Grammy Award for Album of the Year
Der Grammy Award for Album of the Year (dt. Grammy-Auszeichnung für das Album des Jahres) ist ein Musikpreis, der seit 1959 bei den jährlich stattfindenden Grammy Awards verliehen wird. Mit diesem Preis werden gleichermaßen Interpreten, Produzenten und Toningenieure ausgezeichnet, die im Vorjahr der Verleihung ein qualitativ hochwertiges Musikalbum herausgebracht haben.[1] Album des Jahres ist eine der vier Hauptkategorien der Grammys.
Hintergrund und Geschichte
BearbeitenDie Grammy Awards (eigentlich Grammophone Awards) werden seit 1959 jährlich für künstlerische Leistung, technische Kompetenz und musikalische Gesamtleistung in verschiedenen Kategorien von der National Academy of Recording Arts and Sciences (NARAS) verliehen, unabhängig von der Verkaufszahl des Werks.[2]
Der Grammy Award für das Album des Jahres ist seit der ersten Grammyverleihung im Jahre 1959 im Programm der Preisvergabe. Er ist neben den Preisen für die beste Aufnahme, den besten Song und den besten Newcomer eine der vier wichtigsten Auszeichnungen der Verleihung und wird dem General Field (dt. allgemeinen Bereich) zugeordnet.[3] Bedingung für eine Nominierung ist, dass das Album zu mindestens 51 % aus neuem Material besteht. Von 1962 bis 2011 waren Aufnahmen von klassischen Werken vom Preis ausgeschlossen, diese wurden mit der Kategorie Grammy Award for Best Classical Album (dt. Grammy-Auszeichnung für das beste klassische Album) ausgezeichnet. 2012 wurde diese Rubrik in das Album des Jahres integriert, so dass Nominierungen aus der klassischen Musik nun wieder möglich sind.[1]
Bis einschließlich 1965 wurde die Auszeichnung ausschließlich an die beteiligten Interpreten verliehen, ab 1966 zeichnete man zusätzlich die Produzenten des Albums aus. Seit 1999 erhalten auch die an der Aufnahme beteiligten Toningenieure einen Preis, ab dem Jahre 2002 auch die für die Nachbearbeitung zuständigen Mastering-Ingenieure. Zwischen 1966 und 1981 konnte ein Interpret in dieser Kategorie zwei Auszeichnungen gewinnen, wenn er gleichzeitig als Produzent fungierte,[4] seitdem ist nur noch eine Trophäe pro Jahr und Beteiligtem möglich, auch wenn dieser mehrere Funktionen übernahm.
Bis einschließlich 2018 gab es jährlich fünf Nominierungen für das Album des Jahres (dreimal waren es wegen Stimmengleichheit sechs). 2019 wurde die Anzahl der Auszeichnungskandidaten in allen vier Hauptkategorien auf acht und 2022 auf zehn erhöht.
Statistik
BearbeitenTaylor Swift gewann den Grammy Award for Album of the Year vier Mal, somit hält sie den Rekord für die meisten Grammys für das Album des Jahres. Drei Interpreten, nämlich Frank Sinatra, Stevie Wonder, Paul Simon haben jeweils drei Mal gewonnen. Simon gewann einen dieser Preise als Teil der Gruppe Simon & Garfunkel. Frank Sinatra und Paul McCartney wurden beide acht Mal nominiert und sind somit die Interpreten mit den meisten Nominierungen. Zwei Interpreten wurden vier Mal nominiert ohne prämiert zu werden. Diesen Rekord teilen sich Kanye West und Lady Gaga.
52 Mal waren Interpreten aus den Vereinigten Staaten erfolgreich, somit ist es das Land mit den meisten Auszeichnungen. Interpreten aus Großbritannien konnten den Preis 12 Mal gewinnen, Kanada stellte bei drei Verleihungen die Preisträger. Durch die Erfolge von U2 ging die Auszeichnung zwei Mal an irische Interpreten. Mit dem Inder Ravi Shankar, dem Deutschen Klaus Voormann, die beide 1973 ausgezeichnet wurden, dem Brasilianer João Gilberto sowie Daft Punk aus Frankreich ging der Preis insgesamt vier Mal an Interpreten aus einem nicht englischsprachigen Land.
Bei den Produzenten teilen sich vier Personen den Rekord für die meisten Preise: Daniel Lanois, David Foster, Phil Ramone und Stevie Wonder wurden je drei Mal ausgezeichnet. Die Toningenieure Chris Theis, Commissioner Gordon, Jim Scott, Mike Piersante, Tony Prendatt und Warren Riker wurden für ihre Arbeit in dieser Kategorie je zwei Mal prämiert und sind damit die erfolgreichsten Tontechniker. Bernie Grundman und Gavin Lurssen wurden beide zwei Mal für das Mastering ausgezeichnet und sind somit in diesem Bereich die Rekordhalter.
