Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Helferlein – der Reparatursommer 2023

Bildschirmfoto vom Reparatursommer 2023. Text: Welche Community-Werkzeuge müssen repariert werden? Hinter Community-Werkzeuge ist das Sternchen-Symbol.

In den Wikis gibt es zahlreiche große und kleine Werkzeuge, die nicht zur Kernsoftware gehören, aber die Mitarbeit ungemein erleichtern: Einige kann man sich direkt in die Wikioberfläche laden[1], einige verlinken auf andere Webseiten[2], und dann gibt es auch noch Vorlagen und Bots, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Aber auch diese kleinen und großen Helfer gehen manchmal kaputt. Um einige davon möchte sich das Team Technische Wünsche in diesem Sommer kümmern:

Was muss repariert werden?

Ab sofort könnt ihr hier notieren, welche der Werkzeuge, die euch wichtig sind, repariert werden müssen. Das Team Technische Wünsche wird sich dann an die Verbesserung einiger dieser Werkzeuge machen. Wenn ihr selbst programmieren könnt, macht auch gerne mit! Wahrscheinlich werden wir nicht alles reparieren können, aber hoffentlich kommen einige Verbesserungen zustande. Wichtig: Es gibt per se keine zu großen oder zu kleinen Probleme, aber es gibt einige Dinge, von denen wir bereits wissen, dass wir sie als Projektteam nicht werden machen können, beispielsweise komplett neue Werkzeuge zu bauen. Mehr dazu auf der Aktionsseite.

Hilfe für ehrenamtliche Programmierer*innen

Habt ihr selbst etwas geschrieben (z.B. ein Script, eine Vorlage, einen Bot, …) und kommt nicht weiter? Habt ihr Lust, mal ein Werkzeug zu programmieren, und braucht noch Tipps? Die hauptamtlichen Programmierer*innen im Team Technische Wünsche bieten im Sommer folgende Formate an:

  • eine virtuelle Sprechstunde alle zwei Wochen
  • ein Mini-Hackathon abends in der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland, zusammen mit dem Team Technische Wünsche (einmalig, sofern Interesse besteht)

Warum denn jetzt Werkzeuge?

Ein Schaubild zeigt die Zusammenhänge von Mediawiki und seinen Erweiterung, die global genutzt werden, und den Werkzeugen, die in Community-Hand sind und vor allem lokal genutzt werden, etwa Vorlagen, Helferlein usw.

Die Technischen Wünsche gibt es seit 2015, und seitdem arbeitet das hauptamtliche Projektteam daran, Mediawiki zu verbessern. Werkzeuge, die über diese Kernsoftware hinausgehen, sind hingegen klassischerweise in Community-Hand. Also warum denn jetzt Werkzeuge? Schon seit Längerem kamen immer mal wieder Anfragen, ob die Technischen Wünsche nicht auch Werkzeuge reparieren könnten. Bislang haben wir das nicht gemacht, weil wir a) ja an den gewählten Themenschwerpunkten arbeiten und weil wir b) auch nicht gut abschätzen konnten, wie groß dieses Thema eigentlich ist und was alles zu beachten wäre, wenn wir als Hauptamtliche uns mit Werkzeugen beschäftigen. Beispielsweise: Wie soll bestimmt werden, an welchen Werkzeugen gearbeitet wird? Was ist neben den reinen Fehlerbehebungen zu beachten? Was kann das Team Technische Wünsche realistischerweise übernehmen, und was müssten andere machen? Diesen Sommer wollen wir dazu nutzen, um erste Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden. Die Arbeit am Themenschwerpunkt „Wiederverwendung von Einzelnachweisen zu vereinfachen“ wird nach dem Sommer wieder aufgenommen.

Statt viel Zeit auf ein ideales Konzept zu verwenden, haben wir uns entschieden, es einfach mal zu versuchen und daraus zu lernen. Wir versprechen uns davon, eine bessere Einschätzung dafür zu bekommen, ob wir künftig im Rahmen der Technischen Wünsche neben der Arbeit an Mediawiki auch Community-Werkzeuge unterstützen können, und wenn ja, wie.

Was ist euch wichtig, wenn es um Hilfe für Werkzeuge geht? Hier geht es zur Diskussionsseite.

Anmerkungen

  1. z.B. Helferlein
  2. z.B. die so genannten Cloud Tools

js (wmde), 28.6.

Kleine Freuden (50): vergangen, aktuell und zukünftig

Beim Editieren im Lesesaal in St. Gallen
50 mal Kleine Freuden seit 2015 – Danke an alle, die ihren Teil dazu geleistet haben! Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im ersten Kurierartikel 2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!

Vom 18. bis zum 21. Mai fand in St. Gallen eine GLAM on Tour in der Stiftsbibliothek statt. Ich hatte mich schon lange vorher darauf gefreut, aber dann übersehen, dass die Schweizer auch ihre GLAM-Projektseiten auf Meta anlegen. Ausgebucht! Aber als Nachrücker konnte ich dennoch teilnehmen. Meine Hoffnung, dabei auch zwei Altäre des Meisters von Meßkirch fotografieren zu können, welche sich in der nicht öffentlichen Bischöflichen Kunstsammlung St. Gallen befinden und die ich im Rahmen meiner Arbeit zum Werkverzeichnis des Künstlers weiter mit gemeinfreien Fotos und mit Artikeln dokumentieren will (St. Galler Versuchungsretabel und St. Galler Abendmahlsretabel), erfüllten sich nicht. Das Himmelfahrtswochenende war vielleicht doch nicht der ideale Termin für einen Besuch in den privaten Räumlichkeiten eines Bischofs.

