Fernsehturm Dequede

Fernsehturm Dequede südöstlich des Osterburger Ortsteiles Dequede im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt
Fernsehturm Dequede
Bild des Objektes
Datei:Funkturm dequede.jpg
Basisdaten
Ort: Krevese (Osterburg (Altmark))
Land: Sachsen-Anhalt
Staat: Deutschland
Höhenlage: 57,65 m ü. NN
Koordinaten: 52° 49′ 45″ N, 11° 41′ 21″ O
Verwendung: Fernsehturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1956–1959
Betriebszeit: seit dem 25. Oktober 1959
Gesamthöhe: 184,5 m
Betriebs­raum: 119,1 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Antenne): 20. Mai 2008
Letzter Umbau (Sender): 2008
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetyp: DAB
Positionskarte
Fernsehturm Dequede (Sachsen-Anhalt)
Fernsehturm Dequede (Sachsen-Anhalt)
Fernsehturm Dequede
Lokalisierung von Sachsen-Anhalt in Deutschland

Der Fernsehturm Dequede befindet sich südöstlich des Osterburger Ortsteiles Dequede im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt (Deutschland).

Er wurde zwischen 1956 und 1959 als erster Fernsehturm der DDR nach dem Vorbild des Stuttgarter Fernsehturms aus Stahlbeton gebaut.[1] Der 184,5 Meter hohe Turm wurde von Gerhard Frost entworfen und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Geschichte

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Am 12. Oktober 1956 fand die Grundsteinlegung zum Turmbau statt. Die Betonarbeiten begannen tags darauf. Am 28. August 1957 erreichte der Turm eine Höhe von 99,1 Meter. Er nahm am 25. Oktober 1959 seinen Betrieb auf und strahlt seit 1969 Farbfernsehprogramme aus.

Heinz Wenisch, der 36 Jahre lang Leiter der Einrichtung war, berichtete 2014 in einem Zeitungsinterview, warum der Turm in Dequede gebaut wurde: „Es wurde ganz einfach notwendig, im Rahmen des weiteren Ausbaus des Fernseh- und UKW-Netzes im Bereich der Altmark eine Betriebsstelle zu errichten“. Noch wichtiger wurde es, den Richtfunkring von Rostock über Schwerin bis nach Berlin zu schließen und auch später eine grenznahe Übergabestelle für Intervision und Eurovision zu haben.[2]

Im Jahr 1978 brachte die Deutsche Post der DDR zum Weltfernmeldetag eine 10-Pfennig-Briefmarke heraus, auf der neben einem Übertragungswagen der Turmkorb des Fernsehturms Dequede zu sehen war. Ebenso 1980 war der Turmkorb des Fernsehturms Motiv einer 20-Pfenning-Sondermarke, die am 5. Februar heraus kam.

Am 20. Mai 2008 wurde mit Hilfe eines Hubschraubers eine neue Antenne aufgesetzt, um die Voraussetzungen für die Ausstrahlung des digitalen Fernsehens DVB-T zu schaffen. Da am 28. März 2017 der neue Standard DVB-T2 startete und dieser eine höhere Reichweite erzielt als DVB-T, wurde der Sender nicht mehr benötigt und somit an jenem Tag abgeschaltet.[3]

Beschreibung

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Der Turm steht auf einer Höhe von 57,6 Meter über NN. Der insgesamt 180 Meter hohe Turm besteht aus einem 124,8 Meter hohen Turmschaft aus Beton und einer daran anschließenden Stahlantenne. Eine Plattform befindet sich auf 119,1 Meter. Die Tiefe des Fundaments beträgt 4,5 Meter.[4]

Frequenzen und Programme

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Analoges Radio (UKW)

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Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
94,9 MDR Sachsen-Anhalt MDR_S-AN D6D1 Stendal 10 ND H
89,4 MDR Kultur __MDR___/_KULTUR_ D3C3 - 10 ND H
98,9 MDR Jump MDR_JUMP D3C2 - 10 ND H
96,9 Deutschlandfunk Kultur Dlf_Kult D220 - 10 ND H
95,6 Radio SAW _S_A_W__/__*S*A*W*_/*S_A_W*_ D5D9 (regional), 
D3D9
Magdeburg/Altmark 1 ND H
101,0 Radio Brocken BROCKEN1) D3D8 Altmark 60 ND H
1) 
Dynamisch

Digitales Radio (DAB)

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DAB wird seit dem 15. Dezember 2015 im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.[5][6][7]

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast 5 ND
6B
MDR S-ANHALT
(D__00309)
DAB-Block des MDR: 5 ND Brocken, Burg, Dequede, Erxleben (Haldensleben), Genthin, Jessen, Klötze, Kulpenberg, Petersberg, Pettstädt (Weißenfels), Schneidlingen, Stendal, Wittenberg, Zeitz


11C 
S-Anhalt
(D__00198)
DAB-Block der Media Broadcast: 5 D Brocken, Burg, Dequede, Petersberg, Pettstädt (Weißenfels), Schneidlingen, Wittenberg/Gallunberg


Digitales Fernsehen (DVB-T)

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Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Standort Dequede (Osterburg) liefen ab dem 1. Juli 2008 und waren im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Mit dem Beginn der Umstellung des terrestrischen Fernsehens in Deutschland auf DVB-T2 HD endete der DVB-T-Sendebetrieb in Dequede ersatzlos am 29. März 2017. Eine DVB-T2-Ausstrahlung ist von diesem Standort nicht vorgesehen.[8]

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
41 634 ARD national (MDR) 50 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Dequede
34 578 ARD regional (MDR) Sachsen-Anhalt 50 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Dequede, Brocken, Magdeburg (Stadt)
31 554 ZDFmobil 50 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Dequede

Analoges Fernsehen

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Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme im analogen Standard B/G PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Anmerkung
12 224,25 Das Erste (MDR) 5 ND V Abschaltung zum 1. Oktober 1997 aufgrund der DAB-Ausstrahlung auf 12C. Wechsel auf K24
24 519,25 Das Erste (MDR) 50 ND H ab September 1997; Ersatzkanal für K12, einige Wochen Parallelbetrieb mit K12
31 551,25 MDR Fernsehen (Sachsen-Anhalt) 500 ND H
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Commons: Fernsehturm Dequede – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wer hat den Längsten? auf Einestages, abgerufen am 18. Mai 2013.
  2. Hans Schernikau: Ehemalige inspizieren Turm und Technik. In: Osterburger Volksstimme. 7. Januar 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 23. Mai 2020]).
  3. Oliver Schlicht: Keine Privatsender im Harzvorland. In: volksstimme.de. 28. März 2017, abgerufen am 28. März 2017.
  4. Technische Daten zum Fernsehturm Dequede (Memento vom 18. November 2014 im Internet Archive)
  5. DAB+ Frequenzen und Senderstandorte in Sachsen-Anhalt. In: www.mdr.de. 30. November 2015, abgerufen am 6. Dezember 2015.
  6. Radio Horeb digital DAB+: Die neue Empfangskarte ist online. In: radiohorebtechnik.blogspot.de. Abgerufen am 6. Dezember 2015.
  7. Sachsen-Anhalt. UKW/TV-Arbeitskreis e.V., abgerufen am 11. November 2023.
  8. Informationen bei mdr.de