieben Tagen, als in der Vorwoche. Die Bundesstaaten Illinois and North Carolina meldeten an diesem Freitag die bislang höchste Zahl an Neufällen. Im Siebentages-Durchschnitt mussten die vierzehn Bundesstaaten Alaska, Colorado, Illinois, Indiana, Kansas, Missouri, Nebraska, New Mexico, North Dakota, Ohio, South Dakota, West Virginia, Wisconsin, und Wyoming Rekordwerte melden. Während im US-Wochen-Durchschnitt über 5 % der Tests positiv waren, wurden in Idaho, Iowa, South Dakota, und Wisconsin Positivraten von über 20 % an diesem Freitag verzeichnet. In Iowa, Kansas, Kentucky, Missouri, Montana, Oklahoma, und Wisconsin waren über den Vortag Rekordwerte bei in Krankenhäusern mit COVID-19 zubehandelnden Patienten erreicht worden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Vereinigten Staaten über 217.000 Todesopfer der Pandemie zu beklagen. Die Prognose der University of Washington ging zu diesem Zeitpunkt von mehr als 389.000 COVID-19-Opfern in den USA bis zum 1. Februar 2021 aus.[2203]

    Albert Bourla, der CEO des Pharmaunternehmens Pfizer teilte auf seiner Internetseite, dass Pfizer, wenn alles gut laufe, in der dritten Novemberwoche in der Lage sei, eine Notgenehmigung für ihr COVID-19-Impfstoff zu beantragen.[2204] Das United States Department of Health and Human Services (HHS) teilte an diesem Freitag mit, dass es mit den Apothekenketten CVS Health und Walgreens eine Vereinbarung über die kostenlose Belieferung von Pflegeeinrichtungen mit COVID-19-Impfstoffen getroffen habe.[2205]

    Das Department of Health and Human Services sandte eine Liste von vorgesehenen Kürzungen im Gesundheitswesen an das Office of Management and Budget. Die Kürzungen betrafen vor allem Zuschüsse von Programmen in demokratisch regierten Städten, etwa zur COVID-19- und HIV-Eindämmung, Untersuchungen bei Neugeborenen und andere Gesundheitsprogramme.[2206]

    Das American-Football-Team Indianapolis Colts schloss die Trainingseinrichtungen, nachdem es zu mehreren COVID-19-Fällen gekommen war.[2207]

    • New York: Die Präsidentin der State University of New York at Oneonta trat wegen einer Welle von Infektionen mit SARS-CoV-2 an der Hochschule zurück. Es waren 712 Studenten positiv auf das Coronavirus getestet worden, seit dem Semesterbeginn am 17. August. Die Mehrzahl der Ansteckungen war im September festgestellt worden, weshalb die Universität die Lehre bereits auf Fernunterricht umgestellt hatte.[2208]

    17. Oktober

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    Der Neuroradiologe und medizinische Berater des US-Präsidenten Scott Atlas veröffentlichte auf Twitter die Ansicht, dass Masken nicht helfen würden. Er berief sich hierbei auf eine Veröffentlichung des American Institute for Economic Research und setzte sich in Widerspruch zum Centers for Disease Control and Prevention.[2209] Twitter entfernte diesen Tweet wegen Verstoßes gegen die Regeln über falsche und irreführende Informationen über COVID-19.[2210]

    • Kansas: Ein Mann wurde festgenommen, der gedroht hatte, den Bürgermeister von Wichita Brandon Whipple zu entführen und ihm die Kehle durchzuschneiden. Grund war der Maskentrageerlass des Bürgermeisters.[2211]
    • Michigan: In einer Wahlkampfrede forderte Donald Trump, dass Gouverneurin Gretchen Whitmer ihre Vorsorgemaßnahmen gegen das Virus herunterfahre und die Wirtschaft und Schulen öffne. Die Menge brach daraufhin in “Lock her up” (deutsch: „Sperr sie ein“) aus. Trump erwiderte, man solle alle einsperren. Whitmer griff Trump, noch während dessen Veranstaltung lief, an. Sie warf ihm vor, dass genau das die Rhetorik sei, die zu dem am 8. Oktober aufgeflogenen Versuch, sie zu entführen, geführt habe. Auch andere Politiker kritisierten Trump hierfür.[2212]
    • Wisconsin: Präsident hielt auch im Nachbarstaat Michigans eine Wahlkampfveranstaltung ab. Er bedauerte es bei seiner Rede in Janesville, dass Wisconsin einen demokratischen Gouverneur habe. Der Staat müsse jetzt Wirtschaft und Schulen öffnen. Wisconsin hatte am Vortag den bisherigen Höchstwert von knapp 4.000 Neuinfektionen verzeichnet gehabt. Lokale Ärzte hatten daher öffentlich dazu aufgefordert, diese Veranstaltung abzusagen. Gouverneur Tony Evers hatte vor einem möglichen Super Spreader Event gewarnt. Joe Biden kritisierte Trump für die Abhaltung der Veranstaltung auf dem Höhepunkt der Pandemie. Trump sei bei nahezu jeder Gelegenheit in Panik verfallen und habe die Bedrohung heruntergespielt, statt sich der schwierigen Aufgabe zu stellen, die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Wisconsin habe nun deswegen 150.000 Arbeitsplätze weniger.[2213]

    18. Oktober

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    Donald Trump und Joe Biden hielten Wahlkampfveranstaltungen ab, Trump in Carson City in Nevada und Biden in Durham in North Carolina. Trump imitierte in seiner Wahlkampfrede die Aussage Bidens, er würde auf die Wissenschaftler hören. Trump fuhr fort und behauptete, dass, wenn er vollständig auf Wissenschaftler gehört hätte, das Land sich in einer Depression befinden würde. Amerika sei aber nun wie ein Raketenschiff. Er wandte sich gegen Einschränkungen durch Gouverneure und fordert diese auf ihre Bundesstaaten zu öffnen. Biden demgegenüber hob die deutlich steigenden Infektions- und Hospitalisierungen hervor. Er zitierte Trump dafür, dass er behaupte, dass Amerika die Kurve kriegen würde. Tatsächlich würde es aber schlimmer, Trump würde nur lügen.[2214]

    Anthony Fauci gab ein Interview auf CBS. In diesem Interview erklärte Fauci, dass er nicht überrascht war, dass Trump sich bei der Veranstaltung am 26. September 2020 im Rosengarten angesteckt hatte. Als er die Aufnahme von der Zusammenkunft fast ihne Masken sah, habe er gedacht, das könnte nicht gut gehen. Er räumte ein, dass die Regierung seine Fernsehauftritte limitierte.[2215]

    19. Oktober

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    In einer Konferenzschaltung mit seinem Wahlkampfstab äußerte Donald Trump, dass die Leute müde seien von COVID-19 zu hören. Er behauptete, dass die Leute müde seien von Fauci und anderen Idioten zu hören, die seiner Ansicht nach alles falsch gemacht hätten. Fauci sei ein Desaster, jedes Mal, wenn er im Fernsehen sei, dann sei das eine Bombe. Er feuere in aber nicht, weil das eine noch größere Bombe sein würde.[2216][2217] Später sprach Trump auf einer Wahlkampfveranstaltung in Prescott in Arizona. Er warf seinem Widersacher Biden vor, dass er auf Wissenschaftler und Fauci hören würde. Biden antwortete auf Twitter mit dem Wort „Yes“.[2218]

    Die Bundesstaaten Arizona, Florida und Nevada begann die persönliche Stimmabgabe. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits in 46 Bundesstaaten zuzüglich dem District of Columbia 28 Millionen Stimmen abgegeben worden. Dies entsprach bereits 20 % der bei der Präsidentschaftswahl 2016 abgegebenen Gesamtstimmen. Die relativ hohe Anzahl früh abgegebener Stimmen war eine Folge der Pandemie.[2219] In Florida stimmten an diesem Montag über 350.000 Floridianer ab, ein Rekordwert für den ersten Tag (2016: 291.000). Gleichzeitig war schon bis zu diesem Zeitpunkt mit 2,5 Millionen Briefwahlstimmen der Wert von 2016 (1,2 Millionen Briefwahlstimmen) übertroffen worden. Begleitet wurde der Tag mit Wahlkampfauftritten von Kamala Harris in Orlando und Jacksonville und auf Trumps Seite durch Wahlauftritten von Vertretern wie Matt Gaetz.[2220]

    Es kam zu Kursverlusten an diesem Handelstag an den Aktienbörsen. Nancy Pelosi hatte am Sonntag geäußert gehabt, dass eine Einigung über ein Stimuluspaket innerhalb der nächsten 48 Stunden erfolgen müsse, wenn dies noch vor der Wahl geschehen soll. Sie und Trumps Unterhändler Mnuchin sollten dich am Nachmittag zu Verhandlungen treffen. Quellen hatten aber verlauten lassen, dass eine Einigung wohl nicht so schnell erreicht werden würden. Der Dow Jones Industrial Average und der Standard & Poor’s 500 erlebten daraufhin den schlechtesten Börsentag seit dem 23. September 2020. Der Dow Jones fiel um 410,89 oder 1,4 %, um bei 28.195,42 zu schließen. Der S&P 500 rutschte um 1,6 % auf 3.426,92. Der Nasdaq Composite gab 1,7 % nach und stand zum Börsenschluss bei 11.478,88. Für den Nasdaq war es der schlechteste Handelstag seit dem 2. Oktober 2020.[2221]

    Kanada, Mexiko und die Vereinigten Staaten behielten die Grenzschließungen für nicht-existenziellen Verkehr bis zum 21. November 2020 weiter aufrecht. Die Grenzschließungen waren wegen der höheren Fallzahlen in Mexiko und den Vereinigten Staaten am 23. März 2020 von Kanada initiiert worden.[2222]

    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom kündigte an, dass der Bundesstaat eine Kommission bilden würde, um Impfstoffe, die in nach Kalifornien geliefert würden zu überprüfen.[2223]
    • Pennsylvania: Der US Supreme Court hob eine Entscheidung des Pennsylvania Supreme Court mit einer 4:4-Entscheidung nicht auf. Der Pennsylvania Supreme Court hatte am 17. September 2020 entschieden, dass Stimmen bis zum Freitag nach der Wahl eintreffen können, solange der Poststempel den 3. November ausweist.[2224]

    20. Oktober

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    Trump nahm an einer Town-Hall-Veranstaltung der Sinclair Broadcasting Group teil. Der Moderator Eric Bolling stellte ihm die Frage, was er anders machen würde, falls er die COVID-19-Pandemie erneut angehen könnte. Trump antwortete „nicht viel“.[2225][2226] Ein Interview mit Lesley Stahl für die Sendung 60 Minutes auf CBS brach Trump vorzeitig ab.[2227] Stahl hatte ihn nach seinen Prioritäten nach der Wahl gefragt. Trump hatte geantwortet, dass er vor der Pandemie die großartigste Wirtschaft geschaffen habe. Sie widersprach dem Präsidenten; er bestand auf seinen Standpunkt und fuhr fort, dass es nun Priorität haben müsse, zurück zur Normalität zu kommen. Auf die Frage nach dem größten Widersacher der Vereinigten Staaten erwiderte Trump, dies sei China. Es hätte das Virus nicht aus dem Land lassen sollen.[2228] Mit der Behauptung, es gebe genug Material, brach Trump das Interview ab und ging. Später warf er Lesley Stahl Voreingenommenheit vor und drohte das Interview zu veröffentlichen. Am 22. Oktober 2020 veröffentlichte er es dann auf Facebook. CBS warf Trump daraufhin einen Bruch der Vereinbarungen vor und veröffentlichte seinerseits das Interview im Internet.[2227]

    Melania Trump sagte die Teilnahme an einer Wahlkampfveranstaltung ihres Mannes am Montagabend in Pennsylvania ab. Ihre Sprecherin nannte als Grund Nachwirkungen ihrer COVID-19-Erkrankung. Sie leide unter einem anhaltenden Husten.[2229] Während der Veranstaltung in Erie fragte er die Menge, warum Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf den Bundesstaat nicht öffne, obwohl Pennsylvania zu diesem Zeitpunkt wieder einen Anstieg an Fällen aufwies.[2230] Trump sagte während seiner Ansprache am Erie International Airport, dass vor der Seuche Amerika die beste Wirtschaft gehabt habe.[2231]

    • Kalifornien: Der bevölkerungsreichste Bundesstaat wies entgegen dem landesweiten Trend keine steigenden Zahlen aus. Pro Kopf hatte es 8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern (USA gesamt:18/100.000) und der Anteil positiver Tests betrug 2,6 % über den Zeitraum von zwei Wochen.[2232]
    • North Carolina: Der 4th Circuit Court of Appeals als Bundesberufungsgericht wies mit einer 12:3-Entscheidung einen Eilantrag der Republikaner gegen den mit der Durchführung der Wahlen zuständigen Ausschuss zurück. Wegen der Pandemie hatte dieser beschlossen, dass Briefstimmen gezählt werden, wenn sie bis neun Tage nach der Wahl eintreffen, solange der Poststempel spätestens der Wahltag ist. North Carolina hatte in der Vergangenheit nach Hurricans solche Entscheidungen getroffen. Das Berufungsgericht rief die Kläger auf umgehend den Supreme Court anzurufen, um Rechtssicherheit zu schaffen.[2233]

    21. Oktober

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    Barack Obama hielt an diesem Mittwoch in Philadelphia eine Rede bei einer Drive-In-Wahlkampfveranstaltung für Joe Biden. Er griff unter anderem eine Äußerung Trumps vom Dienstag auf, dass er Trump nichts wesentliches anders machen würde, wenn er wieder am Anfang der COVID-19-Pandemie stünde. Obama fragte, ob ihm wirklich nichts einfallen würde, um weniger als die über 200.000 Tote zu haben. Dies sei keine Reality Show, dies sei Realität. Andernfalls würden seine Zuschauer dicht gedrängt stehen und nicht in Autos sitzen. Er fuhr fort, dass Trump eine boomende Wirtschaft übernommen hätte, es aber wie alles, was er geerbt habe versaut hätte. Er griff ferner ein kürzlich entdecktes chinesisches Bankkonto Trumps auf, lobte die Menschlichkeit Bidens und auch seinen Running Mate Kamala Harris.[2234]

    Ein Sprecher der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnte, dass die Vereinigten Staaten einen beunruhigenden Trend zeigten. Im Siebentages-Durchschnitt würden täglich 60.000 Neufälle von COVID-19 gemeldet. Dies seien 17 % mehr als in der Vorwoche. Ansteckungsraten seien besonders im Mittleren Westen hoch. Durch die allmählich kühleren Temperaturen verbreite sich das Virus vermehrt durch kleinere und engere Zusammenkünfte wie Familientreffen. Nur die beiden Bundesstaaten Hawaii und Virginia vermeldeten Rückgänge von über 5 % an Neuinfektionen.[2235] Die Hospitalisierungen stiegen auch. Es wurden mehr als 1.100 Todesfälle gemeldet und 2.100 Todesfälle pro Tag im Januar 2021 prognostiziert.[2236] Die Vereinigten Staaten hatten zu diesem Zeitpunkt 8,2 Millionen Fälle seit Anfang des Jahres und 221.122 Tote zu beklagen.[2235]

    Die CDC änderten ihre Definition von „engem Kontakt“ mit einer infizierten Person. Zuvor war dies definiert als ein Kontakt unter sechs Fuß über eine Viertelstunde. Danach wurde dies nun so formuliert, dass mehrere Kontakte über zusammen eine Viertelstunde über 24 Stunden ausreichten. Anlass war die Infizierung eines Gefängniswärters, der zusammen 17 Minuten Kontakt mit mehreren infizierten Gefangenen gehabt hatte.[2237]

    • Alabama: Der US Supreme Court hob eine Entscheidung eines Bundesberufungsgerichtes auf, die ihrerseits eine Anordnung des Secretary of State Alabamas aufgehoben hatte. Der Secretary of State hatte das Angebot einiger Countys untersagt, Stimmabgaben aus Autos am Bürgersteig anzubieten. Diese Methode sollte Wählern mit Behinderungen helfen und der COVID-19-Ausbreitung entgegenwirken. Die Untersagung der Wahlmethode trat damit wieder in Kraft.[2238]
    Der stellvertretende Gouverneur (Lieutenant Governor) Will Ainsworth teilte mit, dass er nach Kontakt mit jemandem aus seiner Kirchen-Sonntagsschule positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden war. Ainsworth war gegen die Verordnung von Gesichtsmasken durch die Gouverneurin aufgetreten.[2239]
    • New Jersey: Nachdem ein enger Mitarbeiter, mit dem Gouverneur Phil Murphy am Sonnabend in Kontakt gekommen war, positiv auf COVID-19 getestet worden war, begaben sich der Gouverneur und seine Ehefrau in Quarantäne. Ein Test bei dem Gouverneur war negativ.[2240]
    • North Carolina: Donald Trump hielt eine Wahlkampfrede vor etwa 15.000 Zuhörern. Er lobte sein Vorgehen während der Corona-Krise und behauptete, dass die Vereinigten Staaten sich schneller wirtschaftlich erholen würden als irgendein anderes Land. Unter Biden würden die USA eine Wirtschaftskrise wie 1929 erleben. Er griff den Gouverneur von North Carolina für seine Maßnahmen an. Am selben Tag begann Biden einen Wahlwerbespot in North Carolina zu senden. Die Werbung erklärte, dass Trump einen Eid geschworen habe, die Amerikaner zu schützen, aber nun veranstalte er Super-Spreader-Versammlungen. An diesem Tag hatten etwa 29 % der registrierten Wähler in dem Bundesstaat bereits ihre Stimme abgegeben, 1,5 Millionen Bürger in Wahllokalen für frühes Wählen, 660.000 per Briefstimme.[2241]

    22. Oktober

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    Logo der Präsidentschaftsdebate am 22. Oktober 2020 in der Belmont University in Nashville.

    An diesem Donnerstagabend fand die letzte Debatte des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen Donald Trump und Joe Biden in der Belmont University in Nashville statt. Moderiert wurde die Debatte von Kristen Welker.[2242] Laut einer Umfrage unmittelbar nach der Debatte sagte die Mehrheit der Befragten, dass Biden die Debatte für sich entschieden hätte. Die Beliebtheit der Kandidaten hatte sich allerdings nicht signifikant geändert.[2243] Von Kristen Welker befragt, was er tun würde bezüglich COVID-19 antwortete Trump, dass er Millionen Leben gerettet habe, Amerika würde die Kurve kriegen. Innerhalb von Wochen sei ein Impfstoff verfügbar. Er griff auf seine eigene Ansteckung zurück und sagt, er hätte es gehabt und es ginge ihm besser.[2244][2245] Präsident Trump argumentierte, dass man ein Land mit so einer massiven Ökonomie nicht einfach schließen könne. Es gäbe schon jetzt Depressionen, Alkohol-, Drogenmissbrauch und Selbstmorde.[2246] Biden hingegen warnte vor einem dunklen Winter und hob die Notwendigkeit hervor Masken zu tragen. Er wies auf die über 200.000 Todesopfer hin und wies auf die Möglichkeit hin, dass weitere 200.000 Amerikaner innerhalb des Jahres an COVID-19 sterben könnten. Er warf Trump vor die Pandemie seit Beginn nicht im Griff gehabt zu haben und sagte, dass niemand, der 220.000 Tote verursacht habe Präsident bleiben solle.[2244]

    Die Vereinigten Staaten verzeichneten 77.640 Neufälle von COVID-19 und überholten damit den am 29. Juli 2020 während der Sommerwelle erreichten Tageswert von knapp 76.000 täglichen Neufällen.[1384] Die Hospitalisierungen waren ebenfalls am steigen mit etwa 41.000 Amerikanern mit COVID-19 in Krankenhäusern.[2247] 921 Menschen waren an diesem Tag an COVID-19 gestorben. Die USA verzeichnete fast 8,5 Millionen Fälle seit dem Ausbruch von COVID-19 und insgesamt 224.280 Todesopfer der Pandemie.[1384] Das Columbia University Earth Institute's National Center for Disaster Preparedness stellte eine Studie vor, nach der die mangelhafte Handhabung der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu anderen Staaten 130.000 bis 210.000 vermeidbare Todesfälle verursacht haben könnte.[2248]

    Die wöchentlichen Arbeitslosenstatistiken wurden bekanntgegeben. Danach hatten 787.000 Amerikaner Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt, 55.000 weniger als in der Woche davor. Ökonomen hatten um 875.000 Anträge erwartet. Dies war der niedrigste Stand, seit im März es wegen der Lockdowns zu Entlassungswellen kam. Der Stand übertraf aber noch den Präcorona-Rekord von 695.000 Anträgen im Oktober 1982. Die Anzahl fortlaufender Anträge fiel um 1,02 Millionen auf 8,37 Millionen. Hierbei geht der Rückgang allerdings teilweise darauf zurück dass einige Arbeitslose keine Ansprüche mehr haben und nun von der Pandemic Unemployment Assistance aufgefangen wurden. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 %. Eine gewisse Unschärfe trat dadurch ein, dass der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien wegen Computerumstellungen keine aktuellen Zahlen meldete.[2249]

    Die Food and Drug Administration sprach die erste vollgültige Genehmigung für ein Arzneimittel gegen COVID-19 aus. Das Arzneimittel Remdesivir hatte bereits im Mai eine Notgenehmigung erhalten und war nun für Patienten über 12 Jahren in stationärer COVID-19-Behandlung zugelassen.[2250]

    • Kalifornien: In der Gemeinde der Grace Community Church im Stadtteil Sun Valley in Los Angeles wurde ein Ausbruch von COVID-19 gemeldet. Die Megachurch hatte im Sommer trotz gegensätzlicher Anordnungen der Stadt Gottesdienste in geschlossenen Räumen wieder aufgenommen und hatte diesbezüglich bereits erstinstanzlich vor dem Los Angeles Superior Court einen Rechtsstreit verloren, aber die richterlichen Anordnungen nicht befolgt.[2251]
    • New Jersey: Ein Bundesrichter wies eine Klage der Trump-Kampagne und der Republikanischen Partei gegen die wegen der Pandemie vor allem als Briefwahl durchgeführte Wahl in New Jersey ab. Er urteilte, dass der behauptete mögliche Wahlbetrug nicht bewiesen sei.[2252]
    • Utah: Nach Mitteilung der Utah Hospital Association legten Leiter der Krankenhäuser des Bundesstaates Gouverneur Gary Herbert einen Plan zur Rationalisierung von Betten in Intensivstationen vor. Danach sollten Patienten, deren Situation sich trotz intensivmedizinischer Pflege verschlechtert verlegt werden und jüngere Patienten älteren gegenüber bevorzugt werden. Damit sollte die erwartete Überlastung der Intensivstationen gehandhabt werden.[2253]

    23. Oktober

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    Anthony Fauci sagte bei einem Interview auf MSNBC an diesem Freitag, dass die Corona Task Force sich nur noch einmal wöchentlich virtuell treffe. Vizepräsident Pence nähme regelmäßig teil, Präsident Trump habe aber seit Monaten an keiner Zusammenkunft der Task Force teilgenommen. Die Ergebnisse der Treffen würden dann durch Pence oder Scott Atlas dem Präsidenten vermittelt. Ähnlich hatte sich der Direktor der National Institutes of Health Francis Collins bereits am Montag gegenüber dem National Public Radio geäußert.[2254] In einem anderen Interview auf CNN sprach sich Fauci angesichts der Lage für eine nationale Verpflichtung zum Maskentragen aus. Er hatte dies als kaum durchsetzbar bis dahin abgelehnt.[2255]

    AstraZeneca und Johnson & Johnson konnten die Arbeit an ihren Impfstoffstudien wieder aufnehmen, nachdem geklärt worden war, dass vorgekommene Todesfälle nicht in Beziehung zu den gegebenen Impfstoffen gestanden hatten.[2256]

    Das unter Quarantänemaßnahmen entstandene Jazz-Album What Comes Next von Peter Bernstein erschien.[2257]

    • Colorado: Die Denver Bible Church und die Community Baptist Church obsiegten in einem Rechtsstreit mit dem Gouverneur vor einem Bundesgericht. Die Kirchen hatten sich gegen Beschränkungen der Teilnehmerzahlen in Gottesdiensten und die Pflicht Masken zu tragen gewandt. Der Richter urteilte, dass die Einschränkungen willkürlich im Verhältnis zu Beschränkungen bei Privatunternehmen seien. Der Gouverneur legte Berufung ein.[2258]
    • New York: Ivanka Trump und Jared Kushner drohten dem Lincoln Project, einer Gruppe von Republikanern, die Biden gegen Trump unterstützten. Das Lincoln Project betrieb eine Werbetafel am Times Square, die die beiden zeigte. Ivanka Trump schien auf der Tafel zu den aktuellen COVID-19-Todeszahlen in den USA und New York zu gestikulieren. Jared Kushner erschien neben einem ihm in einem Vanity-Fair-Artikel[2259] zugeschriebenen Zitat, nachdem es das Problem der New Yorker sei an Corona zu sterben.[2260]
    • Pennsylvania: Der Pennsylvania Supreme Court als höchstes Gericht des Commonwealth von Pennsylvania wies eine Klage der Trump-Kampagne und einiger Republikaner gegen eine Richtlinie der Secretary of the Commonwealth Kathy Boockvar ab. Sie hatte als Leiterin der für die Durchführung der Wahlen zuständigen Behörde entschieden, dass Briefstimmen nicht zurückgewiesen werden, nur weil Unterschriften nicht übereinstimmen. Die Kläger hatten argumentiert, dass dies zu Wahlbetrug führe. Das Gericht entschied, dass das einschlägige Gesetz des Bundesstaates, der Election Code , keine solche Hürde zur Stimmabgabe aufstelle. Es sei nicht die Aufgabe des Gerichts eine solche Hürde durch Richterrecht zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1,5 Millionen Briefstimmen in Pennsylvania abgegeben worden.[2261]

    24. Oktober

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    Am vorletzten Wochenende vor der Wahl am 3. November 2020 veranstalteten beide Seiten Wahlkampf. Trump sprach in Ohio und behauptete in Ohio, dass die Vereinigten Staaten nur wegen vieler Tests so hohe Zahlen habe. Er kritisierte, dass von „Fällen“ (cases) gesprochen werde. Dies Wort würde Leute nur erschrecken, in Wirklichkeit würde Amerika aber gut dastehen.[2262] Trump hielt eine weitere Veranstaltung vor einer großen Menschenmenge in Waukesha in Wisconsin ab, obwohl der Staat zu diesem Zeitpunkt die vierthöchsten Fallzahlen hatte und auch Hospitalisierungen und Sterberate am steigen waren.[2263] Auf einer dritten Wahlkampfveranstaltung in North Carolina äußerte der Präsident die Auffassung, dass die Medien nur Angst schüren wollten und nach dem Wahltag mit der Berichterstattung über COVID-19 aufhören würden. Ungeachtet, dass laut einer Umfrage 78 der US-Amerikaner befürchten, sich anstecken zu können, und 61 % die Handhabung der Krise durch Trump ablehnen.[2264] Biden griff Trump in Pennsylvania an und warf ihm vor, dass Trump seinen Wall-Street-Freunden die Wahrheit gesagt habe, er also gewusst habe wie gefährlich die Situation sei. In der Öffentlichkeit aber habe er gelogen und die Pandemie heruntergespielt, um keine Panik zu verbreiten. Wer in Panik geraten sei, sei der Präsident, der noch immer keinen Plan habe. Er warf Trump ferner vor, dass er zwischen republikanischen und demokratischen Staaten differenziere. Er, Biden, werde aber Präsident aller Amerikaner sein. Barack Obama trat für seinen ehemaligen Vizepräsidenten in Florida auf. Er merkte an, dass nach acht Monaten Pandemie die Zahlen Rekordwerte erreichten. Trump werde aber nicht plötzlich Amerika schützen. Trump sei ja nicht einmal in der Lage gewesen, die einfachsten Schritte zu unternehmen, um sich selbst zu schützen.[2262]

    Während Vizepräsident Mike Pence an diesem Sonnabend in Florida in Tallahassee Wahlkampf betrieb, wurden sein Stabschef Marc Short[2265] und früher in der Woche sein Berater Marty Obst[2266] positiv auf das Coronavirus getestet. Zwei weitere Mitarbeiter im Stab des Vizepräsidenten wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet.[2267] Obwohl Pence mit seinem Stabschef noch am Freitag Kontakt gehabt hatte, wollte er weiter Wahlkampf betreiben und sich nicht in Quarantäne begeben. Mike Pence berief sich dabei auf Richtlinien der Seuchenschutzbehörde CDC, wonach essentielle Arbeiter sich nicht in Selbstisolierung begeben müssten.[2268] Pence und seine Ehefrau wurden negativ getestet.[2267] Experten bezweifelten aber, dass die Teilnahme an Wahlkampfveranstaltungen von den Richtlinien gedeckt sei, da sie nicht dienstlich und nicht zwingend von ihm in Person zu erbringen seien.[2269]

    • Florida: Der Bundesstaat beendete zehn Tage vor der Präsidentschaftswahl am 3. November die Praxis, teilweise einen Monate zurückliegende ältere Todesfälle in die Registrierung der Todeszahlen einzupflegen. Hierdurch entstand der Eindruck zurückgehender Sterbezahlen. Zwei Wochen nach der Wahl wurden die Fälle allmählich nachgetragen.[2270]
    • Kalifornien: Der Westküstenstaat meldete erstmals über 900.000 COVID-19-Fälle seit dem Ausbruch der Krankheit in den Vereinigten Staaten, nachdem 2.173 Neufälle und 17 Todesfälle innerhalb eines Tages gemeldet worden waren. Zugleich verzeichnete der Bundesstaat insgesamt etwa 17.300 Todesopfer des SARS-CoV-2-Viruses. Von den offiziell 901.152 Fällen entfielen etwa ein Drittel auf den bevölkerungsreichsten County, dem Los Angeles County, dass auch etwa 7.000 Tote zu beklagen hatte. Insgesamt konnte Kalifornien aber bis zu diesem Zeitpunkt den Anstieg zur dritten Welle in anderen Bundesstaaten vermeiden.[2271]

    25. Oktober

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    Während die Vereinigten Staaten 8.575.000 Ansteckungen mit dem Coronavirus und 224.800 Todesopfer verzeichneten gab der Stabschef des Weißen Hauses Mark Meadows ein Sonntagmorgeninterview in der Sendung State of the Union auf CNN. Meadows erklärte, dass die Vereinigten Staaten die Pandemie nicht kontrollieren werden würden. Was kontrolliert werden würde seien Fakten wie Impfstoffe, Medikamente und andere Mittel zur Eindämmung. Auf die Frage des Moderators, warum die USA die Pandemie nicht kontrollieren würde, erklärte Meadows, weil es ein ansteckendes Virus wie die Grippe sei.[2272] Anthony Fauci in einem Interview in der Andrew Marr Show der BBC prognostizierte einen Impfstoff für Ende November oder Anfang Dezember. Bis dieser breit verfügbar sei, werde es Monate in das Jahr 2021 dauern. Bis genug Leute geimpft seien, um zur Normalität zurückzukehren, werde es, laut Fauci, bis zum zweiten oder dritten Quartal 2021 dauern.[2273]

    Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Londonderry in New Hampshire erklärte Trump, dass die Vereinigten Staaten auch ohne Impfstoff dabei seien, die Kurve zu bekommen. Ungeachtet der Tatsache, dass erst zwei Tage zuvor am Freitag eine Rekordzahl von 83.010 Neufällen gemeldet worden war und die Anzahl an Todesfällen pro Tag auf 800 im Siebentages-Durchschnitt gestiegen war. Die USA verzeichneten 8,58 Millionen COVID-19-Fälle und 225.000 Todesfälle. Steigende Zahlen erklärte Präsident Trump in der Veranstaltung in New Hampshire und einer im benachbarten Bundesstaat Maine mit mehr Tests.[2274]

    Die National Football League gab bekannt, dass sie gegen die Tennessee Titans eine Strafe von $ 350.000 wegen Verstöße gegen COVID-19-Vorsorgemaßnahmen verhängt habe.[2275]

    • Texas: Nachdem in El Paso innerhalb von drei Wochen die Zahl der wegen COVID-19 in Krankenhäusern behandelten Patienten von 259 auf 786 oder über 200 % gestiegen war, wurde begonnen, das El Paso Convention Center in ein Behelfshospital umzuwandeln.[2276] Da seit Sonnabend die Krankenhauskapazitäten vollständig ausgeschöpft waren, wurden nun Patienten ausgeflogen. Für den El Paso County wurde eine Ausgangssperren von 22:00 Uhr und 5:00 Uhr über zwei Wochen verhängt, für Halloween wurde Trick or Treat untersagt.[2277]