Ich sichtete also die für mich bereitgestellte Literatur, machte mir Kopien, wo Notizen nicht ausreichend waren und merkte mir ein weiteres Werk, welches ich in der Vergangenheit zu mehr biographischen Aspekten genutzt hatte, für eine erneute Ausleihe im Fernleihesystem vor.

Schreiben in entsprechendem Ambiente ist anregend und schlug sich nicht nur bei mir in Arbeitseifer nieder. Was mich besonders gefreut hat, ist dass sich die Teilnehmer der Veranstaltung schon lange im Vorlauf mit den Themen auseinandergesetzt hatten, ihre prospektive Projektarbeit ankündigten, teilweise schon mit der Arbeit im Benutzernamensraum angefangen hatten und jetzt die bereitgestellte Literatur nutzten.

Ich konzentrierte mich vor Ort auf die fotografische Dokumentation der Stiftsbibliothek und der beiden Ausstellungsräume, ohne meinen Wunsch die Altäre nicht doch irgendwann einmal in meinem Leben zu Gesicht zu bekommen aus den Augen zu verlieren. Ein bisschen Name- und Visitenkartendropping hat geholfen. (Visitenkarten für Wikipedianer sind übrigens ein Teil der Community Förderung der Wikimediavereine).

Vergangene Woche erreichte mich die Email der Kuratorin der Bischöflichen Kunstsammlung mit dem Angebot in einen weiteren Austausch zu treten. Ich hatte im Intranet des Stiftsbezirks, mit der Hilfe einer freundlichen Bibliotheksmitarbeiterin bereits sehen können, dass die Kuratorin die Sammlung bereits im Wesentlichen digital erfasst hat. Ein Katalog ist in Kürze geplant und dann auch eine öffentliche Digitale Sammlung. Mein nächstliegendes Gesprächsziel wird es sein zu klären, wie wir diese Daten nach Wikidata übertragen können.

Die Kuratorin fragte auch nach konkreten Artikeln aus unserer Arbeit in St. Gallen. Ich konnte sie darauf hinweisen, dass diese teilweise noch in diversen Benutzernamensräumen in Ausarbeitung sind und dass in einem Freiwilligenprojekt Gut Ding manchmal auch Weile benötigt. Für mich selbst konnte ich ihr sagen, dass ich neben der Nacharbeit der Fotos aus St. Gallen (ausrichten, beschneiden, Belichtung anpassen), dem Hochladen und dem Kategorisieren – ich finde es übrigens schade, wenn Fotografen bei GLAM-Veranstaltungen ihre Bilder nur mit minimaler Beschreibung und nur in die Projektkategorie hochladen – bereits am nächsten Projekt arbeite.

Und das ist meine nächste kleine Freude.

Museum Barberini, Potsdam

Nachdem mit der Unterstützung von Holger Plickert (Projektmanager „Kultur & Community“ bei WMDE) nicht die letzten vorbereitenden Gespräche mit den Machern im Museum Barberini, aber zumindest die Gespräche, die es ermöglichen das Projekt zu veröffentlichen stattgefunden hatten, konnten wir die Projektseite für die GLAM on Tour hybrid mit dem Museum Barberini freischalten.

Die ganzen Pläne, wie man so eine Veranstaltung bewirbt, waren sehr schnell Makulatur. Es ist schon spannend zu sehen, wo die Menschen hier im Projekt überall ihre Beobachtungshäcken gesetzt haben. Und als dann auch noch die Einladungslisten abgearbeitet waren, war die Veranstaltung eigentlich schon überbucht.

Engpassfaktor ist unser Arbeitsraum im Museum, wo auch die Präsentationen stattfinden und natürlich die Führungen, die jetzt schon geteilt werden müssen. (der normale Museumsalltag läuft ja noch weiter neben uns her). Wir werden versuchen es für einige der Interessenten auf der Warteliste noch möglich zu machen, aber bei 30 Menschen, inklusive Museumsmitarbeiter ist leider die Grenze erreicht.

Teile der Veranstaltung werden wir auch online durchführen und zwar nicht nur die reinen Führungen und Präsentationen, sondern auch der Ausstausch zur Projektarbeit. Feedback zum aktuellen Stand, Bitten und Rückfragen von außerhalb an Teilnehmer und Museumsmenschen sind also möglich.

Organisiert also lokale Treffen, nutzt lokale Räume, oder arbeitet wie gewohnt vom heimischen Schreibtisch aus.

Ferdinand Hart Nibbrig, In den Dünen von Zandvoort, 1891/92, Singer Laren, Schenkung P. J. Hart Nibbrig 1981

Das Thema der Sonderausstellung ist "Wolken und Licht. Impressionismus in Holland". Auf der Themenseite habe ich bereits die relevanten Künstler und ihre Repräsentation in der deutschsprachigen, der niederländischen und der englischsprachigen Wikipedia, sowie in Wikidata und auf Commons aufgezeigt. Ich hoffe in Kürze dies auch noch für die ausgestellten Kunstwerke machen zu können. Es gibt also viel zu tun, woran man auch jetzt schon im Vorfeld arbeiten kann, und man kann sich Anregungen holen, in welchen Themenfeldern man aktiv werden will.

Informiert auf dieser Themenseite Eure Mitstreiter und Mitstreiterinnen über Eure Arbeitsschwerpunkte. Stellt Fragen und Bitten. Gibt es Literatur, die vor Ort bereitgestellt werden sollte? Oder was sollte online bereitgestellt werden? Habt Ihr Fotowünsche? Wir werden uns bemühen, angemeldeten Onlineteilnehmern, neben dem Onlinezugang auch zeitlich begrenzte Onlinelinks zu Literatur zur Verfügung zu stellen.

