Grammy Award for Best Jazz Fusion Performance
Der Grammy Award for Best Jazz Fusion Performance, auf Deutsch „Grammy-Award für die beste Jazz-Fusion-Darbietung“, ist ein Musikpreis, der von 1980 bis 1991 bei den jährlich stattfindenden Grammy Awards verliehen wurde. Ausgezeichnet wurden Musiker oder Bands für besonders hochqualitative Werke aus dem Jazz-Bereich Fusion.
Hintergrund und Geschichte
BearbeitenDie seit 1958 verliehenen Grammy Awards (eigentlich Grammophone Awards) werden jährlich in zahlreichen Kategorien von der National Academy of Recording Arts and Sciences (NARAS) in den Vereinigten Staaten von Amerika vergeben, um künstlerische Leistung, technische Kompetenz und hervorragende Gesamtleistung ohne Rücksicht auf die Album-Verkäufe oder Chart-Position zu ehren.[1][2]
Der Grammy für Jazz Fusion wurde erstmals bei der 22. Grammy-Verleihung 1980 als Grammy Award for Best Jazz Fusion Performance, Vocal or Instrumental an die Jazzband Weather Report für das Album 8:30 vergeben. Bei den 30. Grammy Awards 1988 wurde der Preis umbenannt in Best Jazz Fusion Performance und in ein neu geschaffenes Feld für Fusionmusik verlegt.[3]
Im Jahr 1991 wurde der Preis zum letzten Mal vergeben. 1992 wurde er mit der Einführung des Grammy Award for Best Contemporary Jazz Performance (bis 2011 vergeben als Grammy Award for Best Contemporary Jazz Album) und einer größeren Umstrukturierung im Jazz-Bereich eingestellt.[4] Diese Umstrukturierung, zu der auch die Zusammenlegung der Grammy Awards für Best Jazz Vocal Performance, Female, Best Jazz Vocal Performance, Male und Best Jazz Vocal Performance, Duo or Group zu einer gemeinsamen Kategorie Best Jazz Vocal Performance gehörte, blieb nicht unkritisiert. So schrieb der amerikanische Jazzkritiker und Journalist Leonard Feather 1992 in der Los Angeles Times einen Artikel unter dem Titel „JAZZ: Message to Grammy: A Little R-E-S-P-E-C-T, Please“, in dem er die neuen Kategorien stark kritisierte. Explizit zu dem Wechsel von „jazz fusion“ zur neuen Kategorie für „contemporary jazz“ schrieb er:
“The category best contemporary jazz performance is another anomaly. By and large, it is supposed to represent jazz-fusion–it was known as ‘best jazz-fusion performance’ before being changed this year–though the nominations of singer Bobby McFerrin and Manhattan Transfer would hardly seem to fit into that slot. Since all currently performed jazz is ipso facto ‘contemporary,’ this category should be abolished.”
„Die Kategorie ‚Best Contemporary Jazz Performance‘ ist eine weitere Anomalie. Im Großen und Ganzen soll sie Jazz-Fusion darstellen – sie war bekannt als ‚Beste Jazz-Fusion-Darbietung‘, bevor sie in diesem Jahr geändert wurde – obwohl die Nominierungen der Sänger Bobby McFerrin und Manhattan Transfer kaum in diese Position passen. Da der gesamte derzeit produzierte Jazz ipso facto ‚zeitgenössisch‘ ist, sollte diese Kategorie abgeschafft werden.“
Statistik
BearbeitenDer Grammy wurde nur elf Mal vergeben. Pat Metheny gewann ihn in dieser Kategorie insgesamt fünf Mal und hält damit den Rekord der meisten Verleihungen in dieser Kategorie, wobei er ihn vier Mal mit der Pat Metheny Group verliehen bekam. Er ist mit sieben Nominierungen zugleich der Künstler mit den meisten Nominierungen, wobei er in fünf aufeinanderfolgenden Jahren von 1981 bis 1985 nominiert wurde. David Sanborn ist mit zwei Verleihungen der einzige Künstler, der den Preis mehr als ein Mal bekam. Die Gruppe Spyro Gyra wurde insgesamt sechs Mal nominiert, konnte den Preis jedoch nie gewinnen. 1990 war Terri Lyne Carrington die erste und bis zur Einstellung des Preises auch einzige Frau, die als Solistin nominiert wurde.[5]
Die Komposition Birdland, komponiert von Joe Zawinul und zum ersten Mal 1977 auf dem Weather-Report-Album Heavy Weather veröffentlicht, verhalf zwei Gewinnern zu dem Preis: Im Jahr 1981 The Manhattan Transfer und 1991 Quincy Jones für seine Version auf Back on the Block.[6] In den elf Jahren gewannen ausschließlich amerikanische Künstler den Grammy.
Gewinner und nominierte Künstler
BearbeitenBelege
Bearbeiten- ↑ “honor artistic achievement, technical proficiency and overall excellence in the recording industry, without regard to album sales or chart position” Overview. National Academy of Recording Arts and Sciences, archiviert vom am 19. August 2012; abgerufen am 14. Februar 2012. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Grammy Awards at a Glance. In: Los Angeles Times. Tribune Company, abgerufen am 14. Februar 2012.
- ↑ David Browne: New Grammy categories announced In: Ocala Star-Banner, The New York Times Company, 5. Januar 1988. Abgerufen am 14. Februar 2012
- ↑ a b Leonard Feather: Message to Grammy: A Little R-E-S-P-E-C-T, Please In: Los Angeles Times, Tribune Company, 23. Februar 1992, S. 1. Abgerufen am 14. Februar 2012
- ↑ Zan Stewart: Grammy Voters Face Tough Jazz Choices In: Los Angeles Times, Tribune Company, 18. Februar 1990. Abgerufen am 14. Februar 2012
- ↑ List of Grammy Award nominations In: Times-News, The New York Times Company, 11. Januar 1991, S. 19. Abgerufen am 14. Februar 2012
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der Grammy Awards
- Past Winners Search. National Academy of Recording Arts and Sciences, abgerufen am 12. März 2011. Anmerkung: Die Rubrik „Jazz“ im Suchfeld muss angegeben sein.
- Grammy.com: 23rd Annual Grammy Awards – Best Jazz Fusion Performance