    26. Oktober

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    Nachdem die Vereinigten Staaten am Freitag mit 83.757 Neufällen den höchsten Wert an täglichen COVID-19-Fällen verzeichnet hatte und am Sonntag mit 68.767 den bislang höchsten Siebentages-Durchschnitt verzeichnet hatten tweetete Trump an diesem Montag zu den Fallzahlen. Er behauptete auf Twitter, dass die Zahlen nur wegen des Testens hoch seien. 99,9 % aller jungen Leute würden genesen, es sei der Höhepunkt einer falschen Nachrichten-Medien-Verschwörung. Am Tag nach der Präsidentschaftswahl (4. November) werde sich die Berichterstattung ändern.[2278][2279] In einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania behauptete Trump später, dass die Vereinigten Staaten die Kurve kriegen würden und die Pandemie sowieso enden werde.[2280]

    Die am Wochenende erreichten Höchstzahlen an Neufällen und abnehmende Hoffnungen auf einen Stimulusdeal vor der Wahl verursachten erhebliche Kursstürze an den Börsen.[2281] Der Dow Jones Industrial Average war zeitweilig 965,41 Punkte im Minus, schloss aber schließlich 650,19 oder 2,3 % tiefer bei 27.685,38. Der S&P 500 fiel um 1,9 % auf 3.400,97 zum Börsenschluss. Der Nasdaq Composite rutschte 1,6 % auf 11.358,94. Die Stürze machten die Kursgewinne des Dow seit Beginn des Monats wieder zunichte.[2282]

    Eli Lilly beendete Test für ihre monoklonale Antikörper-Therapie an COVID-19-Patienten in Krankenhäusern, nachdem sie am 13. Oktober 2020 ausgesetzt worden waren. Die Therapie wurde als sicher eingestuft, aber ohne merkliche Wirkung in den vorangeschrittenen Stadien von COVID-19. Untersuchungen an Erkrankten in Frühstadien wurden fortgesetzt.[2283]

    • Texas: Der Bundesstaat Texas holte mit nun 910.124 COVID-19-Fällen seit Beginn des Ausbruchs den bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien (909.161 Fälle) ein. Die Steigerungsrate bei Neufällen betrug zu diesem Zeitpunkt 19 % und in Kalifornien 15 %. Texas hatte damit auch mehr Fälle als das südlich angrenzende Mexiko (891.160 Fälle) und wäre als eigenständiger Staat das Land mit den neuntmeisten Fällen.[2284]

    27. Oktober

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    Die Wissenschaftsstelle des Weißen Hauses gab eine 56-seitige Schrift an die Presse, die die Erfolge der Regierung unter Donald Trump vorstellen sollte. Bezüglich der Pandemie wurden verschiedene Schritte hervorgehoben, die Wissenschaftler aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung zusammengebracht hätten, und das Virus zu verstehen und die Krankheit beendet zu haben. Das Land hatte am gerade zurückliegenden Wochenende einen Rekordwert an Neufällen verzeichnet, hatte steigende Hospitalisierungen mit COVID-19 und täglich etwa 800 Corona-Tote zu beklagen.[2285]

    In Pennsylvania hatte die First Lady Melania Trump ihren ersten eigenen Auftritt in diesem Wahlkampf. Sie warf den Demokraten vor die Pandemie zu politisieren. Biden würde behaupten, dass er es hätte besser machen können. Die Amerikaner sollten auf seine Zeit im Kongress und als Vizepräsident schauen, um selbst zu entscheiden. Sie erklärte, sie habe COVID-19 nicht nur als Erkrankte, sondern auch als besorgte Mutter und Ehefrau erlebt und könne mit den Betroffenen mitfühlen. Sie warf den Demokraten vor, das Land zu spalten, statt Hoffnung und Sicherheit zu vermitteln. Man müsse nur sehen, dass sie auf das beschämende Amtsenthebungsverfahren konzentriert gewesen seien, als das Virus amerikanischen Boden erreichte. Abschließend rief sie die Menge auf, sich an die Richtlinien der CDC zu halten, obwohl die Zuschauer nicht auf soziale Distanz geachtet hatten.[2286] Donald Trump nahm Auftritte in Michigan, Nebraska und Wisconsin wahr. In West Salem (Wisconsin) behauptete er, dass die Vereinigten Staaten die Kurve bekämen und das Virus verschwinden ließen, während der Bundesstaat die höchsten Zahlen an Neuinfektionen und Todesfällen meldete.[2287]

    Im Baseball konnten die Los Angeles Dodgers zum ersten Mal seit 1988 die World Series 2020 mit einem 3:1-Sieg über die Tampa Bay Rays für sich entscheiden.[2288] Noch während des Spiels war Justin Turner von den Dodgers wegen eines positiven Tests auf COVID-19 aus dem Spiel genommen worden.[2289] Da Turner sich nach dem Spiel zum feiern auf das Feld begeben hatte, kam es in der Folge zu einer Untersuchung durch die Major League Baseball wegen Verstoßes gegen ihre Corona-Richtlinien.[2290]

    • North Dakota: Bei einer dienstlichen Reise nach North Dakota kritisierte das Mitglied der Corona Task Force Deborah Birx gegenüber lokalen Journalisten die Praxis in dem Bundesstaat wenig Masken zu tragen. Nach ihren Beobachtungen in Geschäften, Restaurants, Hotels und auf der Straße sei North Dakota der Staat mit den wenigsten Maskierten. North Dakota hatte zu diesem Zeitpunkt eine der höchsten Infektionsraten in den Vereinigten Staaten und war einer von fünfzehn Staaten ohne Verpflichtungen zum Tragen von Masken.[2291]

    28. Oktober

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    Steigende COVID-19-Zahlen in den Vereinigten Staaten und weltweit, Befürchtungen neuer Lockdowns, und enttäuschte Erwartungen auf einen Stimulus verursachten Kursstürze an den Börsen.[2292] Im Durchschnitt war es über die letzten sieben Tage zu täglich 71.832 Ansteckungen gekommen und in 36 Bundesstaaten waren die Hospitalisierungen mit COVID-19 um mindestens 5 % gestiegen.[2293] Der Dow Jones Industrial Average verlor 943 Punkte bzw. 3,4 % über den Handelstag. Der S&P 500 rutschte um 3,5 % und der Nasdaq fiel um 3,7 %.[2292] Die Kursverluste bis zu diesem Mittwoch addierten sich soweit zur schlechtesten Börsenwoche seit den Kursstürzen im März.[2294] Für den Dow Jones und S&P 500 waren es die größten Kursverluste an einem Handelstag seit dem 11. Juni.[2293]

    Die Pharmaunternehmen Eli Lilly & Co und Regeneron veröffentlichten Studien laut denen ihre jeweiligen monoklonalen Antikörper-Therapien bei milden bis mittelschweren COVID-19-Fällen vielversprechende Ergebnisse zeigten. Beide Unternehmen stellten Anträge auf Notfall-Zulassungen als Medikamente gegen Corona.[2295]

    Nach einem Ausbruch mit zwölf SARS-CoV-2-Ansteckungen innerhalb von fünf Tagen innerhalb des College-Football-Programms sagten die Wisconsin Badgers an diesem Mittwoch alle Aktivitäten für mindestens eine Woche ab. Dies schloss das auf Sonnabend terminierte Spiel gegen die Nebraska Cornhuskers ein. Betroffen waren sechs Spieler, der Cheftrainer und fünf Stabsmitglieder.[2296]

    • North Carolina: Der US Supreme Court ließ die Zählung von Briefwahlstimmen, die bis zu neun Tage nach dem Wahltermin eintrafen zu, wenn der Briefstempel spätestens den 3. November 2020 auswies. Das höchste Gericht entschied gegen die Stimmen von Samuel Alito, Neil Gorsuch und Clarence Thomas den Fall nicht anzunehmen.[2297]
    • Pennsylvania: Der Supreme Court ließ die Zählung von Briefstimmen auch nach dem Wahltermin am 3. November 2020 zu, wenn der Poststempel den 3. November 2020 auswies. Samuel Alto begründete diese Entscheidung damit, dass es bis zum Wahltag am folgenden Dienstag zu kurzfristig sei zu entscheiden. Eine Entscheidung unter Einschluss der frisch eingeschworenen Richterin Amy Coney Barrett nach der Wahl wurde nicht ausgeschlossen.[2298]

    29. Oktober

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    An diesem Donnerstag wurden erstmals mit 90.456 Neufällen mehr als 90.000 Neufälle an einem Tag erfasst. Erst am Mittwoch waren erstmals über 80.000 Fälle am Tag registriert worden. Die Vereinigten Staaten hatten damit erstmals mehr als 9 Millionen positiv getestete Coronafälle seit Beginn der Pandemie erfasst.[2299] In 35 Bundesstaaten übertraf der Anteil positiver Coronatests die von der Weltgesundheitsorganisation für Wiederöffnungen genannte Rate von 5 Prozent. Es wurden 982 Todesfälle mit COVID-19 registriert.[2299]

    Donald Trump und Joe Biden hielten jeweils Wahlkampfveranstaltungen in Florida ab, dem mit 29 Stimmen im Electoral College größten Swing State. In seiner Rede in Tampa machte sich der Präsident über die Vorsorgemaßnahmen seines Kontrahenten lustig und behauptete, dass nicht so wenige teilnähmen, weil Biden nicht mehr zuließe, sondern weil nicht mehr kommen wollten. Er sagte eine rote Welle bei der Wahl am Dienstag voraus (rot ist die Farbe der Republikaner). Trump lobte den Gouverneur von Florida dafür, den Staat so schnell geöffnet zu haben. Er behauptete ferner, dass Biden sofort Lockdowns verhängen würde und damit die Wirtschaft ruinieren würde. Biden trat zunächst im Broward County in einer Drive-in-Veranstaltung auf. Biden erklärte, seine Partei wähle Hoffnung vor Furcht, Einheit vor Trennung, Wissenschaft vor Fiktion, und auch Wahrheit vor Lüge. Er rief die Wähler Floridas auf, ihm zu folgen, da, wenn Florida blau würde, Trump keine Chance mehr zum Gewinnen habe (blau ist die Farbe der Demokraten). Auf seiner zweiten Veranstaltung in Tampa warf Biden Trump vor, gerade einen Superspreader-Event veranstaltet zu haben.[2300]

    Donald Trump Jr., der Sohn des US-Präsidenten, gab ein Interview in der Sendung The Ingraham Angle auf Fox News. Er behauptete, dass die Todeszahlen in den Vereinigten Staaten fast gar nichts seien und wunderte sich über die diesbezügliche Berichterstattung der Medien.[2301]

    Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten (Department of Commerce) gab die Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung im dritten Quartal (Juni bis September) bekannt. Danach stieg das Bruttoinlandsprodukt auf saisonbereinigter und annualisierter Basis um 33,1 Prozent im Laufe des dritten Quartals. Dies war das höchste Quartalswachstum seit Beginn dieser Statistik 1948, folgte aber einem Sturz um 31,4 Prozent im zweiten Quartal. Ohne Hochrechnung auf das gesamte Jahr (Annualisierung) betrug das reale Wachstum 7,4 Prozent nach einem Sturz um 9 Prozent. Das annualisierte Wachstum erfolgte aber von einer geringeren Basis aus als der Absturz im Vorquartal. Dadurch lag das Sozialprodukt trotzdem 670 Milliarden Dollar oder 3,4 Prozent unterhalb des Wertes zum Ende des Jahres 2019.[2302] Es wurden auch die wöchentlichen Arbeitslosenstatistiken bekanntgegeben. Danach hatten in der mit dem 24. Oktober endenden Woche 751.000 Amerikaner Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Dies waren 40.000 weniger als in der Vorwoche und auch weniger als die 778.000, die von Ökonomen prognostiziert worden waren. Auch die Anzahl andauernder Bezieher von Arbeitslosenunterstützung sank um 709.000 auf 7,75 Millionen für die am 17. Oktober endende Woche.[2303] Trotz der Unsicherheiten wegen weiter steigender Fallzahlen von positiven Coronatests und dem fehlenden Stimulus stiegen nach der Bekanntgabe dieser Zahlen, die auf eine wirtschaftliche Erholung deuteten, die Aktienkurse. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 139,16 Punkte oder 0,5 Prozent auf 26.659,11 und verzeichnete damit den ersten Anstieg seit fünf Tagen. Der S&P 500 legte an diesem Donnerstag 1,2 Prozent zu und stand zum Handelsschluss bei 3.310,11. Es war der erste Handelstag nach drei Handelstagen mit sinkenden Zahlen, an dem dieser Index wieder positiv endete. Der Nasdaq Composite stieg um 1,6 Prozent auf 11.185,59.[2304]

    In der NFL meldeten die Los Angeles Chargers, dass mit Ryan Groy einer ihrer Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wurde.[2305] Im College-Football teilten die Clemson Tigers mit, dass ihr Quarterback positiv getestet wurde.[2306]

    • Idaho: Zehn republikanische Politiker, die sich der Idaho Freedom Foundation zurechneten – darunter die Stellvertreterin des Gouverneurs Janice McGeachin –, veröffentlichten ein gemeinsames Video auf YouTube. Darin wurde erklärt, dass unabhängig davon, ob es eine Pandemie gäbe oder nicht, die Einschränkungen durch den republikanischen Gouverneur Brad Little nicht die Verfassung des Staates Idaho überschreiben würden. Little hatte die Rückkehr zu Phase 3 des Wiederöffnungsplanes Idahos angeordnet. Dieser Plan sah für diese Phase die Untersagung von Menschenansammlungen über 50 Personen und das Tragen von Masken in bestimmten Altersheimen vor.[2307]

    30. Oktober

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    Die Vereinigten Staaten von Amerika brachen mit 99.321 Neufällen den von Indien am 17. September 2020 aufgestellten bisherigen Rekord an Neufällen pro Tag (97.894 Neufälle).[1939] Es wurden in 43 Staaten steigende Zahlen von Neufällen gemeldet[2308] und es wurden 46.688 Patienten mit COVID-19 in den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten behandelt, 63,2 % mehr als am 20. September 2020, einem vorläufigen Tiefpunkt nach der Sommerwelle.[1939] Etwa 80 % der Betten auf Intensivstationen waren belegt.[2308] Über tausend Menschen waren an diesem Tag an COVID-19 in den USA gestorben, womit mindestens 229.708 Todesopfer der Pandemie in den Vereinigten Staaten zu betrauern waren.[1939]

    Präsident Donald Trump schrieb am Morgen auf Twitter:

    „More Testing equals more Cases. We have best testing. Deaths WAY DOWN. Hospitals have great additional capacity! Doing much better than Europe. Therapeutics working!“[2309]

    (Mehr Testen ist gleich mehr Fälle. Wir haben bestes Testen. Todesfälle WEIT UNTEN. Krankenhäuser haben großartige zusätzliche Kapazitäten! Tun viel besser als Europa. Therapien wirken!)

    Zu diesem Zeitpunkt waren Krankenhäuser in Texas und dem Mittleren Westen teilweise komplett ausgelastet, es mussten Feldlazarette eingerichtet werden.[2309] Später am Tag stellte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Waterford Township (Michigan) die unfundierte Behauptung auf, dass Ärzte COVID-19 fälschlich als Todesursache angeben würden, weil sie mehr Geld dafür bekommen würden. Im Ausland, beispielsweise Deutschland wäre das anders.[2310] Er behauptete ferner, den USA würde es sehr gut gehen in der Pandemie und die Kurve kriegen, auch ohne Impfstoff.[2308] Joe Biden griff Trump für Äußerung über Ärzte auf seiner Drive-in-Wahlkampfveranstaltung in St. Paul (Minnesota) an. Er sagte, dass Ärzte und Krankenschwestern täglich zur Arbeit gingen und Menschenleben retteten. Trump solle seine Arbeit tun. Er warf dem Präsidenten vor, die Weiße Fahne vor Corona geschwenkt und aufgegeben zu haben. Auch die American Medical Association wies die Behauptungen als bösartig, empörend und falsch informiert zurück.[2311]

    Eine von Forschern der Stanford University durchgeführte Studie untersuchte die Wirkung von 18 zwischen dem 20. Juni 2020 und dem 22. September 2020 durchgeführten Wahlkampfveranstaltungen von Donald Trump. Die Verfasser der Studie kamen zum Schluss, dass die Veranstaltungen um die 30.000 Infektionen und 700 COVID-19-Todesfälle verursacht hätten.[2312] Die Trump-Kampagne verteidigte sich mit dem in dem verfassungsmäßigen Recht von Amerikanern sich zu informieren. Außerdem würden Handdesinfektionsmittel und Masken zur Verfügung gestellt. Die Biden-Kampagne wies darauf hin, dass jüngere Wahlkampfamfttitte und Veranstaltungen im Weißen Haus noch nichtmal enthalten seien und fragte, wie viele Stühle an Amerikas Küchentischen wegen Trump nun leer blieben.[2313]

    Die Aktienbörsen gaben wegen der anhaltenden Sorgen um die Entwicklung der Pandemie weiter nach. Der Dow Jones Industrial Average verlor über den Handelstag 157,51 Punkte oder 0,6 % und schloss bei 26.501,60. Der Dow war hierbei zeitweise 500 Punkte im Minus. Der S&P 500 fiel um 1,2 % auf 3.269,96 und der Nasdaq Composite gab um 2,5 % nach und stand zum Handelsschluss bei 10.911,59.[2314] Dies schloss die schlimmste Börsenwoche seit März ab. Der Dow war über die Woche um 6,5 % und der S&P 500 um 5,6 % gefallen. Der Nasdaq hatte um 5,5 % über die Woche nachgegeben.[2315]

    Der Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell, die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und Präsident Donald Trump äußerten sich über den Zeitpunkt eines Entlastungsgesetzes für die durch die Pandemie verursachten Schäden. McConnell meinte, Anfang 2021 wäre ein möglicher Zeitpunkt für ein solches Gesetz, Pelosi wollte dieses früher, und Trump wollte es unmittelbar nach der Wahl.[2316]

    Regeneron teilte mit, dass es seine Studien über die Behandlung schwerer COVID-19-Fälle mit seiner Antikörper-Therapie aussetze. Grund sei der Hinweis eines unabhängigen Ausschusses auf ein ungünstiges Risiko-Nutzen-Verhältnis bei Patienten mit Sauerstoffunterstützung oder an Beatmungsgeräten.[2317]

    Der Linebacker des NFL-Teams der Minnesota Vikings Todd Davis wurde positiv auf das Coronavirus getestet.[2318] Auch bei den Denver Broncos wurde mit Graham Glasgow ein Spieler positiv getestet, zwei weitere Spieler mussten sich wegen engem Kontakt in Selbstisolierung begeben.[2319]

    • Texas: Die Zahl der bereits abgegebenen Stimmen überstieg mit knapp 9 Millionen Stimmen die Anzahl der 2016 in Texas abgegebenen Stimmen (8,96 Millionen). Dies waren bereits 53 % der registrierten Wähler in dem Bundesstaat.[2320]
    • Utah: Die Gesundheitsbehörden sandten an alle Mobiltelefone in dem Bundesstaat gegen 14:00 Uhr einen Notstandsalarm per SMS. Alle Personen mit Mobiltelefon wurden gewarnt, dass das Virus sich rasch in ganz Utah ausbreite, fast ganz Utah Hochrisikogebiet sei und die Krankenhäuser kurz vor der Überlastung stünden. Es folgte der Hinweis, dass in allen Hochrisikogebieten ein Maskentragezwang bestünde. Utah meldete an diesem Tag den Rekordwert von 2.281 Neufällen von COVID-19, einen Siebentages-Durchschnitt von 1.621 Neufällen, einen Anteil von 18,17 % an positiven Testergebnissen. Die Auslastung der Intensivstationen lag bei 72,5 %.[2321]

    31. Oktober

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    Barack Obama griff in einem Wahlkampfauftritt für Joe Biden in Flint (Michigan) Trumps Äußerungen vom Vortag zu Ärzten auf. Obama sagte, dass Trumps Abschlussargument sei, dass Medien und Bevölkerung dem Virus zu viel Aufmerksamkeit schenkten. Er sei eifersüchtig auf das Virus. Nun werfe er den Ärzten vor, von dem Virus zu profitieren. Er könne einfach nicht verstehen, dass Leute ihr Leben riskierten, um andere zu retten, ohne Geld zu machen.[2322]

    Die Washington Post veröffentlichte ein Interview mit dem führenden Experten für Infektionskrankheiten Anthony Fauci. Fauci erklärte, dass den Vereinigten Staaten viel Schmerz bevorstehe, es sei keine gute Situation. Er sagte:

    „All the stars are aligned in the wrong place as you go into the fall and winter season, with people congregating at home indoors. You could not possibly be positioned more poorly“[2323]

    (Alle Sterne stehen an der falschen Stelle während es in die Herbst- und Winterzeit geht, mit Leuten, die sich nach drinnen zurückziehen. Man könnte nicht schlechter aufgestellt sein.)

    Fauci sagte voraus, dass die USA mehr als 100.000 Ansteckungen pro Tag überschreiten würden und die Sterberaten bald steigen würden. Die Vereinigten Staaten müssten schnelle Änderungen vornehmen bezüglich der Gesundheitspolitik und des privaten Verhaltens. Er sagte, dass Joe Bidens Team die Pandemie von Anfang an ernst genommen habe, während Trumps Team die Sache vom Standpunkt der Wirtschaft und wirtschaftlichen Öffnung des Landes betrachtete. Antony Fauci erklärte die Corona Taskforce würde sich nicht mehr regelmäßig treffen, er und Deborah Birx als Koordinatorin der Taskforce hätten keinen direkten Zugang mehr zum Präsidenten. Er habe zuletzt mit Trump zu Beginn des Monats gesprochen, als der Präsident ihn aus dem Krankenhaus anrief. Der einzige medizinische Berater des Präsidenten sei der Neuroradiologe Scott Atlas. Atlas sei ein kluger Mann, der über Dinge rede, von denen er, nach Faucis Ansicht, keine Ahnung und keine Erfahrung habe. Bei näherem Hinsehen würde vieles, was Atlas sage, keinen Sinn ergeben. Er lobte Trumps Stabschef Meadows, dass er am vorangegangenen Wochenende die Ehrlichkeit besessen habe, die Strategie offenzulegen, als Mark Meadows erklärte, dass das Virus nicht kontrolliert würde.[2323] Ein Sprecher des Weißen Hauses bezeichnete es als nicht akzeptabel, dass Fauci als führendes Mitglied der Taskforce und jemandem, der den Präsidenten immer während der Pandemie gelobt habe, drei Tage vor der Wahl Politik spiele und den Gegner des Präsidenten lobe. Das sei, was die Öffentlichkeit vom Sumpf erwarte.[2324][2325] Der Präsidentenberater Scott Atlas gab in der Sendung Going Underground des russischen Senders RT ebenfalls ein Interview. Er sagte, dass die Lockdowns als epischer Fehler von Leuten, die das Virus um jeden Preis stoppen wollten, in die Geschichte eingehen würden. Der Preis sei hoch, Lockdowns würden Menschen töten. Mit Lockdowns meine er auch das Testen von asymptomatischen Personen, das Einsperren von Leuten für sieben oder vierzehn Tage, das Schließen von Schulen und Unternehmen. Die Vereinigten Staaten seien hysterisch. Er äußerte sich bezüglich der Entfernung einer Stellungnahme zu Masken vom 17. Oktober 2020, die von Twitter als irreführend entfernt worden war. Er bezeichnete es als traurig, dass die Medien ihn für seinen Standpunkt zerstören würden.[2326]

    • New York: Gouverneur Andrew Cuomo kündigte neue Regelungen für Reisende in den Bundesstaat New York aus den meisten Bundesstaaten an. Reisende müssen demnach innerhalb von drei Tagen vor der Einreise einen Corona-Test nehmen, sich drei Tage in Quarantäne begeben und während der Zeit einen zweiten Test nehmen. Würde man sich weigern den Test zu machen, müsse man zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Ausgenommen hiervon waren nur die unmittelbaren Nachbarstaaten Connecticut, New Jersey und Pennsylvania.[2327]
    • Utah: Behörden lösten nachts eine als Protest gegen Corona-Maßnahmen angekündigte Halloween-Party am Lake Utah mit tausenden an Teilnehmern auf.[2328]

    November 2020

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    Der November 2020 war durch einen erheblichen Anstieg an COVID-19-Fällen und bisherige Rekordwerte in Fallzahlen, Hospitalisierungen und Todeszahlen geprägt. Bis zum 29. November waren bereits über 4 Millionen Neufälle gemeldet worden, mehr als doppelt so viele wie im Oktober mit 1,9 Millionen Fällen. Am 4. November waren erstmals mehr als 100.000 tägliche Fälle erfasst worden, eine Schwelle, die bis Ende des Monats nicht mehr unterschritten wurde.[2329] Am 28. November wurden erstmals mehr als 200.000 Fälle an einem Tag registriert.[2330] Am 30. November betrug der Siebentages-Durchschnitt 162.365 Fälle pro Tag, wobei dieser Wert wegen fehlender Meldungen zu Thanksgiving (26. November) sogar zu niedrig gewesen sein könnte.[2331] Die Zahl der im November erfassten Fälle überschritt die Fallzahlen in allen Ländern außer Indien und Brasilien seit Beginn des Jahres 2020.[2330] Am 30. November wurden etwa 96.000 Patienten in US-amerikanischen Krankenhäusern behandelt und das Gesundheitswesen in mehreren Bundesstaaten war an der Grenze zur Überforderung.[2332] Die Vereinigten Staaten mussten erstmals am 28. November mehr als 90.000 Patienten in Krankenhäusern behandeln.[2330] Durchschnittlich starben 1.430 Amerikaner am Tag zum Ende des Monats unter Zugrundelegung eines Siebentages-Durchschnitts.[2331] Der Tag mit den meisten Sterbefällen im November war der 24. November mit 2.100 Todesfällen, Zahlen die seit Mai nicht mehr erreicht worden waren. Die Hälfte der US-Bundesstaaten erreichten die Höchstzahl an Sterbefällen.[2330]

    Das politisch prägende Ereignis im November waren die Wahlen in den Vereinigten Staaten 2020 am 3. November. Ausweitungen der Wahlmöglichkeiten, um die Wahlen während der Pandemie sicherer zu machen, führten zu Rekordwahlbeteiligungen. Etwa 160 Millionen gaben ihre Stimme ab, eine bislang nicht erreichte Zahl bei Wahlen in den Vereinigten Staaten. Die Wahlbeteiligung betrug 66,7 %, ein Wert, der zuletzt bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1900 erreicht worden war. Zusätzlich zu den zusätzlichen Möglichkeiten trat, dass durch Lockdowns Wähler mehr Zeit hatten sich politisch zu informieren.[2333] Joe Biden und sein Running Mate Kamala Harris konnten über 81 Millionen Stimmen auf sich vereinigen, Donald Trump und Mike Pence über 74 Millionen auf ihr Team. Biden errang dabei 306 von 538 Stimmen des Electoral College, Trump nur 232.[2334]

    Es wurden im Laufe des November 245.000 Arbeitsstellen wieder geschaffen. Erwartet worden waren 486.000. Die Erholung am Arbeitsmarkt kühlte damit weiter ab, unter anderem auch bedingt durch die steigenden Fallzahlen und damit einhergehenden Einschränkungen in den Bundesstaaten. Insgesamt waren zum Ende des Monats etwa 56 % der in der Krise verlorenen Arbeitsplätze wiedererstanden. Die Arbeitslosenquote war von 6,9 % auf 6,7 % gesunken.[2335] Die im Vergleich zum Oktober mit über 600.000 geschaffenen Arbeitsplätzen deutlich geringeren Zahlen wurde als Indikator gesehen, dass es im Dezember wieder zu Arbeitsplatzverlusten kommen könne.[2336] Das Einkommen der Privathaushalte schrumpfte um 1,1 % oder 221,8 Milliarden Dollar und der Privatkonsum um 0,4 % beziehungsweise um 63,3 Milliarden Dollar.[2337]

    An den Aktienbörsen war trotz der steigenden Zahlen und zunehmenden Einschränkungen der November ein guter Monat. Der Dow Jones erlebte mit einem Gewinn von 12 % seinen besten Monat seit 1987. Die Erholung war auf Erleichterung über das Ergebnis der Wahlen am 3. November und gute Nachrichten bei Impfstoffentwicklungen zurückzuführen. Die Anträge auf Zulassung von Impfstoffen durch Pfizer am 20. November und Moderna am 30. November weckten Hoffnungen auf eine rasche wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2021.[2338]

    1. November

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    Donald Trump hielt an diesem Sonntag vor den Wahlen am Dienstag Wahlkampfveranstaltungen in Michigan, Iowa, North Carolina, Georgia, und Florida ab. Bei seiner letzten Rede in Miami rief die Menge, dass er Fauci feuern solle. Er antwortete, dass sie ihm ein wenig Zeit bis nach der Wahl geben sollten.[2339]

    Der Präsidentenberater Scott Atlas entschuldigte sich für ein auf RT ausgestrahltes Interview mit ihm vom 31. Oktober 2020. Er schrieb auf Twitter, dass er nicht gewusst habe, dass RT als ausländischer Agent registriert sei. Eine Quelle im Weißen Haus hatte erklärt, dass dieses Interview nicht mit dem Weißen Haus abgeklärt worden sei. Atlas habe dieses Interview über die COVID-19-Krise als Privatperson gegeben.[2340]

    Die Betreiber von Einkaufszentren (Malls) CBL und Pennsylvania Real Estate Investment Trust meldeten Insolvenz an und beantragten Schutz nach Chapter 11. Malls gehörten nach einer Umfrage im Oktober 2020 zu den meistgemiedenen Plätzen in Amerika. Während Pennsylvania REIT der größte Mall-Betreiber in Philadelphia war, betrieb CBL 107 Objekte in 26 Bundesstaaten.[2341] Auch die seit 80 Jahren an der Ostküste operierende Restaurantkette Friendly's mit 130 Restaurants meldete Insolvenz an.[2342]

    • Ohio: Angesprochen in einem Interview auf CNN auf die Rolle von Scott Atlas antwortete Gouverneur Mike DeWine, dass er sich nach dem hervorragenden Rat von Deborah Birx und Anthony Fauci richtet. Die seien seine Ansprechpartner in der Taskforce.[2343]
    • Texas: Eine Klage einiger Republikaner wurde durch den Texas Supreme Court abgewiesen. Die Kläger verlangten, dass etwa 127.000 in einem Drive-Thru-Verfahren abgegebene Stimmen in der demokratischen Hochburg Harris County für ungültig erklärt werden sollten. Dies entsprach etwa 10 % der früh abgegebenen Stimmen. Die Kläger hatten parallel eine ähnliche Klage vor einem Bundesgericht eingereicht.[2344]

    2. November

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    Die Koordinatorin der Corona Taskforce Deborah Birx verfasste ein internes Schreiben. Sie schrieb, dass die Vereinigten Staaten nun in die besorgniserregendste und tödlichste Phase der Pandemie einträten. Die Mortalität werde erheblich ansteigen. Sie forderte ein erheblich aggressiveres Vorgehen. Es gehe nicht um Lockdowns, wie im März oder April. Es gehe um einen ausgewogenen und aggressiven Ansatz, wie er nicht eingesetzt wurde. Es ginge um Aufklärung, Testen und das Aussenden von Personal über das ganze Land vor dem kritischen Punkt. Es sei über die Stärkung der Amerikaner mit Informationen und Daten, um Leben zu retten und Ansteckungen zu verhindern.[2345]

    Donald Trump hielt seine letzte Wahlkampfveranstaltung in Grand Rapids in Michigan ab. Während der gegen Mitternacht zum Wahltag begonnenen Veranstaltung forderte die Menge unter anderem, dass Gouverneurin Gretchen Whitmer für ihre Coronamaßnahmen eingesperrt werden solle.[2346] Trumps Running Mate Mike Pence sprach in Latrobe im Westmoreland County von Pennsylvania. Er konzentrierte sich in seiner Rede auf die Wirtschaft, das Recht Waffen zu besitzen und Fracking. Die COVID-19-Pandemie wurde nur zum Ende erwähnt, als Pence behauptete, dass die Regierung Testen wiedererfunden habe und Millionen von Hilfsartikeln geliefert habe.[2347] Biden sprach zum Abschluss seiner Wahlkampfkampagne in Pittsburgh vor Anhängern, die in ihren Autos saßen. Er versprach das Land in der Krise zu heilen und sagte, dass der erste Schritt zum Besiegen des Viruses sei Trump zu besiegen.[2348] Kamala Harris als Bidens Running Mate sprach abschließend in Philadelphia und wurde dabei begleitet durch den Sänger John Legend. Sie sprach ausdrücklich nicht über Trump und zeichnete Joe Biden als einen Mann, der harte Arbeit kennen würde und wüsste, wie man ein Land durch eine Krise führe.[2349]

    Der Trainer der Arizona Cardinals teilte an diesem Montag mit, dass zwei Spieler der Mannschaft am Wochenende positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren.[2350]

    • Kalifornien: Eine Richterin des Sutter County Superior Court erließ eine einstweilige Anordnung, die es Gouverneur Gavin Newsom untersagte Executive Orders aufgrund des California Emergency Services Act zu erlassen, die Gesetze des Bundesstaates ändern, erweitern oder schaffen. Konkret erklärte die Richterin eine Anordnung des Gouverneurs für verfassungswidrig, mit der Newsom zusätzliche Wahllokale anordnete. Die klagenden republikanischen Abgeordneten in der California State Assembly James Gallagher und Kevin Kiley erklärten die Entscheidung zu einem Sieg für die Gewaltenteilung.[2351]
    • Massachusetts: Nachdem der Bundesstaat 1.139 Neufälle und damit insgesamt 155.660 COVID-19-Fälle seit Beginn der Pandemie melden musste erließ Gouverneur Charlie Baker neue Regelungen zur Eindämmung. Jede Person über 5 musste eine Maske tragen, auch wenn Abstand eingehalten werden konnte. Menschenansammlungen wurden auf zehn in Innenräumen und 25 unter freiem Himmel beschränkt. Es wurde eine Ausgangssperre zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr verhängt. Unterhaltungsbetriebe wie Kinos oder Theater wurden geschlossen.[2352]
    • Nevada: Ein Richter des Carson City District Court wies einen Antrag der Trump-Kampagne ab, das Auszählen von Briefwahlstimmen in Clark County zu stoppen.[2353]
    • Texas: Ein Bundesgericht wies, wie der Texas Supreme Court am Tag zuvor, einen Antrag von Republikanern zurück Stimmen aus Drive-Thru-Wahlen in Harris County für ungültig zu erklären. Der Richter entschied, dass es an der Klagebefugnis fehle.[2354]

    3. November

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    Wähler bei der Stimmabgabe in Des Moines (Iowa).