Diese Vorgehensweise hat mir bei der St. Galler Veranstaltung große Freude gemacht und macht es noch, da der Austausch dort immer noch andauert.

Es wäre doch gelacht, wenn wir dies bei dieser GLAM on Tour nicht ebenfalls bewerkstelligen könnten. (W., 27. Juni)

„Karin Schubert (Schauspielerin)“

Mir ist bewusst, dass wir alle einige solcher Artikel aufzählen können, aber manchmal weiß man einfach nicht wohin mit dem, was sich gerade in einem anstaut. Karin Schubert begann 1970 mit Mitte 20 eine internationale Filmkarriere. So wie einige deutsche Schauspielerinnen zu dieser Zeit. In verschiedenen europäischen Filmen, französisch, italienisch, spanisch. Später dann immer mehr in den Bereich erotischer Film. Soweit so unspektakulär. Daneben ein Privatleben, das offenbar nicht so lief, wie man sich das wünscht. Ehe zerbricht, Sohn schwer suchtkrank einschließlich Übergriffen auf die Mutter. Die ihn dennoch liebt und am Ende mit 40 gar den Schritt geht und (für ein damals sehr er­kleck­liches Salär) den Gang in die Pornografie geht, um die Therapien des Sohnes zu bezahlen. Wie Georg Seeßlen in seinem unter dem Titel Der pornographische Film getarnten antipornographischen Pamphlet ausführt, mit einigen interessanten Vertragsklauseln, etwa nichts „Abartiges“ tun zu müssen, wie Geschlechtsverkehr mit einem „Farbigen“. Mitte der 1990er dann mehrere Suizidversuche. Was davon erzählt uns der deutschsprachige Artikel Karin Schubert (Schauspielerin)? Wenig, bis so gut wie gar nichts. Anders als etwa der in der englischsprachigen Wikipedia, wo das Drama dieses Lebens einigermaßen nachvollziehbar (und auch belegt) aufgezeigt wird. Aber immerhin weiß die deutschsprachige Wikipedia Prioritäten zu setzen. Die erste Kategorie im Artikel ist „Pornodarsteller“. Tjo. Soviel zur Einordnung und Gewichtung von Fakten in der Wikipedia. Ich verstehe, dass Schuberts doch ungewöhnlicher Weg (bekannter sind eher die Wege in die andere Richtung, etwa von Traci Lords, Sasha Grey, Sibel Kekilli) einen gewissen Eindruck hinterlässt. Aber diese Reduktion allein, vor allem ohne die Angabe von Gründen, ist schon unschön und hinterlässt ein Geschmäckle. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den Biografien von Menschen sollte in der Wikipedia wirklich sein. Vor ein paar Tagen habe ich im Kurier einen besseren Umgang mit Persönlichkeitsrechte nicht enzyklopädisch bedeutender Personen angemahnt. Heute tue ich das für die enzyklopädisch bedeutenden Personen. Es sollte nicht so sein, aber bis heute ist die Betätigung in der Pornografie oder anderer Sexarbeit ein Stigma. Auch in der Wikipedia. Also versuchen wir wenigstens so gut es geht objektiv und neutral zu berichten. (MC, 27. Juni)

Die Wikipedia-Hauptseite

Rubriken der Hauptseite

Die Wikipedia-Hauptseite ist eine der meistbesuchten Seiten im Internet. Sie besteht aus 5 Rubriken:

  • Artikel des Tages
  • Was geschah am …?
  • In den Nachrichten
  • Kürzlich Verstorbene
  • Schon gewusst?

Mit diesen Rubriken beschäftigen wir uns beim nächsten Digitalen Themenstammtisch (DTS) „Die Wikipedia-Hauptseite – Wie kommt mein Artikel da hin“ am 27. Juni ab 19 Uhr. Wer entscheidet über den jeweiligen Inhalt? Wo finde ich überhaupt die Seiten mit weiteren Informationen zu den Rubriken? Wie erfolgt die Aktualisierung auf den nächsten Tag? … Auf der Hauptseite verlinkte Artikel werden auf jeden Fall entsprechend häufiger gelesen bzw. angeklickt.

Am Beispiel der Rubrik „Artikel des Tages“ (AdT) werden wir uns ansehen, was zu tun ist, damit ein Artikel überhaupt die Auszeichnung „lesenswert“ oder „exzellent“ erhält (die Voraussetzung für eine Nominierung für die Hauptseite). Wie sind die Erfahrungen mit der entsprechenden Kandidatur? Danach werden wir uns den Auswahlprozess für die Präsentation auf der Hauptseite genauer anschauen.

Die andere Möglichkeit, einen Artikel zu präsentieren, ist die Rubrik „Schon gewusst?“ Hier gelten völlig andere Kriterien. Auch hier werden wir uns den Auswahlprozess genauer ansehen. Wie sieht ein guter Teaser aus?

Freud oder Leid als Folge eines Artikels auf der Hauptseite?

Was sind die Folgen einer Präsentation auf der Hauptseite? Zunächst einmal deutlich höhere Aufrufzahlen des Artikels. Für manche Autoren ist es eine Ehre, dass 'ihr' Artikel auf der Hauptseite verlinkt ist, für andere ist es ein Graus. Wie sind die eigenen Erfahrungen? Was wissen Autoren darüber zu berichten, die die Auswahl und Umsetzung für die Hauptseite vornehmen?

Ich würde mich sehr freuen, auch Dich bei den Themenabenden begrüßen zu dürfen. Bitte melde Dich zu den Veranstaltungen auf der Seite WP:DTS an.

