Hamm (Sieg)

Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz, Sitz einer Verbandsgemeinde
(Weitergeleitet von Hamm/Sieg)

Hamm (Sieg) ist eine Ortsgemeinde an der Sieg im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Hamm (Sieg)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hamm (Sieg) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 46′ N, 7° 41′ OKoordinaten: 50° 46′ N, 7° 41′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Hamm (Sieg)
Höhe: 220 m ü. NHN
Fläche: 3,66 km2
Einwohner: 3763 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1028 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57577
Vorwahl: 02682
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 044
Adresse der Verbandsverwaltung: Lindenallee 2
57577 Hamm (Sieg)
Website: www.hamm-sieg.de
Ortsbürgermeister: Bernd Niederhausen (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Hamm (Sieg) im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
KarteFriesenhagenHarbach (Landkreis Altenkirchen)NiederfischbachMudersbachBrachbachKirchen (Sieg)HerdorfDaadenEmmerzhausenMaudenDerschenNisterbergFriedewald (Westerwald)WeitefeldNiederdreisbachSchutzbachGrünebachAlsdorf (Westerwald)BetzdorfScheuerfeldWallmenrothWillrothKrunkelHorhausen (Westerwald)PleckhausenGüllesheimObersteinebachNiedersteinebachBürdenbachEulenberg (Westerwald)PeterslahrRott (Westerwald)BurglahrOberlahrEichen (Westerwald)Seifen (Westerwald)Seelbach (Westerwald)FlammersfeldKescheidReiferscheidBerzhausenWalterschenSchürdtOrfgenZiegenhain (Westerwald)GiershausenKatzwinkel (Sieg)Birken-HonigsessenWissen (Stadt)HövelsMittelhofNaurothElkenrothRosenheim (Landkreis Altenkirchen)KausenDickendorfMalberg (Westerwald)Steinebach/SiegFensdorfGebhardshainElben (Westerwald)SteinerothMolzhainSelbach (Sieg)Forst (bei Wissen, Sieg)BitzenEtzbachRoth (Landkreis Altenkirchen)BruchertseifenFürthenHamm (Sieg)Seelbach bei Hamm (Sieg)BreitscheidtPrachtBirkenbeulNiederirsenKircheibHirz-MaulsbachFiersbachMehren (Westerwald)RettersenErsfeldHasselbach (Westerwald)ForstmehrenKraamWerkhausenOberirsenWeyerbuschHemmelzenNeitersenBirnbachÖlsenSchöneberg (Westerwald)StürzelbachFluterschenOberwambachBerod bei HachenburgGielerothAlmersbachAltenkirchen (Westerwald)Michelbach (Westerwald)IngelbachSörthMammelzenEichelhardtIdelbergIsertHelmerothRacksenVolkerzenHilgenrothObererbach (Westerwald)BachenbergBusenhausenHeupelzenWölmersenKettenhausenHelmenzenNordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedWesterwaldkreisLandkreis Neuwied
Karte
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Hamm

Geographie

Bearbeiten

Hamm befindet sich auf halber Strecke zwischen Eitorf und Betzdorf bzw. zwischen Waldbröl und Altenkirchen an den nördlichen Ausläufern des Westerwalds; die Ortsgemeinde liegt am Südrand des Siegtals oberhalb von Au (Sieg) und Fürthen, die sich im Norden befinden; weitere Nachbargemeinden sind Pracht im Westen, Roth im Osten und Breitscheidt im Süden.

Geschichte

Bearbeiten

Hamm wurde zum ersten Mal am 31. März 1131 urkundlich erwähnt. „Eccl[esi]am Hamne cum tota dec[ima]“ steht in der Urkunde, in der Papst Innozenz II. dem Cassius-Stift zu Bonn die Kirche und den Zehnten zu Hamm an der Sieg bestätigte. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das frühere Kirchspiel Hamm (Sieg)[3] zur Grafschaft Sayn, zuletzt zu Sayn-Hachenburg. Nach einer kurzen Zeit unter Nassau wurde mit dem Übergang an das Land Preußen dann aus dem Kirchspiel die Bürgermeisterei Hamm.

