David Piper

britischer Rennfahrer

David Ruff Piper (* 2. Dezember 1930 in Edgware) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer.

David Piper
David Piper 2011
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Großbritannien 1959
Letzter Start: Großer Preis von Großbritannien 1960
Konstrukteure
1959 Dorchester Service Station · 1960 Robert Bodie Ltd.
Statistik
WM-Bilanz: keine WM-Platzierung
Starts Siege Poles SR
2
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:

Karriere

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Der Porsche 917 von Piper/Gardner 1969 auf dem Nürburgring
 
David Piper in einem Ferrari 330P4-Replika, bei einem historischen Sportwagenrennen in Südafrika 2007

David Piper fuhr in den 1960er-Jahren als Privatier eine Vielzahl an Sportwagenrennen für Ferrari. Bis ins hohe Alter nahm er an historischen Rennen teil und fuhr dort vor allem seinen Ferrari 250LM und einen Ferrari 330P4.

Seine Karriere begann Piper 1954 mit einem 750-cm³-MG, der vorher im Besitz von Dennis Poore war. Die ersten Auftritte hatte er bei Bergrennen. 1955 folgte der erste Erfolg. Piper gewann, diesmal mit einem Lotus Mk4, die Leinster Trophy in Irland. Als Copilot von Dan Margulies gab es 1956 den 21. Gesamtrang bei der Targa Florio. Als Fahrzeug diente ein Jaguar D-Type. Zwischen 1956 und 1958 tourte Piper mit einem Lotus Eleven durch Europa und machte überall dort halt, wo es gerade ein Rennen gab.

Ende der 1950er-Jahre versuchte er sich mit mäßigem Erfolg auch im Monoposto-Rennwagen. Er fuhr einige Formel-2-Rennen und gab mit einem Lotus 16 in Aintree 1959 beim Großen Preis von Großbritannien sein Debüt in der Formel 1. 1960 startete er erneut beim britischen Grand Prix, diesmal in Silverstone. Nach einem Ausfall 1959 erreichte Piper mit dem zwölften Rang seine einzige Platzierung bei einem Weltmeisterschaftslauf.

Ab den 1960er-Jahren fuhr Piper fast nur noch Sportwagenrennen. Seine privat eingesetzten Rennfahrzeuge hatten immer eine hellgrüne Lackierung, die Lieblingsfarbe von Piper. 1962 erwarb er seinen ersten Ferrari 250 GTO. Mit diesem Spitzen-GT-Fahrzeug, der Wagen hatte die Chassisnummer 3767, siegte Piper bei vielen Rennen in der GT-Klasse. 1964 wurde der GTO durch einen LM ersetzt. Am Ende des Jahres hatte Piper einen schweren Unfall in Snetterton, den er aber völlig unverletzt überstand.

Ab 1965 war Piper Werkspilot beim britischen Ferrari-Importeur Maranello Concessionaires und fuhr dessen Ferrari bei allen großen Sportwagenrennen der Welt. Immer wieder wurde er auch an die Scuderia verliehen, wenn dort Fahrermangel herrschte. So fuhr er den Werks-312P 1969 in Spa und bei den 24 Stunden von Le Mans.

Nur selten wurde Piper der italienischen Marke untreu. Als 1969 die Porsche-Werksfahrer die Fahrt mit dem neuen, gefährlichen Porsche 917 beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring verweigerten, sprang Piper gemeinsam mit Frank Gardner ein. Die beiden fuhren den 4,5-Liter-Wagen auf den siebten Gesamtrang.

Pipers Karriere endete durch eine Unachtsamkeit beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1970. Er war einer der Piloten, die die Rennfahrzeuge im Film Le Mans von Steve McQueen für die Stuntszenen pilotierten. Durch eine kurze Unkonzentriertheit hatten Piper und Gijs van Lennep in ihrem 917er einen Unfall. Im Krankenhaus in Le Mans kam zum gebrochenen Bein eine Infektion hinzu, die die Ärzte zwang, Pipers rechtes Bein über dem Knie zu amputieren.[1][2] Er lernte jedoch in Folge mit dem linken Fuß zu bremsen und fuhr sechs Monate später wieder Rennen.[3]

Am 6. August 1969 erwarb Piper einen Porsche 917 mit dem Chassis 917 010 der Homologationsserie von 25 Fahrzeugen, die notwendig waren, an zukünftigen Gruppe-4-Rennen teilnehmen zu können. Er gewann mit Richard Attwood als zweiter Fahrer zum fünften Mal mit dem Wagen mit der Startnummer 9 am 8. November 1969 das 9-Stunden-Rennen von Kyalami.

Piper gehört heute zu den großen Ferrari-Enthusiasten. Er besitzt nach wie vor einen Ferrari 250LM (Chassisnummer 8165) und in seiner kleinen Werkstatt in Surrey wurden bisher drei Ferrari 330P4 als Replikas gebaut.

