Rozérieulles
Rozérieulles | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Les Coteaux de Moselle | |
Gemeindeverband | Metz Métropole | |
Koordinaten | 49° 6′ N, 6° 5′ O | |
Höhe | 184–342 m | |
Fläche | 6,58 km² | |
Einwohner | 1.326 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 202 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57160 | |
INSEE-Code | 57601 |
Rozérieulles ist eine französische Gemeinde mit 1326 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Metz.
Geographie
BearbeitenRozérieulles liegt sieben Kilometer westlich von Metz links der Mosel auf einer Höhe zwischen 184 und 342 m über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt 234 m. Das Gemeindegebiet umfasst 6,58 km².
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 977 erstmals als Rosolae erwähnt. Weitere überlieferte Ortsbezeichnungen sind unter anderem Roserulis (1161), Roserueles (1200), Roserioles (1221), Rouzeruelle (1250) und Rozerieulle (1487.).[1] Der Ort war im Mittelalter Besitz der Bischöfe von Metz.[2] Hier verlief einst die Römerstraße von Reims nach Trier.[1]
Im Dezember 1434 wurde der Ort von Horden demobilisierter Söldner verheert und verwüstet, die von Jean Poton de Xaintrailles angeführt wurden. Während der Belagerung von Metz 1444 waren hier Truppen der Belagerer.[2] Während der Belagerung von Metz 1552 durch den französischen König Heinrich II. überfiel der französische Marschall Vieilleville nachts das Dorf Rozérieulles, in dem fünf Kompanien Lanzenknechte und ebenso viele Schwadronen Reiter lagen, und tötete 700 Verteidiger.[2][3]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner bauten Kartoffeln, Wein, Obst und besonders Mirabellen an. Auf der Gemarkung des Orts gab es zwei Getreidemühlen, eine Ölmühle, ergiebige Steinbrüche, Kalköfen, eine Bierbrauerei und eine Eisengießerei.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
In den Jahren 1915 bis 1918 und 1940 bis 1944 trug der Ort den eingedeutschten Namen Roseringen.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 961 | 923 | 1115 | 1057 | 916 | 1326 | 1350 | 1343 |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten-
Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung
-
Soldatenfriedhof des Ersten Weltkriegs
Literatur
Bearbeiten- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch. Metz 1874, S. 91 (books.google.de).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 884–886 (books.google.de).
- ↑ a b c d Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 286–287 (google.books.de).
- ↑ Friedrich Schiller: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Marschalls von Vieilleville (projekt-gutenberg.org).