    An diesem Tag fanden die Wahlen in den Vereinigten Staaten 2020 statt. Die in Rekordzahlen abgegebenen Briefwahlstimmen verzögerten die Auszählungen, vor allem in für die Wahl des Präsidenten entscheidenden Bundesstaaten.[2355] In den als potenziell wahlentscheidend angesehenen Bundesstaaten Pennsylvania, Nevada, Michigan und Georgia waren an diesem Tag noch zehntausende von Briefwahlstimmen nicht ausgezählt. In einigen Countys in Pennsylvania waren sie noch nicht begonnen worden.[2356] Die Pandemie und die Wirtschaft/Arbeitslosigkeit waren bestimmende Themen bei der Wahl. Laut einer Meinungsumfrage nannten 41 % der Wähler COVID-19 als wichtigstes Thema für die Wahlentscheidung, 38 % nannten das mit der Entwicklung der Pandemie zusammenhängende Thema Wirtschaft/Arbeitsplätze. Von denen, die COVID-19 als wichtigstes Thema nannten, wählten zu etwa drei Vierteln Joe Biden. Diejenigen, die Wirtschaft oder Arbeitsplätze nannten, wählten umgekehrt zu acht Zehnteln Donald Trump. Biden war vorwiegend in während der ersten Wellen der Pandemie besonders betroffenen Städten stark, Trump in den erst nun in der dritten Welle erreichten ländlichen Gebieten.[2357] Es war die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten mit den meisten je abgegebenen Stimmen und einer seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr erreichten Wahlbeteiligung. Zwei Drittel der Wähler hatten dabei die verschiedenen wegen der Pandemie geschaffenen Möglichkeiten einer frühen Stimmabgabe wahrgenommen. Joe Biden entschied die Wahl mit über 80 Millionen Stimmen für sich, dies waren mehr Stimmen als je ein Präsidentschaftskandidat erreicht hatte.[2358]

    Am Wahltag wurden in den Vereinigten Staaten 91.530 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus erfasst, der bis dahin zweithöchste Wert. Hierbei wurden die fünf bisherigen Höchstwerte zwischen dem 29. Oktober und dem 3. November erfasst. Im Siebentages-Durchschnitt verzeichneten die Vereinigten Staaten 86.363 COVID-19-Fälle pro Tag, was eine Verdopplung innerhalb eines Monats darstellte. Es wurden über 50.000 Patienten in US-Krankenhäusern mit der Krankheit behandelt, was ein bisheriger Höchstwert und ein Anstieg um 67 % innerhalb eines Monats war. Die USA beklagten etwa 232.000 Todesopfer der Pandemie.[2359]

    Nachdem am Montag der Cornerback der Baltimore Ravens Marlon Humphrey mitgeteilt hatte, dass er positiv auf COVID-19 getestet worden war, wurde bekannt, dass bei den Ravens auch die Linebacker Matt Judon, Patrick Queen, L.J. Fort, Malik Harrison, Tyus Bowser, der Cornerback Terrell Bonds und der Safety DeShon Elliott positiv getestet wurden.[2360] Bei den Dallas Cowboys wurde der Quarterback Andy Dalton auf die Corona-Liste gesetzt.[2361] Die Wisconsin Badgers sagten ein Spiel im College Football gegen die Purdue Boilermakers am Wochenende wegen weiterer Corona-Erkrankungen ab. Die Teilnahme der Badgers an dem Wettbewerb der Big Ten Conference des College Football geriet damit in Gefahr.[2362]

    • North Dakota: Der im Vormonat an COVID-19-Komplikationen verstorbene Kandidat der republikanischen Partei David Andahl gewann eine Wahl zum Abgeordneten im Repräsentantenhaus des Bundesstaates, zu einem Zeitpunkt, als knapp 50.000 der etwa 750.000 Einwohner North Dakotas positiv auf das Virus getestet worden waren.[2363] (Fortsetzung: 24. November)

    4. November

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    Früh am Mittwochmorgen erklärte sich Donald Trump in einem Raum im Weißen Haus mit etwa 150 Personen, die zum großen Teil unmaskiert waren, zum Sieger der Wahl. Zu diesem Zeitpunkt waren mehrere Schlüsselstaaten noch nicht ausgezählt. Er bedankte sich beim amerikanischen Volk und erklärte Millionen hätten für ihn gestimmt. Diesen Wählern solle das Wahlrecht entzogen werden, er werde das nicht zulassen. Es wäre Betrug.[2364][2365] Übertrugen zu Beginn alle größeren amerikanischen Sender die Ansprache, brachen NBC und MSNBC die Übertragung ab. Die anderen Sender überprüften die Fakten und kritisierten Trumps Siegeserklärung.[2366] Später tweetete der Präsident, dass er deutlich führe (we are up BIG), sie würden versuchen die Wahl zu stehlen. Man dürfe nicht nach der Wahl Stimmen abgeben. Twitter markierte die Stellungnahme als möglicherweise irreführend.[2364] Trump erhob auf Twitter Anspruch (we hereby claim) auf die Bundesstaaten North Carolina, Michigan und Pennsylvania, obwohl diese noch nicht ausgezählt waren und erklärte seinen Sieg. Twitter markierte diese Tweets ebenfalls.[2367] Bidens Wahlkampforganisation erklärte demgegenüber am Morgen, dass Joe Biden auf dem Weg sei zu gewinnen.[2368]

    Der Direktor der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Redfield teilte auf Twitter mit, dass es an die Zeit sei, eine nationale Strategie zur Erfassung asymptomatischer COVID-19-Fällen zu entwickeln.[2369] Die Vereinigten Staaten erfassten an diesem Mittwoch erstmals mit 102.831 COVID-19-Neufällen über hunderttausend Ansteckungen an einem Tag. Der Siebentages-Durchschnitt für tägliche Neufälle war innerhalb eines Monats um 108 % auf nun 89.859 COVID-19-Fälle pro Tag gestiegen. In 36 Bundesstaaten wurden im Vergleich zur Vorwoche gestiegene Fallzahlen gemeldet, lediglich in Alabama, Mississippi und Tennessee waren sinkende Zahlen zu beobachten. Insgesamt waren seit Beginn der Pandemie über 9,2 Millionen SARS-CoV-2-Infektionen erfasst worden.[2370] CDC schätzte hierbei, dass 40 % der Infizierten keine Symptome zeigten.[2369] In den Krankenhäuserns der Vereinigten Staaten wurden 52.000 Patienten mit COVID-19 behandelt. Diese Zahl stieg seit Beginn des Novembers um täglich 1.000 Patienten.[2371] Die Vereinigten Staaten betrauerten zu diesem Zeitpunkt 233.000 COVID-19-Todesopfer.[2370]

    Die San Francisco 49ers meldeten einen Tag vor einem Spiel gegen die Green Bay Packers, dass ihr Wide Receiver Kendrick Bourne positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Dies schwächte die 49ers auf dieser Position, da möglicher Ersatz verletzungsbedingt ausfiel. Die Packers andererseits mussten wegen einer COVID-19-Ansteckung auf den Runningback AJ Dillon verzichten. Dillon war am 2. November positiv getestet worden.[2372] Bei den 49ern wurden drei weitere Spieler wegen engen Kontakts mit Bourne vom Spiel ausgeschlossen, bei den Packers waren zwei weitere Spieler wegen Kontakts mit dem angesteckten Runningback vom Spiel ausgeschlossen.[2373]

    • Georgia: Das Wahlkampf-Team von Donald Trump reichte Klage im Chatham County ein. Es wurde verlangt zu entscheiden, dass nach dem Wahltag eintreffende Briefstimmen in Georgia auszusondern seien, da diese nach Auffassung des Klägers illegal seien.[2374] Bereits am Donnerstag wurde diese Klage mangels Beweisen für das verspätete Eintreffen abgewiesen.[2375]
    • Michigan: Die Trump-Kampagne teilte mit, dass sie vor dem Michigan Court of Claims einen Antrag auf Anhalten der Auszählung, bis der Trump-Kampagne ausreichender Zugang zu Auszählungsstellen gewährt sei, eingereicht habe. Trump lag zu diesem Zeitpunkt in Michigan knapp hinter Biden.[2376] Das Gericht wies den Antrag am folgenden Tag ab, da das Anhalten einer fast vollständig durchgeführten Auszählung sinnlos sei.[2377]
    • Pennsylvania: Das Wahlkampf-Team von Donald Trump beantragte vor dem US Supreme Court, dass es einem anhängigen Rechtsstreit beitreten dürfe. In dem Rechtsstreit ging es um die Nichtigerklärung von Wahlstimmen, die drei Tage nach dem Wahltermin eintreffen.[2374]

    5. November

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    Die Federal Reserve Bank beließ den Leitzinssatz bei 0 bis 0,25 %. Die Zentralbank begründete die Entscheidung damit, dass die Wirtschaft noch lange nicht da sei, wo sie vor der Corona-Krise stand.[2378] Von der Pandemie würden mittelfristig ernste Risiken für die Wirtschaftsentwicklung ausgehen.[2379] Die wöchentlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt wurden außerdem veröffentlicht. Danach gab es 751.000 Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung, 8.000 weniger als in der Woche davor. Dies bedeutete, dass die Erholung des Arbeitsmarktes sich zwar fortsetzte, aber die Erholung sich abgekühlt hatte. Es waren auch noch immer mehr Anträge als in der Woche mit den meisten Neuanträgen in Vor-Corona-Zeiten im Oktober 1982 (695.00). Erwartet worden waren nur 741.000 Neuanträge. Auch fortlaufende Anträge fielen um 538.000 auf 7,3 Millionen. Hier war aber eine Abwanderung in das Pandemic Emergency Unemployment Assistance Programm zu verzeichnen. Die Zahl der Bezieher aus diesem Programm stieg um 277.564 auf 3,96 Millionen. Insgesamt fiel die Zahl der Bezieher von Leistungen um 1,15 Millionen auf 21,5 Millionen. Die Arbeitslosenquote sank von 7,9 % auf nun 7,7 %.[2380]

    In der National Football League meldeten die Mannschaften der Indianapolis Colts, Chicago Bears, Kansas City Chiefs, Philadelphia Eagles und Houston Texans positive Corona-Tests.[2381]

    • Nevada: Donald Trumps Wahlkampf-Team legte Klage ein und verlangte, dass die Auszählung in Nevada angehalten werden müsse. Es hätten Verstorbene und Personen abgestimmt, die während der Corona-Krise Nevada verlassen hätten.[2382]

    6. November

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    Mark Meadows 2020

    Es wurde bekannt, dass der Stabschef von Donald Trump Mark Meadows zu einem Zeitpunkt nach der Präsidentschaftswahl am 3. November erwähnte, dass er sich mit COVID-19 angesteckt habe. Meadows hatte unter anderem am Wahlabend an der Veranstaltung im Weißen Haus teilgenommen, bei der er unter anderem mit der Familie des Präsidenten in engen Kontakt gekommen war. Er möglicherweise bereits ansteckend an jenem Abend. Es wurden in der Folge mindestens drei positive Tests von Mitarbeitern im Weißen Haus und bei dem für die Datenauswertung zuständigen Wahlkampfmanager der Trump-Kampagne bekannt.[2383]

    Große Supermarktketten begannen wieder Güter wie Klopapier, Küchenkrepp und Desinfektionstücher zu rationalisieren. Dies geschah, um dem erwarteten Horten dieser Güter wie im Frühjahr entgegenzuwirken.[2384]

    Die NFL-Mannschaften der Atlanta Falcons, Miami Dolphins und Cincinnati Bengals meldeten positive Tests. Bei den Bengals waren zwei Spieler angesteckt worden, bei den anderen beiden Mannschaften Stabsmitglieder.[2381]

    • Colorado: Die Behörden der Stadt Denver ordneten eine dreißigtägige Ausgangssperre nach 22:00 Uhr an und untersagten den Verkauf und Ausschank von Alkohol nach 22:00 Uhr.[2385] Zum Zeitpunkt des Erlasses betrug der Anteil positiver Tests über sieben Tage durchschnittlich 11 % in der Stadt. Einzelpersonen können sich laut der Stadt allerdings noch im öffentlichen Raum bewegen.[2386]
    • Pennsylvania: Samuel Alito, als für den Bundesstaat zuständiger Richter, ordnete für den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten an, dass nach dem Wahltag eingetroffene Briefwahlstimmen abzusondern seien. Es müsse entschieden werden, ob diese gewertet werden können.[2387]
    • Texas: Während die Vereinigten Staaten 9,7 Millionen Fälle seit dem Ausbruch der Pandemie und 122.365 Neufälle an diesem Freitag verzeichneten, war Texas mit 1.000.589 Fällen am Freitagabend der erste Bundesstaat, der die Millionengrenze überschritt. Der zweitbevölkerungsreichste Bundesstaat lag vor dem bevölkerungsreicheren Kalifornien (960.361 Fälle). Fallzahlen waren stark am steigen. Auch die Sterberate lag 10 % über der zwei Wochen zuvor. Texas betrauerte damit 18.977 Todesopfer. Es lag damit noch deutlich hinter dem Bundesstaat New York (34.521 Todesopfer), was vor allem darauf zurückgeführt wurde, dass New York hart zu Beginn getroffen wurde, als die Erfahrungen mit dem Virus noch minimal waren. 94 % der Fälle in Texas waren demgegenüber erst nach der Wiederöffnung Ende Mai 2020 durch Gouverneur Greg Abbott aufgetreten. 91 % der an COVID-19 verstorbenen Texaner waren auch erst nach der Öffnung gestorben.[2388]

    7. November

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    Nachdem die Stimmauszählung in Pennsylvania ergab, dass der Bundesstaat mehrheitlich für Joe Biden als Präsident gestimmt hatte, hatte Biden die für eine Mehrheit im Electoral College notwendige Anzahl von Wahlmännern gesichert, um der nächste Präsident zu sein.[2389] Trump reagierte auf diese Nachricht von einem Golfplatz auf Twitter. Er erklärte, dass die Wahl nicht vorbei sei. Er drohte rechtliche Schritte an und teilte mit, dass sein Wahlkampfteam ab Montag seinen Fall vor Gerichte bringen würde.[2390] Kamala Harris und Biden hielten gemeinsam Siegesansprachen. Biden rief das Land zu Einigkeit auf und versprach Trump-Wählern auch ihr Präsident zu sein. Er versprach außerdem, dass er die Pandemie in den Griff bekommen werde. Als ersten Schritt kündigte er die Einsetzung einer Expertenkommission am Montag an.[2391] Es wurde an diesem Sonnabend aus Quellen bekannt, dass es eine zwölfköpfige Corona-Taskforce sein werde. Geleitet werden sollte diese Gruppe von dem ehemaligen Surgeon General Vivek Murthy, dem ehemaligen Kommissar der Food and Drug Administration David A. Kessler und Marcella Nunez-Smith von der Yale University. Vorbild hierfür war eine ähnliche Gruppe beim Amtsübergang von George W. Bush zu Barack Obama während der Wirtschaftskrise.[2392]

    Der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca teilte mit, sein Unternehmen könne Ende Dezember 2020 oder Anfang Januar 2020 mit Impfungen beginnen. Voraussetzung sei, dass die Behörden den Impfstoff zügig genug zulassen.[2393]

    8. November

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    • Utah: Nachdem sein Bundesstaat über zwei Wochen einen Anstieg von Fallzahlen um 46 % feststellen musste erklärte Gouverneur Gary R. Herbert einen zweiwöchigen Notstand und ordnete das Tragen von Masken für die nächste Zukunft an. Die Exekutiv Order trat am Montag, dem 9. November in Kraft.[2394]

    9. November

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    Zehn Tage, nachdem der Meilenstein von 9 Millionen Erkrankungen erreicht worden war verzeichneten die Vereinigten Staaten erstmals 10 Millionen COVID-19-Fälle seit Beginn des Ausbruchs der Pandemie. Im Siebentages-Durchschnitt verzeichneten die Vereinigten Staaten 108.737 Neufälle am Tag, der letzte Höchstwert waren 128.412 Fälle am Sonnabend dem 7. November gewesen. Von den fünfzig Bundesstaaten verzeichneten 47 Anstiege bei Ansteckungen von mindestens 10 %, zehn Bundesstaaten sogar Anstiege von mindestens 50 % (Hawaii, Iowa, Kansas, Maine, Minnesota, Nebraska, Oklahoma, Oregon, Vermont und Washington). Nur in den sieben Bundesstaaten Alabama, Georgia, Kentucky, North Carolina, South Carolina, South Dakota und Virginia blieben die Fallzahlen auf gleicher Höhe. In den gesamten Vereinigten Staaten hatten in den letzten sieben Tagen Fälle um 37 % zugenommen. Demgegenüber waren nur 7,41 % mehr Tests durchgeführt worden. In 19 Bundesstaaten waren am Wochenende Rekordzahlen von Krankenhauseinweisungen wegen COVID-19 verzeichnet worden. An diesem Montag waren 56.000 COVID-19-Kranke in Krankenhäusern eingewiesen und 22 Bundesstaaten verzeichneten die bislang höchsten Werte von COVID-19-Patienten in ihren Krankenhäusern.[2395] Die Sterberate im Siebentages-Durchschnitt war ebenfalls um 36 % gestiegen.[2396]

    Bevor Joe Biden irgendein Mitglied seines künftigen Kabinetts benannte, stellte er an diesem Montag die Mitglieder seiner Berutungskommission vor. Geleitet werden sollte sie, wie bereits am Sonnabend bekannt geworden war, von Vivek Murthy, David Kessler, und Marcella Nunez-Smith. Weitere Mitglieder waren:

    Atul Gawande, ein Medizinprofessor der Harvard University,
    Rick Bright, ein Impfstoffexperte und Whistleblower, der seine Stelle in der Regierung im Oktober aufgegeben hatte,
    Luciana Borio, ein Fellow des Council on Foreign Relations mit der Spezialität Gesundheitspolitik,
    Ezekiel Emanuel, Vorsitzender der Abteilung für Bioethik des klinischen Zentrums des National Institutes of Health,
    Celine Gounder, Assistenzprofessorin der NYU Grossman School of Medicine,
    Julie Morita, ehemalige Gesundheitskommissarin Chicagos über zwei fast Jahrzehnte,
    Michael Osterholm, Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten an der University of Minnesota,
    Loyce Pace, Geschäftsführer und Präsident des Global Health Council
    Robert Rodriguez, Forscher im Feld der psychischen Gesundheit von direkt mit der Pandemie konfrontierten Arbeitskräften,
    Eric Goosby, Experte für Infektionskrankheiten.[2397]

    Nachdem er zusammen mit Kamala Harris die Kommission vorgestellt hatte, wandte sich Biden mit einem Plädoyer an die amerikanische Öffentlichkeit. Er rief dazu auf Masken zu tragen, da sie bis zu einem Impfstoff der beste Schutz seien.[2398]

    Der Wohnungsbauminister Ben Carson wurde an diesem Montagmorgen positiv auf das Coronavirus getestet, nachdem er Symptome gezeigt hatte. Carson war Teilnehmer der Veranstaltung im Weißen Haus in der Wahlnacht am 3. November, wie auch der Stabschef Mark Meadows.[2399] Innerhalb der Wahlkampfteams von Trump wurde David Bossie positiv getestet. Bossie war eingesetzt worden, um die Klagen der Organisation gegen Wahlergebnisse in den Bundesstaaten zu koordinieren.[2400]

    Pfizer und BioNTech teilten mit, dass der von ihnen entwickelte Impfstoff gegen SARS-CoV-2 eine Wirksamkeit von 90 % habe.[2401] Die Food and Drug Administration erteilte für die monoklonale Antikörper-Therapie von Eli Lilly Co. eine Notfall-Genehmigung. Diese Erlaubnis erstreckte sich auf die Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit leichten bis milden Symptomen, bei denen aber eine Verschlechterung bis hin zur Hospitalisierung zu befürchten stand.[2402] Die Mitteilung von Pfizer und BioNTech am Morgen führte zu einem erheblichen Anstieg der Kurse. Der Dow Jones Industrial Average stieg zunächst um über 1.600 Punkte oder 5,7 %, bevor nachgebende Technikwerte die Hausse abkühlten. Der Dow schloss schließlich 834,57 Punkte oder 2,95 % über dem Eröffnungskurs bei 29.157,97. Dies war der größte Kursgewinn innerhalb eines Tages seit dem 5. Juni 2020. Der S&P 500 stieg um 1,2 % auf 3.550,50. Der Nasdaq Composite jedoch schloss wegen der nachgebenden Technikwerte um 1,5 % tiefer mit 11.713,78. Gewinner waren vor allem Gastronomie-, Tourismus- und Reisewerte.[2403]

    Im College Football wurde in der Southeastern Conference das für den kommenden Sonnabend terminierte Spiel zwischen den Mississippi State Bulldogs und den Auburn Tigers verschoben. Grund war, dass durch positive COVID-19-Tests und Quarantänen nach Kontakt mit Infizierten bei den Bulldogs nicht genug Spieler zur Verfügung standen, um überhaupt antreten zu können.[2404]

    Die ursprünglich für den Frühling geplante und wegen der Pandemie zunächst abgesagte Krönung der Miss USA fand statt. Asya Branch aus dem Bundesstaat Mississippi wurde zur Miss USA 2020.[2405]

    • Nebraska: Der Gouverneur ordnete Regeln zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus an. Die bisherige Empfehlung 6 Fuß Abstand zu halten wurde verpflichtend, Geschäftsleute und Angestellte mussten nun Gesichtsmasken tragen. Für Restaurants wurden bestimmte Begrenzungen eingeführt. Das Inkrafttreten wurde für Mittwoch den 11. November 2020 bis zum 30. November 2020 angeordnet.[2406]
    • North Dakota: Gouverneur Doug Burgum genehmigte, dass COVID-19-positive Krankenschwestern und -pfleger weiter in Krankenhäusern tätig sind, solange sie asymptomatisch sind. Hierdurch sollte dem durch rapide steigende Coronapatientenzahlen verursacht Mangel an Pflegekräften entgegengewirkt werden. Trotz steigender Zahlen mit über 10.000 aktiven COVID-19-Fällen sah der Gouverneur aber von einer Maskenpflicht ab. Die Regierung riet stark zum Maskentragen und verließ sich auf persönliche Verantwortung.[2407]

    10. November

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    Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) änderten ihre Richtlinien bezüglich Stoffmasken. Nun wird erklärt, dass diese Masken auch den Träger und nicht nur andere schützen. Stoffmasken würden einerseits Tröpfchen mit Viren beim Träger zurückhalten, aber auch Tröpfchen vor dem Einatmen durch den Träger herausfiltern. Bisher hatten die Richtlinien nur den Schutz Dritter betont.[2408]

    Nachdem in der Southeastern Conference bereits am Montag ein Wochenend-Spiel im College Football verlegt werden musste, wurden an diesem Dienstag die beiden auf Sonnabend terminierten Spiele zwischen der Alabama Crimson Tide und den LSU Tigers sowie zwischen den Texas A&M Aggies und den Tennessee Volunteers verlegt. Grund war, das COVID-19-Tests und Quarantänen die Mannschaften der Tigers und der Aggies zusehr dezimiert hatten.[2409]

    • Iowa: Gouverneurin Kim Reynolds kündigte neue Beschränkungen an, um den steigenden Coronazahlen entgegenzuwirken. Unter anderem sollen alle Zusammenkünfte über 25 Personen in Innenräumen und 100 Personen unter freiem Himmel untersagt sein, solange nicht jeder über dem Alter von 2 Jahren eine Maske trägt. Auch in zulässigen Versammlungen müssten dann Teilnehmer Abstand halten.[2410]
    • Kalifornien: Steigende Zahlen führten in dem Goldstaat zur Heraufstufung von elf Countys innerhalb des Wiederöffnungsplanes des Staates. Betroffen waren Amador, Contra Costa, El Dorado, Modoc, Placer, Sacramento, San Diego, Santa Cruz, Siskiyou, Stanislaus und Trinity County. Die Countys Sacramento, San Diego und Stanislaus wurden hierbei in die höchste Kategorie Purpur eingestuft, mit weitgehend geschlossenen geschäftlichen Tätigkeiten. Kalifornien verzeichnete zu diesem Zeitpunkt mehr als 977.000 COVID-Fälle seit Beginn der Pandemie und einem Anteil positiver Tests von durchschnittlich 3,7 % über zwei Wochen. Kalifornien verzeichnete im Zweiwochen-Durchschnitt 5.200 Neufälle. Im Oktober betrug die Positivrate 2,5 %. etwa 3.100 Patienten wurden mit COVID-19-Diagnose in kalifornischen Krankenhäusern behandelt, 860 Patienten wurden intensivmedizinisch betreut. Sowohl die Zahl der Krankenhauspatienten mit Corona, als auch der Patienten auf Intensivstationen war innerhalb von zwei Wochen um 30 % gestiegen.[2411]
    • Minnesota: Gouverneur Tim Walz ordnete neue Beschränkungen an, um der zunehmenden Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus entgegenzuwirken. Zusammenkünfte wurden generell auf zehn Personen aus höchstens drei Haushalten beschränkt. Für Beerdigungen und Hochzeitsfeiern sollen ab dem 27. November Begrenzungen auf 50 und ab dem 11. Dezember auf 25 Personen gelten, nach 22:00 Uhr und vor 4:00 Uhr seien diese untersagt. Restaurants durften nur noch zu 50 % ausgelastet werden und höchstens 150 Gäste gleichzeitig bedienen, Essen in Gaststättenräumen war nach 22:00 Uhr untersagt.[2412]

    11. November

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    Ron Klain 2014 in seiner Zeit als Ebola-Koordinator.

