Bălăușeri

Gemeinde in Rumänien
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Bălăușeri [ˈbələuʃerʲ] (veraltet Balavașar oder Balaușeri; deutsch Bladenmarkt oder auch Bladen, ungarisch Balavásár auch Balavására)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Bălăușeri
Bladenmarkt
Balavásár
Bălăușeri (Rumänien)
Bălăușeri (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 25′ N, 24° 42′ OKoordinaten: 46° 24′ 31″ N, 24° 42′ 0″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 343 m
Fläche: 39,36 km²
Einwohner: 4.852 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547100
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Bălăușeri, Agrișteu, Chendu, Dumitreni, Filitelnic, Senereuș
Bürgermeister : András-Adorján Varga (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 42
loc. Bălăușeri, jud. Mureș, RO–547100
Website:

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Bălăușeri im Kreis Mureș

Die Gemeinde Bălăușeri liegt im Kokeltal (Podișul Târnavelor) im südlichen Teil des Kreises Mureș.

Der Ort Bălăușeri befindet sich am Oberlauf der Târnava Mică (Kleine Kokel), der Nationalstraße Drum național 13 – Teil der Europastraße 60 – und der Bahnstrecke Blaj–Târnăveni–Praid 12 Kilometer westlich von der Kleinstadt Sângeorgiu de Pădure und 24 Kilometer südlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Geschichte

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Der Ort Bălăușeri wurde erstmals, nach unterschiedlichen Angaben, 1247[4] oder 1325 urkundlich erwähnt.[5]

Auf eine Besiedlung des Areals der heutigen Gemeinde bis in die Römerzeit zurück, deuten Reste eines Wachturms auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Dumitreni (ungarisch Szentdemeter). Archäologische Funde der Jungsteinzeit wurden bei Chendu (Großkend) und in Senereuș (Zendersch)gefunden. Auf dem sogenannten Reissenberg, wurden zahlreiche archäologische Objekte, die unterschiedlichen Zeitaltern zugeordnet werden, gefunden. Diese befinden sich im Hermannstädter Museum.[6] Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Dicsőszentmárton (heute Târnăveni) in der Gespanschaft Klein-Kokelburg, anschließend dem historischen Kreis Târnava-Mică und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung

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Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 4.473 424 2.293 1.471 285
1920 5.076 409 2.872 1.602 193
1941 6.361 333 3.889 1898 241
1977 5.923 1.049 3.961 495 418
1992 5.214 861 3.772 31 550
2002 5.064 905 3.404 13 742
2011 4.889 835 3.174 10 870 (Roma 662)
2021 4.852 1.053 2.970 4 825 (Roma 644)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Rumäniendeutschen im Jahr 1941 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Magyaren (4006) und die der Rumänen (1417) wurde 1966 und die der Roma (742) 2002 ermittelt.[7]

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Landwirtschaft.

Sehenswürdigkeiten

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  • Im eingemeindeten Dorf Agrișteu (Erlenwald) die reformierte Kirche im 13. Jahrhundert aufgebaut, im 18. erneuert und auch gleichzeitig der Glockenturm aus Holz errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Chendu das Anwesen eines ehemaligen Herrnhof im 19. Jahrhundert errichtet, ist heute in einem desolaten Zustand und steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Dumitreni die römisch-katholische Kirche Ende des 17. Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet, steht unter Denkmalschutz.[8] Andere Quellen datieren die Kirche mit dem spätgotischen Netzgewölbe in das 15. Jahrhundert. Diese war von 1560 bis 1723 eine reformierte Kirche.[5]
  • Im eingemeindeten Dorf Filitelnic (Felldorf) die evangelische Kirche im 15. Jahrhundert errichtet, im 18. Jahrhundert umgebaut, und auch das Pfarrhaus im 17. Jahrhundert aufgebaut, sind heute in einem schlechten Zustand, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Senereuș die evangelische Kirchenburg im 16. Jahrhundert errichtet, im 19. Jahrhundert erneuert, die heute gut erhaltene Kirche[9] 1870 bis 1873 aufgebaut, stehen unter Denkmalschutz.[8]

Städtepartnerschaften

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Die Dörfer der Gemeine Bălăușeri pflegen Städtepartnerschaften mit dem niederländischen Ortsteil Kudelstaart der Gemeinde Aalsmeer und den ungarischen Orten Aldebrő, Fót, Kisbárapáti, Somogyvár und Tápiószentmárton.[10]

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Commons: Bălăușeri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 3. Februar 2018 (ungarisch).
  4. Gemeinde Bălăușeri: Informații generale. ms.ovelo.ro, abgerufen am 2. März 2018 (rumänisch).
  5. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  6. Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 18. Oktober 2022 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  8. a b c d e Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  9. Bild der Kirchenburg in Zendersch (2011)
  10. Gemeinde Bălăușeri: Localități înfrățite. balauseri.ro, abgerufen am 2. März 2018 (rumänisch).