Olympische Sommerspiele 1952/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde am 20. Juli 1952 ausgetragen. Zwanzig Athletinnen nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 20 Athletinnen aus 16 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 20. Juli 1952
Medaillengewinnerinnen
Nina Romaschkowa (Sowjetunion 1923 URS)
Jelisaweta Bagrjanzewa (Sowjetunion 1923 URS)
Nina Dumbadse (Sowjetunion 1923 URS)

Erstmals gab es bei Olympischen Spielen einen dreifachen sowjetischen Triumph. Nina Romaschkowa siegte vor Jelisaweta Bagrjanzewa und Nina Dumbadse.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 53,37 m Nina Dumbadse (Sowjetunion 1923  Sowjetunion) Gori, Georgische SSR (Sowjetunion) 27. Mai 1951[1]
Olympischer Rekord 47,63 m Gisela Mauermayer (Deutsches Reich NS  Deutsches Reich) Finale OS Berlin, Deutsches Reich 4. August 1936
 
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in Helsinki

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde zweimal gesteigert:

  • 50,84 m – Nina Romaschkowa (Sowjetunion), Finale am 20. Juli, zweiter Durchgang
  • 51,42 m – Nina Romaschkowa (Sowjetunion), Finale am 20. Juli, dritter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs

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Zwanzig Teilnehmerinnen traten am 20. Juli zu einer Qualifikationsrunde an, die Qualifikationsweite betrug 36,00 Meter. Nur zwei Wettbewerberinnen erreichten diese wohl zu niedrig festgelegte Qualifikationsweite nicht und schieden aus, darunter mit Esther Brand die Olympiasiegerin im Hochsprung. Achtzehn Athletinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das sie am Nachmittag desselben Tages bestritten. Das Finalfeld, für das die Mindestzahl von zwölf Sportlerinnen vorgesehen war, musste so natürlich nicht weiter aufgefüllt werden.

Die in dieser Qualifikation erzielten Resultate wurden nicht für das Finale mitgewertet.

Im Finale hatten alle Werferinnen zunächst drei Versuche. Die sechs besten Athletinnen konnten dann drei weitere Würfe tätigen.

Zeitplan

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20. Juli, 10:00 Uhr: Qualifikation
20. Juli, 17:35 Uhr: Finale[2]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation

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Olga Winterberg – ausgeschieden in der Qualifikation mit 35,79 m

Datum: 20. Juli 1952, 10:00 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Resultat
01 Nina Romaschkowa Sowjetunion 1923  Sowjetunion 45,05 m 45,05 m
02 Nina Dumbadse Sowjetunion 1923  Sowjetunion 43,20 m 43,20 m
03 Marianne Werner Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 41,37 m 41,37 m
04 Yvette Williams Neuseeland  Neuseeland x 41,32 m 41,32 m
05 Ingeborg Mello Argentinien  Argentinien x 40,91 m 40,91 m
06 Jelisaweta Bagrjanzewa Sowjetunion 1923  Sowjetunion x 40,73 m 40,73 m
07 Libuše Nováková Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 39,89 m 39,89 m
08 Toyoko Yoshino Japan 1870  Japan 39,75 m 39,75 m
09 Lotte Haidegger Osterreich  Österreich 34,29 m 35,22 m 39,54 m 39,54 m
10 Frieda Tiltsch Osterreich  Österreich 39,75 m 39,75 m
11 Gretel Bolliger Schweiz  Schweiz 34,84 m 34,81 m 38,20 m 38,20 m
12 Dezsőné Józsa Ungarn 1949  Ungarn 37,75 m 37,75 m
13 Lia Manoliu Rumänien 1952  Rumänien 37,58 m 37,58 m
14 Paulette Veste Frankreich 1946  Frankreich 32,35 m 30,03 m 37,47 m 37,47 m
15 Edera Cordiale Italien  Italien 37,40 m 37,40 m
16 Ingeborg Pfüller Argentinien  Argentinien x 36,61 m 11,50 m 36,61 m
17 Kaarina Koivuniemi Finnland  Finnland 36,56 m 36,56 m
18 Suzanne Allday Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 36,37 m 36,37 m
19 Olga Winterberg Israel  Israel 25,97 m 35,79 m 24,09 m 35,79 m
20 Esther Brand Sudafrika 1928  Südafrikanische Union x x 34,18 m 34,18 m
DNS Đurđa Boroveč Jugoslawien  Jugoslawien