    Joe Biden stellte Ron Klain als seinen zukünftigen Stabschef vor. Klain hat Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Republikanern und dem linken Parteiflügel der Demokraten. Er war Bidens Stabschef als Vizepräsident während der Wirtschaftskrise zu Beginn der Amtszeit Obamas. Während der Amtszeit von Obama und dessen Vizepräsidenten Biden leitete er auch die Reaktion der Regierung auf die Ebola-Epidemie 2014.[2413]

    Bei zwei weiteren Teilnehmern der Zusammenkunft im Weißen Haus am Wahlabend wurde COVID-19 an diesem Veterans Day diagnostiziert. Es handelte sich um einen Mitarbeiter im Weißen Haus und eine ehemalige Mitarbeiterin.[2414]

    Im College Football wurde an diesem Mittwoch das Spiel zwischen den Maryland Terrapins und den Ohio State Buckeyes in der Big Ten Conference am Wochenende abgesagt. Grund war, dass innerhalb einer Woche acht Spieler der Terrapins positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.[2415]

    • New York: Gouverneur Andrew Cuomo ordnete an, dass Gaststätten mit Alkoholausschank-Genehmigung nach 22:00 Uhr zu schließen hätten, ebenso Sportstudios. Menschenansammlungen von mehr als 10 Personen in Privaträumen wurden ebenfalls bis auf weiteres untersagt. Er reagierte damit auf Hotspots mit steigenden Ansteckungszahlen. Als Ganzes verzeichnete der Staat New York im Wochendurchschnitt 2.641 COVID-19-Neufälle am Tag, ein Anstieg um 22 % innerhalb einer Woche. Dies war aber noch deutlich unterhalb der etwa 10.000 Neufälle pro Tag im Frühjahr.[2416]

    12. November

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    Jerome Powell, der Präsident der amerikanischen Zentralbank äußerte im Rahmen eines von der Europäischen Zentralbank veranstalteten Forums, dass die Coronakrise zu erheblichen Änderungen in der Wirtschaft während der langsamen Erholung führe. Automatisierung, Computer, und Tele-Arbeit würden einen größeren Stellenwert entwickeln, die Krise habe damit bestehende Trends beschleunigt. Der Niedriglohnsektor und Beschäftigungen mit direktem Kundenkontakt, wie Bedienung in Restaurants oder Einzelhandel würden an Bedeutung verlieren. Dies würde besonders die in diesen Berufszweigen überdurchschnittlich vertretenen Frauen und Minderheiten betreffen. Zwar sei die Entwicklung langfristig gut, kurzfristig würde dies aber ungewollte Verwerfungen hervorrufen. Der Kongress der Vereinigten Staaten solle stärker tätig werden, um die Wirtschaft zu stimulieren und die Folgen abzufedern.[2417]

    Richter am Supreme Court Samuel Alito sprach virtuell auf der jährlichen Versammlung der Federalist Society. Er erklärte, dass die Pandemie zu nie dagewesenen Einschränkungen der Freiheiten geführt habe. Unabhängig davon, ob man es als gute Regierungspolitik sehe, hoffe er, dass es nicht zu einem fortbestehenden Zustand werde.[2418] Senator Rand Paul rief alle von COVID-19 Genesene dazu auf Masken abzulegen, in Restaurants zu gehen und das Leben zu genießen. Er behauptete, entgegen wissenschaftlicher Skepsis diesbezüglich, dass 11 Millionen überlebende Amerikaner nun immun seien. Er behauptete, dass der Infektionsexperte Anthony Fauci die Pandemie über sich selbst mache, aber nach der Wahl seine Ansichten vielleicht ändern werde.[2419]

     
    Corey Lewandowski

    Corey Lewandowski, ein hochrangiges Mitglied beider Wahlkampf-Kampagnen von Donald Trump, wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Nach eigenem Bekunden könnte er sich in den Tagen zuvor in Philadelphia angesteckt haben, wo er die zahlreichen Klagen gegen die Wahlergebnisse betreute. Er hatte allerdings auch an der Wahlabendveranstaltung im Weißen Haus teilgenommen.[2420]

    Die Handelskette Costco Wholesale verschärfte an diesem Donnerstag ihre Bedingungen zum Betreten der Filialen des Unternehmens. Nun wurde nicht nur das Tragen einer Gesichtsmaske, sondern falls dies aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sei, eines Gesichtsschildes verlangt. Personen über zwei Jahren ohne Schutzmaske, Alltagsmaske oder Gesichtsschild würden ab Montag, dem 16. November 2020 nicht mehr eingelassen werden. Costco war auch bereits die erste Handelskette gewesen, die Masken verlangt hatte.[2421]

    Die Ivy League im Hochschulsport sagte nach den Sommersport als erste Liga auch alle Wintersportwettbewerbe ab. Frühjahrswettbewerbe würden auch frühestens Ende Februar beginnen. Es war die erste Liga, die Wintersportwettbewerbe absagte.[2422]

    • Illinois: Gouverneur J.B. Pritzker gab eine Pressekonferenz. Er forderte Personen, die an Thanksgiving-Treffen teilnehmen wollen ab diesem Tag sich in Quarantäne zu begeben. Er teilte mit, dass Teststellen des Bundesstaates überlaufen seien. Er unterstützte die Anordnung des Bürgermeisters von Chicago Lori Lightfoot ab Montag Ausgangssperren zu erlassen. Es sei eine schwere, aber notwendige Entscheidung gewesen. Illinois meldet an diesem Tag 12.702 COVID-19-Neufälle und wahrscheinliche Coronafälle. Etwa 5.200 Patienten mussten mit der Krankheit in Krankenhäusern in Illinois behandelt werden.[2423]
    • Kalifornien: Der mit etwa 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat überschritt als zweiter Bundesstaat nach Texas die Grenze von einer Million COVID-19-Fällen seit Beginn der Pandemie. Zu diesem Zeitpunkt rangierte Kalifornien auf Platz 39 unter den 50 Bundesstaaten, was die Frage von COVID-19-Infektion im Verhältnis zur Bevölkerung betraf.[2424] Im internationalen Vergleich hatte Kalifornien dabei pro Kopf etwas weniger Fälle als Frankreich oder Brasilien, aber auch etwa dreimal soviele COVID-19-Infektionen pro Kopf wie Deutschland.[2425] Besonders betroffen waren in diesem Bundesstaat wie auch anderswo untere Einkommensschichten und Minderheiten. So wurden in Arbeitervierteln nahe Downtown Los Angeles während der Sommerwelle zeitweise Positivraten bei COVID-19-Tests von einem Fünftel erreicht. Latinos machten 39 % der Bevölkerung, aber 60 % der Ansteckungen aus.[2424] Wegen des auch in Kalifornien kühleren Wetters stiegen auch hier die Fallzahlen. Der Anteil der positiven Testergebnisse bei den Corone-Tests betrug im Siebentages-Durchschnitt 4,2 %, wobei seit dem frühen September dieser Wert nicht mehr über 4 Prozent gewesen war. Die Anzahl der mit COVID-19 in kalifornischen Krankenhäusern behandelten Patienten war innerhalb der letzten zwei Wochen auch um 31 % gestiegen[2426] und 3.987 Patienten. Etwa 18.000 Kalifornier waren bis zu diesem Donnerstag an COVID-19 verstorben, in totalen Zahlen wurde der Bundesstaat damit nur durch die Opfer der Pandemie in New York und Texas übertroffen. Im Verhältnis zur Bevölkerung war Kalifornien bei Todesfällen auf dem 30. Platz unter den fünfzig Bundesstaaten.[2425]
    • Kentucky: Der Kentucky Supreme Court bestätigte die Notstandsanordnungen des Gouverneurs gegen COVID-19. Das Gericht entschied einstimmig, dass Gouverneur Andy Beshear die Kompetenzen für solche Anordnungen habe. Der republikanische Attorney General Kentuckys hatte die Klage gegen den demokratischen Gouverneur unterstützt.[2427]
    • Minnesota: Gouverneur Tim Walz ordnete neue Beschränkungen für Gaststätten und Menschenansammlungen an. Minnesota war zu diesem Zeitpunkt einer von 24 Bundesstaaten, in denen die Infektionsrate innerhalb einer Woche um zweistellige Prozentsätze gestiegen war. In der Pressekonferenz in Saint Paul, in der er diese Regelungen vorstellte, kritisierte er auch Kristi Noem, die Gouverneurin des westlich angrenzenden South Dakota. Walz warf Noem vor, dass sie die Sturgis Motorcycle Rally (7. August bis 17. August) zugelassen hätte. Er warf ihr vor durch andere Bundesstaaten zu reisen, um andere zu kritisieren, während in ihrem Bundesstaat die Krankenhäuser an den Rand der Kapazitäten gelangen würden. Ein Sprecher der Gouverneurin von South Dakota wies die Kritik zurück. South Dakota würde die Bürger mit den besten Informationen versorgen, um für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen. South Dakota war gleichzeitig einer der Bundesstaaten mit den höchsten Infektionsraten pro Kopf mit mehr als 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern.[2428]

    13. November

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    Präsident Donald Trump hielt die erste Pressekonferenz seit über einer Woche und die erste, seit Auszählungen in den Bundesstaaten indizierten, dass Joe Biden die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten 2020 gewonnen hatte. Trump lobte seine Regierung für die Impfstoffentwicklung und die Operation Warp Speed. Er versprach, dass bis April der Impfstoff ausgeliefert werde, außer in Plätzen wie New York State, wo man der Herkunft des Impfstoffes misstraue. Er könne dahin nicht liefern, sie sollten Bescheid sagen, wenn sie bereit seien. Trump versprach, dass es unter seiner Administration keine Lockdowns geben würde. Was die nächste Administration betreffe würde es die Zeit zeigen, welche das sein werde. Der Gouverneur von New York Andrew Cuomo erwiderte in einem Interview auf MSNBC, dass nichts, was der Präsident gesagt habe wahr sei. Man sei euphorisch über einen Impfstoff, habe aber auch eine von einem Nobelpreisträger geleitete Kommission, die sicherstelle, dass der Impfstoff wirklich sicher sei.[2429] Auf CNN ergänzte Cuomo, dass Trump es möge andere Leute und Gouverneure einzuschüchtern. Er werde es aber nicht zulassen, dass New Yorker herumgeschubst würden. Die Kommission zur Überprüfung des Zulassungsprozesses sei notwendig, um Bedenken der Bürger wegen einer Politisierung des Prozesses auszuräumen. New York und sieben weitere Bundesstaaten würden das parallel zur Auslieferung überprüfen, es werde keine Verzögerungen geben.[2430]

    Das Übergangsteam des Wahlsiegers Joe Biden hatte im Gegensatz zu früheren derartigen Teams keinen Zugang zu Bundesbehörden, da die von einer Trump-Ernannten geleitete General Services Administration nicht formal den Zugang für die Vorbereitung der Machtübergabe notwendige Erklärung freigab. Dies konnte den Prozess der Impfstoffauslieferung unter der neuen Administration, eine befürchtete Verknappung bei persönlicher Schutzausrüstung und andere COVID-19 bezogene Themenfelder negativ beeinträchtigen. Mitglieder von Bidens Task Force behalfen sich mit informellen Kanälen zu Gouverneuren und deren Stäben und Stellen im Gesundheitswesen.[2431]

    Es wurde bekannt, dass 130 Beamte des Secret Service entweder positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet wurden oder wegen engen Kontakts mit infizierten Kollegen sich in Quarantäne befanden. Dies entsprach etwa 10 % des Personenschutzpersonals des Dienstes und verursachte Risiken für die Sicherheit des Weißen Hauses. Wesentliche Ursache waren die Wahlkampfveranstaltungen des Präsidenten.[2432]

    Die Pacific-12 Conference (Pac-12) gab bekannt, dass das auf Sonnabend, den 14. November 2020 angesetzte Spiel zwischen den California Golden Bears und der Arizona State Sun Devils abgesagt werden musste. Grund war, dass Arizona State durch Infektionen und Quarantänen nicht genug Spieler zur Verfügung hatte, um antreten zu können. Zusätzlich war auch der Trainer der Sun Devils positiv auf COVID-19 getestet worden.[2433] Auch ein Spiel zwischen den UCLA Bruins und den Utah Utes musste in der Pac-12 abgesagt. werden, da die Utes nicht genug Spieler aufstellen konnten. Es wurde daraufhin beschlossen, dass die Bruins gegen die Golden Bears am Sonntag, den 15. November 2020 in dem Rose Bowl Stadium in Pasadena gegeneinander spielen. Es war das erste Mal seit 2017, dass ein College-Football-Spiel am der National Football League vorbehaltenen Sonntag stattfand.[2434]

    Die Vereinigten Staaten verzeichneten an diesem Freitag mehr als 184.000 Neufälle von COVID-19, während 65.000 Patienten in den Krankenhäusern mit Corona behandelt wurden, und im Laufe der vergangenen sieben Tage dreimal mehr als 1.300 Tote an einem Tage verzeichnet wurden. Die Krankenhäuser in mehreren Bundesstaaten näherten sich den Kapazitätsgrenzen. Dieser Anstieg veranlasste mehrere Gouverneure Maßnahmen gegen die Seuche zu ergreifen.[2435] DasInstitute for Health Metrics and Evaluation (IMHE) der University of Washington prognostizierte, dass die Zahl von zu diesem Zeitpunkt 244.250 Todesopfern der Pandemie sich bis zum 1. März 2021 auf 438.971 fast verdoppeln könne.[2436]

    Die Gouverneure der drei Westküstenstaaten Kalifornien, Oregon und Washington erließen eine gemeinsame Reiseempfehlung. Sie empfahlen allen Einreisenden aus anderen Bundesstaaten sich freiwillig in eine zweiwöchige Quarantäne zu begeben.[2437]

    • Colorado: Eine Volksinitiative zur Abberufung des Gouverneurs Jared Polis durch einen Recall verfehlte die notwendigen Unterschriften. Die Initiative wollte den Gouverneur abberufen haben, da er ihrer Meinung nach verfassungswidrige Maßnahmen in der Coronakrise ergriffen habe. Von Seiten der Initiatoren hieß es, dass sie durch die Quarantänemaßnahmen an der Sammlung der Notwendigen Stimmen gehindert gewesen seien. Sie forderten eine Fristverlängerung.[2438]
    • Idaho: Die Nationalgarde wurde aktiviert, um unterstützend im Kampf gegen COVID-19 tätig zu werden. Der Gouverneur setzte Idaho zurück auf Stufe 2 des Wiederöffnungsplanes seines Bundesstaates.[2435]
    • Nevada: Gouverneur Steve Sisolak teilte mit, dass er mit einem Schnelltest positiv auf COVID-19 getestet worden sei. Das Ergebnis eines zuverlässigeren auf der Polymerase-Kettenreaktion basierenden Tests stehe zwar noch aus, er habe sich aber in Quarantäne begeben. Er forderte die Einwohner nachdrücklich auf ihren Teil beizutragen, um die Pandemie einzudämmen, wie möglichst zuhause bleiben und Menschenansammlungen zu vermeiden. Falls es nicht innerhalb von zwei Wochen zur wesentlichen Verbesserung der Lage käme, würde er härtere Maßnahmen ergreifen.[2439]
    • New Mexico: Gouverneurin Michelle Lujan Grisham erklärte an diesem Freitag, nachdem am Donnerstag 1.176 Einwohner an COVID-19 gestorben waren, dass der Bundesstaat am Rande des Zusammenbruches stünde. Sie ordnete an, dass nur noch essentielle Geschäftstätigkeiten erlaubt seien, Bürger hätten außer für lebensnotwendige Angelegenheiten zuhause zu bleiben. Restaurants dürfen danach Abholservice anbieten. Die Anordnung sollte Montag, den 16. November in Kraft treten.[2440]
    • North Dakota: Gouverneur Doug Burgum ordnete erstmals Maßnahmen gegen die Pandemie an. Es wurde eine Maskenpflicht erlassen, Gaststätten wurden auf die Hälfte ihrer Kapazitäten beschränkt, Großveranstaltungen auf ein Viertel der Kapazität. Direkter Kundenverkehr zwischen 22:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens wurde untersagt.[2441]
    • Oregon: Kate Brown, die Gouverneurin des Westküstenstaates, ordnete einen zweiwöchigen „Freeze“ an. Lebensmittelgeschäfte, Einzelhandel und Apotheken durften danach in Oregon zu 75 % Kapazität ausgelastet sein, Fitnessstudios, Zoos, Kinos, Museen, Aquarien, öffentliche Gärten, Sportstätten und Restaurants hatten zu schließen. Gottesdienste wurden auf 25 Gläubige in Innenräumen und 100 unter freiem Himmel begrenzt. Private Zusammenkünfte durften nur sechs Personen aus höchstens zwei Haushalten umfassen. Das Inkrafttreten wurde für Mittwoch, den 18. November 2020 angeordnet.[2440]
    • Puerto Rico: Das US-Territorium verzeichnete 40.500 bestätigte COVID-19-Fälle und 35.400 Verdachtsfälle, bei täglich um die 600 Neufällen. Gouverneurin Wanda Vázquez aktivierte die Nationalgarde um die nächtliche Ausgangssperre durchzusetzen. Sie ordnete an, dass Fitnessstudios, Kasinos, Kirchen und andere Stätten nur mit 30 % Kapazität operierten.[2442]
    • Texas: El Paso County hatte an diesem Freitag 741 Todesopfer der Pandemie zu beklagen, 16 mehr als am Vortag, und 1.132 Patienten mussten mit Corona in einem Krankenhaus behandelt werden. Das County hatte sogar 10 transportable Leichenhäuser bestellt gehabt. Gleichwohl hob ein Berufungsgericht eine Ausgangssperre des Richters von El Paso County auf, da sie zu weit ginge. Es gäbe nach Ansicht des Berufungsgerichts stets nur einen Kapitän auf einem Schiff. Der Gesetzgeber habe diese Rolle dem Gouverneur zugedacht, der County-Richter könne den Gouverneur daher nicht überstimmen.[2443]
    • Vermont: Gouverneur Phil Scott bezeichnete diesen Zeitpunkt in der Pandemie als Tipping-Point für Vermont. Er untersagte alle Zusammenkünfte für mehr als zwei Haushalte. Ausgenommen waren nur Alleinstehende, die den Haushalt enger Angehöriger besuchen durften. In Vermont konnten 71 % aller Infektionen seit Oktober auf private Zusammenkünfte zurückgeführt werden.[2444]
    • Der Leiter der GAVI-Impfstoffallianz erwartet Gespräche mit dem neuen Team des gewählten US-Präsidenten Joe Biden über die Zusammenarbeit mit der globalen COVAX-Institution, die eingerichtet wurde, um ärmere Länder mit COVID-19-Impfstoffen zu versorgen.[2445]

    14. November

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    Die Navajo verhängten für ihre sich über die Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Utah erstreckendes Reservat eine Ausgangssperre, nur noch essentielle Geschäfte durfte begrenzt öffnen, der Zu- und Abgang zu und von dem Reservat wurde eingeschränkt.[2446]

    • Michigan: Ein Pastor der Lighthouse Baptist Church forderte in einer Predigt die Gemeinde auf sich mit COVID-19 anzustecken, damit man es hinter sich habe.[2447]

    15. November

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    Nach weniger als einer Woche überschritten die Vereinigten Staaten den nächsten Millionen-Meilenstein mit 11 Millionen COVID-19-Fällen seit Ausbruch der Pandemie. Allein an diesem Tag wurden 165.555 Neufälle erfasst. Mehr als 69.000 Patienten wurden in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt, ein Höchstwert, der bis dahin nie erreicht worden war. 1.266 Menschen fielen an diesem Sonntag der Pandemie zum Opfer. Besonders betroffen waren noch immer Minderheiten: Hispanics und Latinos wurden 4,2-mal häufiger in Krankenhäuser eingewiesen als weiße Amerikaner, Indianer und Inuit 4,1-mal häufiger und Afroamerikaner noch 3,9-mal häufiger.[2448] Die USA mit etwa 4 % der Weltbevölkerung verzeichneten damit etwa ein Fünftel der weltweit erfassten 54 Millionen Corona-Fälle.[2449] Wegen der steigenden Zahlen warnte der ehemalige Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Tom Frieden, dass es sehr unfröhliche Weihnachten geben würde, wenn die Amerikaner nicht ihre Thanksgiving-Pläne ändern.[2450]

    Anthony Fauci erklärte gegenüber Jake Tapper auf CNN, dass eine geordnete Machtübergabe von der Trump-Administration zur Biden-Administration gut für den Informationsfluss und die Handhabung der Pandemie wäre. Er verglich es mit einem Staffellauf, bei dem der Stab auch nicht übergeben würde, indem man anhalte. Man versuche, das im Lauf zu tun. Präsident Trump hatte die Übergabe der Macht bislang behindert.[2451] Trump indessen räumte erstmals direkt auf Twitter ein, dass Biden die Wahl gewonnen habe. Er behauptete aber, dass Biden nur gewonnen habe, weil die Wahl gezinkt gewesen sei. Kurz darauf tweetete Trump, er würde nie die Niederlage einräumen.[2452]

    Im College Football wurde diesen Sonntag das Spiel zwischen den Arizona State Sun Devils und den Colorado Buffalos am 21. November abgesagt. Es war das zweite Spiel in Folge, das die Sun Devils wegen COVID-19-Ausfällen absagen mussten, nachdem das Spiel vom Sonnabend gegen die California Golden Bears abgesagt werden musste.[2453]

    • Michigan: Gouverneurin Whitmer teilte in einer Sonntags-Pressekonferenz eine neue Anordnung des Michigan Department of Health and Human Services mit. Sie erklärte, dass die Situation nie verzweifelter gewesen sei. Laut der Anordnung sollten für drei Wochen in High Schools und Hochschulen kein persönlicher Unterricht mehr stattfinden dürfen, Speisen und Getränke nicht mehr in geschlossenen Räumen in Gaststätten serviert werden dürften. Kasinos und Kinos wurden geschlossen. Private Zusammenkünfte von mehr als zwei Haushalten wurden untersagt.[2454] Der Berater des Präsidenten Scott Atlas rief kurz darauf auf Twitter das Volk von Michigan auf, sich gegen diese Anordnung zu erheben.[2455]
    • Washington: Gouverneur Jay Inslee erklärte, dass Sonntag, der 15. November 2020 der gefährlichste Tag für die Volksgesundheit in den letzten hundert Jahren der Geschichte Washingtons war. Er ordnete die Schließung von Sport- und Fitnessstudios, Kinos, Kegelbahnen und Museen an. Essen in Gaststättenräumen wurde untersagt, unter freiem Himmel durften Gästegruppen von höchstens fünf Personen bedient werden. Private Treffen von Personen aus mehr als zwei Haushalten wurden untersagt, es sei denn, man hätte sich vorher in Quarantäne begeben und sei negativ getestet worden.[2456]

    16. November

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    Nach einer Videokonferenz mit Wirtschafts- und Gewerkschaftsführern über die notwendigen Schritte in der Wirtschaftskrise gab Joe Biden eine Pressekonferenz in Wilmington (Delaware). Er zeigte sich optimistisch über die Einigkeit zwischen Wirtschafts- und Gewerkschaftsführern. Biden forderte Trump auf, während der Übergangsphase zusammenzuarbeiten, andernfalls würden nur mehr Menschen sterben ohne einen sanften Übergang, insbesondere in Fragen der Impfstoffauslieferung. Er forderte den Kongress auf, bald ein Hilfspaket für Wirtschaft, Arbeitslose und auch die Bundesstaaten zu verabschieden. Es sei jenseits seines Verständnisses, dass Trump untätig bleibe und Golf spiele. Er kritisierte auch den Präsidentenberater Scott Atlas, der zum Aufstehen gegen Corona-Maßnahmen in Michigan aufgerufen hatte. Biden lobte ausdrücklich republikanische Gouverneure, die Maskenpflichten erlassen hatten, insbesondere Doug Burgum in North Dakota, Gary Herbert in Utah und Mike DeWine in Ohio. Er betonte, dass Maskentragen Leben rette.[2457]

    Moderna teilte mit, dass Daten der dritten Phase der Impfstoffentwicklung anzeigen würden, dass Modernas Impfstoff 94 % wirksam gegen SARS-CoV-2 sei.[2458]

    • Iowa: Nachdem Gouverneurin Kim Reynolds Maßnahmen gegen die Pandemie als Wohlfühlmaßnahmen bezeichnet hatte und noch im Juli erklärt hatte, sie würde keine Maskenpflicht erlassen, ordnete die Gouverneurin nun Maßnahmen an. Sie erließ eine Maskenpflicht in Innenräumen und unter freiem Himmel. Öffnungszeiten von Gaststätten wurden eingeschränkt. Menschenansammlungen wurden auf 15 Personen in geschlossenen Räumen und 30 draußen beschränkt. Ausnahmen wurden für Fabriken, Büros und Kirchen zugelassen.[2459]
    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom erklärte, er müsse eine Notbremse ziehen und ordnete für 41 der 58 Countys in Kalifornien die Schließung von Fitnessstudios, Kirchen und Innenräumen von Gaststätten an. Die Regelung betraf Countys mit zusammen 94 % der Bevölkerung des Goldstaates.[2460]

    17. November

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    Anthony Fauci erklärte gegenüber dem National Public Radio, die Impfstoffe von Pfizer und Moderna seien wichtige Fortschritte für das Arsenal im Kampf gegen das Virus. Er gehe davon aus, dass bis Ende des Jahres 20 Millionen Dosen bereitstünden; das würde nur für einige besonders empfindliche Teile der Bevölkerung genügen, zumeist Pflegepersonal. Im Januar und im Februar würden mehr Impfungen zur Verfügung stehen, aber erst im zweiten Quartal 2021 würden genügend Dosen verfügbar sein, um die allgemeine Bevölkerung, die nicht Risikogruppen angehört, zu impfen. Es sei deshalb kritisch, den Machtübergang ordentlich durchzuführen. Ohne Koordination würden mehr Menschen sterben.[2461]

     
    Chuck Grassley

    Der 87-jährige republikanische Senator Chuck Grassley wurde positiv auf COVID-19 getestet. Er war Präsident pro tempore des Senats und damit hinter der Sprecherin des Repräsentantenhauses und dem Vizepräsidenten die dritte Person auf der Nachfolgeliste der Präsidentschaft der Vereinigten Staaten.[2462] Seine Abwesenheit bewirkte, dass eine Kandidatin Präsident Trumps für den Vorstand der Zentralbank nicht bestätigt wurde.[2463]

    Die Food and Drug Administration genehmigte den ersten Corona-Test, der ohne Labor zuhause durchgeführt werden kann. Der Test sollte in der Lage sein nach einer halben Stunde ein Ergebnis anzuzeigen.[2464]

    • Louisiana: Die Bürgermeisterin von New Orleans LaToya Cantrell ließ mitteilen, dass für Mardi Gras im Februar 2021 wegen der Pandemie keine Genehmigungen für die Mardi Gras Paraden erteilt werden würden.[2465]
    • New York: Die Sheriffe von Erie County, Fulton County und Saratoga County kündigten unabhängig voneinander an, dass sie die Anordnung von Gouverneur Cuomo vom 11. November über die Begrenzung der Teilnehmerzahl bei privaten Thanksgiving-Feiern nicht durchsetzen würden. Sie begründeten dies mit verfassungsrechtlichen Bedenken.[2466]
    • Ohio: Gouverneur Mike DeWine ordnete eine dreiwöchige nächtliche Ausgangssperre von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr ab Donnerstag, dem 19. November 2020 an.[2467]

    18. November

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    Die Vereinigten Staaten überschritten nach der Datenbank der Johns Hopkins University die Anzahl von einer Viertelmillionen Todesopfern der Pandemie und lagen damit vor Brasilien (166.699 Tote), Indien (130.993 Tote) und Mexiko (99.026 Tote).[2468] Zu diesem Zeitpunkt betrauerten die Vereinigten Staaten mit 4 % der Weltbevölkerung 18,5 % der weltweiten Todesopfer der Pandemie und führten mit 11,5 Millionen Ansteckungen seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie auch mit Fallzahlen.[521] Es starb statistisch betrachtet pro Minute ein Mensch an COVID-19 in den USA. Die Anzahl neufestgestellter Fälle von COVID-19 hatte im Zeitraum von einer Woche um 29 % in den Vereinigten Staaten zugenommen[2469] und lag nun bei durchschnittlich 150.000 Neufällen pro Tag.[521] In 47 der 50 Bundesstaaten stieg die Anzahl von Neufällen um mindestens 10 % im Laufe der letzten sieben Tage. In Iowa und North Dakota war die Anzahl an Neufällen stabil, wenn auch auf einem äußerst hohem Niveau. Lediglich der Bundesstaat Hawaii verzeichnete Rückgänge um mindestens 10 %. Da die Sterberate der Zahl von Neuinfektionen etwa um zwei bis drei Wochen folgte, als die USA durchschnittlich 70.000 bis 80.000 Neufälle zu verzeichnen hatten, wurde von einem erheblichen Anstieg von Todesfällen in der nächsten Zeit ausgegangen.[2469] Dabei war die Zahl der Todesfälle pro Tag innerhalb von vier Wochen bereits von 821 Toten Anfang Oktober auf 1.167 um 42 % angestiegen.[2470] Landesweit wurden etwa 70.000 Patienten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt. 22 % Der Krankenhäuser des Landes meldeten Mitte November 2020 Engpässe beim Pflegepersonal. Anders als bei den Wellen im Frühjahr und Sommer konnte nun aber nicht Krankenhauspersonal aus wenig betroffenen Bundesstaaten herangeschafft werden. Intensivstationen waren weitgehend ausgelastet, wobei mehrere Bundesstaaten 90 % Auslastung meldeten.[521]

    Die Pressesprecherin des Präsidenten Kayleigh McEnany bezeichnete in der Sendung Fox and Friends auf Fox News Richtlinien und Empfehlungen der Bundesstaaten als „Orwellian“. Amerikaner würden seit Monaten mit COVID-19 umgehen und wissen was zu tun sei. Es sei un-amerikanisch die Zahl der Teilnehmer von Thanksgiving-Essen zu begrenzen und Amerikaner würden ihre Freiheiten nicht verloren haben.[2471] Im Gegensatz hierzu forderte Gesundheitsminister Alex Azar in einer Pressekonferenz dazu auf, auf örtliche Autoritäten zu hören. Es sei am sichersten Thanksgiving mit den Leuten zu feiern, mit denen man zusammenlebe. Familienzusammenkünfte aus verschiedenen Haushalten würden eine Hochrisikotätigkeit sein. Der mit der Aufsicht über die Entwicklung und Auslieferung von Impfstoffen betraute. Brett Giroir forderte auf sich nicht auf negative Tests bei Thanksgivingfeiern zu verlassen und Gesichtsmasken zu tragen, Abstand zu halten und sich die Hände zu waschen. Der Berater des Präsidenten Scott Atlas hatte am Montag dem 16. November in einem Interview dazu aufgefordert sich mit Familienangehörigen zu treffen, insbesondere älteren Verwandten. Es könne für diese ja das letzte Thanksgiving sein.[2472]

    • Kentucky: Gouverneur Andy Beshear ordnete weitere Beschränkungen an. Öffentliche und private Schulen mussten in der folgenden Woche auf Fernunterricht umstellen, ausgenommen waren lediglich Grundschulen in Countys in der weniger betroffenen gelben Zone. Gaststätten hatten Gasträume zu schließen. Gleichzeitig ordnete er ein Unterstützungsprogramm für Familienbetriebe an.[2473]
    • Michigan: Der Abgeordnete Beau LaFave beantragte im Repräsentantenhaus von Michigan die Durchführung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Gouverneurin Whitmer wegen ihrer Corona-Maßnahmen.[2474]
    • New York: Nachdem in New York City der Richtwert von einem 3%-Anteil positiver COVID-19-Tests im Siebentages-Durchschnitt erreicht wurde, wurde die Schließung der Schulen der Stadt angeordnet. Ab Donnerstag, den 19. November wurde nur Fernunterricht abgehalten. Bürgermeister Bill de Blasio rechtfertigte die Maßnahme als Vorsichtsmaßnahme.[2475]

    19. November

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    Vizepräsident Pence begab sich für die erste Pressekonferenz der Corona Task Force seit Juli vor die Presse. Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten große Fortschritte im Umgang mit COVID-19 gemacht hätten und, dass sie noch nie so gut vorbereitet seien, wie zu diesem Zeitpunkt. Er hob die Beschaffung persönlicher Schutzausrüstung hervor, erwähnte aber nicht den vor allem im Mittleren Westen bestehenden Mangel an Pflegepersonal. Er erwähnte auch nicht die kurz zuvor veröffentlichten neuen Richtlinien der CDC, die von Reisen zu Familientreffen zu Thanksgiving abrieten. Er sprach sich wiederholt gegen Lockdowns aus und forderte die Öffnung von Schulen. Eine Mitarbeiterin der Task Force referierte über psychologische Belastungen für Schüler durch geschlossene Schulen. Die Koordinatorin der Task Force Deborah Birx und Anthony Fauci äußerten sich optimistisch über die Impfstoffentwicklung, riefen aber zur Vorsicht auf. Fauci sagte, man höre nicht auf zu schießen, nur weil die Kavallerie auf dem Weg sei. Fragen der Journalisten wurden nicht angenommen.[2476]

    Laut dem wöchentlichen Bericht zum Arbeitsmarkt beantragten 742.000 Personen Arbeitslosenunterstützung, 30.000 mehr als in der Vorwoche. Damit endete ein stetiger Abwärtstrend der vorherigen Wochen. 20,3 Millionen Personen erhielten die eine oder andere Unterstützung in der am 31. Oktober endenden Woche. Ein Jahr früher waren es lediglich 1,5 Millionen gewesen.[2477]

    • Alaska: Der Abgeordnete im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten Don Young teilte mit, dass er an COVID-19 erkrankt sei. Er hatte noch im März SARS-CoV-2 als „Biervirus“ bezeichnet.[2478] Young sollte später wegen der Krankheit in ein Krankenhaus eingeliefert werden und dazu übergehen für Maßnahmen gegen den Virus, wie Masken und Impfungen eintreten.[2479]
    • Kalifornien: Gouverneur Newsom ordnete eine Ausgangssperre von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens in Countys in der höchsten Risikogruppe (Purpur) an. Zu diesem Zeitpunkt lebten 37 Millionen Kalifornier oder 94 % der Bevölkerung des Goldstaates in solchen Countys. Newsom begründete die Maßnahme damit, dass es entscheidend sei, dass die Ausbreitung des Virus und Hospitalisierungen eingeschränkt würden. Kalifornien habe dies schon einmal geschafft und würde es wieder schaffen.[2480]
    • Ohio: Das Repräsentantenhaus von Ohio stimmte mit der republikanischen Mehrheit für die Senate Bill 311, die bereits vom Senat von Ohio im September beschlossen wurde. Mit dem Gesetz sollte es dem Gouverneur untersagt werden Quarantänemaßnahmen zu ergreifen.[2481] Gouverneur Mike DeWine kündigte sein Veto an, wegen der desaströsen Auswirkungen des Gesetzes auch für zukünftige Epidemien.[2482]
    • Wyoming: Gouverneur Mark Gordon ordnete erstmals seit Mai Restriktionen an und gab damit seine bisherige Linie auf lediglich Ermunterungen, aber keine bindenden Regelungen zur Einschränkung der Virusausbreitung zu erlassen. Veranstaltungen in Innenräumen wurden auf 25 % Kapazität begrenzt, in Außenflächen auf 50 %. Vom Erlass eines Maskenzwangs wurde trotz Forderungen zahlreicher Gesundheitsexperten abgesehen.[2483]

    20. November

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    Impfstoff von BioNTech und Pfizer.