Statistik

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Statistik in der Formel 1

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Gesamtübersicht

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Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1959 Dorchester Service Station Lotus 16 Climax 1.5 L4 1 NC
1960 Robert Bodle Ltd. Cooper T51 Climax 2.5 L4 1 NC
Gesamt 2

Einzelergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
1959                  
DNF
1960                    
DNS 12
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1963 Vereinigte Staaten  North American Racing Team Ferrari 250 GTO LM Vereinigte Staaten  Masten Gregory Rang 6
1964 Vereinigte Staaten  North American Racing Team Ferrari 250LM Osterreich  Jochen Rindt Ausfall Ölpumpe
1965 Vereinigtes Konigreich  Maranello Concessionaires Ltd. Ferrari 365P2 Schweden  Joakim Bonnier Ausfall Zündungsschaden
1966 Vereinigtes Konigreich  Maranello Concessionaires Ferrari 365P2 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Ausfall Wasserpumpe
1967 Vereinigtes Konigreich  John Wyer Automotive Engineering Mirage M1 Vereinigte Staaten  Dick Thompson Ausfall Motorschaden
1968 Vereinigtes Konigreich  David Piper Racing Ferrari 250LM Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Rang 7
1969 Italien  SpA Ferrari SEFAC Ferrari 312P Mexiko  Pedro Rodríguez Ausfall Getriebeschaden
1970 Vereinigtes Konigreich  AAW Racing with David Piper Porsche 917K Niederlande  Gijs van Lennep Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1963 Vereinigtes Konigreich  David Piper Ferrari 250 GTO Vereinigte Staaten  Ed Cantrell Rang 14
1964 Vereinigte Staaten  NART Ferrari 250 GTO/64 Mexiko 1934  Pedro Rodríguez Vereinigte Staaten  Mike Gammino Rang 7 und Klassensieg
1965 Vereinigtes Konigreich  David Piper Auto Racing Ltd. Ferrari 250LM Sudafrika  Anthony Maggs Rang 3 und Klassensieg
1967 Vereinigtes Konigreich  David Piper Racing Ferrari 365P2/3 Vereinigtes Konigreich  Richard Attwood Ausfall Getriebeschaden
1968 Vereinigtes Konigreich  Edward Nelson Racing Ford GT40 Vereinigtes Konigreich  Edward Nelson Rang 16 und Klassensieg

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1957 David Piper Lotus Eleven Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  MIM Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Schweden  KRI Venezuela  CAR
19
1958 David Piper Lotus Eleven Argentinien  BUA Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  RTT
15
1959 David Piper
Dorchester Service Station
Lotus 15 Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  RTT
29 DNF
1962 David Piper Ferrari 250 GTO Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  MAI Italien  TAR Deutschland  BER Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Frankreich  TAV Italien  CCA Vereinigtes Konigreich  RTT Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
5
1963 David Piper
North American Racing Team
Fordwall Garage
Ferrari 250 GTO Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Belgien  SPA Italien  MAI Deutschland  NÜR Italien  CON Deutschland  ROS Frankreich  LEM Italien  MON Deutschland  WIS Frankreich  TAV Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Italien  MON Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI
21 14 DNF 6 6 9 5 4
1964 David Piper
North American Racing Team
Maranello Concessionaires
Ferrari 250 GTO
Ferrari 250LM
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  TAR Italien  MON Belgien  SPA Italien  CON Deutschland  NÜR Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Deutschland  FRE Italien  CCE Vereinigtes Konigreich  RTT Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Italien  MON Frankreich  TDF Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI Frankreich  PAR
2 7 4 7 DNF 4 2 DNF 4
1965 North American Racing Team
David Piper
Maranello Concessionaires
Don Moore
Ferrari 330P
Ferrari 250LM
Porsche 904
Ferrari 365P2
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  BOL Italien  MON Italien  MON Vereinigtes Konigreich  RTT Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Italien  MUG Deutschland  ROS Frankreich  LEM Frankreich  REI Italien  BOZ Deutschland  FRE Italien  CCE Schweiz  OVI Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  BRI Vereinigte Staaten  BRI
DNF 3 DNF 3 2 16 DNF DNF 4 2
1966 David Piper
Maranello Concessionaires
Ferrari 250LM
Ferrari Dino 206S
Ferrari 365P2
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MUG Italien  CCE Deutschland  HOK Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL
15 13 DNF DNF DNF DNF
1967 David Piper
J. W. Automotive Engineering
Maranello Concessionaires
Ferrari 365P2
Mirage M1
Porsche 906
Ferrari 412P
Ferrari 250LM
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Deutschland  HOK Italien  MUG Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  CCE Osterreich  ZEL Schweiz  OVI Deutschland  NÜR
DNF DNF 9 DNF DNF DNF 7 4
1968 North American Racing Team
Edward Nelson Racing
Strathaven
Paul Vestey
John Woolfe Racing
David Piper
Ferrari 250LM
Ford GT40
Chevron B12
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Deutschland  NÜR Belgien  SPA Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL Frankreich  LEM
DNF 16 11 DNF DNF 17 DNF DNF 7
1969 David Piper
Scuderia Ferrari
Porsche
Lola T70
Ferrari 312P
Porsche 917
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
17 DNF 2 8 DNF DNF
1970 North American Racing Team
David Piper
AAW Racing
Ferrari 312P
Porsche 917
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
5 DNF DNF
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Commons: David Piper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die wahre Geschichte des 021. In: 917-021.com. Abgerufen am 12. Oktober 2023.
  2. Mein Freund Steve - WELT. 7. Mai 2016, abgerufen am 12. Oktober 2023.
  3. Der Mann, der die Rennstrecken in Grün tauchte. Abgerufen am 12. Oktober 2023.