Gewinner und Nominierte
BearbeitenAnmerkungen
Bearbeiten- ↑ Die weiteren, ausgezeichneten Interpreten waren: David Shire, KC and the Sunshine Band, Kool & The Gang, MFSB, Ralph MacDonald, Tavares, The Trammps, Walter Murphy, Yvonne Elliman
- ↑ Die nominierten Interpreten waren: Irene Cara, Shandi, Helen St. John, Karen Kamon, Joe Esposito, Laura Branigan, Donna Summer, Cycle V, Kim Carnes, Michael Sembello
- ↑ Die beteiligten Interpreten waren: Robby Benson, Peabo Bryson, Jesse Conti, Céline Dion, Angela Lansbury, Paige O’Hara, Jerry Orbach, David Ogden Stiers, Richard White
- ↑ Folgende Interpreten waren am Album beteiligt: Whitney Houston, Toni Braxton, Aretha Franklin, Brandy Norwood, TLC, Mary J. Blige, Chaka Khan, Sonja Marie, SVW, Chante Moore, Patti LaBelle, Faith Evans, For Real, Shanna, CeCe Winans
- ↑ Die beteiligten und ausgezeichneten Interpreten waren: Alison Krauss, Union Station, Chris Sharp, Chris Thomas King, Emmylou Harris, Gillian Welch, Harley Allen, John Hartford, Mike Compton, Norman Blake, Pat Enright, Peasall Sisters, Ralph Stanley, Sam Bush, Stuart Duncan, The Cox Family, The Fairfield Four, The Whites und Tim Blake Nelson
- ↑ Die beteiligten Interpreten waren: Kendrick Lamar, SZA, Schoolboy Q, 2 Chainz, Saudi, Khalid, Swae Lee, Vince Staples, Yugen Blakrok, Jorja Smith, SOB × RBE, Ab-Soul, Anderson .Paak, James Blake, Jay Rock, Future, Zacari, Babes Wodumo, Mozzy, Sjava, Reason, Travis Scott und The Weeknd
Weblinks
Bearbeiten- Gewinner und Nominierte seit 2010. bei: grammy.com (englisch)
- Übersicht der Gewinner bei infoplease.com (bis 2020, englisch)
Belege
Bearbeiten- ↑ a b Kriterien für den Grammy Award for Album of the Year. ( vom 11. März 2012 im Internet Archive) Auf: grammy.org (englisch). Abgerufen am 2. April 2012.
- ↑ Übersicht der Recording Academy. ( des vom 19. August 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf: grammy.org (englisch), abgerufen am 2. April 2012.
- ↑ Informationen zu den Grammy Awards. ( vom 26. Mai 2011 im Internet Archive) Auf: roxikon.de. Abgerufen am 13. Dezember 2011.
- ↑ Datenbank der Preisträger. Auf: grammy.com (englisch). Abgerufen am 2. April 2012.
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an September Of My Years. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Sinatra: A Man and His Music. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an By the Time I Get to Phoenix. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Blood, Sweat & Tears. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Bridge over Troubled Water. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Tapestry. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an The Concert for Bangla Desh. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Innervisions. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Fulfillingness’ First Finale. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Still Crazy After All These Years. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Songs in the Key of Life. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Rumours. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Saturday Night Fever: The Original Movie Sound Track. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an 52nd Street. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Christopher Cross. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Double Fantasy. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Toto IV. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Thriller. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Can’t Slow Down. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an No Jacket Required. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Graceland. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an The Joshua Tree. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Faith. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Nick of Time. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Back on the Block. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Unforgettable… with Love. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Unplugged. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an The Bodyguard: Original Soundtrack Album. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an MTV Unplugged. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Jagged Little Pill. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Falling Into You. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Time Out of Mind. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an The Miseducation Of Lauryn Hill. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Supernatural. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Two Against Nature. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an O Brother, Where Art Thou? Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Come Away with Me. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Speakerboxxx/The Love Below. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Genius Loves Company. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an How to Dismantle an Atomic Bomb. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Taking the Long Way. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an River: The Joni Letters. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Ausgezeichnete Beteiligte an Raising Sand. Auf: grammy.com (Englisch). Abgerufen am 2. April 2012
- ↑ Dan Auerbach, Fun., Jay-Z, Mumford & Sons, Frank Ocean, Kanye West Lead 55th GRAMMY Nominations, Pressemitteilung der Recording Academy, 5. Dezember 2012.
- ↑ 55th Annual GRAMMY Awards Nominees. Auf: grammy.com, abgerufen am 6. Dezember 2012 (englisch).