    Pfizer und BioNTech beantragten für ihren Impfstoff BNT162b2 gegen COVID-19 eine Eilzulassung bei der Food and Drug Administration. Es war der erste derartige Antrag für einen Corona-Impfstoff in den Vereinigten Staaten.[2484]

    Der Schatzmeister der Vereinigten Staaten Steven Mnuchin fordert in einem Schreiben an den Präsidenten der Federal Reserve Bank Jerome Powell die Zentralbank auf die Kreditvergabe aus mehreren durch den CARES Act geschaffenen Programmen einzustellen und nichtgenutzte Mittel an seine Behörde zurückzuführen. Die betraf unter anderem Programme, die kleinen und mittleren Unternehmen über die Krise hinweghelfen sollten. Laut Mnuchin hätten die Programme ihren Zweck erfüllt. Die Federal Reserve Bank kritisierte diese Entscheidung. Es sei nach Auffassung der Zentralbank besser diese Mittel in der Hinterhand zu behalten.[2485]

    Präsident Trump gab eine Pressekonferenz anlässlich zweier neuer Regelungen zu Arzneimittelpreisen. Während der Pressekonferenz behauptete Donald Trump unzutreffend, dass er die Präsidentschaftswahl gewonnen habe. Er warf Pharmaunternehmen vor negative Werbespots über ihn gesendet zu haben und behauptete Pfizer und BioNTech hätten den Impfstoff zurückgehalten, um ihm zu schaden.[2486] Die Pressesprecherin des Präsidenten gab zum ersten Mal seit der Wahl eine Pressekonferenz. Sie sagte, dass der Präsident jede legale Stimme gezählt haben wolle. Angesprochen auf Bidens Bedenken, dass seinem Team wichtige Gesundheitsinformationen vorenthalten würden, was unter anderem die Auslieferungen von Impfstoffen negativ beeinflussen könne, erwiderte McEnany, dass der Plan der Trump-Administration öffentlich einsehbar sei. Es sei keinerlei Druck auf die General Services Administration ausgeübt worden nicht den Zugang des neugewählten Präsidenten zuzulassen. Es gäbe Gesetze und denen werde man folgen.[2487]

    Senator Rick Scott teilte mit, dass er positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet worden sei. Scott befand sich in Quarantäne im heimatlichen Florida.[2488] Auch die im Wahlkampf für eine Stichwahl gegen Raphael Warnock stehende Senatorin Kelly Loeffler testete positiv, nachdem sie mit Vizepräsident Mike Pence an einer Wahlkampfveranstaltung teilgenommen hatte.[2489]

    Obwohl an diesem Tag ein bisheriger Rekordwert von 195.542 Neufällen von COVID-19 gemeldet wurde und die CDC von Familienzusammenkünften zu Thanksgiving abriet, flogen über eine Million Passagiere in den USA an diesem Freitag vor Thanksgiving. Dies war zwar 40 % unterhalb des Wertes am Freitag vor Thanksgiving 2019, aber nichtsdestotrotz der Tag mit dem bislang zweithöchsten Passagieraufkommen seit im März die Pandemie Flugverkehr hinderte.[2490]

    Die International Academy of Television Arts and Sciences gab bekannt, dass Gouverneur Andrew Cuomo mit dem International Emmy Founders Award für seine täglichen Pressekonferenzen ausgezeichnet würde.[2491]

    • Kentucky: Der republikanische Attorney General Kentuckys trat einer am U.S. District Court for the Eastern District of Kentucky eingereichten Klage der Danville Christian Academy gegen die Anordnung des demokratischen Gouverneurs von Fernunterricht an allen privaten und öffentlichen Schulen vom 18. November bei. Die Kläger beriefen sich auf die Religionsfreiheit.[2492]

    21. November

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    Die Vereinigten Staaten überschritten die Zahl von 12 Millionen identifizierten COVID-19-Fällen, nachdem erst am 15. November die Grenze von 11 Millionen Fällen erreicht worden war. Mehr als 255.000 Menschen waren in den Vereinigten Staaten bis zu diesem Sonnabendnachmittag an der Krankheit gestorben.[2493] 83.227 Patienten wurden in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt. Dies war der zwölfte Tag in Folge, an dem Hospitalisierungen bisherige Höchstwerte übertrafen.[2494] Über 1.000 Krankenhäuser in allen Bundesstaaten hatten laut des Gesundheitsministerium eine kritische Knappheit an Pflegepersonal gemeldet,[2493] während mehr als 80.000 Patienten in den US-amerikanischen Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt wurden.[2495]

    Die Food and Drug Administration (FDA) erteile eine Notgenehmigung für die Antikörper-Therapie REGEN-COV2 von Regeneron. Die Therapie wurde für den frühen Einsatz vor Hospitalisierungen zugelassen.[2496]

    An diesem Tag fand der erste Tag des ursprünglich in Riad geplanten Treffens der G-20 wegen der Pandemie virtuell statt. Präsident Trump nahm ab 8:00 nach Washingtoner Ortszeit an der Videokonferenz der Staatsoberhäupter teil. Er begann aber bereits nach weniger als einer Viertelstunde über das Wahlergebnis zu twittern. Um 10:00 Uhr, als die Nebenveranstaltung der G-20 2020 über Pandemie-Maßnahmen stattfand, begab er sich zu einem Golfplatz.[2497] Nach Angaben seiner Pressesprecherin nahm Trump an dem Treffen teil und diskutierte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit für Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und die Reaktion auf die Pandemie. Er habe dabei dargestellt, dass die Vereinigten Staaten all verfügbaren Mittel in die Handhabung der Pandemie geleitet hätten. Er habe laut der Pressesprecherin die vorbildlose wirtschaftliche Erholung auf der Basis von Steuerkürzungen, Deregulierung und fairer Handelsabkommen hervorgehoben.[2498]

    • Kalifornien: In Huntington Beach begann um 22:01 Uhr ein „Curfew Breakers“ genannter Protest gegen die vom Gouverneur von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr verhängte Ausgangssperre zur Corona-Eindämmung.[2499]

    22. November

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    Moncef Slaoui, einer der Leiter der Operation Warp Speed zur Impfstoffauslieferung äußerte auf ABC, dass er keinen Kontakt zur kommenden Administration habe. Natürlich sei die Operation über alles besorgt, was eine Impfstoffauslieferung beeinflussen könne und hoffe auf einen glatten Übergang. Die Operation sei aber von politischen Prozessen zu isoliert, um beeinträchtigt zu werden. Er sei bereit mit Angehörigen der zukünftigen Administration alle öffentlich verfügbaren Informationen zu teilen. Es sei ihm aber deutlich gemacht worden, dass er klassifizierte Informationen nur mit Angehörigen der derzeitigen Administration teilen dürfe.[2500] Auf CNN erklärte Slaoui, dass die Planung sei, einen Tag nach der Zulassung den Impfstoff auszuliefern. Am 11. oder 12. Dezember könnten dann die ersten Amerikaner geimpft werden. Bis Mai könnten 70 % der Einwohner der Vereinigten Staaten geimpft sein, womit echte Herdenimmunität eintreten könne. Auf CBS stimmte Anthony Fauci Slaoui zu, dass eine Herdenimmunität im Mai erreicht werden könne, es müssten aber genug Personen geimpft sei, bei 40 oder 50 % sei dies nicht möglich.[2501] Nach einer Ende Oktober/Anfang November durchgeführten Gallup-Umfrage zufolge waren 58 % der US-Amerikaner willens sich kostenlos gegen COVID-19 impfen zu lassen, was allerdings einen Anstieg im Vergleich zum September war.[2502]

    Die zwei Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus Bryan Steil und Joe Courtney gaben unabhängig voneinander an, dass sie sich mit COVID-19 angesteckt hatten. Steil ist Republikaner und vertrat einen Wahlbezirk in Wisconsin. Courtney ist Demokrat aus Connecticut.Beide waren bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus 2020 mit deutlichen Mehrheiten wiedergewählt worden.[2503]

    Die auf Musikinstrumente spezialisierte Handelskette Guitar Center mit 269 Niederlassungen meldete Insolvenz nach Chapter 11 an.[2504] Das Unternehmen war vor der Pandemie profitabel, wurde aber belastet durch Schulden, die durch zwei Übernahmen 2007 und 2014 von den aufkaufenden Investmentgruppen der Handelskette aufgebürdet wurden. Mit der COVID-19-Pandemie mussten drei Viertel der Geschäfte geschlossen und über 60 % der Beschäftigten freigestellt werden. Die Freistellungen waren zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages auf etwa 10 % zurückgegangen. Guitar Center ging davon aus im Insolvenzverfahren die Schuldenlast von $ 1,3 Milliarden auf $ 800 Millionen reduzieren zu können, um danach vor 2021 wieder erfolgreich am Markt operieren zu können.[2505]

    • Kalifornien: Los Angeles County, der bevölkerungsreichste County in den Vereinigten Staaten, untersagte Essen in Gaststätten, Weinstuben und Brauereien für drei Wochen. Die Regelung wurde ab Mittwoch, den 24. November angeordnet. Angeboten werden konnten noch Take-away-Angebote und Lebensmittellieferdienste.[2506]
    • Nevada: Gouverneur Steve Sisolak ordnete eine Statewide Pause an, um die Ausbreitung in dem Bundesstaat zu unterbinden. Konkret wurden Einrichtungen wie Spielkasinos, Gaststätten und Sportstudios auf 25 % der feuerschutzrechtlich vorgesehenen Kapazität beschränkt, im Einzelhandel, einschließlich dem Lebensmittelsektor, wurden Kapazitäten von 50 % belassen. Menschenansammlungen wurden auf 50 Personen bzw. 25 % Kapazität beschränkt, je nachdem, was geringer sei. Private Zusammenkünfte wurden auf 10 Personen aus höchstens zwei Haushalten beschränkt. Die Anordnung sollte für drei Wochen gelten und am Dienstag, dem 24. November 2020 in Kraft treten.[2507]

    23. November

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    Auf Vorbereitungen zu Feiern im Weißen Haus angesprochen in der Sendung Good Morning America auf ABC antwortete US Surgeon General Jerome Adams, dass er das amerikanische Volk wissen lassen wolle, dass man an einem bitteren Punkt im Kampf mit dem Virus sei. Alle Maßstäbe, Fallzahlen, Positivraten, Hospitalisierungen und Sterbefälle seien bitter. Deshalb wollten die Gesundheitsbehörden, dass Thanksgiving und Feierlichkeiten klein und klug abgehalten würden. Er hob dann die positiven Entwicklungen bei Impfstoffen hervor. Auf die Nachfrage, ob die Feiern im Weißen Haus Super Spreader Events werden könnten, erwiderte er, dass die Thanksgivingfeierlichkeiten das Potenzial zu solchen Ereignissen hätten. Die amerikanischen Bürger sollten die Feierlichkeiten klein halten und den Richtlinien der CDC folgen.[2508]

    Die Börsen reagierten positiv auf die Nachrichten, dass AstraZenecas Impfstoff eine Wirksamkeit von über 90 % aufweise und dass Joe Biden Janet Yellen als Finanzministerin nominierte. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 327,79 Punkte oder 1,1 %, auf 29.591,27. Der S&P 500 legte um 0,6 % zu und schloss den Handelstag bei 3.577,59. Der Nasdaq Composite gewann 0,2 %, um bei 11.880,63 zu schließen.[2509]

    • North Carolina: Gouverneur Roy Cooper verschärfte die schon bestehende Maskenpflicht. Nun mussten Gesichtsmasken getragen werden, wenn man mit Leuten zusammenkommt, die nicht im gleichen Haushalt leben. Cooper rief die Bewohner North Carolinas auf durchzuhalten. Er wisse es seien harte neun Monate gewesen mit virtueller Schule, virtuellen Geburtstagen und virtuellen Familienfeiern, aber es sei wichtig, damit auch nächstes Jahr alle Familienangehörigen um den Thanksgiving-Tisch säßen.[2510]
    • Pennsylvania: Die Gesundheitsministerin Pennsylvanias untersagte für die Nacht vom 25. November auf den 26. November, der Nacht vor Thanksgiving, ab 17:00 Uhr ein Ausschankverbot für alkoholische Getränke. Die Nacht vor Thanksgiving ist sonst die umsatzstärkste Nacht in Gaststätten mit Alkoholausschank.[2511]

    24. November

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    Ein Bericht der Corona Task Force warnte für in der Gesellschaft verbreiteten Ansteckungen mit dem Coronavirus in über zweitausend Countys. Der Bericht forderte zu nachhaltigen Änderungen im Verhalten der Amerikaner auf. US-Amerikaner sollten stets Gesichtsbedeckungen tragen, Abstand halten, soziale Kontakte reduzieren und die Hände regelmäßig waschen. Der Bericht enthielt auch Vergleiche mit europäischen Ländern, wo trotz abkühlenden Temperaturen die Kurven abflachten durch Einhaltung solcher Maßnahmen.[2512]

    Ein Vertreter der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) begrüßte die Eröffnung des formellen Übergangsverfahrens von der Trump-Administration zur Biden-Administration durch die General Services Administration (GSA) und erklärte CDC würde das Übergangsteam von Joe Biden erwarten. GSA hatte das Verfahren am Vortag eingeleitet.[2513]

    Der Dow Jones nahm die historische Marke von 30.000. Der Index stand damit 62 % höher als am Tiefpunkt am 21. März 2020. Durch COVID-19-Stimmuluszahlungen, bessere Erholung der Wirtschaft als erwartet, und die Entwicklungen von Impfstoffen hatten die Kurserholungen ermöglicht. Über die Grenze schoben ihn die Nachrichten des formellen Beginns des Übergangs zur Biden-Administration und Bidens Kandidatenwahl.[2514]

    • North Dakota: Der North Dakota Supreme Court entschied letztinstanzlich in dem Fall des vor der Wahl an COVID-19 verstorbenen Kandidaten für das Repräsentantenhaus des Bundesstaates David Andahl. Das Gericht entschied gegen den von Gouverneur Doug Burgum ernannten Ersatzmann und auch gegen die Demokratin Kathrin Volochenko, die die zweitmeisten Stimmen erhalten hatte. Das höchste Gericht North Dakotas entschied für den von der örtlichen Partei ernannten Jeff Delzer.[2515]

    25. November

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    In seiner Proklamation am Tag vor Thanksgiving rief Präsident Donald Trump die US-Amerikaner zu Zusammenkünften in Häusern und Gottesdiensten auf. Er setzte sich damit in Widerspruch zu Gesundheitsexperten, einschließlich aus seiner Regierung, die während der Pandemie von traditionellen Zusammenkünften abrieten.[2516] Anthony Fauci rief demgegenüber in der Fernsehsendung Good Morning America mit George Stephanopoulos dazu auf, Feierlichkeiten während der Pandemie möglichst klein zu halten.[2517] Der gewählte Präsident Joe Biden hielt an diesem Mittwoch vor Thanksgiving eine Rede.[2518] Er erklärte, er glaube, Amerikaner verdienten es, von ihrem Präsidenten die Wahrheit zu hören: Das Wachstum des Virus müsse verlangsamt werden. Man schulde dies den Doktoren, den Krankenschwestern und den Mitbürgern. Er sagte, er wisse, dass die Pandemie Schmerz, Verlust und Frustration gebracht habe.[2519] Joe Biden sagte weiter:

    „I know the country has grown weary of the fight. But we need to remember: We're at war with the virus, not with one another.“[2519]

    (Ich weiß das Land ist den Kampf müde geworden. Aber wir müssen uns erinnern: Wir stehen im Kampf mit dem Virus, nicht miteinander.)

    Er erinnerte daran, dass er, Joe Biden, wisse, wie es sei, zu Thanksgiving einen leeren Stuhl am Festtisch zu haben.[2520] Biden rief die Amerikaner auf, auf große Familienzusammenkünfte zu verzichten. Er selbst werde mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Schwiegersohn in kleinem Kreis feiern. Er erklärte, man werde das Virus besiegen und man werde zur Normalität zurückkehren. Auf die schlimme Zeit der Zwietracht werde ein Jahr von Licht und Einheit folgen.[2519]

    Nach einer an diesem Mittwoch in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases veröffentlichten Studie der CDC lag die tatsächliche Anzahl an COVID-19-Fällen um ein Vielfaches höher als die Anzahl der erfassten Fälle. Die Studie basierte auf Tests auf Antikörper zum SARS-CoV-Virus. Die echten COVID-19-Fälle könnten achtmal höher sein, als die durch Labortests nachgewiesenen Fälle. Auch die Zahl der COVID-19-Patienten könne dreimal so hoch sein wie erfasst. Hochgerechnet auf die Zahl von etwa 12,5 Millionen zum Veröffentlichungszeitpunkt könnte es demnach in den Vereinigten Staaten etwa 95 Millionen Fälle gegeben haben. Damit waren aber noch etwa 71 % der Bevölkerung anfällig für Ansteckungen durch die Krankheit.[2521]

    Der wöchentliche Arbeitsmarktbericht wurde veröffentlicht. Danach hatten 778.000 US-Amerikaner Arbeitslosenunterstützung beantragt. Erwartet worden waren 733.000 Anträge. Dies war ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche, der vor allem auf den Anstieg von COVID-19-Fällen zurückgeführt wurde. Die USA hatten im Wochendurchschnitt tägliche Neufälle von 174.225.[2522] Sowohl Kalifornien mit 18.350 Neufällen, als auch Texas mit 16.100 Neufällen brachen den bisherigen Rekord der meisten festgestellten Ansteckungen an einem Tag. Gleichzeitig wiesen die Vereinigten Staaten den 33. Tag in Folge mit Höchstwerten bei Neufällen im Siebentages-Durchschnitt aus, hatten einen Rekordwert von fast 90.000 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern, und verzeichneten mit 2.300 Todesopfern der Pandemie die höchste Opferzahl an einem Tag seit dem 6. Mai 2020.[2523]

    Die Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus Susie Lee aus Nevada wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Sie hatte zuvor ihre Mutter in Ohio besucht, die am Dienstag an COVID-19 gestorben war.[2524]

    • Florida: Durch Gouverneur Ron DeSantis wurde eine Executive Order vom 25. September verlängert. Mit der Anordnung wurde es lokalen Behörden untersagt einen Maskenzwang anzuordnen.[2525]
    • New Mexico: Der Bundesstaat verabschiedete ein Hilfspakete im Umfang von $ 300 Millionen. Es sah die Zahlung von $ 1.200 an Arbeitslose und andere Hilfeempfänger, bis zu $ 50.000 an bestimmte Unternehmen und kleinere Zahlungen an Einwanderer ohne Visum vor.[2526]
    • New York: Der Oberste Gerichtshof hob eine Anordnung des Staates New York auf. Der Gouverneur von New York hatte religiöse Zusammenkünfte auf zehn bis fünfundzwanzig Personen beschränkt. Agudath Israel und die katholische Diözese von Brooklyn hatten hiergegen geklagt. Obwohl New York diese Regelung mittlerweile abgemildert hatte entschied der Gerichtshof gegen die liberalen Richter und John Robert. Die Anordnung greife religiöse Gemeinschaften heraus und sei nicht neutral, da bestimmte als essentielle Unternehmen wie Akupunktur-Studios nicht solchen Beschränkungen unterworfen worden seien.[2527]
    • Oklahoma: Wegen eines Mangels an Pflegepersonals genehmigte das Oklahoma State Department of Health den Einsatz von positiv getestetem, aber asymptomatischem Pflegepersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Dies solle die letzte Möglichkeit bleiben und die Pfleger sollen sich auf COVID-19-Kranke beschränken.[2528]
    • Wyoming: Gouverneur Mark Gordon wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Er zeigte laut einem Sprecher milde Symptome und plane aus der Isolierung heraus zu arbeiten.[2529]

    26. November

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    Thanksgiving 2020 fand auf einem Höhepunkt der Pandemie statt. Seit dem 3. November waren täglich über 100.000 neue COVID-19-Fälle gemeldet worden.[2530] An dem Feiertag wurden auch über 100.000 Neufälle gemeldet, obwohl zwanzig der fünfzig Staaten wegen des Feiertages keinerlei Daten berichteten. Über 90.400 Amerikaner mussten mit COVID-19 in Krankenhäusern behandelt werden[2531] und seit über zwei Wochen waren Rekordbelegungen der Krankenhäuser mit Corona-Patienten gemeldet worden.[2530] Krankenhäuser meldeten, dass sie am Rande ihrer Möglichkeiten waren.[2532] An den zwei Tagen zuvor waren jeweils mehr als zweitausend Todesopfer der Pandemie gemeldet worden.[2530] Es wurden in den dreißig Bundesstaaten, die Zahlen meldeten, über 1.200 Tote gemeldet. Insgesamt hatten die USA damit über 263.00 Todesopfer der Pandemie zu beklagen. Prognosen gingen von 60.000 weiteren Todesfällen innerhalb von drei weiteren Wochen aus, wobei sich die täglichen Todeszahlen auf etwa 4.000 verdoppeln würden. Zusätzlich wurde ein zusätzlicher erheblicher Anstieg wegen den Familienzusammenkünften zu Thanksgiving befürchtet,[2531] da Millionen Amerikaner die Ratschläge von Experten und Regierung ignorierten, die von Thanksgivingbesuchen abrieten.[2532] Sechs Millionen Amerikaner waren in der Woche vor Thanksgiving geflogen. Waren im September und Oktober halb soviele Sitze in Flugzeugen gebucht gewesen, wie ein Jahr zuvor, war dies in dieser Woche lediglich 39 % weniger.[2533]

    Während eines öffentlichen Thanksgiving-Anrufs zu US-Truppen außerhalb der Vereinigten Staaten kündigte Präsident Donald Trump an, dass die Auslieferung von Corona-Impfstoffen in der folgenden Woche beginnen würden.[2534] Danach beantwortete Trump erstmals Fragen von Journalisten seit der Wahl am 3. November 2020. Er erklärte, er würde das Weiße Haus verlassen, falls das Electoral College für Biden stimme. Das College würde dann aber einen Fehler machen. Er forderte mehrmals, dass Biden nicht Kredit für den Impfstoff bekommen solle. Das sei sein Werk.[2535]

    Im Hochschulsport wurde ein Spiel der USC Trojans gegen Colorado am Sonnabend, dem 28. November 2020 abgesagt, da die Trojans nicht genug Spieler aufbieten konnten.[2536]

    27. November

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    Am Freitag nach Thanksgiving überschritten die Vereinigten Staaten mit 13 Millionen Corona-Fällen abermals in weniger als einer Woche eine Millionenmarke.[2537] Es waren mit 205.000 Neufällen über 200.000 Fälle an einem Tag gemeldet worden. Ein Teil dieser Fälle war allerdings bereits am Vortag aufgetreten, mehrere Staaten hatten diese wegen des Feiertages nicht gemeldet.[2538] Es war der erste Tag, an dem über 200.000 Fälle gemeldet worden waren, nachdem am 4. November erstmals über 100.000 Fälle an einem Tag gemeldet worden waren.[2539] Der Anstieg der letzten Tage wurde besonders durch Ausbrüche in Texas und Illinois vorangetrieben, die jeweils um die 80.000 verzeichneten. Allerdings meldeten in diesen sechs Tagen über die Hälfte der US-Bundesstaaten über 10.000 Fälle. Damit waren im November über 3,8 Millionen registriert worden, mehr als der bisherige Höchstwert innerhalb eines Monats mit 1,9 Millionen Fällen im Oktober 2020.[2537]

    Von Brüssel kommend landete ein Flug mit der ersten großen Lieferung des Impfstoffes von Pfizer auf dem Chicago O’Hare International Airport.[2540]

    Die National Football League (NFL) ordnete die Schließung aller Einrichtungen ihrer Mannschaften für Montag, den 30. November und Dienstag, den 1. Dezember an. Ausgenommen wurden nur die Mannschaften, deren Spiele für aufgetretendiese Tage angesetzt waren. Die NFL nannte zur Begründung die im gesamten Lande steigenden Ansteckungszahlen und die Tatsache, dass viele Spieler bei Familienzusammenkünften zu Thanksgiving gewesen waren.[2541]

    • Kalifornien: Der bevölkerungsreichste County der Vereinigten Staaten mit etwa 10 Millionen Einwohnern, Los Angeles County, verschärfte seine Anordnungen. Öffentliche und private Versammlungen wurden weitgehend untersagt. Ausgenommen wurden Gottesdienste und Demonstrationen. Die Bewohner wurden angehalten ihre Wohnungen so wenig wie möglich zu verlassen. Strände und Spielplätze wurden geschlossen. Essentielle Geschäfte wurden auf 35-Prozent-Kapazität beschränkt, nicht-essentielle auf 25 Prozent. Museen wurden auf die Hälfte der Kapazität beschränkt. Die Regelung sollte am Montag, dem 30. November in Kraft treten und bis zum 20. Dezember gelten. Das County hatte mit einem Anstieg von Fällen zu kämpfen. An diesem Freitag waren 4.751 Neufälle und 24 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 in Los Angeles County gemeldet worden.[2542]

    28. November

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    Joe Biden ergänzte sein Coronavirus Task Force mit drei weiteren Mitgliedern. David Michaels war ein Epidemiologe an der George Washington University und ehemaliger Mitarbeiter im Arbeitsministerium in der Obama-Administration. Jill Jim ist Leiterin des Navajo Nation Department of Health. Jane Hopkins war eine Krankenschwester, die ursprünglich aus Sierra Leone stammte und in der Gewerkschaft aktiv war.[2543]

    Sarah Fuller spielte in dem American-Football-Spiel zwischen den Vanderbilt Commodores und den Missouri Tigers als erste Frau in einem Spiel der Power 5 Conference.[2544] Fuller gehörte ursprünglich als Torwart zur Damen-Fußball-Mannschaft ihrer Universität. Als die Commodores durch Corona-Quarantänen zu wenig Spieler hatten, wurde sie für die American-Football-Mannschaft angeworben.[2545]

    • Colorado: Gouverneur Jared Polis teilte mit, dass er und sein Ehemann positiv auf das Coronavirus getestet wurden.[2546]

    29. November

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    Im wöchentlichen Bericht der Coronavirus Task Force vom 29. November 2020 warnte das Gremium, dass die Ansteckungsgefahren für Amerikaner historische Höhen erreicht hätten. Der Bericht verglich die Situation mit der Situation nach dem Memorial Day und vor der Sommerwelle. Es wurde dargestellt, dass seinerzeit tägliche Fallzahlen etwa 25.000 Infektionen am Tag waren, nun aber 180.000 betrugen. Die Zahl von COVID-19-Patienten war damals 30.000 gewesen, nun aber über 90.000 und Sterbezahlen seien mehr als doppelt so hoch. Der Bericht warnte nachdrücklich vor der landesweiten Überlastung des Gesundheitswesens. Die Vereinigten Staaten würden sich an einem äußerst gefährlichen Punkt mit Blick auf den befürchteten Nach-Thanksgiving-Anstieg und die beschränkten Krankenhauskapazitäten befinden.[2547]

    Anthony Fauci erklärte in der Sendung Meet the Press, dass man unglücklicherweise eine Welle auf der aktuellen Corona-Welle nach den Zusammenkünften zu Thanksgiving erwarte. Er sage dies nicht, um zu beunruhigen, sondern um zu sagen, dass man noch immer etwas tun könne, um die Ausbreitung des Virus einzuschränken. Man müsse auf Bundes-, Staats-, lokaler und Familienebene sich dessen bewusst sein, dass es eine bedrohliche Situation sei und Einschränkungen notwendig seien. Ähnlich äußerte sich die Koordinatorin der Task Force Deborah Birx auf CBS News. Sie erinnerte an den Anstieg nach dem Memorial Day. Der Unterschied sei, dass die Ausgangslage bei 25.000 Fällen am Tag lag, gegenüber nun 180.000 Fällen am Tag. Sie rief Personen, die ihre Familie zu Thanksgiving besucht hatten sich testen zu lassen und selbst zu isolieren.[2548]

    30. November

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    Der Berater des Präsidenten in Coronafragen Scott Atlas trat zurück.[2549] Celine Gounder als Mitglied der von Joe Biden eingesetzten Corona Task Force drückte Erleichterung über den Rücktritt aus. Sie erklärte zu Shepard Smith in der Sendung The News with Shepard Smith auf CNBC, dass es gut sei, wenn Experten, die die Probleme studiert hätten beraten und nicht unqualifizierte Personen. Sie kritisierte ferner die Trump-Administration, dass sie simple Hygienemaßnahmen wie Maskentragen politisiert habe und Menschen entmutigt habe sich testen zu lassen. Sie teilte mit, dass die Biden-Administration auf die Auslieferungsstellen für Impfstoffe konzentrieren werde, damit auch Minderheiten gerecht berücksichtigt würden. Unter der derzeitigen Administration seien Teststellen in Wohngebieten von Minderheiten weniger verbreitet gewesen.[2550]

    Der Vorsitzende der US-amerikanischen Zentralbank sagte in einer Anhörung vor einem Senatsausschuss aus, dass die ökonomischen Prognosen für die Vereinigten Staaten außergewöhnlich unsicher seien. Eine vollständige Erholung setze voraus, dass man das Virus in den Griff bekomme.[2551]

     
    Impfstoff von Moderna.

