Liste brutalistischer Bauwerke in Österreich

Wikimedia-Liste

Die Liste der brutalistischen Bauwerke soll einen Überblick über die in Österreich vorhandenen Bauten geben, die im Stil des Brutalismus entstanden sind. Dieser Stil ist gekennzeichnet durch die Verwendung von Sichtbeton und der weitgehenden Sichtbarmachung der Gebäudekonstruktion. In vielen Fällen stand bei den Gebäuden auch ein sozialer Anspruch dahinter. Zeitlich ist der Brutalismus ungefähr auf die Zeit zwischen 1960 und 1980 eingrenzbar. Nach dieser Periode war die Architektur dieses Stils in Verruf geraten und wird erst seit dem zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts teilweise wieder geschätzt. Eine für Österreich maßgebliche Debatte war 2014 die um den damals geplanten Abriss des Kulturzentrums Mattersburg, das nunmehr seit 2017 teilweise unter Schutz steht.

Die Liste ist nach Bundesländern geordnet.

Burgenland

Bearbeiten
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
    1982 Schul- und Sportzentrum in Eisenstadt
Standort
von Matthias Szauer und Gottfried Fickl
    1972 Schulgebäude in Großwarasdorf
 
HERIS-ID: 113902
Schulstraße 3
Standort
von Matthias Szauer errichtet, das Innere ist noch im Originalzustand
BW   1977 Kulturzentrum Güssing
Standort
von Matthias Szauer errichtet
   
 
1976 Kulturzentrum Mattersburg
 
HERIS-ID: 47231
Objekt-ID: 49955

Standort
Das Kulturzentrum wurde 1972–1976 von Herwig Udo Graf erbaut. Es war Teil einer Kampagne durch den damaligen burgenländischen Landesrat Gerald Mader und des Kulturministers Fred Sinowatz, Kulturzentren in nicht-urbanen Regionen zu schaffen. Es steht nunmehr teilweise unter Denkmalschutz. Die Teile, die nicht unter Schutz stehen, wurden ab Juli 2019 abgerissen.[1]
    1972 Sparkassengebäude in Mattersburg
 
HERIS-ID: 205476

Standort
von Herwig Udo Graf
BW   1972 Volksschule in Mönchhof
Standort
von Herwig Udo Graf
    1977 Hallenbad in Neusiedl am See
 
HERIS-ID: 113355

Standort
Das 1977 errichtete Hallenbad ist das einzige aus dieser Zeit stammende Hallenbad, das später nicht verändert wurde. Seit 2019 steht es unter Denkmalschutz.[2]
   
 
Kirche der Auferstehung Christi
 
HERIS-ID: 12193
Objekt-ID: 8328
Steinamangererstraße 15
Standort
Die Pfarrkirche in Oberwart wurde 1966–1969 von Günther Domenig und Eilfried Huth erbaut. Sie steht unter Denkmalschutz.
 BW  
 
1988 Spital in Oberwart
Standort
Das Spital in Oberwart wurde in mehreren Phasen von Matthias Szauer und Gottfried Flickl zwischen 1971 und 1988 erbaut.
   
 
1977 Internat in Oberwart
Standort
von Rudolf Schober und Erwin Christoph
BW   1973 Wohnhausanlage am Türkenhain
Standort
Die Wohnbauten in Purbach am Neusiedler See stammen von Matthias Szauer
BW   1970 Haupt- und Mittelschule in Purbach am Neusiedler See
Standort
Die Schule stammt von Matthias Szauer und Gottfried Fickl
BW   1972 Volksschule in Schützen am Gebirge
Standort
von Herwig Udo Graf
   
 
1974 Neue Pfarrkirche Stegersbach
 
HERIS-ID: 31806
Objekt-ID: 28799
Kirchengasse 21
Standort
Die Kirche wurde vom Architektenteam 3P in Form einer aufsteigenden Spirale erbaut und steht unter Denkmalschutz.
BW   1975 Mittelschule Stoob
Standort
Von Matthias Szauer, ähnliches Konzept wie in Großwarasdorf
[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:47.042662,16.412734!/D:Volksschule Strem Hauptstraße 1!/|BW]]   1973 Volksschule Strem
 
HERIS-ID: 113903
Objekt-ID: 132291
Hauptstraße 1
Standort
Von Herwig Udo Graf

Niederösterreich

Bearbeiten
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
    1983 Papstwarte
Standort
von Robert Krapfenbauer, anlässlich des Besuchs von Johannes Paul II. in Doberndorf bei Horn
   