P.S.: Der im Mai ausgefallene Digitale Themenstammtisch zum Thema „Übersetzung der MediaWiki-Benutzeroberfläche“ wird am 13. Juli 2023 um 19:00 Uhr nachgeholt. Salino01 17.6.

Recht auf Anonymität

Kommentar: Eben bin ich auf der Vandalismusmeldungsseite über eine Meldung gestolpert, in der eine Mitarbeiterin dafür gemeldet wurde, dass sie aus einem Schauspieler-Artikel die Namen der Kinder entfernt hat. Und ich denke einmal mehr, ich bin im falschen Film. Da wird Jemand genau dafür gemeldet, das richtige zu tun. Eine Begründung war, dass es das doch auch in anderen Artikeln gibt, etwa zu Angelina Jolie. Nachdem ich dort die entsprechenden Passagen umgehend löschte, schaute ich einmal auf die Diskussionsseite, ob das vielleicht schon einmal Thema war. Und war am Ende geschockt. Nicht nur war es nicht Thema, nein, da wurde gar über die sexuelle Orientierung eines der Kinder spekuliert.

Das sind immer die Momente, wo mir alles an Wikipedia vergeht. Wir sind nicht die Boulevardpresse. Wenn die solche Informationen verbreiten ist es deren Problem. Dass auch andere Pressevertreter hier wenig Skrupel haben – schlimm genug. Aber Wikipedia ist für eine längere Dauer gedacht und nicht dazu, dass am Tag danach Fisch in ihr eingewickelt wird. Dass die alten Printmedien in ihren Online-Ausgaben noch nicht in der heutigen Zeit angekommen sind, ist deren Problem, wir dürfen das aber nicht mitmachen. Nicht alles, was irgendwo mal geschrieben wurde, gehört auch nach Wikipedia. Wir sind auch dazu da, das Wissen von der Information zu trennen. Und es ist kein Wissen. Denn wem helfen denn die Namen weiter? Niemandem. Anders wird es durchaus, wenn Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten und durch Taten in die Öffentlichkeit gehen, nicht nur dadurch das Kind oder Partner von XY zu sein. Es ist auch nicht von Belang, ob derartige Informationen aus freien Stücken veröffentlicht wurden. Was in einem Interview an der Stelle OK sein mag, ist es für Wikipedia im Umkehrschluss noch lange nicht.

Persönlichkeitsrechte sind Rechte. Das ist nichts, was wir netterweise zugestehen, nach unserem Gusto einräumen. Namen nicht ebenfalls in der Öffentlichkeit stehender Menschen, Partner, Eltern, Geschwister und ganz besonders minderjähriger Kinder gehören nicht in die Wikipedia. Das ist auch nicht auszudiskutieren und zu verhandeln. Schon beim ersten Kölner Wikipedia-Workshop 2006 war das Thema und schon da waren sich nahezu alle einig, dass wir hier nicht wie die Bunte wüten können. Auch in Anbetracht dessen, wie oft ich hier aus Artikeln, ob von MusikerInnen, SchauspielerInnen oder SportlerInnen derartige Informationen löschen muss, kann eine Auffrischung dieses Mantras nicht schaden: „Persönlichkeitsrechte lebender nicht prominenter Personen sind zu achten“. Und die von Kindern noch einmal viel mehr. Dass man daran 2023 überhaupt noch erinnern muss, wo wir selbst doch alle nicht über Gebühr ausspioniert werden wollen, ist irgendwie traurig. Aber wenn nötig, mache ich das auch noch 2033. Wer meine zu langen Kurier-Beiträge dazu also nicht mehr lesen möchte, lässt es sein oder noch besser, löscht sowas auch gleich aus Artikeln, wenn er/sie das dort findet. MC, 14. Juni

Wikipedia jetzt unter CC BY-SA 4.0 lizenziert

Wikipedia-Inhalte sind jetzt (auch) unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 lizenziert. Wie die Rechtsabteilung der Wikimedia Foundation bekannt gab, wurden die Wikipedia-Nutzungsbedingungen dazu zum 7. Juni angepasst. Bislang war die Vorgänger-Lizenz 3.0 genutzt worden, obwohl die Nachfolgerversion 4.0 bereits seit 2013(!) von der (mit Wikimedia auch eng verbundenen) gemeinnützige Organisation Creative Commons angeboten wird. (Seit 2017 gibt es auch schon eine offizielle deutschsprachige Version des 4.0-Lizenztexts, der auch von Wikimedianern verantwortet wurde.) Der Grund für die lange Verzögerung dieser längst überfälligen Entscheidungen liegt in rechtlichen Fragen, die selbst den Rahmen der linken Kurier-Spalte sprengen würden. Auf Commons wird die neue Lizenz schon seit vielen Jahren als Standard-Lizenz für neu hochgeladene Fotos genutzt. Die Lizenzversion 4.0 ist etwas besser strukturiert, klärt eine Reihe urheberrechtlicher Zweifelsfragen und geht im Verletzungsfall nachlässiger mit Nachnutzern um – der zuletzt genannte Punkt brachte der neuen Lizenz auch teils heftige Kritik ein. Ein weiteres urheberrechtliches Detail: Die neue Version der Lizenz kann besser mit so genannten Datenbankrechten umgehen – was gut für uns ist, weil Wikipedia eine Datenbank im Sinne des europäischen Urheberrechts ist. Anders ist die Situation übrigens bei Wikidata, einer Datenbank im eigentlichen Sinne: Diese wird seit jeher unter der „Nicht-Lizenz“ CC0 1.0 veröffentlicht, um Nachnutzungen noch besser zu ermöglichen – unter Verzicht auf die so genannte Viralität freier Lizenzen. Die durch den Lizenzbaustein „SA“ vorgegebene Viralität schützt die Wikipedia vor kommerzieller Ausbeutung, wurde aber auch immer wieder als Bürde für Nachnutzer kritisiert. Im Ergebnis gibt nur eine wesentliche Änderung: Wir sind jetzt in der Lage, unter CC BY-SA 4.0 lizenzierte externe Texte in die Wikipedia zu importieren, was aber praktisch nie vorkommt. Wer sich für diese Spitzfindigkeiten nicht interessiert: Im Ergebnis ändert sich (fast) nichts, alles wie gehabt.
--Dušan Kreheľ & Gnom, 9. Juni

Bitte adaptiv mehrspaltig!

