Oberlahr
Oberlahr ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 37′ N, 7° 31′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Altenkirchen-Flammersfeld | |
Höhe: | 195 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,83 km2 | |
Einwohner: | 757 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57641 | |
Vorwahl: | 02685 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 083 | |
LOCODE: | DE OLR | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 13 57610 Altenkirchen (Westerwald) | |
Website: | www.oberlahr.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Anneliese Rosenstein | |
Lage der Ortsgemeinde Oberlahr im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) | ||
Geographie
BearbeitenOberlahr liegt im Wiedtal in der Lahrer Herrlichkeit und im Naturpark Rhein-Westerwald. Zu Oberlahr gehören auch die Wohnplätze Am Lahrbach, Lammerichskaul und Talblick.[2]
Geschichte
BearbeitenOberlahr gehörte zum Kurfürstentum Köln, dessen rechtsrheinischen Reste im Jahr 1803 aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses aufgelöst und dem Fürstentum Nassau-Usingen zugesprochen wurden. 1806 gehörte das Gebiet zum Herzogtum Nassau und kam 1815 aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses und eines Zusatzvertrages zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurde Oberlahr der Bürgermeisterei Flammersfeld im neu errichten Kreis Altenkirchen zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.
Bei der Oberlahrer Brandkatastrophe am Adventssonntag, den 12. Dezember 1790, ist nahezu der gesamte Ort abgebrannt. Zum Wiederaufbau wurden 200 der 3000 vorhandenen Eichen aus den Oberlahrer Waldungen benötigt. Den „Abgebrannten“ wurden je nach Größe ihrer Häuser und dem entstandenen Schaden die Eichen zur Reparatur oder zum Neubau zugeteilt.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberlahr, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenAnneliese Rosenstein wurde 2009 Ortsbürgermeisterin von Oberlahr. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 77,53 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[4] Sie wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Verkehr
BearbeitenSchienenverkehr
BearbeitenBereits ab 1884 führte eine schmalspurige Bahn, im Volksmund „Krupp’sche Grubenbahn“, östlich des Ortes als reine Güterverkehrsstrecke von der Grube Louise in Niedersteinebach nach Seifen; im dortigen Bahnhof wurden die Güter auf die normalspurige Bahn umgeladen. Die Verlegung der Verladestelle zum Bahnhof Oberlahr wurde auch nach Fertigstellung der Kasbachtalbahn aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt. 1930 wurde der Betrieb auf der Schmalspurstrecke wieder eingestellt.[5]
Der Personenbahnhof Oberlahr an der Kasbachtalbahn, der sich östlich des Ortes befand, wurde von 1912 bis März 1945 von Personenzügen bedient.[6] Nachdem mehrere Brücken der Strecke gesprengt wurden, wurde der Betrieb nach Kriegsende zwischen Neustadt (Wied) und Flammersfeld nicht wieder aufgenommen, und ab 1949 auf der gesamten Strecke der Bahnstrecke durch Omnibusverkehr ersetzt.[7]
Bus
BearbeitenNach dem Fahrplanwechsel am 12. Februar 2021 ist Oberlahr mit den Buslinien 125 und 129[8] an die anderen Gemeinden der Lahrer Herrlichkeit angebunden, darunter Neustadt (Wied) und Burglahr. Die einstige Direktverbindung nach Altenkirchen besteht dabei nicht mehr.
Straßenverkehr
BearbeitenDurch Oberlahr verläuft die Landesstraße 269, die östlich der Ortschaft an die Bundesstraße 256 anschließt, und damit eine Verbindung an das Fernstraßennetz bildet. Die Wohnlage Lammerichskaul wird von der Kreisstraße 1 erschlossen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIm Ortskern liegt der restaurierte Kirchplatz mit der St. Antonius-Kirche,[9] dem geschichtsträchtigen Dorfbackes und dem Gemeindehaus.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Ehrenbürger Karl Becker („Beckersch Karl“, 1922/23–2010), Politiker (CDU), war von 1961 bis 1975 in Oberlahr und nachfolgend bis 1989 in der Verbandsgemeinde Flammersfeld Bürgermeister.[10]
- Alois Rübsamen (* 1939 in Oberlahr; † 2013 in Schliengen), Politiker (CDU), Bürgermeister in Schliengen und Landrat des Kreises Lörrach
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 18 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 8. Februar 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 5. Januar 2020 (siehe Altenkirchen-Flammersfeld, Verbandsgemeinde, 43. Ergebniszeile).
- ↑ Strecke 93202: Eisenbahn-Tunnel und Tunnelportale. Lothar Brill, abgerufen am 31. März 2021.
- ↑ Deutsche Fotothek. Abgerufen am 29. Januar 2021.
- ↑ Eintrag zu Bahnhofsgebäude Oberlahr bei Bürdenbach-Bruch in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland, abgerufen am 8. Februar 2021.
- ↑ Fahrplanwechsel 2021 „Linienbündel Raiffeisen Region Nord“. 29. Januar 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2021; abgerufen am 5. März 2021.
- ↑ St. Antonius Oberlahr. Ortsgemeinde Oberlahr, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Januar 2018; abgerufen am 22. September 2018.
- ↑ Heinz-Günter Augst: Trauer um „Beckersch Karl“. (PDF) Rhein-Zeitung (Quelle: Pressearchiv der Ortsgemeinde Burglahr), 3. August 2010, abgerufen am 5. Januar 2020.