 
1972 WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut) in St. Pölten
 
HERIS-ID: 29755
Objekt-ID: 26417
Mariazeller Straße 97
Standort
Das WIFI wurde von Karl Schwanzer erbaut. Die vorspringenden Trakte sind durch markante Fußgängerbrücken miteinander verbunden. Es steht unter Denkmalschutz. Der zugehörige Internatsturm wurde im Jahr 2000 abgerissen.[3]
BW   1975 Europaschule Schwadorf
Standort
von Matthias Szauer und Gottfried Fickl
   
 
1980 Aufnahmsgebäude Bahnhof Stockerau
Standort
BW   1978 Feuerwehrgebäude Stockerau
Standort
von Bernd Neubauer
   
 
1967 Leopold-Figl-Warte
 
HERIS-ID: 113836
Objekt-ID: 132221

Standort
von Clemens Holzmeister, nachträglich wurde Farbe angebracht

Oberösterreich

Bearbeiten
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
   
 
1967 Pfarrkirche Heiliger Geist in Linz
 
HERIS-ID: 101944
Objekt-ID: 118294

Linz: 636
Schumpeterstraße 1–3
Standort
Die Linzer Heiligengeistkirche wurde von Franz Treml und Erich Scheichl erbaut. Sie steht unter Denkmalschutz.

Salzburg

Bearbeiten
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
    1968 Felsentherme Bad Gastein
 
HERIS-ID: 82148
Bahnhofplatz 5, 5640 Bad Gastein
Standort
Die Felsentherme in Bad Gastein stammt von Gerhard Garstenauer, teilweise wurde sie in den Berg hineingebaut.
   
 
1974 Kongresshaus Bad Gastein
 
HERIS-ID: 113717

Standort
Das Kongresshaus stammt ebenfalls von Garstenauer und war nicht zuletzt als ein neuer Mittelpunkt für den Kurort gedacht.
BW   1971 Wohnhochhaus in Salzburg Althofenstraße 1
Standort
von Gerhard Garstenauer

Steiermark

Bearbeiten
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
   
 
1978 Terrassenhaussiedlung
Standort
Die Terrassenhaussiedlung in Graz-St. Peter ist eine 522 Wohneinheiten umfassende Anlage, die 1966–1978 von der Werkgruppe Graz (Eugen Gross, Friedrich Groß-Rannsbach und Werner Hollomey) errichtet wurde und eines der markantesten Bauwerke dieses Stadtbezirks darstellt.
   
 
1969 Ehem. Pädagogische Akademie Graz
 
HERIS-ID: 51434
Objekt-ID: 57082
Georgigasse 85–91
Standort
Die Pädagogische Akademie Graz (nunmehr Graz International Bilingual School) wurde von Günther Domenig und Eilfried Huth erbaut. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
   
 
1968 Hauptschule in Weiz
 
HERIS-ID: 85726
Objekt-ID: 99943
Offenburger Gasse 17–19
Standort
Die Hauptschule in Weiz mit Schulwartgebäude und Turnhalle wurde 1964–1968 von Viktor Hufnagl erbaut. Zehn Jahre später wurde auch ein Realgymnasium dazugebaut. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
   
 
1960 Pfarrkirche St. Pius X.
 
HERIS-ID: 55725
Objekt-ID: 64533

TKK: 83558
Spingser Straße 14
Standort
Die Pfarrkirche im Innsbrucker Stadtteil Neu-Arzl wurde 1958–1960 von Josef Lackner erbaut. Sie steht unter Denkmalschutz.
   
 
1971 Kreid-Passage
 
TKK: 120637
Bozner Platz 3/ Meinhardstraße 16
Standort
Das Wohn-, Büro- und Geschäftshaus wurde 1972/73 nach Plänen von Franz Kotek in Schottenbauweise errichtet. Es besteht aus einem drei- bis sechsgeschoßigen Sockel mit Passage und L-förmigem Wohnturm. Charakteristisch sind die vorgehängten Elemente der Betonfassade und die durchlaufenden Fensterbänder.[4]
   
 
1969–1973 Wohnanlage Mariahilfpark Mariahilfpark 1–4, Höttinger Au
Standort
Die aus vier fünf- bis neungeschoßigen Häusern bestehende Wohnanlage in Innsbruck wurde 1969–1973 nach Plänen von Franz Kotek errichtet. Sie sind auf der Straßenseite durch eine ebenerdige Geschäftszeile miteinander verbunden.[5]
   
