Longeville-lès-Metz
Longeville-lès-Metz | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Montigny-lès-Metz | |
Gemeindeverband | Metz Métropole | |
Koordinaten | 49° 7′ N, 6° 8′ O | |
Höhe | 165–315 m | |
Fläche | 2,71 km² | |
Einwohner | 3.960 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 1.461 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57050 | |
INSEE-Code | 57412 |
Longeville-lès-Metz [deutsch Longeville bei Metz) ist eine französische Gemeinde mit 3960 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
] (Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt in Lothringen, beiderseits der Mosel und grenzt unmittelbar südwestlich an Metz. Der alte Ortskern befindet sich links der Mosel, neuere Wohngebiete auf der rechten Moselseite, die zusammen mit anderen umliegenden Gemeinden und der Stadt Metz ein geschlossenes Siedlungsgebiet bilden. Der Haltepunkt Longeville-lès-Metz lag an der Bahnstrecke Conflans-Jarny–Metz.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wird schon 715 genannt; damals war Gorze hier begütert.[1] Spätere Ortsbezeichnungen sind Longevilla (910), Longeiville (930), Lagneivilla (936), Longavilla (955), Lungeville devant Mets (15. Jh.) und Longueville (17. Jh.).[2] Der Ortsname rührt von der ursprünglichen Siedlungsform des Dorfs her, das als Straßendorf von einem Kilometer Länge angelegt worden war. Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[1]
1552 wurde der Ort zusammen mit der Metzer Region von Frankreich besetzt und annektiert, das sich den Besitz im Westfälischen Frieden bestätigen ließ.
Während des Deutsch-Französischen Kriegs übernachtete hier Kaiser Napoleon III. vom 14. bis 15. August 1870 vor seiner Abreise von Metz beim Obersten Henaque.[1] Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben starken Weinbau (2300 Hektoliter jährlich) sowie Obst- und Gemüsebau.[1]
Gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Ort im November 1918 von französischen Streitkräften eingenommen. Nach Kriegsende musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Von 1915 bis 1919 und noch einmal von 1940 bis 1944 trug der Ort den deutschen Namen Langenheim bei Metz.
Demographie
BearbeitenNach dem Frankfurter Frieden stieg die Bevölkerungszahl von 774 (1890) auf 1921 (1900) und 2518 Einwohner (1910); etwa 40 Prozent davon waren Soldaten und Angestellte der deutschen Armee.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 4058 | 4379 | 4136 | 4078 | 4134 | 4012 | 3840 | 3955 |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche St. Quentin
- Protestantische Kirche
- Napoleon-Haus
- Bismarckturm
-
Napoleon-Haus
-
Bismarckturm
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Karl Joseph August Migette (1802–1884), deutsch-französischer Maler, Kunstsammler und Hochschullehrer, verstarb hier[2]
- Frédéric Coubillier (1869–1953), deutsch-französischer Bildhauer
- Jean-François Clervoy (* 1958), französischer ESA-Astronaut
- Olivier Krumbholz (* 1958), Handballspieler und -trainer
- Aldo Berardi (* 1963), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Apostolischer Vikar des Nördlichen Arabien
- Ludovic Obraniak (* 1984), polnischer Fußballspieler
Literatur
Bearbeiten- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 82 (books.google.de).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 268 (google.books.de).
- ↑ a b Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 271–273 (books.google.de).