Unteregg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Dirlewang.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 58′ N, 10° 28′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dirlewang | |
Höhe: | 717 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,69 km2 | |
Einwohner: | 1412 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87782 | |
Vorwahl: | 08269 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 207 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktstr. 19 87742 Dirlewang | |
Website: | www.vg-dirlewang.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Marlene Preißinger (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Unteregg im Landkreis Unterallgäu | ||
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Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenUnteregg liegt etwa 35 Kilometer südöstlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben. Der niedrigste Punkt in der Gemeinde liegt mit 639 m ü. NHN nahe der Mindel an der Gemeindegrenze zum Markt Dirlewang, der höchste Punkt mit 767 m ü. NHN im Holzerwald, wo die Gemeinde an den Markt Rettenbach sowie im benachbarten Landkreis Ostallgäu an den Markt Ronsberg angrenzt.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Unteregg, Oberegg und Warmisried. Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenUnteregg gehörte zur Reichsabtei Ottobeuren. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts lagen große Teile des heutigen Gemeindegebietes in der reichsritterschaftlichen Herrschaft Stein. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Religionen
BearbeitenIn Unteregg gibt es größtenteils Katholiken.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Unteregg durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Warmisried, Oberegg und Unteregg im Zuge der Gemeindegebietsreform neu gebildet.[4]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961[4] | 1970[4] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
Einwohner | 1229 | 1193 | 1218 | 1290 | 1335 | 1351 | 1348 | 1404 | 1368 | 1348 | 1365 | 1349 | 1361 |
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1246 auf 1394 um 148 Einwohner bzw. um 11,9 %.
Politik
BearbeitenBürgermeisterin
BearbeitenErste Bürgermeisterin ist seit 20. September 2007 Marlene Preißinger (Freie Wähler Bayern); diese wurde am 15. März 2020 mit 90,7 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Gemeinderat
BearbeitenDie Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:
- Freie Wählergruppe Warmisried: 5 Sitze (41,2 %)
- Bürgerblock Oberegg: 4 Sitze (30,0 %)
- Wählergemeinschaft Unteregg: 3 Sitze (28,9 %)
Gegenüber der Wahl von 2014 musste der Bürgerblock Oberegg ein Mandat an die Freie Wählergruppe Warmisried abgeben.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein roter Balken, durch eine eingeschweifte silberne Spitze, darin ein blaues Ulrichskreuz, gespalten. Vorne in Schwarz eine goldene Rosette, hinten in Blau eine goldene Bügelkrone mit roten Steinen.“[6] | |
Wappenbegründung: Das Gemeindegebiet lag bis zum 18. Jahrhundert überwiegend in der reichsritterschaftlichen Herrschaft Stein. Teile der Herrschaft, darunter Unteregg und Oberegg, wurden 1757 vom Kloster Ottobeuren erworben, aus dessen Wappen die Rosette im vorderen Teil des Gemeindewappens stammt. Die Krone verweist auf das Patrozinium „Patrona Bavariae“ der Kirche in Oberegg, das Ulrichskreuz auf die Ulrichskirche im Ortsteil Warmisried. Der rote Balken im Schildhaupt erinnert an die alte Salzstraße mit Maut, die durch das Gemeindegebiet führte.
Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens stammt vom Freisinger Theodor Goerge. Das Wappen wurde am 28. August 1985 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. |
Flagge
BearbeitenEine Flagge in weiß-blau-weiß mit dem aufgelegten Gemeindewappen wurde 1985 zwar genehmigt, wird jedoch nicht verwendet.[7]
Gemeindepartnerschaften
BearbeitenPartnergemeinde ist Emmelsbüll in Nordfriesland.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenIn Unteregg befindet sich die Kirche St. Martin aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Bodendenkmäler
Bearbeiten-
Mindeltal bei Oberegg mit Alpenpanorama
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Mindeltal mit Oberegg
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Mindeltal mit Unteregg
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Oberegg und Unteregg von Süden
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Unteregg von Süden
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Bildstock in Unteregg
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenAm 30. Juni 2018 gab es in der Gemeinde 136 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung standen 572 Personen in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung, so dass die Zahl der Auspendler um 436 höher war. Die 52 landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschafteten eine Fläche von 1482 Hektar (Stand 2016).
Verkehr
BearbeitenDurch Unteregg führt die sogenannte Mindeltalstraße, die quer durch das Mindeltal führt.
Bildung
BearbeitenEs gibt zwei Kindertageseinrichtungen mit 50 Plätzen und 47 betreuten Kindern (Stand: 1. März 2019).
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Anwander (1715–1770), Rokokomaler und Freskant, geboren in Unteregg
- Johann Nepomuk Holzhey (1741–1809), Orgelbauer, geboren in Rappen
Weblinks
Bearbeiten- Unteregg: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF-Datei; 1 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Unteregg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
- ↑ Gemeinde Unteregg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 783 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
- ↑ Wappen von Unteregg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zu Unteregg auf der Seite kommunalflaggen.eu