Lampaden

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Bahnhof Lampaden)

Lampaden ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.

Wappen Deutschlandkarte
Lampaden
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lampaden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 39′ N, 6° 42′ OKoordinaten: 49° 39′ N, 6° 42′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Saarburg-Kell
Höhe: 420 m ü. NHN
Fläche: 8,13 km2
Einwohner: 545 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54316
Vorwahl: 06588
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 072
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schlossberg 6
54439 Saarburg
Website: lampaden.de
Ortsbürgermeister: Martin Marx
Lage der Ortsgemeinde Lampaden im Landkreis Trier-Saarburg
KarteLuxemburgSaarlandEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldTrierBescheid (Hunsrück)Beuren (Hochwald)DamflosGeisfeldGrimburgGusenburgHermeskeilHinzert-PölertNaurath (Wald)Neuhütten (Hochwald)RascheidReinsfeldZüschBaldringenGreimerath (bei Trier)HeddertHenternKell am SeeLampadenMandernPaschelSchillingenSchömerichVierherrenbornWaldweilerZerfKanzemKonzNittelOberbilligOnsdorfPellingenTawernTemmelsWasserlieschWawern (Saar)Wellen (Mosel)WiltingenBonerathFarschweilerGusterathGutweilerHerlHinzenburgHolzerathKasel (bei Trier)KorlingenLorscheidMertesdorfMorscheidOllmuthOsburgPluwigRiveris (Gemeinde)Schöndorf (an der Ruwer)Sommerau (an der Ruwer)ThommWaldrachAylFisch (Saargau)FreudenburgIrsch (bei Saarburg)Kastel-StaadtKirfMannebach (bei Saarburg)MerzkirchenOckfenPalzemSaarburgSchodenSerrigTaben-RodtTrassemWincheringenBekondDetzemEnschFell (Mosel)FöhrenKennKlüsserathKöwerichLeiwenLongenLonguichMehring (Mosel)Naurath (Eifel)PölichRiolSchleichSchweichThörnichTrittenheimAach (bei Trier)FranzenheimHockweilerIgel (Mosel)Kordel (Eifel)LangsurNewelRalingenTrierweilerWelschbilligZemmer
Karte

Geographie

Bearbeiten

Ortsteile sind die Weiler Obersehr, Niedersehr und Geisemerich. Zu Lampaden gehören zudem die Wohnplätze Buchenhof, Hubertushof, Kredenfelderhaus, Lampadenermühle, Lindenhof, Schiffbrunnenhof und Wernerhof.[2]

Geschichte

Bearbeiten

Überreste einer keltischen Fliehburg[3] und Schutt aus römischer Zeit legen eine Besiedlung des Ortes seit vor- bzw. frühgeschichtlicher Zeit nahe.[4] Der fränkische König Zwentibold vermachte das Gebiet um 900 der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier.[5]

Bei Lampaden standen im Zweiten Weltkrieg die einzigen zwei V3, die gegen ein Ziel eingesetzt wurden: Von hier aus wurde von Dezember 1944 bis Januar 1945 die Stadt Luxemburg beschossen. Die Geschütze waren an der Ruwer, entlang eines heutigen Forstwirtschaftswegs installiert. Schwere Kämpfe im Ausklang des Weltkrieges am benachbarten Dreikopf kosteten hier unzähligen Soldaten das Leben.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Lampaden, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1815 270
1835 305
1871 385
1905 442
1939 504
1950 503
1961 512
Jahr Einwohner
1970 530
1987 522
1997 536
2005 532
2011 575
2017 566
2023 545[1]

Gemeinderat

Bearbeiten

Am 26. Februar 2023 fand eine Neuwahl des Gemeinderates statt.