    Moderna stellte für ihren Impfstoff MRNA-1273, wie schon Pfizer am 20. November für deren Impfstoff, einen Antrag bei der FDA als Zulassungsbehörde auf eine Notzulassung. Daten ihrer Versuchsreihen mit einer Kontrollgruppe zeigten eine 94,1 % Wirksamkeit. Dies betraf auch ältere Menschen und Angehörigen von Minderheiten.[2552]

    • Ohio: Republikanische Abgeordnete reichten zwölf Artikel für ein Amtsenthebungsverfahren gegen den republikanischen Gouverneur Mike DeWine ein. Sie sahen die von DeWine verhängte Ausgangssperren und Maskenpflicht als gefährliche Verletzung der Freiheit der Ohioer und als Verletzung der Verfassung an.[2553]

    Dezember 2020

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    Im Laufe des Dezember wurden 6,4 Millionen Ansteckungen mit SARS-CoV-2 in den Vereinigten Staaten diagnostiziert und 77.000 Menschen starben an COVID-19. Dies machte den Dezember zu dem Monat mit den meisten Ansteckungen des Jahres 2020 und vor dem April 2020 (58.000 Todesopfer) zum tödlichsten Monat.[2554] Nach Angaben der New York Times[2555] und NBC News[2554] überschritt die Anzahl der Fälle die 20-Millionen-Schwelle vor dem Jahreswechsel. In der ersten Dezemberwoche löste COVID-19 Herzerkrankungen als führende Todesursache in den Vereinigten Staaten ab.[2556] Nach erfassten Todesfällen war die Woche vom 15. Dezember bis zum 22. Dezember mit knapp 19.000 Todesopfern die Woche mit den meisten Todesfällen im Jahr 2020. Allerdings wurde danach die Erfassung von Zahlen durch die Weihnachtsfeiertage und die Zeit bis zum Jahreswechsel unregelmäßiger.[2555]

    Die Bundesregierung begann die Auslieferung von Impfstoffen, blieb mit 14 Millionen ausgelieferten Impfdosen aber hinter dem gesetzten Ziel von 20 Millionen Impfungen zum Jahresende zurück. Tatsächlich wurden bis zum 31. Dezember 2020 nur 2,7 Millionen Amerikaner gegen das Coronavirus geimpft.[2554]

    Die Arbeitsmarktzahlen zeigten wegen der ansteigenden Coronazahlen erstmals seit dem April 2020 wieder einen Rückgang von Arbeitsplätzen. War ein Zuwachs um 50.000 Stellen prognostiziert worden, waren es letztlich netto 140.000 US-Amerikaner mehr, die Arbeitslosenunterstützung brauchten. Die Arbeitslosenquote stand am Ende des Monats unverändert bei 6,7 %. Am härtesten betroffen war das Gaststättengewerbe.[2557]

    Starbucks bot den gesamten Dezember Personen im direkten Kampf mit dem Virus wie Ärzten, Pflegepersonal und Rettungssanitätern freien Kaffee an.[2558]

    1. Dezember

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    Joe Biden stellte offiziell seine Kandidaten für die Wirtschaftspolitik seiner Administration vor. Er sagte, dass die Botschaft sei, dass Hilfe für die Wirtschaftskrise auf dem Weg sei. Er setzte als Ziele seiner Regierung an, dass Unternehmen und Schulen sicher offen sein könnten, wirtschaftliche Hilfe für Arbeitslose, Stabilisierung des Gesundheitswesens, und angehen von ethnischen Ungleichheiten, die sich in der Krise gezeigt hätten. Die Kandidaten waren Ehemalige der Obama-Administration oder Clinton-Administration.[2559]

    Das Beratungsgremium des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stimmte 13:1, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen und Insassen von Langzeitpflegeeinrichtungen als Erste gegen das Coronavirus geimpft werden sollten.[2560] Dies betraf etwa 21 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen und etwa 3 Millionen Personen in Pflegeeinrichtungen.[2561]

    Der Stabschef des Weißen Hauses Mark Meadows verlangte das persönliche Erscheinen des Leiters der für die Impfstoffzulassung zuständigen Behörde, der Food and Drug Administration (FDA). Stephen Hahn sollte in dem Treffen Fragen beantworten, weshalb die Zulassung des Impfstoffs von Pfizer nicht zügiger geschah.[2562]

    Der Leiter der Operation Warp Speed zur Impfstoffauslieferung Moncef Slaoui äußerte gegenüber der Washington Post, dass die Impfstoffe gegen COVID-19 sicher seien und 10–15 % der Empfänger der Impfstoffe von Moderna und Pfizer während der Versuchsreihen merkbare Nebenwirkungen gehabt hätten. Dies reichte von Rötungen um die Einstichstelle und Schmerz an der Einstichstelle über Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen bis zu hohem Fieber. Die Nebenwirkungen würden nach längstens einem Tag abklingen. Die Mehrzahl der Probanden habe keine Nebenwirkungen berichtet. Mittel- bis langfristige Risiken seien aber naturgemäß unbekannt.[2563]

    Am Abend wurde ein Weihnachtsempfang im Weißen Haus gegeben. Trump hielt eine Rede, in der er davon sprach, dass er versuche, vier weitere Jahre im Amt zu bleiben; und er behauptete, dass es weitverbreiteten Wahlbetrug bei der Wahl gegeben habe. Die Gäste trugen nur teilweise Masken. Einige Gäste husteten.[2564]

    • Florida: Als dritter Bundesstaat nach Texas und Kalifornien verzeichnete Florida erstmals über eine Million COVID-19-Fälle seit dem Beginn der Pandemie.[2565] Der Bundesstaat hatte innerhalb von 24 Stunden 8.847 Neufälle registrieren müssen und wies damit 1.008.166 Fälle seit Januar auf.[2566] Mit 18.600 Toten hatte Florida die vierthöchste Opferzahl aller Bundesstaaten.[2565] Einen Tag vorher hatte Gouverneur Ron DeSantis noch eine Pressekonferenz gegeben, in der er sich für die Öffnung von Schulen ausgesprochen hatte und erklärt hatte, dass er nicht glaube, das Gesichtsmasken helfen würden.[2566]
    • New York: In New Rochelle traten 200 Krankenschwestern und -pfleger in Streik, um gegen schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren.[2567]
    • Rhode Island: Es wurde begonnen, COVID-19-Patienten in ein Behelfskrankenhaus im Rhode Island Convention Center zu verlegen. Es bestand noch kein Engpass bei intensivmedizinischen Betten und Beatmungsgeräten, aber die Kapazitätsgrenzen bei regulären Krankenhausbetten waren erschöpft.[2568]

    2. Dezember

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    In den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten wurden erstmals mehr als hunderttausend Corona-Patienten behandelt. Die über 100.200 Patienten führten bereits zu Überlastungen. Pflegepersonal musste Überstunden leisten, nicht auf Atemwegserkrankungen oder Viruserkrankungen spezialisierte Ärzte mussten herangezogen werden. Erwachsene Patienten wurden auf Kinderstationen behandelt.[2569] Fallzahlen stiegen, es wurden über 200.000 Neufälle erfasst. Besonders gestiegen waren innerhalb von zwei Wochen die Infektionen in New Mexico (+109 %), Arizona (+90 %) und Kalifornien (+75 %).[2570] Die American Ambulance Association erklärte, dass das Notrufsystem am Rande des Zusammenbruchs stehe.[557] Die Pandemie forderte an diesem Mittwoch 3.157 Todesopfer, ein Wert, der den bisherigen Höchstwert am 15. April von 2.603 COVID-19-Toten übertraf.[557]

    Der Leiter der Centers for Disease Control and Prevention Robert Redfield sprach vor der US Wirtschaftskammer. Er erklärte, dass Dezember, Januar und Februar harte Monate werden würden, möglicherweise die härtesten Monate in der Gesundheitsgeschichte der Vereinigten Staaten. 90 % der Krankenhäuser lägen in heißen oder roten Zonen. Die Sterberaten seien besorgniserregend. Es sei möglich, dass die Vereinigten Staaten vor Februar 450.000 Todesopfer betrauern könne. Es gäbe zwar positive Nachrichten mit Impfstoffen, aber eine Rückkehr zur Normalität sei nicht vor dem Herbst 2020 zu erwarten. Worauf er am wenigsten vorbereitet gewesen sei, dass sei mangelnde Investitionen in das Gesundheitswesen der Vereinigten Staaten, insbesondere in Labore.[2571]

    Die Leiter der Operation Warp Speed zur Impfstoffauslieferung gaben eine Pressekonferenz. Moncef Slaoui erklärte, dass die Vereinigten Staaten bis Ende Februar in der Lage seien 100 Millionen Personen zu impfen. Falls bis dahin auch der Impfstoff von Johnson & Johnson zugelassen sei, wären dann noch mehr Impfungen möglich. General Gustave Perna erklärte, dass die Regierung in der Lage sei 24 Stunden nach der Eilzulassung durch die FDA Impfstoffe auszuliefern. Das zuständige Gremium sollte am 10. Dezember 2020 zusammentreten, um über die Zulassung des ersten Impfstoffs von Pfizer zu beraten.[2561]

    CDC änderte die Empfehlungen für Quarantänen. War bislang eine 14-tägige Quarantäne vorgesehen, wurde dies nun auf zehn Tage verkürzt, falls sich keine Symptome zeigen oder sieben Tage, falls ohne Symptome ein negativer Test genommen wurde. CDC begründete dies damit, dass man Amerikaner entlasten wolle.[2572]

    Vor dem Hintergrund einer gewissen Impfskepsis in der US-amerikanischen Bevölkerung erklärte der Präsident Barack Obama, er würde einem Impfstoff trauen, wenn Anthony Fauci sage, er sei sicher. Er würde sich impfen lassen und dabei auch filmen lassen, um Vertrauen zu schaffen. Er, Obama, verstehe, warum in der afroamerikanischen Bevölkerung seit der Tuskegee-Syphilis-Studie Skepsis bestünde. Aber es sei ein Fakt, dass wegen Impfungen Krankheiten wie Masern, Polio oder Pocken nicht mehr zahllose Opfer fordern.[2573] Auch die ehemaligen Präsidenten George W. Bush und Bill Clinton erklärten sich bereit sich vor einer Kamera impfen zu lassen.[2574]

    Die National Basketball Association (NBA) teilte mit, dass 48 ihrer 546 Spieler bei den Tests vor der Rückkehr zum Training vom 24. bis 30. November positiv getestet worden waren.[2575]

    • Kalifornien: Eric Garcetti, der Bürgermeister von Los Angeles forderte seine Mitbürger an diesem Mittwoch auf zuhause zu bleiben und alles abzusagen. Falls der Anstieg an Fällen sich nicht verringere werde um Weihnachten herum die Stadt Los Angeles keine Krankenhauskapazitäten mehr zur Verfügung haben.[2576] Garcetti untersagte jedes Treffen mit Personen außerhalb des eigenen Haushaltes. Einzelhandelsgeschäfte durften offen bleiben, ebenso Parks und Strände. Film- und Musikproduktionen wurden nicht untersagt.[2577] Mit durchschnittlich 15.000 Fällen am Tag im Siebentages-Durchschnitt und 9.365 Patienten in Kaliforniens Krankenhäusern am Dienstag war die drohende Überfüllung von Krankenhäusern und Intensivstationen in ganz Kalifornien ein Problem.[2578]
    • Virginia: Der Rat des Campbell County stimmte gegen die von Gouverneur Ralph Northam angeordneten Einschränkungen. Das County wurde zu einer Zone des ersten Verfassungszusatz deklariert und der Sheriff aufgefordert, die Anordnungen nicht durchzusetzen.[2579]

    3. Dezember

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    Nachdem die Vereinigten Staaten nur sechs Tage zuvor am 27. November die Marke von 13 Millionen COVID-19-Fällen erreicht worden war verzeichneten die USA nun 14.102.562 Fälle seit Beginn der Pandemie. Zuvor war auch der Stand von 12 Millionen am 21. November sechs Tage nach dem Stand von 11 Millionen Fällen erreicht worden. Die Vereinigten Staaten rangierten damit vor Indien mit 9,5 Millionen Ansteckungen, Brasilien mit 6,4 Millionen Ansteckungen, und Russland mit 2,3 Millionen Ansteckungen. Weltweit waren etwa 65 Millionen Fälle bekannt. An diesem Donnerstag verzeichneten die Vereinigten Staaten abermals über 200.000 Neufälle, nachdem diese Zahl erstmals am Mittwoch verzeichnet worden war. Auch die Hospitalisierungen lagen noch immer bei über 100.000 Patienten, wobei hiervon über 19.000 intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Die Pandemie hatte bis dahin mindestens 275.729 Todesopfer in den Vereinigten Staaten gefordert. Weltweit waren es 1,5 Millionen Todesopfer.[2580] Prognosen der Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gingen von 303.000 bis 329.000 Corona-Toten bis zum zweiten Weihnachtstag am 26. Dezember aus.[2581]

    Trotz der Rekordzahlen an diesem Donnerstag und dem Mittwoch befasste sich Präsident Donald Trump nicht öffentlich mit der Pandemie. Er äußerte sich vielmehr zu Verschwörungstheorien, wonach die Wahl wegen Wahlbetrugs von ihm verloren wurde.[2582]

    Joe Biden und Kamala Harris gaben Jake Tapper auf CNN das erste gemeinsame Interview seit der Wahl am 3. November 2020. Biden erklärte unter anderem, dass er alle Amerikaner nach seinem Amtsantritt bitten würde für 100 Tage Gesichtsmasken zu tragen. Dies werde einen gewaltigen Unterschied machen. Für Bereiche, für die er die Kompetenzen habe, wie Bundesgebäude, Interstaats-Verkehr und Flugreisen, werde er eine Maskenpflicht anordnen. Er sagte, dass er der Meinung sei, dass das überparteiliche Hilfspaket von 900 Milliarden Dollar solle den Kongress vor seinem Amtsantritt passieren. Es sei zwar zu wenig, aber er werde um weitere Hilfe bitten. Biden teilte mit, dass er bei einem Onlinetreffen mit Anthony Fauci früher am Tag Fauci gefragt habe, ob er als oberster Berater in Coronafragen für ihn arbeiten wolle. Er, Biden, würde sich auch freudig öffentlich impfen lassen, wenn Dr. Fauci sage, dass es sicher sei. Es sei wichtig, Vertrauen in die Impfung zu schaffen.[2583]

    Es wurde bekannt, dass der Impfstoffhersteller Pfizer seine Produktionsprognosen zur Corona-Impfstoff-Produktion von 100 Millionen Dosen im Jahr 2020 auf 50 Millionen Dosen weltweit reduziert hatte. Das Unternehmen nannte Nachschubprobleme bei Rohstoffen als Grund. Das Problem sei behoben, habe aber zu Verzögerungen geführt. Bis Ende 2021 sei weiterhin geplant eine Milliarde Impfstoffdosen zu produzieren.[2584]

    Der wöchentliche Bericht des US Arbeitsministeriums meldete eine trotz der steigenden COVID-19-Zahlen zurückgehende Arbeitslosigkeit, mit den bislang niedrigsten Werten in der Krise. 712.000 Personen hatten erstmals Arbeitslosenunterstützung beantragt, wobei um die 780.000 prognostiziert worden waren. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war um 569.000 zurückgegangen und betrug nun 5,52 Millionen. Insgesamt bezogen 20,16 Millionen Menschen die eine oder andere Form von Unterstützung. Dies waren etwa 350.000 weniger als in der Vorwoche, aber noch deutlich mehr als die 1,57 Millionen in der vergleichbaren Woche im Jahr 2019. Der Bericht enthielt zwar keinen entsprechenden Vorbehalt, aber das Government Accountability Office hatte Ende November gewarnt, dass die Arbeitslosenzahlen seit Beginn der Krise ungenau sein könnten wegen Rückständen bei den Bearbeitungen von Anträgen.[2585] Die besseren Arbeitsmarktzahlen als erwartet führten zu Kursanstiegen an den Aktienbörsen. Der S&P 500 erreichte bislang nicht erreichte Höhen. Als kurz vor Handelsschluss die Nachrichten von der eingeschränkten Impfstoffproduktion bei Pfizer eintrafen, führte dies zu Kursstürzen. Der Dow Jones Industrial Average, der S&P 500 und der techniklastige Index Nasdaq schlossen aber trotzdem im positiven Bereich durch die früheren Kursgewinne.[2586]

    • Kalifornien: Der Gouverneur von Kalifornien Gavin Newsom ordnete strikte Ausgangssperren in fünf Regionen des Bundesstaates an, falls die verfügbaren Betten auf Intensivstationen 15 % der Kapazitäten in der jeweiligen Region unterschreiten sollten. Die Ausgangssperren sollten 48 Stunden nach der Unterschreitung in Kraft treten. Die fünf Regionen waren Nordkalifornien, Bay Area, Großraum Sacramento, San Joaquin Valley und Südkalifornien, die zusammen 99 % der 39-Millionen-Bevölkerung Kaliforniens repräsentierten. Zwar erfüllte keine der Regionen zu diesem Zeitpunkt diese Bedingung, aber bei vier Regionen wurde erwartet, dass diese Grenze von 15 % noch im frühen Dezember erreicht würde, für die Bay Area wurde dies für Mitte Dezember prognostiziert.[2587]
    An diesem Donnerstag hatte der Gold-Staat 18.591 Neufälle zu verzeichnen, womit insgesamt etwa 1,2 Millionen Kalifornier infiziert worden waren. 2.066 Patienten wurden mit COVID-19 in Krankenhäusern des Bundesstaates behandelt.[2587]
    • Wyoming: Es wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden Wyomings und Mitglied des Teams für den Umgang mit COVID-19 am 10. November 2020 in Loveland (Colorado) bei einer Veranstaltung der Gruppe Keep Colorado Free and Open gesprochen hatte. Er behauptete, dass der Impfstoff gegen die „sogenannte Pandemie“ ein biologischer Kampfstoff Chinas und Russlands sei, um die Welt kommunistisch zu machen.[2588]

    4. Dezember

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    Joe Biden erklärte, dass die Trump-Administration Informationen über die Lieferung von Impfstoffen an bestimmte Staaten geteilt habe. Was er bislang nicht gesehen habe sei ein detaillierter Plan. Es sei kein Plan ersichtlich, wie die Impfstoffe aus den Transportbehältern in Injektionsnadeln und dann in den Arm kommen sollen. Dies seien letztlich sehr kostspielige Schritte. Sein Team werde daran arbeiten, insbesondere an einer gleichberechtigten Auslieferung. Er erinnerte daran, dass nichtweiße Gruppen überdurchschnittlich häufig der Seuche zum Opfer fielen. Er begrüßte die Verhandlungen über ein 900-Milliarden-Dollar-Hilfspaket. Soweit er wisse sei es möglich, dass eine 1.200-Dollar-Zahlung an Bürger erfolge. Er erklärte aber, dass während einer Übergangszeit nur beschränkte Ergebnisse zu erzielen seien und dies letztlich nur eine Anzahlung sein könne. Mehr sei nötig, damit nicht Amerikaner ihre Wohnung verlieren, Arbeitslosenversicherung hätten, und etwas zu essen hätten. Er nannte die die an diesem Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen bitter. Sie seien ein Zeichen für eine stillstehende Wirtschaft inmitten einer Pandemie.[2589]

    Der Bericht des Arbeitsministeriums zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2020 wurde veröffentlicht. Danach entstanden 245.000 Arbeitsplätze, deutlich weniger als die 469.000 prognostizierten Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote sank auf 6,7 %, was allerdings immer noch deutlich über den 3,5 % im Februar vor der Krise lag. Die Aktienmärkte stiegen allerdings vor diesen eher ernüchternden Zahlen. Der Dow schloss an diesem Freitag und letzten Handelstag der Woche mit 250 Punkten beziehungsweise 0,8 % im Plus bei 30.200. Der S&P 500 stieg um 0,9 % und der Nasdaq gewann 0,7 %. Zurückgeführt wurde dies darauf, dass diese Arbeitsmarktzahlen Druck auf den Kongress erhöhten, ein weiteres Hilfspaket zur Überwindung der Corona-Krise zu beschließen.[2590]

    Das Institute for Health Metrics and Evaluation der medizinischen Fakultät der University of Washington veröffentlichte eine Prognose, nach der es bis zum 1. April 2021 539.000 Todesopfer der Pandemie geben könne. Die Impfungen würden bis zu dem Zeitpunkt die Todesrate lediglich um 9.000 reduzieren. Falls es zu einer beschleunigten Lieferung mit Konzentration auf besonders gefährdete Personenkreise käme, könnte die Zahl sich um weitere 14.000 verringern. Würden 95 % der US-Amerikaner Gesichtsmasken tragen, dann würden nach der Prognose 66.000 Leben bis zum 1. April gerettet werden können.[2591]

    Das im Corona-Lockdown in New York im Frühjahr entstandene Jazz-Album Force Majeure wurde veröffentlicht.[2592]

    • Kalifornien: Die Countys Alameda, Contra Costa, Santa Clara, San Francisco und Marin sowie die Stadt Berkeley beschlossen der Ausgangssperre des Gouverneurs vorzugreifen, der am Donnerstag angekündigt hatte, dass diese greife sobald in einer Region nur noch 15 % der intensivmedizinischen Betten in Krankenhäusern verfügbar seien. Die Bay-Area-Countys sahen die Richtlinie wie das Abbremsen, wenn man schon über den Abgrund fährt.[2593]

    5. Dezember

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    Präsident Trump hielt eine Wahlkampfveranstaltung in Valdosta für die Senatoren David Perdue und Kelly Loeffler aus Georgia ab, die sich im Januar 2021 einer Stichwahl stellen mussten. Er befasste sich im Wesentlichen mit seiner eigenen Wahlniederlage, stellte Theorien zu angeblichen Wahlbetrug vor, und griff den Gouverneur Georgias dafür an, dass er nicht eine außerordentliche Sitzung des Kongresses von Georgia einberufe, um das Wahlergebnis zu überstimmen. Die COVID-19-Pandemie und stark ansteigenden Fallzahlen erwähnte er nur am Rande.[2594] Die Vereinigten Staaten hatten mehr als eine Million Neufälle in nur fünf Tagen aufgewiesen und über vier Tage waren die Hospitalisierungen nicht unter 100.000 gesunken.[2595]

    Im College Basketball wurde das Spiel zwischen dem Ligaersten der West Coast Conference und dem Ligazweiten abgesagt. Grund waren positive Tests bei zwei Spielern der Gonzaga Bulldogs. Die Bulldogs und die Baylor Bears drückten beide die Hoffnung aus, dieses Spiel nachzuholen.[2596]

    6. Dezember

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    Joe Biden ernannte die Professorin an der Harvard Medical School und Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Massachusetts General Hospital Rochelle Walensky zur Kandidatin zur Leitung des Centers for Disease Control and Prevention (CDC).[2598]

    Die Koordinatorin der Coronavirus Task Force Deborah Birx äußerte sich in der NBC-Sendung Meet the Press. Sie drückte Frustration aus, dass bei ihren Besuchen vor Ort Bürger falsche Informationen nachplapperten, dass Masken nicht wirken würden, dass man Herdenimmunität anstreben solle, oder dass Menschenansammlungen nicht zu Superspreader-Events führen würden. Sie sehe sich jedes Mal genötigt, dies richtigzustellen. Sie drückte auch Frustration über Gouverneure und Bürgermeister in Sun-Belt-Staaten aus. Obwohl diese Staaten wieder Zahlen wie im Sommer hätten, würden einige Politiker nicht die Mittel einsetzen, die damals die Zahlen reduziert hätten, sondern den Kurs wechseln. Man müsse sich insgesamt im Klaren sein, dass ein Ansteckungsrisiko bestehe, wenn man ohne Maske in geschlossene Räume gehe, ebenso wenn man im Freien Leute umarme oder küsse.[2599]

     
    Rudy Giuliani 2019.

    Rudy Giuliani wurde nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus in das Klinikum der Georgetown University eingeliefert. Giuliani leitete als Anwalt von Trump dessen rechtliche Schritte, in mehreren Swing States zu versuchen, die Wahlniederlage vom 3. November 2020 umzukehren.[2600] Zu diesem Zeitpunkt waren seit der Wahl mindestens fünfzig Klagen mit diesem Ziel angestrengt worden, mindestens dreißig waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits abgewiesen oder zurückgenommen worden.[2601] Am 9. Dezember konnte Giuliani das Krankenhaus wieder verlassen.[2602]

    • Arizona: Beide Kammern des Parlaments des Bundesstaates stellten ihre Arbeit für eine Woche ein. Grund war, dass Rudy Giuliani sich am Montag mit mehreren republikanischen Abgeordneten getroffen hatte. Guiliani war an diesem Sonntag mit COVID-19 ins Krankenhaus gekommen.[2603]
    • Georgia: Es waren Fernsehdebatten für die beiden Stichwahlen für die beiden Senatssitze des Bundesstaates angesetzt. Während die Republikanerin Kelly Loeffler und der Demokrat Raphael Warnock debattierten,[2604] verweigerte der republikanische Amtsinhaber David Perdue die Debatte mit seinem demokratischen Herausforderer Jon Ossoff. Ossoff warf Perdue daraufhin wiederholt Arroganz und Feigheit vor und sagte, dass die COVID-19-Pandemie wegen arroganter Politiker wie Perdue so schlimm verlaufe. Perdue sei so arrogant zu glauben, dass er in einer historischen Situation wie der Pandemie nicht diskutieren brauche und einen Anspruch auf den Senatssitz habe. Ossoff behauptete ferner, dass Perdue nur deshalb nicht debattiere, weil er sich nicht wegen Insider-Aktiengeschäften während der Corona-Krise belasten wolle.[2605]

    7. Dezember

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    Die New York Times berichtete, dass der Impfstoffhersteller der US-Regierung mehr als die am 22. Juli vereinbarten 100 Millionen Dosen angeboten habe. Regierungsvertreter hätten dies abgelehnt. Nun habe Pfizer andere Vereinbarungen geschlossen, weshalb sich weitere Impfstofflieferungen an die Vereinigten Staaten bis in den Sommer 2021 verzögern könnten.[2606] Ein Mitarbeiter der Trump-Administration bezeichnete den Artikel als unzutreffend. Man sei im Übrigen mit Pfizer in Verhandlungen über weitere Lieferungen; Details seien aber vertraulich. Pfizer bestätigte, dass nur eine Vereinbarung über 100 Millionen Dosen bestand. Weitere Lieferungen würden von weiteren Vereinbarungen abhängen.[2607]

    In einem Interview während des Milken Institute Future of Health Summit äußerte Anthony Fauci gegenüber CBS, dass die Fallzahlen in den Vereinigten Staaten erschreckend seien. Sie würden noch nicht den vollständigen Einfluss der Familienzusammenkünfte zu Thanksgiving zeigen. Solche Wirkungen würden sich erst zweieinhalb Wochen danach zeigen. Das Problem sei, dass dies unmittelbar vor Festen wie Hanukkah und Weihnachten sei.[2608]

    • Florida: Die Polizei vollstreckte einen Durchsuchungsbefehl wegen angeblichen Hackens in die COVID-19-Datenbanken des Bundesstaates. Durchsucht wurde die Wohnung der ehemaligen Angestellten Rebekah Jones. Jones war im Mai entlassen worden, nachdem sie sich kritisch zum Umgang mit COVID-19-Daten geäußert hatte. Auch nach der Entlassung hatte sie Gouverneur DeSantis kritisiert und behauptet, dass er der Öffentlichkeit wesentliche Daten vorenthalte. Jones postete ein Video von der Durchsuchung in sozialen Medien.[2609]
    • Wyoming: Der Gouverneur ordnete eine Maskenpflicht in seinem Bundesstaat an. Er erklärte, die Wissenschaft zeige, dass Masken die Ausbreitung des Virus effektiv eindämmen. Man könne so drastischere Maßnahmen wie die Schließung von Schulen und Geschäften vermeiden. Einwohner Wyomings sollen danach in Geschäften, Behörden, medizinischen Einrichtungen und während der Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs Masken tragen. Zusätzlich wurden Öffnungszeiten von Gaststätten beschränkt und Personenzusammenkünfte von mehr als zehn Menschen in Innenräumen untersagt.[2610]

    8. Dezember

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    Wenige Tage nachdem die Vereinigten Staaten 14 Millionen COVID-19-Fälle seit Januar 2020 erreicht hatten, überschritten sie nun 15 Millionen Fälle und verzeichneten über 285.000 Todesopfer der Pandemie.[2611] Bei 4,3 % der Weltbevölkerung verzeichnete das Land etwa 22 % der weltweiten Fälle und 18,4 % der Todesfälle.[2612] Im Siebentages-Durchschnitt wurden täglich 200.000 Infektionen identifiziert.[2613]

     
    Präsident Donald J. Trump unterzeichnet die Executive Order zur Bevorzugung der USA bei der Impfstoffvergabe

    Der wissenschaftliche Leiter der Operation Warp Speed Moncef Slaoui erklärte in der Morgensendung Good Morning America, dass er im wahrsten Sinne des Wortes keine Ahnung habe, was eine angekündigte Executive Order des Präsidenten bewirken würde.[2614] Das Weiße Haus hatte eine solche Anordnung angekündigt. Sie solle während einer Zeremonie zur Ehrung der Operation Warp Speed durch Präsident Trump unterzeichnet werden. Laut Ankündigung vom 7. Dezember solle sie sicherstellen, dass bei der Impfstoffvergabe Amerikaner zuerst berücksichtigt werden würden und erst danach andere Länder beliefert würden.[2615] Später am Tag lobte Trump Mike Pence für seine hervorragende Arbeit als Leiter Coronavirus Task Force. Präsident Trump bezeichnete die Impfstoffentwicklung als monumentalen nationalen Erfolg. Dann unterzeichnete er die Executive Order und beantwortete Fragen. Auf die Frage, weshalb keine Vertreter der baldigen Biden-Administration geladen wären erwiderte Trump, dass die nächste Regierung hoffentlich eine Trump-Regierung werde. Er behauptete Wahlbetrug und Stimmenklau. Er lobte die Aktienmärkte und die Schaffung der United States Space Force als seine Erfolge. Die steigenden Infektions-, Hospitalisierungs- und Totenzahlen erwähnte Donald Trump nicht.[2616]

    Anthony Fauci als führender amerikanischer Experte für Infektionskrankheiten sprach vor der National Urban League, um für Vertrauen unter Afroamerikanern in die Impfstoffe zu werben. Zwar waren Afroamerikaner überdurchschnittlich von COVID-19 betroffen, aber auch überdurchschnittlich misstrauisch gegenüber den Impfstoffen. In einer Umfrage hatten nur 14 % der befragten Afroamerikaner Vertrauen in die Sicherheit ausgedrückt und 18 % Vertrauen in die Wirksamkeit. Fauci drückte angesichts der Geschichte von Rassismus in der amerikanischen Medizingeschichte Verständnis für dieses Misstrauen aus. Er erklärte, dass er Vertrauen in eine FDA-Zulassung habe. Er selbst würde sich impfen lassen. Außerdem hob er die leitende Beteiligung von Dr. Kizzmekia Corbett in der Impfstoffentwicklung von Moderna hervor. Er sagte den Zuhörern, sie könnten Freunden erzählen, dass eine afroamerikanische Frau den Impfstoff mitentwickelt habe.[2617]

    Es wurde bekannt, dass nachdem Rudy Giuliani am Wochenende mit COVID-19 in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, auch Trumps Anwältin Jenna Ellis infiziert wurde. Sie hatte noch am Freitag, dem 4. Dezember an einer Weihnachtsfeier für hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses teilgenommen, ohne eine Maske zu tragen. Ellis war mit Giuliani führendes Mitglied des Anwaltsteams, dass gegen die Wahlergebnisse in den Bundesstaaten vorging.[2618]

    Im College Football wurde das Derby zwischen den Michigan Wolverines und den Ohio State Buckeyes abgesagt. Die Mannschaft aus Michigan konnte wegen COVID-19-Fällen nicht genug Spieler für ein Spiel aufbieten.[2619]

    • North Carolina: Gouverneur Roy Cooper ordnete eine Ausgangssperre von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr morgens an. Geschäfte, Gaststätten, persönliche Dienstleister mussten laut der Anweisung in dieser Zeit schließen. Der Alkoholverkauf zum direkten Konsum musste bereits um 21:00 Uhr eingestellt werden. Die Anordnung sollte am Freitag, den 11. Dezember 2020 in Kraft treten.[2620]

    9. Dezember

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    Krankenschwester bei der intensivmedizinischen Behandlung eines COVID-19-Patienten.