 
1967–1973 Campus Technik (ältere Teile, insbes. das Viktor-Franz-Hess-Haus) Technikerstraße 11–25
Standort
Die Gebäude der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck wurden 1967–1973 nach Plänen von Theodor Prachensky und Ernst Heiss großteils aus Betonfertigteilen erbaut und 1986 um das identisch gestaltete Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät (Viktor-Franz-Hess-Haus) ergänzt.[5]
   
 
1974–1976 Jugendherberge
 
TKK: 147977
Reichenauer Straße 147
Standort
Die Jugendherberge im Innsbrucker Stadtteil Reichenau wurde für die Olympischen Spiele 1976 nach Plänen von Guido Gnilsen und Erich Eisenhofer erbaut. Der Gebäudekomplex aus fünf unterschiedlich großen Baukörpern mit achteckigen Fenstern ist in Fertigteilbauweise ausgeführt und mit eigens angefertigten Betonfertigelementen in grober Waschbetonoptik verkleidet.[6]
Foto   Baujahr Name Standort Beschreibung
   
 
1963 Glaubenskirche
 
HERIS-ID: 48128
Objekt-ID: 51527
Braunhubergasse 20
Standort
Die evangelisch-lutherische Kirche wurde von Roland Rainer erbaut.
   
 
1968 Konzilsgedächtniskirche Lainz-Speising
 
HERIS-ID: 64094
Objekt-ID: 76794
Kardinal-König-Platz 1
Standort
von Josef Lackner
   
 
1972 Ehem. Kloster der Oblaten von St. Paul
 
HERIS-ID: 64846
Objekt-ID: 77611
Auhofstraße 167–169
Standort
Das ehemalige Kloster der Oblaten von St. Paul in Ober Sankt Veit wurde von Johann Pleyer erbaut.
   
 
1965 Pfarrkirche zum Guten Hirten
 
HERIS-ID: 48331
Objekt-ID: 51785
Bossigasse 68–70
Standort
von Ceno und Herta Kosak
   
 
1965 Pfarrkirche Oberbaumgarten
 
HERIS-ID: 29050
Objekt-ID: 25673
Hütteldorfer Straße 282–284
Standort
Die Kirche wurde von Johann Georg Gsteu errichtet. Der Konstruktion liegt die Form des Würfels zugrunde.
   
 
1970 Pfarrkirche Glanzing
 
HERIS-ID: 49026
Objekt-ID: 52615
Krottenbachstraße 120
Standort
von Josef Lackner
   
 
1965 Kirche St. Johann Kapistran Forsthausgasse 22
Standort
von Kurt Widter
   
 
1975 Heilig-Kreuz-Kirche Großfeldsiedlung
 
HERIS-ID: 207486
Dominik-Wölfel-Gasse 17
Standort
von Hannes Lintl
   
 
1964 Pfarrkirche Schwarzlackenau Weißenwolffgasse 36
Standort
von Leo Splett
   
 
1974 Volksschule Dopschstraße
Standort
Die Volksschule wurde von Hans Hohenegger und Matthias Szauer als Teil der Großfeldsiedlung erbaut.
   
 
1973 Amtshaus Donaustadt und VHS Schrödingerplatz 1
Standort
von Heinrich Mathá und Karl Leber. Ein Abriss ist geplant, sobald der Umzug in das neue Amtsgebäude im Büropark Vienna 22 vollendet ist
   
 
1976 Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit (Wotrubakirche)
 
HERIS-ID: 4726
Objekt-ID: 582

Standort
Die Wotrubakirche in Mauer besteht aus 152 Betonblöcken, die wie eine Skulptur angeordnet sind. Dieses Konzept des Bildhauers Fritz Wotruba wurde von Fritz Gerhard Mayr architektonisch umgesetzt.

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Brutalistische Architektur in Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. KUZ Mattersburg: Abrissarbeiten haben begonnen. In: burgenland.ORF.at. 20. Juli 2019, abgerufen am 20. Juli 2019.
  2. „Gericht bestätigt Denkmalschutz für Hallenbad“ in bvz.at vom 27. November 2020 (abgerufen am 29. November 2020)
  3. Joachim Riedl: Brutalismus: Raue Schale. In: Die Zeit. Nr. 18, 2018 (zeit.de).
  4. Weirather, Wiesauer: Wohn- und Geschäftsgebäude, Mehrparteienhaus, Kreidzentrum. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 5. Oktober 2023.
  5. a b Christoph Hölz, Klaus Tragbar, Veronika Weiss (Hrsg.): Architekturführer Innsbruck. Haymon, Innsbruck 2017, ISBN 978-3-7099-7204-5, S. 93, 198.
  6. Walch, Wiesauer: Jugendherberge und Studentenwohnheim. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. Oktober 2023.