Internationale Bedeutung erhielt Hamm durch den Begründer des ländlichen Genossenschaftswesens, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der hier 1818 geboren wurde. Raiffeisens Vater war Bürgermeister der Bürgermeisterei Hamm. Auch der Großvater und Urgroßvater hatten dieses Amt inne, wenn auch unter anderer Bezeichnung. Das Raiffeisenmuseum erinnert an sein Leben.

Am 10. Februar 1968 erhielt Hamm den Namenszusatz „(Sieg)“.[4] Seit dem 21. September 2022 führt Hamm (Sieg) die Bezeichnung „Raiffeisengemeinde“.[5]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Hamm (Sieg), die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 405
1835 534
1871 947
1905 1.214
1939 1.566
1950 1.658
Jahr Einwohner
1961 2.010
1970 2.673
1987 2.887
2005 3.406
2011 3.382
2017 3.426
 
Einwohnerentwicklung von Hamm von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Bürgermeister

Bearbeiten

Ortsbürgermeister von Hamm war Bernd Niederhausen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,43 % wiedergewählt.[6]

Thomas Christmann wurde 2024 vom Rat zum Ortsbürgermeister gewählt.[7]

 
Wappen von Hamm
Blasonierung: „Von Rot über Blau durch silbernen Wellenfaden zum Schildfuß geteilt, oben unter zwei gekreuzten silbernen Pferdeköpfen ein goldener, blau gezungter, abgerissener leopardierter Löwenkopf, unten silberner Schlägel und Eisen.“
Wappenbegründung: Die zwei Pferdeköpfe symbolisieren das Lebenswerk von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Der Löwenkopf steht für die frühere Zugehörigkeit Hamms zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. Der Wellenfaden versinnbildlicht die Lage an der Sieg. Schlägel und Eisen verweisen auf die Bergbau-Tradition von Hamm.

Kultur und Freizeit

Bearbeiten
  • In der Thalhauser Mühle liegt das größte Naturfreibad der gesamten Region mit einer Wasserfläche von 16.000 m² und 15.000 m² Liegewiesen.
  • Im Jahr 1998 erwarb die Ortsgemeinde das Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und schuf das Raiffeisenmuseum, das 2000 eröffnet wurde.

Kindergärten und Schulen in Hamm (Sieg):

  • Kindertagesstätte Hamm (Sieg), Träger: Verbandsgemeinde Hamm (Sieg)
  • Katholische Kindertagesstätte „St. Joseph“, Träger: Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus und St. Joseph
  • Evangelischer Kindergarten, Träger: Evangelische Kirchengemeinde Hamm (Sieg)
  • Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Grundschule, Ganztagsschule
  • IGS Hamm – Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule

Persönlichkeiten

Bearbeiten

In Hamm geboren

Bearbeiten

Mit Hamm verbunden

Bearbeiten
  • Gottfried Friedrich Raiffeisen (* 7. Februar 1782 in Mittelfischbach; † 16. Januar 1849 in Hamm an der Sieg), Bürgermeister der Bürgermeisterei Hamm und Vater von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
  • Michael Klein (* 1964), evangelischer Pastor in Hamm, Kirchenhistoriker

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Hans Günter Mack: Heimatbuch für Hamm (Sieg) und den Amtsbezirk Hamm (Sieg). Wilhelm Dieckmann, Altenkirchen 1956.
Bearbeiten
Commons: Hamm (Sieg) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 22. Januar 2021.
  3. Zur konfessionellen Entwicklung vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch 58 (2015), S. 74–80.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 187 (PDF; 2,8 MB).
  5. Gemeindeänderungsverzeichnis für das Jahr 2022. (XLSX) Statistisches Bundesamt, abgerufen am 11. Januar 2023.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 15. November 2019 (siehe Hamm (Sieg), Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
  7. Hamm (Sieg), Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024