    Die Vereinigten Staaten Verzeichneten erstmals über 3.000 COVID-19-Tote innerhalb eines Tages.[2621] Dies war höher als die Zahl der bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 getöteten 2.977 Amerikaner.[2622] Auch der Siebentages-Durchschnitt an täglichen Todesopfern der Pandemie hatte einen vorläufigen Höchstwert von 2.276 Fällen erreicht.[2623] Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten 280.454 Todesopfer der Pandemie zu beklagen, mehr als irgendeine andere Nation.[2622] Gleichzeitig mit den 3.054 Toten wurde mit 106.668 Corona-Patienten in den Krankenhäusern der Vereinigten Staaten auch hierbei ein Höchstwert verzeichnet. Die Krankenhäuser waren damit mehr und mehr überfordert.[2621] Im Unterschied zu den früheren Wellen, gab es nicht einzelne Zentren in den USA, die Seuche hatte nun viele Schwerpunkte. Pflegekräfte konnten damit nicht mehr einfach aus weniger betroffenen Gebieten angeworben werden. Die traf vor allem die ländlichen Gebiete, die schon vorher schwerer Pflegekräfte anwerben konnten. Es überforderte auch die bestehenden Notfall- und Katastrophenpläne, die auf eher begrenzte Ereignisse wie Hurricane oder Schießereien zugeschnitten waren, aber nicht flächendeckende Epidemien.[2624] Es wurden an diesem Mittwoch außerdem etwa 210.000 Neufälle registriert, eine Zunahme an täglichen Fällen um etwa 10 % seit letztem Mittwoch.[2621] Der Siebentagedurchschnitt hatte ebenfalls einen Höchstwert mit durchschnittlich 204.356 Fällen pro Tag in den letzten sieben Tagen erreicht.[2623]

    Gesundheitsminister Alex Azar erklärte in der Sendung New Day auf CNN, dass er sich mit dem Übergangsteam von Joe Biden getroffen habe. Es werde in seinem Ministerium einen sanften und professionellen Übergang geben. Soweit es angemessen sei werde er Kontakt mit Bidens Kandidaten für das Gesundheitsministerium, Xavier Becerra, sein. Hinsichtlich Impfstoffen erklärte er, dass die Trump-Administration in Verhandlungen mit Pfizer stünde weitere Dosen anzukaufen. Man werde gegebenenfalls den Defense Production Act einsetzen. Nach der für Donnerstag, den 10. Dezember erwarteten Zulassung des Pfizer-Impfstoffes können innerhalb von 24 Stunden mit dem Transport begonnen werden. In den nächsten Wochen würden dann 20 Millionen Amerikaner geimpft werden, versprach Azar.[2625]

    Die Coronavirus Task Force empfahl gegen den Einspruch der Centers for Disease Control and Prevention das Einflugverbot aus Brasilien, der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich aufzuheben. Die Sperre gegen Flüge war durch Trump früh in der Pandemie verfügt worden. Flüge aus China und dem Iran sollten nach der Empfehlung weiterhin untersagt bleiben. Allerdings bestanden noch keine Vereinbarungen über Sicherheitsprotokolle zur Seucheneindämmung.[2626]

    Die Food and Drug Administration (FDA) ließ das erste freiverkäufliche Test-Kit für COVID-19-Tests für den Heimgebrauch zu.[2627]

    • New Hampshire: Der einen Monat zuvor eingeschworene Sprecher des Repräsentantenhauses von New Hampshire Dick Hinch starb an COVID-19.[2628]
    • Pennsylvania: Es wurde bekannt, dass Gouverneur Tom Wolf am Dienstag positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war und in seinem Wohnhaus in Selbstisolierung arbeite. In der Vorwoche waren Angehörige des Sicherheitspersonals des Gouverneurs positiv getestet worden.[2629]

    10. Dezember

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    Das wissenschaftliche Beratungsgremium für Impfstoffe der Food and Drug Administration (FDA) stimmte für die Eilzulassung des SARS-CoV-2-Impfstoffs von Pfizer. Das Gremium befand den Impfstoff aufgrund der vorliegenden Studien als wirksam gegen SARS-CoV-2 und als sicher. Die FDA konnte damit über die Zulassung entscheiden.[2630]

    Das Arbeitsministerium veröffentlichte die wöchentlichen Berichte zu Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Danach waren die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung von 716.000 in der Woche davor auf saisonal bereinigte 853.000 gestiegen, der höchste Wert seit dem 19. September. Prognostiziert worden war ein Anstieg auf saisonal bereinigte 730.000.[2631] Ohne saisonale Bereinigung waren es 950.000 Anträge, die gestellt wurden.[2632] Auch fortdauernde Anträge stiegen um 230.000 auf 5,76 Millionen. Zurückgeführt wurden die steigenden Zahlen auf die stark steigenden Ansteckungen und Lockdowns in den Bundesstaaten.[2631]

    • Hawaii: Die Gesundheitsbehörden meldeten einen COVID-19-Fall in Kalaupapa im Kalawao County.[2633] Kalawao County war nicht nur das kleinste County in den Vereinigten Staaten, sondern auch das letzte County ohne eine COVID-19-Erkrankung. Es hatte vor der Pandemie knapp hundert Einwohner, von denen etwa die Hälfte das County seit März 2020 verlassen hatten. Als ehemalige Lepra-Kolonie war es sehr abgelegen.[2634]

    11. Dezember

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    Am Morgen tweetete Trump, dass der Leiter der für die Impfstoffzulassung zuständigen FDA Stephen Hahn endlich den Impfstoff herausschicken solle und Leben retten solle. Sein Stabschef Mark Meadows soll dann nach am Vormittag nach einem Bericht der Washington Post[2635] Hahn angerufen haben und ihn angewiesen haben bis zum Abend den Impfstoff zuzulassen, ansonsten könne er zurücktreten. Hahn bestritt den Bericht kurz nach dem Erscheinen. Laut Hahn soll es sich bei dem Anruf um eine Ermunterung gehandelt haben.[2636] Am Abend genehmigte die FDA den Einsatz des Impfstoffes. Der Gesundheitsminister Alex Azar bezeichnete es als medizinisches Wunder, elf Monate nachdem das Virus bekannt geworden war, schon einen Impfstoff zu haben.[2637]

    Das College-Football-Spiel zwischen den Washington Huskies und den Oregon Ducks am Sonnabend, dem 12. Dezember 2020 in der Pac-12 wurde abgesagt. Die Mannschaft aus Washington konnte wegen Ansteckung und Quarantänen nicht genug Spieler aufstellen.[2638]

    • Kalifornien: Das bevölkerungsreichste County der Vereinigten Staaten, Los Angeles County, registrierte 13.815 COVID-19-Neufälle und überschritt mit 501.635 Fällen die halbe Million. Dies entsprach etwa 5 % der Bevölkerung des Countys. 50 Angelenos starben, womit das County 8.199 Tote zu beklagen hatte.[2639] Südkalifornien, zu dem Los Angeles gehört, erreichte dabei eine Auslastung der Intensivstationen, dass nur noch etwa 10 % der intensivmedizinischen Betten frei waren. Im zentraleren San Joaquin Valley waren nur noch 5,6 % der Intensivmedizin-Betten frei, in den Countys Fresno County, Kings County und Madera County waren keine Betten für intensivmedizinische Betreuung mehr verfügbar.[2640]
    • Kentucky: Ein Schneeleopard im Zoo von Louisville wurde positiv auf das Coronavirus getestet.[2641]

    12. Dezember

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    Nach nur vier Tagen nahmen die Vereinigten Staaten einen erneuten Meilenstein mit 16 Millionen COVID-19-Fällen, nachdem am 8. Dezember 15 Millionen Fälle seit Pandemiebeginn bekannt geworden waren. Im Durchschnitt war im Laufe der Woche 210.764 Neufälle pro Tag festgestellt worden, ein Höchstwert. Hatte es noch über acht Monate gedauert, bis 8 Millionen Fälle erreicht worden waren, dauerte es weniger als zwei Monate, bis doppelt soviele Fälle festgestellt waren. Es waren an diesem Tag 108.487 Patienten mit COVID-19 hospitalisiert. Dies war am siebten Tag in Folge ein Rekordwert an COVID-19-Patienten in den amerikanischen Krankenhäusern. Während der vorangegangenen Woche hatten 85 % der US-Krankenhäuser mehr Coronapatienten als einen Monat zuvor und es wurden 20 % aller Krankenhauspatienten in den USA wegen COVID-19 behandelt. In den zehn größten Städten der Vereinigten Staaten betrug der Anteil der COVID-19-Erkrankten an den Krankenhauspatienten zwischen 9 % (New York City) und 23 % (Chicago).[2642] In einem Achtel der Krankenhäuser in den USA waren keine oder kaum Betten in den Intensivstationen verfügbar.[2643] Im Siebentages-Durchschnitt starben jeden Tag der Woche durchschnittlich 2.359 Menschen an COVID-19.[2642]

    Das unabhängige Expertengremium Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stimmte über die Anwendung des am Freitag zugelassenen Impfstoffes von Pfizer ab. Das Gremium stimmte für die Zulassung für Personen 16 und älter. Für Jugendliche und Kinder unter 16 würden nicht ausreichend Daten vorliegen, um von der Sicherheit des Impfstoffes auszugehen.[2644]

    • Florida: Nachdem der Orlando Sentinel und der South Florida Sun Sentinel erfolgreich geklagt hatten, wurde nun ein Bericht der Coronavirus Task Force vom 6. Dezember 2020 bekannt. Gouverneur DeSantis hatte die wöchentlichen Berichte seit Mitte November zurückgehalten. Der Bericht forderte zu umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2-Virus auf. Das Essen in Gasträumen sollte untersagt oder stark eingeschränkt werden, Kapazitäten in Kneipen eingeschränkt werden, und Maskenpflichten durchgesetzt werden. Gouverneur DeSantis hatte solche Maßnahmen als wirkungslos bezeichnet und auf eine offene Wirtschaft gedrängt.[2645]

    13. Dezember

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    Die ersten Lieferungen von 3 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffes von Pfizer verließen an diesem Sonntag die Lagerstätten des Herstellers. Der Impfstoff, der sehr kühl gehalten werden musste, wurde in mit Trockeneis gekühlten Behältern transportiert. Am Montag sollten die ersten Lieferungen die ersten 145 Auslieferungszentren erreichen, weitere 425 Zentren sollten Dienstag erreicht werden, und die letzten 66 am Mittwoch.[2646] Ein Engpass war die Finanzierung der Impfungen vor Ort. Der Kongress hatte keine Mittel zur Verfügung gestellt, um die örtlichen Stellen finanziell zu unterstützen.[2647] Noch am Sonntag wurde bekannt, dass zu denjenigen, die als erstes geimpft werden würden der Präsident, der Vizepräsident und wesentliche Angehörige des Weißen Hauses gehören. Sie sollten bereits am Montag, den 14. Dezember geimpft werden. Innerhalb der nächsten zehn Tage sollten bestimmte Angehörige aller drei Gewalten (Exekutive, Legislative, Judikative) folgen, obwohl der Impfstoff noch nicht weit verfügbar sein sollte, und Gesundheitspersonal vorbehalten sein sollte.[2648] Nach Bekanntwerden der Pläne teilte Trump auf Twitter mit, dass Angehörige des Weißen Hauses doch später geimpft werden sollten.[2649]

    14. Dezember

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    Ein Arzt des Walter Reed National Military Medical Centers wird gegen COVID-19 geimpft.

    In New York City wurde die Krankenschwester auf einer Intensivstation Sandra Lindsay als erste Person in den Vereinigten Staaten gegen SARS-CoV-2 geimpft.[2650]

    Die Zahl der Todesopfer der COVID-19-Pandemie überschritt an diesem Tag 300.000 seit am 6. Februar der erste Coronatote verzeichnet worden war. Das waren pro Tag durchschnittlich 961 COVID-19-Tote. Allerdings hatte die Sterberate zum Dezember stark zugenommen. Innerhalb des letzten Monats hatten die Vereinigten Staaten über 50.000 Todesopfer zu beklagen. In der letzten Woche waren durchschnittlich am Tag 2.403 Menschen an COVID-19 gestorben, etwa alle 40 Sekunden starb zu dieser Zeit damit jemand an COVID-19.[2651]

    Für das Spiel um die Meisterschaft in der Pacific-12 Conference im College Football musste die Mannschaft der Washington Huskies (drei Siege, eine Niederlage) durch die Mannschaft der Oregon Ducks (drei Siege, zwei Niederlagen) ersetzt werden. Die Huskies konnten die für das Spiel am Freitag, den 18. Dezember 2020 gegen die USC Trojans notwendige Spielerzahl wegen Ausfällen und Corona-Quarantänen nicht aufbringen. Zusätzlich befand sich die gesamte Offensive der Mannschaft aus Washington in Quarantäne.[2652]

    • Michigan: Eine Gruppe unautorisierter Wahlmänner versammelte sich im Parteihaus der Republikanischen Partei, nachdem das Kapitol von Michigan wegen der COVID-19-Pandemie für die Öffentlichkeit geschlossen war. Sie stimmten dort, entgegen des Ergebnisses der Präsidentenwahl in Michigan, für Donald Trump als Präsidenten der Vereinigten Staaten.[2653]

    15. Dezember

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    Die Food and Drug Administration teilte an diesem Dienstag mit, dass sie einen zweiten Impfstoff von Moderna für sicher und wirksam halte. Dies ebnete den Weg für die weiteren Schritte des Zulassungsverfahrens. Am Donnerstag sollte dann das unabhängige Gremium zur Impfstoffzulassung tagen und über den Impfstoff beschließen.[2654] Bezüglich des bereits zugelassenen Impfstoffes von Pfizer teilte die Pressesprecherin des Weißen Hauses Kayleigh McEnany mit, dass die Regierung mit Pfizer in Verhandlungen stünde, weitere 100 Millionen Dosen zu den bereits bestellten 100 Millionen Impfdosen zu beziehen. 100 Millionen Dosen reichten zur Impfung von 50 Millionen Personen. Nach Mitteilungen des Vorstandsvorsitzenden von Pfizer sah sich das Unternehmen in der Lage diese zusätzliche Bestellung zu erfüllen. Wegen anderweitigen Bestellungen sei dies aber erst im dritten Quartal 2021 möglich, die US-Regierung wolle dies aber bereits im zweiten Quartal.[2655]

    In der Sendung Morning Edition des National Public Radio trat der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci auf. Er erklärte, dass die Vereinigten Staaten im späten Frühjahr oder Frühsommer Herdenimmunität durch die Impfungen erreichen könnten. Man würde erste Effekte auf die Fallzahlen beobachten können, wenn 50 % der Bevölkerung immunisiert worden seien, Herdenimmunität würde bei 75 % bis 80 % eintreten. Der Impfstoff werde Ende April oder Anfang Mai allgemein verfügbar sein. Wenn dann die Impfungen in den folgenden Monaten hochgezogen würden, seien die USA in der Lage, die Situation zu drehen. Bis dahin würden aber bittere Monate vor dem Land liegen, Maßnahmen zur Eindämmung würden weiter notwendig bleiben.[2656]

    • Alaska: Ein erster Fall eines anaphylaktischen Schocks nach Verabreichung des Pfizer-Impfstoffs gegen COVID-19 wurde gemeldet.[2657]
    • Kalifornien: Gouverneur Gavin Newsom setzte den kalifornischen Plan gegen Massensterben in Kraft. Der Plan sah unter anderem den Ankauf von 5.000 Leichensäcken, den Einsatz von sechzig Kühleinheiten zum Auffang bei überfüllten Leichenhäusern, das Anwerben von Pflegepersonal und eine stärkere Koordination von bundesstaatsweiten und lokalen Behörden vor. Der Gouverneur hob Regulierungen über das Verhältnis von Patientenzahl zu Pflegepersonal zeitweilig auf, und es wurde Krankenpflegepersonal von außerhalb angeworben. Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete Kalifornien 21.188 Todesopfer seit Beginn der Pandemie im Januar und im Siebentages-Durchschnitt täglich 163 Tote am Tag. Die Krankenhäuser in den Regionen Südkalifornien und San Joaquin Valley hatten nur noch 2 % Bettenkapazität zur Verfügung, über 3.000 COVID-19-Patienten wurden in den Intensivstationen Kaliforniens betreut.[2658]
    • Kansas: Joyce Warshaw trat als Bürgermeisterin von Dodge City morgens zurück. Der Grund für den Rücktritt waren Drohungen, die sie wegen Unterstützung eines Maskenzwangs erhalten hatte.[2659]

    16. Dezember

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    Die Food and Drug Administration genehmigte die Verwendung von Rückständen in Arzneifläschchen von Pfizer zur Impfung. Mit Impfungen betraute Apotheker hatten festgestellt, dass die für fünf Impfdosen vorgesehenen Fläschchen nach fünf Impfungen genug Rückstände des Impfstoffes für ein oder zwei weitere Impfungen enthielt.[2660]

    Es wurde bekannt, dass Paul Alexander, ein von Präsident Trump eingesetzter politischer Beamter im Gesundheitsministerium, in mehreren E-Mails während des Sommers auf eine Herdenimmunitätsstrategie gedrängt hatte. Danach sollten jüngere und mittelalte Bevölkerungsteile bewusst Virusinfektionen ausgesetzt werden, um Herdenimmunität zu erreichen. Alexander hatte das Ministerium verlassen, kurz nachdem bekanntgeworden war, dass er versucht hatte amtliche wöchentliche Berichte der Seuchenschutzbehörde zu redigieren.[2661]

    David Bernhardt, der Innenminister der Vereinigten Staaten, wurde positiv auf das Coronavirus getestet.[2662]

    • Kalifornien: Der Goldstaat hatte seit einer Woche täglich Rekorde an Neuinfektionen gemeldet. An diesem Mittwoch wurden in Kalifornien mehr als 41.000 Neufälle erfasst. Der Bundesstaat übertraf damit Indien, dem Land mit nach den Vereinigten Staaten zweitmeisten Neufällen.[2663]

    17. Dezember

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    An diesem Donnerstag verzeichneten die Vereinigten Staaten erstmals mehr als 17 Millionen COVID-19-Fälle seit die Krankheit nachweislich im Januar die Vereinigten Staaten erreichte, nachdem erst am 12. Dezember die Grenze zu 16 Millionen überschritten worden war.[2664] Innerhalb eines Monats waren anderthalb Millionen Ansteckungen erfasst worden. Im Siebentages-Durchschnitt hatte das Land am Mittwoch 216.674 Fälle am Tag erfasst.[2665] Die Zahl von Neufällen in den bevölkerungsärmeren nördlicheren und zentralen Bundesstaaten ging zurück, stieg aber nun deutlich in bevölkerungsreicheren Bundesstaaten.[2664] 114.237 Patienten wurden in den US-amerikanischen Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt.[2665] Im Durchschnitt waren in letzten sieben Tagen täglich 2.633 Menschen in den Vereinigten Staaten an COVID-19 gestorben, 3.270 allein an diesem Donnerstag.[2665]

    Das Beratungsgremium der Food and Drug Administration (FDA) für Impfstoffe stimmte ohne Gegenstimmen für die Eilzulassung des COVID-19-Impfstoffes mRNA-1273 von Moderna.[2666]

    US-Gesundheitsminister Azar erklärte in der Sendung Squawk Box des Senders CNBC, er sei zuversichtlich mit Pfizer eine Einigung über Impfstofflieferungen im zweiten Quartal 2021 herbeiführen zu können. Er sagte weiter, dass der Impfstoffhersteller Pfizer zwar als Teil der Operation Warp Speed gesehen würde, das Unternehmen aber die Regierung bezüglich der Produktion auf Armeslänge hielte. Es werde aber Hilfe der Regierung bei der Produktion brauchen.[2667] Über ein Dutzend Bundesstaaten beschwerten sich indessen, dass sie in der kommenden Woche weniger Impfstoffdosen erhalten würden, als von der Regierung zugesagt. Pfizer teilte daraufhin mit, es würde keine Produktionsprobleme geben. 2,9 Millionen Impfdosen befänden sich in Lagerhäusern bereit zur Auslieferung. Die US-Regierung habe allerdings nicht mitgeteilt wohin der Impfstoff ausgeliefert werden solle.[2668]

    Für die am 12. Dezember endende Woche berichtete das Arbeitsministerium von 885.000 gestellten Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung, die höchste wöchentliche Zahl seit dem 5. September 2020. Prognostiziert worden war ein Rückgang auf 808.000 Anträge, stattdessen waren die Antragszahlen seit der Vorwoche gestiegen. Insgesamt bezogen damit 20,6 Millionen Amerikaner eine Form von Arbeitslosenunterstützung.[2669] Das waren 1,6 Millionen mehr Leistungsbezieher als in der Vorwoche. Hierbei bezogen etwa 14 Millionen der Bezieher von Arbeitslosenleistungen Leistungen aus Regierungsprogrammen, die im Frühjahr wegen der Corona-Krise aufgelegt worden waren, aber am 31. Dezember auslaufen sollten, falls sie nicht verlängert wurden.[2670] Die steigenden Zahlen von Arbeitssuchenden wurde als Ausdruck des steigenden wirtschaftlichen Drucks auf Staaten und Privatwirtschaft durch steigende COVID-19-Zahlen und durch Maßnahmen zur Eindämmung gesehen. Hinzu trat ein merklicher Rückgang im Konsum, der sich in sinkenden Umsätzen im Einzelhandel bemerkbar machte.[2671] Trotz der eher ernüchternden Zahlen zum Arbeitsmarkt und Einzelhandel stiegen die Aktienkurse. Grund waren wieder steigende Hoffnungen, das der Kongress der Vereinigten Staaten doch noch eine Gesetz zur Wirtschaftsstimmulierung beschließe.[2672]

    • Kalifornien: In Südkalifornien sank die Zahl der verfügbaren Betten für intensivmedizinische Betreuung auf 0 %. Es wurden allein in Los Angeles County etwa 1.000 Patienten mit COVID-19 intensivmedizinisch betreut, etwa doppelt so viele wie noch zwei Wochen zuvor zum Beginn des Monats. Das County meldete an diesem Donnerstag auch 14.418 Neuinfektionen und 102 Tote,[2673] während Kalifornien als Ganzes 52.281 Neufälle und 379 Tote meldete[2674]. Dies war ein Höchstwert. Da Einweisungszahlen in Krankenhäuser etwa zwei Wochen später auf Anstiege der Infektionszahlen folgten, wurde ein weiterer ansteigender Bedarf erwartet. Die Krankenhäuser Südkaliforniens preparierten sich mit Änderungen des Zahlenverhältnisses von Krankenschwestern pro Patient und Behelfsbetten. So wurde beispielsweise in Pasadena ein Zelt mit Krankenhausbetten auf einem Krankenhausparkplatz errichtet.[2673] Insgesamt hatte Kalifornien nun 1,7 Millionen Fälle und fast 22.000 Todesopfer der Pandemie seit Ausbruch der Seuche erfasst.[2674]

    18. Dezember

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    Die Food and Drug Administration ließ den Impfstoff von Moderna als zweiten Impfstoff für Personen ab 18 Jahren mit einer Notfall-Zulassung zu. Laut Angaben des Unternehmens standen 6 Millionen Dosen zur Auslieferung an 3.285 Zielorte in den Vereinigten Staaten bereit. 20 Millionen Dosen sollten bis Ende des Jahres an die US-Regierung geliefert werden. 100 bis 185 Millionen Dosen sollten im ersten Quartal weltweit zur Verfügung stehen, 85 bis 100 Millionen innerhalb der Vereinigten Staaten.[2675]

    Vizepräsident Mike Pence, seine Ehefrau Karen Pence, der U.S. Surgeon General Jerome Adams und dessen Ehefrau ließen sich an diesem Freitag im Eisenhower Executive Office Building vor laufender Kamera impfen, um Vertrauen in die Impfung zu schaffen. Pence erklärte:

    „We gather here today at the end of a historic week to affirm to the American people that hope is on the way.“

    (Wir sind hier am Ende einer historischen Woche zusammengekommen, um dem amerikanischen Volk zu bestätigen, dass Hoffnung auf dem Weg ist)

    Präsident Trump hatte am Wochenende zuvor getweetet, dass er sich zum angemessenen Zeitpunkt impfen lassen würde und nahm nicht teil.[2676] Auch der Mehrheitsführer im Senat Mitch McConnell und die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi teilten jeweils auf Twitter mit, dass sie die erste Impfdosis erhalten hätten.[2677] Auch den anderen Abgeordneten in beiden Kammern wurde angeboten, sich impfen zu lassen. Während etwa Senator Chuck Grassley es als patriotische Pflicht bezeichnete sich impfen zu lassen, wenn man an der Reihe sei und die Repräsentantin Alexandria Ocasio-Cortez der Politisierung des Impfens entgegenwirken wollte, waren andere Abgeordnete ablehnender. Senator Rand Paul wollte, dass jüngere Abgeordnete zurückträten. Die Repräsentanten Ilhan Omar, deren Vater an Corona gestorben war, lehnte die Impfung ab, da Menschen an der Front der Pandemiebekämpfung wichtiger seien als sie. Der Repräsentant Ken Buck erklärte, er sei über mögliche Nebenwirkungen der Impfstoffe mehr besorgt, als über COVID-19.[2678] Die Apothekenketten CVS Health und Walgreens begannen mit Impfungen von Insassen und Beschäftigten von Alters- und Pflegeheimen. CVS begann in Ohio und Connecticut zu impfen, Walgreen in den Bundesstaaten Ohio, Connecticut und Florida. In solchen Heimen war es zu 40 % aller Corona-Todesfälle gekommen.[2679]

    • Kalifornien: Nachdem lediglich sieben der 1.300 im Universitätskrankenhaus der Stanford University direkt mit COVID-19-Patienten konfrontierten Mitarbeiter für die Impfung mit den ersten 5.000 dem Krankenhaus zur Verfügung gestellten Impfdosen ausgesucht worden waren, protestierten mindestens hundert Ärzte.[2680]

    19. Dezember

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    Der Leiter der Operationen der Operation Warp Speed für die Impfstoffauslieferung in den Vereinigten Staaten General Gustave Perna trat an diesem Sonnabend vor die Presse. In der Pressekonferenz teilte er mit, dass die von zehn Bundesstaaten gemeldeten Kürzungen der angekündigten Impfstofflieferungen des Pfizer-Impfstoffes auf Kommunikationsfehler zurückzuführen seien. Es lege kein Mangel beim Impfstoff, der Produktion oder der Operation vor. Es sei durch einen Planungsfehler seinerseits verursacht worden. Perna entschuldigte sich für die Beeinträchtigungen der Planungen der Bundesstaaten.[2681] Der Fehler bestand darin, dass den Bundesstaaten 20 bis 40 % zu hohe Schätzungen genannt worden waren, weil die für die Operation Warp Speed Verantwortlichen von der Zahl produzierter Mengen ausgingen, nicht die Anzahl der Dosen, die auch die Qualitätskontrolle passiert hatten.[2682] Er teilte ferner mit, dass mit der Versendung des gerade zugelassenen Impfstoffes am Sonntag begonnen würde. Am Montag würden 7,9 Millionen Dosen beider Impfstoffe zugestellt. Er sei optimistisch, dass das Ziel von 20 Millionen zugestellten Impfstoffdosen bis Ende des Jahres erreicht werden würde.[2683]

    20. Dezember

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    An dem Vierten Adventssonntag teilten der Sprecher der Mehrheitsfraktion im US-Senat Mitch McConnell und der Sprecher der demokratischen Minderheit Chuck Schumer mit, dass eine Einigung über ein weiteres Corona-Entlastungsgesetz erzielt worden sei. Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen. Demokraten hatten bereits im Repräsentantenhaus im Mai Billionendollar-Entlastungsgesetze beschlossen gehabt, Republikaner waren erst im Laufe des Sommers zum Schluss gekommen, dass Entlastungen notwendig seien, wollten diese aber erheblich geringer halten. Nun wurde eine Einigung über Entlastungen für Bevölkerung und Wirtschaft in Höhe von $ 900 Milliarden getroffen. Dies soll Zahlungen von $ 600 an die meisten Erwachsenen und an Kinder in Familien, Darlehen an Kleinunternehmen zum Schutz von Lohnzahlungen, und $ 300 Milliarden für die Arbeitslosenkassen umfassen. Auch eine Fortsetzung der Ausweitung von Ansprüchen auf Arbeitslosenunterstützung aus den Entlastungsgesetzen im März wurde beschlossen. Ohne diese Fortsetzung hätten kurz nach Weihnachten etwa 12 Millionen Amerikaner Arbeitslosenunterstützung verloren. Ferner wurden Subventionen für Impfungen beschlossen.[2684]

    21. Dezember

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    Die Vereinigten Staaten durchbrachen an diesem Montag die Grenze von 18 Millionen Infektionen seit Beginn der Pandemie. Sie verzeichneten im Siebentages-Durchschnitt nun 215.700 festgestellte Neuinfektionen pro Tag.[2685] Insgesamt waren im gesamten Land 15,01 Millionen Fälle erfasst worden. In den Krankenhäusern mussten 115.351 Patienten mit COVID-19 behandelt werden. Im besonders betroffenen Los Angeles County waren die Hälfte der Patienten auf Intensivstationen mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert. Mindestens 319.190 Menschen waren in den Vereinigten Staaten der Pandemie zum Opfer gefallen.[2686] Im Siebentages-Durchschnitt starben nun täglich mindestens 2.600 Menschen.[2685]

    Beide Kammern des Kongresses der Vereinigten Staaten stimmten für das Hilfspaket, auf das sich führende Vertreter beider Parteien am Tag zuvor geeinigt hatten. Das Hilfspaket wurde dabei mit einem Haushaltsgesetz für die Ausgaben des Bundes verbunden. Einige Abgeordnete kritisierten dabei, dass sie keine Zeit gehabt hätten den Gesetzentwurf zu lesen.[2687]

    Der der Abgeordnete Jim Clyburn als Vorsitzender des Unterausschusses des Repräsentantenhauses zur Untersuchung der Corona-Maßnahmen der Regierung teilte mit, dass politische Beamte der Trump-Regierung in mindestens dreizehn Fällen versucht hätten wissenschaftliche Berichte des Centers for Disease Control and Prevention zu ändern oder zu unterdrücken.[2688]

    Der baldige Präsident der Vereinigten Staaten Joe Biden und seine Frau Jill Biden wurden vor laufender Kamera in Newark (Delaware) geimpft. Joe Biden erklärte, man würde den Wissenschaftlern, die den Impfstoff entwickelt hätten und den Beschäftigten im Gesundheitssektor unglaublich viel schulden. Auch der Trump-Administration gebühre einiges Lob für die Operation Warp Speed. Er und seine Frau nähmen das Vakzin als Beispiel für Amerikaner, damit auch sie sich impfen ließen, wenn sie an der Reihe seien.[2689]

    Die Börsen reagierten gemischt. Auf der positiven Seite lag das seit Monaten von Investoren erwartete Entlastungsgesetz, das vom Kongress beschlossen worden war. Andererseits wurden Märkte durch Nachrichten über eine neue SARS-CoV-2-Variante belastet, die sich in Großbritannien ausbreitete. Mehrere Länder hatten Flugverbote in das Vereinigte Königreich wegen dieser ansteckenderen Variante des Coronavirus verhängt. Die Märkte hatten den Handelstag deutlich im Minus begonnen, erholten sich aber etwas. Der Dow Jones Industrial Average schloss leicht um 0,1 %, oder 37 Punkte, höher, der S&P 500 aber schloss um 0,4 % tiefer als zum Handelsbeginn. Der technikorientierte Index Nasdaq Composite verlor 0,1 %. Auch Erdöl und US Staatsanleihen gaben nach. Öl verlor 3 % und wurde bei $ 47,75 pro Barrel zum Handelsschluss gehandelt.[2690]

    • Oregon: Während einer außerordentlichen Parlamentssitzung im Oregon State Capitol in Salem geriet eine von der rechtsextremen Gruppe Patriot Prayer organisierte Demonstration außer Kontrolle. Einige Demonstranten randalierten und einige drangen in das Gebäude ein, als Abgeordnete über Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche berieten. Die Demonstranten protestierten gegen jedwede Maßnahmen. Vier der Demonstranten wurden festgenommen, einer zur Fahndung ausgeschrieben.[2691] Die Demonstranten waren durch das Mitglied des Repräsentantenhaus von Oregon Mike Nearman eingelassen worden.[2692] (Fortsetzung: 11. Januar 2021, 10. Juni 2021)
    • Texas: Der Bundesstaat verkündete, es werde von Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zur Impfung abweichen. Es werde nicht Beschäftigte im Gesundheitswesen priorisieren, sondern Texaner im Alter von 65 oder älter, sowie Personen mit risikoerhöhenden Vorerkrankungen.[2693]

    22. Dezember

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    Präsident Trump tweetete ein Video. In diesem nannte er das Hilfspaket für die Corona-Krise, dass der Kongress am Tag zuvor verabschiedet hatte, eine Schande. Er forderte zahlreiche Änderungen, unter anderem, dass die Hilfsleistungen von $ 600 pro Person auf $ 2.000 pro Person angehoben würden. Andernfalls würde er das mit großen Mehrheiten verabschiedete Gesetz nicht unterschreiben. Ein Veto drohte er allerdings nicht direkt an. Er sagte, falls dies nicht geändert würde, dann müsse die nächste Administration dies tun. Dies könne er sein, ungeachtet der Tatsache, dass Biden die Wahl gewonnen hatte. Das Hilfspaket war unter anderem von Trumps Finanzminister Steven Mnuchin mitausgehandelt worden, Trump selbst hatte sich bereits vor den Wahlen am 3. November nicht beteiligt. Nancy Pelosi als Sprecherin des Repräsentantenhauses erklärte ihre Partei sei bereit diese Erhöhung zu beschließen.[2694]

    Der im November gewählte Präsident Joe Biden gab eine vorweihnachtliche Pressekonferenz. In dieser warnte er, dass die dunkelsten Tage der Pandemie noch bevorstünden. Die zehnmonatige Verlängerung von Arbeitslosenunterstützung im Hilfspaket des Kongresses bezeichnete er als ungenügend. Die Wirtschaft werde länger brauchen sich zu erholen. Er kündigte an, dass er sobald er am 20. Januar 2021 sein Amt anträte weitere Hilfsmaßnahmen beantragen werde.[2695]

    Die White House Coronavirus Task Force teilte den Bundesstaaten per E-Mail mit, dass die wöchentlichen Berichte, die den US-Bundesstaaten seit Juni zugesandt wurden nur noch auf Anfrage versandt würden. Eine Begründung wurde nicht angegeben.[2696]

    Mit Gesundheitsminister Alex Azar, den Leitern des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci und des National Institutes of Health Francis Collins ließen sich hochrangige Vertreter des US-amerikanischen Gesundheitswesens öffentlich gegen das Virus SARS-CoV-2 impfen.[2697]

    Die Koordinatorin der White House Coronavirus Task Force Deborah Birx äußerte, dass sie überlege in den Ruhestand zu treten. Grund war, dass bekanntgeworden war, dass die entgegen eigenen Rat um Thanksgiving zu einer Familienzusammenkunft gefahren war. Sie war weder die einzige noch erste Person der Öffentlichkeit, die entgegen eigenem Rat zu solchen Zusammenkünften gegangen war. Die Bürgermeister Michael Hancock von Denver und Sam Liccardo von San José (Kalifornien) waren beispielsweise hierfür ebenfalls in die Kritik geraten. Sie äußerte aber, dass sie Willens sei der neuen Administration unter Biden zu dienen, falls das Volk es wolle.[2698]

