Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/Kugelstoßen der Frauen

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 27. Juli 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

20. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 19 Athletinnen aus 13 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 27. Juli (Qualifikation/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Anna Awdejewa (Russland RUS)
Silbermedaille Janina Prawalinskaja-Karoltschyk (Belarus 1995 BLR)
Bronzemedaille Olga Iwanowa (Russland RUS)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Mit Gold und Bronze gingen in diesem Wettbewerb zwei Medaillen an die russischen Kugelstoßerinnen. Europameisterin wurde Anna Awdejewa. Rang zwei belegte die Belarussin Janina Prawalinskaja-Karoltschyk. Olga Iwanowa errang die Bronzemedaille.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 22,63 m Sowjetunion  Natalja Lissowskaja Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 7. Juni 1987[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord 21,69 m Ukraine  Wita Pawlysch EM Budapest, Ungarn 20. August 1998

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die russische Europameisterin Anna Awdejewa im Finale mit 19,39 m, womit sie 2,30 m unter dem Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 3,24 m.

Auch das Kugelstoßen blieb nicht von der Dopingproblematik ausgenommen, in beiden aufgetretenen Fällen waren belarussische Sportlerinnen betroffen:

  • Die zunächst siegreiche Nadseja Astaptschuk wurde schon zum dritten Mal des Dopingbetrugs überführt. Sie wurde für vier Jahre von allen Wettkämpfen ausgeschlossen und entging nur knapp einer lebenslänglichen Sperre.[2]
  • Auch die zunächst zweitplatzierte Natallja Michnewitsch war bereits früher als Dopingsünderin enttarnt worden – so auch bei diesen Europameisterschaften.[3][4]

Leidtragende waren in erster Linie die drei Athletinnen, die ihre verdienten Medaillen erst viel später erhielten:

Außerdem hätten zwei Teilnehmerinnen im Finale jeweils drei weitere Versuche zugestanden:

Athletinnen, denen durch die Dopingbetrügerinnen die Finalteilnahme verwehrt wurde, gab es hier nicht.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert
verzichtet
x ungültig

Qualifikation

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27. Juli 2010, 10:30 Uhr

19 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 17,50 m. Vierzehn Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt), darunter auch die beiden wegen Dopingmissbrauchs später disqualifizierten Sportlerinnen (siehe oben). Die Mindestzahl zwölf für das Finalfeld war somit erreicht, es musste nicht weiter aufgefüllt werden.

Gruppe A

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Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Chiara Rosa Italien  Italien 18,26 16,35 18,26
2 Anita Márton Ungarn  Ungarn 17,84 17,84
3 Denise Hinrichs Deutschland  Deutschland 17,72 17,72
4 Janina Prawalinskaja-Karoltschyk Belarus 1995  Belarus 17,68 17,68
5 Anna Awdejewa Russland  Russland 17,66 17,66
6 Austra Skujytė Litauen  Litauen 17,62 17,30 17,68
7 Maria Antónia Borges Portugal  Portugal 16,08 15,42 x 16,08
8 Irache Quintanal Spanien  Spanien 16,01 x 16,01 x
9 Radoslawa Mawrodiewa Bulgarien  Bulgarien 15,58 x 15,58 x
DOP Natallja Michnewitsch Belarus 1995  Belarus 18,46 18,46 für das Finale zugelassen

Gruppe B

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Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Nadine Kleinert Deutschland  Deutschland 18,98 18,98
2 Petra Lammert Deutschland  Deutschland 18,48 18,48
3 Olga Iwanowa Russland  Russland 17,93 17,93
4 Melissa Boekelman Niederlande  Niederlande 17,89 17,13 17,89
5 Mariam Kewchischwili Georgien  Georgien 17,78 16,62 17,36 17,78
6 Helena Engman Schweden  Schweden 17,55 17,32 17,55
7 Úrsula Ruiz Spanien  Spanien 16,79 15,68 16,79 16,04
8 Jana Kárníková Tschechien  Tschechien 15,56 x 15,54 15,56
DOP Nadseja Astaptschuk Belarus 1995  Belarus 18,44 18,44 für das Finale zugelassen

27. Juli 2010, 19:35 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Anna Awdejewa Russland  Russland 19,39 18,25 x 19,25 18,53 18,57 19,39
2 Janina Prawalinskaja-Karoltschyk Belarus 1995  Belarus 19,29 x 18,69 19,29 x 19,19 19,29
3 Olga Iwanowa Russland  Russland 19,02 18,04 18,97 18,46 18,74 x 19,02
4 Petra Lammert Deutschland  Deutschland 18,94 18,84 x 18,73 18,68 18,92 18,94
5 Nadine Kleinert Deutschland  Deutschland 18,94 18,94 18,61 18,59 18,71 x x
6 Denise Hinrichs Deutschland  Deutschland 18,48 18,13 x 18,42 18,48 18,19 x
7 Helena Engman Schweden  Schweden 18,11 17,60 17,07 18,11 eigentlich zu drei
weiteren Stößen berechtigt
8 Mariam Kewchischwili Georgien  Georgien 17,87 17,71 x 17,87
9 Anita Márton Ungarn  Ungarn 17,78 17,28 17,53 17,78 nicht im Finale der
besten acht Athletinnen
10 Austra Skujytė Litauen  Litauen 17,72 17,72 16,96 17,54
11 Chiara Rosa Italien  Italien 17,49 17,29 17,49 x
12 Melissa Boekelman Niederlande  Niederlande 17,32 17,11 x 17,32
DOP Nadseja Astaptschuk Belarus 1995  Belarus 20,48 19,67 x x 20,45 x 20,48
Natallja Michnewitsch Belarus 1995  Belarus 19,53 17,71 19,52 19,27 x 19,09 19,53
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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Shot Put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 21. Februar 2023
  2. a b Drug cheat Nadzeya Ostapchuk escapes life ban, stuff.co.nz 3. April 2014 (englisch), abgerufen am 21. Februar 2023
  3. Athletes currently suspended from all competitions in athletics following an Anti-Doping Rule Violation as at: 28.01.15, www.vo2.fr (englisch), S. 16 (PDF; 159 KB), abgerufen am 21. Februar 2023
  4. Olympic shot put silver medalist stripped of medal, rnz.co.nz 26. November 2016, abgerufen am 21. Februar 2023