Ein Großteil der Missfallensäußerungen in Bezug auf die vorgeschlagene veränderte Vektor-Variante bezieht sich auf die Breite des Felds für den Haupttext. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Bei einem breiten Fenster auf einem Desktop-Monitor mit halbwegs moderner Auflösung bleibt in der Tat seitlich ziemlich viel Fläche ungenutzt. Der Haupttext von längeren Artikeln mutiert zum nach unten scheinbar bodenlosen „Schlauch“. Beim aktuell frei geschalteten Vektor-2010 wird der Artikel im gleichen Szenario vertikal erheblich kürzer. Allerdings hat Vektor-2010 ebenfalls ein Problem mit der Breite. Es ergeben sich „endlos“ lange Zeilen, am Ende von denen sich das lesende Auge leicht verspringt. Außerdem verhindern so lange Zeilen ein schnelles vertikales Erfassen des Texts.

Die Wahl der Zeilenlänge ist ein Aspekt, zu dem man sich schon zu Zeiten von Gutenberg Gedanken gemacht hat. Entsprechend haben sich im Druckhandwerk einige „goldene Regeln“ etabliert. Eine davon lautet, dass für längeren Fließtext eine Zeilenlänge von etwa 60 Zeichen optimal sei. Dieser Wert hat sich unter anderem in der Definition der Normseite niedergeschlagen, nach der Autoren und Übersetzer häufig bezahlt werden. Der Übergang vom Papier zum Bildschirm macht die ergonomische Begründung, die zu dieser Zeilenlänge geführt hat, nicht obsolet. Vielmehr finden sich ähnliche Werte quasi überall, wo fundierte Ratschläge zum Textsatz auf Webseiten gegeben werden. Siehe etwa den Klassiker webtypography.net. Dort werden 45 bis 75 Anschläge als zufriedenstellend ('satisfactory') festgestellt und konkret 66 Anschläge als 'ideal' qualifiziert.

Und jetzt betrachte man diesen Abschnitt hier mittels Vektor-2010 in Bildschirm füllender Darstellung. Zählhilfe:

123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789

Diese Zählhilfe präsentiert 260 Anschläge. Das ist die Zahl, die ich bekomme, wenn ich den Test im Rahmen einer normalen Artikel-Seite für den Rechner anwende, auf dem ich diesen Text gerade eintippe. Hier in der linken Spalte des Kuriers sind es immer noch 140 Anschläge. Selbst das weicht deutlich vom allgemein etablierten Ideal ab. Dabei ist mein Bildschirm weder absurd groß (27″), noch ist seine Auflösung astronomisch hoch (4k – 3480x2160 px) oder die im Browser eingestellte Schrift winzig ('medium'). Ich behaupte, dass ein ähnliches Setup bereits jetzt recht weit verbreitet ist und in Zukunft 4k eher die Regel als die Ausnahme sein wird. Wer will schon den ganzen Tag Pixelstufen sehen, wenn man Kanten und Kurven von Buchstaben auch gestochen scharf präsentiert bekommen kann?

Nun gibt es bereits seit Gutenbergs Zeiten eine etablierte Lösung für lange Texte auf breiten Seiten: Mehrere Spalten.

Bin ich frech, wenn ich mir von der Wikimedia-Stiftung die Entwicklung eines Skins wünsche, der adaptive mehrspaltige Darstellung auf den Bildschirm bringt? Das Schlüsselwort an dieser Stelle ist natürlich 'adaptiv'. Fest eingestellte Mehrspaltigkeit, wie etwa beim WP-Kurier kann nur für wenige Kombinationen aus Hardware-Parametern eine wirklich befriedigende Lösung bieten. Aus dem gleichen Grund wäre es auch keine gute Lösung, die Wikitext-Syntax um Spalten-Befehle zu erweitern. Zum Glück müssen an dieser Stelle keine webtechnischen Räder neu erfunden werden. Responsive Webdesign existiert und wird vom hier vorgeschlagenen Vektor bereits für schmale Darstellung etwa auf Smartphones eingesetzt. Eine Umsetzung, die den Fließtext adaptiv in Spalten setzt, ist nicht völlig trivial. Ich bin mir aber sicher, dass die Entwickler und Web-Designer der WMF diese Herausforderung meistern können.

Ich habe in der noch bis zum 30. Juni laufenden Umfrage zur Umstellung der Default-Darstellung auf Vektor-2022 die adaptive Mehrspaltigkeit als fünften Vorschlag ergänzt.

-<)kmk(>-, 7.6.

WikiCon 2023: Unser Programmkonzept steht & weitere News

Wikicon Linz 2023 Logo

Die letzten News zur WikiCon 2023 (29. September bis 1. Oktober in Linz) liegen schon eine Weile zurück. In der Zwischenzeit haben wir die Location besichtigt. Die Arbeitsgruppen des Orga-Teams haben intensiv an ihren Themen gearbeitet. Wir freuen uns nun euch spannende Neuigkeiten zu Konzept, Austragungsort und Logo verkünden zu können.

Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, was die WikiCon ausmachen soll. Die folgenden Sätze symbolisieren, worauf wir in diesem Jahr Wert legen und inhaltliche Schwerpunkte setzen möchten.

Die WikiCon 2023 soll…

… das Wir-Gefühl stärken;

… ein gemütlicher Treffpunkt sein. Mit Räumen, die zum Verweilen einladen;

… Raum zum Reden lassen: Wir schaffen innerhalb der Location verschiedene Orte, an denen wir uns in Ruhe austauschen und gemeinsam entspannt Zeit verbringen können;

… Zeit zum Reden lassen: Wir bieten Platz für inhaltliche Diskussionen. Wir sorgen dafür, dass wir bei ausgewählten Programmpunkten Zeit für offene Diskussionen einplanen, damit wir Themen in Ruhe besprechen können;

… die Themen auf die Agenda setzen, die uns wirklich beschäftigen. Für kritische Themen holen wir uns Unterstützung von einer externen Moderation;

… den Blick nach vorne richten. Die Teilnehmenden sollen Input und neue Ideen bekommen und die Möglichkeit haben, ihre Projekte weiterzuentwickeln.

… eine Veranstaltung mit so gut durchdachtem Essen sein, dass die Teilnehmenden noch lange beeindruckt sind.

Besonderen Stellenwert möchten wir demnach auf eine wertschätzende Atmosphäre legen, die ausreichend Raum für konstruktiven Austausch bietet.

Bereits jetzt könnt ihr gerne eure Vorschläge und Wünsche auf der Seite Programmvorschläge eintragen.

Der Austragungsort
Austragungsort der WikiCon 2023: Wissensturm
Wissensturm

Die Konferenz findet im Wissensturm, einem elliptischen Hochhaus im Volksgartenviertel in direkter Nähe des Linzer Hauptbahnhofs statt. Der Wissensturm wird uns im Rahmen einer Kooperation mit der Stadt Linz zur Verfügung gestellt.

Weitere Informationen rund um den Austragungsort sowie zur Anreise findet ihr auf der Seite Ort.

Das Logo

Das diesjährige Logo wurde dankenswerterweise von Flughund11 entwickelt. Die Wort-Bildmarke orientiert sich an dem Logo der Stadt Linz und umfasst eine Stadtsilhouette.

Die Verantwortlichen der Stadt haben auf die Idee, das Markenzeichen der WikiCon an das Logo der Stadt Linz anzupassen, sehr positiv reagiert. Eine ausführliche Beschreibung zu den Hintergründen des Designs findet ihr auf der Seite Aktuell.

Was sind die nächsten Schritte?

Merkt euch schon mal Ende Juni vor: Schon bald werden wir die Anmeldung und die offizielle Einreichung von Programmbeiträgen starten. Wenn noch Fragen offen geblieben sind, kannst du uns gerne über die Diskussionsseite kontaktieren.

Wnme für das Orga-Team, 6.6.

Da denkst Du, Du gibst nur ein Interview – und dann…

Die Redaktion von Galileo fragte mich vor einigen Wochen für ein Interview an. Im Rahmen des Formats “Deconstructed” entsteht ein Beitrag von 15 Minuten über Wikipedia und wie sie funktioniert. So etwas mache ich ja gerne, und das Interview (im wunderbaren Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum in Berlin) verlief entsprechend angenehm – bis kurz vor Schluss. Denn da erklärte mir der Redakteur, dass man ein Experiment in Wikipedia laufen habe, das man im Film als roten Faden verwenden wolle. Mir war gleich klar: Oh je, die haben da einen Artikel eingestellt, wahrscheinlich mit etwas Fake News gesprenkelt, und wollen gucken was passiert. Nicht gerade originell.
Ich habe dazu meinen Standpunkt klargemacht: Ich halte dieses Vorgehen für ethisch problematisch, da hier bewusst die Zeit und das Engagement von Ehrenamtlichen ausgenutzt wird. Keine Journalist:in würde auf die Idee kommen, einen Ballen Stroh anzuzünden und dann die Zeit zu stoppen, wie lange die freiwillige Feuerwehr bis zum Brandort braucht. Das hat scheinbar ein gewisses Nachdenken ausgelöst – denn heute hat sich die Redaktion auf der Disku des Artikels zu erkennen gegeben. Durchaus selbstkritisch und reflektiert, wie ich finde – und immerhin ermöglicht es Reaktionen aus der Community vor der Ausstrahlung. Am Ethischen ändert das nix – aber wir alle lernen ja, immer und überall. (Ich werde natürlich nicht bezahlt für diese Meldung hier und der Text ist mein Text und nicht mit der Redaktion abgestimmt. Ich finde das Vorgehen der Redaktion aber aus Wikipedia-Sicht berichtenswert.)schreibvieh muuuhhhh 11:07, 30. Jun. 2023 (CEST)[Beantworten]

Mängel in Artikeln mit Hilfe von KI finden

Mängel in Wikipedia-Artikeln lassen sich mittlerweile auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz finden. Man meldet sich z.B. bei Perplexity AI an und fragt einfach über den Copiloten (5 Anfragen pro Tag möglich): „Welche Mängel gibt es im deutschen Wikipedia-Artikel über …“. Im relativ kurzen Artikel über die Schauspielerin Karin Schubert erhält man z.B. folgende verblüffende Antwort: https://www.perplexity.ai/search/c8466886-8054-47aa-aba6-96b971be9f8e?s=u. S20, 28. Juni