Sitzverteilung
Wahl CDU WGR 1 1 WGR 2 2 WGR 3 3 Gesamt
2023[7] 3 2 1 6 12 Sitze
2019[8] 5 5 2 12 Sitze
2014 5 4 3 12 Sitze
2009 per Mehrheitswahl 12 Sitze
1 
2023 – Wählergruppe Marx
2 
2023 – Wählergruppe Herudey
3 
2023 – Wählergruppe Kröpelin

Ortsbürgermeister

Bearbeiten

Martin Marx wurde am 9. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Lampaden.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 52,00 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]

Der Vorgänger von Martin Marx, Ewald Hermesdorf (CDU), hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2014 aber nicht erneut angetreten.[11]

 
Wappen von Lampaden
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein rotes Balkenkreuz, in Schwarz ein goldener Abtstab und eine goldene Axt gekreuzt, belegt mit einer silbernen Ölleuchtenkanne.“[12]

Das Wappen wurde von Karl Heinz Brust entworfen und am 10. Februar 1983 genehmigt. Das Schildhaupt referenziert auf die ehemalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier. Der Abtstab und die Axt sind an Motive in einem alten Siegel angelehnt, das bis dato von der Abtei S. Matthias in Trier geführt wird. Die Ölleuchtenkanne („Lampe“) verweist redend auf den Ortsnamen „Lampaden“. Sie steht sinnbildlich für die ehemalige Abgabe von Lampenöl zum Unterhalt der Kirchenleuchten.

Gemeindepartnerschaft

Bearbeiten

Seit 1985 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Cocheren in Frankreich.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Ortsmitte Lampaden mit St. Quintin und Gemeindehaus

Die in den 1950er Jahren errichtete katholische Pfarrkirche St. Quintin geht auf eine 1148 genannte romanische Vorgängerkirche zurück, von der im westlichen Bereich Teile erhalten sind.[13]

Während einer Straßenerweiterung von 2007 bis 2008 wurde der Dorfplatz mit einem Dorfbrunnen ausgestattet.


Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Lampaden

Verkehr und Infrastruktur

Bearbeiten

Es besteht eine Busverbindung der Linie 207 von Trier nach Losheim am See mit je vier bis fünf Fahrten pro Richtung. Der Bus benutzt dabei größtenteils die etwa fünf Kilometer entfernte Bundesstraße 268.

Der ehemalige Bahnhof Lampaden an der stillgelegten Ruwertalbahn lag auf der Gemarkung von Schillingen in der Nähe der Burg Heid. Auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft heute der Ruwer-Hochwald-Radweg.

Im Ortszentrum befindet sich die Landbäckerei Jakobs, die auch einen kleinen Lebensmittelladen betreibt. Die Bäckerei dient auch der Nahversorgung vieler umliegender Gemeinden und verfügt über einen lokalen Lieferservice.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

In Lampaden lebte der Schriftsteller und Journalist Hans Muth (1944–2022), der unter seinem Pseudonym Hannes Wildecker auch Kriminalromane, unter anderem in der Reihe „Tatort Hunsrück“ schrieb.[14]

Bearbeiten
Commons: Lampaden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 119 (PDF; 3,3 MB).
  3. Eintrag zu Brückwiesenkopf – Spornburg (Abschnittswall) (Lampaden) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  4. Eintrag zu Ortsname / Ortsgeschichte (Lampaden) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  5. Hans Muth: Lampaden im Rückblick. Chronik einer Hochwaldgemeinde 1036–2011. (lampaden.de).
  6. Mein Dorf, meine Stadt. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 17. Juli 2019.
  7. Vorläufiges Ergebnis Ortsgemeinderatswahl Lampaden 2023. Ortsgemeinde Lampaden, 26. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Neuer Mann an Lampadens Spitze. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. Juli 2014, abgerufen am 19. Mai 2021.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Saarburg-Kell, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 19. Mai 2021.
  11. Neuer Ortschef legt großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 11. Juli 2014, abgerufen am 19. Mai 2021.
  12. Heribert Scholer: Familienbuch Lampaden – Pfarrei St. Quintus 1700-1900. Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Band 306. Köln, 2016. S. 6
  13. Eintrag zu Sankt Quintin – Katholische Pfarrkirche (Lampaden) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 19. Dezember 2022.
  14. Traueranzeigen von Hans Muth –. In: volksfreund.trauer.de. Abgerufen am 3. April 2022.