Finale und Endresultat

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Datum: 20. Juli 1952, 17:35 Uhr[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Nina Romaschkowa Sowjetunion 1923  Sowjetunion 45,16 m 50,84 m OR 51,42 m OR 47,24 m 44,66 m 49,37 m 51,42 m OR
2 Jelisaweta Bagrjanzewa Sowjetunion 1923  Sowjetunion 43,58 m 47,08 m 44,26 m 43,97 m 44,58 m 43,00 m 47,08 m
3 Nina Dumbadse Sowjetunion 1923  Sowjetunion 45,85 m 40,24 m 44,10 m 46,29 m 45,10 m 41,05 m 46,29 m
4 Toyoko Yoshino Japan 1870  Japan 41,71 m 42,67 m 37,15 m 41,58 m 43,81 m 42,02 m 43,81 m
5 Lotte Haidegger Osterreich  Österreich 35,66 m 43,49 m 40,02 m x x 41,32 m 43,49 m
6 Lia Manoliu Rumänien 1952  Rumänien 41,57 m 42,65 m 41,48 m 36,05 m 41,21 m 40,79 m 42,65 m
7 Ingeborg Pfüller Argentinien  Argentinien 37,05 m 40,32 m 41,73 m nicht im Finale der
besten sechs Werferinnen
41,73 m
8 Dezsőné Józsa Ungarn 1949  Ungarn x 39,58 m 41,61 m 41,61 m
9 Marianne Werner Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 39,77 m 000x 41,03 m 41,03 m
10 Yvette Williams Neuseeland  Neuseeland 40,48 m 32,95 m 40,38 m 40,48 m
11 Kaarina Koivuniemi Finnland  Finnland 40,33 m 32,72 m 40,05 m 40,33 m
12 Ingeborg Mello Argentinien  Argentinien 39,04 m 37,84 m 37,24 m 39,04 m
13 Libuše Nováková Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 38,17 m 000x 38,83 m 38,83 m
14 Edera Cordiale Italien  Italien 38,22 m 000x 37,03 m 38,22 m
15 Suzanne Allday Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 34,54 m 37,34 m 37,96 m 37,96 m
16 Paulette Veste Frankreich 1946  Frankreich 37,64 m 28,94 m 33,28 m 37,64 m
17 Gretel Bolliger Schweiz  Schweiz 35,34 m 36,36 m 36,24 m 36,36 m
18 Frieda Tiltsch Osterreich  Österreich x 27,84 m 000x 27,84 m

Achtzehn von zwanzig angetretenen Werferinnen konnten sich für das Finale qualifizieren. Die sowjetische Weltrekordhalterin und amtierende Europameisterin Nina Dumbadse galt als Favoritin.

Dumbadses Mannschaftskameradin Nina Romaschkowa, spätere Nina Ponomarjowa, ging jedoch ab der zweiten Runde in Führung und blieb dort unangefochten. Dumbadses Weite wurde auch von der dritten sowjetischen Werferin Jelisaweta Bagrjanzewa übertroffen. Diese drei Athletinnen beherrschten den Wettbewerb ganz eindeutig. Einzige 50-Meter-Werferin war allerdings Romaschkowa, die diese Marke gleich zweimal übertraf. Darüber hinaus flog Romaschkowas Diskus bei drei Versuchen über Gisela Mauermayers bestehenden olympischen Rekord hinaus und jeder ihrer vier besten Würfe hätte zur Goldmedaille gereicht.[3]

Zum ersten Mal nahm die rumänische Werferin Lia Manoliu an Olympischen Spielen teil, die hier den sechsten Platz belegte. 16 Jahre später wurde sie, nachdem sie zwei olympische Bronzemedaillen errungen hatte (1960/1964), Olympiasiegerin.

Dies war nicht nur der erste sowjetische Dreifacherfolg bei Olympischen Spielen, es war auch der erste Dreifacherfolg überhaupt in der Leichtathletik der Frauen.

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Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 108 bis 110
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Einzelnachweise

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  1. Weltrekorde. Diskuswurf Frauen, abgerufen am 11. August 2021
  2. a b c Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, S. 266, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 11. August 2021
  3. Athletics at the 1952 Helsinki Summer Games: Women's discus throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 11. August 2021