Liste der Stolpersteine in Blankenburg (Harz)

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Die Liste der Stolpersteine in Blankenburg (Harz) enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Blankenburg (Harz) verlegt wurden. Mit ihnen soll der Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden, die in Blankenburg lebten und wirkten. Bei einer Verlegung am 8. Dezember 2019 wurden insgesamt zwölf Stolpersteine an sieben Adressen verlegt.[1]

Verlegungen

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  • 8. Dezember 2019: zwölf Steine an sieben Adressen. Die Verlegung der Steine erfolgte auf eine Initiative von Christa Grimme.[2][3]

Liste der Stolpersteine

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Adresse Datum der Verlegung Person Inschrift Bild Bild des Hauses
Herzogstraße 16A
 
8. Dez. 2019 Anna Louise Ewh geb. Lazard (1875–1944)
wurde am 10. April 1875 in Saarbrücken geboren. Am 11. Januar 1944 wurde sie ab Hannover mit dem Transport VIII/3, Nr. 19 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. August 1944 starb.[4][5] Sie war die Witwe des Arztes Hans Hermann Ewh, mit dem sie seit 1897 die Tochter Ännie hatte.[6][2]
Hier wohnte
ANNA LOUISE EWH
geb. Lazard
JG 1875
deportiert 1944
Theresienstadt
ermordet 3.8.1944
   
Löbbeckestraße 1
 
8. Dez. 2019 Conrad Hesse (?–?)
war Eisenwarenhändler in Blankenburg.[1]
Hier wohnte
und arbeitete
CONRAD HESSE
Geschäft arisiert
Schicksal unbekannt
Unterlagen vernichtet
   
Markt 1
 
8. Dez. 2019 Alexander Meyer (?–?)
war bis 1939 Inhaber eines Bekleidungshauses in Blankenburg.[7]
Hier wohnte
ALEXANDER MEYER
′Schutzhaft’ 1938
Buchenwald
mit Hilfe überlebt
   
Markt 5
 
8. Dez. 2019 Moritz Westfeld (1868–1943)
wurde am 23. Oktober 1868 in Hausberge geboren. Am 23. Juli 1942 wurde er mit Transport Nr. VIII/1-222 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er am 16. Januar 1943 starb.[8][9][10]
Hier wohnte
MORITZ WESTFELD
Jg. 1868
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 16.1.1943
   
Thea Westfeld (1899–1944)
wurde am 7. Januar 1899 in Halberstadt geboren. Am 15. Dezember 1941 wurde sie ab Hannover in das Ghetto Riga deportiert und von dort am 9. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof verlegt, wo sie am 25. November 1944 starb.[11]
Hier wohnte
THEA WESTFELD
Jg. 1899
deportiert 1941
Riga
1944 Stutthof
ermordet 25.11.1944
 
Ida Westfeld (1901–?)
wurde am 13. Mai 1901 in Halberstadt geboren und später verheiratete Ladewig. Sie starb am 30. Januar 1945 in Braunschweig und wurde auf dem Hauptfriedhof bestattet.[12]
Hier wohnte
IDA WESTFELD
Jg. 1901
deportiert 1944
Schicksal unbekannt
Unterlagen vernichtet
 
Roh 2
 
8. Dez. 2019 Margarete Herz (1872–1947)
wurde 1872 in Halberstadt geboren. Sie arbeitete als Dentistin in Bonn, zog 1918 nach Bad Sachsa, wo sie bis 1928 blieb, und eröffnete danach in Blankenburg ein Reformhaus und eine vegetarische Gaststätte. 1938 flüchtete sie über Frankreich in die USA, wo sie 1947 verstarb.[13]
Hier wohnte
MARGARETE HERZ
Jg. 1872
Flucht 1938
USA
   
Lina Herz (1878–1934)
Hier wohnte
LINA HERZ
Jg. 1878
verhaftet 1933
Gefängnis Blankenburg
entlassen 1933
tot 7.4.1934
 
Roh 5a
 
8. Dez. 2019 Siegfried Sokolowski (1884–?)
wurde am 25. Februar 1884 in Września geboren. Er war Rechtsanwalt und als Direktor der Harzer Werke in Blankenburg tätig.[14] Am 25. Februar 1945 wurde er mit Transport VIII/5 in das Ghetto Theresienstadt deportiert.[15][16]
Hier wohnte
SIEGFRIED
SOKOLOWSKI
Jg. 1884
′Schutzhaft′ 1938
Buchenwald
1944 Lager Wendefurth
deportiert 1945
Theresienstadt
befreit
   
Tränkestr. 21 Ecke Lange Straße
 
8. Dez. 2019 Jack Crohn (1865–?)
betrieb ein Modegeschäft an der Ecke Tränkestraße und Langestraße in Blankenburg. Er wurde am 1. April 1942 mit seiner Frau Johana und dem gemeinsamen Sohn Rolf ab Braunschweig in das Ghetto Warschau deportiert.[1][17]
Hier wohnte
JACK CROHN
Jg. 1865
deportiert 1942
Ghetto Warschau
Schicksal unbekannt
   
Johanna Crohn (1889–?)
Hier wohnte
JOHANNA CROHN
geb. Ber
Jg. 1889
deportiert
Schicksal unbekannt
 
Rolf Crohn (?–?)
Hier wohnte
ROLF CROHN
deportiert
Schicksal unbekannt
 
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Commons: Stolpersteine in Blankenburg (Harz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Jens Müller: Blankenburg: Spur der Stolpersteine. In: volksstimme.de. 9. Dezember 2019, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  2. a b Jens Müller: „Stolpersteine” als Geschenke. In: Harzer Volksstimme. 18. Oktober 2018, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  3. Jens Müller: Stolpersteine: Neun Namen recherchiert – Liste wird nun zur weiteren Umsetzung eingereicht. In: Harzer Volksstimme. 12. April 2019, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  4. Ewh, Anna. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  5. Anna Ewh | Opferdatenbank In: holocaust.cz, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  6. K 13 Blankenburg, Nr. 156 Anerkennung von Ännie Bornemann, geb. Ewh (geb. 10.04.1897) als Opfer des Faschismus (OdF), 1944–1950 (Akte) In: landesarchiv.sachsen-anhalt.de, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  7. C 602, Nr. 26 Handelsregisterakte Bekleidungshaus Alexander Meyer in Blankenburg, 1926–1939 (Akte) In: landesarchiv.sachsen-anhalt.de, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  8. Westfeld, Moritz. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  9. Moritz Westfeld geb. 23 Okt 1868 Hausberge, Kreis Minden In: kommunalarchiv-minden.de, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  10. Moritz Westfeld | Opferdatenbank In: holocaust.cz, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  11. Westfeld, Thea. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  12. Gerd Winner: Totenklage. Band 1–3, Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Braunschweiger Friedhöfe e. V., Braunschweig 2009, S. 300. online
  13. Ingeborg Boxhammer: ‚Herrin ihrer selbst‘: Zahnkunst, Wahlrecht und Vegetarismus – Margarete Herz und ihr Freundinnen-Netzwerk. Hentrich & Hentrich, Berlin/Leipzig 2019, ISBN 978-3-95565-339-2.
  14. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte. Finanz-Verlag, 1928, S. 195 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. 1943–45 nach Theresienstadt In: statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 17. Dezember 2019. VIII5-6.jpg (JPEG-Grafik, 679 × 1015 Pixel)
  16. Siegfried Sokolowski In: arolsen-archives.org, abgerufen am 17. Dezember 2019.
  17. 01.04.42 nach Warschau In: statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 17. Dezember 2019.