Saint-Quirin

französische Gemeinde

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Saint-Quirin
Saint-Quirin (Frankreich)
Saint-Quirin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Phalsbourg
Gemeindeverband Sarrebourg Moselle Sud
Koordinaten 48° 37′ N, 7° 4′ OKoordinaten: 48° 37′ N, 7° 4′ O
Höhe 282–897 m
Fläche 53,34 km²
Einwohner 703 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 13 Einw./km²
Postleitzahl 57560
INSEE-Code
Website Saint-Quirin

Ortsansicht von der Kapelle St. Claire aus

Saint-Quirin (deutsch Sankt Quirin) ist eine französische Gemeinde mit 703 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) und ein Dorf im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Der Ort wurde von der Vereinigung Les Plus Beaux Villages de France zu einem der schönsten Dörfer Frankreichs erklärt.[1]

Geographie

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Die Gemeinde Saint-Quirin liegt in den Vogesen zwischen Weißer und Roter Saar, neun Kilometer südöstlich von Lorquin (Lörchingen) und 17 Kilometer südlich von Sarrebourg (Saarburg).

Geschichte

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Urkundlich erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 966. Der Ortsname geht auf den Heiligen Quirinus von Neuss zurück, einen römischen Tribun und christlichen Märtyrer. Das Dorf gehörte früher zum Bistum Metz.[2]

Das Dorf entstand auf dem Territorium der Grafschaft Dagsburg, deren Besitzer 966 eine Priorei stifteten, der Geppa, die Nichte des Bischofs Leo, die Reliquien brachte. Die Priorei mit Kapelle wurde 1052 mit der Abtei Marmoutier verbunden und stand zuerst auf einer Anhöhe und dann im Tal.[2]

Das Priorat in Sankt Quirin wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und im 18. Jahrhundert teilweise wieder aufgebaut. Bereits im 15. Jahrhundert siedelte sich eine Glasfabrik an, die vor allem Spiegel und Gläser für den Herzogspalast von Nancy fertigte. Bis zur Französischen Revolution gehörten auch die Gemeinden Métairies-Saint-Quirin (Métairies) und Vasperviller (Wasperweiler) zu Sankt Quirin. Während der Revolutionsjahre hieß die Stadt vorübergehend Cœur-Francs.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Saarburg im Bezirk Lothringen zugeordnet.[2]

Ende des 19. Jahrhunderts war St. Quirin ganz französischsprachig. Lediglich in dem Ortsteil Lettenbach lebten einige deutschsprachige Familien.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle.

Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 919 847 903 912 904 873 821 711

Sehenswürdigkeiten

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In der Umgebung von Saint-Quirin fanden sich Relikte aus prähistorischer Zeit. An der nahe gelegenen archäologischen Fundstätte Croix Guillaume wurden Relikte aus der Gallisch-Römischen Epoche entdeckt: eine Nekropole, Skulpturen, Stelen, Tongefäße und Schmuck.

Weltliche Bauwerke

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  • mittelalterliche Häuser
  • Presbyterium, ehemaliges Priorat aus dem Jahr 1711 mit geschnitztem Giebel, Erker, Kapitelsaal und einer Statue der Hl. Johann von Nepomuk aus dem 18. Jahrhundert.
 
Barockkirche, auf dem Hügel im Hintergrund die Bergkapelle St. Claire
  • Die Barockkirche St. Quirin, 1722 wiederaufgebaut, ist die ehemalige Kirche des Priorats: drei Zwiebeltürme, ein einzigartiges Kirchenschiff und die besondere Einrichtung machen sie sehenswert. Altäre und ein Chorgestühl aus dem 18. Jahrhundert, das sich über drei Ebenen erstreckt. In ihr befindet sich eine Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahre 1746, die 1969 restauriert wurde.[4]
  • Die Bergkapelle St. Claire wurde 1818 restauriert.

Kapelle St. Quirin

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Literatur

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  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 166 (books.google.de).
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Commons: Saint-Quirin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Saint-Quirin. auf: Les plus Beaux Villages de France. (französisch)
  2. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 454–455 (google.books.de).
  3. Constant This: Die deutsch-französische Sprachgrenze in Lothringen. J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), Straßburg 1887, S. 9.
  4. Accueil. Abgerufen am 16. November 2020 (französisch).