    • Arkansas: Es wurde durch den Gouverneur mitgeteilt, dass der Bundesstaat nun 205.048 COVID-19-Fälle verzeichnet hatte und 3.338 Todesopfer der Pandemie betrauere. 1.103 Patienten würden in den Krankenhäusern des Bundesstaates wegen COVID-19 behandelt, 174 müssten künstlich beatmet werden. Dies waren Rekordwerte für Arkansas. Die Krankenhauskapazitäten würden noch ausreichen. Wegen eines befürchteten Anstiegs an Hospitalisierungen nach den Weihnachtsfeiertagen kündigte Gouverneur Asa Hutchinson aber ein 7,4-Millionen-Dollar-Programm an, um zusätzliche 174 Krankenhausbetten zu schaffen.[2699]
    • Florida: Während der Bundesstaat im Durchschnitt täglich 11.000 Neufälle an COVID-19 und 100 Todesopfer meldete, hielt Vizepräsident Mike Pence vor etwa 2.000 Zuhörern eine Rede in Palm Beach County. Bei der Veranstaltung der konservativen Jugendorganisation Turning Point America stand die Menge eng in Innenräumen beisammen und es wurden kaum Masken getragen. Pence behauptete in seiner Rede, dass die Regierung das Land heilen würde und dabei die Freiheit verteidige. Soziale Distanzierung und Maskentragen erwähnte er nicht.[2700]
    Gouverneur Ron DeSantis erklärte, dass Florida Texas' Vorbild vom Vortag folge und von CDC-Richtlinien zur Impfung abweiche. Florida würde Personen im Alter von mindestens 70 Jahren über Beschäftigte im Gesundheitswesen bei Impfungen vorziehen.[2693]
    • New York: Andrew Cuomo, der Gouverneur des Bundesstaates New York, wies Krankenhäuser an auf die Variante 'VOC-202012/01 des SARS-CoV-2-Virus zu testen. Die Variante war im Südwesten Englands entdeckt worden, wo sie sich rasch ausgebreitet hatte. Die Variante galt als ansteckender als die bisherigen Varianten des Virus.[2701]

    23. Dezember

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    Die Grenze von einer Million Impfungen wurde an diesem Mittwoch überschritten. Diese offizielle Zahl war allerdings kleiner als die Zahl der tatsächlich durchgeführten Impfungen. Die Erfassung der Impfungen hinkte hinterher. 9,5 Millionen Impfdosen der Impfstoffe von Pfizer und Moderna waren ausgeliefert.[2702] Gesundheitsminister Alex Azar teilte mit, dass mit Pfizer eine Einigung erzielt wurde, dass das Unternehmen bis zum 31. Juli 2021 100 Millionen weitere Dosen an Impfstoff für $ 1,95 Milliarden liefern würde. Damit sei laut Azar sichergestellt, dass bis Juni jeder US-Amerikaner, der geimpft werden wolle, eine Impfung erhalten könne. Kritiker hielten die Pläne des Gesundheitsministeriums aber für zu optimistisch, da eventuelle Liefer- und Produktionsengpässe nicht berücksichtigt würden.[2703] Ein weiteres Problem war, dass nach einer vom 18. November bis zum 29. November durchgeführten Umfrage des Pew Research Center etwa 40 Prozent der US-Amerikaner eine Impfung eher ablehnten. Eine Herdenimmunität würde jedoch eine Impfung von 70 bis 75 Prozent der Bevölkerung erfordern. Das Gesundheitsministerium plante daher eine Werbekampagne im Wert von 250 Millionen Dollar.[2704]

    Nach dem wöchentlichen Bericht des Arbeitsministeriums hatten jahreszeitlich angepasst 803.000 Personen Arbeitslosenunterstützung beantragt. Dies war deutlich weniger, als in der Vorwoche, aber etwa viermal soviele wie im selben Zeitraum im Jahr 2019. Ohne Anpassung waren es 869.398 Anträge. Hinzu traten 397.511 Personen, die normalerweise, etwa als Selbstständige, keinen Anspruch hätten, aber einen Antrag nach dem Pandemic Unemployment Program gestellt hatten. Insgesamt waren dies 1,3 Millionen Neuanträge. Fortlaufende Anträge, die seit mindestens zwei Wochen liefen, waren leicht auf 5,3 Millionen gesunken.[2337]

    Die NBA verlegte das für diesen Mittwoch angesetzte Basketball-Spiel zwischen Oklahoma City Thunder und den Houston Rockets und sagte es für den 23. Dezember ab. Die Rockets konnten durch Quarantänen und positive Testergebnisse nicht die notwendigen acht Spieler aufbringen, um anzutreten.[2705]

    • Kalifornien: Am Mittwochnachmittag überschritt der Westküstenstaat den Meilenstein von 2 Millionen erfassten COVID-19-Ansteckungen seit Ausbruch der Pandemie. Damit war etwa jeder zwanzigste der 39,5 Millionen Bewohner des Bundesstaates positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Die Grenze zu der ersten Million Fälle war erst am 12. November überschritten worden. 12,6 % der in den letzten sieben Tagen durchgeführten Tests hatten positive Ergebnisse gezeigt, was einen leichten Rückgang darstellte. 23.558 Kalifornier waren an COVID-19 gestorben.[2706]
    • New Jersey: Das Department of Human Services des Bundesstaates eröffnete in Zusammenarbeit mit der Rutgers University eine eigene Hotline für psychische Hilfe für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Polizisten und Feuerwehrleute in Zeiten der Corona-Pandemie.[2707]

    24. Dezember

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    Nationaler Weihnachtsbaum vor dem Weißen Haus 2020

    Trump hatte das vom Kongress am 21. Dezember beschlossene zweite Corona-Hilfspaket bis zu diesem Heiligabend nicht unterzeichnet und begab sich nach Florida, wo er Golf spielte. Auf Twitter veröffentlichte er mit seiner Ehefrau eine Weihnachtsbotschaft, in der er und Melania Trump sich bei Wissenschaftlern und Gesundheitspersonal bedankten.[2708] Sie bezeichneten die Impfstoffe als „Weihnachtswunder“.[2709] Eine fehlende Gegenzeichnung würde einen fehlenden Haushalt ab dem 28. Dezember (Government Shutdown) bedeuten und 12 Millionen auf Arbeitslosenunterstützung angewiesene US-Amerikaner sowie zehntausende im Vertrauen auf das Paycheck Protection Program eingestellte Personen direkt betreffen.[2710] Ab 1. Januar 2020 konnte es zu einer Welle von Wohnraumräumungen kommen, falls das Gesetz nicht unterzeichnet würde.[2711] Betroffen wären auch etwa Einrichtungen wie Theater, Kinos, Zoos die als erste schließen mussten[2712] oder Unterstützung der Impfungen durch die Bundesstaaten.[2713]

    Während Donald und Melania Trump die Opfer der Pandemie in ihrer Weihnachtsbotschaft kaum nannten, sagte Joe Biden in seiner und Jill Bidens Botschaft:

    „Jill and I wish you and your family peace, joy, health and happiness this season. But we know for so many of you in our nation this has been a very difficult year.“

    (Jill und ich wünschen Ihnen und Ihrer Familie Frieden, Freude, Gesundheit und Glück in dieser Zeit. Aber wir wissen, dass es für viele von Ihnen in unserem Volk ein sehr schweres Jahr gewesen ist.)

    Sie würden wissen, dass viele Probleme hätten, Arbeit zu finden und Brot auf den Tisch zu bekommen, Hypotheken zu bedienen oder Miete zu bezahlen. Es erinnere sie, dass wir auf der Erde seien, um füreinander da zu sein, dass wir eine Quelle für Hilfe für Freunde und Fremde seien. Sie erklärten, dass sie dieses Jahr nicht ein Weihnachtsessen mit zwanzig bis fünfundzwanzig Gästen hätten. Sie hofften, dass auch andere auf Reisen und große Familienzusammenkünfte verzichteten, um die Familie sicher zu halten.[2714]

    Millionen Amerikaner missachteten die CDC-Richtlinien, nach denen man vermeiden sollte zu Weihnachten die Familie zu besuchen. So erreichte der Flugverkehr am 23. Dezember 1.191.123 Passagiere, fast doviele wie im März, bevor Corona-Einschränkungen begannen. Am Wochenende vor Weihnachten flogen vom Freitag, dem 18. Dezember bis Sonntag, dem 20. Dezember 3,2 Millionen Passagiere.[2715] An Heiligabend flogen nochmal knapp 850.000 Amerikaner.[2716]

    Die Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erließ Reisebeschränkungen gegen Reisen aus dem Vereinigten Königreich wegen der sich dort ausbreitenden Coronavirus-Variante. Reisende von dort sollten einen Coronavirus-Test oder einen Antikörpertest durchführen und die Dokumentation mit sich führen, andernfalls würde der Abflug verweigert werden. Die Regelungen sollten am Montag dem 28. Dezember in Kraft treten. Die Vereinigten Staaten schlossen sich damit über vierzig Staaten an, die Reisebeschränkungen verhängt hatten.[2717]

    • Kalifornien: Die Gesundheitsbehörden des Los Angeles County baten Filmemacher nach Möglichkeit von Dreharbeiten abzusehen. Zwar seien Dreharbeiten für Film, Fernsehen und Musikvideos zulässig, aber es würde von Reisen nachdrücklich abgehalten. Besonders Anreisen zum Filmen seien wegen häufig geteilten Fahrzeugen riskant. Falls doch gedreht würde, wurde gebeten auf Darsteller vor Ort zurückzugreifen.[2718]
    • Massachusetts: Ein in Boston mit dem Moderna-Impfstoff geimpfter Arzt zeigte Anzeichen einer erheblichen allergischen Reaktion auf den Impfstoff.[2719]

    25. Dezember

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    Netflix begann mit der Ausstrahlung der Serie Bridgerton[2720] Die im Zeitalter des Regency spielende Serie von Shonda Rhimes wurde laut Netflix von 82 Millionen Haushalten angesehen und brach damit den bisherigen Rekord,[2721] was teilweise auch auf das Zuhausebleiben in der Pandemie und das Fehlen von Unterhaltungsangeboten wie Kinos zurückzuführen war.[2722]

    Im Hochschulsport sagte die Damen-Basketball-Mannschaft der Duke Blue Devils alle restlichen Spiele der Saison wegen COVID-19 ab. Die Mannschaft hatte wegen Erkrankungen seit dem 16. Dezember 2020 bereits zwei Spiele absagen müssen.[2723]

    • Georgia: Gouverneur Brian Kemp nahm an einer Weihnachtsfeier im Weißen Haus teil. Er wurde dafür kritisiert, dass er CDC-Richtlinien und seine eigenen Ratschläge an die Bürger Georgias verletzte, nur um an einer Weihnachtsfeier von Trump teilzunehmen, der ihn öffentlich angriff, weil Kemp nicht die Wahlergebnisse in Georgia ändere.[2724]

    26. Dezember

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    Während die Welt die Grenze von 80 Millionen Infektionen am Sonnabendmorgen überschritt und 1,75 Millionen Todesopfer der Pandemie verzeichnete[2725], erreichten am Nachmittag die Vereinigten Staaten den Punkt an dem eine Promille der knapp 331 Millionen Einwohner der Vereinigten Staaten in diesem Jahr an COVID-19 gestorben war.[2726]

    Da Trump das vom Kongress am 21. Dezember beschlossene Hilfspaket nicht unterzeichnete, verloren 7,3 Millionen US-Amerikaner Arbeitslosenunterstützung. Ein im März aufgelegtes und in dem Hilfspaket verlängertes Programm für Gelegenheitsarbeiter und andere nicht von der normalen Arbeitslosenunterstützung abgedeckten Arbeitern lief damit aus.[2727] Joe Biden, der Gewinner der Präsidentschaftswahl am 3. November, griff Trump in einer Stellungnahme scharf an. Biden merkte an, dass es der Tag nach Weihnachten sei und Millionen von Amerikanern nicht wüssten, wie sie es zum Ende des Monats machen sollen. Und dies nur, weil der Präsident sich weigere ein im Kongress parteiübergreifend und mit großen Mehrheiten beschlossenes Gesetz zu unterzeichnen. Dies Gesetz sei kritisch und die Nichtunterzeichnung eine Abdankung von Verantwortlichkeit.[2728] Präsident Trump äußerte in einem Tweet auf Twitter, er wolle eine Direktzahlung von $ 2.000 und nicht nur $ 600. Man solle auch überflüssige Ausgaben (Pork) streichen. Ansonsten befasste er sich mit Golfspielen und Twittern über seine Wahlniederlage, sowie Angriffe gegen Parteigenossen und den Obersten Gerichtshof, die ihm nicht genug hülfen das Wahlergebnis zu drehen.[2729]

    27. Dezember

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    An diesem Sonntag überschritten die Vereinigten Staaten 19 Millionen erfasste COVID-19-Fälle. Im Durchschnitt waren seit dem 19. Dezember täglich 185.000 Neuansteckungen hinzugekommen, allein am Sonnabend waren es 226.274 Neufälle gewesen. Es waren 332.502 Todesopfer der Pandemie gemeldet worden.[2730] Die Corona Task Force des Weißen Hauses warnte die Bundesstaaten in dem wöchentlichen Bericht, dass die Corona-Zahlen mit Ausnahme der Hospitalisierungen zwischen den Jahren unzuverlässig und feiertagsbedingt zu niedrig seien. Es werde voraussichtlich in den ersten Tagen des Jahres 2021 einen scheinbaren Anstieg durch nachträglich berichtete Fälle geben. Es gebe zwar positive Entwicklungen bei Bundesstaaten des nördlichen mittleren Westens, der nördlichen Prärie und der Rocky Mountains, aber alle Staaten befänden sich auf einem hohen Niveau. Bei Fallzahlen per Einwohner führte der Bundesstaat Kalifornien vor Tennessee, Arizona, Oklahoma, Arkansas, Indiana, West Virginia, Nevada, Delaware und Mississippi. Bei dem Anteil von positiven Testergebnissen führte Oklahoma mit 20,1 %, gefolgt von Nevada, Arizona, Tennessee, Missouri, Virginia, Idaho, Indiana, Nebraska und Utah. Bei COVID-19-Patienten pro 100 Betten lag laut dem Bericht Arizona vorne vor Arkansas, Maryland, Oklahoma, Kalifornien, Kentucky, Georgia, Washington D.C., Pennsylvania und New Mexico. Bei Todesopfern relativ zur Bevölkerung war South Dakota am härtesten betroffen vor Pennsylvania, Arkansas, Iowa, West Virginia, New Mexico, Arizona, Alabama, Nevada und Indiana.[2731]

    Der Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases Anthony Fauci drückte am Morgen seine Besorgnis um einen weiteren Anstieg gegenüber Dana Bash in der CNN-Sendung State of the Union aus. Fauci begründete dies mit dem anzunehmenden Anstieg nach Feierlichkeiten zu Weihnachten und zu Silvester. Es würde zu dem kommen, was er als Anstieg auf einem Anstieg bezeichnet habe. Insbesondere mit Blick auf den steilen Anstieg, der nun im Spätherbst und Frühwinter bereits beobachtet würde, sei dies Besorgnis erregend. Dieser Anstieg würde die Vereinigten Staaten zu einem kritischen Zeitpunkt treffen. Er teile Joe Bidens kürzliche geäußerte Einschätzung, dass die dunkelsten Tage der Pandemie noch bevorstünden. Von Bash auf seine geänderten Einschätzungen, wann Herdenimmunität erreicht sei, angesprochen, erklärte Fauci, man solle ehrlich und bescheiden genug sein zuzugeben, dass man nicht genau wisse, wann Herdenimmunität zu erwarten sei. Seine erste Einschätzung sei von einer Spannbreite von 70 bis 75 % ausgegangen, er habe dies nun nur relativ geringfügig angepasst auf 70 bis 85 %. Seine Einschätzungen beruhten auf Hochrechnungen von Werten bei Masern.[2732] Auch der U.S. Surgeon General Jerome Adams sprach an diesem Sonntag in der ABC-Sendung This Week Besorgnis über einen Nach-Weihnachts-Anstieg aus. Er sprach auch über die Notwendigkeit Rassismus in der Medizin anzusprechen und anzugehen.[2733] Der für Impffragen zuständige Staatssekretär (Under Secretary) im Gesundheitsministerium Brett Giroir demgegenüber äußerte in der Sendung Fox News Sunday, dass es nicht sicher sei, dass die Reisen zu den Feiertagen zu einem Anstieg führen würden. Es würde davon abhängen, was nach der Ankunft getan würde.[2734]

    Senator Marco Rubio aus Florida warf Fauci auf Twitter in einer teilweise irreführenden Stellungnahme vor über das Tragen von Masken gelogen zu haben und die Zahlen zur Herdenimmunität zu verzerren. Er behauptete, dass Anthony Fauci Teil einer Elite sei, die das amerikanische Volk irreführe.[2735] Rubio wurde hierfür stark kritisiert.[2736]

    Am Abend unterzeichnete Donald Trump das Corona-Hilfspaket und das damit verbundene Haushaltsgesetz doch noch.[2737] Zuvor hatte Trump sich seit dem 24. Dezember geweigert das Gesetz durch seine Unterschrift in Kraft zu setzen.[2738]

    28. Dezember

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    Dass Präsident Trump am Sonntagabend das Corona-Hilfspaket unterzeichnete ließ an diesem Montag die Aktienkurse steigen. Der Dow Jones Industrial Average schloss um 204,10 Punkte oder 0,7 % höher als zum Handelsbeginn bei 30.403,97. Der S&P 500 konnte um 0,9 % auf 3.735,36 zulegen. Der Nasdaq Composite stieg um 0,7 % auf 12.899,42 zum Handelsschluss.[2739]

    Das Unternehmen Novavax begann die dritte und letzte Phase in ihrer Corona-Impfstoff-Entwicklung. Für die Studie waren 30.000 Freiwillige in den Vereinigten Staaten und Mexiko angeworben worden.[2740]

    • Kalifornien: In Krankenhäusern des östlichen Los Angeles County und im San Fernando Valley traten Nachschubprobleme mit Sauerstoff auf. Verursacht wurde dies durch etwa 7.000 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern des Countys, von denen sich etwa ein Fünftel in intensivmedizinischer Betreuung befand. Das Los Angeles County Department of Health Services erklärte daher einen internen Notstand.[2741] (Fortsetzung: 4. Januar 2021)
    • New York: Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, dass die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Ermittlungen gegen eine Klinikgruppe in Orange County wegen betrügerischen Erschleichens von Corona-Impfstoffen aufgenommen habe. Es sei das erste derartige Strafverfahren in den USA laut Cuomo.[2742]
    Der Kongress des Bundesstaates New York untersagte Zwangsräumungen von Mietwohnungen und Zwangsvollstreckungen in Hypotheken bis zum 1. Mai 2021 bei Personen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten waren.[2743]

    29. Dezember

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    Bis zu diesem Dienstag waren 11,5 Millionen Impfstoffdosen an die Bundesstaaten ausgeliefert worden und 2 Millionen Amerikaner geimpft worden. Dies blieb hinter den Prognosen der Operation Warp Speed früher im Dezember zurück, wonach 20 Millionen Amerikaner bis zum Ende des Jahres 2020 geimpft sein sollten und auch hinter Zusagen von Gesundheitsminister Alex Azar im Oktober, dass bis zum Ende des Jahres 100 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen würden. Der zukünftige Präsident Joe Biden griff die Trump-Administration hierfür in einer Ansprache an. Er kündigte Maßnahmen wie das Aktivieren des Defense Production Act an, um die Produktion und Lieferung von Impfstoffen zu beschleunigen. Biden sagte auch, dass man ehrlich ein sollte. Die kommenden Wochen und Monate würden eine harte Zeit werden. Er forderte mehrmals seine Mitbürger dazu auf Gesichtsmasken zu tragen.[2744] Trump erwiderte auf Twitter, dass die Bundesstaaten für Impfungen zuständig seien. Im übrigen habe Biden angeblich bei der Schweinegrippe versagt.[2745]

    Die künftige Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten Kamala Harris und ihr Ehemann Doug Emhoff wurden vor laufender Kamera geimpft. Harris erklärte, dass es um das Retten von Leben ginge. Der Impfstoff sei von Wissenschaftlern zugelassen worden und sie traue der Wissenschaft.[2746]

    Der 41-jährige republikanische Politiker Luke Letlow aus Louisiana starb an COVID-19. Er war am 5. Dezember 2020 in einer Stichwahl für den 5. Kongressbezirk des Bundesstaates in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gewählt worden und hatte am 18. Dezember 2020 mitgeteilt, dass er positiv getestet worden war. Letlow war der erste in den Kongress gewählte Politiker, der an der Krankheit gestorben war.[2747]

    • Colorado: Die erstmals im Vereinigten Königreich aufgetretene ansteckendere Variante SARS-CoV-2-Variante Alpha, damals VUI 202012/01, wurde nun zum ersten Mal bei einem Mann in den 20ern im Elbert County festgestellt.[2748] Es handelte sich um einen Angehörigen der Nationalgarde Colorados, der zur Überbrückung von Personalengpässen in ein Pflegeheim abkommandiert worden war.[2749] (Fortsetzung: 30. Dezember) Spätere Analysen ergaben, dass die Variante mindestens seit Oktober in den Vereinigten Staaten vorkam.[2750] Es wurde geschätzt, dass die Basisreproduktionszahl R bei der neuen Variante um 0,4 bis 0,7 höher als dem bisherigen Virus sei.[2751]
    • Florida: Die Beschränkung auf Floridaner über 65 und ein Programm, dass Erstankömmlinge an Impfstellen mit den beschränkten Impfdosen bevorzugte führte zu Schlangen von Senioren.[2752]
    • Kalifornien: Für die Regionen Südkalifornien und San Joaquin Valley wurden die Ausgangsbeschränkungen auf unbestimmte Zeit verlängert.[2753]
    In den Krankenhäusern des Los Angeles County wurden 7.200 Patienten mit COVID-19 behandelt, was fast dem zehnfachen der Zahl der Corona-Patienten zwei Monaten zuvor entsprach. Kalifornien war zugleich der Bundesstaat mit den meisten Neufällen auf 100.000 Einwohnern.[2754] Krankenhäuser des Los Angeles County begannen bereits Krankenwagen abzuweisen.[2755]
    • Texas: Die Gesundheitsbehörden drängten medizinische Dienstleister, mehr Corona-Impfungen durchzuführen. Es waren zwar 1,2 Millionen Impfdosen nach Texas geliefert worden, aber nur 163.700 Texaner tatsächlich geimpft worden. Zugleich erreichte der Anteil positiver Tests seit dem Sommer nicht gesehene Höhen. Im Siebentagedurchschnitt waren über 15 % der COVID-19-Testergebnisse positiv, an diesem Dienstag waren es 17,15 %.[2756] Texas verzeichnete auch einen Rekordwert von 11.700 COVID-19-Patienten in den Krankenhäusern.[2754]

    30. Dezember

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    Der für die Impfung zuständige Staatssekretär Brett Giroir erklärte gegenüber Jake Tapper von CNN, dass die Regierung eine bessere Arbeit bei der Verteilung der Impfstoffe leisten müsse. Aber alle Impfprogramme würden langsamer starten. Er gehe davon aus, dass in der ersten Woche des Jahres 2021 20 Millionen Impfdosen ausgeliefert sein würden. Im Laufe des Januar würden weitere 30 Millionen Dosen ausgeliefert werden und im Februar 50 Millionen weitere Impfstoffdosen. Die Bundesregierung habe Verträge mit 60 % aller Apotheken für Impfungen, das Programm werde dann Fahrt aufnehmen. Der Präsident tweetete, dass Impfung Sache der Bundesstaaten sei, die Bundesregierung habe geliefert.[2757]

    • Colorado: Nachdem am 29. Dezember ein Fall der neuen britischen Virusvariante bekannt geworden war, wurde an diesem Mittwoch ein weiterer Verdachtsfall bekannt. Es handelte sich um einen Mann, der in derselben Pflegeeinrichtung in Simla (Colorado) beschäftigt wurde wie der Patient vom Vortag.[2758] Auch dies war ein Angehöriger der Nationalgarde, der dorthin abkommandiert war.[2749]
    • Kalifornien: Gouverneur Newsom stellte ein Programm zur Wiederöffnung von Grundschulen bis Mitte Februar 2020 vor. Er wolle $ 2 Milliarden beantragen, um Schulbezirken einen Zuschuss bis zu $ 750 pro Grundschüler zu zahlen, falls Grundschulen bis dahin zum regulären Unterricht zurückkehren.[2759]
    In einem Gespräch auf Facebook Live zwischen dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom und Anthony Fauci gab der Gouverneur bekannt, dass er gerade informiert wurde, dass auch in Südkalifornien ein erster Fall der neuen britischen SARS-CoV-2-Variante entdeckt worden sei.[2760] Es handelte sich um einen Dreißigjährigen Mann aus San Diego County ohne Reisegeschichte. Der Betroffene hatte am Sonntag, dem 27. Dezember 2020 Symptome gezeigt. Fauci erwiderte im Gespräch, dass weitere Fälle erwartet worden seien. Er gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen weitere Fälle in weiteren Staaten bekannt werden würden.[2761]
    Wegen der steigenden Fall- und Hospitalisierungszahlen im Los Angeles County sandte die County Supervisorin Janice Hahn ein Schreiben an den Gouverneur von Kalifornien. Sie bat ihn die Sendung der USNS Mercy in dem Hafen von Los Angeles bei der Regierung in Washington zu beantragen.[2762]
    • New Hampshire: Chris Sununu sagte die öffentliche Ablegung des Amtseids und die Amtseinführungszeremonie für seine dritte Amtszeit als Gouverneur ab. Er werde den Eid im inneren seines Dienstsitzes ablegen. Sununu begründete die Entscheidung mit zunehmend aggressiver werdenden Protesten gegen eine Maskenpflicht vor seiner Privatwohnung, insbesondere der Festnahme eines Bewaffneten auf seinem Grundstück am Tag zuvor.[2763]
    • New Mexico: Der Bundesstaat verhängte Bußgelder in Höhe von $ 10.000 gegen die Megachurches Legacy Church und Calvary Church in Albuquerque. Die Kirchen hatten Heiligabendgottesdienste unter Missachtung der Anordnung von Gouverneurin Michelle Lujan Grisham, Gottesdienste auf 25 % Kapazität zu beschränken, nicht eingehalten und die Maskenpflicht missachtet. Ein Sprecher der Gouverneurin erklärte, diese Gottesdienste hätten gegen die Anordnungen und den gesunden Menschenverstand verstoßen.[2764]
    • Texas: Der Attorney General von Texas Ken Paxton reichte beim Travis County Court Klage und einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen Travis County und die Stadt Austin ein. Diese hatten für Gaststätten den Ausschank und das Servieren von Speisen ab Donnerstag, den 31. Dezember 2020 bis Sonntag, den 3. Januar 2021 zwischen 22:30 Uhr und 6:00 Uhr morgens untersagt. Paxton vertrat die Auffassung diese Anordnungen würden den Anordnungen von Gouverneur Greg Abbott zuwiderlaufen, die Schließungen von Unternehmen untersagten. Die Beklagten vertraten die Ansicht, es müsse ihnen möglich sein tätig zu werden, um sich zu schützen, wenn der Bundesstaat untätig bleibe.[2765] Travis County verzeichnete an diesem Mittwoch 546 festgestellte Neuinfektionen, womit es erstmals über 50.000 Fälle in dem County seit Beginn der Pandemie verzeichnete. Im Großraum Austin mussten 434 Patienten in Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt werden, 140 wurden intensivmedizinisch betreut.[2766]

    31. Dezember

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    Obwohl Trump in diesem bis dahin tödlichsten Monat während der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten, mit über 6 Millionen Ansteckungen allein im Dezember, sich kaum zur Pandemie geäußert hatte, veröffentlichte er nun ein Video auf Twitter. Er lobte sich dafür, dass die Operation Warp Speed innerhalb von neun Monaten Impfstoffe entwickelt habe. Es würde nun landesweit geimpft und weltweit die Impfstoffe ausgeliefert. Die Welt würde profitieren, Amerika würde profitieren und jeder würde anrufen, um sich zu bedanken. Ansonsten behauptete Trump, er habe die beste Wirtschaft der Geschichte aufgebaut. Man würde nun Zahlen sehen, die niemand zuvor gesehen habe, einschließlich der höchsten Aktienkurse aller Zeiten. Das beste werde aber noch kommen.[2767]

    Als Teil der Amtseinführungszeremonien für Joe Biden wurde ein Gedenken für die Opfer der COVID-19-Pandemie am 19. Januar 2020 angekündigt. Die Organisatoren der Amtseinführung kündigten eine zentrale Veranstaltung am Lincoln Memorial an und forderten Gemeinden auf um 17:30 Uhr Eastern Standard Time zum Gedenken Gebäude zu beleuchten und Kirchenglocken zu läuten.[2768]

    Laut des letzten wöchentlichen Berichts des Arbeitsministeriums war die Zahl der Antragsteller auf Arbeitslosenunterstützung in der am 26. Dezember endenden Woche um 19.000 auf 787.000 gefallen. Prognosen waren von 828.000 Anträgen ausgegangen.[2769]

    • Florida: Nachdem Colorado am 29. Dezember und Kalifornien am 30. Dezember Infektionen mit der neuen, erstmals im Vereinigten Königreich festgestellten Variante des Coronavirus gemeldet hatten, gab auch Florida bekannt, dass ein Fall in diesem Bundesstaat festgestellt wurde. Es handelte sich um einen Zwanzigjährigen im Martin County an der Ostküste des Bundesstaates.[2770]
    • Georgia: Senator David Perdue, der in einer Stichwahl seinen Sitz gegen den Demokraten Jon Ossoff verteidigte, begab sich in Selbstquarantäne. Er war in Kontakt mit einer infizierten Person gekommen. Laut seinem Wahlkampfteam wurden Perdue und seine Ehefrau aber negativ getestet. Das Duell zwischen Perdue und Ossoff wie auch das zeitgleiche zwischen Georgias zweiter Senatorin Kelly Loeffler und dem demokratischen Herausforderer Raphael Warnock entschieden über die Mehrheit im Senat der Vereinigten Staaten bis 2022.[2771]
    • Kalifornien: Nach den Bundesstaaten New York (etwa 38.000 Tote) und Texas (etwa 27.000 Tote) meldete der bevölkerungsreichste Bundesstaat als dritter Staat mehr als 25.000 Todesopfer der Pandemie. Zugleich meldete der bevölkerungsreichste County der USA, Los Angeles County, erstmals mehr als 10.000 Todesopfer. Die Krankenhäuser des Gold-Staates waren überlastet. In Südkalifornien und dem San Joaquin Valley waren keine intensivmedizinischen Betten mehr verfügbar. In Krankenhäusern wurden bereits Geschenkläden, Konferenzräume und Flure genutzt. Behelfskrankenhäuser wurden in Zelten auf Parkplätzen und Sportstadien errichtet.[2772]
    • New York: Der sonst mit zehntausenden Feiernden zu Silvester gefüllte Times Square in New York City wurde außer für wenige geladene Gäste für Feiern gesperrt. Bürgermeister Bill de Blasio und das New York Police Department forderten dazu auf Feierlichkeiten vom Fernseher aus zu verfolgen.[2773]
    • Wisconsin: Ein inzwischen entlassener Krankenhausapotheker wurde in Grafton (Wisconsin) festgenommen. Ihm wurde vorgeworfen wissentlich über 500 Impfdosen des Impfstoffs von Moderna unbrauchbar gemacht zu haben. Er hatte 57 Behälter mit dem Impfstoff am 26. Dezember 2020 aus den Kühlschränken des Aurora Medical Center in Grafton entnommen und außerhalb stehengelassen.[2774] Er gestand später, das er vorsätzlich gehandelt habe. Nach Angaben der Behörden war der Täter Anhänger von Verschwörungstheorien zu COVID-19 und glaubte der Impfstoff würde die DNA von Menschen ändern.[2775]

    Siehe auch

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    Literatur

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    • Carol Leonning/Philip Rucker, I alone can fix it – Donald Trump’s catastrophic final year, Penguin Press, New York 2021, ISBN 978-0-593-29894-7. (englisch)
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    Einzelnachweise

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    1. Whet Moser, A Sign of Just How Terrible the Winter’s Surge Was, The Atlantic vom 20. Februar 2021.
    2. Rachael Rettner, US life expectancy drops dramatically due to COVID-19, Live Science vom 16. Januar 2021.
    3. a b Jeff Cox, U.S. economy closes out 2020 with lower than expected 4 % gain, CNBC vom 28. Januar 2021.
    4. a b Sam Meredith, U.S. coronavirus death toll rises above 100,000 in world's deadliest outbreak, CNBC vom 27. Mai 2020.
    5. Jeff Cox, Weekly jobless claims total 2.981 million, bringing coronavirus tally to 36.5 million, CNBC vom 14. Mai 2020.
    6. Fed-Mitglied – US-Arbeitsmarkt viel verheerender als bekannt (Memento vom 21. Mai 2020 im Internet Archive)
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