Fund

Ein Zitat aus Micha Brumliks Nachwort zu David Frankfurter: Ich tötete einen Nazi, neu herausgegeben Wiesbaden 2022: „Die folgenden Informationen über Diewerges Leben nach der NS-Zeit verdanken sich einer gemeinhin als eher unseriös betrachteten Quelle – einem Wikipedia-Eintrag: ‚Wolfgang Diewerge‘ vom 24.6.2022. Gleichwohl unterscheidet sich dieser Eintrag von vielen anderen Wikipedia-Einträgen durch sorgfältigste Quellenverweise und Kontextinformationen, die anderweitig nur durch wochenlanges Quellenstudium hätten besorgt werden müssen“ (S. 274). Ob Brumliks Urteil über „viele andere Wikipedia-Einträge“ zu halten ist, mag dahingestellt bleiben, es kommt sicher darauf an, wie man seine Stichprobe zieht. Das Urteil über den Diewerge-Artikel freut mich aber sehr.M., 24. Juni

U-Bahnhöfe und Panoramafreiheit

Das Thema Bahnhöfe und Panoramafreiheit ist bekanntlich schon immer schwierig gewesen und noch immer nicht von Gerichten geklärt. Nachdem das Problem jahrelang mehr oder weniger ignoriert worden war, wurden nun viele Fotos von U-Bahnhöfen und Tunneln auf Commons zur Löschung vorgeschlagen oder bereits gelöscht. Da gerade U-Bahnhöfe in der Regel noch nicht so alt sind, betrifft dies fast alle U-Bahnhöfe in Deutschland mit entsprechend großen Auswirkungen auf die Bebilderung der Artikel. Allein in Berlin könnten fast 1000 Fotos aus Artikeln verschwinden. Das ganze wurde auch schon (ohne Ergebnis) auf Wikipedia:Urheberrechtsfragen diskutiert.

Da die deutsche Wikipedia nicht über Richtlinien in anderen Projekten entscheiden kann, braucht es eine Grundsatzentscheidung auf Commons zu der Frage, ob diese Fotos behalten werden können oder nicht. Dazu gibt es eine entsprechende Diskussion, die Beiträge dort dürfen auch auf Deutsch verfasst sein.

Sollte die Entscheidung am Ende für Löschen ausfallen, wäre zu überlegen, ob es nicht möglich ist, die Fotos mit einer entsprechenden Warnung zu versehen, ins de.wiki zu laden, oder sich eine andere Lösung findet. GPSLeo, 18. Juni

Handreichungen für GLAM

Zum Umgang mit bezahltem Schreiben im GLAM-Bereich fand vom 9.–11. Juni 2023 in Kassel ein Workshop statt. Die erarbeiteten Handreichungen sind unten auf der Projektseite zum bezahlten Schreiben zu finden.
M7, 11. Juni

Die WikiEule bittet euch um eure Nominierungen 2023

Nach einem Stop im letzten Jahr im hohen Norden macht sich die WikiEule 2023 auf in den tiefen Süden. Mit dem schönen Linz an der Donau geht es in Richtung der Alpen. Die Freude auf den erneuten Langstreckenflug ist bereits groß und für die Flugfähigkeit wird kräftig trainiert. Auch ist bereits ein intensiver Austausch mit der Vogelwelt des Südens aufgenommen worden, um die Möglichkeiten für eine würdige Preisverleihung auszuloten. Nun benötigt es eure Vorschläge, damit auch in diesem Jahr wieder vielen Wikipedianerinnen und Wikipedianern für ihren Einsatz gedankt werden kann, und darum bittet herzlich eure WikiEulenAcademy.

Welche Wikipedianer/in, welcher Fotograf/in oder Supportmitarbeiter/in, welcher Artikel oder welches Projekt aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte sollte in deinen Augen eine WikiEule 2023 erhalten und stellvertretend für das große Engagement und die vielen guten Ideen mit einer Eule geehrt werden? Bitte sende deine Vorschläge vom 15. bis 30. Juni mit einer Begründung per WikiMail an die WikiEulenAcademy.

Wir freuen uns auf eure Nominierungen. Eure WEA 

Über die Sambatrasse zu Torten und Zangen

Es war heiß, es lag weit entfernt vom Zentrum der Stadt: Trotzdem fanden sich mehr Wikipedianerinnen und Wikipedianer als erwartet zum „Kaffee-und-Kuchen“-Stammtisch in der Konditorei Podzelny in Wuppertal-Cronenberg ein. Einige von ihnen kamen über den Wanderweg Sambatrasse mit dem Fahrrad angereist. Die Konditorei entpuppte sich als „historischer Ort“, den es seit 1932 gibt und dessen Innenausstattung aus den 1960er Jahren erhalten ist. Wir probierten die gesamte Bandbreite von Kuchen und Torten, von Schwarzwälder Kirsch über Bienenstich bis zu Käsesahne. Doch bevor wir dazu kamen, eventuell Artikelpläne in Sachen Backwaren zu schmieden, erreichte uns der Vorschlag von Benutzer:Radulf – er biete uns spontan eine Führung durch das Werksmuseum der Zangenfabrik Knipex an, das nicht weit entfernt liege.

Wir stiegen hinab in die Gewölbe des Fabrikgebäudes (angenehm bei der Hitze) und waren vor Überraschung wie erschlagen: Dort befindet sich auf 800 Quadratmetern ein Privatmuseum, das sicherlich keiner von uns erwartet hätte und uns schier überwältigte (so schien es mir jedenfalls…): eine umfangreiche Sammlung alter Werkzeuge, Geräte, Maschinen, Arbeitsmittel und von ganzen Arbeitsplätzen. Zwei Stunden lang wanderten wir zwischen den Zeugnissen der früheren Arbeitswelt, sicherlich heilfroh, dass wir heute solche anstrengenden und mit Sicherheit körperlich ruinierenden Arbeiten (zumindest in unseren Breiten) nicht mehr durchführen müssen. Neben den Arbeitsgeräten und den Produkten waren ebenso zahlreiche Objekte des täglichen Lebens ausgestellt, von den „Blotschen“ über die Brille bis hin zum Henkelmann „Elberfeld und Barmen“ (Henkelmann aus zwei Behältnissen).

