Oliver Zeidler

deutscher Ruderer und ehemaliger Schwimmer

Oliver Zeidler (* 24. Juli 1996 in Dachau) ist ein deutscher Ruderer und ehemaliger Schwimmer. Als Ruderer startet er im Einer und wurde 2024 Olympiasieger in Paris.

Oliver Zeidler

Oliver Zeidler nach dem Sieg bei den Olympischen Spielen 2024
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 24. Juli 1996
Geburtsort Dachau, Deutschland
Größe 203 cm
Karriere
Disziplin Rudern / Einer
Verein Frankfurter RG Germania
Trainer Heino Zeidler
Nationalkader seit 2018
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U23-EM 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 2024 Paris Einer
Logo der FISA Weltmeisterschaften
Gold 2019 Ottensheim Einer
Gold 2022 Račice u Štětí Einer
Gold 2023 Belgrad Einer
Logo der FISA Europameisterschaften
Gold 2019 Luzern Einer
Gold 2021 Varese Einer
Bronze 2023 Bled Einer
Gold 2024 Szeged Einer
Logo der FISA U23-Europameisterschaften
Silber 2017 Kruszwica Einer
Letzte Änderung: 3. August 2024

Werdegang

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Oliver Zeidler betrieb zunächst Schwimmsport, in dem er 2014 und 2015 Deutscher Meister seines Jahrgangs wurde und bei den Jugend-Europameisterschaften über 100 Meter Freistil ins Halbfinale kam. Als sich seine Trainingsgruppe bei der SG Stadtwerke München auflöste, hörte er Ende 2016 mit dem Schwimmen auf. Im gleichen Jahr begann er – erst im Alter von 20 Jahren – mit dem Rudern. Er wohnte nur wenige Kilometer von der Regattastrecke Oberschleißheim entfernt.[1] Schnell stellten sich die ersten Erfolge ein. Zeidler gewann bei den World Games 2017 im Ergorudern die Goldmedaille und wurde im selben Jahr bei den U23-Europameisterschaften Vizeeuropameister.

Im Jahr 2018 nahm er erstmals am Weltcuprennen teil. Beim Finale auf dem Luzerner Rotsee wurde er Zweiter und gewann damit den Gesamtweltcup im Einer. Er wurde für die Weltmeisterschaften 2018 im September 2018 in Plowdiw nominiert, wobei er sich gegen seinen gleichaltrigen Rivalen Tim Ole Naske durchsetzte.[2] Dort erreichte er als Zweiter seines Halbfinallaufes das Finale,[3] in dem er den sechsten Platz belegte. 2019 gelang ihm der Sieg der Weltmeisterschaft im Ergorudern über 2000 Meter.[4] Nachdem Zeidler 2018 hinter Tim Ole Naske und Stephan Krüger Dritter der Deutschen Meisterschaften im Einer geworden war, gewann er 2019 den Titel vor Stephan Krüger und Timo Piontek.[5] Bei den Europameisterschaften 2019 in Luzern gewann er am 2. Juni 2019 den Titel mit knappem Vorsprung vor dem Niederländer Stef Broenink. Am 1. September 2019 wurde er im österreichischen Ottensheim mit drei Hundertstel Sekunden Vorsprung vor dem Dänen Sverri Nielsen Weltmeister.[6] 2020 erreichte Oliver Zeidler bei den Europameisterschaften in Posen als Vierter das Ziel, er hatte dabei zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf den drittplatzierten Norweger Kjetil Borch.[7] Bei den europäischen Titelkämpfen 2021 im italienischen Varese gewann er seinen zweiten Europameistertitel.[8] Bei den Olympischen Spielen in Tokio verpasste Zeidler den Einzug ins A-Finale und beendete die Regatta als Siebter.

2022 ruderte Zeidler bei den Europameisterschaften in München auf den vierten Platz. Einen Monat später gewann er bei den Weltmeisterschaften in Račice u Štětí den Titel vor dem Europameister Melvin Twellaar aus den Niederlanden.

Oliver Zeidler wird von seinem Vater Heino Zeidler trainiert. Seit 2022 startet er für die Frankfurter Rudergesellschaft Germania, zuvor war er für den Donau-Ruder-Club Ingolstadt aktiv.

Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gewann er am 3. August 2024 Gold, nachdem er zwei Tage zuvor in der Qualifikation mit 6:35,77 min den olympischen Rekord erruderte.[9]

Am 15. Dezember 2024 wurde Zeidler zu Deutschlands Sportler des Jahres 2024 gekürt. Bei der Wahl von Sportjournalisten setzte er sich knapp gegen den Schwimmer Lukas Märtens (Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2024 über 400 Meter Freistil) durch.[10]

Nach dem Abitur 2015 absolvierte er eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten und parallel ab 2016 ein Bachelor-Studium im Bereich Steuerrecht an der Hochschule für Oekonomie & Management.[11] Vor den 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 schloss er zudem sein Masterstudium an der Universität Münster ab.[11]

Oliver Zeidler stammt aus einer Ruderer-Familie. Großvater Hans-Johann Färber war Olympiasieger 1972 im Vierer mit Steuermann, sein Vater Heino Zeidler WM-Vierter 1994 im Zweier mit Steuermann, Onkel Matthias Ungemach Weltmeister 1990 im Achter und 1991 im Vierer mit Steuermann, Tante Judith Zeidler 1988 Olympiasiegerin im DDR-Achter. Seine jüngere Schwester Marie-Sophie Zeidler ist ebenfalls Ruderin und gewann bei den Juniorinnen WM- und EM-Medaillen.

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Commons: Oliver Zeidler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Oliver Zeidler: Einer wie keiner. In: volksfreund.de, 11. Dezember 2019.
  2. Der unglaubliche Aufstieg des Oliver Zeidler. Hamburger Abendblatt, 13. September 2018.
  3. Oliver Zeidler erreicht Finale der Ruder-WM In: sport.de, 14. September 2018.
  4. Boris Orlowski: Mission erfüllt – Zeidler und Osborne gewinnen bei Indoor-WM. DRV, abgerufen am 5. Mai 2019.
  5. RRK 08 Rudern - Deutsches Meisterschaftsrudern - Einer Männer, Platz 1-3. Abgerufen am 16. Dezember 2024.
  6. Deutschlands Achter gewinnt Gold bei der Ruder-WM. In: Spiegel Online. 1. September 2019, abgerufen am 1. September 2019.
  7. Einerfinale 2020 bei worldrowing.com
  8. Ruder-Europameisterschaften 2021: Einer der Männer (M1x). (PDF) In: www.worldrowing.com. Weltruderverband, 11. April 2021, abgerufen am 11. April 2021 (englisch).
  9. Olympische Spiele 2024: Oliver Zeidler holt Goldmedaille im Ruder-Einer. In: Der Spiegel. 3. August 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. August 2024]).
  10. Ruderer Oliver Zeidler ist Sportler des Jahres 2024. 15. Dezember 2024, abgerufen am 20. Dezember 2024.
  11. a b Ein echter Newcomer! In: dualerkarrierekompass.blsv.de, abgerufen am 14. September 2018.