Unser kundiger Führer Radulf erzählte uns von zahlreichen Facetten der bergischen Wirtschaftsgeschichte, die heutzutage angesichts des technischen Fortschritts wenig spektakulär erscheinen, aber immer noch das „Heimatgefühl“ der Bergischen ausmachen. So manche Unternehmen aus der Region – so wie dieses Familienunternehmen – haben Weltruf und sind wirtschaftlich das „Salz der Erde“. nic. (11. Juni)

GLAM-on-Tour in Zug

In zwei Wochen findet die nächste GLAM-on-Tour statt. Es geht nach Zug auf zur Recherche. Die Bibliothek Zug bietet umfangreiche Quellen zur Stadtgeschichte und ihren Verstrickungen von Macht, Kultur, Wirtschaft und Geographie. Weiteres ist auf der Projektseite zu finden.
M7, 11. Juni

Commons braucht Admins

Nach etwas längerer Zeit lade ich heute mal wieder in etwas umfangreicherer Zahl Bilder auf Commons hoch (wieder eine Bilderspende von Jörg Gettwart zur Beachhandball-EM 2023). Ich verbinde das immer mit einer Beobachtung der neuen Bilder, die nach Commons geladen werden. Sehr vielseitig: Kunst, Archäologie, Natur, Politik, Kultur, alte Werke wie neue. Gute Bilder und weniger Gute. Manchmal auch Bilder aus dem Bereich „Wow!“ oder „Wtf?!“ Und gefühlt etwa ein bis zwei Prozent glasklare Urheberrechtsverletzungen. In einigen Kulturkreisen der Welt scheint es dafür nicht den Ansatz eines Bewusstseins zu geben, andererseits ist das Problem am Ende auch Grenzenlos. Dabei merke ich einmal mehr: Commons hat viel zu wenig Admins. Wirklich viel zu wenige.

Darum hier an dieser Stelle einmal mehr der Aufruf: bist du einigermaßen aktiv auf Commons, kennst dich etwas mit Bildrechten aus – kandidiere zum Admin! Aktuell gewinnt Commons kaum noch neue Admins dazu, verliert aber immer wieder welche (auch aufgrund der Politik, nicht als Admin aktive Nutzer nach einiger Zeit automatisch zu entknopfen). Die Kandidaten, die antreten waren zuletzt oft nicht wirklich Beknopfungstauglich. Aber die Arbeit muss ja getan werden. Es kann nicht sein, dass ich wie eben Bilder finde, die schon einen Monat auf Commons liegen, aber ganz klar, auch durch den Ursprungslink glasklar erkennbar, von verschiedenen zum Teil hochkommerziellen Seiten zusammen geklaubt wurden. Du musst kein Daueradmin sein, das bin ich auch nicht. Aber so ab und an mal ein wenig machen würde schon helfen. Der Job ist zweifelsohne manchmal undankbar. Aber er muss gemacht werden. MC, 7.6.

Eduwiki Conference 2023: ein Rückblick

Die Konferenz zu Wikipedia & Education Ende Mai 2023 in Belgrad: So viele Eindrücke, so viele Stunden bei den offiziellen Streaming-Videos. Darum habe ich eine Video-Zusammenfassung gemacht, damit man sieht, welche Themen und Personen dabei waren. Z., 6.6.

Community-Forum: Ehrenamtspauschale fürs WMDE-Präsidium

Nach dem Community-Forum ist vor dem Community-Forum:
Am vergangenen Dienstag gab es eine Sprechstunde zum neuen Videokonferenztool BigBlueButton von Wikimedia Deutschland (siehe den früheren Kurierbeitrag sowie die umfangreiche Anleitung).

Am 12. Juni findet nun das nächste Community-Forum statt: Im Termin wird es um das Präsidium von Wikimedia Deutschland gehen, das künftig eine Ehrenamtspauschale erhalten soll, um einer breiteren Vielfalt von Menschen ein Engagement in diesem Gremium zu ermöglichen. Er ist als Gesprächsangebot gedacht, um Fragen hierzu zu stellen und mit dem Präsidium in den Austausch zu gehen. Selbstverständlich können auch alle anderen Fragen rund um das Präsidium gestellt werden. Alle wichtigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten, die die Planungen erleichtern würden, gibt es auf der Projektseite. MR(WMDE), 5.6.

Neue Veranstaltungsreihe: Technische-Wünsche-Treff

gezeichnete Sonnenblumen
An jedem dritten Donnerstag im Monat laden die Technischen Wünsche zu einem lockeren Treffen nach BigBlueButton ein. Das Projektteam wird zunächst kurz vorstellen, woran es gerade arbeitet, und möchte sich dann vor allem mit euch austauschen. Auch eure Anmerkungen und Fragen zum Projekt Technische Wünsche sind immer willkommen.

Alle, die sich dafür interessieren, wie man Wikipedia und ihre Schwesterprojekte verbessern kann, sind herzlich eingeladen. Technikkenntnisse und Vorwissen zu den Technischen Wünschen sind nicht nötig!

Die erste Veranstaltung findet am 15. Juni 22. Juni statt. Das Thema wird noch bekannt gegeben. Mehr Informationen gibt es hier. js (WMDE), 1.6.
Aktualisiert: Auf den 22. Juni verschoben wegen Überschneidung mit dem WP:DTS. js (WMDE), 6.6.